LÜSEUM

Liebesbriefe an das Lügenmuseum






































































Liebesbriefe an das Lügenmuseum
Noch nie ist es mir so schwer gefallen, einen Künstler, eine Künstlerin für den Einband des Palmbaums zu finden. Und das bei einem so wundervollen Thema: der absurden Welt. Aber genau deshalb, weil unsere Welt so absurd ist, wussten auch Freunde, Kunstkritiker, Galeristen und Sammler keinen Rat. Absurdes malen und zeichnen viele, aber das Absurde als solches zur Sprache zu bringen, es als den Irrsinn, der uns nicht schlafen lässt, fühlbar zu machen, das gelingt nur wenigen. Nein, schlimmer noch: Wir sahen niemanden, der es auch nur versucht, wie vor hundert Jahren die Dadaisten, den herrschenden Verhältnissen ihre eigene Melodie vorzuspielen, sie zum Tanzen zu bringen!
Fragen Sie doch mal Richard von Gigantikow, rät mir Michael von Hintzenstern, der Impresario der Weimarer DadaDekade. Dessen Adelstitel ist echt, der des anderen so wahrhaft falsch, so selbst gemacht und erdacht wie alles in dem Lügenmuseum, das er seit drei Jahrzehnten betreibt. 1950 als Reinhard Zabka in Erfurt geboren, war er zunächst Gelegenheitsarbeiter und nannte sich seit 1974 einen »Bilderclown«, der die Leute zum Lachen bringt und zum Nachdenken. 1980 erwarb er mit Freunden eine verfallene Bauernkate bei Neustadt an der Dosse. Sie machten ein Kunsthaus daraus und nannten es 1990 »Deutsch-Historisches Lügenmuseum«. Das wuchs und wuchs, bis Zabka 1997 im Gutshaus Gantikow bei Kyritz ein neues Domizil fand.
Seitdem nennt er sich von Gigantikow, und lacht darüber.
Denn die Lüge und das Lachen und die Fantasie, diese unheilige Dreieinigkeit ist es, die den Menschen vom Tier unterscheidet, die ihn zu einem Narren macht. Wer auch das offen eingesteht, dass wir alle Narren sind, der schafft sich Feinde, vor allem bei Ordnungshütern, die sich für besonders klug halten. Das war zu allen Zeiten so. In der DDR, in der Zabka den Argwohn der Staatsmacht weckte. Aber auch in der Bundesrepublik, in der das Geld die Ordnung wahrt.
So musste das Lügenmuseum nach Ablauf des Mietvertrages das Gutshaus räumen und fand 2012 Unterschlupf im einstigen Gasthaus Serkowitz von Radebeul. Im Wohnort eines der erfolgreichsten Lügenerzähler aller Zeiten, der sich allerdings todernst nahm: Karl May Auch hier wird das Flunkern schief angesehen: Die Stadt will das Haus demnächst verkaufen und die Sächsische Landesstelle für Museumswesen behauptet, es sei gar kein Museum, sondern nur eine Selbstdarstellung des Künstlers, eine Performance aus Flohmarktobjekten.
Gibt es eine bessere Werbung für ein Museum, das die Grenzen des Musealen und der zum Objekt erstarrten Kunst sprengt? Das traditionelle Museum, das Dinge, herausgerissen aus ihrem Lebenszusammenhang, hinter Panzerglas anstarren lässt, haben die Dadaisten schon vor 100 Jahren für tot erklärt. Denn die wahre Kunst des Ausstellens besteht darin, die toten Dinge zum Leben zu erwecken, sie sprechen zu lassen.
