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Von akuter bis hin zu chronischer Diarrhö
Die Flüssigkeitszufuhr ist bei Durchfallerkrankungen im Kindesalter das A und O
Die akute infektiöse Gastroenteritis ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Besonders in den ersten drei Lebensjahren sind jährlich bis zu zwei Episoden möglich. Zusätzlich zur klinischen Symptomatik des akut einsetzenden Durchfalls kann es zu einer Kombination von Krankheitssymptomen wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Fieber kommen.1 „Diarrhö ist keine Erkrankung an sich, sondern normalerweise ein Symptom einer anderen Ursache“ , erklärt Prim. Univ.-Ass.Prof. DDr. Peter Voitl, MBA, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde. Meist sind Erreger wie Noro- oder Rotaviren Auslöser, seltener sind Bakterien wie Campylobacter und Salmonelleninfektionen für den akuten Durchfall verantwortlich. In der Regel sistiert der Durchfall innerhalb einer Woche.2 Liegt jedoch eine chronische Diarrhö bei Kindern oder Jugendlichen vor, kann diese beispielsweise auf eine Zöliakie oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung zurückzuführen sein.3
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Kindergesundheit von A bis Z
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Frühe Rehydration ist wichtig
Klinische Untersuchung
Häufig ist anhand eines Gesprächs mit den Erziehungsberechtigten sowie der Anamnese und der klinischen Untersuchung eine Einschätzung der Ursache des Durchfalls möglich. So können die Art, der Umfang und die begleitenden Symptome Hinweise auf den Auslöser der Diarrhö liefern. In den meisten Fällen ist somit bei einer unkomplizierten akuten Gastroenteritis keine Erregerdiagnostik erforderlich. Verläuft der Durchfall jedoch ungewöhnlich schwer oder lange, sollte je nach Krankheitsbild eine Labordiagnostik mittels Differenzialblutbildes, C-reaktiven Proteins (CRP), Elektro-
lyte, Blutgasanalyse (BGA) und gegebenenfalls Urinstatus durchgeführt werden.2 Stellt sich dabei heraus, dass eine bakterielle oder virale Lebensmittelvergiftung etwa durch Salmonellen, Shigellen, Yersinien, Campylobacter oder Noroviren vorliegt, oder dass das Kind gar an Cholera oder Typhus erkrankt ist, besteht Meldepflicht.4 „Bei Durchfall kann der erhebliche Verlust an Wasser und von Elektrolyten gefährlich werden. Deshalb liegt der Fokus der Behandlung auf dem Ausgleich des Flüssigkeits- und Mineralstoffverlusts“ , betont Dr. Voitl. Um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, genügt bei einem leichten Durchfall meistens eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr zusätzlich zur normalen oder verminderten Ernährung. Sollte es jedoch bei dem Säugling oder Kleinkind zu vermehrtem Verlust durch EXPERTE: zahlreiche wässrige Stühle Prim. Univ. Ass.-Prof. und/oder zu gehäuftem ErDDr. Peter Voitl, MBA Facharzt für Pädiatrie, brechen kommen und sich Gründer des Kinder- Anzeichen der Dehydration gesundheitszentrums Donaustadt in Wien bemerkbar machen, ist es kinderarzt.at ratsam, der Patientin oder dem Patienten orale Rehydrationslösungen (ORL) zu verabreichen.2 Bei Babys und Kleinkindern kommt es anders als bei älteren Kindern und Erwachsenen schneller zu einer bedrohlichen Dehydration. Grund dafür ist der höhere Flüssigkeitsumsatz bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr oder erhöhten Flüssigkeitsverlusten durch Erbrechen, Diarrhö und Fieber. Bestehende Grunderkrankungen wie Mangelernährung, Immunschwäche oder Diabetes können das Risiko einer Dehydrierung noch zusätzlich erhöhen. Deshalb ist es sinnvoll, Kinder unter zwei Jahren beim Kinderarzt untersuchen zu lassen. Außerdem sollte bei besonders schweren Fällen, in denen Dehydrationszeichen
© Peter Voitl, privat
bei jungen Patienten sichtbar sind, eine stationäre Aufnahme erfolgen.1
Zusätzliche Hilfsmittel
„In der Regel ist eine AntibiotikaBehandlung bei Magen-Darm-Infektionen nicht notwendig. Es gibt aber Ausnahmefälle, in denen Antibiotika verschrieben werden, etwa bei Typhus, Cholera oder Amöbiasis“ , erklärt Dr. Voitl. Zumeist ist auch eine medikamentöse Therapie mit speziellen Durchfallmitteln bei der Mehrzahl der infektiösen Durchfallerkrankungen im Kindesalter nicht indiziert. Zwecks Regeneration der Darmflora empfiehlt der Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde Probiotika. Diese regulieren die Darmtätigkeit und die Darmbewegung normalisiert sich wieder. Ergänzend kann Kindern Himbeerblättertee verabreicht werden. Dieser hilft gegen Krämpfe und kann somit bei Bauchschmerzen ratsam sein. Des Weiteren weist der Pädiater darauf hin, dass die effektivste vorbeugende Maßnahme gegen jede Art von Darminfektionen gründliche hygienische Maßnahmen sind, insbesondere auf Reisen.3
Chronischer Durchfall
Hält der Durchfall an, kann es sich um harmlose Ursachen wie die ToddlerDiarrhö handeln. Jedoch kann eine chronische Diarrhö auch ein Symptom einer schwerwiegenderen Grunderkrankung mit Malabsorption, Entzündung oder kongenitalen Stoffwechselstörungen sein. Laut der Leitlinie für akute infektiöse Gastroenteritis gibt es folgende Warnhinweise für chronische Durchfälle im Kindesalter:1 • positive Familienanamnese, • Beginn in der Neonatalperiode oder nach Nahrungswechsel, • Reisen in Gebiete die ein hohes
Durchfallerreger-Risiko aufweisen, • starker Gewichtsverlust, • Wachstumsstillstand, • Uhrglasnägel, • großer Appetit, aber schlechte
Gewichtszunahme, • Appetitlosigkeit, • Fieber, • Steatorrhoe, • Hämatochezie, • extraintestinale Begleitsymptome, • spezielle Nahrungsdefizite mit
Malabsorption.
Carola Bachbauer, BA
Quellen: 1 Backendorf V et al.: S2k-Leitlinie akute infektiöse
Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Stand: 03/19. 2 Koletzko S & Osterrieder S (2010): Akute infektiöse Durchfallerkrankung im Kindesalter. In:
Deutsches Ärzteblatt international. DOI: 10.3238/ arztebl.2010.0072b. 3 Voitl P (2012): Kinderkrankheiten von A bis Z. Wien:
Verlagshaus der Ärzte GmbH. 4 Liste der anzeigepflichtigen Krankheiten in Österreich (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit,
Pflege und Konsumentenschutz, Stand 01/20).
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