COBURGER – Das Magazin #51

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Nr. 51 | Juni 2022

Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.


14. – 18. JULI 2022 W W W. S C H L O S S P L AT Z F E S T- C O B U R G . D E


ENDLICH! DAS S C H L O S S P L AT Z F E S T IST ZURÜCK! Viele werden es schon aus den Medien mitbekommen haben: Nach zweijähriger Corona-Abstinenz findet das Schlossplatzfest dieses Jahr wieder statt – v o m 14 . b i s 18 . J u l i v e r w a n d e l n w i r d e n S c h l o s s pl at z in N or dbayer n’s größ te s G our metmeile: M i t g u t e m E s s e n u n d Tr i n k e n s o w i e e i n e m Unterhaltungsprogramm, das ihr so noch nicht gesehen habt!

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Advertorial

Zum Schlossplatzfest etwas Besonderes „Wir möchten fränkisch-bayrische Klassiker neu interpretieren und eine leichte sommerliche Version der Gerichte zum Schlossplatzfest anbieten.“ sagt Oliver Stonus, der den Gastrobetrieb leitet. So gibt es im Zelt der Wacholderschänke unter anderen Gerichten ein Fränkisches „Pastrami“- Baguette - Klassisch gegarter Tafelspitz geschnitten, mit Preiselbeeren und Meerrettich mariniert, dazu geschwenkter Spitzkohl im hauseigenem Weizenbaguette, Lauwarmer Weißwurstsalat mit Rettich, Radieschen und Petersilie mit süßem Senf mariniert, dazu Brezelchips, Leberkäse Gebacken, mit Senfei und Schüttelgurke mit hauseigenem Apfel-Zitronendressing mariniert und Bunte Rohkost- und Blattsalate mit Brezelchips dazu wahlweise Himbeer-, Kräuter-, Pfi rsich-Maracuja-Senf- oder Preiselbeer-Meerrettich-Dressing.


P R E M I E R E B E I M S C H LO S S P L AT Z F E S T ... und immer einen Ausflug wert:

Die Wacholderschänke Hildburghausen Wo Genuss Kult ist Das Coburger Schlossplatzfest startet in diesem Jahr nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause mit neuen Ideen und neuen Angeboten wieder voll durch. Mit dabei ist zum ersten Mal auch eine der besten Adressen für Event- und Erlebnisgastronomie in der Region: die Wacholderschänke Hildburghausen. Sie schlägt ihr Zelt für die fünf Tage direkt vor dem Landestheater auf. Wer es nicht erwarten kann, ist natürlich auch schon vorher in Hildburghausen herzlich willkommen.

Küche und Service sind in der Hand von erfahrenen Profis Seit 2016 ist für die Küche und den Service der Wacholderschänke ein Profiteam verantwortlich. Küchenchefi n Sindy Jung hat in Restaurants sowie in Vier- und Fünf-Sterne Hotels gelernt und gearbeitet. Das Serviceteam wird von Silvia Schmidt geleitet. Vor ihrem Wechsel zur Wacholderschänke arbeiteten beide auch in renommierten Häusern der Coburger Gastronomie und kennen deshalb das Schlossplatzfest auch hinter den Kulissen.

Frisch. Hausgemacht. Regional. Die Wacholderschänke bietet getreu Ihrem Leitbild „Wo Genuss Kult ist“ ausschließlich Hausgemachtes aus frischen und regionalen Produkten an. Alles wird frisch zubereitet, unter anderem „Lendchen au four“, mit Kalbsragout und Käse überbackene Schweinemedaillons, Grillteller mit Hähnchenbrust, Schweinefi let im Speckmantel, Hüftsteak vom Rind, serviert mit Champignons, Kräuterbutter und Rosmarin-Kartoffeln, oder das klassische Schweineschnitzel in einer Meerrettich-Sesam-Panade. Auch die klassischen Thüringer Gerichte dürfen nicht fehlen. Übrigens: Die Wacholderschänke bietet auch einen Cateringservice für externen Feiern, Tagungen und Firmenjubiläen an.

Der Charme der Gründerzeit Die Räumlichkeiten in der alten Fabrikantenvilla aus der Gründerzeit bietet Platz für alle Gelegenheiten: Ein gemütliches Dinner zu zweit genauso wie ein Treffen mit Freunden oder eine Hochzeits- bzw. Firmenfeier: Die thematisch gestalteten Nischen und Zimmern der Wacholderschänke mit einem Blick auf die Hildburghäuser Geschichte bieten immer den richtigen Rahmen. Ergänzt wird das räumliche Angebot von einem sehr schönen Biergarten mit großen beheizten Schirmen und einem Backhaus.

Event und Erlebnis In der Wacholderschänke spielen jeden Freitag regionale Bands im Restaurant oder im Biergarten das Beste aus Pop, Rock, Blues und Jazz. Meist dann, wenn bei den Kult-Abenden keine regionalen Musikbands oder Solokünstler auf der Bühne stehen, setzt sich Inhaber Peter Traut auch mal selbst ans Piano und spielt zur Unterhaltung eine Soloeinlage. Die beliebten Tastings an denen Gin oder Whisky unter professioneller Anleitung verkostet werden oder die Genießerabende mit thematischen Menüs und einem musikalischem Programm fi nden in den Herbst und Wintermonaten statt. Restaurant mit 90 Plätzen. Biergarten mit 120 Plätzen. Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag, jeweils von 17.30 Uhr bis 23 Uhr. An Sonn- und Feiertagen hat die Kloßküche von 11 bis 14 Uhr geöff net. 40 Pkw-Stellplätze direkt vor dem Haus. Kontakt Geschwister-Scholl-Straße 21 98646 Hildburghausen Telefonreservierung: 036 85 - 6 79 72 31 www.wacholder-schaenke.de

AUSGABE 51 / JUNI 2022

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INHALT

AUSGABE 51 | JUNI 2022

8 10 16 66 79 88 89 90

EDITORIAL. Aufbruch in sommerliche Neugier. HOFBERICHT. Coburger Medienpreis. STADTGESPRÄCHE. Oliverio und eine Schiffhavarie. KULTURTIPPS. Richtig was los. IMPRESSUM. Wir waren es dieses Mal. MONACO FRANKE. Auch sehr neugierig. AUF EIN WORT. Liebenswert reaktionär. DAS LETZTE. Zitate über den Sommer.

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GABI ARNOLD VAL THOERMER

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WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN

SONDERTHEMA „NEUGIER“. 36 Was wollen wir erleben?

IN NEUSTADT. Fotostrecke Landpartie #3.

MUTIGE IDEEN #4. Feedback Einhausung Stadtautobahn.

KÖNNEN COMPUTER MENSCHELN?

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GABI ARNOLD VAL THOERMER

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GABI ARNOLD VAL THOERMER

SCHÜRZE STAT T ROBE. 44 Start-Upper Gunnar Flessa.

WOLFRAM HEGEN HEIDI SCHULZ-SCHEIDT VAL THOERMER DIVERSE

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Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“.

WOLFRAM HEGEN

WOLFRAM HEGEN SEBASTIAN BUFF

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ANGEKOMMEN.

GABI ARNOLD SEBASTIAN BUFF

Neugieriges Interview mit Pro. Dr. Jochen Leidner, HS Coburg.

DIE MARKE BÄCHLEIN. Jan Carlsen startet durch.

MACHER. 48 Dieses Mal Hans-Peter „Hape“ Langsch. FREUDE AM SINGEN 52 Chor Unerhört hat viel vor. HIER WOHNTEN ... 58 ... Mönche. SOMMERAK ADEMIE. 80 Aus der Serie „Galerie“.

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EDITORIAL

EDITORIAL WOLFRAM HEGEN Den schwer auf den Schultern lastenden Coronamantel an die Garderobe hängend, nicht verstauend auf dem Dachboden oder im Keller oder entsorgend zu den Altkleidern, nein, an die Garderobe hängend, immer griffbereit, immer signalisierend, hier bin ich, aber nur vorübergehend, vergiss das nicht, wird es uns ein wenig leichter, ein wenig nur, weil es vielleicht nur ein Sommer ist, ein wenig nur, weil andere Kleidungsstücke uns noch beschweren, ein Krieg vor der Haustüre, durch die er manchmal schon durchspitzt, als ob er sagen möchte, ich weiß dass Du da drin bist, pass auf, sonst hole ich Dich, in diesem Moment also blinzeln wir zunächst vorsichtig dem grellen Tageslicht eines warmen Sommers entgegen, scheuen anfänglich noch die menschliche Nähe an Supermarktkassen, in Biergärten und Konzertsälen, begrüßen wir uns dann noch unsicher mit diesem in zwei Jahren erlernten Antippen der Fäuste, erinnern uns aber sogleich, reißen die Masken herunter, öffnen unsere Hände, schütteln sie vorsichtig, dann kräftiger, umarmen, drücken und herzen uns, lassen uns nicht mehr los, lassen diesen Sommer nicht mehr los mit seinen Festen, seinen Abenden, tanzen wir, trinken wir, feiern wir so, als ob es der letzte Sommer wäre, was er nicht sein wird, die Erfahrung unserer Zerbrechlichkeit der letzten beiden Jahre aber macht ihn intensiver als viele Sommer vor ihm. „Neugier – was wollen wir erleben“ ist demnach das Sonderthema in diesem COBURGER. Wir stellen zwei junge Existenzgründer vor, Jan Carlsen und Gunnar Flessa die sich während der Corona-Pandemie in die Selbstständigkeit wagen mit zwei ganz unterschiedlichen Geschäften. Wir haben uns mit Professor Dr. Jochen L. Leidner von der Hochschule Coburg unterhalten, der seine kindliche Neugier mit der Erforschung künstlicher Intelligenz befriedigt und dabei auch die Frage zu beantworten versucht, ob Computer auch neugierig sein können werden. Wir haben interessante Feedbacks zu unserer mutigen „neugierigen“ Idee einer Einhausung der Stadtautobahn bekommen, die konträrer kaum ausfallen könnten. Und auch der Monaco Franke hat seine Neugier entdeckt, auf Platz eins steht bei ihm der „13-Brauereien-Weg“ in Memmelsdorf. Viele Coburgerinnen und Coburger finden sich in diesem 51. COBURGER wieder: Wir stellen unseren „Macher“ dieser Ausgabe vor, Hans-Peter „Hape“ Langsch, der aus einem alten Coburger Industriekomplex ein neues Kreativzentrum machen möchte. Eine Macherin, Antonietta Bafas, die mit ihrem Chor Unerhört nach Corona wieder durchstarten möchte, den Syrer Rustum Abrahim und seine Familie, die nach ihrer Flucht in Coburg ihr neues Zuhause gefunden haben, zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der Sommerakademie Coburg in der Galerie. Natürlich wie immer an Bord: Ein wenig VIP-Talk, Klatsch und Tratsch, der eine und andere Schmunzler in unserem Hofbericht vom Coburger Medienpreis und in den Stadtgesprächen, unsere Fotostrecken 2022 immer mit diversen Landpartien im Coburger Land, dieses Mal mit schönen Bildern und der einen oder anderen Story aus „Niemals ein Coburger“ (NEC) . So, jetzt sind Sie dran. P.S. Dieses Jahr wieder: Samba, Schlossplatzfest, OpenAir-Sommer. Und viel mehr. Viel Freude bei allem, was Sie tun.

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INHALT

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ANGEKOMMEN Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“

IM ZEICHEN DES FRIEDENS Stadtpartnerschaft Coburgs mit Oudenaarde

52 „UNERHÖRT“ Freude am Singen

44 START-UP

Schürze statt Robe

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36 NEUGIER?

Was wollen wir erleben?

80 GALERIE

Sommerakademie

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HOFBERICHT

FOTOS: VAL THOERMER

HOFBERICHT Gefühlte Großstadt? Herzogtum? Nabel der Welt? Nein, das ist Coburg

zeigen wir Ihnen. In unserem Hofbericht. Dieses Mal vom Coburger

sicher nicht, allen Behauptungen zum Trotz. Aber die Vestestadt ist

Medienpreis des Medienclub Coburg, der in diesem Jahr bereits zum

sicher ein einmaliger Mikrokosmos. Ein kleiner Hofstaat. Es gibt einen

9. Mal regional und national in drei Kategorien verliehen wurde. Nach

Prinzen und einen Statthalter und das Fußvolk. Und alle feiern gerne

2018 zum zweiten Mal in der HUK-Coburg. Moderiert von Christian

kleine und große Partys. Wir vom COBURGER natürlich auch. Wenn

Sievers vom ZDF heute-journal.

wir eingeladen sind. Und was, und vor allem wen wir dann sehen,

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HOFBERICHT

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HOFBERICHT

Stories

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HOFBERICHT

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STADTGESPRÄCH

STADTGESPRÄCH... Manchmal Erstaunliches, oft Neues, gerne ein bisschen Klatsch und Tratsch, vor allem natürlich über Promis und solche, die sich dafür halten ...

DAS TRAUMHAFTESTE GESCHENK Coburgs Schauspieldirektor Matthias Straub hat mal wieder einen echten Blockbuster geschaffen. Nach Kassenschlagern wie „Tombstones“ oder „A Spider Murphy Story“ hat er für die diesjährigen Sommerfestspiele des Landestheaters „Don Camillo und Peppone“ inszeniert. Die ersten Auff ührungen im Hofgarten sind absolviert, und das Publikum brach bislang jedes Mal in wahre Jubelstürme aus. Über ein Detail durfte allerdings auch gerätselt werden: Wer ist denn dieser Zeitungsredakteur Oliverio, den es im Original von Don Camillo gar nicht gibt? Antwort: Da spielt jemand die Rolle seines Lebens! Hinter Oliverio verbirgt sich nämlich Oliver Schmidt, der auch in Wirklichkeit Zeitungsredakteur ist und vor allem den Lesern des Coburger Tageblatts ein Begriff sein dürfte. Und wie ist es zu diesem ungewöhnlichen Gastauft ritt gekommen? „Das war schon immer ein Traum von mir“, erzählt Oliver/Oliverio, „und Matthias Straub, mit dem ich gut befreundet bin, habe ich immer wieder davon erzählt.“ Zum 50. Geburtstag von Oliver Schmidt war es dann soweit: Matthias Straub überreichte ihm sozusagen als Geschenk die Statistenrolle. Don Camillo und Peppone ist noch bis Mitte Juli im Coburger Hofgarten zu sehen. Termine & Karten: www.landestheater-coburg.de. Über seine Eindrücke und Einblicke berichtet Oliverio auf Instagram: „Das Don-Camillo-Projekt“

EINE DER AUSGIEBIGSTEN FEIERN 20 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte: Das Möbelunternehmen Finori aus Untersiemau hat im Mai Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden und Freunde des Hauses zu einem großen Festabend in die Domäne nach Sonnefeld eingeladen. Das Team rund um Firmengründer Stefan Finzel hatte dazu ein echtes Galaprogramm zusammengestellt: ein mehrgängiges Menü, eine Tropical Bar und Musik bis in die frühen Morgenstunden. Und natürlich wurde das Unternehmen von offiziellen Vertretern aus der Region auch entsprechend gewürdigt. Glückwunsch.

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STADTGESPRÄCH

EINER DER ERFOLGREICHSTEN UNTERNEHMER

EINER DER GRÖSSTEN HERSTELLER

Christoph Steiner ist Gast bei der diesjährigen Ausgabe von Boost the Youth am 13.Juli auf der Freilichtbühne im Hofgarten. Der erfolgreiche Unternehmer aus Wien, gebürtige Steirer, hatte sich mit 21 Jahren mit der Idee einer Fitnessstudiokette für Frauen selbständig gemacht und innerhalb von fünf Jahren über 140 Mikrostudios in Deutschland, Österreich und anderen Ländern Europas eröffnet. Bei Boost The Youth referiert der erfolgreiche Multi-Unternehmer auf Einladung des Rotary Club Coburg vor Schülern aus der Region vor allem über die Begeisterung, die ihn trägt, und wie er seine Ideen umgesetzt hat. Er möchte jungen Menschen damit Mut machen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Mit der zum fünften Mal stattfi ndenden Veranstaltung Boost the Youth soll das in den Schulen vermittelte Wissen um das Thema Persönlichkeitsentwicklung erweitert werden.

Die bayME/VBM Geschäftsstelle Oberfranken, der Verband der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber, und der Medienclub Coburg e.V. hatten in diesem Jahr wieder zu ihrem traditionellen Spargelessen eingeladen. Zu Gast in den Schäferstuben in Ahorn war Clemens Dereschkewitz, der CEO der Glen Dimplex GmbH Deutschland mit Sitz in Kulmbach, einem der größten Hersteller von Wärmepumpen. Er gab über eine Stunde lang Einblicke in sein berufl iches Leben, das in von Ost-Berlin über München bis nach Oberfranken führte, und in aktuelle globale Entwicklungen und Herausforderungen. Das traditionelle Treffen, das coronabedingt zwei Jahre ausgefallen war, dient dem gegenseitigen Informationsaustausch von Medien und Wirtschaft.

EINE DER KURIOSESTEN GESCHICHTEN

DER ÄLTESTE KINDERGARTEN

Der Vatertag war auch 2022 wieder ein feucht-fröhliche Angelegenheit. In einem Fall sogar im doppelten Sinn: Einige Personen hatten beim Tretbootverleih am Goldbergsee zwei Boote gemietet und stachen gemeinsam in See. Während der Überfahrt aber entpuppte sich die Besatzung eines der beiden Boote als Piraten. Auf hoher See enterte die Mannschaft das andere Boot. Die Hobbypiraten aber dürften an ihrer Beute nur wenig Freude gehabt haben: Rucksäcke gingen beim Überfall über Bord, das Boot selbst ging teilweise unter. Am Ende muss ein Kran das Boot aus dem Wasser ziehen.

Und noch ein Glückwunsch: Der Kindergarten Marienschule mit der wunderbaren Adresse Park 1 direkt am Hofgarten feiert in diesem Jahr seinen 180. Geburtstag. Damit ist er der älteste Kindergarten Bayerns und nur zwei Jahre jünger als der älteste überhaupt in Bad Blankenburg in Thüringen, der von Friedrich Fröbel gegründet wurde, der die Grundsteine der Kindergartenpädagogik gelegt hat. Nur zwei Jahre später also öff neten sich die Pforten vom Kindergarten Marienschule in Coburg, gestiftet von der damaligen Herzogin Marie. Gefeiert hat man den runden Geburtstag schon mit einem Familienwandertag im Mai.

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Advertorial

OPTIK MÜLLER

Modische Brillen auch mit hoher Dioptrienzahl Janine Mann ist 36 Jahre alt und stark kurzsichtig. Trotzdem möchte die sympathische Neustädterin nicht auf modische Brillen und passende Kontaktlinsen verzichten. Bei Optik Müller in Rödental wird sie seit rund zehn Jahren umfassend betreut – und jährlich mit „Brillennachschub“ versorgt.

Sie müssen täglich eine Brille tragen. Wie wichtig ist Ihnen dabei der modische Aspekt? Ich war nicht immer Brillenträgerin. Als ich mit ca. 20 Jahren merkte, dass ich eine Sehkorrektur brauche, habe ich mich der Eitelkeit wegen erstmal für Kontaktlinsen entschieden und diese auch jahrelang getragen. Vor vier Jahren wurde ich jedoch aufgrund einer Erkrankung, die durch meine hohe Dioptrienzahl zustande kam, am Auge operiert und bin seitdem auch regelmäßig beim Augenarzt Dr. Wenkel in Coburg in Behandlung. Ein halbes Jahr nach der Operation durfte ich zwar wieder Kontaktlinsen tragen – aber da hatte ich mich längst an die Brille gewöhnt. Mittlerweile trage ich im Sommer häufig Linsen (da kann ich nämlich des Öfteren die Sonnenbrillen ohne Stärke wechseln) und gönnen mir ansonsten ein bis zweimal im Jahr eine neue Brille. Werden Sie denn bei Optik Müller jederzeit fündig, wenn mal wieder eine neue Brillenfassung ansteht? Auf jeden Fall! Ich habe mir sogar schon einmal eine Brille bei Optik Müller gekauft, obwohl ich wegen eines ganz anderen Anliegens im Geschäft war. Und selbst bei außergewöhnlichen

Wünschen – letztes Jahr wollte ich zum Beispiel unbedingt eine große silberne Brille, in der dennoch meine Gläserstärken gut versteckt sind – bin ich dort sehr gut aufgehoben. Frau Brauer, die Filialleiterin in Rödental, bestellt mir dann die Brillenfassung und ich kann sie Probe tragen. Diesen Service fi ndet man nicht überall. Apropos Service: Wie zufrieden sind Sie mit Optik Müller im Allgemeinen? Wirklich sehr zufrieden. Ich bin damals über eine Empfehlung zu Optik Müller bzw. speziell zu Sandra Brauer gekommen und habe bis heute nicht das Bedürfnis, noch mal zu einem anderen Optiker zu gehen. Über die Jahre wurde der Umgang untereinander immer freundschaft licher und wenn ich heute das Geschäft betrete, dann weiß meine Sehexpertin einfach, was ich will. Ich halte mich deswegen auch selbst nicht zurück, wenn es um eine Empfehlung geht. Mittlerweile haben schon einige meiner Familienmitglieder nachgezogen – und auch von denen ist jeder begeistert und kommt gerne wieder.

Coburg, Mohrenstr. 31, Tel. 0 95 61 / 98 49 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 14.30 Uhr Rödental, Bürgerplatz 8, Tel. 0 95 63 / 26 26 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 12.30 Uhr www.optikmueller.de


ANGEKOMMEN Von Gabi Arnold | Fotos: Sebastian Buff

Grenzerfahrungen In unserer Reihe „Grenzerfahrungen“ erzählen Menschen ihre Geschichten. Es sind Geschichten von Krankheit, Unfällen, Flucht oder Ähnlichem. Dieses Mal haben wir Rustum Abrahim und seine Frau Manal Ahmad getroffen. Ibrahim ist 2014 vor dem Krieg in Syrien geflohen. Seit 2016 lebt er mit seiner Familie in Coburg.

Angekommen Rustum Abrahim flüchtet 2014 vor der Terrormiliz

Islamischer

Staat

und

dem

Bürgerkrieg aus Syrien. Er läuft zu Fuß von Syrien nach Deutschland. Er legt 3700 Kilometer zurück und ist zwei Monate lang unterwegs. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in Coburg. Im April dieses Jahres hat Rustum Abrahim einen Barber Shop eröffnet.

Wir treffen uns im „Star Barber Shop“ im Steinweg. Rustum Abrahim, seine Frau Manal Ahmad und sein Schwager Basl Ahmad erwarten uns. Mit dabei ist die jüngste Tochter, die fünfjährige Susanna. Rustum und seine Familie sind in der neuen Heimat angekommen, sie fühlen sich wohl. „Hier können wir frei und in Frieden leben“, sagt Manal. Das, was Menschen im Krieg erleben, was sie auf der Flucht durchmachen, ist unvorstellbar. Vielen Geflüchteten fällt es deshalb sehr schwer, über die traumatischen Erlebnisse zu reden. Rustum und Manal erzählen uns ihre Geschichte: Die Familie lebt in einem kleinen Dorf, das sich in einem kurdischen Gebiet im Nordosten von Syrien, nahe der Stadt Hasaka, befindet. Rustum arbeitet als Barbier im Libanon und in Damaskus. Im Jahr 2011 bricht ein Bürgerkrieg in Syrien aus, die Terrormiliz IS kontrolliert das Land. Syrische Männer werden festgenommen und zum Militärdienst gezwungen.

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Rustum Abrahim mit Frau Manal Ahmad und Tochter Susanna AUSGABE 51 / JUNI 2022

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GRENZERFAHRUNG Sie werden zu Sammelstellen gebracht und an die Armee übergeben. Die Flucht ist für viele Männer der einzige Ausweg, um zu überleben und um ein neues Leben in Frieden und Freizeit zu beginnen. Im Jahr 2014 beschließt Rustum gemeinsam mit Verwandten das Land zu verlassen.

„Ich wollte nicht kämpfen, ich wollte die Zukunft meiner Kinder erleben“ Rustum Abrahim, syrischer Geflüchteter

Rustum und seine Frau Manal erwarten ihr viertes Kind. Eigentlich möchte Manal gemeinsam mit ihrem Mann fliehen. Aber das ist zu gefährlich und anstrengend für eine schwangere Frau und die vier Kinder. Rustum beschließt, seine Familie so schnell wie möglich nachzuholen. Tatsächlich wird es zwei Jahre dauern, bis er seine Frau und seine Kinder wieder in die Arme nehmen kann.

3700 Kilometer zu Fuß Rustum, sein Onkel und sein Bruder machen sich zu Fuß auf den Weg, drei Männer, kaum Gepäck, nur ein kleiner Rucksack. Das Ziel ist Deutschland. Von Syrien nach Deutschland sind es ungefähr 3700 Kilometer. Eine Strecke, die die Männer, wie viele Flüchtende, zu Fuß zurückgelegen. An manchen Tagen läuft Rustum 27 Stunden Non-Stopp. Die Menschen laufen meist in der Nacht, tagsüber verstecken sie sich. Sie sind immer auf der Hut, leben immer in der Angst entdeckt zu werden. An der türkischen Grenze heißt es für viele eigentlich: Endstation. Die Türkei hat entlang der Grenze Betonwände, Stacheldraht und Wachtürme errichtet. Der Stacheldrahtzaun mit seinen vielen engmaschigen, scharfkantigen Graden scheint unüberwindbar. Aber: „Es gab keine Wahl, entweder man läuft zurück und man läuft weiter“, sagt Rustum. Zurückgehen ist keine Option.

Einen Monat und vier Tage in Bulgarien in Haft Die Männer überwinden den Stacheldraht und kommen verwundet in der Türkei an. Die Haut ist von den messerscharfen Spitzen mit Schnittwunden übersät, die Kleidung ist blutig und zerrissen. In Istanbul werden sie von Bekannten mit neuer Kleidung versorgt. Sie setzen ihre Flucht fort in Richtung Bulgarien. Dort angekommen, erwartet sie die nächste Odyssee. Sie werden von der bulgarischen Polizei festgenommen und verhaftet. Es ist in Bulgarien gängige Praxis, Geflüchtete in Gefangenlager zu sperren. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl prangert die dramatischen Zustände seit Jahren an. Die Bedingungen und die hygienischen Verhältnisse in den Gefangenenlagern sind unbeschreiblich. Rustum fallen die Haare aus, er bekommt Allergien und kann wegen der Enge (es sind viele Männer auf engstem Raum) nicht schlafen. Nach einem Monat und vier Tagen kommt er frei und setzt seine Flucht fort, weiter nach Serbien, Ungarn bis nach Deutschland. Nach 3700 Kilometern und zwei Monaten kommt er in München an und wird dort in einem Erstaufnahmelager aufgenommen. „Ich bin endlich in Deutschland“, teilt er seiner Frau mit. Es ist der 14. Juli 2014. Einen Tag später bringt Manal in Syrien ihr viertes Kind zur Welt. Nach der Erstaufnahme geht es für Rustum nach Günzburg, wo er als Friseur arbeiten kann.

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ANGEKOMMEN In den ersten Wochen nach Rustums Flucht hat Manal keine Verbindung zu ihrem Mann, sie weiß nicht, wie es ihm geht. „Das war sehr schwer für mich mit den Kindern. Wir mussten aufpassen, weil der IS im Land war“, sagt sie. Als sie mit ihrem Mann über WhatsApp Kontakt aufnehmen kann, zeigt sie den Kindern Fotos („Damit sie ihren Papa nicht vergessen“). Im Jahr 2015 hat sie in der Türkei ein erstes Interview wegen des Familiennachzugs. Doch in dem Papier ist beim jüngsten Kind ein falsches Geschlecht angegeben, anstelle von weiblich steht da männlich. Das bedeutet, dass sie kein Visum erhalten kann und einen neuen Ausweis und Pass beantragen muss. Also muss die Familie weiter warten. Nach weiteren Monaten erhält Manal eine Nachricht und die erforderlichen Papiere. Sie darf mit ihren Kindern ihren Mann nach Deutschland folgen. Zwei Jahre sind seit seiner Flucht aus Syrien vergangen.

Ankunft in München am 13. März 2016 um 14 Uhr Das Datum vergisst die Familie nicht: Am 13. März 2016 um 14 Uhr landen Mutter und Kinder am Münchner Flughafen. Dort wartet Rustum mit einem Strauß Blumen auf seine Familie.

„Ich konnte es gar nicht glauben. Es war wie ein Traum. Ich habe gedacht, vielleicht bin ich noch nicht aufgestanden“ Manal Ahmad, als sie nach zwei Jahren ihren Mann wiedersieht

Die Kinder müssen ihren Papa neu kennenlernen, die jüngste Tochter hat ihren Vater noch nie gesehen. „Sie hat dann gefragt, Mama, wer ist das?“, erzählt Manal. Nach der Familienzusammenführung kommt die Familie gemeinsam nach Coburg. Sie absolvieren Sprachkurse und Orientierungskurse, um die deutsche Kultur, Lebensweise und Regeln zu verstehen. Unterstützung bekommen sie von Susanne Kleiner, die als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin arbeitet. Rustum findet Anstellung bei einem Friseur und ein fünftes Kind, Susanna, wird geboren. Als in Coburg ein Friseurladen frei wird, beschließt er, sich selbstständig zu machen. Tipps und Ratschläge erhält er von Verwandten, die ebenfalls als Barbiere arbeiten. Mit viel Eigenleistung und Unterstützung von Familie und Freunden richtet er den „Star Barber Shop“ im Steinweg ein. Auch Manals Bruder Basl arbeitet dort. Die mittlerweile siebenköpfige Familie lebt in einer kleinen Mietwohnung in Coburg. „Wir sind sehr glücklich und sehr dankbar, dass wir hier sein dürfen.“

Seit März 2011 ... herrscht ein Bürgerkrieg in Syrien. Die UNO schätzt, dass bereits seit Beginn des Bürgerkrieges 470.000 Tote zu beklagen sind. Aus Angst vor der Gewalt fliehen täglich Menschen aus Syrien. Fast 5 Millionen Menschen sind ins Ausland geflohen, rund 6,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer sind innerhalb von Syrien auf der Flucht. Etwa die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren. Fast die Hälfte der Kinder geht nicht mehr zur Schule. Die UNO bezeichnet die Flüchtlingskrise als eine der schlimmsten, die es je gegeben hat. Quelle: frieden-fragen.de

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Landpartie

Von Gabi Arnold | Fotos Val Thoermer

ein Streifzug durch das Coburger Land Sanfte Hügel, naturnahe Flüsse, satte Wiesen und Wälder, historische Städtchen mit schmucken Fachwerkhäusern, bekannte und weniger bekannte Ausflugsziele, das ist das Coburger Land. Wir laden Sie in unserer Reihe „Landpartie“ zu einer kleinen Entdeckungsreise durch den Landkreis Coburg ein. Dieses Mal besuchen wir Neustadt bei Coburg.

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Hier predigte Martin Luther

Die Stadtkirche St. Georg wurde bereits im Jahr 1358 urkundlich erwähnt. Seitdem wurde sie mehrmals zerstört. Stadtbrände im 17. Und 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg setzen dem Gotteshaus zu. Im Innenraum der St. Georgs Kirche finden sich hölzerne, marmorierte Achtecksäulen, die die Emporen tragen und ein mit Lilien verziertes Kreuzgewölbe über dem Altarraum. Martin Luther stoppte bei einer Durchreise in Neustadt bei Coburg und predigte im Jahr 1530 am Karfreitag in der St. Georg Kirche. Im Treppenaufgang erinnern eine Lutherbibel von 1563 und ein Lutherbrief von 1530 an den Reformator. Die Kirche im neugotischen Stil steht auf dem frisch sanierten Marktplatz neben dem Rathaus, das im Jahr 1971 bezogen und jetzt energetisch saniert wurde.

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Die ehemalige innerdeutsche Grenze „Endstation, bitte alles aussteigen“, hallte es jahrzehntelang durch die Lautsprecher am Neustadter Bahnhof. Hier endet die Zugfahrt. Die innerdeutsche Grenze trennte Neustadt bei Coburg in Bayern von Sonneberg in Thüringen, bis zum Jahr 1989. Im November 1989 öffnete nach 37 Jahren der Grenzübergang „Gebrannte Brücke“ im damaligen Sperrgebiet von Sonneberg seine Schranken. Seitdem hat sich viel getan, die „Gebrannte Brücke“ ist heute ein Gewerbegebiet – an der Verbindungsstraße von Neustadt nach Sonneberg haben sich Industrie und Handel angesiedelt. Hier verläuft die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern, dem Sonneberger Ortsteil Hönbach und dem Neustadter Ortsteil Ebersdorf. Entlang der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze erstreckt sich heute das Naturschutzgebiet „Grünes Band“. Hin und wieder erinnern Hinweisschilder, dass hier einst Stacheldraht und Minenfelder Ost und West trennten. AUSGABE 51 / JUNI 2022

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Auf den Gipfel des Berges

Prägnant erhebt sich der Muppberg vor den Toren der Stadt, ein Mischwald mit vielen schönen, gut erschlossenen Wanderwegen, schmalen Pfaden, Pavillons zum Ruhen und Quellen zum Erfrischen. Auf dem Gipfel steht der Prinzregententurm, benannt nach dem Prinzregenten Ernst zu Hohenlohe-Langenburg, der den Turm im Jahr 1905 eingeweiht hat. Die 138 Stufen Aufstieg lohnen sich, denn oben angelangt genießt man einen herrlichen Ausblick auf die bayerische und thüringische Region. Auf der Plattform scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, denn die kleinen Hinweistafeln zeigen immer noch die DDR-Zonengrenze und den Neustadter Gaskessel an, der bereits im Jahr 1992 abgebaut wurde.

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Eine Rast einlegen können die Wanderer gleich nebenan in der Arnoldhütte, die ihren Namen Max Oscar Arnold (1854 bis 1938) verdankt. Der Neustadter Unternehmer und Politiker gehörte bis Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Coburger Land und ist Namensgeber von vielen Orten und Plätzen in Neustadt bei Coburg.

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© Michael Tonn

LANGEWEILE? NICHT MIT UNS. AUF NACH NEUSTADT BEI COBURG!

SPIEL, SPORT & ERHOLUNG Der Freizeitpark bietet für unsere großen und kleinen Gäste zahlreiche Attraktionen. Unsere Besucher erwarten ein großer Abenteuerspielplatz mit Matschbereich, Klettermöglichkeiten, Sportflächen, Nordic-WalkingStrecken, Ruhe- und Sitzbereiche, Seecafé mit Terrasse, buchbare Gartenführungen, Veranstaltungen und vieles mehr. Besuchen Sie uns!

Stadtverwaltung Neustadt b. Coburg kultur.werk.stadt Bahnhofstraße 22 96465 Neustadt b. Coburg Telefon 09568 81-132 E-Mail: tourist@neustadt-bei-coburg.de www.neustadt-bei-coburg.de

VON HAND GEFERTIGT Das Team der HEUNEC Kuschelmanufaktur designt und fertigt hochwertige Plüschprodukte in limitierten Stückzahlen in Neustadt.

HEUNEC Plüschspielwarenfabrik GmbH & Co. KG Am Moos 11 und Mörikestraße 2 + 6 D-96465 Neustadt bei Coburg Die Produkte der Kuschelmanufaktur sind erhältlich in unserem Werksverkauf: Mo.- Do. 9 - 16 Uhr | Fr. 9 - 11.30 Uhr und im Online-Shop:

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Im Charme vergangener Zeiten Im Neustadter Stadtteil Wildenheid an der ehemaligen Grenze liegt der Waldfriedensee. Seit jeher waren der See und die Gaststätte ein Anziehungspunkt für Ausflügler aus Neustadt und Umgebung. Seit der Grenzöffnung ist der Ort auch wieder von Thüringen aus erreichbar. Die Gaststätte am See verbreitet den Charme alter Zeiten. In den Sommermonaten ist der Biergarten, der direkt am Wasser liegt, geöffnet. Hier können die Gäste die typischen fränkischen Speisen wie Klöße (Neustadter Rutscher) mit Braten genießen. Wer Lust hat sich zu bewegen, steigt in ein Ruderboot und schippert über den See oder wandert auf einem schmalen Pfad um den See herum.

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gemeinsam gestalten wir die Energiewende

KBN Energieberatung

Aus der Region – für die Region KBN Kommunalbetriebe Neustadt GmbH Dieselstraße 5, 96465 Neustadt b. Coburg


Wo Blumen blühen& Kinder planschen Als 1999 die Stadt Neustadt bei Coburg Austragungsort der kleinen Gartenschau wurde, entstand der Freizeitpark „Villeneuve sur Lot“, benannt nach der französischen Partnerstadt. Es ist ein Kleinod, das im Baugebiet Am Moos liegt. Laut dem Tourismusverband Franken ist der Freizeitpark eine der schönsten und gepflegtesten Grünanlagen in der Region, mit Spiel- und Freizeitmöglichkeiten auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern. Ein Spaziergang durch den Park ist ein Erlebnis, nicht nur für Gartenfreunde. Im Park gibt es viele Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie, etwa einen Wassermatschbereich, einen Fun-Park für Skater und ein Naturerfahrungsfeld. Stärken und erfrischen können sich die Besucher im Seecafé. Der Park wird auch als beliebte Location für Sonntagskonzerte, das beliebte Schwing im Park Festival und den fränkischen Kinosommer genutzt.


