IPPNW forum 165/2021

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JAHRESTREFFEN

Bewerbungen für den Vorstand 2021 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich vor über die verschiedenen Arbeitsgruppen intern viel ausgetauscht und die Zeiten im Lockdown genutzt. Mich hat dieser Austausch mit vielen Mitgliedern begeistert, wir haben darüber sprechen können, was uns in diesen Zeiten als politisch aktive Ärzt*innen bewegt und Einblicke in die vielfältigen Projekte bekommen. Asylpolitisch sieht die Welt und die Situation hier in Deutschland nach wie vor furchtbar aus und wir müssen dringend weiter und noch lauter unsere ärztliche Meinung einbringen und uns für die Rechte geflüchteter Menschen einsetzen.

Dr. Angelika Claußen, Bielefeld In meinem bisherigen Engagement für die IPPNW habe ich mich regional, bundesweit und international auf dem gesamten Spektrum unserer Aktivitäten engagiert: Atomwaffen, Atomenergie, Klimakrise und Frieden. Zu unseren Themen habe ich in den letzten Jahren wesentliche IPPNW-Studien und Papiere (mit)verfasst. Mit meiner Arbeit im Vorstand möchte ich dem Verein nicht nur meine politische Erfahrung zur Verfügung stellen, sondern ebenso von jungen und von neuen Mitgliedern, Studierenden, Arbeitskreisen und Regionalgruppen lernen und dabei helfen, unsere unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen zusammenzuführen.

Beruflich bin ich aktuell kurz vor der Prüfung zur Fachärztin für Anästhesiologie und lege dann eine kleine Pause ein - Anfang April erwarten wir unser erstes Kind!

Dr. Helmut Lohrer, Villingen-Schwenningen

Wir leben in Zeiten des globalen Umbruchs. Die IPPNW nimmt zwei existentielle Krisen in den Blick: Die Klimakrise und die zunehmende Atomkriegsgefahr. Zu beiden trägt die aktuelle globale Aufrüstungsspirale massiv bei. Die Lösungsstrategien für die Klimakrise und für das atomare Wettrüsten gehen in dieselbe Richtung: Globale Prävention und kollektives Handeln und ein Handeln in Solidarität. In diesem Sinne möchte ich mich in die Vorstandsarbeit einbringen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit würde im Bereich Atomausstieg liegen sowie auf dem Zusammenhang Klima – Sicherheit – Frieden, wo ich dazu beitragen möchte, dass diese Bewegungen sich besser vernetzen.

Mit dem Atomwaffenverbotsvertrages hat die IPPNW, gemeinsam mit ICAN, einen ihrer größten Erfolge seit Bestehen unserer Organisation erzielt. Darauf können wir stolz sein, ausruhen dürfen wir uns darauf nicht. Ungeachtet dieses Vertrages erlebt die Welt eine beispiellos angespannte Situation: Die vom Bulletin of the Atomic Scientists jährlich aktualisierte Doomsday Clock steht auf 100 Sekunden vor Zwölf, nie war die existentielle Bedrohung für die Menschheit durch einen Atomkrieg oder durch die Klimakatastrophe größer als heute.

Dr. Carlotta Conrad, Dresden

In den anhaltenden Kriegen wie im Jemen und in Syrien sterben täglich Menschen, für Viele im Globalen Süden ist Gewalt die ständige Realität. Während wir uns – berechtigt oder nicht – Sorgen um die Verteilung von Impfstoffen machen, fehlen anderswo die Mittel, um selbst banale Krankheiten zu behandeln. Diese Ungleichheit, davon bin ich überzeugt, lässt sich nur gewaltsam aufrecht erhalten. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum, so hat es Bernard Lown einmal gesagt, ist die treibende Kraft für den Militarismus. Mein Anliegen, wofür ich mich als Vertreter eine der aktivsten Sektionen in der internationalen IPPNW einsetzen möchte ist, dass wir als ärztliche Friedensorganisation uns der Entwicklung widersetzen, die Krieg und Gewalt als Mittel der Politik etabliert.

Liebe IPPNWler*innen, sehr gerne kandidiere ich dieses Jahr wieder für den Vorstand und die Position der Schatzmeisterin. Ich habe mich in den letzten beiden Jahren in die neuen Aufgaben eingearbeitet und möchte diese für den Verein so wichtige Tätigkeit weiterführen. Durch unsere interne Finanzgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Vorstands, der Geschäftsstelle und unserer Revisorin, fühle ich mich sehr gut unterstützt und alle Anliegen können gemeinsam beraten werden. Mein politischer Schwerpunkt liegt im Bereich Soziale Verantwortung. Letztes Jahr haben wir gemeinsam mit vielen Bündnispartner*innen ein öffentliches Tribunal zum Menschenrecht auf Gesundheit durchgeführt. Daneben haben wir uns bundesweit und 7


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