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Slow-up im Schnee

10 Entdeckungen auf Schneeschuhen

Weitab von Pisten und Trampelpfaden ist die Schweiz ein Winterparadies für Naturerlebnisse und Entschleunigung. Zehn Touren für Einsteigerinnen, Geniesser und Cracks.

Text: Daniel Fleuti

Bild: Getty Images

Lauenen – Gsteig: Das rockt

Die Mundart-Rockband Span hat den Lauenensee berühmt gemacht. Doch wenn der unter Schnee liegt, wendet man sich eben der einzigartigen Natur im abgeschiedenen Saanenland zu, einem der grössten Schutzgebiete der Schweiz. Mit Blick aufs Wildhorn gehts durch urwüchsigen Wald, an steilen Wänden vorbei zur Chrine. Beschwingt der Abstieg nach Gsteig – auf Pfaden oder im Tiefschnee.

Start: Lauenen BE, Rohrbrücke Route: Skilift Bergstation – Brüchli – Chrine – Chübelbode – Gsteig Länge: 7,5km; je 450 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 3,5 Stunden Anforderungen: mittel, ab Chrine markiert Besonderheit: bis Chrine dem Sommerweg folgen; Wildruhezonen beachten

Saignelégier –Etang des Royes: Königliche Schleife

In den Freibergen lohnt sich nicht nur der Weiher Etang de la Gruère. Das beweist unsere kleine Schneeschuhrundtour, die von Saignelégier zum Etang des Royes führt. In der kalten Jahreszeit erinnert uns die kleine Wasserperle im Hochmoor ein wenig an die Landschaften des Hohen Nordens. Es herrscht hier oben eine Stille und Ruhe, die den Gedanken freien Lauf lassen.

Start: Freizeitzentrum Saignelégier JU Route: alle Details auf www.migmag.ch/royes Länge: 5,2 km; Höhenunterschied: je 130 m Dauer: 2,5 Stunden Anforderungen: technisch einfach, körperlich durchschnittlich anspruchsvoll; ab 7 oder 8 Jahren

Ebnat-Kappel – Tanzboden: Ein Fondue hoch über dem Toggenburg

Fondue und Winter gehören zusammen. Nirgendwo sonst schmeckt es besser als in der heimeligen Bergwirtschaft Tanzboden; nach drei Stunden Aufstieg ist Helvetiens Nationalgericht im Nu verschlungen. Vorher heisst es das Panorama vom Zürichsee über die Glarner Alpen bis zum Säntis auskosten. Sollte es mit dem Berge-Raten nicht klappen, versucht man sich an den unzähligen Tierspuren.

Start: Ebnat-Kappel SG Route: Nestenberg – Abschlagen – Tanzboden – Chüebodenegg – Stotzweid – Dicken – Ebnat-Kappel Länge: 13km; je 850 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 5,5 Stunden Anforderungen: mittel, aber unmarkiert (Swisstopo-Skitourenkarte Appenzell, 227S) Besonderheit: Wildruhezonen beachten (Infos auf wildruhezonen.ch)

Flumserberg –Spitzmeilenhütte: Im Holzwürfel beim Felszahn

In den Flumserbergen wird geklotzt. Steil ragt der Spitzmeilen in die Höhe, mit seinem Felszahn dominiert er die Bergwelt zwischen Sarganser- und Glarnerland. An schönster Aussichtslage thront unweit der grosse, moderne Holzwürfel der Spitzmeilenhütte. Dazwischen warten der weite Talkessel der Alp Fursch und das zauberhafte Madseeli auf sonnenhungrige Ausflügler – und in der Hütte Hausgemachtes auf knurrende Mägen.

Start: Maschgenkamm SG Route: Panüöl – Fursch – Spitzmeilenhütte SAC – Madseeli und zurück bis Panüöl Sessellift Länge: 11km; 550 Höhenmeter Auf- und 700 Abstieg Dauer: 4 Stunden Anforderungen: mittel, bis zur Hütte markiert Besonderheit: am Wochenende ist die Spitzmeilenhütte bewartet

Moosalp – Stand: Auf der Walliser Aussichtskanzel

Der Stand ist die Oberwalliser Aussichtskanzel. Vom Gipfelplateau schweift der Blick über die Berner und Walliser Bergriesen, weit unten erstrecken sich Rhone-, Matter- und Saastal. Zwei Bergseen, magische Arven- und Lärchenwälder sowie der Ruf des Tannenhähers sorgen für einen Hauch von Alaska auf der abwechslungsreichen Runde über die Moosalp. Die Schlittenfahrt zum Abschluss rundet den Tag perfekt ab.

