1 minute read

Selbsthilfe: Nischendasein hat ein Ende

Nischendasein hat ein Ende

Von Peter Ade „Selbst der Stärkste schafft es manchmal nicht allein“, unterstreicht die Sozialdezernentin des Landkreises, Elke Zimmermann-Fiscella, die Bedeutung von Selbsthilfegruppen, die sich Gesundheit und Lebensqualität auf ihre Fahnen geschrieben haben – ganz unter dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark.“ Früher fristeten sie ein Nischendasein, heute sind sie ein fester Bestandteil des Gesundheitssystem: Selbsthilfegruppen. Seit 30 Jahren gibt es beim Landratsamt eine feste Infostelle. „Die Leute wollten selbst etwas ändern“, beschreibt Franziska Morgalla, Ansprechpartnerin bei der Kontaktstelle, die Anfänge der Selbsthilfegruppen. Entstanden in den USA, bildeten sich in den 1960er Jahren auch in Deutschland erste Gruppen als freiwillige Zusammenkünfte von Menschen, die sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen richten - ob als selbst Betroffener oder als Angehöriger. Die Kontaktstelle berät und vermittelt Betroffene in bereits bestehende Gruppen oder unterstützt bei Neugründungen. Auch bestehende Gruppen können etwa bei organisatorischen, finanziellen oder gruppendynamischen Fragen beraten werden. Zudem werden Weiterbildungen und Fachveranstaltungen organisiert. Neben der Vernetzung im Neben der Verletzung agiere die KISS auch als Interessensvertretung auf Landesebene, so Morgalla. Seit Oktober gibt es im Landkreis eine neue Selbsthilfegruppe für Menschen, die vor bestimmten Situationen Angst haben oder zwischenmenschliche Situationen unter starken Angstgefühlen durchleben sowie unter Panikattacken oder sonstigen Angsterkrankungen leiden. „Ziel soll sein, dass die Gruppe eine Gemeinschaft wird, in der wir so sein dürfen, wie wir sind – mit der Angst, aber genauso auch mit allen anderen Dingen, die uns ausmachen, weil wir mehr sind als nur Angst. Es ist wichtig, dass man sich untereinander über den Alltag und das Leben mit der Erkrankung austauschen kann. Es wäre auch schön, Möglichkeiten zur gemeinsamen Freizeitgestaltung außerhalb des monatlichen Treffens zu finden“, so Gründerin Miriam Bayer. Interessierte sind eingeladen, sich immer am ersten Montag im Monat, jeweils um 19 Uhr im Café Metamorphose in Rheinfelden einzufinden. Bei Rückfragen können sich Betroffene per E-Mail (shg.angstphasen.rheinfelden@ gmx.de) melden.

This article is from: