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KLIMAGERECHTE REGIONALPLANUNG

Editorial

DIE KLIMAPLANERINNEN

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Ihre Liebe zur Natur und zur Gestaltung haben Monika Schenk und Elisabeth Weber-Thiel zum Beruf gemacht. Die Landschaftsarchitektinnen sind bei der Uniola AG unter anderem für großräumige Schnittstellenprojekte tätig. Ihr persönliches Credo: Nachhaltige Landschaftsarchitektur heißt, das große Ganze im Blick zu haben.

Beide haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Wissen rund um das komplexe Thema Klima frühzeitig bei der Uniola AG aufgebaut wurde.

Monika Schenk ist Mitglied der Geschäftsleitung bei der Uniola AG in Zürich. Die Landschaftsarchitektin ist gerne in der Natur unterwegs, meist zu Fuß, mit dem Kajak oder zu Pferd. Als sie in jungen Jahren Geologie studierte, waren Waldsterben und Ozonloch omnipräsent. Seither pflegt sie einen nachhaltigen Lebensstil. Sie sagt selbst, dass man dafür früher oft belächelt wurde. Später arbeitete sie langjährig in der Umweltplanung. Ihre Lust, Maßnahmen nicht nur vorzuschlagen, sondern auch gestalterisch umzusetzen, bewegte sie schließlich zu einem Zweitstudium in Landschaftsarchitektur. Nun ist sie genau dort, wo sie immer sein wollte: Nicht nur sagen, was man machen soll, sondern zeigen, wie man Maßnahmen konkret und gestalterisch überzeugend umsetzen kann.

Elisabeth Weber-Thiel ist Projektleiterin bei der Uniola AG in Zürich. Die Landschaftsarchitektin ist bei München aufgewachsen. Obwohl nur 20 Minuten von der Großstadt entfernt, beschreibt sie ihre Heimat als einen Ort voller Natur und Naturerlebnisse. Dass Umwelt auch Umweltschutz bedeutet, hat sie schon früh gelernt. Ihre Eltern engagierten sich langjährig und aktiv für die Gewässerrenaturierung des lokalen Flüsschens Glonn. Lachend erinnert sie sich daran, wie sie oft zu Veranstaltungen mit musste und dadurch schon früh lernte, sich Gedanken über die Auswirkungen des eigenen Handelns für die Umwelt zu machen. Diese prägenden Erfahrungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sie nicht nur eine Klimaschützerin aus Beruf, sondern aus Berufung geworden ist.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen bestimmen zunehmend auch Landschaftsarchitekturprojekte. Deswegen wünschen sich die Landschaftsarchitekten, dass sie bei großen Bauvorhaben künftig von Anfang an beratend in die Planungen einbezogen werden. Ihrer Erfahrung nach kommen ihre Kollegen und sie oft zu spät ins Spiel, nämlich dann, wenn die Gebäude schon geplant sind. Tatsächlich brauchen Bauvorhaben aber eine klimapositive Beratung von Beginn an. Nur so lassen sich zum Beispiel die kühlenden Effekte von Luftbewegungen auf eine Stadt in die Planung von Neubauvorhaben einbeziehen.

Ja, sie gehen sogar noch ein Stück weiter: Wo Architektur sein darf und wo Freiraum sein muss, das sollten künftig die Landschaftsarchitekten als Anwälte für das Klima vorgeben. Schließlich sind Neubauten auf die nächsten 50 bis 100 Jahre ausgerichtet. Allzu oft bleibt es sonst dabei, dass Landschaftsarchitekten nur das Beste aus den Gegebenheiten machen können, anstatt von Grund auf richtig zu planen.

In der Region Obersee verhallt ihr Appell nicht ungehört. Hier legte ein Expertenteam den Grundstein für eine holistische und klimapositive Betrachtungsweise einer gesamten Region. Monika Schenk und Elisabeth Weber-Thiel sind sich sicher, dass sie es mit Überzeugung und Fingerspitzengefühl geschafft haben, den Gemeinden der Region Freude am Klimaschutz zu vermitteln.

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