AUF DER PISTE
Wenn die Freude mitschwingt Der Skirennläufer und ÖSV-Trainer Mario Scheiber über Carven am Morgen, kindlichen Ärger und nachhaltiges Reisen.
ich Abwechslung mag. Und zum Glück gibt’s die bei uns in Osttirol. Wenn genug Schnee liegt, pro biere ich mit meinen Kindern im Wald gerne Wellenbahnen, das ist gut für ihre Kondition und ihre Koordination – und außerdem er innert es mich an meine Kindheit. Als Bub hätte ich übrigens fast aufs Skifahren gepffen. Vor unse rem Haus ist es ein bisserl bergab ge gangen. Dort habe ich es probiert. Aber weil es nicht so funktioniert
mals und den Familienausügen ich morgens zum ersten Mal die von heute liegen – wenn ich darüber Stöcke in den Schnee stoße, mit nachdenke – eine erstaunliche Zahl ein paar entspannten Schlittschuh an Jahren, mehr als hundert Welt schritten losfahre und schließlich cuprennen und viele, viele Pisten in in die Knie gehe, um den ersten aller Herren Länder. Geblieben ist langen Schwung zu ziehen, könnte die Freude am Skifahren. ich singen, wenn ich es könnte (stell Ein kleines Postskriptum erlaube dir hier bitte einen Smiley vor) – ich mir noch – weil es mir besonders wie der Wolfgang Ambros habe ich wichtig ist. Was nämlich noch für dann alles Glück in mir vereint. Osttirol spricht – neben den netten Wie ich fahre? Wo ich fahre? Leuten, unserer Schneesicherheit Kommt ganz darauf an, wie ich und dem Sonnenschein –, ist, dass mich fühle. Ich carve, wenn wir auf Nachhaltigkeit mir danach ist – und Platz achten. Praktisch jede Pis „Ich hab’s gern, wenn dafür ist auf unseren Pisten te ist von jedem Quartier in der Nähe eine Hütte ist – aus ganz einfach per Bus immer –, ich schwinge kurz, wenn’s steil wird. Hin und falls ich Stärkung brauche.“ zu erreichen. wieder gehe ich Touren. Freies Gelände muss nicht sein. Ich hat, wie ich mir das vorgestellt hatte, MARIO SCHEIBER hab’s gerne, wenn eine Hütte in der bin ich zurück ins Haus, hab die Ski Der frühere Ski Nähe ist, dann kann ich mich im in ein Eck geschmissen und gesagt: rennläufer (mehr Fall des Falles mit einem Weizen „Ich fahr nie wieder.“ als 100 Weltcup rennen), Jahrgang stärken. Heute kann ich darüber lachen. 1983, arbeitet heute Ich fahre bei mir daheim im Vor allem, wenn meine Kinder als Trainer für den C-Kader des ÖSV. Defereggental, am Thurntaler im hinter mir herzischen. Zwischen Er lebt in St. Jakob Hochpustertal oder in Matrei – weil meinem kindlichen Frust von da im Defereggental. 42 BERGWELTEN
ILLUSTRATION: ROLAND VORLAUFER
Mir geht es wie dem Wolferl. Wenn