Das geschieht im Lügenmuseum, auch wenn es nur wenige Lügen im eigentlichen Wortsinn zu sehen gibt: Da wird das Ohr von van Gogh als Schatz präsentiert, wir können einen bemoosten Wanderschuh bewundern, den Fontane in den Wäldern Brandenburgs verloren hat, und die Reste einer verrotteten Schreibmaschine werden gezeigt, die erst Eva Braun und später Erich Mielke gehört haben soll. Behauptungen, die wir mit einem Schmunzeln als Lügen durchschauen, die aber als Parodien auf gängige Museumspraktiken an die Wurzeln unseres Kulturverständnisses rühren: Was erachten wir warum als wertvoll und bedeutend, was als wertlos? Zabka und seine Mitstreiter bringen den Müll der Geschichte zum Sprechen, lassen ihn Geschichten erzählen, indem sie Bilder daraus arrangieren, die Assoziationen im Kopf der Betrachter wecken. So gibt es einen schmalen Durchgang, den sie »Kathedrale des Sozialismus« nennen oder «Vittoriale der Ostdeutschen«. Hier, in dieser »Siegerstraße«, erscheinen all jene Objekte vom Mini-Lenin bis zum Sandmann, die in Ostalgie-Museen für den Alltag der DDR stehen, in rosarotem Licht, das die Verklärung so penetrant auf die Spitze treibt, dass man unwillkürlich die Kehrseite des vermeintlichen Idylls mitdenken muss – ohne es umgekehrt in ein Horrorkabinett zu verwandeln, was ja auch eine Lüge wäre. Weder Paradies noch Hölle treffen das Ganze, denn das wahre Leben gibt es nur im falschen und jeder muss seine eigenen Erinnerungen freilegen, die immer zwischen Wahrheit und Selbstlüge schwanken.
Wahrheit, heißt es bei Nietzsche, ist die Form der Lüge, derer ein jeder bedarf, um auf seine Art zu leben. So weit würde Zabka wohl nicht gehen, überhaupt fällt auf, dass Theorien für das Lügenmuseum nur eine untergeordnete Rolle spielen, dass es nur wenige Texte im Labyrinth der Räume und Gänge
gibt. Die Dinge selbst und ihr geheimnisvolles Arrangement sollen sprechen, die Besucher schauen, staunen und sich ihre eigenen Gedanken machen. Hier, an diesem Gesamtkunstwerk, kann man trainieren, die Welt mit offenen Sinnen anzuschauen und sie nicht nach den Mustern einer fertigen Weltanschauung in Schubladen zu ordnen.
Seit 2017 gibt es einen Raum, der »Interieur Underground« heißt. Er soll jene Dinge enthalten, die 1992 auf dem Dachboden eines Hauses in der Erfurter Taubengasse gefunden wurden: Kunstwerke der DDR-Subkultur, die eben nicht Werke für den Kunstbetrieb waren. Weder für den Markt noch für offizielle Ausstellungen. Es war Kunst für den Gebrauch, oft aus gebrauchten Materialien gefertigt: experimentelle Gestaltungsversuche, in denen es mehr um den Ausdruck des eigenen Empfindens ging als um »hohe« Ideen oder zeitlose Formen. Die »Poesie des Untergrundes« ist die Seele dieses nichtmusealen Museums mit seiner Kunst der Nicht-Kunst. Nirgends tritt sie bunter, lauter, schriller und schöner in Erscheinung als im Tanzsaal des einstigen Gasthofes: Hier schrammelt, paukt und pfeift es aus Dutzenden irrwitziger Maschinen, die, wie von Zauberhand betrieben, nichts produzieren als zwecklose Bewegung und eine Musik aus puren Geräuschen, die den Zuhörer in einen Rausch versetzt. Die Hingabe an das spielerisch Zwecklose aber ist der Anfang aller Fantasie, der Urgrund der Künste, wie das Staunen der Beginn jeder Wissenschaft.
aus Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen, Heft 2/2022, Jens-Fietje Dwars
In der Ahnengalerie hängt ein Porträt von Emma von Hohenbüssow Gründerin des Lügenmuseums. In den Kästen: Ein Hörbild der verschollenen Kyritzer Knatter. Drei Sgraffiti von Hermann Glöckner.
Es bedarf einer ganz besonderen Sensibilität, uns unseren Alltag, unsere Gesellschaft – und auch die Institution Museum – völlig anders und neu sehen zu lassen. Das Lügenmuseum beweist diese Sensibilität auf einzigartige provokant-spielerische und humorvolle Art. Daher hat es Reinhard Zabka auch in all den Jahren geschafft, dass der Strom der neugierigen Besucher nicht abreißt. Diese werden nicht nur mit fantasievollen Objekten, Licht- und Klanginstallationen jeglicher Couleur überrascht, vielmehr lädt diese Stätte der Kreativität auch zum Verweilen und Kommunizieren ein.