Start: Bürchen VS, Bergstation Sessellift Chalte Bode Route: Bürchner Alp – Moosboden – Bieltini – Stand – Breitmatte – Ledi – Restaurant Panorama Länge: 6km; je 350 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 3 Stunden Anforderungen: einfach und markiert Besonderheit: Schlittenvermietung im Restaurant Panorama

Die Rundtour im Herzen der Dents du Midi

Von den Dents du Midi kann man nicht genug bekommen! Dieser Spaziergang ermöglicht es, die Bergkette aus fast jedem Winkel zu bewundern. Die Rundtour, die auf dem Grat bei Frâchette vis-à-vis von Champoussin beginnt und endet, bietet atemberaubende Panoramaausblicke auf die ganze Bergkette. Es sind auch mehrere Varianten möglich.

Start: Frâchette, auf dem Grat bei Champoussin VS Route: Informationen auf www.migmag.ch/frachette Länge: Hauptschleife von 6,5km; 450 Höhenmeter auf- und abwärts Dauer: 3 Stunden Anforderungen: einfach; auch für Kinder ab 10 Jahren Besonderheit: Für die Kleinen gibts ab Champoussin auch einen 50-minütigen Lehrpfad mit erklärten Tierspuren.

Die unbekanntere Seite des Chasseral

Ein Geschenk des Winters: Der macht auf dem Chasseralpass viele Wege für den motorisierten Verkehr unpassierbar. Wir beginnen die Schneeschuhtour in Les Savagnières oberhalb von St.Imier und kehren später auch dahin zurück. Der Weg steigt erst sanft an, wird vor und über der Combe Grède und zum Gipfel auf 1600 m ü.M. stetig steiler.

Start: Les Savagnières BE Route: Bericht zur Tour auf www.migmag.ch/chasseral Länge: 12km; je 520 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 4,5 Stunden Anforderungen: mittel; ab 12 Jahren

Oberblegisee – Ijenstock: Unter dem Glärnisch

Glärnisch, Vrenelisgärtli, Bös Fulen und Tödi rundherum und weit unten der Talgrund: Zwischen Brunnenberg, Oberblegisee und Ijenstock zeigt sich der Zigerschlitz von seiner imposanten Seite. Hochalpin und respekteinflössend ist es im hintersten Glarnerland, wenn von den Felswänden der Schnee donnert, man in sicherer Distanz in einsamer Wald- und Mondlandschaft seine Spur zieht und sich ganz der Natur hingibt.

Start: Bergstation Brunnenberg Route: Unterstafel – Alp Oberblegi (Büchel) – Ijenstock und zurück Länge: 6km; je 600 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 4 Stunden Anforderungen: schwer und unmarkiert (SwisstopoSkitourenkarte Klausenpass, 246S) Besonderheit: lohnende Kurztour zur Alp Oberblegi

Schwägalp – Hinterfallenchopf: Auf Du und Du mit dem Säntis

Mächtig und unnahbar wirken die 1000 Meter hohen Felswände des Säntis; dick eingeschneit machen sie den höchsten Berg im Alpstein zum Kunstwerk. Wie schön, geniesst man zwischen der Schwägalp AR und dem Hinterfallenchopf die skurrile Bergkulisse aus sicherer Distanz – und stapft dabei über Alpweiden, auf denen sich Fuchs und Hase unter altem Berg-Ahorn Gute Nacht sagen.

Start: Schwägalp, Passhöhe Route: Chräzerenpass – Pfingstboden –Ellbogen –Hinterfallenchopf – Chlosteralp – Gössigen – Ennetbühl Länge: 11km; 500 Höhenmeter Auf- und 900 Abstieg; Dauer: 4,5 Stunden Anforderungen: schwer und unmarkiert (Swisstopo-Skitourenkarte Appenzell, 227S) Besonderheit: bis Pfingstboden den Weg nicht verlassen; Wildruhezone

St. Antönien – Alp Valpun: Links hinter dem Mond

Hinter dem Mond, links: Der Slogan des schmucken Bündner Walserdorfs St.Antönien trifft den Nagel auf den Kopf. Die Ruhe, Weite und Abgeschiedenheit locken auf der Tour zur Alp Valpun, in einer sanften Runde stapft man über sonnige Weiden und quert verträumte Wälder sowie tief eingeschneite Moore. Die wuchtige Bergwelt des Rätikon mit Schesaplana, Drusen- udn Sulzfluh und die grössten Lawinenverbauungen der Schweiz liefern dazu das Panorama.

Start: St.Antönien GR, Platz Route: Aschüel – Grossried Nord – Alp Valpun – Capöllerbüel – Grossried Süd – Aschüel – St.Antönien Platz Länge: 8km; je 500 Höhenmeter Auf- und Abstieg Dauer: 3,5 Stunden Anforderungen: einfach und markiert Besonderheit: im RiedbüelWald den Weg nicht verlassen; Wildruhezone

Weitere Vorschläge finden Sie auf migros-impuls.ch/schneeschuhtouren

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