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Im Zeichen der Krise Studie bestätigt zukunftsträchtiges Agieren der Möbel- und Küchenindustrie Gegen den Trend hat die Küchenmöbelindustrie im ersten Quartal 2020 ihren Umsatz nochmals um 4,4 Prozent steigern können. Deutlich weisen In- und Auslandsumsätze
Die deutsche Möbelindustrie ist im Vergleich zu anderen Wirtschafts-
einen annähernd gleich hohen Zuwachs mit
zweigen bislang robust durch die Corona-Krise gekommen.
4,35 % bzw. 4,46% aus – der sonst die Statistik prägende Export verlor im 1. Quartal sukzessi-
„Die Branche rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatz
ve an Bedeutung.
rückgang von maximal 10 Prozent (ca. 1,5 Mrd. Euro). Damit werden
Besonders der März prägte mit überraschend gutem Zuwachs im Inland (9,78 %) die
die Einbußen aller Voraussicht nach beherrschbar sein und für die
Umsatzentwicklung – trotz bereits erfolgter
Unternehmen geringer ausfallen als zu Beginn der Krise befürchtet“,
Teilschließung der Geschäfte. Deutlich schwächer hingegen die Auslandskonjunktur,
berichtet Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen
denn die anrollende „Corona“-Welle bestimmte
Möbelindustrie (VDM). Im Inland werde der Rückgang sogar im ein
auch im Segment Küche den März (0,5 % Zuwachs). Hier fällt in besonderem Maße die
stelligen Bereich bleiben.
Eurozone auf, die sogar rückläufige Umsatzzahlen meldet (-4,1 %). Mit diesem beginnendie üblicherweise über 40 % angesiedelte Exportquote auf gut 38 %. „Aber trotz des beginnenden Covid-19-Einbruchs bleiben wir gerade für die Küche grundsätzlich optimistisch“, so Jan Kurth, „denn der Anstieg der Auftragseingänge in Höhe von über 13 % im ersten Quartal schafft eine solide Basis für den weiteren Verlauf des Jahres.“ www.vhk-herford.de
G
estützt wird diese Einschätzung durch eine aktuelle Studie, die der VDM gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) in Auftrag gegeben hat. Demnach ist die Nachfrage seit der Wiederöffnung des Möbelhandels in erfreulichem Maße wieder angesprungen. Dies gelte sowohl für Deutschland, als auch für das europäische Ausland, mit Ausnahme Belgien, Spanien und Großbritannien. Auch der nordamerikanische Markt gestalte sich nach wie vor schwierig. „Viele Menschen haben während des Lockdowns ihr Zuhause renoviert und in der Folge den Wunsch nach einer neuen Möblierung entwickelt“, folgert Jan Kurth. „Sie kommen gut informiert in den Laden und kaufen gezielt und entschlossen.“
Küchenmöbelumsatz (Euro) 2019
Inlandsumsatz (Euro)
2020
2019
Auslandsumsatz (Euro)
2020
2019
2020
Januar
397.592.000
415.344.000
+4,46 %
239.697.000
244.023.000
+1,80 %
157.895.000
171.321.000
+8,50 %
Februar
406.566.000
417.095.000
+2,59 %
244.585.000
247.439.000
+1,17 %
161.981.000
169.656.000
+4,74 %
März
428.647.000
454.524.000
+6,04 %
255.697.000
280.716.000
+9,78 %
172.950.000
173.808.000
+0,5 %
1. Quartal
1.232.805.000
1.286.963.000
+4,39 %
739.979.000
772.178.000
+4,35 %
492.826.000
514.785.000
+4,46 %
April
417.711.000
339.849.000
-18,64 %
247.796.000
217.554.000
-12,20 %
169.915.000
122.295.000
-28,03 %
393.590.000
-17,91 %
270.721.000
229.371.000
-15,27 %
208.726.000
164.219.000
-21,32 %
Mai
479.447.000
Juni
403.742.000
219.109.000
184.633.000
1. – 2. Quartal
2.533.705.000
1.477.605.000
1.056.100.000
Juli
400.999.000
225.965.000
175.034.000
August
319.195.000
188.814.000
130.381.000
September
501.851.000
288.723.000
213.128.000
1. – 3. Quartal
3.755.750.000
2.181.107.000
1.574.643.000
Oktober
487.404.000
280.983.000
206.421.000
November
476.237.000
276.691.000
199.546.000
Dezember
313.091.000
186.469.000
126.622.000
Gesamtjahr
5.032.482.000
2.925.250.000
2.107.232.000
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Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH/VDM, VdDK
den Einbruch der Exportmärkte sank im März