AUS DEM VORSTAND
Abschied und Neuanfang
G
leich mehrere politische Erfolge konnten wir Ende letzten und Anfang dieses Jahres feiern. Kurz vor Weihnachten hat sich die SPD-Fraktion vorerst gegen die Bewaffnung der geleasten Heron-TP-Drohnen entschieden. Das verschafft uns eine kurze Atempause, um unsere Argumente gegen die Bewaffnung weiter in die Öffentlichkeit zu tragen und im Vorfeld der Bundestagswahl Einfluss zu nehmen. Die nächste Entscheidung zum Thema steht jedoch schon am 24. März 2021 an, denn dann soll der Bundestag die weitere Entwicklung einer bewaffnungsfähigen Eurodrohne bewilligen. Zudem konnte die Entscheidung über den Kauf neuer Atombomber im letzten Jahr vorläufig gestoppt werden. Ein großer Erfolg auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt war das Inkrafttreten des UN-Vertrages für ein Verbot von Atomwaffen am 22. Januar 2021. Es gab vielfältige Aktivitäten unserer Mitglieder vom Flaggenhissen über Feiern mit den Bürgermeister*innen für den Frieden, Pressearbeit, Anzeigen in Lokalzeitungen sowie eine Fotoaktion vor dem Bundeskanzleramt. Alle Informationen zu den Aktivitäten finden Sie unter nuclearban.de
Der aktuelle Vorstand wurde 2019 in Stuttgart gewählt.
Vom 6.-11. Juli 2021 wird in Büchel ein Aktionscamp von IPPNW und ICAN stattfinden, um unsere Forderungen für einen Beitritt der Bundesregierung zum Verbotsvertrag sowie den Abzug der US-Atomwaffen vor Ort laut und öffentlich zu machen. Informationen finden Sie unter buechel.nuclearban.de
N
och eine Anmerkung in eigener Sache: Mit der Mitgliederversammlung werden wir uns aus dem Vorstand verabschieden und unser IPPNW-Engagement auf anderen Wegen fortsetzen. Damit gehen vier bis zehn Jahre gemeinsamer Vorstandsarbeit zu Ende. Es war eine interessante Zeit, in der wir viel gelernt haben und Teil der Entwicklungen des Vereins sein konnten. Diese zehn Jahre begannen 2011 mit der Fukushima-Katastrophe, die diese Zeit geprägt hat und von uns wissenschaftlich und aktivistisch begleitet wurde. Die Präsenz der IPPNW in Büchel wurde ausgebaut und durch den Atomwaffenverbotsvertrag eine Blockade überwunden. Das Bewusstsein für die Klimakatastrophe ist gewachsen und für die IPPNW immer mehr zum Thema geworden. Im Rahmen verschiedener Bündnisse brachten wir die Bedeutung ziviler Krisen- und Konfliktprävention für die globale Gesundheit ein. Auf qualitative Aufrüstungsschritte wie militärische Drohnen haben wir mit unserer ärztlichen Expertise reagiert – um nur einige der Themen zu benennen. In der Geschäftsstelle wurde der Übergang von erfahrenen langjährigen Mitarbeiter*innen zu einem verjüngten Team gemeistert.
Z
u Beginn des Jahres hat die IPPNW-Regionalgruppe Nürnberg, Fürth, Erlangen anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Deutschen Roten Kreuzes eine medizinhistorisch-wissenschaftliche Thementagung mit mehr als 100 Teilnehmer*innen veranstaltet. Die Referent*innen thematisierten die aktiven Verstrickungen des DRK in der Zeit des Nationalsozialismus und kritisierten, dass die Organisation es bisher versäumt habe, ihre Vergangenheit glaubwürdig aufzuarbeiten. Am 11. März 2021 jährt sich der Super-GAU von Fukushima. Am 27. Februar 2021 haben wir ein Online-Symposium „10 Jahre Leben mit Fukushima“ veranstaltet, auf dem die wichtigsten Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Katastrophe auf Mensch und Umwelt vorgestellt und diskutiert wurden. Am 11. März 2021 erscheint wie in den vorherigen Jahren eine Anzeige in der SZ. All denjenigen, die diese Anzeige mit ihrer Unterzeichnung und einer Spende ermöglicht haben, möchten wir ganz herzlich danken.
Nun kommen zu den neuen Gesichtern in der Geschäftsstelle noch neue Gesichter im Vorstand. Wir freuen uns sehr auf all die neuen Impulse!
Vom 23.-25. April 2021 findet unsere IPPNW-Mitgliederversammlung voraussichtlich im hybriden Format statt. Auf der Tagesordnung stehen u.a. die Wahlen zum Vorstand.
Herzliche Grüße – Inga Blum, Claudia Böhm, Katja Goebbels, Susanne Grabenhorst, Alex Rosen und Henry Stahl 3