Bulletin 71 _ Januar 2022 _ DE

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°71 JANUAR 2022

LEPRA, WAS JETZT ?

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Inhaltsverzeichnis 4

Togo

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Benin

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Die Highlights des Jahres 2021

9

Wie wir 2022 weiter machen

10

Mali

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Burkina Faso

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Zusammen aufbauen

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„Weil jeder Spender das Recht hat zu wissen, wie sein Geld ausgegeben wird und ob es gut verwaltet wird.“

TEAM Conny Reichling, Laila Agouni, Lara Beauguerlange, Céline Boudjemadi, Clémentine Gloire, Naristé Grün-Sonunbekova, Fabian Martin, Julia Rock und David Thommes. VERWALTUNGSRAT (von links nach rechts) M. Jean Hilger (Präsident), M. Jean-Luc Pauly, Mme Marie-Thérèse Ney, Dr. Jean Smit, M. Georges Keipes, M. Julio Nerin (Vizepräsident), Mme Anne Majerus, Mme Brigitte BontempsLoschetter et M. Paul-Marie Majerus.


Editorial

Nichts steht still ... Vor 55 Jahren war der Ausgangspunkt der Fondation Follereau Luxembourg der Kampf gegen Lepra. Diese chronische Infektionskrankheit infiziert die Bevölkerung in unseren Einsatzländern und andernorts. Sie frisst sich durch die Haut, greift die Nerven und Augen an, verschlechtert die Atemwege und verursacht Haut- und Nervenschäden. Da ihre Inkubationszeit sehr lang ist, erfolgt die Ansteckung schleichend und fördert somit ihre Verbreitung. Seit 55 Jahren tragen wir nun schon erfolgreich zur Ausrottung dieser Krankheit bei! Seit 1981 gibt es eine Behandlung dafür und die Ergebnisse sind ermutigend, da weniger Fälle verzeichnet werden. Andere vernachlässigte tropische Krankheiten, die aus der gleichen Bakterienfamilie stammen wie z.B. Buruli-Ulkus, haben jedoch an Boden gewonnen. Sie schließen sich den häufigeren Gesundheitsproblemen wie Malaria, Durchfall und vielen anderen bakteriellen oder viralen Infektionen an. Da es in den ländlichen Dörfern unserer Einsatzländer an Gesundheitszentren und medizinischem Fachpersonal mangelt, kann eine Grippe, die uns harmlos erscheinen mag, zu einer menschlichen Tragödie werden. Die Kranken warten zu lange, um einen Arzt aufzusuchen, und oft kommt die Hilfe, wenn sie denn kommen sollte, zu spät. In unseren Einsatzländern stirbt ein Kind an Durchfall. Ein Vater stirbt an Malaria. Eine Mutter stirbt bei der Entbindung. Nichts steht still, trotz einer verheerenden Pandemie und eines fehlenden Impfangebotes, trotz geopolitischer Unruhen und Vorsichtsmaßnahmen, die im Alltag getroffen werden müssen. Die Stiftung kämpft weiter, so wie die Familien um ihr Überleben weiter kämpfen. Unser Engagement und unsere Gesundheitsprojekte vor Ort sind zahlreich und ehrgeizig, um die Lücken zu füllen und um zu verhindern, dass ein Kind an Durchfall stirbt, ein Vater an Malaria verscheidet und eine Mutter bei der Entbindung ihr Leben lassen muss. Seit 55 Jahren machen wir Fortschritte. Wir bauen Gesundheitszentren, um die Lücken in der Gesundheitsversorgung zu füllen. Wir schulen und sensibilisieren die Bevölkerung über die Risiken einer unbehandelten Krankheit. Wir informieren über die Vorteile einer begleiteten Schwangerschaft und betreuen werdende Mütter mit Hebammen, damit eine Frau nicht mehr ihr Leben riskieren muss, um ein Kind zu gebären. Denn im Jahr 2022 ist es nicht akzeptabel, 45 km zurücklegen zu müssen, nur um eine medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen und das ohne Gewissheit zu haben, ob die Ziellinie erreicht werden kann. Auf folgenden Seiten können Sie die Fortschritte der konkreten Aktionen der Stiftung vor Ort entdecken, die dank der Unterstützung eines jeden Einzelnen zugunsten der schwächsten Bevölkerungsgruppen durchgeführt werden, damit niemand mehr zurückgelassen wird. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Dank Ihrer Hilfe werden wir auch 2022 weiter für die Gesundheit der Begünstigten unserer Projekte in Afrika tätig sein.

Jean HILGER Präsident des Verwaltungsrates


TOGO GESUNDHEITSPROGRAMM Durch die Aktivitäten dieses Gesundheitsprogramms wird die Unterstützung mittelloser Familien ermöglicht, die in abgelegenen ländlichen Dörfern leben und keinen Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung haben. Zu den Maßnahmen, die vor Ort unternommen werden, gehören der Bau und die Ausstattung von Primärversorgungszentren in ländlichen Gebieten, Schulungen in guter Praxis von Hygiene, wie unter anderem das Händewaschen, Impfkampagnen und die Betreuung von Müttern und ihren Neugeborenen.

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KONSTRUKTIONEN VON Djékotoé et d’Avoutokpa Mawoussi Ein Gesundheitzentrum in Togo umfasst neben der Kranken und Entbindungsstation auch eine Verbrennungsanlage, Latrinen und die Unterkünfte des Personals. Um eine medizinisch betreute Entbindung zu fördern, werden Sensibilisierungsaktivitäten für die Gemeinde durchgeführt. Die Mütter und ihre Babys erhalten in der Entbindungsstation Geburts-Sets.

Jedes Jahr werden 2 Gesundheitszentren in den ländlichen Gebieten Togos gebaut und ausgestattet. Dies stellt eine finanzielle Investition von durchschnittlich 140.000€ im Jahr für jedes gebaute und ausgestattete Gesundheitszentrum dar.

© FFL

In den Gebieten in der Nähe von Gesundheitszentren, werden Schulungen in guter Praxis von Hygiene (Händewaschen) in Schulen durchgeführt.

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begünstigte Schulen Latrinen Menschlich betriebene Trinkwasserpumpen © FFL

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Région Maritime und Plateaux, Togo AAT-FFL

Haben Sie gewusst? Alle unsere Gesundheitszentren werden dank Photovoltaikanlagen mit Sonnenenergie versorgt.

REHABILITIERUNG GESUNDHEITSZETRUMM Kpélé-Tutu Die Pflegeeinheit, die von der Stiftung in den 1970er Jahren errichtet worden ist, wurde 2020-2021 renoviert, um den aktuellen Gesundheitsstandards besser zu entsprechen. Es wurden neue Betten und modernere medizinische Geräte bereitgestellt, wodurch die Rate der medizinisch betreuten Geburten, die Versorgung von Neugeborenen und die medizinische Betreuung von Patienten verbessert wurden.

NACHHER VORHER

© FFL © FFL

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BENIN GESUNDHEITSPROGRAMM Dieses Programm wurde entwickelt und umgesetzt, um die Verbesserung der Gesundheit von Mutter und Kind zu fördern. Das Ziel besteht darin, der Mehrheit der isoliert lebenden Dorfbewohner.innen, ein Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung zu verschaffen. Im Jahr 2022 sind folgende Aktivitäten vorgesehen :

BAU EINES GESUNDHEITSZENTRUMS IN 2022

1 Hombêtê (Sumpfgebiet)

Das Gesundheitszentrum wird ein Angebot an medizinischer Versorgung bieten und somit das ungenügende Gesundheitsangebot in der Gegend deutlich verringern. Wie in jeder von der Stiftung gebauten medizinischen Einrichtung wird die Apotheke mit Medikamenten versorgt und Sets für Neugeborene werden ausgeteilt. Außerdem können sich die Dorfbewohner.innen impfen lassen und der Bau einer Wasserpumpe wird das Zentrum mit sauberem Wasser versorgen.

BETREUUNG VON MENSCHEN, DIE MIT HIV LEBEN

70 Mutter-Kind-Paare, die mit HIV leben

In der Gemeinde werden Aufklärungs- und Testkampagnen durchgeführt. Die infizierten Mutter-Kind-Paare sowie die gefährdeten Waisenkindern erhalten neben der medizinischen Behandlung auch eine psychologische Unterstützung sowie eine auf ihre Ernährungsbedürfnisse abgestimmte Nahrungsmittelhilfe.

