

Die Berufsmesse des Handwerks gibt am Samstag, 15. Oktober, im HWK-Bildungszentrum Coburg Einblicke in Chancen und Perspektiven – Für Jugendliche und ihre Eltern.
Das Handwerk ist die Branche der Zukunft. Keine der großen gesellschaftlichen Aufgaben, vor denen das Land steht, wird ohne gut ausgebildete Handwerkerin nen und Handwerker zu schaffen sein: nicht die Klima wende, keine Energie- oder Verkehrswende. Deshalb organisiert die Handwerkskammer für Oberfranken am 15. Oktober in ihrem Bildungszentrum, Hinterer Floß anger 1, ihre Berufsmesse des Handwerks. Hier geht es ausschließlich ums Handwerk, um die erstklassigen Ein stiegs- und vielfältigen Karrierechancen.
Unter dem Motto „Ein Samstag für Deine Zukunft“ kön nen sich alle Jugendlichen und ihre Eltern gemeinsam ein praxisnahes Bild einer Karriere im Handwerk ma chen – von der Berufsausbildung über die passenden Weiterbildungen bis zur Selbstständigkeit. Auf der Kar riereleiter sind dabei keine Grenzen gesetzt. So präsen tieren sich bei der Berufsmesse des Handwerks die ört liche Kreishandwerkerschaft, deren Innungen und viele Handwerksbetriebe, stellen ihre Ausbildungsmöglich keiten und Aufstiegschancen vor und entkräften so im persönlichen Kontakt sicher so manches althergebrach te Vorurteil über das Handwerk. Denn das Handwerk ist modern aufgestellt, bietet sichere Arbeitsplätze in der Region und arbeitet mit den Herausforderungen der Zukunft.
„Nur gut informiert, sind gute Entscheidungen möglich“
Das Konzept der „Berufsmessen des Handwerks“ ist klar: Die HWK sperrt an einem Samstag ihre Bildungszentren samt Schulungswerkstätten auf, um Jugendlichen und deren Eltern die Möglichkeit zu geben, sich gemein sam intensiv mit den Ausbildungsberufen und Karri erechancen im Handwerk zu befassen. Als Gesprächs partner stehen den Familien dabei immer Experten aus der Praxis zur Verfügung: Handwerksbetriebe, die auch aktuelle Auszu bildende mitbringen; Ausbildungsmeister; Ausbildungsberate rinnen und -berater der Kammer und auch Vertreterinnen und Vertreter der Be rufsschulen oder der
Agentur für Arbeit. „Uns geht es darum, dass sich die Jugendlichen und ihre Eltern gemeinsam ein Bild machen und aktuelle Fachinforma tionen aus erster Hand bekommen“, erklärt Dr. Bernd Sauer, Geschäftsführer bei der HWK für Oberfranken. „Denn nur gut informiert, sind auch gute Berufsent scheidungen möglich.“
Daher stellen Handwerksbetriebe aus dem lokalen Um feld die unterschiedlichen Berufsbilder in ihren Gewer ken selbst vor. An den meisten Stationen können sich die Schülerinnen und Schüler auch praktisch auspro bieren und mit Auszubildenden ins Gespräch kommen. „So können die Jugendlichen in die verschiedenen Be rufe ‚hineinschnuppern‘ und dabei herausfinden, wo ihre Talente liegen und was die Arbeit im Handwerk so besonders macht“, erklärt Sauer. Praktisch: Auch wei terführende Praktika können gleich vor Ort vereinbart werden.
Viele Wege für eine Karriere: Ausbildung, duales Studium, triales Studium
Die Wege im Handwerk sind vielfältig und bunt. Des halb werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Handwerkskammer auch grundsätzliche Fragen rund um eine Ausbildung im Handwerk beantworten und die verschiedenen Karrierewege vorstellen, die im Hand werk möglich sind: Neben der klassischen Ausbildung kann im Handwerk zum Beispiel sowohl dual als auch trial studiert werden. Wichtig sind dabei eine breite Ori entierung und das Ausprobieren. Denn bei insgesamt 130 verschiedenen Ausbildungsberufen im Handwerk fällt es nicht leicht, auf Anhieb den richtigen zu finden. Hier geben die Berufsmessen des Handwerks den Ju gendlichen und ihren Eltern eine klare Orientierung.
„Ein Samstag für Deine Zukunft“ – das ist gut in vestierte Zeit, für alle, die sich für eine hochwertige Ausbildung mit ausgezeichneten Karriereperspektiven interessieren. Das oberfränkische Handwerk hat für junge Leute viel zu bieten.
Die Berufsmesse findet von 10 bis 15 Uhr statt.
Weitere Details zu den Berufsmessen Handwerk unter www.dein-samstag.de.
6 EDITORIAL. Auslaufende Sanduhren.
STADTGESPRÄCHE. Ehre, wem Ehre gebührt.
RECHTSTIPP. Energiepreise.
KULTURTIPPS. Herbstzeitmusen.
IN EIGENER SACHE. Wischi-Chef ganz vorne.
IMPRESSUM. Wir waren es dieses Mal.
MONACO FRANKE. Wiesndresche.
AUF EIN WORT. Flagge zeigen.
DAS LETZTE. Familienzitate.
GABI ARNOLD 10 LEBENSLÄNGLICH!
Aus der Reihe „Grenzerfahrungen“.
GABI ARNOLD VAL THOERMER 14 LANDPARTIE #5. Der Süden im Landkreis.
WOLFRAM HEGEN 24 WAS GIBT UNS HALT? Sonderthema Familie.
WOLFRAM HEGEN 26 ICH SORG’ FÜR DICH, DU FÜR MICH.
Interview mit Prof. Dr. Susanne Gröne.
GABI ARNOLD VAL THOERMER 28 HILFE FÜR FAMILIE KUHNLEIN. Ein Zeckenbiss und die Folgen.
WOLFRAM HEGEN
TILL MAYER 34 KRIEGSREPORTER. Bilder und Statements aus der Ukraine.
GABI ARNOLD VAL THOERMER 44 STÖRUNGEN AUF DER SPUR.
Aus der Reihe „Startupper“
GABI ARNOLD 46 HIGHSPEED FÜR ALLE. 25 Jahre süc//dacor.
WOLFRAM HEGEN 50 KULTOUREN. Seelenurlaub in Brandenburg.
HEIDI SCHULZ-SCHEIDT VAL THOERMER 58 HIER WOHNTEN ... ... alle unter einem Dach.
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Sie liegt zurück, diese endsommernde Zeit in diesem dösenden, schlafenden, urlau benden Coburg mit seiner seelenschmeichelnden durchatmenden Leere in langsam verglühender Sommerhitze, so schmerzhaft schön friedvoll lächelnd mit leicht ge schlossenem Blick vor sich hin dämmernd, dabei aber immer ein wenig nach die ser kindlichen Unbefangenheit suchend, befürchtend, dass diese allsommerliche Friedvolligkeit einer Sanduhr ähnelnd ausläuft, jedes Jahr, jeden Monat, jede Wo che, jeden Tag, jede Sekunde ein bisschen mehr Sand herausrieselt, so als ob eine Zeitenwende sie auf den Kopf gestellt hätte, eine Zeit, mehr und mehr suchend nach Halt, nach Sicherheit, Geborgenheit, nach Orientierung. Gibt uns Familie diesen Halt? Dieser Frage stellen wir uns in unserem Sonderthema in diesem 53. Coburger, der ernst ausfällt, weil es Ernst ist.
