CannaVision - 01/2022

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IM RAMPENLICHT

Fest verwurzelt und hoch hinaus MH medical hemp hat große Pläne Seit der Gründung der MH medical hemp GmbH im Oktober 2014 hat sich bei dem Unternehmen viel getan. Wie alle Spieler in der Cannabisbranche muss MH medical hemp geschickt mit den Unwägbarkeiten der Politik und des Marktes umgehen. Dank einem großen Erfahrungsschatz, überzeugtem Pragmatismus und einer Portion Humor konnte die Firma bisher allen Herausforderungen trotzen und ist heute einer der größten Hersteller und Händler von CBD-Rohstoffen in Joscha Krauß, Geschäftsführer MH medical hemp, vor dem BTM Tresor.

Deutschland. Eine Erweiterung des Geschäftsfeldes steht bereits in den Startlöchern. Von Rebekka Nurkanovic

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einen Ursprung hat MH medical hemp im Unternehmergeist von Daniel Kruse, einem Urgestein der deutschen Cannabiswirtschaft. Kruse gründete bereits 1995 das Einzelhandelsgeschäft HanfHaus in Düsseldorf. Mit dem Ziel, Ökologie und Ökonomie zu verbinden und langfristig die gesamte Lieferkette rund um Hanf zu bedienen, also „vom Saatgut bis ins Verkaufsregal“, hat er seitdem mehrere Firmen ins Leben gerufen. MH medical hemp gehört gemeinsam mit Hempro Int., Hemp Factory und Hanf Farm zur Hemp Holding Gruppe – nach eigenen Angaben einer der größten Hanfproduzenten Europas. Von der Hanf Farm bezieht MH medical hemp einen großen Teil ihrer in Europa angebauten Nutzhanf-Rohstoffe. Die Firmen der Gruppe arbeiten eng zusammen und profitieren von synergistischen Effekten, sei es beim Austausch von Erfahrung oder Produkt- und Marktinformationen. Gemeinsam können sie auf fast 30 Jahre Erfahrung zurückgreifen und lange erprobte Netzwerke nutzen. Die gebündelte Erfahrung sehen sie als Basis, auf der sie frühzeitig Trends erkennen und vorausschauend handeln können.

Die Branche voran bringen In den Anfangsjahren kamen die Kunden der Gruppe ausschließlich aus den USA. Die Amerikaner hatten in den Jahren 2012 bis 2015/2016 einen großen Bedarf an Hanfextrakten aber noch kein eigenes Material und wandten sich an die zwar kleine, aber immerhin vorhandene, Hanfindustrie in Europa. „Daniel Kruse war einer der Ersten, der das Potential erkannt hat und schnell handelte. Er baute entsprechende Produktionskapazitäten auf und stellte ein Netzwerk sowie weitere Kundenkontakte her“, berichtet Joscha Krauß, der Geschäftsführer von MH medical hemp. Seither haben sich die Zeiten gewandelt und das Kerngeschäft der Gruppe hat sich nach Europa verlagert während Lateinamerika und Asien als potentielle Märkte ins Visier gerückt sind. Krauß ist schon seit den 36 |

Anfängen von MH medical hemp dabei und hat den Wandel der Branche und des Unternehmens begleitet. Nach seinem Studium der Forstwissenschaften an der Universität Freising und dem anschließenden Studium der Ökologie in Wien, begann er mehr oder weniger zufällig seine Karriere in der Cannabisbranche. Ein Studentenjob in einem Hanfgeschäft in Wien hatte ihm bereits die Augen für das wirtschaftliche Potential der Pflanze geöffnet. Seine damalige Freundin war im Qualitätsmanagement bei Hempro Int. tätig und nahm ihn zu einem Arbeitsessen mit Daniel Kruse mit, der ihm von der frisch gegründeten MH medical hemp GmbH erzählte. Joscha Krauß‘ Interesse war geweckt und so hat er 2015 als General Manager, oder wie er selber es nennt „Mädchen für Alles“, dort angefangen und die Firma mitaufgebaut. Seit 2017 leitet er als Geschäftsführer die Geschicke von MH medical hemp. Das Engagement des Unternehmens für die Cannabiswirtschaft macht nicht vor den Firmentüren halt, sondern erstreckt sich auf die Mitarbeit in Verbänden und Initiativen. Krauß sitzt im Vorstand von Medicinal Cannabis Europe, dem Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW) und weiterer Initiativen. Sie alle haben die Harmonisierung von Regularien im Fokus und wollen durch Transparenz und Aufklärung Vertrauen schaffen und alle Stakeholder einbinden. Daneben geht es auch um die Schaffung von deutschlandweiten bzw. EU-weiten harmonisierten rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Herstellung, den Vertrieb und den Verkauf von Cannabis-Produkten erleichtert. Für Krauß ist auch wichtig, dass der BvCW die Entwicklung eigener Qualitätsstandards und -siegel vorantreibt, die über die Selbstverpflichtung hinausgehen. „Die Regulation soll auch ein deutliches Signal an den Markt und die Politik senden, dass man sich von den schwarzen Schafen, die es in jedem Markt gibt – und die die derzeitigen Unklarheiten ausnutzen – abgrenzt“, betont er. Auch im Bereich Bildung ist Krauß nicht untätig und setzt seine Kenntnisse als Berater der Masterclass Medicinal Cannabis von Arno Hazekamp ein.

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