6 minute read

Anleitung zum Diätwahnsinn

OB ENTSPANNT AM WEISSEN STRAND…

ACCU-CHEK INSTANT Für alle, die einfach nur messen wollen.

ACCU-CHEK HAT DAS PASSENDE BLUTZUCKERMESSGERÄT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier angeführten Produkten um Medizinprodukte zur Anwendung für Patienten handelt. Vor Gebrauch dieser Produkte muss die Gebrauchsinformation beachtet und ärztlicher Rat eingeholt werden. © unsplash.com/Diana Polekhina

Anleitung zum Diätwahnsinn

Zahlreiche Patient:innen auf dem Weg zur Traumfigur – und wieder zurück

Die Corona-Pandemie hat nicht nur an den Nerven gezehrt, sondern sich auch auf die Hüften gelegt. Im Schnitt sind bei 34 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher bis zu sechs Kilogramm Körpergewicht hinzugekommen; bei den Kindern waren es mehr als viereinhalb Kilogramm binnen eines halben Jahres, wie das Österreichische Institut für Ernährungsmedizin nüchtern berechnet. Dabei hat fast die Hälfte der Bevölkerung versucht, im Lockdown abzunehmen. Eine deutliche Kluft also zwischen Wunsch und Realität, die sich in der Krise noch einmal etwas deutlicher zeigt.

Mäßig einfühlsame Mediziner:innen

In der Hausarztpraxis ist die Adipositas ein gewichtiges Argument für den wohlmeinenden Rat, abzuspecken. Und tatsächlich hat dieser Rat der Hausärztinnen und Hausärzte, sich mit dem eigenen Gewicht zu befassen, Gewicht. Es ist evident, dass man diesbezüglich der Medizin mehr vertraut als Lebenspartnern, Nachbarn oder dem Blick in den Spiegel. Allerdings beklagen viele Patientinnen und Patienten die mangelnde Sensibilität. In einer 2021 publizierten Studie zeigte sich in qualifizierten Interviews eine gewisse Unzufriedenheit mit der hausärztlichen Betreuung. Lapidare Äußerungen zur Körperfülle und das Abfertigen mit vorgefertigten Platituden und Broschüren statt einer ernst gemeinten Beratung dürften keine Ausnahme sein. Entsprechend gering ist auch die Erfolgsrate derartiger Gespräche.

Menschliches Verlangen nach Erfolgserlebnissen

Das organisierte Abspecken ist meist der Anfang vom dicken Ende. Allen Diäten ist zudem gemein, dass sie die

Anwender meist unglücklicher machen, vor allem, wenn Wörter wie „Crash“ , „Null“ oder „Rhizinusöl“ davorstehen. Bevor die Ernährungsexperten solche Blitzdiäten, die sowieso von jedermann und jederfrau ausprobiert werden – übrigens auch von den Ernährungsexperten selbst –, jedoch kategorisch verteufeln, sollten sie vielleicht versuchen, das menschliche Verlangen nach Erfolgserlebnissen zu akzeptieren. Schließlich kann die erste Crashdiät durchaus eine Einstiegsdroge für ein gesünderes und schlankeres Leben sein. Oder für eine Essstörung.

Spirale zunehmender Verzweiflung

Die meisten Diäten reduzieren die aufgenommene Kalorienmenge. Zwar gibt es mancherorts die Empfehlung, nicht mehr als ein halbes Kilogramm die Woche abzunehmen. Aber wer, wie die meisten, Mitte Juni mit der Sommerdiät beginnt, möchte raschere Ergebnisse. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt: Die Methoden reichen von der Atkins-Diät ohne Kohlenhydrate über skurrile Varianten wie die Glasreiniger-Diät, bei der man das Essen mit Fensterputzmittel besprüht, um es ungenießbar zu machen, bis hin zur klassischen Diät unter der Patronanz der „Heiligen Brigitte“ . Der akute Mangel an Nährstoffen, der dabei provoziert wird, führt allerdings dazu, dass der Organismus in den Energiesparmodus schaltet. Wird nach der Diät das Nahrungsangebot wieder größer, freut sich der Körper, die überschüssigen Kalorien für kommende schlechte Zeiten in seinen Fett-Silos speichern zu können. Dieser Jo-Jo-Effekt ist überaus zuverlässig und bringt die Abnehmwilligen in eine Spirale zunehmender Verzweiflung.

…ODER MOTIVIERT AUF DER SCHWARZEN PISTE

ACCU-CHEK GUIDE Für alle, die mehr als nur messen wollen.

ACCU-CHEK HAT DAS PASSENDE BLUTZUCKERMESSGERÄT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier angeführten Produkten um Medizinprodukte zur Anwendung für Patienten handelt. Vor Gebrauch dieser Produkte muss die Gebrauchsinformation beachtet und ärztlicher Rat eingeholt werden.

Prof. Bernhard Ludwig und Dr. Ronny Tekal, die Meister des Seminarkabaretts, führen in ihrem neuen Buch vergnüglich durch den Dschungel der Diätneurosen. Sie nehmen dem Thema den unnötigen Ernst – und setzen dafür auf viele Schmunzler und Aha-Erlebnisse.