Wir zeigen auf acht Seiten die Fotos des auch mit dem Coburger Medienpreis mehrfach ausgezeichneten Fotografen und Journalisten Till Mayer, der seit vielen Jahren vor allem aus der Ukraine berichtet, über Menschen, über Familien, die dem Krieg die Stirn bieten, wir portraitieren Juliane Kuhnlein, die nach ei nem Zeckenbiss bewegungsunfähig ist und wie ihre Familie mit ihr um ein lebenswertes Leben kämpft, wir erzählen die Geschichte von Dieter Kellouche, der einen Albtraum erlebt, aus dem er fast fünf Jahre lang nicht erwacht ist: Er wurde unschuldig zu lebenslanger Haft in Dubai verurteilt. Und wir haben uns mit Su sanne Gröne unterhalten, Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Coburg, über das, was Familie ausmacht.
Bei so viel Ernsthaftigkeit muss auch Schönes seinen Platz haben: Wir feiern mit dem Modehaus Frind den 55. und mit süc//dacor den 25. Geburtstag, wir stellen den „Startupper“ Datavi bzw. Gründer Patrick Dabrowski vor, wir zeigen in unserer Galerie die Bilder von Franz Denk und in unserer Landpartie Fotos aus dem Coburger Süden, und wir besuchen in Hier wohnte … einen traumhaft sanierten Bauernhof im Itzgrund und für alle Urbanisten ein Loft in der Coburger City.
Und zu guter Letzt derbleckt der Monaco Franke noch die Wiesn.
So, jetzt sind Sie dran.
P.S. Im Coburger 54 Anfang Dezember feiern wir dann übrigens unser 10-jähriges ☺
Manchmal Erstaunliches, oft Neues, gerne ein bisschen Klatsch und Tratsch, vor allem natürlich über Promis und solche, die sich dafür halten ...
Wenn sich in Coburg Wirtschaft, Gesellschaft und Politik treffen, dann ist ent weder Prunksitzung der Coburger Narrhalla im Kongresshaus, Stadtempfang des Oberbürgermeisters im Landestheater, oder Markus Söder kommt zu Be such, und das tut er gerne. Erst im Juli zum Sambafest und jetzt, im September, schon wieder. Dieses Mal führte ihn sein Weg auf Schloss Callenberg, wo einer der großen Wirtschaftslenker der Region geehrt wurde – Friedrich Herdan, Las co-Chef und vor allem 14 Jahre lang Präsident der Industrie- und Handelskam mer zu Coburg. Über 150 illustre Gäste hatten sich eingefunden, dann trudelte leicht verspätet auch der Landesvater ein und ging auch früher. Das aber tat der Ehre keinen Abbruch, vom Ministerpräsidenten höchstpersönlich die Goldene Ehrennadel der IHK zu Coburg verliehen zu bekommen, samt einer Laudatio voll höchster Anerkennung für die vielen Leistungen Herdans für die Region. Herdan hatte sein Ehrenamt Ende 2021 niedergelegt, Nachfolger ist Leise-Chef Andreas Engel. Die IHK zu Coburg vertritt die Interessen von über 8000 Unter nehmen in Stadt und Landkreis Coburg.
Auf allerhöchster Ebene fand auch eine weitere Ehrung statt, am höchsten Punkt Coburgs, der Coburger Hütte bei Ehrwald in Tirol. Auf knapp 2000 Metern gab es gleich mehrfach Grund zur Freude für den Coburger Alpenverein: Zum einen wurde der erfolgreiche Umbau der Hütte gefeiert – vor allem Bettenlager und Gastraum waren auf den neuesten Stand gebracht worden mit neuen Böden und Einrichtung. Bereits im Oktober letzten Jahres hatten dazu Vereinsmitglieder und Handwerker kräftig mit angepackt, um das alte Material zu entsorgen.
Im Frühjahr dieses Jahres dann wurden die Arbeiten abgeschlossen. Schon im Vorjahr hatte die Hütte zudem einen zweiten Eingang samt Außenausschank und Bar bekommen. Außerdem feierten die vielen eigens angereisten Gäste aus Coburg auch das 30-jährige Pächterjubiläum der Familie Schranz.
machte Melanie Becker von den Grünen bei der Stadtratssitzung um den dann abgelehnten Antrag der Grünen, dass alle Gäste des Aquaria in Coburg selbst entscheiden dürfen, ob sie oben-ohne ins Wasser gehen, ihre Körb chengröße zum Thema, die kleiner sei als die von Grünen-Stadtrat Kevin Klüglein …
…
wandte sich Landtagsabgeordneter Michael Busch von der SPD ab und trat aus ihr und der Landtagsfraktion aus, „weil er in allen Parteien den unbe dingten Willen zur Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen in unserem Land“ vermisse. In Corona-Zeiten mit nur geringer Besetzung des Landtags und als Risiko-Patient war er ohnehin seltener in München. Und ohne Frak tion muss er jetzt auch keine Ausschussarbeit mehr leisten.
freut sich die Region schon wieder auf die Coburger Weihnacht von iTVCoburg mit Musik von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, die auch in diesem Jahr von der HUK-COBURG unterstützt wird und auf vielen
In unserer Reihe „Grenzerfahrungen“ erzählen wir Geschichten von Menschen, die extreme Situationen bewältigt haben. Es sind Geschichten von Krankheit, Pleite, Flucht oder Ähnlichem. Dieter Kellouche hat einen Albtraum erlebt, aus dem er fast fünf Jahre lang nicht erwacht ist: Er wurde unschuldig zu lebenslanger Haft in Dubai verurteilt.
… verbringt Dieter Kellouche in einem Gefängnis im Emirat Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Auslöser ist banal: Weil sich ein Scheich im Augst 2017 in seiner Ehre gekränkt fühlt, wird Kellouche anschließend willkürlich zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Dieter Kellouche lächelt, er spricht ruhig und bedacht. Auf den Arkaden in Coburg treffen wir uns. Der 44-jährige Coburger will erzählen, was ihm widerfahren ist. Reden sei eine Art der Verarbei tung, sagt er. Es ist ein warmer Sommertag, die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Eigentlich ist das nichts Besonders, aber für Kellouche muss es das sein. Sonnenschein oder Tageslicht hat der Coburger jahrelang nicht gesehen. Er hat nicht mal das erfahren, was wir in der westlichen Welt unter einem annähernd menschenwürdigen Leben verstehen.
