GastroJournal 14/2020

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Höchste Vorsichtsmassnahmen: Anrichtestation in der Küche des Universitätsspitals von Zürich

Hier läuft die Gastronomie und Hotellerie weiter Während der Coronakrise gehören sie zu den wenigen in der Branche, die weiterarbeiten (müssen): die Angestellten in der Spitalküche und -hotellerie. Doch der Alltag stellt auch sie momentan vor neue und gewaltige Herausforderungen. TEXT CORINNE NUSSKERN — FOTOS BARBARA RAUSCH & UNIVERSITÄTSSPITAL ZÜRICH

Ausnahmesituationen wie jetzt in Zeiten des Coronavirus verlangen nach aussergewöhnlichen Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen. So arbeiten die Angestellten in der grossen Spitalküche des Universitätsspitals Zürich (USZ) unter erschwerten Bedingungen. Es muss durch strikte Massnahmen verhindert werden, dass Tröpfchen auf die Esswaren gelangen. Deswegen tragen alle Mitarbeitenden einen Mundschutz. Angenehm ist dies nicht. «Für jene, die einer körperlich anstrengenden Arbeit wie der in der Küche nachgehen, ist es eine besondere Herausforderung», sagt Susanne Suter-Bitterli (42), die Bereichsleiterin Hotellerie des Universitätsspitals Zürich. «Man atmet ganz anders, die Maske rutscht auch mal über die

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und problematischer Aspekt ist dabei das Social Distancing, die geforderten zwei Meter Abstand. «Unsere Hauptküche ist riesig, sie dehnt sich auf 2700 Quadratmeter aus. Das ist viel Platz», erklärt Suter-Bitterli. Manche Arbeitsschritte sind in einer so grossen Küche jedoch allein nicht zu bewältigen, da funktioniert es nicht mehr mit der räumlichen Distanz. Dies betrifft alle, die am Anrichte- oder Abwaschband beschäftigt sind. An diesen Posten steht man enger beieinander als an anderen Posten, das ist kaum zu vermeiden. «Aber die Anweisung ist ganz klar, auf Distanz zu gehen, wann immer Coronapatienten essen ganz normal es möglich ist», sagt die Bereichsleiterin. 120 Menschen arbeiten in der Spitalkü- «Es gibt Arbeiten, die man zu zweit mache im 2-Schicht-Betrieb. Ein relevanter chen muss. Das ist nicht nur ein Küchen-

Augen. Zudem verändert sich der zwischenmenschliche Kontakt, wenn man nur noch die Augen seines Gegenübers sieht. Die ganze Mimik fällt plötzlich weg.» Die Maskenpflicht gilt zurzeit auf dem gesamten Campus des USZ. Das ist allerdings auch ein Wunsch vieler Mitarbeitenden, die sich so besser geschützt fühlen. Auf Corona getestet werden die Mitarbeitenden der Spitalküche nicht generell, nur falls jemand Symptome entwickelt. Die Spitalköche haben keinen direkten Kontakt mit den Patienten oder Mitarbeitenden ausserhalb der Küche.


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