MUTIGE IDEEN

Das Feedback

EINHAUSUNG DER STADTAUTOBAHN Unsere vierte mutige Idee im COBURGER 50 im April war eine, die andernorts schon umgesetzt wird oder worden ist, in Coburg aber noch kaum diskutiert wird: die Idee einer „Einhausung“ der Stadtautobahn. Möglichkeiten dazu gäbe es viele: Schallschutzwände zu beiden Seiten sind das einfachste, die Schaffung eines „Tunnels“ das Aufwändigste, möglicherweise sogar in Verbindung mit einer Tieferlegung. In und entlang vieler anderer kleiner und großer Städte geht man diesen Weg, entlang der A3 bei Aschaffenburg und Würzburg, in München am Mittleren Ring, in Starnberg mit der B2 oder in Ruhpolding mit dem Tunnel um die Stadt. Nur wenige von sehr vielen Beispielen. In Coburg zum Beispiel könnte man die Stadtautobahn im Innenstadtbereich bis auf Zufahrtsbereiche zu Häusern oder Abfahrten fast komplett einhausen, also vom Weichengereuth bis hin zur Rodacher Straße. Die Vorteile lägen auf der Hand: ✓ Eine Harmonisierung des Stadtbildes. ✓ Weniger Lärmbelästigung. ✓ Weniger Schadstoffemissionen. ✓ Mehr Lebensqualität beidseitig der Stadtautobahn. ✓ Mehr Wert von Grundstücken und Immobilien entlang der Trasse. ✓ Mehr Begrünung und Klimaschutz möglich. ✓ Neue Nutzungen entlang oder auf Einhausung möglich (Fahrrad-, Fußwege).

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FEEDBACK Soweit unsere vierte mutige Idee. Wir vom COBURGER haben dazu auch wieder die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden im Coburger Stadtrat sowie den Oberbürgermeister um eine Stellungnahme gebeten mit knapp zwei Wochen Vorlauf zum Redaktionsschluss. Hier die eingegangenen Stellungnahmen, zur besseren Lesbarkeit teilweise redaktionell bearbeitet:

Norbert Tessmer, SPD-Fraktionsvorsitzender:

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig:

„Es handelt sich in der Tat um eine mutige Idee. Schnelle Begeisterung und Ernüchterung liegen bekanntlich oftmals nahe beieinander. Bevor ich mich also dazu äußere, würde ich allerdings gerne die Expertise der Fachwelt hinsichtlich der Machbarkeit und der zu erwartenden Kosten hören wollen. Ehrlich gesagt, zur Umsetzung dieser Idee fehlt mir etwas die Vorstellungskraft, vielleicht auch der Mut. Ich kann mich noch gut an die Bauarbeiten der Stadtautobahn mit ihren Erdbewegungen erinnern. Der gesamte Bereich ab Lauterunterführung entlang des Wiesenweges – zwischen Bahnbetriebswerk und Callenberger Straße - bis nach Neuses war ein flacher Grünzug mit Gärten, Wiesen und Feldern. Immense Aufschüttungen wurden damals vorgenommen, die beispielsweise bei einer Tieferlegung beseitigt werden müssten. Ich glaube nicht, dass das jemand verstehen würde. Aber reden kann man über alles.“

„Die Stadtautobahn einzuhausen, ist eine spannende Idee. Auch ich habe schon darüber nachgedacht, wie schön es wäre, die Stadtautobahn inklusive Weichengereuth wie den Mittleren Ring im Süden Münchens ganz unter die Erde zu legen. Dann könnte man Weichengereuth und die jetzige Stadtautobahn zu einer Anwohnerstraße umbauen mit großem Bürgersteig, Radweg, Bäumen etc. und die Lebensqualität in diesem Bereich - inklusive Güterbahnhofsareal - würde deutlich erhöht. Allerdings sind solche Lösungen extrem teuer und als Realist glaube ich nicht an das Füllhorn, dass der Bund über Coburg ausschütten wird in Anbetracht der riesigen Aufwendungen für Corona, Bundeswehr, Klimaschutz … Zudem bin ich der Meinung, dass es unsere Aufgabe sein muss, klimaschädlichen Individualverkehr intelligent zu verringern, nicht nur einzuhausen.“

Die Grünen: „Die folgenden Vorteile sehen wir in der mutigen Idee #4 und darum würden wir uns wünschen, dass sie weiter öffentlich diskutiert und ausgearbeitet wird: Teilung der Stadt in Ost und West überwinden, Lärmverschmutzung entlang der B4 beenden, Abgas- und Feinstaub-Verschmutzung eindämmen/ kanalisieren/filtern (Alle Gebäude entlang der B4 wirken grau, sind vom Schmutz der Straße mitgenommen und angetastet, teilweise ganz entwertet), Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Coburg im Wettbewerb/Vergleich als lebenswerter Ort in Bayern erhalten (Starnberg baut den B2-Tunnel und wird dadurch ruhiger, lebenswerter, grüner – soll Coburg zurückstecken und sich abhängen lassen? Oberfranken kann gegen den Großraum München im Wettbewerb um Arbeitsplätze, Verdienstmöglichkeiten, Wohlstand nur dann punkten, wenn es vergleichbare Angebote macht, sich nicht deklassieren lässt. Coburg wirkt heute für Ankömmlinge über die B4 grau und hässlich. Dieser schlechte erste Eindruck sollte nicht entstehen.), Englischer Garten vom Coburger Süden bis zum Coburger Norden - fantasievolle und lebensnahe Gestaltung mit Itzbrücken, Rasenflächen und großen Bäumen, einem Monopteros, Spiel- und Sportplätze, Radwegen, Biotopen etc. Praktisch könnten die Anwohner-Liegenschaften mit einem im Park auf der Einhausung/dem Tunnel verlaufenden Anlieger-Sträßchen zu ihren Häusern gelangen. Abfahrten Richtung Stadt aus dem Tunnel/der Einhausung heraus würde es nur dort geben, wo baulich möglich, ansonsten P&R-Konzept mit öffentlichen E-Bikes oder Golf-Carts (siehe Gloria Thurn und Taxis, die fährt in Regensburg auch mit einem zugelassenen Golf-Cart durch die Stadt – das fährt sich lustig, die Leute würden das mögen, das würde eine gute Presse geben, weit über Coburg hinaus)

Jürgen Heeb, Pro Coburg: „Ich halte von dieser Idee rein gar nichts. Es ist nicht unsere Straße, wir haben hier keine Planungshoheit. Ideen als Alternativen zum 4-spurigen Ausbau haben wir geliefert, ohne Erfolg. Außerdem kann mir nicht vorstellen, wie dies mit Zufahrten etc. zu regeln ist. Die genannten Vorteile erschließen sich mir nicht: Harmonisierung des Stadtbildes: wie? Weniger Schadstoffemissionen: warum, die werden dann doch nur kanalisiert? Ich finde diese Idee nicht für umsetzbar, von bezahlbar nicht zu sprechen. Welche Vorteile dies für die Umwelt haben soll, erschließt sich mir auch nicht. Kurzum: Mutige Idee, dabei wird es bleiben.

Leider sind auch dieses Mal, wie bisher immer, von der großen Fraktionen CSU/JC sowie von der CSB und der Coburger Liste keine Stellungnahmen eingegangen. Dieses Mal auch nicht von der FDP.

Die JU war vornedran! Allerdings haben wir zu unserer mutigen Idee eines Testlaufs für eine innerstädtische Einbahnstraße um die östliche Coburger Innenstadt aus dem COBURGER #48 noch einen Brief des ehemaligen CSU-Bürgermeisters Hans-Heinrich Ulmann bekommen: Die von ihm noch lange vor seiner Zeit als Bürgermeister angeführte Junge Union Coburg-Stadt unterbreitete bereits in den 1980er Jahren den Vorschlag, einen Altstadtring mit zweispuriger Einbahnregelung um die komplette Coburger Innenstadt zu führen und damit die Verkehrsprobleme der Stadt zu lösen. Die Idee damals ging also noch viel weiter als unsere mutige Idee. Ulmann schreibt: „Die Idee erzeugte damals viel Wirbel, konnte aber nicht weiterverfolgt werden, weil sie zu radikal war und das Denken nicht so weit war.“ Das ist 40 Jahre her! Die Idee ist alt, erzeugt immer noch Wirbel - auch als kleinere Variante - und getan hat sich – nichts.

Im Idealfall wird die Bahnstrecke mit eingehaust und/oder tiefergelegt. Durch solch ein Konzept würden sich neue Möglichkeiten ergeben, Coburg als Stadt und Lebensraum zu erleben. Es würde eine völlig neue Dimension von innerstädtischer Schönheit und Lebensqualität in der Stadt entstehen.“

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SONDERTHEMA NEUGIER

NEUGIER SONDERT EHM A

WA S WOL L EN W IR ER L EBEN?

Gier. Maßlos, unersättlich, ungezügelt, hemmungslos. Neugier. Ist auch Gier. Neugier schafft Wissen. Gaffer sind auch neugierig. Neugier schafft Werte. Haben Haben Haben. Neugier schafft Wachstum. Schnöder Mammon. Neugier macht glücklich. Sagt wer? Sagt die Wissenschaft. Die lebt von Neugier. Neugier sorgt für Fortschritt. Neugier ist anmaßend. Sagt wer? Die Kirche. Ach, die Kirche. Hm. Neugierig? Ja, ich will was erleben.

WA S WOL L EN SIE ER L EBEN?

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SONDERTHEMA NEUGIER

KÖNNEN COMPU TER MENSCHELN? IN T ERV IEW MIT DEM COBU RGER PROFESSOR DR. JOCH EN L. L EIDN ER. Neugier. Wissbegierde. Spieltrieb. Eigenschaften, die vor allem in einer Branche als Einstellungsvoraussetzung gelten: in der Wissenschaft. Der dauernde Erkenntnisgewinn, das Streben nach neuen Informationen, das Suchen nach dem Wesen der Dinge treibt Forschende an - Neugier ist eine zutiefst menschliche Eigenart. Oder können auch Computer neugierig sein? Wir haben uns dazu mit Prof. Dr. Jochen L. Leidner unterhalten, Professor für künstliche Intelligenz in der Versicherungswirtschaft an der Hochschule Coburg und Gastprofessor für Datenanalyse an der University of Sheffield.

COBURGER: Wieviel Neugier treibt Sie persönlich an? Leidner: Neugier ist ganz wichtig, wenn man Forscher werden und als Forscher arbeiten will, und das wollte ich schon immer. Neugier ist in der Forschung ganz einfach der Treiber hinter der Arbeit, die ja eigentlich eher etwas Spielerisches hat. Dieses fast schon Kindliche, dieses immer Nachfragen, alles wissen wollen, das muss man sich auch erhalten, wenn man gute Forschung machen will. Und dass ich nach 20 Jahren in der Industrie meine Begeisterung für die universelle Maschine Computer akademisch ausleben und damit meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, das erfüllt mich sehr.

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COBURGER: Wie definiert sich eigentlich künstliche Intelligenz? Leidner: Künstliche Intelligenz (KI) ist ein großer Teilbereich der Informatik neben vielen anderen. Heute wird manchmal Künstliche Intelligenz gleichgesetzt mit maschinellem Lernen, auch wenn das eigentlich nicht stimmt: Maschinelles Lernen ist einer von vielen Teilbereichen der künstlichen Intelligenz neben Computerspielen, Suche/Operations Research, Planung, Wissensrepräsentation, Wissenserwerb, automatischem Theorembeweisen, Schließen und Folgern, Sprachverarbeitung, Robotik und anderen. Der Grund, weshalb maschinelles Lernen zurzeit so im Vordergrund steht ist, dass es darin in der

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INTERVIEW

„Neugier ist in der Forschung ganz einfach der Treiber hinter der Arbeit, die ja eigentlich eher etwas Spielerisches hat.“

letzten Dekade enorme Fortschritte gegeben hat, was wiederum an mehreren Faktoren liegt: Neuen Verfahren, die entwickelt wurden, großen verfügbaren Datenmengen sowie schnellen Computern dank Grafikkarten, die eigentlich für Computerspiele entwickelt wurden, die aber jetzt ebenso in der Forschung eingesetzt werden. Generell wird oft definiert, dass KI bedeutet, wenn Computer Aufgaben übernehmen, für deren Erledigung wir dachten, es sei Intelligenz erforderlich. Nun gibt es Leute, die sagen, wir haben das jetzt automatisiert, also stellte sich heraus, man braucht ja doch keine Intelligenz dafür, denn die Maschine kann das ja machen. Andere Leute sagen, wir haben es geschafft, die Maschine (etwas) intelligenter zu machen. Das ist nicht nur eine begriffliche Frage. Wir unterscheiden zwischen der starken KI-These, das sind die Leute, die überzeugt sind, eine Maschine könnte jemals prinzipiell intelligent sein, und der schwachen KI-These, welche sagt, dass Verhalten, welches man intelligent nennen würde, wenn es Menschen aufzeigten, auch bei Maschinen „intelligent“ genannt werden darf (interessierte Leser mögen John Searle lesen). Ich selbst glaube nicht an die Starke KI-These, deren Vertreter auch an eine generelle künstliche Intelligenz glauben im Gegensatz zu hochspezialisierten Systemen, die Schach spielen können oder Sprache erzeugen können oder Musik generieren, aber nur jeweils eine dieser Aufgaben pro Programm, und ohne Hinweis auf ein „Maschinenbewusstsein“. COBURGER: KI klingt eben immer ein wenig nach Science-Fiction, nach Visionen, aber tatsächlich bestimmt sie unser aller Alltag, und das erzeugt natürlich auch Ängste, verstehen sie das? Leidner: Also KI ist keine Magie. Die Leute, die sich da auf Kongressen treffen, kennen sich mit Informatik aus, mit Statistik, mit Regression, also mit der Entwicklung von Modellen, von Zusammenhängen, und keiner davon trägt einen Zauberstab. Ich warne vor anthroposophischen Metaphern, vor einer Vermenschlichung des Computers, das ist nicht angebracht. Man sollte Maschinen nicht zuschreiben, was sie momentan nicht können und vielleicht nie können werden. Letztlich sind Computer Metamaschinen, gren-

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zenlos einsetzbare Werkzeuge, die uns dienen (sollten). Da kann ich die Menschen also beruhigen. Ob ich ihnen die Angst damit nehmen kann, liegt natürlich auch daran, ob sie mir glauben. Einige Sorgen sind aber auch angebracht. Wenn z.B. in absehbarer Zeit viele Fernfahrerjobs durch selbstfahrende LKW verloren gehen könnten, dann erzeugt das natürlich Ängste bei Berufskraftfahrern, weil ihre finanzielle Existenz, aber auch ihr Selbstwertgefühl, ihr Stolz, ihr soziales Umfeld verloren gehen. Wie alle Werkzeuge, z.B. auch ein Küchenmesser, können natürlich auch Maschinen nicht nur helfen, sondern auch zu einer Bedrohung werden. Da stellen sich dann völlig andere gesellschaftliche Fragen bis hin z.B. zu der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, das unabhängig von Erwerbstätigkeit bezahlt wird. Und die Verkettung komplexer Systeme miteinander kann – Intelligenz beiseite – zu unvorhersagbarem Verhalten und Fehlern führen; da bleibt es wichtig, dass wir Menschen Systeme bauen, in denen wir Menschen noch korrektiv eingreifen können. COBURGER: „Literatur von Maschinen“ hieß kürzlich eine Veranstaltung von Ihnen. Sind Computerprogramme bald die besseren Autoren? Leidner: Ich bin da sehr skeptisch. Computer modellieren keine Geschichten, keine Personen und wie sie sich entwickeln. Da haben sie einen großen Nachteil gegenüber Autoren, die immer - selbst, wenn sie noch nicht wissen, wo eine Geschichte hinführt - Charaktere im Kopf haben, eine grobe Handlung, ein Thema, die Moral von der Geschichte. Das ist bei KI nicht möglich, die orientiert sich immer an einer Schablone. Aber Computer können Autoren mehr helfen als bisher, mehr assistieren. Wir haben schon die Rechtschreibkorrekturen und auch stilistische Vorschläge, die von Programmen gemacht werden. Das funktioniert und ist hilfreich für Kreative; da wird sich sicher noch mehr tun. Wir sollten Künstliche Intelligenz mehr als unsere Assistenten begreifen, nicht so sehr als unseren Ersatz, sonst würden wir uns ja auch selbst überflüssig machen.

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SONDERTHEMA NEUGIER COBURGER: Sind wir in Deutschland neugierig genug? Leidner: Als Gesellschaft müssen wir immer verantwortungsvoll entscheiden, was wir umsetzen, wie wir die Zukunft gestalten wollen. Es stellt sich immer die Frage, welcher Grad an Automatisierung erlaubt uns ein menschenwürdigeres Leben. Darum geht es. In Sachen Digitalisierung haben wir da sicherlich einiges verpasst. Spätestens Corona hat das gezeigt, und uns zum Aufholen gezwungen – plötzlich ging dann in Wochen, was jahrzehntelang als unmöglich abgetan wurde. Der Vorteil: Ich würde mir wünschen, wir wären dauernd so schnell, nicht nur wenn es „brennt“, denn eigentlich brennt es seit 20 Jahren. Die meisten Schulen in den meisten Bundesländern haben immer noch nicht die Ausstattung an Geräten und Lehrern, die nötig wären. Trotz dieses kurzzeitigen Fortschritt-Sprungs scheint mir Deutschland nicht agil und – bezogen auf Ihre Frage – auch nicht neugierig genug, Kinder haben wenige Rechte, wichtige Entscheidungen werden nur von - zumeist älteren - Erwachsenen getroffen. COBURGER: Kann ein Computerprogramm neugierig sein? Leidner: Wenn ein Computer irgendwann anfängt, Fragen zu

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stellen, mit denen er nicht nur ein Programm abspielt, sondern mit denen er überrascht, wenn er also etwas tut, was man nicht vorhersagen kann, auch nicht die Entwickler, dann würde mich das überzeugen, dass er auch auf eine Art neugierig sein kann, dass er selbst einen modellierten „Drang“ nach Wissen entwickelt. Das wäre aber immer noch ein beschränktes Konzept von Neugier, wenn dem nicht die kognitiven Prozesse zugrunde liegen, die sich in unserem Kopf abspielen; unser Gehirn ist immer noch ein großes Geheimnis, eine Black Box. COBURGER: Was wollen Sie noch erleben, worauf sind Sie noch neugierig? Leidner: Ich möchte zum einen in meiner Profession Forschung betreiben, die dazu beiträgt, dass sie wissenschaftlich wie real positiv wirkt. Wenn sie mich vor der Pandemie gefragt hätten, wäre das andere, dass ich sehr gerne reise, aber aus Verantwortung werde ich das anders handhaben und reduzieren. Außerdem würde ich am liebsten noch viele tausend Bücher lesen, natürlich meinen Sohn gut aufwachsen sehen, und irgendwann in dem guten Gewissen sterben, dass er und etwaige Nachkommen in einer Umwelt leben, die noch lebenswert ist: Die Luft, das Wasser, unser Miteinander. Alles das müssen wir wieder in den Griff bekommen. Da haben wir die Erde nicht gut behandelt, und der Raubbau läuft auch in der Gegenwart gerade weiter, leider.