Der Albtraum des Elektrotechnikingenieurs beginnt im Jahr 2017. Kellouche lebt und arbeitet zu dieser Zeit in China als internationaler Geschäftsführer. Er fliegt am 14. August von Deutschland über Dubai nach Hongkong. In Dubai hat er 14 Stunden Aufenthalt; er nutzt die Zeit, um einen al ten Freund zu besuchen. „Danach wäre ich einfach weiter nach Hongkong geflogen“, erzählt er. Da Kellouche beruflich viel in der Welt umherreist, lernt er auch Menschen aus dem Mittleren Osten kennen und schließt Freundschaften, auch mit Scheich Mohamed Sultan Bin Huwaiden Al Ketbi (Cousin des jetzigen Herrschers der Vereinigten Arabischen Emirate), den er an diesem Tag besu chen möchte. Der Scheich lebt mit seinen zwei Ehefrauen und 18 Kindern außerhalb von Dubai in einem eigenen Bezirk, sein Gästehaus steht Tag und Nacht für Besucher offen. Als Kellouche bei dem Scheich eintrifft und diesen in der Landessprache begrüßt, geschieht Kellouches Worten zufolge etwas Sonderbares: Der Gast aus Deutschland wird nicht erkannt und grob abgewiesen. „Er wollte mich angreifen, er war nicht bei sich, es war eine ganz komische Situation. Ich habe ihn abwehren müssen.“
Dennoch trennen sich der Scheich und sein Besucher am Ende freundschaftlich. So empfindet es jedenfalls Kellouche. Als er jedoch sein Mietauto zurückgibt, wird ihm beim Autoverleih ge sagt, dass er sich bitte bei der Polizei melden solle. In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind an vielen Plätzen Kameras installiert, es gibt viele Verbote und nahezu täglich neue Gesetze und
Vorschriften, deshalb glaubt Kellouche, der Anruf habe mit einem möglichen Strafzettel zu tun. „Ich habe gedacht, okay, ich räume das aus dem Weg und bin ohne schlechtes Gewissen zur Poli zei.“ Er denkt sich nichts dabei, als er von Polizisten in ziviler Kleidung aufgefordert wird, in ein Auto zu steigen. „Es war zwar ein mulmiges Gefühl, aber ich war auch neugierig.“
Jetzt wird seine Stimme ein weniger aufgeregter. Er erzählt, wie er mit Kabelbindern an einem Stuhl gefesselt und misshandelt wird. Immer wieder wird er geschlagen, immer wieder fragen seine Peiniger, was er gemacht habe.
Die Polizisten kippen den Stuhl um und schlagen ihn vermutlich mit einem Baseballschläger oder Holzstock auf die Fußsohlen. Sie setzen ihn wieder aufrecht hin und wiederholen die Frage. „Was hast Du mit dem Scheich gemacht, sage die Wahrheit, sage die Wahrheit?“ Kellouche schreit vor Schmerzen, er ist wütend und verstört. Später hören diese Misshandlungen zwar auf, aber er wird in einen eiskalten Raum gebracht. Die Beamten verlangen Kellouches Passwörter für das Laptop, für sein iPad, für alles, was er bei sich hat.
„Für meine Handys wollten sie auch das Passwort haben, sonst würden sie wieder schlagen. Und wenn ich nichts zu verbergen habe, soll ich es ihnen geben. Ich habe es gemacht, obwohl ich das normalerweise im Leben nie gemacht hätte.“
Die Beamten legen ihm ein Schriftstück vor und fordern ihn auf, es zu unterschreiben. „Sie haben gesagt, wenn Du unterschreibst, darfst Du einen Anwalt anrufen.“ Er setzt seinen Namen unter das Papier, mit dem Zusatz, dass die Signatur unter Zwang geschehen ist „Ich habe gedacht, es hilft vielleicht, dass ich das auf Deutsch dazu schreibe.“ Seine Familie weiß nicht, wo er sich befindet. Erst nach drei Tagen darf er seine Frau anrufen. Sie reagiert erleichtert auf das Lebenszeichen, aber auch besorgt und erbost über die Situation.
Bei einem erneuten Verhör wird ihm plötzlich unterstellt, das Portemonnaie des Scheichs gestoh len zu haben. Er soll die Tat gestehen und den Geldbeutel zurückgeben, dann sei er ein freier Mann. Da Kellouche keine Ahnung hat, wovon die Rede ist, kann er auch nichts zurückgeben. „Ich habe gesagt, ich weiß nicht, um was für ein Portemonnaie es geht, und dass sie alles durchsuchen kön nen.“ Die Anschuldigungen des Scheichs ändern sich Kellouches Worten zufolge danach ständig, es werden immer neue Geschichten aufgetischt.
Drei Tage ist der Coburger eingesperrt, er ist allein, ohne Essen, er bekommt nur Wasser zu trin ken. Er ist wütend und verzweifelt, er trommelt gegen Türen, schreit, verlangt nach dem Konsulat und nach einem Rechtsanwalt. Er fordert seine Rechte und bekommt zu hören, dass er als Deut scher in den Vereinigten Arabischen Emiraten keine Rechte habe.
Der Coburger wird in einen Raum mit anderen Gefangenen gebracht. Ein Mann besitzt ein Handy, und Kellouche kann Kontakt mit dem deutschen Konsulat aufnehmen, woraufhin ein Mitarbei ter in die Polizeidienststelle kommt. Der Konsulat-Mitarbeiter teilt Kellouche mit, dass es in den Emiraten üblich sei, dass Gefangene geschlagen werden und dass es noch schlimmer werde, wenn man sich darüber beschwert. Kellouche erhält eine Liste mit Rechtsanwälten und schöpft Hoff nung. Aber bevor sich ein Anwalt um seine Angelegenheit kümmert, wird er zur Kasse gebeten: 15.000 bis 18.000 Euro werden verlangt, am Ende werden sich die Anwaltskosten auf 300.000 Euro summieren. Zu Gesicht bekommt er seine Anwälte nur aus der Ferne im Gerichtssaal. Es gibt keine persönlichen Gespräche unter vier Augen, lediglich telefonisch tauscht er sich mit den Anwälten aus. Bis es überhaupt zu einer Anklage kommt, vergehen Monate.
Vor Gericht wird es kurios: Kellouche ist der Majestätsbeleidigung angeklagt. Es heißt, der Scheich würde ihm vergeben, er fordere aber im gleichen Zug die Höchststrafe. Das bedeutet drei Jahre Ge fängnis. Im Gegenzug soll Kellouche die Tat zugeben. Das lehnt er ab, da er unschuldig ist. Darauf hin fällt der Richter das Urteil. Es lautet lebenslängliche Haft. „Ich habe das zuerst nicht verstanden, da ich das Wort ‚lebenslänglich‘ auf Arabisch nicht kannte“, sagt er.
„Es ist unvorstellbar. Ich wusste gar nicht, um was es geht. Ich wusste nicht, was sie hören wollten.“
Kellouche wird in eine Zelle gebracht, auf dem Boden liegen zwölf Matratzen, auf denen aber 30 Menschen hausen müssen. Die Gefängniszellen haben keine Fenster, 16 Stunden am Tag ist es dun kel. Die meiste Zeit verbringt der Ingenieur liegend, wenn er wach ist, liest er immer wieder die wenigen Bücher, die er besitzt, oder löst Sudoku, die er selbst entworfen hat. Er lebt mit Schwer verbrechnern, wie Mördern, Vergewaltigern und Drogendealern in einem Raum. Er bekommt mit, wie Schwerkriminelle entlassen werden, und er bleiben muss. Über die hygienischen Verhältnisse möchte er nicht reden. „Das war das Schlimmste, was man sich vorstellen kann“, sagt er und blickt nachdenklich. Er sieht auch, wie Menschen zusammenbrechen und sterben.
Amnesty International berichtet bei einem Report 2021/2022 über schwere Menschenrechtsver letzungen, darunter willkürliche Inhaftierungen, grausame und unmenschliche Behandlung von Gefangenen, Unterdrückung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Verletzung des Rechts auf Privatsphäre vonseiten der staatlichen Stellen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gerich te fällen demnach willkürlich Todesurteile, es gibt Hinrichtungen.
