Im Dialog
TBF wird gern als „Milliardenboutique“ bezeichnet. Der Ansatz des spezialisierten aktiven Managers ist sehr spezifisch und fokussiert auf risikobereinigte Rendite. Eine detaillierte fachliche Unternehmensanalyse bildet die Basis für die Aktienselektion im Portfolio. Hinzu kommen moderne Anleihestrategien und ein ganz besonderes zeitgewichtetes Risikomodell.
Zeitgewich Herr Zabel, treten wir Ihnen zu nahe, wenn wir behaupten, der größte Teil der bankenunabhängigen Vertriebspartner hat Ihr Haus nicht auf dem Radar, weiß nicht für welche Art des Asset Managements TBF steht? Dirk Zabel: Das nehme ich noch keinem krumm. Aber im Ernst – das liegt einfach daran, dass wir kein Asset Manager sind, der Deutschland mit Werbung überflutet. Wir wurden zwar bereits im Jahr 2000 von Peter Dreide gegründet, haben uns aber erst 2015 für den breiteren Markt geöffnet. Hierbei konzentrieren wir uns auf einen persönlichen Austausch mit unseren Investoren und Vertriebspartnern. Seit 2015 wurden uns über 1 Mrd. Euro neue Gelder anvertraut und dies in verschiedenen Publikums-, aber auch Spezialfonds. Bei konzernunabhängigen Finanzberatern stehen vornehmlich unsere defensiven Strategien, TBF SPECIAL INCOME und TBF GLOBAL INCOME, im Vordergrund. Allerdings
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setzen immer mehr Berater auch unsere Aktienfonds wie zum Beispiel den TBF SMART POWER oder auch den TBF EUROPEAN OPPORTUNITIES ein. Wobei letzterer eine sehr defensive Strategie verfolgt und mit „klassischen“ europäischen Aktienfonds nahezu nichts gemeinsam hat. TBF unterscheidet sich von vielen Asset Managern durch seine DNA – tiefe fachliche Unternehmensanalyse gepaart mit einem Risikomodell und um moderne Anleihestrategien ergänzt. Unser Fokus liegt bei allen Mandaten auf einer risikoadjustierten Rendite. Und auch künftig steht für uns der persönliche Austausch im Vordergrund, sodass wir mit einem stetigen Wachstum rechnen. Insbesondere mit dem Beginn des Corona-Crashs hat sich gezeigt, wie eng und transparent wir kommunizieren. Viele aktive Asset Manager positio nieren sich auch über die hohe Frequenz an direkten Unterneh-
mensbesuchen. Können Sie als relativ kleines Haus da Schritt halten? Zabel: Vor dem Hintergrund, dass wir uns im Wesentlichen in den Industrienationen positionieren und auch Branchen, die wir nicht verstehen, auslassen, können wir eine sehr hohe Abdeckung unserer Holdings mit Unternehmensbesuchen erzielen. Hierbei sprechen wir jährlich mit über 350 Unternehmen im Rahmen von Terminen vor Ort, auf Konferenzen oder auch in unserem Frankfurter Büro. Wir sind überzeugt, dass sich dieser Aufwand lohnt, da wir neben der quantitativen Analyse weitere Aspekte abdecken können. Schauen wir uns als Beispiel unsere Event Driven-Strategie bei Unternehmensanleihen an – aus der reinen Bilanzanalyse können Sie nicht ablesen, ob das Unternehmen eine Refinanzierungsmaßnahme oder eine Übernahme plant. Durch die Gespräche mit den CFOs oder CEOs können wir diese Aspekte sehr gut herausarbeiten und uns ent-