Gesundheitsführer 2022

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Die Landrätin

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in der Ausgabe des Gesundheitsführers von 2019 habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass die Bedeutung von Gesundheit oft erst dann erkannt wird, wenn sie abhandenkommt. Zwischen dieser Aussage und heute liegen drei Jahre. Und eine Infektionskrankheit, die unser aller Alltag in diesem Zeitraum geprägt hat. Vielen Menschen ist in den letzten beiden Jahren aufgrund einer Infektion die Gesundheit vorübergehend oder sogar endgültig abhandengekommen. Andere haben mit den indirekten Folgen der Pandemie zu kämpfen, die sich etwa durch eingeschränkte Begegnungs- oder Bewegungsmöglichkeiten auf die psychische und physische Gesundheit auswirken. Auch zeigt sich, dass die Be- und Überlastung durch die Pandemie mitunter in aufgeschobenen Operationen, Rehabilitationen, nicht genutzten Präventions- und Bildungsangeboten resultiert. Es ist paradox: Auf der einen Seite stellt ein Virus Gesundheit weltweit (neu) in den allgemeinen Fokus. Auf der anderen Seite rücken dadurch vorhandene Präventions- und Gesundheitsangebote in den Hintergrund. 2019 habe ich an dieser Stelle auf die Vielfalt der Aufgaben und Dienste des Fachbereichs Gesundheit und der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises hingewiesen. Die Angebotsvielfalt besteht freilich fort. Im Fokus stand zuletzt aber vor allem der Infektionsschutz. Infektionsschutz – so eine Erkenntnis seit Ende 2019 – ist aber nicht nur Arbeitsfeld von Behörden, sondern gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Schon vor der Pandemie haben öffentliche Stellen mit Hygienekontrollen, Umweltuntersuchungen, Beratung, Schulungen, Verbraucherschutz, Präventionsangeboten und Gesundheitshilfen Vorbeugung betrieben. In der Pandemie kommen aktive Pandemiebekämpfung und der Einsatz für wirksame Hilfen und entsprechende Infrastruktur dazu. So richtet der Landkreis abermals Impfzentren ein und macht sich gegenüber den hierfür verantwortlichen Stellen für zentrale Angebote, etwa beim Testen, stark. Staatliches Handeln allein genügt aber nicht. Ein individuelles Mitwirken ist vonnöten – ein solidarischer Einsatz für die Gesundheit von sich selbst und anderen. Selbst- und Fremdschutz, Prävention, gegenseitige Hilfe und Verständnis sind mögliche Bestandteile eines Verhaltens, das die eigene und die Gesundheit anderer fördert und schützt. Hier sei die Frage erlaubt, ob nicht nur der Infektionsschutz, sondern Gesundheit im Allgemeinen zukünftig stärker als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen ist. Ich wünsche Ihnen, dass der vorliegende Gesundheitsführer Ihnen bei Überlegungen rund um das Thema Gesundheit einen Anstoß bieten darf und wünsche Ihnen gute Gesundheit für das Jahr 2022! Es grüßt Sie herzlich Marion Dammann Landrätin Foto: Christoph Reichmann


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