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INTERVIEW

V ITA PROF. DR. JOCH EN L. L EIDN ER

Seit 03/2021 Forschungsprofessur „Erklärbare und verantwortungsvolle Künstliche Intelligenz im Versicherungswesen“ an der Hochschule Coburg Seit 2017 Gastprofessor für Data Analytics, University of Sheffield, Abteilung für In-formatik 2008 - 2021 Wissenschaftler, dann Forschungsdirektor R&D, Thomson Reuters-Konzernfamilie 2010 - 2013 Aufbau eines Innovations-Teams in Zug, Schweiz 2013 - 2021 Aufbau und Leitung eines angewandten Forschungs- und Entwicklungs-Teams in London, Großbritannien 2007 Promotion in Informatik, Universität Edinburgh als DAAD-Stipendiat 2002 M.Phil. Computer Speech, Text and Internet Technologies, Universität Cambridge 1998 - 2000 Softwareentwickler, SAP AG 1998

M.A. Computerlinguistik, Anglistik, Informatik an der FAU Erlangen-Nürnberg

1993 - 1998 Studium an der FAU Erlangen-Nürnberg und der Lancaster University als DAAD-Stipendiat

„Wenn ein Computer irgendwann anfängt, Fragen zu stellen, mit denen er nicht nur ein Programm abspielt, dann würde mich das überzeugen, dass er auch auf eine Art neugierig sein kann.“

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Existenzgründung in Coburg? Egal ob Startup, Handwerker oder Dienstleister in der Region Coburg finden Existenzgründer aus allen Bereichen ein passendes Angebot aus Beratung, Netzwerk und Infrastruktur vor. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH freut sich, in der folgenden Serie Existenzgründer aus der Region zu präsentieren, die zeigen, dass die Existenzgründung in Coburg eine echte Alternative darstellt. Zusammen mit den Partnern aus dem Existenzgründernetzwerk Coburg steht die Wirtschaftsförderung allen Gründern und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite.

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START-UP

DIE M A RK E BÄCHLEIN JA N C A R LSEN STA RT ET DU RCH Bächlein? Der Name verrät es. Es muss etwas mit Wasser zu tun haben. Und das tut es auch. Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung ein junges Start-up mit Sitz in Coburg. Firmengründer Jan Carlsen und sein Team verkaufen innovative Installationsprodukte für Bad, Küche oder Garten. Dazu gehören Ablaufgarnituren, Design-Siphons, Armaturen oder Gartenwasserhähne. Carlsen, Jahrgang 1992, hat mit Neugier und Risikobereitschaft sein Unternehmen aufgebaut. Dabei weiß Carlsen nach dem Abitur nicht, wo die berufliche Reise hingehen soll. Er tourt ein Jahr lang durch Welt und probiert danach Verschiedenes aus. „Ich habe mal dies und mal das studiert und war damit sehr unglücklich. Irgendwann habe ich das Studieren erfolgreich abgebrochen“, sagt er. Schließlich kommt ihm die Idee, ein Produkt auf einem international bekannten Online-Marktplatz zu verkaufen. Welches Produkt das sein könnte, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nur so viel: Es sollen Objekte sein, die man weiterentwickeln und verbessern kann. Er forscht und landet bei einem Nischenprodukt, das jeder im Haus am Waschbecken hat, nämlich eine Ablaufgarnitur. Diese Garnituren sind meist mit einer Stange zum Heben und Senken versehen und funktionieren nicht immer reibungslos beziehungsweise sie sind in der Handhabung umständlich. „Das könnte man praktischer und einfacher konstruieren“, denkt sich Carlsen. Und somit ist die Idee geboren. Carlsen entwickelt eine Pop-up-Funktion für eine Ablaufgarnitur. Das heißt, die Ablaufgarnitur hebt und senkt sich beim Drücken eines Knopfes und somit entfällt die Stange hinter dem Becken. Das Produkt ist geboren, jetzt braucht er noch eine Marke. Apropos Marke: Damit war es „ein bisschen tricky.“ Denn die Marke darf nicht zu viel über

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das eigentliche Produkt verraten. „Bächlein hat einen Bezug durch das Wasser, ist aber nicht zu beschreibend. Das ist cool“, sagt er. Carlsen kreiert „Die Marke Bächlein“ und bringt das Produkt auf ein international bekanntes Online-Portal. Carlsen platziert die Pop-up Ablaufgarnitur dort, wo Leute gezielt suchen. Das können Griffe für ein Fahrrad, eine Hülle für ein Handy oder eben eine Ablaufgarnitur sein. Der Jungunternehmer hat Erfolg. Das erste Produkt der Marke Bächlein verkauft sich überzeugend. „Und da habe ich mir gedacht, es wäre doch cool, wenn ich noch mehr Produkte dazu nehme.“ Das geht freilich nicht ohne eine gewisse Risikobereitschaft. Carlsen investiert seine Ersparnisse in seine Idee und erweitert die Produktpalette. Zwei Jahre arbeitet er als Ein-Mann-Unternehmer, dann stockt er sein Team auf, mittlerweile ist es auf sechs Mitarbeiter gewachsen. Das Pop-up System des Wasserbeckens hat Carlsen inzwischen auch auf die Küche übertragen. Damit entfallen das Drehen am Extender Drehknopf oder händisches Herausnehmen des Verschlusses. Im Sortiment sind zum Beispiel Design-Siphons, Gartenwasserhähne oder Pop-up Wasserstöpsel und vieles mehr, alle Produkte sind von herausragender Qualität. „Bächlein“ arbeitet mit geprüften, BSCI zertifizierten Produktionsstätten zusammen. Die Waren werden effizient und ressourcenschonend transportiert. Das Kerngeschäft sind Privatkunden und die kommen mittlerweile aus ganz Europa und vereinzelt aus den USA. „In den USA läuft es noch schleppend, aber es wird sich entwickeln“, gibt sich Carlsen zuversichtlich. Mit Blick in die Zukunft möchte Carlsen sein Team erweitern. „Willkommen sind motivierte Menschen aus allen Bereichen“. Weitere Produkte sollen entwickelt, der internationale Markt erschlossen und der Online-Shop ausgebaut werden.

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START-UP

METZGERSCH Ü RZE STAT T A N WA LTSROBE VOM J U R A ST U DEN T EN Z U M FL EISCH-SOM M ELIER Gunnar Flessa wollte es wissen: Wo kommt sein Fleisch her, das er so gerne isst? Wie geht es in einer Metzgerei zu? Was macht ein Metzger? Neugierig hat er in den Beruf hineingeschnuppert und seinen Traumberuf gefunden: Der 28-Jährige ist Metzgermeister und Fleisch-Sommelier mit eigenem Laden in der Spitalgasse. Der neu eröffnete Laden in der Spitalgasse fällt auf. Mit Holz ist der Eingang des „MasterButcher“ gestaltet. Betritt man den Laden, ist das wie ein Zeitsprung. In warmen Farben, gemütlich, geschmackvoll und für eine Metzgerei ungewöhnlich eingerichtet ist das Geschäft. Interieur und leise Musik im Hintergrund verbreiten Nostalgie-Flair. „Die Kunden sollen den Laden betreten und sich wohlfühlen“, sagt der Chef des Hauses. Flessa trägt Melone, dunkle Hose mit Hosenträgern, ein weißes Hemd und darüber eine Schürze aus dunkelbraunem Leder. Er sieht aus, als sei er aus der Zeit gefallen. Mit gutem Grund: Der Metzgermeister und Fleisch-Sommelier hat ein Faible für das Amerika des 17. und 18. Jahrhunderts. Aber nicht nur: Mit seiner Metzgerei „MasterButcher“ hat er sich seinen Traum erfüllt. Produkte von bester Qualität bietet der MasterButcher in der Spitalgasse an. Es ist Flessas Anspruch, nur hochwertigste Fleisch- und Wurstwaren zu verkaufen. Dabei hatte er nach dem Abitur, das er am Gymnasium Casimirianum abgelegt hatte, zunächst eine komplett andere Richtung gewählt. Flessa entscheidet sich nach dem Abitur für ein Jurastudium. Er lebt in dieser Zeit in einem Singlehaushalt, kauft ein und kocht selbst. Die oft niedrigen Preise, zu denen Fleischwaren angeboten werden, machen ihn stutzig. Dafür, meint er, könne keine Qualität auf dem Teller landen. Auf Steak, Wurst und Co kategorisch zu verzichten ist für Flessa keine Option. „Dafür esse ich meine Coburger Bratwurst viel zu gerne“, sagt er. Der Student macht sich viele Gedanken rund um das Thema Fleisch und die Ernährung. Er ist neugierig und redet viel mit seinen Eltern. „Meine Eltern haben mich angeschubst und gesagt, ich solle mich mit einem Metzger unterhalten“, erzählt er. Das tut er auch. Er hakt er bei der Metzgerei Fischer in Coburg nach. Inhaber Frank Fechter macht neugierig und vermittelt einen Praktikumsplatz bei der Fleischerei Luther – Flessas späterer Lehrbetrieb. Das Praktikum und die handwerkliche Arbeit gefallen Flessa. „Das Metzgerhandwerk ist so abwechslungsreich, spannend und verantwortungsvoll, das erkennt man als Außenstehender leider oft nicht“, sagt er. Er beendet sein Jurastudium und beschließt den Beruf des Metzgers zu erlernen.

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Als Kammersieger der Handwerkskammer Oberfranken und als Vizemeister der bayerischen Metzgergesellen schließt er seine Ausbildung ab. Im Butcher Wolfpack, dem deutschen Nationalteam der Metzger, bestreitet er ebenfalls Wettkämpfe auf internationaler Ebene. „Dafür üben wir im Team, profitieren gegenseitig von der Erfahrung anderer Teammitglieder und verbessern so unsere Techniken und Arbeitsweisen“, sagt er. Auch der internationale Austausch mit anderen Teams sei dabei von größter Wichtigkeit, um voneinander zu lernen und sich zu verbessern. „Eigentlich wäre es 2020 zur Weltmeisterschaft nach Sacramento/ Kalifornien, USA gegangen. Leider musste dieser Wettkampf wegen Corona abgesagt werden. Aber die nächste Chance kommt bestimmt“, sagt Flessa, der für sein Handwerk brennt. In diesen Wettkämpfen sind Wissen, Hygiene, handwerkliches Geschick, eine 100-prozentige Verwertung der Tiere und die Präsentation der hergestellten Waren das Entscheidende. Nach seiner Ausbildung als Fleischermeister, Erfahrung im Handwerksbetrieb sowie dem Einzelhandel, legt Flessa seine Ausbildung zum Fleisch-Sommelier mit großem Erfolg in Augsburg ab. Ein Fleisch-Sommelier bringt umfangreiches Wissen rund das Thema Fleisch mit. Das beginnt bei der Genetik der Tiere, dem Futtermittel, der Zusammensetzung des Fleisches bis hin zu Zubereitungstipps und ernährungsphysiologischen Fragen. Flessa kann lückenlos aufschlüsseln, wo das Tier herkommt, was es gefressen hat, welches Teilstück wofür am besten geeignet ist und wie es besonders lecker wird. Und das wünschen die Kunden auch. „Die Leute wollen Transparenz und nicht anonyme Massenware“, sagt er. Im April dieses Jahres hat Flessa den „MasterButcher“ in Coburg eröffnet. Dort bietet er nur beste Qualität an, dafür müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. Wichtig ist vor allem die Haltung der Schweine, Rinder und Co. Die Tiere müssen aus der Freilandhaltung kommen, Spaltenböden sind nicht erlaubt und Kälbchen dürfen nicht von der Mutter getrennt werden. Gentechnisch veränderte Nahrung ist ebenso tabu wie Antibiotika oder Hormone im Futter. Auch dürfen keine Phosphate oder unnötige Additive in der hausgemachten Wurst landen. In der Metzgerei „MasterButcher“ erhält der Kunde ebenso Gulasch, Leberkäse oder Schnitzel wie „Gourmet-Fleisch“, zum Beispiel vom Blonde d‘Aquitaine-Rind, US-Primebeef oder Lammfleisch aus Island. Gutes Essen ist für Flessa eine Herzensangelegenheit, täglich bietet er einen Mittagstisch und Imbiss an. „Bei unseren Speisen wird von der Mayonnaise bis zum Brot alles selbst gemacht“, sagt er. Gunnar Flessa ist in seinem Traumberuf angekommen. „Ich habe es nicht einen Tag bereut“, sagt er. Und so zerlegt er Fleisch, bereitet es zum Verkauf vor und berät seine Kunden, anstelle Paragrafen und Gesetze zu büffeln.

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ZAHLEN & FAKTEN

WA S IST N EUGIER? Neugier (auch Neugierde) ist das als ein Reiz auftretende Verlangen, Neues zu erfahren und insbesondere, Verborgenes kennenzulernen. Neugier kann ausgerichtet sein auf permanent wechselnde Ereignisse, um dadurch eine Lust an Sensationen befriedigen zu können. Bei dieser Begriffsvariante sind emotionale und motivierende Anteile hoch. Ist die Neugier auf ein Interesse an Wissen ausgerichtet, stehen forschungs- oder verstandesmäßige Anteile im Vordergrund. Diese Form der Neugier wird auch Wissbegierde genannt. Krankhafte Neugier wird Skopophilie genannt.

N EUGIER-IN DEX Neugier bringt Innovation. Eine Studie der Merck KGaA hat 2018 ermittelt, in welchen Ländern und Altersgruppen Arbeitnehmer am neugierigsten sind. 1. Deutschland 71,9 2. USA 70,4 3. China 68,8 Quelle: Merck Neugier-Studie 2018.Befragung unter insgesamt 3000 Personen in Deutschland, USA und China.

W IK IPEDI A-SEIT ENAU FRU FE PERSON/MONAT IN EU ROPA 1. Niederlande 17,3 2. Finnland 17,2 3. Schweden 15,6 ... 6. Deutschland 12 Quelle: Viking Ranking 2019

In der Persönlichkeitspsychologie gilt (intellektuelle) Neugier als wichtiger Teilaspekt der Persönlichkeitseigenschaft Offenheit (openness). Sie ist eingebettet in das breitere Konzept der Offenheit für vielfältige Erfahrungen (openness to experience) und korreliert moderat mit Intelligenz und Kreativität. Im Zusammenhang mit Neugier wird in der Psychologie häufig Berlyne zitiert, der (tier-)experimentelle Studien durchgeführt hat. Ein Ergebnis bezog sich auf die Frage, welche situativen Bedingungen eine Neugier hervorrufen könne. Berlyne fand dafür die vier Aspekte: Neuartigkeit, Komplexität, Ungewissheit und Konflikt. Außerdem unterscheidet Berlyne einerseits zwischen spezifischer und diversiver Neugier, andererseits zwischen perzeptueller und epistemischer Neugier. Nach Berlynes Aktivationstheorie wird dabei spezifisches Neugierverhalten eher dann gezeigt, wenn ein Organismus vielen Umweltreizen ausgesetzt ist. Man widmet sich hierbei einzelnen Aspekten der Umwelt, um sie zu erkunden und damit das subjektive Reizniveau zu senken. Finden sich zu wenige Reize in der Umwelt, zeigt ein Organismus diverses Reizverhalten, er sucht also nach neuen Reizen in der Umwelt, um Langeweile abzubauen. Ein mittleres Reiz- oder Aktivationsniveau empfindet man hingegen als angenehm. Eine Studie von 2015 zeigt, dass Menschen, um Unklarheiten zu beseitigen, gewillt sind, Neues zu erforschen, auch wenn es negative Konsequenzen haben kann.

TOP-10- FORSCH ER 1. Albert Einstein Relativitätstheorie 2. Max Planck Quantenphysik 3. Otto Hahn Spaltung Urankerne

Quelle: Wikipedia

U M FR AGE: „L ER N EN SIE GER N E N EU ES DA Z U?“ 48,2%

45,5%

4. Werner Heisenberg Wellennatur atomare Teile 5. F. Crick, J. Watson Doppelhelix-Struktur DNA 6. Alexander Fleming Penicillin 7. Niels Bohr Atommodell 8. Marie u. Pierre Curie Radioaktivität 9. Linus Carl Pauling Helix-Modell Proteine 10. Konrad Zuse Erster Computer Quelle Focus: Umfrage unter 500 deutschen Wissenschaftlern

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0,5% Trifft nicht zu

5,6% Trifft eher nicht zu

Trifft eher zu

Trifft zu Quelle: Statista

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KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.

MACHER

Dieses Mal: Hans-Peter (Hape) Langsch, Geschäftsführer der PM Kapital Gruppe Bad Staffelstein, der Firmen wie Kaiser-Porzellan Bad Staffelstein oder auch die Goebel Porzellan aus Rödental angehören und die kürzlich das Gelände der ehemaligen Porzellanfabrik Griesbach in Cortendorf erworben hat. Sind Sie ein Macher? In den langen Jahren meiner Berufstätigkeit wurde ich oft so benannt. Und wenn Macher Menschen sind, die Initiative entwickeln, Chancen und Potentiale sehen und heben, die vor Hindernissen nicht zurückschrecken, sondern sie als Herausforderung betrachten, die Ideen umsetzen, die hinfallen und wieder aufstehen um Neues zu bewegen oder den Weg zum Ziel eben anders zu gehen, die ein positiv optimistisches Mindset haben und andere zum Mit-Machen motivieren können, dann stimmt das wohl auch.

Themen anzugehen. Er braucht die individuelle Souveränität und den persönlichen und fi nanziellen Freiraum und die Fähigkeiten machen zu können. Er braucht eine gewisse Erfahrung um Machbarkeiten einzuschätzen und Visionen von Träumen zu unterscheiden. Er sollte begeistern können um Mit-Macher zu fi nden, die die Ideen umzusetzen helfen und es ist stets von Vorteil, wenn das, was gemacht wird, auch Abnehmer fi ndet, damit nicht „Machen“ Selbstzweck bleibt. Der Macher muss der Pionier, Vorreiter und „Fahnenträger“ der Idee sein, die Resilienz eines Aufstehmännchens haben. Wie ging es los mit dem Machen?

