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Reisebegleiter für den Fall der Fälle

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Basisausstattung der Reiseapotheke

Der Inhalt einer Reiseapotheke ist abhängig von Destination, Reisezeit, individuellem Gesundheitszustand sowie der Art des Urlaubs. In jedem Fall zählt ein Erste-Hilfe-Set mit Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial sowie Wund- und Heilsalbe zur Grundausstattung. Weitere wichtige Begleiter sind sanfte Analgetika wie Paracetamol oder Ibuprofen. Sonnenschutzmittel sollten dem jeweiligen Pigmentierungstyp angepasst und frei von Parfum- und Konservierungsstoffen sein. Chlorhaltiges Wasser, Tauchen oder Wind können sich auf die Ohren schlagen. Für Personen, die diesbezüglich empfindlich sind, kann es deshalb sinnvoll sein, Tauchertropfen (etwa mit Ciprofloxacin oder Fluocinolonacetonid) gegen Badeotitis einzupacken. Verschiedene Erreger – meist Bakterien wie ETEC, EAEC oder Shigellen – bescheren rund 30 Prozent aller Touristen eine Reisediarrhö. In den Tropen sind Reisedurchfälle noch deutlich häufiger. Hilfreich kann es deshalb sein, den Darm mittels Probiotika bereits vor Urlaubsantritt für die ungewohnten Bedingungen zu wappnen. Ereilt einen Montezumas Rache dennoch, gilt es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch entsprechende Präparate auszugleichen. Motilitätshemmer können eingesetzt werden, wenn etwa eine längere Fahrt in einem toilettenlosen Bus ansteht. Allerdings können diese die Symptomatik larvieren und die Ausscheidung der Krankheitserreger verzögern. Beim Einsatz von Carbo medicinalis ist zu beachten, dass diese nicht zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wird, da dies zu einem Wirkungsverlust führen kann. Nicht selten werden Reisende vom Gegenteil – von Obstipation – geplagt. Bringen ballaststoffreiche Kost, ausreichend Flüssigkeit und Bewegung nicht den gewünschten Erfolg, können Flohsamenschalen die Verdauung in Schwung bringen. Bei hartnäckiger Verstopfung ist ein leichtes Abführmittel mit den Wirkstoffen Bisacodyl oder Natriumpicosulfat eine Option. Pathogene Bakterien sind zumeist auch die Erreger von Harnwegsinfekten. Als deren „Antagonisten“ gelten Laktobazillen, die prophylaktisch eingenommen werden können. Kommt es dennoch zu einer Zystitis, eignen sich zur frühzeitigen Behandlung Präparate mit D-Mannose. Auch Phytotherapeutika, etwa mit Wirkstoffen von Preiselbeeren, Rosmarinblättern, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel oder der Amerikanischen Moosbeere, haben sich durch ihre diuretische, spasmolytische sowie antibakterielle Wirkung bewährt.

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