ANGEKOMMEN Von Gabi Arnold | Fotos: Sebastian Buff
Grenzerfahrungen In unserer Reihe „Grenzerfahrungen“ erzählen Menschen ihre Geschichten. Es sind Geschichten von Krankheit, Unfällen, Flucht oder Ähnlichem. Dieses Mal haben wir Rustum Abrahim und seine Frau Manal Ahmad getroffen. Ibrahim ist 2014 vor dem Krieg in Syrien geflohen. Seit 2016 lebt er mit seiner Familie in Coburg.
Angekommen Rustum Abrahim flüchtet 2014 vor der Terrormiliz
Islamischer
Staat
und
dem
Bürgerkrieg aus Syrien. Er läuft zu Fuß von Syrien nach Deutschland. Er legt 3700 Kilometer zurück und ist zwei Monate lang unterwegs. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in Coburg. Im April dieses Jahres hat Rustum Abrahim einen Barber Shop eröffnet.
Wir treffen uns im „Star Barber Shop“ im Steinweg. Rustum Abrahim, seine Frau Manal Ahmad und sein Schwager Basl Ahmad erwarten uns. Mit dabei ist die jüngste Tochter, die fünfjährige Susanna. Rustum und seine Familie sind in der neuen Heimat angekommen, sie fühlen sich wohl. „Hier können wir frei und in Frieden leben“, sagt Manal. Das, was Menschen im Krieg erleben, was sie auf der Flucht durchmachen, ist unvorstellbar. Vielen Geflüchteten fällt es deshalb sehr schwer, über die traumatischen Erlebnisse zu reden. Rustum und Manal erzählen uns ihre Geschichte: Die Familie lebt in einem kleinen Dorf, das sich in einem kurdischen Gebiet im Nordosten von Syrien, nahe der Stadt Hasaka, befindet. Rustum arbeitet als Barbier im Libanon und in Damaskus. Im Jahr 2011 bricht ein Bürgerkrieg in Syrien aus, die Terrormiliz IS kontrolliert das Land. Syrische Männer werden festgenommen und zum Militärdienst gezwungen.
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C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N
AUSGABE 51 / JUNI 2022