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(T) RÄUME FÜR MENSCHEN
from Magazin Klima
by Uniola AG
Als Landschaftsarchitekten tragen wir bei unseren Projekten eine hohe Verantwortung. Unser klimaproaktives Handeln in Bezug auf jedes einzelne Vorhaben und jeden einzelnen Standort bestimmt darüber, ob wir der Welt ein gutes, weil nachhaltiges Projekt übergeben oder eben nicht.
Unser Beruf gibt uns die Möglichkeit, Klimaschutz in unsere tägliche Arbeit zu integrieren – sei es über das persönliche Engagement und über Fortbildungen oder über unsere Überzeugungsarbeit in Richtung Bauherren und Auftraggeber. Es ist wichtig, dass wir das Thema Klimaschutz gemeinsam angehen und vermehrt in das Bewusstsein von uns allen bringen.
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Dafür braucht es auch Regularien, denn Appelle allein reichen nicht aus. Appelle greifen bei Menschen, die bereits ein Herz für den Klimaschutz haben. Wenn wir aber noch wirksamer werden wollen, brauchen wir auch die Durchsetzungskraft von Gesetzen.
Darüber hinaus wünsche ich mir für unseren Berufsstand der Landschaftsarchitekten, Architekten und Stadtentwickler, dass wir noch enger zusammenarbeiten, mutiger unseren Auftraggebern gegenüber werden und auch in der Gesellschaft mehr Reflexion erfahren. Wir sollten Neues wagen und ausprobieren, innovativ denken und unseren Blick über den Tellerrand hin zu globalen Vorbildern richten. Bei jedem einzelnen Projekt müssen wir uns die Frage stellen, was die beste Lösung für die Menschen und die Umwelt ist. In diesen Abwägungsprozess fließt der Klimaschutz fast automatisch mit ein.
Nicht nur in meiner Wahlheimat Berlin wünsche ich mir, dass wir bei Projekten vom überholten Fokus auf Verkehr und Autos wegkommen. Wenn ich mir die Proportionen in unseren Städten anschaue, ist da noch alles zu stark auf das Auto ausgerichtet. Natürlich bin ich kein Fantast. Ich sage nicht, alle Autos müssen raus aus der Stadt. Das ist noch nicht realistisch. Aber wir müssen für die Lebensqualität der Menschen in der Stadt ein neues Kapitel aufschlagen. Mobilität und Infrastruktur haben sich dem Wohlbefinden der Stadtbewohner unterzuordnen. Ich bin definitiv ein Befürworter von Quartieren, bei denen der gemeinschaftliche Raum kein Straßenraum, sondern ein Lebensraum ist. Sind wir in diesem Punkt erfolgreich, erhöhen wir auch in der Landschaftsarchitektur proaktiv den Wirkungsgrad für den Klimaschutz.

Andreas Kotlan ist Mitglied der Geschäftsleitung und Büroleiter des Berliner Büros der Uniola AG. Der direkte Draht zur Natur liegt in seinen Genen. Die Großeltern bewirtschafteten einen Bauernhof in Südtirol. Obwohl der Landschaftsarchitekt seine Kindheit und Jugend in der Natur und den Bergen verbrachte, fühlt er sich heute wie ein richtiger Berliner.