Bärner Channe September 2017

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Porträt, Interview und mehr

AUSGABE/ÉDITION 03/2017

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Und was wünschen Sie sich von der Wirtschaft? FC: Die gleiche Offenheit und Inno­ vationsfreude mit der uns die gast­ gewerblichen Betriebe hier in Bern begegnen.

Gastrokurs für die Praktikanten von isa finden in den GastroBern Räumen statt.

terhin interessierte Betriebe in und um Bern, die mit uns zusam­ menarbeiten möchten. Die Statistik zeigt bis jetzt einen sehr zufriedenstellenden Erfolg für unsere Praktikanten und damit für das Projekt. Es ist schön zu sehen, wie sich unsere Praktikanten persönlich weiterentwickeln, stolz auf das Geleistete sind und den ersten Schritt in den Arbeitsmarkt geschafft haben. Diese Rückmeldungen bekomme ich auch von den Familien und den Betrieben. Welche Interessen und Tätigkeiten – ausgenommen Ihr Projekt – verfolgt das Team der isa im Moment? FC: Wir sind die Fachstelle für Migrations- und Integrationsfragen im Raum Emmental – Mittelland – Ober­ aargau. Unser Angebot umfass Beratungen in 10 Sprachen für alle alltagsrelevanten Themen für Migranten und Schweizer im Zusammenhang mit Migration. Unser Bildungsangebot beinhaltet eine Vielzahl niederschwelliger Deutsch- und Alphabetisierungskurse, Integrationskurse, Früh­förderung für Kinder mit Migrationshintergrund, sowie die Ausbildung für interkulturelles Dolmetschen. Daneben engagieren wir uns für einen positiven Zugang zu Diversität, einen guten Diskriminierungsschutz und die Partizipation aller hier lebenden Menschen am gesellschaftlichen Leben.

Plant die isa im nächsten Jahr neue Projekte? FC: Neue Projekte sind im Moment keine in der Pipeline. Hingegen würden wir sehr gerne das Projekt Prak­ tiCum auf andere Branchen ausdehnen. Wohin führt der Weg der isa in den nächsten Jahren? FC: Wir möchten die von uns ange­ botenen Dienstleistungen und Produkte im Bereich Integration weiter anbieten und damit zu einem friedlichen Zusammenleben aller hier anwesenden Bevölkerungsgruppen beitragen. Wäre PraktiCum auch für andere Branchen denkbar? Für welche? FC/DF: Grundsätzlich ja, wenn die nötigen finanziellen Mittel vorhanden sind, da wir ohne öffentlichen Gelder auskommen müssen. Dann könnten wir uns vorstellen, PraktiCum mit Praktikumsplätzen in der Pflegebranche und im Rahmen von Facilitymanagement zu erweitern. Was wünschen Sie sich vom Bund und vom Kanton Bern? FC: Abbau von Integrationshürden, weniger Bürokrieg und einfachere Verfahren für das Einholen von Arbeitsbewilligungen. Bessere Anerkennung von ausländischen Diplomen.

DF: Bei uns in der Schweiz mangelt es immer mehr an Fachkräften. Ich wünsche mir, dass die Betriebe die Ressourcen unserer Migranten im Inland nutzen würden. Wir haben zahlreiche motivierte Migranten, welche offen sind, neue Wege zu gehen und vieles in Kauf zu nehmen, um den Status der wirtschaftlichen Selbständigkeit zu erlangen. Arbeitsintegration ist ein wesentlicher Teil davon, entlastet das Familiensystem, unsere Sozialämter und nicht zuletzt alle Steuerzahler wie Sie und mich. Dimitra Fisch wo finden Sie den Ausgleich zu Ihrem anspruchsvollen Job? Ich habe ein sehr stabiles Umfeld, schöne Hobbys und einen sehr offenen und transparenten Austausch bei der isa. Dies sind alles sehr wertvolle Alltagshilfen. Ich schätze mich als sehr glücklich als griechische Migrantin in der Schweiz integriert zu sein, einen guten Arbeitgeber zu haben, welcher mir die Möglichkeiten gab, meine Ideen umzusetzen und Wege zur Integration zu ermöglichen. Was Sie schon lange mal loswerden wollten: FC/DF: Wir weisen mit PraktiCum handfesten, positiven Erfolg aus und wundern uns deshalb, dass es so schwierig ist, die nötigen finanziellen Mittel für eine Weiterführung des Projekts zu bekommen. Für den Projekterfolg muss so vieles funktionieren und zusammenpassen. Wir sind auf jedes Puzzleteil und jeden Player angewiesen. An dieser Stelle auch ein grosses MERCI an die Mitplayers von GastroBern. Mehr über das Projekt PraktiCum und die isa finden Sie weiter auf den Seiten 19 und 20. rw


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