Silvaplana 2019 // 8 AKTIV IM ALTER
HANDWERKLICHES VOM SCHÖNSTEN Mehr als bloss eine Handvoll Seniorinnen und Senioren unternahmen im September einen Ausflug ins Münstertal, wo sich alles ums Handwerk drehte. Es waren wiederum so viele Interessierte, dass die Reise erneut an zwei Tagen durchgeführt werden musste.
B
is alle Stationen zwischen Sils und Champfèr angefahren sind, wo die Reise lustigen auf den Bus warteten, dauerte es eine Weile. Aber danach geht es los,
nonstop das Inntal hinunter bis Zernez, dann rechts hoch zum Ofenpass. Und dann ist Zeit für ein Znüni. Prächtig präsentiert sich die stark mit Bergwäldern durchwachsene Herbst-Landschaft. Man könnte meinen, in den Weiten Alaskas unterwegs zu sein. Eine schöne Überraschung wartet auf diejenigen unter uns, die ein geübtes Jägerauge haben: Unweit der Passtrasse, hinter wenigen Bäumen auf einer Lichtung liegt ein Kronenhirsch, ruhig und stolz, dreht ab und wann den Kopf, um uns seine Schönheit von allen Seiten vor Augen zu führen. Und dann fahren wir an ihm vorbei, weiter zur Scheitelhöhe und vielen Windungen und Wendungen hinunter ins andere Tal. Einige sind über Familie und Freundschaften mit der Bevölkerung verbunden, erhoffen sich gar ein Wiedersehen mit solchen, die man kennt. «Wir fahren nach Samarien!», den Witz, der eigentlich gar kein Witz, sondern eine wirkliche Begebenheit war, muss ich doch noch schnell loswerden und erzähle, wie einmal deutsche Gäste, die nach Sa. Maria (so war der Ort auf der Landkarte von Kümmerli&Frey vermerkt) wandern wollten, sich bei mir eben nach «Samarien» durchfragten. Und schon sind wir da: Nicht im Nahen Osten, sondern im nahen Südosten der Schweiz, wozu Santa Maria gehört. Die Mitfahrenden aus Silvaplana werden sich an die ehemalige Strassenführung durchs eigene Dorf erinnert haben. Die Durchfahrt ist eng. Hier gibt es einen langen Halt, die Reisenden werden
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