Warum sind Sie ein Macher? Ich möchte nicht behaupten, es wurde mir in die Wiege gelegt, doch sind Einflüsse eines Elternhauses, das über mehrere Generationen durch selbständiges Unternehmertum geprägt wurde, nicht von der Hand zu weisen, wurde doch klar, dass nur durch aktives „Machen“ und die Portion Extra Engagement die Familie ein vernünft iges Auskommen hatte. In dieser, vom 2. Weltkrieg traumatisierten Generation, stand das Bestreben um fi nanzielle Absicherung im Vordergrund, wer machte kam voran, wer mehr machte, kam weiter. Initiative wurde belohnt. Ungeachtet dessen hat mich Routine schon immer gelangweilt, brachte keine Erfüllung, eher die Depression des täglichen Einerleis. Die Herausforderungen von Neuem waren und sind reizvoll, etwas zu probieren, es kennenzulernen, etwas anders zu machen als bisher. Sei es beruflich oder sportlich, offene Neugier zu entwickeln begeistert mich, motiviert und lässt vermeintliche Grenzen überwinden. Was macht das Machen aus? Der Macher braucht Inhalte und Potentiale, die er entwickeln kann, er braucht Visionen und Ideen, was daraus werden kann, und den Mut die AUSGABE 51 / JUNI 2022

Während des Studiums arbeitete ich als Drucker. Es dauerte nicht lange, da war zusammen mit meiner damaligen Partnerin der eigene Werbeverlag für Branchen-Telefonbücher gegründet, den wir nach dem Studium verkauften. Bei der BASF AG in Ludwigshafen sollte ich dann eine Produktlinie von technischen Druckhilfsmitteln international erfolgreich machen. Das gelang und so kam später der internationale Vertrieb der gesamten Farbensparte dazu. Nach einigen Jahren erfolgte vor nunmehr 30 Jahren der Ruf nach Rödental zu Goebel Porzellan, um hier strategisch die Potentiale des Unternehmens in den Nicht-Hummel Bereichen zu entwickeln. Wilhelm Goebel schenkte mir Vertrauen, der Geschäftsbereich „Schenken und Wohnen“ entstand und wuchs. 8 Jahre später verließ ich das Unternehmen und erwarb mit Hilfe eines Finanzinvestors die insolvente Alka – auch genannt Kaiser Porzellan - in Bad Staffelstein. Kein anderer aus der Branche wollte sich engagieren. Doch wir hatten einen Traum. Der Traum wurde zum Albtraum, unerwartet viel Reputation war durch die Insolvenz verloren gegangen und wurde durch den 11. September 2001 zusätzlich verstärkt, die neue Betriebsgesellschaft musste 2003 Insolvenz anmelden. Zu Boden gehen ist schmerzhaft, doch nur wer lie-

gen bleibt ist ein Verlierer. Erneut wurde eine Betriebsgesellschaft gegründet, aber anders, die eigene Fertigung wurde aufgegeben. 2009 traten die Gesellschafter der mittlerweile ebenfalls aus der Insolvenz 2006 restrukturierten Goebel Porzellan an mich heran. So begann eine neue Vision, dazu führte, dass 2010 Goebel in die Gruppe um Kaiser Porzellan integriert wurde. 2016 zog die Goebel-Mannschaft nach Bad Staffelstein um. Eine wirtschaft liche Notwendigkeit, aber sicher kein einfacher Schritt, wenn ein Unternehmen nach 145 Jahren seinen Standort „Oeslau“ aufgibt. Nach Jahrzehnten des Machens von Goebel machen mittlerweile andere, ehemalige Mit-Macher im Team weiter. Sie haben den Spirit die Geschichte fortzuschreiben, und geben mir Freiraum, etwas Neues zu machen: Aus der alten Porzellanfabrik Griesbach in Cortendorf, die seit 1995 vor sich hin darbt, einen Ort der Begegnung zu machen, neues kreatives Leben entstehen zu lassen, „Porzellanfabrik wird zur Kulturfabrik“, eine Idee, die begeistert. Ist die Region Coburg ein guter Ausgangspunkt zum Machen? Coburg bietet ungewöhnlich viel Potential, allein durch die Kooperationsmöglichkeiten mit der Brainschmiede Hochschule, durch seine Historie und Umgebung. Potentiale, die teilweise im Verborgenen liegen, so wie die alte Griesbach Fabrik an der Itz. Oberfranken sind nicht immer leicht für Neues zu begeistern, doch gerade das lässt einen, der neue Ideen in der Region entwickeln will, sein Vorhaben von unterschiedlichen Standpunkten aus mehrfach evaluieren und durch die Prüfungsinstanzen des Design Th inking betrachten. Und so ganz nebenbei ist Coburg ein wunderschöner Ort um hier zu leben. Hier kann man wieder Kraft schöpfen für neue Ideen. Der Gottesgarten am Obermain trägt nicht umsonst diesen Namen. Ich mag‘s hier. Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

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Coburg, das Coburger Land und die angrenzenden Gebiete: Eine lebenswerte Region, mitten in Europa. Naturnah und doch urban, mit Sinn für Kultur, Platz für Freizeit, Raum für Bildung. Und vor allem ein idealer Ort zum Arbeiten. Das belegen viele erfolgreiche Unternehmen. Sie sind die Treiber der Region Coburg, tief verwurzelt in ihrer Heimat und weltoffen zugleich, verantwortungsbewusst, visionär. Sie sind …

COBURGS BESTE ist das WERBELABEL des COBURGER für die besten Unternehmen seit Ende 2018. COBURGS BESTE nennen sich heute schon viele Unternehmen der Region Nordwestoberfranken und Südthüringen.

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Der COBURGER wählt sie aus und stellt sie vor – Unternehmen, die sich durch die Kombination verschiedener Kriterien auszeichnen:

Innovation | Tradition | Ausbildung | Engagement Diese Unternehmen bekommen vom COBURGER die Chance, sich als COBURGS BESTE zu präsentieren. Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel oder Dienstleistung. In einem gemeinsamen Workshop erarbeitet der COBURGER den Wesenskern dieser Unternehmen heraus. Danach entwirft das COBURGER-Team – bestehend aus Redakteur, Designer und Marketingfachleuten – eine ganz individuelle vierseitige Präsentation:

Was treibt das Unternehmen, wo sieht es sich in Zukunft, welche Visionen tragen es?

Hat Ihr Unternehmen auch das Label verdient? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf: Anke Feuer | feuer@coburger-magazin.de Wolfram Hegen | hegen@coburger-magazin.de

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Singen

Foto: Michael Selzer

Freude am Chor Unerhört hat wieder viel vor

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Seit seiner Gründung 2006 hat sich der Chor “Unerhört!” zu einem echten Publikumsliebling in der Coburger Musiklandschaft entwickelt. Stets ausverkaufte Konzerte, kreative Programme, begeisterte Kritiken, Gastspiele in Salzburg, Prag, Karlsbad, sowie die Zusammenarbeit mit hochkarätigen Orchestern und Musikern sind nur einige Eckpfeiler, die diesen Chor ausmachen. Vor allem aber ist es die grenzenlose und ansteckende Begeisterung der Mitglieder für das gemeinsame Musizieren. Doch auch der Chor „Unerhört!“ hat wie die gesamte Kulturszene unter den Folgen der Pandemie gelitten. Lange waren keine Proben möglich, keine Auftritte. Beim Weinfest im Mai in Coburg aber war es dann wieder so weit. Und für die kommende Saison hat man sich viel vorgenommen. Dafür sucht man auch neue Sängerinnen und Sänger. Gründerin und Leiterin des Chores ist Antonietta Bafas. Der COBURGER hat sich mit ihr unterhalten.

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Advertorial

FREUDE AM SINGEN COBURGER: Frau Bafas, Sie, der Chor, die ganze Musik- und Kulturszene, das alles lebt von der Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren, am Erarbeiten neuer Werke und natürlich von dem Gefühl aufzutreten, Menschen zu unterhalten, sie zu begeistern. Wie sehr hat Ihnen das in den letzten zwei Jahren gefehlt und wie schön war der Neustart auf dem Weinfest in Coburg? Bafas: Mir hat im Grunde genommen all das gefehlt, wofür ich musikalisch brenne, denn gerade Singen, dazu in Gemeinschaft, geschweige in größeren Gruppen war absolut nicht möglich. Ich habe es immer wieder zwischen den vielen Lockdowns versucht, mit kleineren Gruppen zu singen, mit Abstand, im Freien, sogar online. Drei wunderbare ITV Aufzeichnungen, darunter die Coburger Weihnacht 20 und 21, sogar ein Konzert beim COltur-Festival 21 konnten meine begeisterte(n) Sänger/innen trotz alle Widrigkeiten absolvieren, während andere Chöre sich aufgelöst hatten, und das heißt was! Aber es wäre gelogen zu behaupten, dass diese unglaubliche kulturelle Krise spurlos an uns vorbei ging, denn auch wir haben erfahrene Mitglieder verloren. Und ja, der Auftritt beim Weinfest war wieder mal eine Gelegenheit zu zeigen, was der Chor Unerhört sich trotz längeren Pausen aus den „Ärmeln“ schütteln kann. COBURGER: Nun geht’s hoffentlich wieder so richtig los. Welche Werke haben Sie sich für die nächsten Monate, für die kommende Saison vorgenommen und welche Auftritte sind denn schon geplant? Bafas: Ich hoffe wirklich sehr, dass es dieses Mal richtig los geht. Denn Pläne habe ich genug. Seit der Gründung des Chores vor über 15 Jahren war es mein Anliegen, musikalisch ungewöhnliche Pfade zu betreten, auf musikalische Reisen zu gehen, sowohl mit meinen Sänger/innen, als auch mit dem Publikum. Damit hat sich der Chor Unerhört eine große Fan-Gemeinde aufgebaut, die unsere Konzerte mit großer Begeisterung besucht. Jazz, Klassik, Musical, Volkslieder, lateinameri-

kanisch, kubanisch und Vieles mehr, inklusive die musikalische Begleitung von 4 Landestheater-Schauspielproduktionen zeigen unsere Neugier und Offenheit. Auch in diesem Jahr will ich mit meinen Sänger/innen ein sehr spannendes Projekt realisieren, mit irischer Musik. Ich hatte im Herbst für ein Konzert im „LEISE am Markt“ die 7-fache irische Meisterin an der Harfe und Banjo Lisa Canny mit ihrer Band eingeladen. Mit dieser unglaublichen Musikerin und meinem Chor möchte ich irische Songs gemeinsam interpretieren und weiß schon jetzt, dass es eine tolle Erfahrung sein wird. COBURGER: Irische Werke stehen also im Mittelpunkt ihrer Arbeit in der nächsten Zeit. Was können Sie denn generell zu Ihrem Repertoire sagen. Für welche Musik steht der Chor Unerhört? Bafas: Wie gesagt, der Chor Unerhört ist bekannt für seine ungewöhnlichen Projekte, seine Offenheit und Neugier, insbesondere für die Schätze anderer Kulturen. Denn Musik ist eine internationale Sprache, die aus dem Herzen der Menschen kommt und die jeder versteht. COBURGER: Sie suchen auch wieder Sängerinnen und Sänger. Wenn jetzt jemand Lust und Laune dazu hat, beim Chor Unerhört mitzusingen, was muss er oder sie denn mitbringen an Fähigkeiten? Bafas: Ja, wir suchen wieder Menschen, die Freude am Singen haben, idealerweise mit etwas Erfahrung, denn in den 15 Jahren seiner Geschichte hat sich der Chor sehr gut entwickelt. Meistens genügt schon eine gesunde Stimme und gutes Gehör. COBURGER: Jetzt, wo es also wieder losgeht mit der Arbeit mit Ihrem Chor, auf was freuen Sie sich am meisten? Bafas: Am meisten freue ich mich auf die vielen tollen Menschen, die in diesem Chor singen. Auch auf die Konzerte und Auftritte mit diesem unglaublichen Gemeinschaftsgeist. Und natürlich auf unser Publikum, welches all die positive Energie vom gemeinsamen Singen aufnimmt und sie wieder zu uns bringt. n en Säng er in er g n ä und S t. h c u g es

Foto: brandpirate.de | Manuel Köhler

Chor Unerhört AUSGABE 51 / JUNI 2022

Foto: Jochen Berger / Coburger Tageblatt

Antoinetta Bafas

E-Mail: a.bafas@gmx.de

www.chor-unerhoert.de COBURGER | DAS MAGAZIN

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HÖRNLEIN & FEYLER

Rechtstipps für die Urlaubszeit

SOMMER. SONNE. SORGENFREI.

Über zwei Jahre Corona: Die Pandemie hat mit all ihren Maßnahmen unser aller Leben verändert. Kein Wunder, dass in diesem Sommer, dem ersten seit 2019 nahezu ohne Einschränkungen, Impfnachweisen und Maskenpflichten, endlich viele Menschen wieder richtig Urlaub machen möchten, durchschnaufen, Sonne tanken, fremde Länder und Kulturen kennenlernen. So sind die Flieger und Hotels gut ausgebucht, die Strände füllen sich. Was aber sollte man rechtlich in diesem Sommer in Sachen Urlaub bedenken? Dazu unterhalten wir uns in dieser Ausgabe mit Lutz Lindner, Fachanwalt bei der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler.

COBURGER: Herr Lindner, im Corona-Sommer 2020 gab es viele kostenfreie Stornierungen, die von den Gerichten auch als rechtmäßig bestätigt wurden auf Grund sogenannter „außergewöhnlicher Umstände“, also der Pandemie. Wie verhält es sich da in diesem Jahr? Lutz Lindner: Die Gerichte haben 2020 dazu verschiedene Faktoren herangezogen: Wenn es Reisewarnungen gab für Länder, wenn die Inzidenzen hoch waren, dann hatte man gute Chancen, auch kurzfristig kostenfrei zu stornieren. Die Pandemie war ein außergewöhnlicher Umstand, den keiner so auf dem Schirm hatte. Ich denke, in diesem Jahr könnte sich die Sachlage anders darstellen: Dass die Pandemie wellenförmig verläuft, ist ja mittlerweile bekannt, und wir sind ja noch in einer Pandemie. Für alle Verträge, die nun abgeschlossen werden, können deshalb die Pandemie und damit verbundene Maßnahmen evtl. nicht mehr als unvermeidbare Umstände für eine kostenfreie Stornierung angesehen werden. Entscheidend wird sein, ob der durchschnittlich informierte Reisende und Reiseveranstalter aufgrund weiterer Wellen der Pandemie annehmen mussten, dass mit Maßnahmen zur Eindämmung auch nach der Reisebuchung zu rechnen ist. Mein Tipp: Nicht auf Grund der Urteile der Vergangenheit damit rechnen, dass Stornierungen jetzt auch so leicht möglich wären. COBURGER: Wie verhält es sich mit den notwendigen Versicherungen für eine Reise? Hat sich da durch die Pandemie etwas verändert? Lutz Lindner: Die Empfehlung ist, die vorhandenen bzw. die neu abzuschießenden Verträge genau auf deren Inhalt zu prüfen, z.B. ist bei Reiserücktritts- oder abbruchversicherungen eine Corona Erkrankung abgedeckt oder muss diese mit einem Extrabaustein abgesichert werden. Auch gibt es Unterschiede bei den Leistungen im Quarantänefall oder was

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Hörnlein Feyler

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die Versicherung als geeigneten Nachweis für das Vorliegen einer Coronaerkrankung anerkennt (PCR Test oder Attest). Manche Verträge sehen keine Kostenerstattung vor bei Abbruch einer Reise in ein Land mit Reisewarnung (Warnung nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen Unruhen im Lande). Reisewarnungen stehen beim Auswärtigem Amt auf der Homepage, das gilt als Gradmesser. Immer dabei bedenken, dass die normale Krankenversicherung zwar dafür eintritt, dass man vor Ort im Urlaub versorgt wird, aber nicht für einen notwendigen Rücktransport. COBURGER: Haben Sie noch einen Tipp für eine sorgenfreie Reise? Lutz Lindner: Also ganz allgemein gilt, dass man als Pauschalreisender besser dran ist bei Geltendmachung der Rechte, weil hier das deutsche Reiserecht aus dem BGB greift, vorausgesetzt man bucht über einen deutschen Anbieter, oder aber deutsches Recht findet Anwendung, auch wenn man über einen ausländischen Veranstalter bucht. Das muss man vor der Buchung prüfen. Als Pauschalreise gelten Kombinationen meistens aus Flug, Bus oder Schiff und Übernachtung. Bei so einer Reise kann man Mängel immer beim Veranstalter, bei dem man die Reise gebucht hat, melden, dann hat man gute Chancen auf eine Erstattung. Es gilt aber: Mangel dokumentieren, rechtzeitig melden, beim Veranstalter melden. Diesen Weg muss man einhalten. Bei einer Individualreise gilt nicht das Pauschalreiserecht, sondern immer z.B. Mietrecht bei Unterkünften oder die EU-Fluggastrechtverordnung bei Flugverspätungen. Bei Buchungen direkt im Ausland gilt dann in der Regel das Recht des Urlaubsortes. Das ist wesentlich aufwändiger und ich habe kleinere Chancen auf Erfolg.

Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler info@hoernlein-feyler.de Kasernenstraße 14 Tel: (09561) 80 11 0 Fax: (09561) 80 11 20 www.hoernlein-feyler.de 96450 Coburg

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KYMCO - Flitzer für jeden Geschmack Die Scooter und Roller der Marke KYMCO machen immer eine gute Figur. Das Sortiment umfasst wendige Flitzer, zuverlässige Allrounder und performancestarke Sportler. Jedes Modell besticht mit seinen eigenen Stärken. Die Auswahl lässt in Sachen Leistung, Farbe und Design keine Wünsche übrig. In allen Klassen setzt KYMCO neue Maßstäbe und die Scooter überzeugen mit ihrem stimmigen Gesamtpaket aus technischen Innovationen, zuverlässiger Technik und ansprechender Optik. Die Roller gibt es von 50 ccm bis 550 ccm. Die Sicherheit steht hier im Vordergrund, so haben die Ingenieure neben einem teilweise serienmäßigem Bosch-Anti-Blockier-System auch gut dosierbare Scheibenbremsen verbaut.

Mit dem Navi auf dem Roller Kymco NOODO, endlich ein Navi für Rollerfahrer! Die NOODOE Navigation wurde so konzipiert, dass man nicht ständig auf das Display schauen muss, sondern sich voll auf die Straße konzentrieren kann. Alle Infos sind aufs Wesentliche reduziert und mit einem kurzen Blick erfassbar. Details zur Strecke werden automatisch angezeigt, sobald man Zeit hat, diese sicher zu lesen – zum Beispiel an der roten Ampel. Ziele können bereits vor der Fahrt bequem und vorab auf dem Smartphone eingegeben werden. Sobald die Zündung betätigt wird, wird alles automatisch auf den Roller übertragen. Einfach die kostenlose NOODOE App

auf dem Smartphone installieren, das favorisierte Design wählen und das Cockpit mit dem Lieblingsfoto als Hintergrundbild personalisieren.

Super Soco – Elektrisch unterwegs Die Roller von Super Soco sind kompromisslos als reine Elektrofahrzeuge entwickelt, und sind das Highlight einer neuen, sauberen Mobilität. Rundum durchdachte Details begeistern auf Anhieb und die Serienausstattung lässt kaum einen Wunsch offen. Das Modell SUPERSOCO CUx besticht durch seine Leichtbauweise (Eigengewicht 67 kg) und seine vielen Ausstattungsmerkmale. Ein perfekter Flitzer für die Schule und die Stadt.

