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Bewerbungen für den Vorstand

Bewerbungen für den Vorstand 2021

Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich vor

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Dr. Angelika Claußen, Bielefeld

In meinem bisherigen Engagement für die IPPNW habe ich mich regional, bundesweit und international auf dem gesamten Spektrum unserer Aktivitäten engagiert: Atomwaffen, Atomenergie, Klimakrise und Frieden. Zu unseren Themen habe ich in den letzten Jahren wesentliche IPPNW-Studien und Papiere (mit)verfasst. Mit meiner Arbeit im Vorstand möchte ich dem Verein nicht nur meine politische Erfahrung zur Verfügung stellen, sondern ebenso von jungen und von neuen Mitgliedern, Studierenden, Arbeitskreisen und Regionalgruppen lernen und dabei helfen, unsere unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen zusammenzuführen.

Wir leben in Zeiten des globalen Umbruchs. Die IPPNW nimmt zwei existentielle Krisen in den Blick: Die Klimakrise und die zunehmende Atomkriegsgefahr. Zu beiden trägt die aktuelle globale Aufrüstungsspirale massiv bei. Die Lösungsstrategien für die Klimakrise und für das atomare Wettrüsten gehen in dieselbe Richtung: Globale Prävention und kollektives Handeln und ein Handeln in Solidarität. In diesem Sinne möchte ich mich in die Vorstandsarbeit einbringen. Der Schwerpunkt meiner Arbeit würde im Bereich Atomausstieg liegen sowie auf dem Zusammenhang Klima – Sicherheit – Frieden, wo ich dazu beitragen möchte, dass diese Bewegungen sich besser vernetzen.

Dr. Carlotta Conrad, Dresden

Liebe IPPNWler*innen, sehr gerne kandidiere ich dieses Jahr wieder für den Vorstand und die Position der Schatzmeisterin. Ich habe mich in den letzten beiden Jahren in die neuen Aufgaben eingearbeitet und möchte diese für den Verein so wichtige Tätigkeit weiterführen. Durch unsere interne Finanzgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Vorstands, der Geschäftsstelle und unserer Revisorin, fühle ich mich sehr gut unterstützt und alle Anliegen können gemeinsam beraten werden.

Mein politischer Schwerpunkt liegt im Bereich Soziale Verantwortung. Letztes Jahr haben wir gemeinsam mit vielen Bündnispartner*innen ein öffentliches Tribunal zum Menschenrecht auf Gesundheit durchgeführt. Daneben haben wir uns bundesweit und über die verschiedenen Arbeitsgruppen intern viel ausgetauscht und die Zeiten im Lockdown genutzt. Mich hat dieser Austausch mit vielen Mitgliedern begeistert, wir haben darüber sprechen können, was uns in diesen Zeiten als politisch aktive Ärzt*innen bewegt und Einblicke in die vielfältigen Projekte bekommen. Asylpolitisch sieht die Welt und die Situation hier in Deutschland nach wie vor furchtbar aus und wir müssen dringend weiter und noch lauter unsere ärztliche Meinung einbringen und uns für die Rechte geflüchteter Menschen einsetzen.

Beruflich bin ich aktuell kurz vor der Prüfung zur Fachärztin für Anästhesiologie und lege dann eine kleine Pause ein - Anfang April erwarten wir unser erstes Kind!

Dr. Helmut Lohrer, Villingen-Schwenningen

Mit dem Atomwaffenverbotsvertrages hat die IPPNW, gemeinsam mit ICAN, einen ihrer größten Erfolge seit Bestehen unserer Organisation erzielt. Darauf können wir stolz sein, ausruhen dürfen wir uns darauf nicht. Ungeachtet dieses Vertrages erlebt die Welt eine beispiellos angespannte Situation: Die vom Bulletin of the Atomic Scientists jährlich aktualisierte Doomsday Clock steht auf 100 Sekunden vor Zwölf, nie war die existentielle Bedrohung für die Menschheit durch einen Atomkrieg oder durch die Klimakatastrophe größer als heute.

In den anhaltenden Kriegen wie im Jemen und in Syrien sterben täglich Menschen, für Viele im Globalen Süden ist Gewalt die ständige Realität. Während wir uns – berechtigt oder nicht – Sorgen um die Verteilung von Impfstoffen machen, fehlen anderswo die Mittel, um selbst banale Krankheiten zu behandeln. Diese Ungleichheit, davon bin ich überzeugt, lässt sich nur gewaltsam aufrecht erhalten. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum, so hat es Bernard Lown einmal gesagt, ist die treibende Kraft für den Militarismus. Mein Anliegen, wofür ich mich als Vertreter eine der aktivsten Sektionen in der internationalen IPPNW einsetzen möchte ist, dass wir als ärztliche Friedensorganisation uns der Entwicklung widersetzen, die Krieg und Gewalt als Mittel der Politik etabliert.

Dr. Robin Maitra, MPH, Stuttgart

Hallo, mein Name ist Robin Maitra. Ich bin 55 Jahre alt, verheiratet, habe drei Töchter und bin seit 20 Jahren in einer Gemeinschaftspraxis als Internist und Hausarzt niedergelassen. In der IPPNW gehöre ich der Stuttgarter Regionalgruppe an und engagiere mich in den Bereichen Atommüll und Klimawandel. Außerhalb der IPPNW habe ich mich bislang vor allem in den Gremien der verfassten Ärzteschaft eingebracht und bin Menschenrechtsbeauftragter und Schriftführer im Vorstand der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Als Abgeordneter des Deutschen Ärztetages habe ich wichtige Beschlüsse zu den Themen freigemessener Atommüll, Geflüchtete und Divestment erreicht; wir konnten das Thema Klimawandel zum Schwerpunkt des nächsten Ärztetages machen. Neben der IPPNW bin ich Mitglied in der Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und im Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää).

