Bild: Nik Hunger
Was machen Sie da, Herr Pisapia? Ich trenne Truffes, die zusammengewachsen sind. Doppel-ÂTruffes will niemand, sie passen auch in keine PralinĂ©schachtel. Daher greife ich mit meiner Trempier gabel ein. 1000 Kilo oder ĂŒber 78â000 StĂŒck stelle ich in einer neunstĂŒndigen Schicht mit dieser modernen Ăberziehmaschine her. Dazu fĂŒttere ich sie zunĂ€chst ĂŒber Trichter mit vorgefertigten Kugeln. Ăber Bahnen gelangen diese unter den Schleierkasten, den Schoggibrunnen, wo sie mit flĂŒssiger Schokolade ĂŒberzogen werden. Von dort geht es auf den Stachel; so nennen wir die Gitter, die den Truffes von unten und oben ihre charakteristisch stachelige OberflĂ€che verleihen. Dann noch fĂŒr zwölf Minuten in den KĂŒhlkanal, bis der Schoggibezug ausgehĂ€rtet ist. Einmal durch den ÂMetalldetektor und ab in kleine Kisten â noch nicht fĂŒrs MigrosRegal, sondern fĂŒrs Hochregal- lager. Dort können sich meine ÂKollegen aus der Verpackung bedienen, um die Truffes mit anderen PralinĂ©s in schöne Schachteln ÂabzufĂŒllen. Hier in Buchs machen wir Truffes in diversen AusfĂŒhrungen: Milch, dunkel, weiss, mit Cointreau, Irish Coffee. Am liebsten mag ich die mit MilchschoggiĂberzug, weil sie in der Hand habung am pflegeleichtesten sind. Dunkle SchokoÂlade ist zĂ€her und macht das Trennen von zwei Truffes schwieriger. Auch sonst bevorzuge ich Milchschokolade, Âwobei ich eigentlich wenig Schoggi esse. Das war schon immer so und hat sich auch im ÂBeruf nicht geÂĂ€ndert. Noch lieber als Truffes sind mir bei der VerÂarbeitung die Clouds, denn sie erfordern mehr FeingefĂŒhl und sind technisch Âanspruchsvoller. Auf der Maschine lĂ€sst sich vieles einstellen, etwa Geschwindigkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Trotzdem braucht es mich, den Fachmann.
EINBLICK | 20.12.2021 | 35
Patrizio Pisapia (41) ist AnlagenfĂŒhrer Truffes/Clouds bei Delica in Buchs AG.