Von der Neurose zum Diätwahn

Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema Essen kann selbst zu einer Sucht werden und eine Art Diätneurose verursachen. Während Neurosen belastend, jedoch für den Betroffenen erkennbar sind, liegt bei der nächsten Stufe, dem Diätwahn, bereits eine nicht korrigierbare Fehleinschätzung der Realität vor. Ein solcher Wahn scheint verbreitet zu sein und hat, bemerkenswerterweise, nicht unbedingt mit dem Gewicht zu tun. So sind laut deutscher BMI-Statistik rund 50 Prozent aller Deutschen ab 40 übergewichtig. Mehr als 80 Prozent sind nicht zufrieden mit ihrem Körper. Noch Fragen? Missglückte Abnehmversuche nagen am Selbstwert, jedes Scheitern legt die persönlichen Unzulänglichkeiten noch mehr an den Tag. Nicht verwunderlich, denn wir werden mit Begriffen wie „Eigenverantwortung“ oder „innere Kraft“ konfrontiert, die nahelegen, dass wir unser Leben selbst in der Hand haben, frei entscheiden können, welches Gewicht wir in die Waagschale werfen. Doch irgendwie funktioniert das Ganze nicht so, wie wir uns das vorstellen. Zum einen ist die Futterverwertung höchst individuell, zum anderen entwickelt ein jeder seine Süchte in einem anderen Bereich. Hier empfiehlt sich die Auseinandersetzung, weniger mit der ungeliebten Außenschicht, sondern mehr mit dem unliebenden Innenleben. Denn so festgefahren die Gedankenmuster auch sein mögen, sind sie stets mit ein wenig Übung veränderbar. Oder um den Wiener Psychiater Viktor Frankl zu zitieren: „Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen. “

Bodyshaming

Man kann aber auch Schwarze Psychologie einsetzen, um die lieben Mitmenschen fertigzumachen. „Fat Shaming“ oder „Sizeism“ , also die Diskriminierung aufgrund der Körperstatur, ist ein beliebter Breitensport. Man traut sich nicht, seine Meinung über die Hautfarbe eines Menschen oder über eine Behinderung laut kundzutun, doch hier fällt einem das überaus leicht: Schließlich ist die „fette Person“ selbst schuld, sie muss sich nur ein wenig zusammenreißen. Man meint es doch im Grunde nur gut, denn erst, wenn sich die Betroffenen durch ihr Übergewicht so richtig schlecht fühlen, haben sie ausreichend Motivation, es zu ändern. Dieser Meinung sind sogar einige Ärzte – und benehmen sich auch so, wie man der oben zitierten Studie entnehmen kann. Die meisten brauchen aber gar keine Mitmenschen dazu und „beshamen“ sich gleich selbst, zumeist noch deutlich respektloser und gemeiner. Man kann Gelassenheit aber auch lernen: selig die Männer, die im Freibad mit Stolz den Bauch über die Badehose hängen lassen. Medizinisch fragwürdig, aber soziologisch einwandfrei!

„Das organisierte Abspecken ist meist der Anfang vom dicken Ende.“

Aus absurden Denkmustern wertvolle Erkenntnisse gewinnen

Mitunter kann da die paradoxe Intervention, also die umgekehrte Psychologie, im besten Sinne Paul Watzlawicks, helfen. Insofern kann eine „Anleitung zum Diätwahnsinn“ all den mit ihrem Körpergewicht Unzufriedenen Diäten wärmstens ans Herz legen. Als sinnvolle Maßnahme empfiehlt sich, neben dem stündlichen Gang auf die Waage, vor allem das eigene Wohlfühlgewicht dem aktuell gültigen Schönheitsideal anzupassen. Oder eine Bucket-List zu erstellen: „Zehn Dinge, die ich an meinem Körper ändern möchte, bevor ich sterbe!“ Durch das Erkennen absurder Denkmuster kann so manche wertvolle Erkenntnis gewonnen werden, wie man sich dem Diätwahn entziehen kann.

Dr. Ronny Tekal

X HAUSÄRZT:IN-Buchtipp

Anleitung zum Diätwahnsinn

Auf dem Weg zur Traumfigur – und wieder zurück!

Von Ronny Tekal und Bernhard Ludwig Gräfe und Unzer Verlag 2021

© Grafik: Tim Jost

Rezeptstudie

Österreichischer Verschreibungsindex

Werden Sie Teil einer Studie zur Arzneimittelversorgung in Österreich – völlig anonym melden Sie einmal pro Quartal die Verschreibungen und Diagnosen einer Arbeitswoche über ein bedienerfreundliches Online Tool, auf das Sie völlig flexibel auch von Ihrem Tablet oder Smartphone zugreifen können.

FÜR WEITERE FRAGEN: +43 (0) 664 8000 2237

Hier scannen um sich zur Teilnahme zu registrieren.

Alexa Ladinser

alexa.ladinser@iqvia.com +43 (0) 664 8000 2237

Lidia Wojtkowska

medicalindex@iqvia.com 0800 677 026 (kostenlos)

weltweit

Weltweite Studie zu indikationsbezogenen Verordnungen!

anonym

Sichere und anonyme Datenübermittlung 1x/Quartal.

flexibel

Flexibler Zugriff auf ein bedienerfreundliches Online-Tool.

120 €

Bis zu 120 € pro Stunde Aufwandsvergütung