Ich möchte mich im Vorstand der deutschen IPPNW mit dem Schwerpunkt zu Fragen des Klimawandels einbringen. Für mich ist es wichtig, die drohende ökologische Katastrophe nicht isoloert zu betrachten. Im Team möchte ich dazu beitragen, auch die hiermit verbundenen und für die IPPNW zentralen Fragen der sozialen Verantwortung, von Flucht und Migration, Atomkraft und Militär thematisch zu vernetzen und in die Diskussion einzubeziehen. Hierzu bitte ich um Eure Unterstützung.

Dr. Daniel Oehler, Hamburg

Ich bin 2017 zur IPPNW gekommen, auf der damaligen Nukipedia haben mich Elu Iskenius, Inga Blum und viele andere davon überzeugt, dass nukleare Abrüstung ein existenziell wichtiges und lohnenswertes Ziel politischer Arbeit ist und die IPPNW der beste Ort, um diesem Ziel näherzukommen. Die erfüllendste „Arbeit“ in der IPPNW ist für mich die Organisation der Aktionstage in Büchel. Ich finde es wunderschön, in Gemeinschaft nicht nur Vorträge zu halten und zu diskutieren, sondern auch mit den Händen zu arbeiten, zu basteln, Zelte aufzubauen und Straßen zu besetzen. Jetzt wo der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft ist habe ich vor, die Divestmentkampagne „Don‘t bank on the bomb“ in die ärztlichen Versorgungswerke zu tragen, um dort einen Verzicht auf (Atom-)Waffeninvestitionen zu erreichen. Als Vorstand der IPPNW möchte ich nicht nur nach außen für unsere politischen Ziele eintreten, sondern auch dafür sorgen, dass wir als Verein neue Mitglieder integrieren, dass wir Konflikte untereinander lösen und hilfreiche Techniken – offline und online – lernen, um miteinander an einer schöneren Welt zu arbeiten, frei von Atomwaffen, Atomkraft, Rassismus und sozialer Ausgrenzung. Ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Weiterbildungsassistent in einer Hamburger Hausarztpraxis.

Dr. Lars Pohlmeier, Bremen

Seit 30 Jahren habe ich in unterschiedlichen Positionen in der deutschen und internationalen IPPNW Verantwortung für den Verein übernommen. Ich stehe für eine Verzahnung der nationalen und internationalen Aktivitäten.

Die IPPNW hat auf dem Weg zum Atomwaffenverbotsvertrag eine herausragende Rolle gespielt. An dieser Arbeit habe ich mich beteiligt. Mir ist bewusst, dass in den nächsten Jahren trotz der Erfolge ein steiniger Weg vor uns liegt. Zentrale Weichen für eine friedlichere Welt müssen gestellt werden. Die Abschaffung der Atomwaffen ist dafür die Voraussetzung. Ich möchte meine Erfahrung weiter einbringen, um einen Ausgleich zwischen der nötigen Schwerpunktsetzung politischer Themen und gleichzeitiger Vielfalt produktiv zu ermöglichen. Wir werden und müssen nicht für alle Themen Antworten haben, aber ich wünsche mir eine gute Debattenkultur. Ferner bin ich bereit, die organisatorischen Leitungsfragen hinter den Kulissen mitverantwortlich zu bearbeiten. Meine Ziele: Neue Impulse in der internationalen Abrüstungsdebatte setzen, neue Themenfelder wie Klimawandel und Militarisierung auch international zu entwickeln, neue Akzente in der Mitgliederentwicklung national und international zu setzen und den Generationswechsel zu fördern.

Ute Rippel-Lau, Hamburg

Ich bin Ute Rippel-Lau, Ärztin für Allgemeinmedizin, lebe in Hamburg und habe drei erwachsene Kinder. Mein politisches Engagement begann in der Anti-Atombewegung um das geplante Endlager in Gorleben. Anfang der 80er Jahre habe ich mich gegen den NATO-Doppelbeschluss eingesetzt und mich der Friedensbewegung angeschlossen. Seit 1983 bin ich Mitglied der IPPNW. 2018 haben wir in Hamburg eine neue Regionalgruppe mit Schwerpunkt ICAN-Kampagne / Atomwaffenverbotsvertrag gegründet und 2020 in der Hamburger Bürgerschaft einen Beschluss zum Atomwaffenverbot durchsetzen können. Gegenwärtig ist eine Rückwärtsbewegung auf vielen Ebenen zu spüren. Wie ein Déjà-vu erlebe ich die erneute nukleare Aufrüstung und die zunehmende „Kalte-Kriegs-Rethorik“. Ich setze mich dafür ein, dass Deutschland dem Atomwaffenverbot beitritt und die nukleare Teilhabe beendet. Auch ist es mir ein Anliegen, die zivilgesellschaftlichen internationalen Kontakte zu verbessern, Feindbilder abzubauen und als Friedensbewegung die Deutungshohheit über Begriffe wie „Sicherheit“ und „Verantwortung“ wieder zu erlangen. Dazu gehört es, den Kontakt zur russischen IPPNW-Sektion wieder aufzunehmen, zum Beispiel im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Sankt Petersburg.

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