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Gedankenexperiment
from Magazin Klima
by Uniola AG
Wir betrachten einen Bereich von Fürstenau, der heute als zusammenhängende Landschaftskammer wahrgenommen wird und sich in Richtung Scharans entwickelt. Wenn wir ganz grob die Struktur der Feldhecken nachzeichnen, wie sie früher vorhanden waren und in östlicher Richtung bergwärts immer noch vorhanden sind, dann können im optimalen Fall 6.000 Laufmeter Feldhecken oder 3.000 Bäume gepflanzt werden. Die neuen Strukturen, wenn sie denn freiwillig realisiert werden, haben einen Platzbedarf von 48.000 m2. Die Folgekosten und den Verteilschlüssel zwischen den kantonalen Stellen und den privaten Initianten gilt es noch zu besprechen.
Feldhecken
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Wald offenes Landwirtschaftsgebiet
Bewirtschaftungseinheiten (landwirtschaftliche Parzellen)
Perimeter landwirtschaftliche Nutzfläche und Sömmerungsflächen
Siedlungsgebiet
Freistehende Gehölze, Obstbäume
Gemeinde Fürstenau
Landwirtschaftliche Betriebsstandorte größere, zusammenhängende Flächen für immer größere Maschinen ohne schattenwerfende Bäume oder strukturierende Topografien verlangt? Akzeptiert man, dass Landschaft und Natur sich stetig verändern und einem dynamischen Prozess unterworfen sind, den der Mensch beeinflusst und immer mehr beschleunigt? Inwieweit wollen wir Veränderungen der Landschaft mitberücksichtigen, die beispielsweise durch den Bau von Windrädern zur Energiegewinnung dienen, um den Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung zu ermöglichen, die aber beim Menschen negative Emotionen auslösen und für Vögel tödlich sein können. (Auch die Windräder der Mühlen waren einst gefürchtet und stehen heute unter Denkmalschutz.)
MASSNAHMEN
Für die Region Fürstenau im Domleschg sind wegbegleitende Feldhecken und Streuobstwiesen sowie kleine Waldstücke typisch. Inwieweit können diese im Rahmen der CO2-Diskussion ergänzt werden? Um eine Größenordnung zu bekommen, wie viel wir pflanzen müssen, haben wir folgendes Denkmodell aufgestellt: Bei einer Feldhecke bleibt im Durchschnitt alle zwei Meter ein Baum stehen. Bei einem Bedarf von 7.000 Bäumen ergibt das 14.000 Laufmeter Feldhecke. Ein Wiesenstreifen entlang eines Feldwegs hat heute eine Breite zwischen einem und etwa fünf Metern. Das er- gibt einen Flächenbedarf von 14.000 bis 70.000 m2. Im optimalen Fall muss bei einer Feldhecke direkt am Weg ein Wiesenstreifen von einem Meter verlaufen, gefolgt von einer Hecke von etwa einem Meter Breite und einem feldnahen Wiesenstreifen von etwa sechs Metern Breite, damit der Traktor, der heute auf dem Feldweg wendet, zukünftig genügend Manövrierfläche hat. Das ergibt einen Flächenbedarf von 112.000 m2. Diese Flächen können als Öko- bzw. Biodiversitätsflächen bereitgestellt werden.
FAZIT
Ob die Bauern die Umwidmung der landwirtschaftlichen Flächen hin zu mehr Biodiversität mitmachen und ob das Landwirtschaftsamt sich auf einen solchen Vorschlag einlässt, ist offen. Ich bin überzeugt: Einen Versuch, dafür zu kämpfen, ist es allemal wert!