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HIER WOHNTEN …

VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: VAL THOERMER

HIER WOHNTEN…

… MÖNCHE Ein Rückzugsort in bewegten Zeiten. Während sich im gesamten süddeutschen Raum Anfang des 16.Jahrhunderts die Bauern erhoben und für mehr Rechte kämpften und starben, blieb Coburg von den blutigen Aufständen weitgehend verschont. Bemerkenswert. Denn der Gedanke der Reformation ergriff den Fürstenhof rechtzeitig. Er kam den Menschen ein Stück weit entgegen und verhinderte den Aufruhr. So blieb das Fachwerkhaus in der Gymnasiumgasse 3 nur bis zum Jahre 1520 das Augustinerhaus. Danach fühlten die Mönche aus der Region sich wahrscheinlich unerwünscht.

Herzog Johann Ernst erkannte, dass er seine Untertanen nicht länger mit überhöhten Abgaben knechten konnte und er Zugeständnisse bei ihren Freiheitsrechten machen musste. So blieb das Fürstentum in Sachen Bauernkrieg ein weißer Fleck auf der Landkarte. Herzog Johann stimmte sogar zu, dass die Gottesdienstordnung angepasst wurde. Ein heftiger Bruch mit der Papstkirche, den er da vollzog. Die Menschen wollten mitentscheiden, welcher Pfarrer eingesetzt wird. Sie wollten dem Wort Gottes aus der Bibel unverfälscht lauschen, ohne persönliche Zusätze des Predigers. Diese reformatorischen Neuerungen ließ der Coburger Herzog zu. Er erkannte die Kraft, die von der Erneuerung des evangelischen Glaubens ausging. Nur bis zum Jahr 1520 allerdings diente das Gebäude hinter dem Casimirianum den Augustinermönchen aus Münnerstadt als Absteige. Sie, einst herbei gerufen von der Bürgerschaft zur Gründung eines Klosters, taten sich selbst schwer mit der Seelsorge vor Ort im Grabfeldgau. Mit dem Deutschen Orden gab es Streit. Wer durfte sich denn nun eigentlich um das Seelenheil der Gläubigen kümmern? Wer durfte bestimmen, welcher Pfarrer predigen darf? Ungeklärte Fragen, die die reformatorischen Strömungen dieser Zeit aufwarfen. Der Bau des Klosters zog sich über Jahrzehnte hin. Es scheint, als hatten die schwarzen Mönche es schwer, in Münnerstadt Fuß zu fassen. Und

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nicht alle Untertanen wollten sich mit den Augustinern, einst aus Würzburg herbeigerufen, arrangieren. Der berüchtigte Münnerstädter Haufen ließ sogar die Waffen sprechen und verpasste den Gottesdienern einen empfindlichen Schlag, als dieser 1525 plündernd ins Kloster eindrang. Ein Zeichen setzen wollten sie, die Bauern, Handwerker und Bürger. Und eine Verringerung der unerträglich gewordenen Abgabenlast – auch zum Bau von Klöstern – erreichen. Die Mönche zogen sich zurück aus der Region, danach lag das Kloster über 100 Jahre verlassen. Die Gymnasiumsgasse 3 kam ab 1611 noch einmal zu historischem Ruhm. Es wurde das Wohnhaus des ersten Rektors des Casimirianums, Andreas Libavius. Der Sohn eines Hallenser Leinenwebers studierte Medizin, Philosophie und Geschichte und war auch als Schulinspektor in Rothenburg ob der Tauber im Dienst, bis Herzog Johann Casimir ihn nach Coburg holte. Der Universalgelehrte gilt bis heute als ein Mitbegründer der modernen Chemie. In den folgenden Jahrhunderten beherbergte das Fachwerkgebäude verschiedene Handwerksbetriebe, bis es in den Besitz der in Coburg bekannten Familie Beyersdorf kam. Die ehemalige Schlosserwerkstatt im Innenhof, die bis heute erhalten ist, nutzte der Bildhauer Max Beyersdorf als Atelier. Dessen weithin sichtbarstes und bekanntestes Werk ist das Relief des Reichsadlers auf dem Bismarckturm

am Himmelsacker. Als der wuchtige, 16 Meter hohe Turm zu Ehren des Reichskanzlers fertig gestellt war, bekam Max Beyersdorf den Auftrag, dem Denkmal noch den obligatorischen Reichsadler in Stein hinzuzufügen. Seiner patriotischen Gesinnung entsprechend freute er sich über diesen Auftrag in besonderer Weise. Es ist auch überliefert, dass sein Sohn Robert sich gerne um das Wohl des arbeitenden Vaters gekümmert hat. Denn im Austausch für ein leckeres Mittagessen erhielt Robert einen kräftigen Schluck Bier aus dem Fässchen der Dörfleser Schaumberger Brauerei. Natürlich erst nachdem der Meister und der Geselle ihren Durst gelöscht hatten.

Häuser, die mit Unterstützung der Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V. saniert worden sind. Der COBURGER stellt sie vor: 2021 in jeder Ausgabe des COBURGER eines in unserer Reihe „Hier wohnte“.

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Wann ist der beste Zeitpunkt für den Immobilienverkauf? Ihre Lebensumstände haben sich geändert und Sie spielen mit dem Gedanken Ihre Immobilie zu verkaufen? Allerdings warten Sie noch immer auf den richtigen Zeitpunkt? Aber wann genau ist der? Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, spielen vor allem die persönlichen Gründe des Eigentümers eine Rolle. Diese können durchaus vielfältig sein. Die wichtigsten Gründe sind aber meist der Umzug aus beruflichen Gründen, die Scheidung, die Vergrößerung der Familie, das Alter, oder ein Erbfall. Der Grund entscheidet auch meist darüber, wie schnell der Eigentümer einen Verkauf wünscht.

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Advertorial

Persönliche Gründe beeinflussen den Verkaufszeitpunkt Bei der Vergrößerung der Familie oder wenn die Immobilie für den eigenen Bedarf zu groß geworden sein sollte, nimmt sich der Eigentümer zunächst Zeit, um ein neues Zuhause zu suchen. Wenn es allerdings um eine Scheidung geht, besteht das Interesse des Eigentümers eher darin, die Immobilie so schnell wie möglich zu verkaufen. Anders sieht es aus, wenn die Immobilie als Kapitalanlage dient. Wenn die Spekulationsfrist abgelaufen ist, sehen viele Kapitalanleger den Zeitpunkt für gekommen, die Immobilie zu verkaufen. Hat man eine Immobilie erworben und bewohnt sie nicht selbst, so sollte man 10 Jahre bis zum Verkauf warten, da man sonst den gezielten Gewinn versteuern muss. Allerdings sind auch Eigentümer, die in den zwei Jahren vor dem Verkauf in der Immobilie gewohnt haben, nicht von der Spekulationsfrist betroffen.

Die wirtschaftliche Lage am Markt kennen Alexander Petrich von VON POLL IMMOBILIEN Coburg und sein Team kennen sich in Coburg und Umgebung bestens aus und sind Immobilienmakler aus Leidenschaft. Aktuell beschäftigt den Immobilienmarkt die Frage: Wie wirkt sich die Zinswende auf die Preise aus? Baufinanzierungen sind so teuer wir zuletzt vor acht Jahren.Das dämpft die Kauflaune und verändert die Nachfrage. Geringere Verkaufserlöse für Immobilien sind nicht auszuschließen. Der Fachmann rät eine Immobilie nicht in Eigenregie zu verkaufen. „Viele unterschätzen den Arbeitsaufwand. Wir begutachten das Grundstück und das Gebäude, analysieren den Markt, berechnen und machen uns über den Verkaufspreis Gedanken und haben bereits Kaufinteressenten in unserer Datenbank, die sich für Objekte haben vormerken lassen.“ Sein serviceorientiertes Team nimmt dem Verkäufer viele zeitaufwändige Termine und Recherchen ab: Von der Erstellung des Exposés über die Bündelung der Besichtigungstermine bis hin zur Schufa und Bonitätsprüfung sowie der Beschaffung eines Energieausweises. Wir erstellen für Sie das optimale Exposé und sorgen für eine reibungslosen Vermittlung Ihrer Immobilie zum bestmöglichen Preis. Sie spielen mit dem Gedanken Ihre Immobilie zu verkaufen? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne.

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KULTURTIPPS

KULTUR Liebe Leser, nach gut zwei Jahren erlaubt Corona der Kultur eine Verschnaufpause, vielleicht sogar eine Rückkehr zu so etwas wie Normalität. Wir wünschen von daher viel Freude bei den von uns ausgewählten Veranstaltungen. Gehen sie hin. Haben Sie Freude.

THEATER

DON CAMILLO UND PEPPONE

THE RAKE’S PROGRESS

Komödie in drei Akten von Gerold Theobalt nach dem Roman „Mondo Piccolo – Don Camillo“

Oper in drei Akten von Igor Strawinsky Libretto von Wystan Hugh Auden und Chester Simon Kallman

In einem kleinen Dorf in Norditalien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geraten der kommunistische Bürgermeister Peppone und der Priester Don Camillo immer wieder aneinander. Als Peppone seinen neugeborenen Sohn auch noch auf den Namen Lenin taufen will, gerät schließlich das ganze Dorf in Aufruhr. Neben dieser Hassliebe zweier unterschiedlicher Männer geht es in „Don Camillo und Peppone“ aber auch um die großen Themen der damaligen Nachkriegszeit. So werden antikapitalistische Demonstrationen und Streiks der Arbeiterklasse geschildert. Auch ohne die beiden Streithähne ist in diesem Dorf so richtig was los. Das Stück ist ein Plädoyer für ein menschliches Miteinander, das die eine oder andere Streiterei nicht ausschließt. Der Theaterautor Gerold Theobald hat die mehrbändigen Romane von Giovannino Guareschi zu einem packenden und spannenden Theaterabend verdichtet, welchen Matthias Straub im Hofgarten inszenieren wird.

Der junge Tom Rakewell verlässt seine Geliebte Anne Trulove, um Nick Shadow nach London zu folgen. Dort soll er sein Erbe antreten. In London führt Rakewell ein zügelloses Leben, er verprasst sein gesamtes Geld und heiratet die bärtige und geschwätzige Jahrmarktssensation Baba the Turk. Nach einem Jahr verlangt Nick Shadow – niemand anderes als der Teufel selbst – seinen Lohn: Toms Seele. Ein letztes Kartenspiel soll Rakewells Schicksal entscheiden. Während der Komposition seiner ersten und einzigen Oper beschäftigt sich Strawinsky vor allem mit Mozarts „Così fan dulde“ und arbeitet geschickt Anklänge von Monteverdi über Händel, Mozart, Rossini bis Verdi mit ein. So entsteht ein neoklassizistisches Stil-Pasticcio voll tonaler Harmonien, virtuoser Koloraturen all’italiana und lyrischer Melodien.Intendant Bernhard F. Loges bringt gemeinsam mit der Ausstatterin Ana Tasic und dem GMD Daniel Carter diese gesellschaftskritische Parabel über wahre Werte abseits von Ruhm und Geld mit analytisch-satirischem Scharfsinn auf die Bühne.

Wann? Bis 31. Juli 2022 Wo? Theater im Hofgarten Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

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Wann? Bis 30. Juni 2022 Wo? Großes Haus Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

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KULTURTIPPS

Der neue Kia Sportage. Inspiriert dich immer wieder.

NOCHES CUBANAS Ballettrevue von Mark McClain Mit Musik von Ibrahim Ferrer, Marialy Pacheco, Pérez Prado u. a. Bei Kuba denkt man sofort an Traumstrände, Oldtimer, Rum und Zigarren – und an ausgelassene Partys in den zahllosen Clubs. Kubaner*innen wachsen mit Musik und Tanz auf, sie tanzen in jeder Lebenslage: „Es gibt das kubanische Sprichwort: Wer gehen kann, der kann auch tanzen!“ Und diese Lebenslust und Bewegungsfreude soll auch das Publikum an diesem Abend erleben, erklärt McClain. Seien es Buena Vista Social Club oder Pérez Prado, mitreißende Salsa-Rhythmen, berührende Boleromelodien oder sanfte Rumbaklänge – kubanische Musik vermittelt ein besonderes Lebensgefühl. Wann? Bis 07. Juli 2022 Wo? Theater im Hofgarten Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

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Kia Sportage 1.6 T-GDI Edition 7

Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung.

WELTLITERATUR - VORTRAGSREIHE In Kooperation mit dem Landestheater veranstaltet die VHS Coburg eine Reihe mit literaturwissenschaft lichen Vorträgen und Lesungen Johann Wolfgang von Goethe sprach von Weltliteratur, wenn Werke über das gegenseitige Kennenlernen und Bezugnehmen hinaus die großen Aufgaben einer gemeinsamen Welt einschließlich des Wissens der jeweiligen Zeit umfassend darstellen. Im Rahmen des Studiums Generale veranstaltet die Volkshochschule Coburg eine Reihe zur Weltliteratur mit literaturwissenschaft lichen Vorträgen zu bedeutenden Werken und Autoren. Referenten sind Professoren und wissenschaft liche Mitarbeiter*innen verschiedener Literaturlehrstühle der Universität Bamberg. Mitgestaltet werden die Veranstaltungen von Mitgliedern des Schauspielensembles des Landestheaters Coburg. Wann? Bis 22. Juni 2022 Wo? Pfarrzentrum St. Augustin Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

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Lass aus Inspirationen neue Möglichkeiten werden. Entdecke mit dem neuen Kia Sportage eine vielfäl­ tige Auswahl an Motorisierungen - vom effizienten Verbrenner bis hin zum zukunftsweisenden alterna­ tiven Antrieb. Erlebe den neuen Kia Sportage jetzt bei einer Probefahrt. Kraftstoffverbrauch Kia Sportage 1.6 T-GDI Edition 7 (Super, 6-Gang-Schaltgetriebe), 110 kW (150 PS), in l/100 km: innerorts 7,8; außerorts 5,5; kombiniert 6,3. CO2-Emission: kombiniert 144 g/km. Effizienz­ klasse: B. - zzgl. Überführungskosten1

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Rosenauer Str. 113 | 96450 Coburg Tel.: 09561 / 86530-0 | Fax: 09561 / 865-129 www.kia-bender-coburg.de 1 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichs­ zwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.

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KULTURTIPPS

MUSIKALISCHES HAZMAT MODINE Gute-Laune-Musik aus New York

Erleben auch Sie die neue Art Haare zu schneiden!

Wilde Mundharmonikas, eine fröhliche und zugleich klagende Klarinette und ein irrwitziges Sousafon kreieren einen einzigartigen Klang auf der Bühne. Hinzu kommen diverse Blas- und seltene Saiteninstrumente, die den erdigen Sound in noch mehr Farben erklingen lassen. Ihr Album „Box of Breath“ landete 2019 in rund zehn Top-Album-Listen des Jahres und schaffte es in den Downloadcharts sogar unter die Top fünf. Ob Folk, Blues, Jazz oder Avantgarde – Hazmat Modine können alles. Diese Mischung unterschiedlicher Genres macht die Band auch nach 16 Jahren intensiven Touren immer wieder zu einem einzigartigen Liveerlebnis. Für die lang ersehnte Sommertour 2022 hat die Gruppe neben ihrem aktuellen Album auch einige Überraschungen vorbereitet – mit spannenden neuen Songs, die erstmals zu hören sein werden. Wann? 12. Juli 2022 um 20 Uhr Wo? Digitale Manufaktur Rödental – Open Air Weitere Informationen: www.leise-am-markt.de

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Flor de Toloache erobern die Herzen von Fans der traditionellen und zeitgenössischen Mariachi-Musik. Was sie auszeichnet, ist eine unverwechselbare musikalische Vision und der raffinierte Einsatz traditioneller Mariachi-Instrumente. Das in New York lebende Frauenquartett schöpft seine Inspiration aus einer Vielzahl an kulturellen und musikalischen Einflüssen. Die Mitglieder haben ihre Wurzeln in Mexiko, Puerto Rico, Kuba, Kolumbien, Deutschland, Italien und der Dominikanischen Republik. Auf der Bühne verschmelzen sie zu einer unwiderstehlichen Einheit und verzaubern mit ihrer anmutigen und lebhaften Ausstrahlung und ihrem überwältigenden Gesang. Auf ihrem neuen Album vereinen sie ein ganzes Arsenal an Stilen: Jazz, klassische Musik, Salsa, Cumbia, Folk, Rock, Country und Hip-Hop. Im Laufe der letzten Jahre haben ihre Auftritte weltweit für Furore gesorgt.

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Wann? 07. Juli 2022 um 20 Uhr Wo? Leise am Markt Weitere Informationen: www.leise-am-markt.de

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KULTURTIPPS ANDREAS KÜMMERT SINGER - SONGWRITER Open-Air-Special

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Erneut ist dem Singer/Songwriter aus Gemünden mit seiner aktuellen Single ein druckvoller Rocksong, erdig, ehrlich, straight und unter die Haut gehend, gelungen. Und auch wenn er sowohl musikalisch wie auch thematisch absolut zeitlos ist, scheint er mehr denn je in unser aktuelles Geschehen zu passen. Das, was Andreas Kümmert auf „Sweet Oblivion“ beschreibt, wird vielen vermutlich jetzt erst so wirklich deutlich. Und dabei jedem auf seine eigene Art und Weise. Andreas lässt er die Musik für sich sprechen. „Jeder assoziiert das, was mit sich selbst und seinem eigenen Leben verknüpft ist.“

Gültig bis 30.09.2022

Als Freigeist und Individualist weiß er, wovon er spricht. 2013 hat er die TV-Castingshow „The Voice Of Germany“ gewonnen. 2015 trat er als Sieger des deutschen Vorentscheids für den Eurovision Song Contest unter dem Motto „Unser Song für Österreich“ hervor, verzichtete jedoch vor laufender Kamera auf seine Teilnahme. Wann? 31. Juli 2022 um 18 Uhr Wo? Kultur.werk.statt Neustadt Weitere Informationen: www.agentur-streckenbach.de

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SCHLOSSPLATZFEST Die größte Gourmet-Party Nordbayerns Auf Nordbayerns größter Gourmet-Party erwartet die Besucher vielfältige Musik und ein großes gastronomisches Angebot. Der künstlerische Leiter des Festes, Marcus Geuss, hat als Highlight die Original Prinz Albert Blasmusik (OPA) im Programm. Auch eine Travestieshow und ein Jazz-Frühschoppen sind dabei. Die beiden neuen Veranstalter haben dieses Jahr mehrere neue Punkte gesetzt, um das Schlossplatzfest erhalten zu können: Zum Beispiel wurden die Mieten für die Gastronomie gesenkt – damit diese ihre Preise für Speisen und Getränke stabil halten können.