Streitend und flunkernd vor und nach der Wende 89, wird auf die Bedeutung der staatsfernen Kunst verwiesen. Installationen in Koffern, das Lügenmantra, das Ohr von Vincent van Gogh
Reinhard Zabka ist ganz dicht dran am Ursprung der heutigen Museen. Denn er habe eine Art Wunderkammer geschaffen, die an ein Kuriositätenkabinett erinnert, welche die ersten Museumsformen überhaupt waren. Der Experte spricht sich für eine vielfältige Museumslandschaft aus, in der auch kleine Einrichtungen gefördert werden und nicht nur große staatliche Institutionen.
Nie wieder werden uns die Reisen, Zaubertruhen voll traumhafter Versprechen, ihre Schätze unberührt enthüllen. Eine wuchernde, überreizte Zivilisation stört für immer die Stille der Meere.
Claude Lévi-StraussEs kommt darauf an , wie das Publikum reagiert. Die Besucher des Lügenmuseums beweisen einen guten Geschmack, weil sie in der Lage sind, dieses von den sonstigen Angeboten zu unterscheiden. Geschmack beruht auf der Fähigkeit zu unterscheiden. Dort, wo die Vertrautheit mit den Kunstläufen der Zeit fehlt, bleibt der Verständnishorizont zwangsläufig limitiert. Daraus resultiert Ablehnung dieser Qualität. Das sind Schutzmechanismen, bis sich herausstellt, dass einem kein Unheil droht durch die Annahme eines neuen Geschmackskriteriums.
Aus Wut darüber, dass seine Bilder immer wieder von der Ostberliner Jury abgelehnt wurden, zersägte Reinhard Zabka seine Kunstwerke. Reumütig klebte er sie wieder zusammen und baute daraus Altäre.
Seit wann beurteilt man Werke der Kunst nach privaten Meinungsbildern in den Sozialen Medien? Solche »Beurteilungen« in einer Diskussion um Fragen der Kunst herauszuziehen ist nichts anderes als eine moderne Form der Stammtischbefragung. Man kann trefflich darüber streiten, ob das Lügenmuseum mit der Definition eines Museums kompatibel sei, aber es steht außer Frage, dass dieser magisch-poetische Ort selbst ein wirkungsstarkes Kunstwerk ist. Solche individuellen Künstler-Orte sind entweder Geheimtipp oder Wallfahrtstätten. Letzteres wäre der Stadt Radebeul und allen kunstliebenden Menschen zu wünschen.
Die Brieftaschen der Expressionisten, ein Storchennest auf einem Verkehrskegel, eine Schallplatte aus Gras, eine Kunstsammlung internationaler Künstler, die im Lügenmuseum gearbeitet haben.
Das Lügenmuseum im ehemaligen Gasthof Serkowitz beschreibt sich als ein fantasiebeflügelndes Ausflugsziel für die ganze Familie. Gleich beim Eintreten empfängt den Besucher eine Symphonie unwirklicher Klänge, so unwirklich wie die Exponate dieses Museums. In ihm werden jedoch nicht Kuriositäten der Natur, sondern Kreationen eines unbändigen Erfindergeistes gezeigt. Da erscheint es etwas kurios und außergewöhnlich, dass Rauchschwalben diesen Ort für sich entdeckt haben und mit ihrem Zwitschern die Klangwelt bereichern.
Mal gar nichts tun, auf dem Sonnendeck liegen und nicht an den Untergang denken. Im Radio läuft der Originalton vom Untergang der Titanic – zwanzig Minuten danach.
Ein Freiflugschein der Fantasie führt zum BBB-Festival auf Bali und nach Bangkok.
In Weiterführung der Tradition der kritisch-utopischen Moderne hat Reinhard Zabka dem »Prinzip Verantwortung« in der Kunst einen neuen Sinn gegeben. Er hat der »großen« Kunst die kleine Geste gegenübergestellt, und als Geste beansprucht seine Kunstform exemplarischen Charakter: der ganz im Dienst des Kultus stehende künstlerische Akt bestand in Hellas vor allem in der Bezeichnung eines Ortes. Seine Vernetzung von DaDa-Rundumschlag mit ökologischer Verantwortung hat ihn zum Impulsgeber für ein Umdenken in Sachen Kunst und Politik im Osten Deutschlands werden lassen.
