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Schutzschild gegen Viren
Tricks für ein starkes Immunsystem
2 Stress minimieren
Immer gut ist positives Denken. Am besten alle Strategien nutzen, die helfen, negativen Stress zu minimieren. Anders gesagt: sich so viel Gutes wie möglich tun und auf genügend Erholung und Entspannung achten.
3 Gut schlafen
In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, sich auf seinen Schutzschild im Kampf gegen Viren verlassen zu können. So mobilisieren Sie Ihre Abwehrkräfte gezielt.
Text: Christian Johannes Ambrosch Illustration: Anja Wicki
1 Sich von Menschenmassen fernhalten
Ein gutes Rezept ist viel Schlaf. Wobei es nicht darum geht, möglichst viele Stunden zu schlafen. Es brauchen nicht alle gleich viel Schlaf, zumeist reichen sechs bis sieben Stunden völlig aus. Zentraler ist die Schlafqualität. Diese lässt sich durch genug Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Minipausen tagsüber verbessern. Speziell geeignet ist Entspannung, etwa bei Yoga, Meditation oder Atemübungen.
Warum nicht gemeinsam Sport treiben, essen oder einen Schwatz halten?
Was zur Zeit der Coronakrise im Kampf gegen das Covid19-Virus galt, nützt auch bei Erkältungen und Grippe: regelmässig die Hände waschen. In schlecht belüfteten Räumen kann auch die Gesichtsmaske schützen. Und: weitere Hygieneregeln einhalten. Flugreisen sollte man in der Grippezeit ebenfalls auf ein Minimum beschränken. Die klimatisierte Luft an Bord trocknet nämlich die Schleimhäute aus. – Sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen, ist aber auch keine gute Strategie. Die sozialen Kontakte zu pflegen, wirkt sich positiv auf Ihre mentale Gesundheit und damit ihre Abwehrkräfte aus. Warum nicht gemeinsam Sport treiben, zusammen essen oder öfters zum Telefon greifen und einen Schwatz halten?
Dr. med. Christian Johannes Ambrosch, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Medbase Winterthur Neuwiesen
4 Sich impfen lassen
Obwohl auch die Grippeimpfung keinen 100-prozentigen Schutz vor einem Infekt gewährleistet, kann sie sinnvoll sein– auch, um das Risiko einzudämmen, dass viele Menschen gleichzeitig an Corona und an einer Influenza erkranken. Mit einer Impfung verläuft eine Infektion in den meisten Fällen glimpflicher als ohne. Eine Impfung ist speziell für ältere Menschen empfehlenswert, weil das Immunsystem im Alter schwächer wird, und für Risikopatienten und ihre Angehörigen. Man kann sich ohne Voranmeldung in einer Apotheke impfen lassen.
5 An die frische Luft
Mit einem Spaziergang oder einer Winterwanderung setzt man gleich aus zwei Gründen auf eine positive Wirkung: Erstens werden wie beim Trinken die Schleimhäute befeuchtet – im Gegensatz zum Aufenthalt im Rauminnern mit beheizter Luft, die die Schleimhäute eher austrocknet. Andererseits wirkt sich ein Spaziergang in der Natur mit frischer Luft und Sonne positiv auf unser subjektives Wohlbefinden – und dieses wiederum auf das Immunsystem – aus.

6 Vitamine tanken
Nahrungsmitteln, die viel Vitamin C (Zitrusfrüchte, Hagebuttentee, Peperoni) oder Zink enthalten, wird ein positiver Effekt auf das Immunsystem nachgesagt. Vitamin C kann auch dazu beitragen, dass ein Infekt weniger stark ausfällt. Dass die Einnahme von Vitaminpillen Infektionen verhindern kann, ist wissenschaftlich allerdings nicht erwiesen. Keinesfalls sollte man aber Vitaminpräparate als Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung betrachten. Es nützt nichts, wenn ich mich von Fast Food ernähre und daneben diverse Vitaminpillen einwerfe.
7 Die Kälte meiden
Kaltes Wetter kann zwar nicht allein eine Erkältung auslösen. Eine Unterkühlung macht den Körper anfälliger für eine Infektion, da die Durchblutung der Körperoberfläche dann abnimmt und die Abwehrzellen in den Schleimhäuten abnehmen. Wichtig deshalb: sich immer angemessen warm einpacken und darauf achten, dass man nicht friert.
8 Viel trinken
Viren setzen sich an den Schleimhäuten fest. Sind sie einmal ausgetrocknet, können Mikroben einfacher andocken. Wichtig ist deshalb, die Schleimhäute feucht zu halten, indem man ausreichend trinkt. Empfohlen werden eineinhalb bis zwei Liter. Das hilft, die Wahrscheinlichkeit einer Atemwegsinfektion zu reduzieren.
9 Gesund essen
Während des Winters gilt es, besonders viel Gemüse und Früchte zu sich zu nehmen und auf eine vielseitige Ernährung zu achten. Verarbeitete Lebensmittel sollten Sie möglichst meiden, Zucker und Alkohol nur moderat konsumieren. Der Grund: Das Immunsystem ist an die Verdauung gekoppelt: Wer die Darmflora stärkt, unterstützt zugleich die Abwehrkräfte. Ebenfalls gut sind probiotische Erzeugnisse wie Joghurt, Kefir und Käse wie zum Beispiel Mozzarella, Gruyère und Parmesan.
10 Sich bewegen
Treibt man zwei- bis dreimal pro Woche je eine Stunde Sport und integriert zudem tägliche Bewegung in den Alltag, kann dies die Schwere einer Erkältung minimieren. Sowohl Muskelaufbau wie auch Bewegung verbessern die Leistung des Immunsystems. Der durch Sport erzielte Effekt hilft, Stresshormone abzubauen, was sich grundsätzlich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Ideal ist moderater Sport. Überanstrengung schwächt die Abwehrkräfte weher wieder.
11 In die Sauna
Und was ist mit Hitze? Regelmässiges Saunieren scheint zu helfen, Atemwegsinfektionen während der kalten Jahreszeit zu reduzieren. Wie beim Sport heisst es aber auch hier, dass man es nicht übertreiben sollte. Wenn sich erste Symptome einer Erkältung zeigen, sollten Sie auf die Sauna verzichten. Zu diesem Zeitpunkt wäre es zu spät und eher kontraproduktiv.