BETREUUNG VON UNTERERNÄHRTEN KINDERN

200

unterernährte Kinder werden im Zentrum Ernährungsrehabilitation (fr. CREN) betreut

für

Kinder mit akuter, schwerer oder mittelschwerer Unterernährung werden im Zentrum für Ernährungsrehabilitation in Toffo unter der Aufsicht von Krankenpflegern und Ernährungswissenschaftlern mit Nahrungsmitteln versorgt. Anhand einer medizinischen Betreuung können die durch Mangelernährung verursachte Erkrankungen erkannt und behandelt werden. Außerdem werden die Mütter durch Ernährungsdemonstrationen besser über ihre eigenen Ernährungsbedürfnisse und die ihrer Kinder informiert.

BETREUUNG VON KINDERN MIT BEHINDERUNG

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Kinder mit Behinderung erhalten medizinische und soziale Betreuung (Pflege, Rehabilitation, psychologische Hilfe...).

Sie werden während ihrer gesamten Behandlung begleitet und haben die Möglichkeit, auch während des Krankenhausaufenthalts in der Schule zu bleiben, falls dies möglich ist. Außerdem erhalten sie eine psychologische Unterstützung. -6-


Allada, Benin

© FFL

R-FFL

Eröffnung des Gesundheitszentrums in Kitikpli im Jahr 2021 Das neue Gesundheitszentrum soll die Gesundheitsversorgung stärken und die medizinische Einöde in der Region verringern. Nur wenige Stunden nach der Eröffnungszeremonie haben dort bereits zwei Geburten stattgefunden.

BEHANDLUNG VON BURULI ULKUS

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Das Bakterium das die Krankheit BuruliUlkus verursacht, gehört zur gleichen Familie wie Lepra. Seit 1999 engagiert sich die Stiftung im Kampf gegen die vernachlässigten Tropenkrankheiten in der Region Allada. Konkret geht es um die Erkennung der Krankheit, die Aufklärung der Dorfbewohner.innen, das Übernehmen der Kosten der Behandlung, der Krankenhauskosten und der chirurgischen Leistungen für die Kranken, die medizinische Betreuung sowie die Finanzierung der Ausbildung des Personals. Bis 2022 wird das Budget für das Projekt die Versorgung von 50 Patienten ermöglichen. -7-


2021 DIE HIGHLIGHTS DES JAHRES

© FFL

BENIN Bau einer Strohhütte für Impfungen in Lokpodji Die Bauarbeiten schreiten voran. Sie wird sich in der auf Stelzen errichteten Entbindungsstation in Lokpodji befinden, um schwangeren Frauen und Kindern einen noch umfassenderen Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. BURKINA FASO Eröffnung des Gesundheitszentrums in Kayimdi Es wird den Gesundheitsbedarf von 1.514 Bewohnern abgelegener ländlicher Dörfer in Kayimdi decken.

©Peter.Käser

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK Unterstützung der indigenen Aka-Bevölkerung und der Bantu in Mbaïki und Bimbo Dank der geleisteten Sozialhilfe konnten 935 bedürftige Menschen bei Vorlage von Coupons kostenlos versorgt werden (für medizinische Behandlungen oder Entbindungen). Gleichzeitig wurden im Laufe des Jahres 400 Patienten mit vernachlässigten Tropenkrankheiten behandelt. MALI Eröffnung des Gesundheitszentrums in Sirakoro Ein weiteres Zentrum in Siribala wurde vorübergehend zu einem Covid19-Impfzentrum umfunktioniert. Eröffnung der Entbindungsstation im Dorf Fraguero Außerdem wurden in 3 Dörfern (Kirina Somonosso, Mamaribougou, Faraba) der Gemeinde Mandé Vereinbarungen zum Verzicht auf weibliche Genitalverstümmelung unterzeichnet. DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO

© FFL

Poliklinik in Mbuji Mayi wurde mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet Auch die Traumaabteilung, die einzige in der Region und daher für die betroffene Bevölkerung unverzichtbar, wurde in der Poliklinik in Betrieb genommen. -8-


2022 WEITERFÜHREN

ÜBER GRENZEN HINWEG

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EINIGE BEISPIELE

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Bau eines Gesundheitszentrums