Bitte vereinbare vor deinem ersten Besuch einen Beratungstermin unter 09561 / 68314

Der Vorverkauf hat begonnen: Das 5-Tages-Tickets kostet 8 Euro (1,60 Euro Eintritt am Tag). *

Wann? 14. Juli 2022 - 18. Juli 2022 von 17 Uhr bis 23 Uhr Wo? Schlossplatz Weitere Informationen: www.schlossplatzfest-coburg.de

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KULTURTIPPS HELDRITTER KABARETTSOMMER Die einmalige Sondershow „VIVA VOCE – Open Air Spezial!“ Neben den größten Hits aus ihren herausragenden A-cappella-Shows haben die fünf Sänger auch ein paar spezielle musikalische Geschenke im Gepäck. Denn im Herbst 2020 feiert die brandneue Show „Glücksbringer“ Premiere – und auf derWaldbühne wird vielleicht der ein oder andere Song davon zu hören sein.

Die Wahrheit liegt am Strand. 4 Kilo weniger Fett in 4 Wochen.

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GEFALTETE TIERWELT ORIGAMI Objekte von Nand Bruynooghe Haustiere, Fabelwesen, Insekten oder Vögel – es gibt nahezu nichts, was Nand Bruynooghe nicht schon gefaltet hätte. Origami, abgeleitet von den beiden Worten ‘Ori = falten und gami = Papier, also Papierfalten, ist eine Kunst, die ihren Ursprung in Japan hat. Bei Orgami geht es darum, mit einem einzigen Blatt Papier, ohne Schneiden, ohne Kleben, nur durch verschiedene Falten nach oben, unten und über einander, ein dreidimensionales Modell entstehen zu lassen. Ob faltbare Trinkflaschen oder die Sonnensegel eines Satelliten – die Einsatzmöglichkeiten von Origami sind nahezu unbegrenzt. Nand Bruynooghe aus Coburgs belgischer Partnerstadt Oudenaarde hat sich seit Jahrzehnten diesem Hobby verschrieben und ist in der Zwischenzeit ein wahrer Meister in der Kunst des Faltens. Passend zum 50. Jubiläum der Städte -partnerschaft zwischen Oudenaarde und Coburg zeigt eine Sonderausstellung einen kleinen Querschnitt aus seiner Sammlung unterschiedlichster Origami-Figuren. Wann? 3. Juli bis 11. September Wo? Naturkunde-Museum Coburg Weitere Informationen: www.naturkunde-museum-coburg.de

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KULTURTIPPS

COBURGER GLASPREIS 2022 – TEIL-AUSSTELLUNG Der Coburger Glaspreis ist der wichtigste Wettbewerb für zeitgenössische Kunst aus Glas in Europa. Die begleitende Ausstellung auf der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental präsentiert knapp 100 Werke von 90 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Im Fokus stehen aktuelle künstlerische Tendenzen rund um das Material Glas. Die hochaktuellen Themen und die Vielfalt der eingesetzten Techniken machen die Coburger Schau zu einem besonders spannenden Höhepunkt im internationalen Jahr des Glases 2022. Rund ein Viertel der Objekte wird im Europäischen Museum für Modernes Glas gezeigt. Der Coburger Glaspreis 2022 wird von den Kunstsammlungen der Veste Coburg in Kooperation mit der Alexander Tutsek-Stiftung durchgeführt und wird gefördert von der Oberfrankenstiftung, der Stadt Coburg, der Stadt Rödental, der SÜC Coburg, Denk Keramische Werkstätten, der Niederfüllbacher Stiftung und der Achilles-Stiftung. Ein Katalog erscheint im April im Michael Imhof Verlag und ist im Museumsshop erhältlich. Die Eintrittskarte in die Kunstsammlungen der Veste Coburg berechtigt innerhalb von vier Wochen auch zum Besuch des Glasmuseums. Der Eintrittspreis zum Glasmuseum wird umgekehrt auch vom Eintrittspreis zur Veste abgezogen.

Meine Zielgruppe sind Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer und Ärzte, die ihr Potenzial beruflich, privat und gesellschaftlich voll und effektiv ausschöpfen wollen. Herrn Frank Sperschneider 26.08.1968

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KULTURTIPPS POP ART AUSSTELLUNG JAMES FRANCIS GILL AUF SCHLOSS HOHENSTEIN Das Kunstforum Schloss Hohenstein startet mit dem nächsten Highlight in die Ausstellungssaison 2022. Nach der erfolgreichen Premierenausstellung von Bob Dylan im Vorjahr, heißt es von Mitte April bis Mitte August 2022 „Schloss Hohenstein meets Pop Art“. James Francis Gill zählt neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den Ikonen der Pop Art. Ein Werk des 87-jährigen Texaners aus der „Women in Cars Serie“ wurde schon 1962 vom Museum of Modern Art in New York in deren ständige Sammlung aufgenommen. Zum 60-jährigen Jubiläum werden sowohl Unikate wie auch die im Jahr 2022 neu erschienenen Serigrafien, der „Women in Cars“ gezeigt. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Führungen sind immer Freitag bis Sonntag im Zweistundentakt: 10 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr Reservierungen unter stephan.zipfel@kunstforum.schloss-hohenstein.de Wann? bis 14. August 2022 Wo? Schloss Hohenstein Eintritt: 5 Euro | Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Weitere Informationen: kunstforum.schloss-hohenstein.de

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IM ZEICHEN DES FRIEDENS Text und Fotos: Michael Selzer

Stadtpartnerschaft Coburgs mit Oudenaarde „Es war kein längst vergangenes Ereignis oder eine gemeinsame Geschichte der beiden Städte, die zu dieser Verbrüderung führte. Es war ein globaler, bewaffneter Konflikt.“ Mit diesen Worten blickte Oudenaardes Bürgermeister Marnic de Meulemeester beim offiziellen Empfang seiner Stadt Anfang Mai auf die Anfänge der Städtepartnerschaft mit Coburg.

Die Delegation des Coburger Stadtrates mit der Gouverneurin der Provinz Ostflandern Carina van Cauter

Die Originalurkunde mit der die Städte­ partnerschaft zwischen Coburg und Oudenaarde begann

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Ehemalige Kriegsgegner, die sich in den Schützengräben des Zweiten Weltkriegs als Feinde gegenüberstanden, hätten sich die Hand gereicht und „ganz persönlich und auf einer sehr persönlichen Ebene einen Friedensschluss angeboten“. Und, im wahrsten Sinne des Wortes, „auf der anderen Seite”, gab es Menschen, die diese ausgestreckte Hand dankbar ergriffen haben; die die Chance erkannt und genutzt haben – was zu diesem Zeitpunkt alles andere als eine Selbstverständlichkeit war. „Dafür verdienen alle Beteiligten bis zum heutigen Tag unser Aller höchsten Respekt”, stellte Coburgs Oberbürgermeister

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Dominik Sauerteig in seiner Festansprache ebenfalls die Verbindung zwischen den Anfängen und der aktuellen Situation her. Wichtiger und aktueller denn je sei der Text der Urkunde, die am 5. Mai 1972 von den damaligen Stadtoberhäuptern Josef Thienpont und Wolfgang Stammberger unterzeichnet wurde: „...durch die Herstellung menschlicher und kultureller Beziehungen wollen wir eine Verbindung von Mensch zu Mensch, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land schaffen. (...) Wir verpflichten uns mit Überzeugung und aus tiefstem Herzen, alles zu beseitigen, was in der Vergangenheit der Harmonie zwischen unseren Völkern abträglich war, und alles zu fördern, was geeignet ist, unsere Mitbürger zusammenzuführen“, zitierte de Meulemeester. Die Tatsache, dass just an diesem Wochenende auch in Belgien mit dem so genannten Befreiungstag, dem Ende des Zweiten Weltkriegs gedacht wurde, nahm OB

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OUDENAARDE Sauerteig zum Anlass, die Bedeutung einer Städtepartnerschaft in der heutigen Zeit einzuordnen: „Wenn wir morgen zusammen mit den Freunden aus Hastings einen Kranz in Erinnerung an den Befreiungstag niederlegen und der Opfer des Krieges gedenken, ist das aus meiner Sicht nicht nur ein Akt der Erinnerung – es ist vor allem eine Warnung und eine Mahnung. Eine Mahnung, dass von europäischem Boden nie wieder Handlungen ausgehen dürfen, die den Frieden zwischen unseren Völker, den Zusammenhalt und das Miteinander in Europa gefährden. Unser Mahnen an diesem Festwochenende stellt für mich insofern auch ein Versprechen dar, dass wir gemeinsam alles tun werden, um jedwede Form von Krieg in Europa zu verhindern“.

liche Zeremonie des „Last Post“ in Ypern, hinterließen die deutschen Delegationsteilnehmer tief beeindruckt aber auch nachdenklich. Jeden Abend um 20 Uhr gedenkt man in Ypern mit dem „Last Post“ der gefallenen britischen Soldaten des Stellungskrieges, der nahezu die gesamte Zeit des Ersten Weltkrieges rund um Ypern tobte. Coburgs Ehrenbürger und Altoberbürgermeister Norbert Kastner, der einer persönlichen Einladung aus Oudenaarde gefolgt war, legte zusammen mit Jürgen Heeb und Martin Lücke einen Kranz im Namen der Stadt Coburg nieder.

Eine Tatsache, der sich am Abend der belgische Premierminister Alexander de Croo anschloss. Bei seinem kurzen Besuch in Oudenaarde betonte der Premier in seiner Ansprache ebenfalls die Bedeutung der europäischen Völkerverständigung und die Wichtigkeit der Werte, für die die Europäische Union steht. Nach zwei Jahren Pandemie, die auch für jeden Einzelnen persönliche Einschränkungen mit sich gebracht hätte, wäre es nun an der Zeit wieder „zu leben und zu genießen“, so de Croo. Freundschaften über Ländergrenzen hinweg, wie die zwischen Oudenaarde und Coburg, seien einer der Garanten dafür, dass das auch weiterhin für Alle möglich sei.

„Dass wir heute hier stehen dürfen, dass wir hier und heute einen Kranz niederlegen und gemeinsam mit Menschen verschiedenster Nationalitäten der Kriegsopfer gedenken dürfen, ist etwas ganz Besonderes, etwas unglaublich Beeindruckendes und etwas, dessen Geist wir unter allen Umständen bewahren und verteidigen müssen”, appellierte Kastner im Anschluss.

Eine besondere Erfahrung konnte die Coburger Delegation schließlich am Sonntag machen, als sie vormittags an der offiziellen Kranzniederlegung während der Gedenkveranstaltung anlässlich des Befreiungstages teilnahm. Im Namen der Stadt Coburg legten der Städtepartnerschaftsbeauft ragte des Coburger Stadtrats Jürgen Heeb und Stadtrat Martin Lücke, in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters, einen Kranz am Mahnmal nieder. Die Veranstaltung in Oudenaarde, aber auch der Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs in Meenen, auf dem rund 48.000 deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben und vor allem die abend-

Das Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege in Oudenaarde - rechts der Kranz der Stadt Coburg

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Die Delegation aus der Vestestadt, der neben Stadträten und Verwaltung auch Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins angehörten, war sich am Ende des dreitägigen Besuchs einig, dass die Partnerschaft mit Oudenaarde etwas Außergewöhnliches darstellt. „So viel Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Offenheit, mit der die Partnerschaft gelebt wird, fi ndet man nur sehr selten und diese Werte gilt es nicht nur zu bewahren, sondern vor allem zu erwidern“, waren sich die Teilnehmer einig. Der Gegenbesuch in Coburg fand drei Wochen später statt. Auch hier gab es eine Besonderheit, denn wie in Oudenaarde waren, auf Einladung des Coburger OB, Vertreter aus dem englischen Hastings, einer weiteren Partnerstadt von Oudenaarde, nach Coburg gekommen.

OB Dominik Sauerteig und der belgische Premierminister Alexander de Croo

Einer der letzten belgischen Widerstandskämpfer bei der Kranzniederlegung

Verleihung der Medaille „Die Stadt Coburg dankt“ in Silber an Anja van Acker aus Oudenaarde

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SUMMER EVENT

Sommer! DELIFE feiert den

Das Möbelunternehmen aus Ebersdorf lädt am 6. August zum großen Summer Event

Nach dem großen Erfolg der DELIFE STORE Eröffnung im letzten Jahr möchte der bekannte Onlinehändler für einzigartige Massivholz- und Designmöbel auch 2022 seine Kunden, Gäste und Mitarbeiter mit einem außergewöhnlichen Summer Event erfreuen. Dafür wird nicht nur der DELIFE STORE komplett überarbeitet und mit dem neuesten Produktprogramm ausgestattet, sondern auch das gesamte DELIFE Gelände in Ebersdorf in eine coole Summer Party Area verwandelt.

„Nach der schweren Coronazeit haben wir es uns doch alle verdient, wieder mehr Zeit miteinander zu verbringen und den Sommer richtig zu genießen“, freuen sich Max und Nicki Kirchner, die Geschäftsführer der DELIFE GmbH. „Deshalb wollen wir in diesem Jahr unseren Kunden und Fans beim Summer Event noch viel, viel mehr bieten. Und das ganz ohne Kontaktbeschränkungen.“

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im Nur be DELIFE : EVENT MMER

-20M%öbel

auf alle

Ab 10 Uhr öff net DELIFE für alle Gäste, selbstverständlich ohne Eintritt, seinen Store und das weiträumige Unternehmensgelände. Auf einer In- und Outdoorfläche von 6.000 qm präsentiert der E-Commerce-Spezialist seine schönsten Möbel, außergewöhnliche Ausstellungsstücke und die neuesten Kreationen in einem einzigartigen Beach- und Wellnessstyle mit Pool, exquisiten Cocktails und einer tollen Auswahl großartiger Foodtrucks. Ein DJ sorgt mit entspanntem Clubsound für das richtige Summerfeeling und auch für die Kleinen ist mit einer Hüpfburg jede Menge Spaß garantiert. Wer sich schon immer für die Kreationen von DELIFE interessiert hat, kann beim Summer Event gleich noch ein richtiges Schnäppchen machen. Denn nur an diesem Tag bietet DELIFE seinen Besuchern satte 20 % Rabatt auf alle Möbel! Dafür gibt es bis 16 Uhr eine ausgezeichnete und liebevolle Beratung von den sympathischen DELIFE Mitarbeitern. „Wir möchten vor allem, dass sich unsere Kunden und Gäste beim Summer Event richtig wohlfühlen, uns auch vor Ort besser kennenlernen und einfach einen entspannten Tag mit Familie und Freunden hier bei uns verbringen können“, sagen Max und Nicki Kirchner. „Es ist uns wichtig, nicht nur im Onlinebereich, sondern auch hier in der Umgebung präsent und aktiv zu sein. Deshalb ist unser Summer Event auch bis 22 Uhr geplant. Denn was gibt es Schöneres, als mit unseren Gästen einen schönen Tag ausklingen zu lassen und den Sommer so richtig zu feiern?“

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C O B U R G E R | D A S M A G A Z I N

DELIFE SUMMER EVENT 6. August | 10-22 Uhr » atemberaubende Wohnwelten » neueste Trends & exklusive Einzelstücke auf über 6.000 m² » sensationelle 20 % Rabatt auf alles » Foodtrucks » Cocktailbars » Beachfeeling in der Chillout-Lounge mit angesagtem Summersound » Möbelshopping bis 16 Uhr » und vieles, vieles mehr

Eintritt frei Mehr Infos auf:

www.delife.eu DELIFE STORE | Ehrlicher Straße 19 96237 Ebersdorf

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DELIFE

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Advertorial

KULTURTIPPS

BUCHEMPFEHLUNG MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN „Eines Tages werde ich für immer nach Hamburg zurückkommen, das verspreche ich Ihnen.“ Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne, das Archiv der Hamburger Familie Lagerfeld zu sichten und aus deren Geschichte einen Roman zu machen, musste die mit der Familie befreundete Autorin Heike Koschyk nicht lange überlegen. Daraus entstanden ist mit „Das Glück unserer Zeit“ eine faszinierende Familiensaga in zwei Bänden, deren erster Teil mit dem Untertitel „Der Weg der Familie Lagerfeld“ kürzlich erschien. Eine der Hauptfiguren des Romans ist Otto Lagerfeld (1881 – 1967), Sohn eines wohlhabenden Hamburger Weinhändlers und Vater des berühmten Modeschöpfers Karl Lagerfeld. Rückblickend aus dem Jahr 1942, in dem Otto beginnt, seine Lebenserinnerungen zu notieren, erzählt der Roman die Familiengeschichte der Lagerfelds ab 1897. Zu dieser Zeit lebt der junge Otto mit seinen sieben Geschwistern und den Eltern in der Familienvilla im ländlich geprägten Klein Flottbek am Nordufer der Unterelbe.

Klappenbroschur 416 Seiten: ISBN: 978-3-442-20632-2 15,00 Euro eBook ISBN: 978-3-641-27308-8 12,99 Euro Hörbuch Download ISBN: 978-3-8445-4617-0 12,95 Euro

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Otto träumt von der weiten Welt und so schifft er sich nach Abschluss seiner Ausbildung 1902 nach Südamerika ein. Sein Ziel ist, es in der Ferne zu Wohlstand zu bringen und als erfolgreicher Geschäftsmann nach Hamburg zurückkehren. Doch obwohl er sich als geschickter Händler erweist, geht es mit dem Wohlstand nicht so schnell voran wie erhofft. Otto bricht also seine Zelte in Südamerika ab und zieht weiter. Nach Stationen in New York und San Francisco, wo inzwischen sein ältester Bruder Joseph lebt, landet er schließlich im sibirischen Wladiwostok, wo er zunächst für ein amerikanisches Handelsunternehmen tätig ist. Seine Firma vertreibt in Russland unter anderem ein in Deutschland bis dato unbekanntes Produkt: Kondensmilch. Otto erkennt das Potenzial dieses gerade in Krisenzeiten aufgrund seiner Haltbarkeit ungemein wichtigen Lebensmittels und als sein Arbeitgeber beschließt, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen, nutzt er die Gelegenheit, sich selbstständig zu machen. Nach erfolgreichen Jahren in Wladiwostok wirft ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh zurück. Als Deutscher wird er interniert und kehrt erst 1918 nach Hamburg zurück. Im Gepäck hat er eine Idee … Auf Basis der Dokumente aus dem Familienarchiv der Lagerfelds ist es Heike Koschyk gelungen, eine ungemein lebendige, interessante und spannende Familiensaga zu verfassen. Neben Otto lässt sie auch den anderen Familienmitgliedern Platz zur Entfaltung und begeistert mit einer Mischung aus Familiengeschichte und Reisereportage vor zeitgeschichtlichem Hintergrund.