Christoph Tannert | Leiter Künstlerhaus Bethanien
Der Sinn der Apparate ist, dem Nichts, der Leere auf die Spur zu kommen. Ihr Einsatz verursachte 1989 den Fall der Mauer.
Wir haben Ordungshüter in Deutschland, denn wir wissen Regelwerk zu schätzen, um Chaos zu vermeiden. Und doch braucht es »Chaoshüter«. Menschen, die den »Horizont aufreißen«, die unsere Herzen und unsere Seele füttern, indem sie liebevoll am Detail und völlig vorbei an allem, was wir gewohnt sind, handeln und werkeln.
Anna Mateur | Sängerin und Komikerin
Künstler der Gegenbewegung der DDR lehnten das Sichfügen etablierter Künstler in die gesellschaftlichen Formen ab. Ihre Taktlosigkeit ist ein in der Kunst äußerst schöpferischer Faktor.
Mit diesen unseren Zielen hat auch für uns das Lügenmuseum einen wichtigen und erhaltenswerten Platz in der Radebeuler Kulturlandschaft, wobei neben dem Lügenmuseum weitere kulturelle Orte eingerichtet werden können. Diese Optionen sind bereits im Radebeuler Kulturverein mit Bürgern diskutiert worden. Das unterstützen wir ausdrücklich.
Bürgerforum | Grüne Radebeul e. V.
Kritik an schlechten Museen, so scheint es jedenfalls, ist, zu zeigen, was Museum auch sein kann: eine Wolke von Vergnügen.
Die individuelle Handschrift des Hauses macht es zu einer Einmaligkeit des Landes Brandenburg. Neben dem hohen Schauwert des Museums ist dessen konzeptioneller Ansatz – die künstlerische Auseinandersetzung mit musealer Repräsentation und mit dem klassischen Heimatmuseum –ein innovativer Beitrag zur Museumsentwicklung. Das Gesamtkunstwerk zog viele Besucher aus nah und fern. Die Eindrücke, die sie in dem Museum gewinnen, beeindrucken sie so, dass sie Bekannten und Verwandten davon erzählen und auf diese Weise Werbung für die Stadt und die Region machen.
Dr. Susanne Köstering | Geschäftsführerin Museumsverband Land BrandenburgWährend der Jahrhundertflut 2002 liefen die Keller in Kötzschenbroda voll Elbwasser. Die Weinflaschen kamen aus ihren Regalen und tanzten wie in einer Disco.
Mit seinem eigenen maroden Charme bildet der Radebeuler Gasthof Serkowitz die ideale Bühne für den kunterbunten Kosmos fantasievoller Objekte, vieldeutiger Licht- und Klanginstallationen sowie eigenwilliger Konstruktionen. Im Dienst der Wahrheit waschen Sir Richard von Gigantikow aka Reinhard Zabka und sein Team hier mit tausendundeiner Lüge den Staub des Alltags von den Sternen. Der schimmernde Spiegel, den sie der zwischen Unwahrheit und Wahrheit schlingernden Welt vorhalten, ist das erste, einzige und damit beste Lügenmuseum der Welt.
Ruprecht Frieling aka Prinz Rupi | Journalist, Autor und Verleger
Mittelalterlicher Keller, Installation von Reinhard Sandner, André Wirsig, Annett Glöckner, Elke Polster
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist zu begrüßen, dass sich das Lügenmuseum in die Gegebenheiten des Kulturdenkmals einfügt und sich mit dessen Historie auseinandersetzt. Durch die geplante öffentliche Nutzung wird das Kulturdenkmal für eine breite Öffentlichkeit zugänglich, erlebbar und kann als kulturelles Zentrum an seine frühere Bedeutung im gesellschaftlichen Leben anknüpfen.
… oder das Vittoriale der Ostdeutschen zeigt die Lüge der im rosa Licht scheinenden Geschichte.