Das Konsulat rät, mit einem neuen Anwalt in Revision zu gehen – nach 15 Verhandlungen wird sein Widerspruch abgewiesen. Immer wieder flammt Hoffnung auf und erlischt. Kellouche versucht, sich mit dem Kläger zu einigen. Er habe dem Scheich sogar eine große Summe Geld gezahlt, sei aber vom Scheich hereingelegt worden und sei trotzdem nicht freigekommen. Die Einigung miss lingt, stattdessen kommen neue Vorwürfe. „Man hat versucht, mich zu zermürben.“ Im ersten Jahr seiner Haft denkt der Coburger an Selbstmord, er verwirft aber den Gedanken. Nach einem Jahr in Haft wächst sein Wille, zu überleben.
Ab dem Jahr 2020 schaltet sich die Presse ein und macht den Fall öffentlich, auch das Fernsehen berichtet. Die Haftbedingungen verschlechtern sich daraufhin für Kellouche noch einmal. Der Co burger muss nun zwei weitere Jahre unter miserableren Umständen ausharren.
Am 8. März 2022 wird der Generalkonsul zum Herrscher des Landes geladen. Am selben Tag er fährt Kellouche, dass er freikommen soll. „Ich konnte das am Anfang gar nicht glauben, ich hatte ja so viele Hoffnungsschimmer gehabt, die immer wieder zerstört wurden.“ Das Bangen und Hoffen dauert noch zwei Monate an: Am 12. Mai 2022, nach 1733 Tagen und 41.592 Stunden wird er aus der Gefangenschaft entlassen. All seine Notizen, die er über die Jahre hinweg aufgeschrieben hatte, werden weggeschmissen, seine Kleidung, seine Koffer bekommt er nicht zurück. Er besitzt nichts mehr, als er in Deutschland ankommt. Kleidung für den Flug leiht ihm ein Mitgefangener.
„Ich möchte die Leute warnen, in Dubai, in den Emiraten kommt man wegen Kleinigkeiten ins Gefängnis. Es ist ein Land, das nicht einmal die Menschenrechtscharta unterschrieben hat. Dort hält man sich an keine internationale Rechte.“
Jetzt, drei Monate nach dem Ende seines Albtraums, sitzen wir auf den Arkaden in Coburg. Die Sonne scheint an diesem herrlichen Sommertag. „Es geht mir gerade erstaunlich gut und ich ge nieße jeden Moment der Freiheit“, sagt Kellouche. Er wolle seine Geschichte erzählen, eventuell ein Buch schreiben, über die Jahre, die ihm willkürlich gestohlen wurden. Ein wichtiges Anliegen hat er. „Was ich jetzt dringend brauche, ist eine Arbeit“, sagt der ehemalige Geschäftsführer. „Ich schreibe täglich Bewerbungen, aber durch die Lücke in meinem Lebenslauf bekomme ich bisher nur Absagen. Wer also eine Stelle für mich hat, der darf sich sehr gerne bei mir melden.“ Eine Arbeit fehlt Kellouche noch, aber ansonsten ist er fast wieder zurück im Leben.
„Ich habe gesagt, ich werde diese Sache durchstehen und durchhalten und herauskommen und wenn es 25 Jahre dauert.“
Landpartie ein Streifzug durch das Coburger Land
Sanfte Hügel, naturnahe Flüsse, satte Wiesen und Wälder, historische Städtchen, hübsche Fachwerkfassaden, bekannte und weniger bekann te Ausflugsziele, das ist das Coburger Land. Wir laden Sie in unserer Rei he „Landpartie“ zu einer kleinen Entdeckungsreise durch den Landkreis Coburg ein und sind dieses Mal in Coburgs Süden, der Überraschungen bereithält.
Durch den Schlosspark flanieren, auf Sitzbänken im Schatten ruhen, die Enten auf dem Weiher beobachten oder auf den Wie sen picknicken – in Niederfüllbach ist das möglich. Es ist noch nicht lange her, dass der Schlosspark neugestaltet und zu ei nem Ort für Jung und Alt wurde. Steinerne Stufen führen zum Gewässer und laden ein, Platz zu nehmen. Einen Bouleplatz und eine Voliere findet man hier ebenso wie viele Spielmöglich keiten. Der Park ist ein ehemaliger Herrenpark und gehört zum Schloss Niederfüllbach, das sich in Privatbesitz befindet. Es hat
eine wechselvolle Geschichte und wurde im Laufe der Jahre renoviert und erweitert. So war es im Besitz von Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld, der später erster König von Belgien wurde. Es diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Schulungsstätte, später als Lazarett sowie als Kinder- und Altenheim. Nach einem Brand im Jahr 1957 wurde das Schloss beschädigt und stand leer. 1966 kaufte Clodt von Pezold das Schloss und ließ es sanieren, wobei der historische Grundriss erhalten blieb.
Auch in Untersiemau zeugt ein prägnantes Bau werk von vergangenen Zeiten: Das sogenannte untere Schloss wurde im Hochmittelalter erbaut und im 20. Jahrhundert nach alten Vorbildern erneuert, es gehört Privatpersonen. In Untersie mau führt auch ein wunderschöner Wanderweg
durch unser Sonnensystem. Der Planetenweg ist ein astronomischer Lehrpfad und der Erste sei ner Art in Deutschland. Auf einer Entfernung von sieben Kilometern reihen sich die Himmelskör per maßstabsgetreu aneinander. Wer noch nicht dort gewandert ist, sollte es nachholen.
In einem Waldstück bei Ziegelsdorf ruht der Freiherr Hans Ge org Friedrich Werner von Seebach (2. Mai 1851 bis 14. November 1895). Das Mausoleum wurde damals in einem Park mit Teichen und Wegen errichtet. Der einstige Park lässt sich nur noch erah nen, die Natur hat sich ihr Revier zurückerobert. Das Mausoleum steht inmitten des Waldes, die Umgebung ist verwildert. An dem imposanten Bauwerk nagt schon lange der Zahn der Zeit, der Putz bröckelt, Moos und Unkraut überwuchern die steinernen Stufen. Vielleicht ist es gerade deshalb auch ein mystisches und
beeindruckendes Bauwerk, das in der Gesellschaft von Bäumen steht. Im Jahr 1992 hat der Freistaat Bayern einige notwendige Maßnahmen zum Erhalt der Fassade und des Daches veranlasst und ließ den Innenraum mit Gittern absperren. Da es sich im Pri vatbesitz befindet, sollte man das Mausoleum nur aus der Ferne anschauen. Es ist übrigens eines von zwei Mausoleen im Land kreis Coburg, das andere steht auf dem Coburger Stadtfriedhof. Hier haben die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha und ihre Familien ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Den Blick über Wiesen und Felder schweifen lassen und am Ufer der Itz spazieren gehen. Auf ausgebauten Wegen durch Orte mit hübschen Fachwerkfassaden und Kirchen wandern und radeln – die Gemeinde Großheirath und der Itzgrund sind ein Paradies für Naturliebhaber, für alle Erholungssuchenden, die Ruhe bevorzugen und den Alltag verges sen wollen. In den Sommermonaten begegnet man den Störchen, die über die Wiesen und Felder stelzen und dem Schlot auf der Brauerei Schleicher in Kaltenbrunn ihr Domizil gefunden haben. In Kaltenbrunn können Wanderer und Radler eine Pause einlegen und den erfrischen den Gerstensaft und köstliche Speisen genießen. Von Kaltenbrunn läuft oder radelt man zur Schenkenau, einer Einöde, die aus einem Schloss und einer Mühle besteht und Ferienwohnungen vermietet. Rund um die Schenkenau erschließt sich ein Naturschutzgebiet, man hört man die Frösche quaken, seltene Libellen schwirren umher und Grillen zirpen. Ausflügler gelangen von hier zum Beispiel nach Untermerzbach in den benachbarten Landkreis Hassberge zu hübschen Ortschaften mit schö nen Biergärten.