INHALTSANGABE

HEIKE KOSCHYK

Hamburg 1902: Der junge Otto Lagerfeld bricht nach Südamerika auf, um dort als Kaufmann sein Glück zu suchen. Als er seine Familie in Hamburg besucht, trifft er die Schwester seines besten Freundes wieder. Otto ist von Theresia bezaubert, dennoch reist er weiter nach Wladiwostok, um dort amerikanische Dosenmilch zu verkaufen. Gerade als sein neugegründetes Unternehmen zu florieren beginnt, bricht der Krieg aus. Otto gerät in sibirische Gefangenschaft – den vierblättrigen Klee, den Theresia ihm als Glücksbringer schickte, trägt er bei sich. Er weiß, er muss fliehen, um seine Familie wiederzusehen. Und um seinen großen Traum zu verwirklichen …

... wurde 1967 in New York geboren und arbeitete in der Modebranche, bevor sie mit dem Schreiben von Thrillern und historischen Krimis begann. Ihre große Leidenschaft ist die Recherche. Dazu fährt sie an Originalschauplätze und stöbert in Archiven und alten Bibliotheken. Unter dem Pseudonym Sophie Bonnet veröffentlicht sie Provence-Krimis, die regelmäßig die Bestsellerlisten erobern. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

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Foto ©Kerstin Petermann

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IN EIGENER SACHE

IMPRESSUM COBURGER – Das Magazin Ausgabe 51 / Juni 2022 Zehnter Jahrgang Auflage 3750 Stück www.coburger-magazin.de Verlag: MARKATUS Branding | Marketing | Film Coburger Straße 7 96472 Rödental Telefon 0 95 61 / 973 45 00 www.markatus.de Herausgeber und Chefredakteur: Wolfram Hegen Telefon 01 71 / 690 52 84 hegen@coburger-magazin.de Gründungsherausgeber: Peter Einheuser Wolfram Hegen Redaktion / Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Hegen Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Gabi Arnold Fotografen dieser Ausgabe: Sebastian Buff Val Thoermer Titelbild Claudia Eck | „Spiel blau“ Layout / Illustrationen: Axel Straubinger Carolin Oswald Grundlayout: Peter Einheuser

IN EIGENER SACHE SPENDE FÜR PRESSEFREIHEIT

PREMIUMPARTNER

„Reporter ohne Grenzen“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich weltweit für Pressefreiheit stark macht. Die freie Berichterstattung nämlich steht weltweit immer mehr unter Druck. Auch die Bedingungen in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Der COBURGER hat daher gemeinsam mit der Buchhandlung Riemann aus Anlass seiner 50. Ausgabe im April Erstausgaben vom COBURGER 01 aus dem Jahr 2012 verkauft und den Erlös dem Verein gespendet. Eine Rarität zum Sammeln für alle COBURGER-Freunde und für alle, die mit dem Kauf auch etwas für die Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten tun wollen. Am Ende konnten 220 € an den Verein überwiesen werden. Ganz lieben Dank für die Unterstützung.

Der COBURGER startet mit dieser Ausgabe in die zweite Hälfte von 100 … und mit vielen Premium-Partnern, zahlreiche davon, die schon sehr lange an unserer Seite sind, uns begleiten, uns fördern. Wir bedanken uns dafür mit besonderen Werbepaketen, Geschichten, Advertorials. Eine echte Partnerschaft. Auch dieses Mal: Danke.

REPORTER OHNE GRENZEN

Anzeigengestaltung: MARKATUS Branding | Marketing | Film

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Anzeigenvertrieb: Wolfram Hegen hegen@coburger-magazin.de Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2022 Druck: DCT GmbH www.dct.de Preis: kostenlos Vertrieb: über 200 Verteilstellen in Coburg Stadt und Land Bestellung: Online über www.coburger-magazin.de Preis inkl. Verpackung und Versand innerhalb Deutschlands 5 Euro inkl. MwSt.

COBURGER Ein Werbelabel des RGER des COBU

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DESIGNTAGE

COBURGS BESTE

Ein ungewöhnlicher Ort war in diesem Jahr Heimat der COBURGER DESIGNTAGE: Drei Stockwerke des Parkhaus Mauer dienten als Ausstellungsfläche und Treff punkt für Designerinnen und Designer, Unternehmerinnen und Unternehmer und natürlich für alle Coburgerinnen und Coburger, die zahlreich kamen, nachdem auch die Designtage zwei Jahre lang coronabedingt nur im Netz stattgefunden hatten. Auch der COBURGER war in diesem Jahr wieder vertreten, mit einer Präsentation von COBURGS BESTE, dem Werbelabel für die führenden Unternehmen aus der Region – der eigene Stand wurde ergänzt von einer 84-seitigen Sonderausgabe mit den Unternehmen, die seit dem zweiten Halbjahr 2019 das Werbelabel COBURGS BESTE erhalten haben. Mehr Infos unter www.coburger-magazin.de/rubrik/coburgs-beste

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SEITE AN SEITE

Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler Baugesellschaft Otto Hauch Bätzoldt oHG Bodystreet Coburg Heiligkreuz Buchhandlung Riemann DELIFE Engel & Völkers FG Solar NEU Friseur Julia Göring Intercoiff ure Galerie Späth Goldenes Kreuz Hörgeräte Geuter iTVCoburg Möbelhaus Schulze Optik Müller PSB Seniorenbetreuung NEU Sparkasse Coburg – Lichtenfels Sportland Coburg Stadtbild Coburg e.V. Stadtmarketing Coburg SÜC süc//dacor Teppichhaus Bartel Thomas Bittorf tb.legal Vitadrom Von Poll Immobilien VVC Pillipp Versicherungsmakler Wacholder Schänke NEU Wichtrey Homeware

Haben Sie auch Interesse?

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Weitere Infos unter www.coburger-magazin.de/premium-partner Wolfram Hegen hegen@coburger-magazin.de Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de

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Jost Heyder | C. mit Fächer

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GALERIE

Christina Heurig | Only dreamers left alive

GALERIE

S O M M E R A K A DE M IE Geschlossene Theater, Kinos, Geschäfte, Gast­stätten, eingeschränkte Reismöglichkeiten und Kontakt­ beschränkungen – seit zwei Jahren waren und sind besondere Herausforderungen im Umgang mit der eigenen Zeit gefragt. Gut, wer es versteht, sich selbst sinnvoll zu beschäftigen. Eine Möglichkeit ist künstlerisches Arbeiten. Doch nicht jeder fühlt sich dazu berufen. Einen Weg zur Kunst bieten seit über 20 Jahren die Workshops der Sommerakademie Coburg, organisiert von der vhs-Coburg in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Coburg und dem Kunstverein Coburg mit Unterstützung der VR­Bank Coburg und der Niederfüllbacher Stiftung. In einem spannenden Prozess entwickeln Teilnehmer unter Anleitung eines Künstlers eine Idee zu einem individuellen Kunstwerk auf Papier oder Leinwand, aus Holz, Stein, Ton, Filz oder mit einer Fotokamera. In diesem Jahr bietet die Sommerakademie 21 Kurse in verschiedenen künstlerischen Disziplinen an. In der Galerie im COBURGER dieses Mal daher eine Auswahl an Arbeiten der Dozenten 2022. Christine Rechl | Alpaka

Mehr Informationen unter www.sommerakademie-coburg.de

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GALERIE

Annabel Adler | Spirit of Koi

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SOMMERAKADEMIE

Marina Abramova | Oktober

Jost Heyder | Claudia mit Rock

Annabel Adler | Ocean Wave

Wir setzen auf Spezialisierung. Bei uns finden Sie Fachanwälte für die Rechtsgebiete Familienrecht, Verkehrsrecht, Arbeitsrecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Medizinrecht, Bau- und Architektenrecht, Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.

Kasernenstraße 14 D-96450 Coburg

 09561/80110

Wolfgang Hörnlein Dr. Wolfgang Hacker Julia Gremmelmaier Dr. Thomas Kunze Eva Grabolus

Maren Feyler Lutz Lindner Heidi Schüler Karoline Rink

Frank Sitte Dr. Eike Bittorf (RA i. R.) Jürgen Hopf Nadine Werner

www. hoernlein-feyler.de www.hoernlein-feyler.de AUSGABE 51 / JUNI 2022

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GALERIE

Birgit Maria Götz | Biergarten Palais Schaumburg Nürnberg

Anna Rapp Grafengasse 1 96450 Coburg 09561 - 42 65 37 coburg@psb-deutschland.de www.psb-deutschland.de/coburg

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SOMMERAKADEMIE

Jannina Hector | Mensch und Raum

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GALERIE

Birgit Maria Götz | Dürer Haus

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SOMMERAKADEMIE

Marina Abramova | April

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MONACO FRANKE Für den COBURGER von Wolfram Porr

DER MONACO FRANKE Heutzutage ist das Leben der meisten voll digital! Der Kalender im Wischkästla, das gleichzeitig auch noch Telefon, Navigationsgerät, Tageszeitung, Fitnesscoach, Wecker und Spielekonsole ist, wird per Klick mit allen anderen elektronischen Geräten synchronisiert. Kein Termin, kein Geburtstag rutscht so mehr durch, alles ist optimiert und auf die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse des Besitzers eingestellt. Echt woahr, wir lee’m fei scho in fandasdischen Zeiten, gell! Umso erstaunlicher ist es, dass anscheinend immer mehr Menschen Listen führen – ganz analog -, die sie daran erinnern sollen, was sie in diesem Leben auf keinen Fall verpassen sollen und unbedingt noch erleben müssen. Einer der am häufigsten gehörten Sätze, wenn es um die richtige „Work-Life-Balance“ und die Frage „was wollen wir erleben“ geht, ist jedenfalls: „Das kommt auf meine Bucketlist!“ Einmal im Leben mit Udos Textzeile im Kopf nach New York oder auf den Kilimandscharo, einen Fallschirmsprung erleben oder einen Marathon laufen – fast nix ist unmöglich und kann alles drauf auf die Liste. Der Monaco hat übrigens auch eine! Eine Alpenüberquerung auf dem Fahrrad oder ein Bungeesprung stehen da aber nicht drauf. Viel zu anstrengend und aufregend! Iech bin ja ned bleed! A boar Dibbs hätt‘ ich aber scho, was ma zum Beispiel in München amaal gesehen haben muss, falls Sie’s noch ned kenna! Die Pinakotheken sind natürlich Pfl icht, genauso ein Besuch im Deutschen Museum, außerdem Siegestor und Feldherrnhalle, der Marienplatz mit dem Rathaus und dem Glockenspiel und eine Fahrt auf den Olympiaturm (in 30 Sekunden von 0 auf 185 Meter!) – bei Föhn und gutem Wetter mit atemberaubenden Alpenblick! Außerdem wäre da natürlich noch des Oktoberfest mit dem Schichtl, der Krinoline und seinen 14 großen Zelten zu nennen, des Hofbräuhaus und all die scheena Biergärten, angfanga beim Flaucher übers Seehaus im Englischen Gaddn bis zum Chinesischen Turm, und von dort isses dann ja aa nimmer weit zu einem von Monacos Lieblingsplätzen, dem Hofbräugarten am Wiener Platz. Aber ich schweif‘ a weng ab … Annersrum g’hören auf so a „Oberfranken-Bucketlist“ allweil der Cobuicher Marktplatz sowie der Schlossplatz mit Landestheater und Ehrenburg, in Bamberg die historische Altstadt und der Dom, in Bayreuth Richard Wagners Festpielhaus, das Markgräfl iche Opernhaus und die Eremitage, na ja und in Hof … lass amaal überleeng … die B 173 nach Kronich! Dann gibt’s Kloster Banz, Vierzehnheilichen, Sambarell oder den Staffelberch, und iwahaupts die Frängische Schweiz mit seinen Bierkellern und den vielen kleinen Brauereien, wo’s

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a (gut eig’schänkts) g’scheids Bier und a herrliche Brodzeit gibt. Pardon, scho widder … Kurz gesagt: Es gibt überall viel zu sehen, und das Leben ist defi nitiv zu kurz (und zu teuer), um wirklich alles zu entdecken und zu erleben, was einem so vorschwebt. Die Listen mit Orten, die man noch bereisen will, ist bei den meisten so lang, dass man mehr Urlaubstage bräuchte, als es im Landkreis Weilheim-Schongau (dazu gehören die Südufer von Starnberger- und Ammersee) Millionäre gibt! Und das sind eine Menge! Außerdem ist da ja auch noch die Trägheit. Derf ma ned unterschätzen! Bis man sich aufrafft, einen Flug nach Australien zu buchen, um einmal Coburg (also den Stadtteil von Melbourne) zu sehen, das kann dauern. Anderes, wie so manche scheinbar erstrebenswerte sportliche Höchstleistung oder mancher Nervenkitzel, scheitert schlicht und einfach an der Kondition oder am fehlenden Mut. Also besser, man fi ndet sich damit ab, dass man seine Bucketlists vermutlich nie in Gänze wird abarbeiten können. Kloar wär’s amaal schee g’wesen, den „Monaco Franze“ zu treffen, den alten Schwerenöter. Hätt‘ mich scho interessiert, was er von den Franken hält! Und von mir. Werde ich nie mehr erfahren! Und so als zugezogener „Halb-Münchner“ würde man schon gerne nochmal in eine echte Großstadt ziehen, um zu schauen, wie das so ist. Des München is ja letztlich aa bluß a Dorf … Waschweiber und Bierdimpfl hat’s hier auch mehr als genug. „Die große weite Welt“ (oder was die Münchner dafür halten) gibt’s höchstens im P1, in der Maximilianstraße oder in der Lobby vom „Bayerischen Hof“ oder dem „Vier Jahreszeiten“ zu entdecken! Und da kommt man selten hin. Ja, so is des. Das Gute freilich ist: Wirklich glücklich – das weiß jeder Psychologe – sind nur Menschen, die auch mal mit weniger zufrieden sind und sich nicht ständig unerreichbare Ziele setzen im Leben. Deshalb hat der Monaco seine Bucketlists jetzt auch ordentlich z’sammg‘strichen! Was ganz oben steht, wollt Ihr wissen? Na gut. Auf Platz eins steht der „13-Brauereien-Weg“ in Memmelsdorf, dicht gefolgt vom „Fränkischen Bratwurstmarathon“! Den gibt’s zwar noch ned, aber der g’hört erfunden! Vielleicht erhört mich ja jemand?! Schätzla, schau wie iech schau!

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AUF EIN WORT

In jedem COBU RGER laden wir an dieser Stelle Coburger oder Nicht-Coburger ein, ihre Meinung zu sagen.

Liebenswert reaktionär Von Wolfram Hegen

Ein neues Fassadenbild am Rande des Albertsplatz würdigt Coburgs ganzen Stolz, den Prinzen Albert und seine Frau, Queen Victoria, das Traumpaar des 19. Jahrhunderts. Jubelstürme branden auf, Hüte fliegen, sie leben hoch hoch hoch. Große Freude, der Zirkus kommt: Nach einer langen Pause werden im Herbst in einer Manege auf dem Coburger Anger wieder wilde Tiere vorgeführt. Eine stolze Tradition aus der Zeit des Kolonialismus. Der Stadtrat verteidigt dieses Naturrecht des deutschen Volkes auf Bildung mit knapper Mehrheit gegen die infamen Lügen des geschichtsvergessenen Zeitgeistes. Auf dem Marktplatz rotten sich Uniformierte mit ihren Säbeln beim Coburger Convent zusammen. Das Bier fließt, Männer dröhnen. Eine flammende bürgermeisterliche Rede: keinen Zentimeter Coburger Boden den Feinden! Ehre Freiheit Freundschaft Vaterland. Seit 1851. Die mit Abstand beste Wurst der Welt, die traditions-, ruhmund fettreiche Coburger Bratwurst, die seit vielen Jahren heldenhaft alle Angriffe der Gesundheitsmafia gegen ihre Zubereitungsart abwehrt, wird an Pfingsten hinterrücks aus Staffelstein attackiert. Und das im Herzen des Reiches, auf dem Coburger Marktplatz! Ein Sturm aufs Kapitol! Ein feiger Akt der Katholiken aus dem Süden und ihrer verabscheuungswürdigen Helfershelfer in unserer stolzen Vestestadt! Verrat! Der Staatsfeind ist überall: Der Coburg Tourismus selbst! postet unter der Überschrift „Kulinarik in Coburg“! zwei Knödel! Knödel! Knödel! Unwürdige unreine gelbsüchtige tennisbal-

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lähnliche Rundkörper, ein gummiartiger fremdländischer Fraas, eine Beleidigung des breiig dahinschlierenden Coburgs Rutschers! Unverzeihlich! Skandal! Hochverrat! Was für ein Theater! Was für eine Stadt! Man muss sie einfach lieben. P.S. aus Wikipedia: Im 19. Jhd. Jahrhundert wurde „Reaktion“ zum Sammelbegriff für eine reformistische Widerstandsbewegung aus zunächst Adeligen, Klerikalen und bürgerlichen Monarchisten, die sich gegen die Jakobiner positionierten und gegen die von den Revolutionären initiierten Veränderungen stellten … P.P.S. Der Coburger feiert in diesem Jahr Doppeljubelläum: Den 50. COBURGER (im April) und zehn Jahre Coburger (Ende des Jahres). Daher auch hier wieder eine kleine Reminiszenz aus dieser Zeit, dieses Mal aus dem ersten COBURGER im Dezember 2012. In „Auf ein Wort“ damals äußerte sich Hans G. Tanner (Pseudonym) ziemlich krude und böse zur „Omnipotenten Sporthallensucht“. Die HUK-arena war gerade fertig, so die Geschichte, und die Hauptperson müsse jetzt permanent aus der Stadt in die Halle fahren, um Handball, Basketball und Volleyball anzuschauen, jedes Wochenende. Das bleibt nicht ohne Folgen: Angesichts der Sprit-/ Eintritts-/ Verpflegungskosten im Laufe einer Saison wird das Geld knapp, die Zeit für Familie ohnehin, er wird von der Frau verlassen und die Kinder gehen gleich mit. „Irgendwie fühle ich mich so richtig schlecht, alles nur wegen der blöden neuen Halle.“

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Coburger | Das Magazin erscheint wieder im August 2022. Anzeigenschluss ist der 22. Juli 2022.

Eine kleine Reminiszenz an den ersten COBURGER: Die Karikatur „Neue Südstadt endlich in der Planung ...“ aus dem Jahr 2012 von Peter Einheuser

Zitate

über den Sommer sind dieses Mal …

das Letzte

„In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“ Albert Camus

„Der Sommer macht den Menschen zum Träumer.“ Paul Keller

„Leben Deinen Sommer so, dass er Dich auch noch im Winter wärmt.“ Daniel Leszinski

„Lieber Freund! Welch ein Sommer! Ich denke Sie mir im Zimmer sitzend, mehr Omelette als Mensch.“ Friedrich Nietzsche

„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“ Mark Twain

Die Deutschen haben sechs Monate Winter und sechs Monate keinen Sommer. Und das nennen sie Vaterland.“ Napoléon Bonaparte

„Frühling, Sommer und dahinter gleich der Herbst und bald der Winter – ach, verehrteste Mamsell, mit dem Leben geht es schnell.“ Wilhelm Busch

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Gute Geschichten. Gute Bilder. Gut erzählt. Imagefilme. Werbespots. Eventmovies. Erklärfilme.

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