Reinhard Zabka ist mir seit DDR-Zeiten ein Begriff; sowohl privat als auch über eine Ausstellung, die die Hochschule in Dresden mit ihm veranstalten konnte. Seine Kunst hat mich damals schon fasziniert. Es war eine Art poetische terra incognita im Hinblick auf meine eigene Arbeit. Das eminent Politische darin empfand ich weniger in den verwendeten Stoffen, Metaphern, Symbolen als in einer sozusagen filigran-verzaubernden Ästhetik des Ganzen, die den humorlosbrachial vorgetragenen Positionen der verschiedenen Lager ein beinahe undeutsches Element zur Seite stellte: die Anarchie der Ironie. Gewichtig wurde diese Stimme durch ihre artistische Ernsthaftigkeit.
Nach 15 Räumen geht es die Treppe hoch – wow –, Sonderausstellungen im maroden Charme des Tanzsaales
Das Lügenmuseum Radebeul ist ein Ort der Inspiration und Entschleunigung für Besucher jeden Alters. Durch die einzigartige Präsentation der Kunstwerke und die Verknüpfung zahlreicher Verweise und Anspielungen auf die historische Geschichte des Gebäudes sowie der Region und fließenden Übergänge zu erfundenen Geschichten wird Raum für individuelle Interpretationen geschaffen und der Betrachter ein Teil der Ausstellung und Inszenierung, wobei die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit erlebbar verschwimmen. Gerade die Integration verschiedener Elemente aus dem Alltag regt an, eigene Geschichte zu erzählen und auszutauschen. Deshalb ist es kein Museum im klassischen Sinn, sondern mit seinem zukunftsweisenden Gesamtkonzept ein Ort der kreativen Begegnung und Entfaltung für alle und als einzigartige Attraktion und nachhaltiges Erlebnisangebot für Radebeul und seine Gäste besonders erhaltenswert.
2012 zieht das Lügenmuseum in den 700 Jahre alten Gasthof Serkowitz und verwandelt das vor sich hin ruinierende kulturelle Erbe in einen lebendigen Kunstort. Klänge mit Gabriel Jagieniak und Jan Heinke
Wer eine lebendige Bürgerschaft will, die sich einbringt, lokale Prozesse unterstützt und sich sozial engagiert, anstatt dem Gegenüber den Rücken zuzuwenden, der sollte Orte wie das Lügenmuseum bzw. Vereine wie »Kunst der Lüge« unterstützen. Als Landesverband sind wir gern bereit, den »Kunst der Lüge«-Verein bei seiner Entwicklung und Professionalisierung als soziokulturelles Zentrum zu unterstützen, um einen weiteren Ort in der Fläche Sachsens zu etablieren, an dem kulturelles Miteinander, kulturelle Teilhabe und Mitgestaltung täglich gelebt werden.
Baron Münchausen Rainald Grebe bringt das Lügenmuseum auf die Bühne, Staatsschauspiel Dresden.
Der ehemalige Laden wird zum Museumsshop umgebaut, es gibt Titanicwasser, Mojo, Feng-Shui-Objekte, Museum to go.
Gerade die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihr Atelier ohne theoretische Legitimation und ohne Podest betreibt, faszinierte die Besucher und beeinflusste die eigene Ausstellungspraxis. Für sie ist das Kunsthaus ein Versuchsfeld, ein Ort, der sich dem geschäftlichen Alltag entzieht, eine rare Widerstandsinsel in der Unterhaltungswut der Gesellschaft.
Lapland von Klaus Liebscher im labyrinthischen Skulpturengarten auf den Elbwiesen Kötzschenbroda zum Wandertheaterfestival und Weinfest Radebeul.
Die Kunsthalle Radebeul unterwegs in Mecklenburg landet in dem Grenzort Palingen gleich neben Lübeck.
»Der Bär ist los« Kunstfest in Bärenstein/Altberg
Klaus Liebscher und Reinhard Zabka
Links- und rechtselbische Kunstorte präsentieren sich auf dem Burgplatz der Albrechtsburg Meißen.