Und damit endet unser Streifzug durch das Coburger Land. Gehen Sie doch selbst auf Entdeckungsreise. Es lohnt sich.
Die Idee zu unserem „Haus des Abschieds“ entstand aus dem Bedürfnis vieler Angehöriger, in Ruhe und privater Atmosphäre ungestört von einem geliebten Menschen Abschied nehmen zu können.
Mit unserer großzügigen Trauerhalle und den warm und hell gestalteten Räumlichkeiten kommen wir diesem Wunsch nach und ermöglichen eine individuelle Abschiednahme. Unsere Verabschiedungsräume laden zum Verweilen, zum Beten und Nachdenken ein.
Ob mit musikalischer Begleitung im Hintergrund, Dekoration mit persönlichen Erinnerungsstücken oder anderen persönlichen Akzenten die sie setzen möchten - in unserem „Haus des Abschieds“ haben Sie die Möglichkeit ganz persönlich und ohne Zeitdruck „Auf Wiedersehen“ zu sagen. So kann man z.B. noch einmal Worte, die man auf dem Herzen hat, aussprechen, einen letzten Kuss auf den Weg mitgeben oder einfach nur die Hand halten. Auch wenn es vielleicht Überwindung kosten kann, so ist es doch ein wichtiger Schritt, um die Trauer und den Verlust bewältigen zu können.
Unsere vollklimatisierte Trauerhalle bietet Platz für bis zu 80 Personen und ermöglicht uns daher auch Trauerfeiern ganz individuell abzuhalten und zu gestalten. Wir sind mit einer Orgel, evangelischen und katholischen Gesangsbüchern und einer Musikanlage ausgestattet. Auch die musikalische Umrahmung durch Solisten ist jederzeit möglich. Somit können Sie nach eigenen Vorstellungen zwischen einer Feier im konservativen, christlichen Stil bis hin zur Feier der ganz unkonventionellen Art entscheiden.
Wir sind rund um die Uhr für Sie erreichbar. Eine persönliche Abschiednahme ist jederzeit nach vorheriger Absprache möglich. Oder wenn Sie Interesse haben unsere Räumlichkeiten zu besichtigen, laden wir Sie hierzu herzlich ein. Ein Anruf genügt.
Die Familie im Sinne der bürgerlichen Kleinfamilie gibt es noch nicht lange, gut 200 Jahre, auch wenn gerade von Seiten konservativer Politik gerne der Ein druck erweckt wird, das gemeinsame Leben von Papa und Mama mit Trauschein und leiblichen Kind(ern) unter einem Dach sei so etwas wie ein Naturgesetz, die ideale Form des Zusammenlebens, die kleinste Zelle der Gemeinschaft, der Hort der Liebe, Geborgenheit und Sicherheit. Das kann funktionieren und wenn es funktioniert, ist es eine wunderschöne Zeit, aber es muss und kann eben nicht immer funktionieren. Mehr noch:
Das Idealbild der bürgerlichen Kleinfamilie ist unter einem monströsen Erwar tungsdruck schon lange zerbröselt. Weil nur ein vorhandener Verwandtschafts grad eben allein noch keine Garantie dafür ist, nicht erniedrigt, unterdrückt, beleidigt, alleingelassen, ausgenutzt, beraubt, verletzt, vergewaltigt oder sogar ermordet zu werden. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache.
Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Geborgenheit, Verlässlichkeit, Sicherheit, Vertrauen aber bleibt. Und so ist Familie heute mehr ein Gefühl als ein Vertrag. Menschen, die zusammenleben, aufeinander aufpassen, gemeinsam kochen, füreinander sorgen, sich kümmern, die sich einlassen auf einen kleinen Kreis an derer. Ein Geben und Nehmen. Das sind heute Familien.
Was bedeutet doch das Wort „familia“ ursprünglich? Es geht zurück auf die vor römische Zeit im heutige Mittelitalien: Der damalige Begriff „famat“ bedeutete „Wohnen“. Das kann die traditionelle Papa-Mama-Kind-Familie sein, die Wohn gemeinschaft, vieles dazwischen und auch darüber hinaus.
Hauptsache, die eigene Familie schützt, sorgt und kümmert sich.
Hauptsache, sie gibt sich Halt.
Fast alle werden wir in eine Familie hineingeboren, eine eigene Familie zu gründen ist Herzenswunsch vieler Menschen. Jeder oder jede hat in irgendeiner Form seine eigene große und oder kleine Familiengeschichte. Familie ist im Leben fast allgegenwärtig. Was macht Familien aus, die kleinste Einheit einer Gesellschaft? Wir haben uns dazu mit Prof. Dr. Susanne Gröne unterhalten, sie ist Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Coburg.
COBURGER: Frau Gröne, wie hat sich die Vorstellung von Familie im Lauf der Zeit verändert?
Gröne: Man kann grundsätzlich sagen, dass der Begriff sehr stark von Veränderungen geprägt ist. Familie war vor 100 Jahren etwas anderes als vor 1000 oder 10000 Jahren oder eben als heute. Wie Familie gelebt wird, ist immer von der Ge schichte abhängig, von den jeweiligen Notwen digkeiten einer Zeit. Grundsätzlich ist Familie aber immer da, wo es verantwortlich gelebte Beziehungen zwischen Menschen gibt. Das ist eben nicht nur die bürgerliche Kleinfamilie, also ein Ehepaar mit seinen Kindern – dieses Bild der heilen Familie stammt aus dem 1950ern – son dern das sind auch Familien ohne Trauschein oder ohne Kinder, Familien, die ihre Eltern pfle gen oder andere Formen.
COBURGER: Die Zahl der klassischen verheirateten Kernfamilien mit Kindern sinkt, unverheiratete oder andere Familienmodelle oder Alleinerziehende mit Kindern steigen, wird der Trend sich fortsetzen?
Gröne: Die Zahl der Ehepaare mit und ohne Kinder ist in den letzten zehn Jahren eigentlich ziemlich stabil geblieben. Viele andere Formen der Familie ohne Trauschein sind statistisch zu dem schwer zu erfassen. Also das Krisenszena rio von der Familie als Auslaufmodell stimmt so nicht: Die Menschen suchen nach Verbindlich keit und Verlässlichkeit in Beziehungen, das hat sich eingependelt.
COBURGER: Ist der Mensch immer auch Familienmensch, der Mensch ein Rudeltier?
