IN-direkt KW 09 März 2021

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Diskussionsthema „Weinzierl-Gelände“ Unsere Aktuelle Frage an die Ingolstädter Parteien Das Weinzierl-Gelände soll von Altlasten befreit und renaturiert werden. Dadurch werden auch Vereine ihre Räumlichkeiten auf dem Gelände verlieren. Unsere Frage an die Fraktionen im Stadtrat: Welche Lösung könnten Sie sich für dieses Raumproblem vorstellen? (Fortsetzung in KW11) Es wird Zeit, den jetzigen Zustand auf dem Weinzierl-Gelände zu beenden. Für alle Radtouristen, die von Neuburg kommend auf dem Donau-Radwanderweg unterwegs sind, ist das Gelände der erste Eindruck, den sie von Ingolstadt bekommen. Ein denkbar schlechter Eindruck. Wir plädieren dafür, das Gelände künftig für verschiedene Freizeitaktivitäten zu nutzen, zum Beispiel für Wassersport, einen Wasserkanal mit Surfwelle oder einen Hochseilgarten. Außerdem können dort Stellplätze für Wohnmobile vorgesehen und Toilettenanlagen geplant werden. Die bisherigen Nutzer (Vereine, kleine Gewerbebetriebe) dürfen natürlich nicht vergessen werden. Aber ihre Zahl ist überschaubar, so dass sich sowohl für die Vereine als auch für die Betriebe ohne allzu große Probleme neue Räume finden lassen werden. Ein Haus der Vereine und ein möglicher Handwerkerhof an anderer Stelle wären eine gute Entwicklung für die ganze Stadt. Der Alpenverein mit seiner Kletterhalle kann ohnehin bleiben und ein Art Kristallisationspunkt sein.

Die Grünen sehen vor allem die Chance der Renaturierung des Weinzierl-Geländes, verbunden mit einer umweltschonenden Nutzung für Freizeit und Sport. Bei jeder Nutzung muss berücksichtigt werden, dass es sich um ein Überschwemmungsgebiet handelt, wodurch im Ernstfall auch Menschenleben gefährdet sind. Die jetzigen Gebäude sind daher nicht zu erhalten, die Wasserversorgung und die Toilettenanlagen sind provisorisch bzw. nicht vorhanden. Wir begrüßen eine städtische Arbeitsgruppe, die die 8 Vereine bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützt und eine Zeitschiene für die Verlagerung skizziert. Die Vereine müssen wissen, wie es für sie weitergeht. Wir sehen die Zukunft der Vereine mittelfristig in einem „Haus der Vereine und Kulturen“, das eventuell auf dem Rieter-Gelände oder in der Innenstadt stehen könnte. Für viele Vereine in der Stadt wäre ein „Haus der Vereine und Kulturen“ eine willkommene gemeinsame Adresse als Wertschätzung ihres gesellschaftli-

chen Beitrags für unsere Stadt. Barbara Leininger +++++++++++ Um Ihre Frage beantworten zu können, muss auf den Grundsatzbeschluss des Stadtrats eingegangen werden: „Ziel eines Rückbaus der gewerblich genutzten Gebäude mit nachhaltiger Entwicklung einer nachhaltigen Freizeit- und Erholungsnutzung“ ….und Renaturierungsflächen. Die Verwaltung wird mit „orientierender Untersuchung“ beauftragt. Auf dem Gelände sind zur Zeit 14 Unternehmen und 8 Vereine in früheren Werkhallen untergebracht und mit unbefristeten Mietverträgen versehen. Bei der ausführlichen Diskussion im Ausschuss und im Plenum ging es natürlich auch um die Situation der Vereine. Da das Gelände in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet liegt, sind Neubauten nicht möglich; die Absiedelung auch der Vereinsräume ist somit unvermeidlich. Vertreter mehrerer Fraktionen setzten sich bei der Suche

Klaus Böttcher, Stadtrat

++++++++++ Die CSU-Stadtratsfraktion begrüßt die Pläne der Verwaltung zum Weinzierl-Gelände. Eine Renaturierung des Geländes und die mögliche Schaffung von Sport- und Freizeitangeboten ist ein Gewinn an Aufenthaltsund Lebensqualität und schafft weiteren Erholungsraum. Für die dort angesiedelten Vereine müssen selbstverständlich Lösungen gefunden werden, wenn die Vereinsheime dort aufgelöst werden müssen. Es wäre wünschenswert das gesamte Areal so zu gestalten, dass die Vereine dort weiter bestehen könnten. Eine optische Aufwertung der Gebäude und die Schaffung der notwendigen Infrastruktur ist allerdings Voraussetzung für den Verbleib. Andernfalls sehen wir die Stadt in der Pflicht, den Vereinen Ersatzflächen für die Absiedelung anzubieten. Hans Achhammer Ausschusssprecher

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Karikatur von Helmut Kaiser 6 - FORUM DER PARTEIEN

nach neuen Standorten ein. Der Oberbürgermeister hat den Auftrag erteilt, „un- oder teilgenutzte städtische Gebäude zu prüfen, ob sie für Vereinszwecke zur Verfügung gestellt werden können“, damit die Vereine nicht im Stich gelassen werden. Es wurde auch schon das Kinogebäude auf dem Rieter-Gelände als Möglichkeit genannt…die schon früher gebrachte Idee eines Containerdorfes für Künstler angesprochen…ich bin überzeugt, dass gute Lösungen gefunden werden. Dabei gilt für mich: Je früher umso besser, denn die hygienischen Umstände auf dem Weinzierl-Gelände – kein Wasser, nur einige Container WCs – sind kein Dauerzustand.


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