Installation, Prager Straße/Dr.-Külz-Ring, Dresden
Klaus Liebscher und Reinhard Zabka
Christmas
Ausstellung, Michaeliskirche Erfurt
Skulpturen und prozessorientierte Künstler auf dem Burgplatz Leipzig, 30 Jahre Deutsche Einheit Performance Chady Seubert
Das Dorf Serkowitz wurde zur Freien Kunsthalle Radebeul. Anschließend wanderten die entstandenen Kunstwerke auf die Elbwiesen.
Skulpturengarten auf den Elbwiesen Kötzschenbroda in Radebeul
Bambus und SAA-Papier, Installation in memoriam an Manuel Lütgenhorst
30 Jahre friedliche Revolution, Ausstellung und Veranstaltung Zionskirche Berlin
Ausstellung und Interventionen im Museum für Sächsische Volkskunst SKD Dresden in der Reihe Wahlverwandtschaften
Interventionen rund um den Gasthof Serkowitz und Ausstellung im Tanzsaal, Objekt von Bärbel und Stefan Voigt
Eine abenteuerliche Ausstellung staatsferner Künstler konnte mit Taschenlampen im Saal des Lügenmuseums erforscht werden.
2012 entschieden Oberbürgermeister Bert Wendsche und der Kulturausschuss des Stadtrates Radebeul einstimmig, dass das einzigartige Kunstereignis Lügenmuseum in den historischen Gasthof Serkowitz einziehen soll. Das poetische Potenzial der künstlerischen Fantasie begann sich zu entfalten.
Als Präsident der Akademie der Künste freue ich mich, dass dem Lügenmuseum ein neuer Platz geboten wird. Seien Sie sicher, dieses ungewöhnliche eigentümliche kulturelle Kleinod wird bald unter Kunstfreunden in Berlin und Dresden bekannt sein! Ein hoffnungsvolles Zeichen. Ich wünsche Ihnen und Herrn Zabka eine positive Entscheidung für den Erhalt dieser einzigartigen Einrichtung.
Leer stehende Gasthöfe, Schlösser oder Industriebrachen sind Teil des kulturellen Erbes einer Gesellschaft und ihr Verfall/Verlust ein gesellschaftliches Problem. Das Lügenmuseum ist ein Beispiel, dass Kreative nicht nur den Verfall (dieser Orte) aufhalten, sondern diese in lebendige Kulturräume umformen können.
Wir wünschen den Neulandentwicklern Funken schlagende Könner und dem Land Sachsen eine Strategie, das kulturelle Erbe mit den Akteuren zu verbinden.
Prof. Klaus Staeck | Präsident der Akademie der Künste BerlinEinmal im Jahr zu Reinhard Zabka großem Feuer-Finale beim Herbst- und Weinfest in der Stadt zu staunen und zu klatschen genügt nicht. Vielmehr ist ein Eintauchen in die künstlerischen Prozesse seines vielschichtigen Werks sinnvoll, um die Bedeutung des Lügenmuseums, die inzwischen weit über die Grenzen unserer kleinen Stadt hinausreicht, zu begreifen. Freilich, dies gelingt nur ohne ideologische Scheuklappen und vor allem ganz ohne Angst. Kunst beißt nicht, sie zwickt höchstens schelmisch.
Freie Wähler Radebeul
LÜsEuM
Das Lügenmuseum
ehem. Gasthof Serkowitz
Kötzschenbrodaer Str. 39 01445 Radebeul
hErausgEbEr
Kunst der Lüge e. V.
gEstaLtung
Reinhard Zabka, Dorota Zabka, Jérôme Werner
druck
Pinguin Druck GmbH
Marienburger Str. 16, 10405 Berlin
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Foto Dorota Zabka:
Cover
Fotos André Wirsig: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37,38, 39, 47, 50, 51, 52, 53, 55, 56, 58, 65
Fotos Reinhard Zabka : 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 49, 54, 57, 59, 60, 61, 62, 63, 64
Foto Juliane Vowinckel: 46
Foto André Schramm: Cover-Rückseite
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Interventionen im und rund um den Gasthof Serkowitz
DANKE an alle Ratgeber, Mitstreiter, Künstler, Helfer, Förderer, Sympathisanten und die begeisterten Besucher.
Unter folgendem Link finden Sie eine Übersicht der beteiligten Künstler*innen: https://www.luegenmuseum.de/kuenstlerinnen
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
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© Reinhard Zabka, 2023