Gröne: Wir sind auf jeden Fall soziale Wesen, wir brauchen andere Menschen um uns. Es gibt na türlich auch Phasen des Alleinseins. Das ist aber kein Widerspruch. Grundsätzlich sind wir auf andere Menschen angewiesen, auf verbindliche verlässliche Beziehungen. Deswegen machen wir Verträge auf Gegenseitigkeit: Du sorgst für mich, ich für Dich. Diese Sicherheit, dass man sich auf den anderen verlassen kann, die brau chen wir. Die Formen, innerhalb welcher Bezie hungen das passiert, verschieben sich aber je nach Möglichkeit, je nach Notwendigkeit: Das sind eben mal große Familienverbünde, mal klei ne wie die Kernfamilie.
COBURGER: Was können Familien am besten für ihre Familienmitglieder tun, was die Gesellschaft sonst nicht leistet?
Gröne: Familie gewährleistet in aller erster Linie Sicherheit und Stabilität. Darüber hinaus gehö ren aber auch Intimität und Sexualität zur Fami lie dazu, Familien sind zudem stark identitätsbil dend, pflegen zum Beispiel ihre ganz eigenen Traditionen. Eine weitere wichtige Funktion ist die Erziehung von Kindern und deren Soziali sation. Ohne Kinder gäbe es keine Gesellschaft, keine Zukunft. Auch die Pflege der Alten und Schwachen in einer Familie gehört dazu. Fami lien übernehmen also viele Funktionen, die ein Staat nicht übernehmen kann und ohne die ein Staat nicht funktionieren würde. Er hält sich aus Familien in der Regel auch raus.
Familien können
Gewalt
viele Fälle
Familien,
Gröne: Da gibt es schon Muster: Wenn Men schen mit ihrem eigenen Leben nicht zurecht kommen, krank sind, eine psychische Störung haben, und dann mit anderen solchen Men schen zusammenfinden, dann kann sich das ge genseitig aufschaukeln. Wenn zum Beispiel ein Narzisst jemanden sucht, der ihn anhimmelt: So ein Paar kann nicht normal miteinander umge hen, das kann sich zu einer toxischen Beziehung entwickeln, in der Nähe nicht mehr Sicherheit bedeutet, sondern Gefahr, Manipulation, psy chischer oder physischer Missbrauch, offene Gewalt. Alkohol spielt auch oft eine Rolle. Die Menschen lieben sich häufig trotzdem. Erwach sene halten die Situation aus, auch den Kindern zuliebe. Und Kinder lieben ihre Eltern ohnehin, merken oft gar nicht, wie schlecht es ihnen ei gentlich geht. So entstehen Konstellationen, die nur ganz schwer auflösbar sind.
COBURGER: Spezialfall Corona. Das waren viele Familien plötzlich auf engstem Raum zusammen, waren mehr als sonst aufeinander angewiesen. Da konnten Familien zusammen wachsen und zeigen, was sie ausmacht, oder auseinanderbrechen, wie fällt da ihr Zwischen fazit aus?
Gröne: Also die aktuellen Zahlen sagen, dass sich bei 50% der Familien die Situation nicht ver ändert hat, 20% sind sogar näher zusammenge rückt, aber es hat eben auch jede fünfte Familie unter Corona gelitten, ist als Verbund nicht mit der Situation klargekommen. Das sind schon viele. Und gerade für Kinder und Jugendliche war die Isolation schwierig. Keine Schule, keine Freunde, die man treffen darf, das alles sind ja aber auch Regulative für Heranwachsende. Ich befürchte, man wird erst in ein paar Jahren se hen, welche Schäden diese Isolation bei jungen Menschen hervorgerufen hat.
COBURGER: Unser Sonderthema heißt „Familie – was hält uns zusammen?“ Hält Familie uns zusammen?
Gröne: Ich würde sagen, ja. Gute verlässliche Beziehungen halten uns zusammen. Sie sind für jeden Menschen lebenswichtig und für die Gesellschaft auch. Dazu gehören Offenheit, Ver trauen und eine gute Kommunikation, die eige ne Bedürfnisse nennt und dafür einsteht, aber eben auch darauf achtet, dass es dem anderen gutgeht. Familien sind wahnsinnig wichtig. Eine gute Familie zu haben, diese Sehnsucht steckt wohl in jedem Menschen.
„Eine gute Familie zu haben, diese Sehnsucht steckt in jedem Menschen.“
Studium der Sozialen Arbeit, Soziologie und Pädagogik. Promotion über das Lernen von Menschen in Krisensituationen am Beispiel von Scheidung. Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin. Berufliche Stationen in der Jugendarbeit, Arbeit mit Alleinerziehenden und der Erwachsenenbildung.
Seit 2010 Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg.
Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.
Verheiratet, in Coburg lebend.
Ein Zeckenbiss im Juni 2020 stellt das Leben von Familie Kuhnlein von einem Tag auf den anderen komplett auf den Kopf. Seitdem ist Juliane Kuhnlein schwerstbehindert und rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen – eine Mammutaufgabe für Ehemann
Tobias, der nebenbei seinen Job als Berufsschullehrer und die beiden Kinder Florentin und Laurena unter einen Hut bringen muss. Hinzu kommt eine große finanzielle Belastung, da das Haus behindertengerecht umgebaut werden muss und Kredite
noch nicht abbezahlt sind.
Tobias Kuhnlein möchte das, was für andere Väter selbstverständlich ist: Mit seinen Kindern Florentin und Laurena toben, spielen, basteln, einfach Zeit verbringen. Das ist aber kaum möglich, da die Pfle ge seiner Frau ihn nahezu rund um die Uhr bean sprucht. „Ich arbeite hier wirklich auf Verschleiß, in der Hoffnung, dass ich es schaffe“, sagt der zweifa che Vater und Ehemann.
Kuhnleins wohnen im Gemeindeteil Neundorf des Marktes Mitwitz. Dort haben sie 2016 ein Haus, Bau jahr 1986, gekauft. Es gleicht einer Baustelle, da es im Umbau ist. Als wir eintreffen, wird Juliane von ei ner Pflegerin versorgt. Tobias Kuhnlein erzählt uns in der Zwischenzeit die Geschichte, die er viele Male berichtet und die Julianes und sein Leben komplett umgekrempelt hat. Der Schock steckt ihm noch im mer in den Gliedern, auch zwei Jahre nach dem Vor fall. Ein schier unendlich hoher Berg an Sorgen und Aufgaben hat sich aufgetürmt. „Drei Bücher könnte ich füllen“, sagt der 36-jährige Berufsschullehrer.
Im Juni 2020 wird Juliane Kuhnlein bei einem Spa ziergang von einer Zecke gebissen. Sie ist mit ihrem Sohn Florentin in der Natur unterwegs und erwartet ihr zweites Kind. Der Stich zeigt zunächst nichts Spek takuläres, der Parasit wird entfernt, die Wunde des infiziert und beobachtet. Der Einstich gleicht einem normalen Insektenstich. Das ist er aber nicht, denn die Zecke ist mit FSME-Viren infiziert. In Deutschland werden laut Robert Koch-Institut jährlich etwa 500
Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet. Meist verläuft die Krankheit unbemerkt, also ohne oder nur mit leichten Symptomen. Bei der damals 29-jährigen Juliane Kuhnlein nimmt die In fektion einen dramatischen Verlauf. Juliane erkrankt nicht nur an einer Gehirnentzündung, sondern auch an einer Rückenmarksentzündung (Myelitis).
„Am Abend hat Juliane plötzlich ihre Beine und Arme nicht mehr gespürt, nach 36 Stunden sind sämtliche Körperfunktionen ausgefallen.“
Im Krankenhaus muss die junge Frau in ein künst liches Koma versetzt und das Baby per Notkaiser schnitt auf die Welt geholt werden.
