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Allergien haben immer Saison

Über neue Ausbildungsmöglichkeiten, verpasste Behandlungsoptionen und die Angst vor Impfreaktionen

© shutterstock.com/Microgen

Heuer startete der Pollenflug früher als in den letzten Jahren und auch die Prognose für die nächsten Monate ist nicht sonderlich erfreulich – so die Meinung der Expertinnen und Experten bei einem Pressegespräch* Mitte März in Wien. Nach wie vor stelle zudem die Pandemie eine Hürde in puncto frühzeitiger Diagnose und Behandlung dar.

Handlungsbedarf und neue Chancen

Univ.-Prof.in Dr.in Erika Jensen-Jarolim, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI), wies auf die Folgen von einem verzögerten Beginn einer Immuntherapie hin: „Das Asthma-Risiko wird erhöht, denn: Bleibt die allergische Entzündung unbehandelt, wandert sie in die unteren Atemwege. Für Menschen mit einer potenziell lebensbedrohlichen Insektengift-Allergie kann die Allergen-Immuntherapie sogar lebensrettend sein.“ In Österreich begegne eine zunehmende Zahl von Allergikern einem Mangel an Spezialisten, zeigte ÖGAI-Vizepräsident Univ.-Prof. DDr. Wolfram Hötzenecker, MBA, eine Problematik auf. Die positive Nachricht: „Ein Blick in die nähere Zukunft gibt Hoffnung, denn eine neue Weiterbildung soll Nachwuchs an allergologisch versierten Ärzte bringen. “ Ab dem Sommer können Fachärzte und Allgemeinmediziner mit der 18 Monate dauernden fächerübergreifenden Ausbildung „Spezialisierung in Allergologie“ beginnen. Schließlich griff Prof. Hötzenecker das Thema Corona-Impfungen auf, welches auch bei Allergikern für Verunsicherung sorgen könne. Bei der Mehrheit seien keine Allergietests vor der Injektion notwendig.1 Für Patienten, die etwa zuvor allergische Impfreaktionen gezeigt hätten, gebe es in jedem Bundesland ein Kompetenzzentrum, an das Impfärzte überweisen könnten. „Dort werden diese Patienten abgeklärt und unter erhöhten Vorsichtsmaßnahmen geimpft.“

PA/InR

* Hybrides Pressegespräch „Start in die Pollensaison 2022“ der MedUni Wien und der Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) am 17. März 2022 im

APA-Pressezentrum Wien.

Quelle: 1 Klimek L et al. Allergo J Int. 2021; 30(3): 79–95.