MALI BENIN TOGO BURKINA FASO

Aufklärung über gute Hygienepraxis im Kontext von COVID-19

2.800

SCHÜLER IN TOGO

Betreuung von schwangeren Frauen und Neugeborenen in Gesundheitszentren

6.525

GEPLANTE ENTBINDUNGEN IN DER REGION VON SEGOU

Zugang zu primärer Gesundheitsversorgung und sauberem Trinkwasser

8.280

DORFBEWOHNER.INNEN IN BURKINA FASO -9-


MALI GESUNDHEITSPROGRAMM FUR MUTTER UND KIND Cercle de Kati, Mali COFESFA

Aufgrund der großen Entfernung zu den Gesundheitszentren können viele Frauen weder Schwangerschaftsvorsorge erhalten noch Entbindungen unter medizinischer Betreuung beanspruchen. Wir arbeiten mit unserem lokalen Partner COFESFA zusammen.

1 30 55 990

Vorsorgeuntersuchungen (Screening) zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in 2022 Gruppen von Frauen erhalten finanzielle Unterstützung für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit Vorsorgeuntersuchungen (Screening) zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs Aufklärungsgespräche über Gesundheit und Familienplanung

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Haben Sie gewusst ? Alle

1

Sekunden

erleidet ein Mädchen eine Genitalverstümmelung

Wir engagieren uns auch in Mali und Burkina Faso mit COFESFA und AAB-FFL gegen geschlechtsspezifische Gewalt (insbesondere weibliche Genitalverstümmelung, Früh-/Zwangsheirat usw.) und für die Stärkung der Rechte von Frauen. Mit diesen 2 Partnern bieten wir unter anderem beschnittenen Frauen eine wiederherstellende Operation an, falls sie es sich wünschen. chirurgische wiederherstellende Operationen an Frauen in Burkina Faso und Mali, die an den Folgen von FGM leiden.

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BURKINA MALI FASO GESUNDHEITSPROGRAMM PROGRAMME DE SANTÉ MATERNELLLE ET INFANTILE Burkina Faso AAB-FFL

Dieses Gesundheitsprogramm verringert die Entfernung zwischen den medizinischen Zentren und der isolierten Bevölkerung auf dem Land, die vorher keine Möglichkeit hatten, sich medizinisch behandeln zu lassen.

1 700 2.760 3.500

Bau eines Gesundheitszentrums in Kolokolo in 2022 Entbindungen, die von medizinischem Fachpersonal begleitet werden Betreuungen von Müttern und ihren Neugeborenen. Menschen werden ein Zugang zu medizinischen Untersuchungen und Behandlungen, einer Apotheke und Medikamenten haben.

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Aus tiefstem Herzen, danke Im Namen des Verwaltungsrates, des Teams der Fondation Follereau Luxembourg und ihrer lokalen Partnern, danken wir den großzügigen Organisationen, Freiweilligen, Spendern und Mäzenen, die sich seit 55 Jahren an unserer Seite engagieren.

25 €

Finanzieren die Ernährung von 5 Kindern für einen Monat in einem Zentrum zur Ernährungsrehabilitation - Benin

45 €

Sie tragen zum Kauf einer Motorradambulanz bei der Eröffnung eines neuen Gesundheitszentrums bei. Die Motorradambulanzen werden verwendet, um die Kranken ins Zentrum zu bringen - Mali und Burkina Faso

65 €

Sie decken 10% des ursprünglichen Medikamentenbestands bei der Eröffnung einer Entbindungsstation - Mali

125 €

Sie decken die Kosten einer Entbindung durch Kaiserschnitt bei einer Aka- oder Bantu-Frau aus prekären Verhältnissen - Zentralafrikanische Republik

300 €

Sie unterstützen die Trinkwasserbohrungen in Donnon und Akladjenou (Gesamtkosten pro Bohrung: 19.513,14€) - Togo LASST UNS GEMEINSAM AUFBAUEN für die Gesundheit der Begünstigten der Fondation Follereau Luxembourg. mit einer Online-Spende auf www.ffl.lu, über Payconiq, indem Sie den QR-Code scannen, oder per Banküberweisung : IBAN LU38 0019 1100 2081 3000 (BCEELULL)

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