Jetzt rollt Juliane in einem speziellen Krankenfahr stuhl in das Zimmer, die Pflegerin hat ihre Arbeit beendet. Florentin, fünf Jahre, möchte die Aufmerk samkeit seines Vaters, die zweijährige Laurena klet tert auf den Schoß ihrer Mutter, kuschelt sich an sie. Vater Tobias ist immer auf der Hut, seine Frau darf sich keine Keime einfangen. Deswegen dürfen die Kinder keine Infekte haben, sie müssen sich vor ei nem Kontakt mit der Mutter immer gründlich die Hände waschen. Juliane wird über eine Magenson de ernährt, sie muss regelmäßig abgesaugt werden.
„Ich habe gewusst, dass viel auf uns zukommt, aber den Personalnotstand in der Pflege habe ich damals komplett unterschätzt – zumal auch bei genügend Pflegekräften noch 1000 andere Dinge hängen bleiben.“
Tobias KuhnleinTobias Kuhnlein
Das Sprechen fällt Juliane zwar noch schwer, aber sie kann mittlerweile gut kommunizieren. Auch ihre Unterarme und Hände kann sie wieder bewegen. Alles, was das Rückenmark betreffe, erklärt Tobias Kuhnlein, sei irreparabel, aber die Bereiche, die vom Gehirn gesteuert werden, könnten sich noch ver bessern, hofft er. Es sind diese kleinen Fortschritte, über die sich die Familie freut. Vater Tobias überlegt und tüftelt, wie er seiner Frau den Alltag erleichtern kann.
Ein Baustein ist ein spezielles Smartphone. Juliane berührt die Anzeige ihres Handys, sie kann über eine bestimmte App Türen und Fenster öffnen und schließen. So gelangt sie in die Kinderzimmer oder ihr Arbeitszimmer. Das ehemalige Wohnzimmer wird zu Julianes Pflegebereich umgerüstet, hier ist auch ein Aufzug installiert, der noch in Betrieb geht. Überhaupt wird der Raum so ausgebaut, dass das Pflegebett und medizinische Geräte dort Platz fin den. Tobias Kuhnlein zeigt auf eine Ecke unter dem Fenster. „Hier kommen eine Sitzbank und ein hö henverstellbarer Tisch hin, damit Juliane mit ihren Kindern spielen kann oder beim Abendessen dabei sein kann.“
Tobias Kuhnlein zeigt uns auch ein Krankentransportfahr zeug, das er in Holland ersteigert hat. Der Bus muss ge gen einen größeren ersetzt werden. Und all das ist nur ein kleiner Teil dessen, was es bei Kuhnleins zu tun gibt. Zwar hat die Familie Spenden und Förderungen erhalten und ist dafür sehr dankbar, dennoch bleibt ein immenser Betrag
„Es geht darum, dass Juliane so weit wie möglich ein eigenständiges Leben führen kann.“ Tobias Kuhnlein
an der Familie hängen. Die monatlichen Kosten, die nicht über Versicherungen oder andere Stellen gedeckt werden, belaufen sich auf über 10.000 Euro. „Die Krankheit hat un ser Leben völlig aus der Bahn geworfen“, sagt Tobias Kuhn lein. Er versucht bei all der Belastung stabil zu bleiben.
„Ich muss funktionieren, es ist nicht auszudenken, wenn ich ausfallen würde.“ Für eine Therapie, um sein eigenes Trauma zu behandeln, fehlt die Zeit. Juliane ist auf eine
intensive Betreuung rund um die Uhr angewiesen.
„Wir haben jeden Tag mit unmittelbaren, lebensbe drohlichen Situationen zu tun“, erklärt Vater Tobias.
Ein Team aus Pflegekräften, Therapeuten, Logopä den, Haushilfen kümmert sich um Juliane, dennoch bleiben im Durchschnitt 70 Stunden in der Woche – alleine auf die Pflege bezogen – an ihm hängen. Hinzu kommen circa 40 Stunden, die er für Buchhal tung, Verwaltung oder Projektkoordination und Ma nagement aufbringen muss und das ist noch nicht alles. „Ich schlafe jeden Tag circa vier Stunden, aber das wird mir keiner glauben“, sagt er. Deswegen sucht die Familie dringend eine Pflegekraft, die die entsprechende Qualifikation mitbringt. „Es ist zwar kompliziert, aber lernbar, es sind immer die gleichen Abläufe“, sagt Tobias Kuhnlein.
Einen kleinen Lichtblick gibt es: Juliane wird im neu en Jahr in ihrem alten Beruf als Diplom-Verwaltungs fachwirtin wieder am Arbeitsleben teilnehmen. Am 01. Januar 2023 wird sie an ihrem alten Arbeitsplatz sein. Die Stadt Coburg hat die Stelle freigehalten. Was sie sich im Moment am sehnlichsten wünscht, ist eine Pflegekraft, auch damit Zeit für Florentin und Laurena übrigbleibt, zum Spielen, Toben oder Basteln – die ganz normalen Dinge eben.
So können Sie Familie Kuhnlein unterstützten!
„Ich schlafe jeden Tag circa vier Stunden, aber das wird mir keiner glauben“
Tobias
Der Gesetzgeber hat in den letzten Monaten zahlreiche Gesetzesvorhaben beschlossen und auf den Weg gebracht. Das gemeinsame Ziel ist, einen finanziellen Ausgleich für die gestiegenen Lebenshaltungskosten u.a. im Bereich der Energie zu schaffen und Anreize für einen schnelleren Übergang zu erneuerbaren Energien zu schaffen. Über einige bedeutende Regelungen hat der COBURGER mit Rechtsanwalt/Steuerberater Thomas Bittorf von der Kanzlei tb.legal gesprochen.
COBURGER: Die Inflation steigt monatlich an und erreicht regelmäßig neue Höchststände. Welche Maßnahmen hat der Staat ergriffen?
Thomas Bittorf: Der Bundestag hat am 30.9.2022 beschlossen, die Umsatzsteuer auf die Lieferung von Gas zeitlich befristet von derzeit 19 Prozent auf sieben Prozent zu senken. Die Senkung betrifft den Zeitraum vom 1.10.2022 bis zum 31.3.2024 und soll auch für Fernwärme gelten. Ebenfalls im Laufe des Gesetzgebungs verfahrens eingefügt wurde eine Regelung zur Steuerfreiheit für Arbeitgeber-Zahlungen zum Ausgleich der Belastungen durch die Inflation in Höhe von 3.000 € bis Ende 2024 (sog. Inflations ausgleichsprämie).
COBURGER: Welche Voraussetzungen hat diese steuerfreie Inflationsausgleichprämie?
Thomas Bittorf: Sollte das Gesetz am Ende so beschlossen werden, sind in dem Begünsti gungszeitraum bis zum 31.12.2024 Zahlungen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bis zu einem Betrag von 3.000 € steuer- und sozialversicherungsfrei möglich. Ge zahlt werden kann auch in mehreren Teilbeträgen. An den Zusammenhang zwischen Prämie und Preissteigerung werden keine besonderen Anforde rungen gestellt. Es genügt, wenn der Arbeitgeber bei Gewährung der Leistung in beliebiger Form (z.B. durch entsprechenden Hinweis auf dem Überwei sungsträger im Rahmen der Lohnabrechnung) deutlich macht, dass diese im Zusammen hang mit der Preisstei gerung steht. Die Inflationsausgleich
sprämie muss allerdings zusätzlich zum ohne hin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden, eine Gehaltsumwandlung ist nicht möglich. Al lerdings dürfte vermutlich in Einzelfällen auch eine Abgeltung von Überstunden möglich sein, wenn arbeitsvertraglich ein Freizeitausgleich geschuldet ist. Dies galt zumindest bei der steu erfreien Coronaprämie von 1.500 € bei Zahlung bis zum 30.06.2022. Man könnte die Prämie wohl auch für die Gewinnung von neuen Mitarbeitern oder im Rahmen von Auflösung von Arbeitsver hältnissen als Abfindung einsetzen. Zur Sicher heit sollte man eine Stellungnahme des Bundes finanzministeriums dazu abwarten.
COBURGER: Thema Photovoltaikanlagen, was gibt es hier Neues zu berichten?
Thomas Bittorf: Laut dem Regierungsentwurf des Jahressteuergesetzes 2022 vom 14.09.2022 soll Ertragssteuerbefreiung für Einnahmen aus dem Betrieb von Photovoltaikanlagen bis zu einer Bruttonennleistung von 30 kW auf Einfa milienhäusern und Gewerbeimmobilien bzw. 15 kW je Wohn- und Gewerbeeinheit bei übrigen, überwiegend zu Wohnzwecken genutzten Gebäuden (z.B. Mehrfamilien häuser, gemischt genutzte Immobilien) eingeführt werden. Die Steuerbefreiung soll dabei für den Betrieb einer einzelnen Anlage oder mehrerer Anlagen bis max. 100 kW (peak) gelten. Die 100kW (peak)-Grenze soll dabei pro Steuerpflichtigem bzw. Mitunternehmerschaft zu prüfen sein. Die Steuerbe freiung soll unabhängig von der Verwendung des erzeug ten Stroms sein. Besonders an der Neuregelung ist auch die flankierende Umsatzsteu erbefreiung.
Thomas Bittorf: Bei Lieferung, Erwerb und In stallation von Photovoltaikanlagen und Strom speichern ist in Zukunft keine Umsatzsteuer mehr zu zahlen, weil der Gesetzgeber diese Leis tungen mit 0% besteuert. Voraussetzung dafür ist, dass es sich um eine Leistung an den Anla genbetreiber handelt – und die Anlage auf oder in der Nähe von Privatwohnungen, Wohnungen sowie öffentlichen und anderen Gebäuden, die für dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten ge nutzt werden, installiert wird. Damit werden die Anschaffungskosten ab 2023 um die bisherige Umsatzsteuer 19% billiger. Dies müsste meiner Meinung nach auch schon für in 2022 bestellte, aber erst in 2023 zu liefernde Anlagen gelten. Es fällt also künftig bei der Lieferung und Installa tion keine Umsatzsteuer mehr an. Im laufenden Betrieb können die Betreiber künftig die sog. Kleinunternehmerregelung in Anspruch neh men, so dass die Nutzung und Einspeisung unter den o.g. Voraussetzungen in den meisten Fällen komplett steuerfrei sein werden.
COBURGR: Das sind ja einmal gute Nachrichten. Haben Sie vielen Dank für das Gespräch!
Im Jahr 2022 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 57 Millionen Personen, die es für ganz besonders wichtig hielten, für die Familie da zu sein bzw. sich für die Familie einzuset zen. Das sind etwa 78% der Gesamtbevölkerung.
Quelle: Statista
Während es 1996 in Deutschland noch rund 13,2 Mio. Familien gab, ist die Anzahl im Jahr 2019 auf 11,6 Mio. Familien gefallen. Gleichzei tig ging die Zahl der Ehepaare mit minderjährigen Kindern von 7,7 Millionen auf 5,8 Millionen zurück, während die Zahl der Lebens gemeinschaften mit minderjährigen Kindern von 0,5 auf 1 Million stieg und die Zahl der Alleinerziehenden von 1,3 auf 1,5 Millionen.
Ehrlichkeit: 65 Prozent der Befragten finden es mustergültig, dass ihr familiäres Vorbild ihnen nichts vormacht.
Lebenserfahrung: 64 Prozent bewundern ihr Familienvorbild für seinen reichen Erfahrungsschatz.
Hilfsbereitschaft: 63 Prozent der Befragten finden an ihrem familiären Vorbild die Bereitschaft sympathisch, sich fürandere einzusetzen und zu helfen.
Freundlichkeit: Jeder zweite Deutsche lässt sich von den freundlichen Gesten eines Familienmitglieds inspirieren.
Konsequenz: 47 Prozent der Befragten schätzen an ihrem Familienidol die konsequenten Ansichten.
Quelle: Umfrage Forsa
Famillien mit minderjährigen Kindern in Deutschland 2021 in Millionen
2020 wurden offiziell (man geht von hoher Dunkelziffer aus) insgesamt 148.031 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt (2019: 141.792). 80% der Betroffenen sind Frauen.
Unter den Gewalttaten sind auch 460 Tötungen.
2019 wurden 55.500 Fälle von Kindeswohlgefährung registriert. 58% Vernachlässigung, 32% psychische Misshandlungen, 27% kör perliche Misshandlungen, 5% sexuelle Gewalt. 50% unter 8 Jahre.
Quelle: Bundesfamilienministerium und Statistisches Bundesamt
Die große Mehrheit der Deutschen möchte im Falle einer Pflege bedürftigkeit zu Hause und nicht im Pflegeheim betreut werden. 89% gaben in einer repräsentativen Befragung für die Deut sche Stiftung Patientenschutz an, im Bedarfsfall zu Hause von Angehörigen oder Pflegekräften versorgt werden zu wollen. Nur 9% würden eine Pflegeeinrichtung bevorzugen.
Seine Fotos, seine Geschichten aus Kriegsund Krisenregionen der Welt sind in vielen großen Medien erschienen, er hat Vorträge gehalten, internationale Ausstellungen er stellt, Bücher geschrieben: Der Bamberger Till Mayer erzählt Weltgeschichte anhand menschlicher Schicksale. Die Ukraine ist ihm dabei sehr wichtig. 2007 hat er das osteuropäische Land zum ersten Mal besucht. Seit 2017 dokumentiert er den Krieg im Donbas als Langzeitprojekt. Und er warnt: Putin muss endlich gestoppt werden, sonst kommt der Krieg auch zu uns. Ende Oktober erscheint sein neuer Bild- und Reportagenband „Ukraine – Europas Krieg“ im Erich Weiß Verlag. www.erich-weiss-verlag.de
Schon seit 2007 berichte ich aus der Ukraine. Damals führte mich ein Buch- und Ausstellungsprojekt über KZ-Überlebende in das osteuropäische Land. Viele Reportagen folgten in all den Jahren. Ehrenamtlich baute ich ein Rotkreuz-Projekt für alte Menschen in Not in der Stadt Lwiw mit auf. Was mich stets beeindruckte, welche Unterstützung ich bei meinen Projekten vor Ort in der Ukraine fand. So kam es, dass das Land und seine Menschen Teil meines Lebens wurden. Seit 2017 berichte ich regelmäßig von der Front im Donbas. Die Dokumentation des Kriegs in der Ukraine ist ein Langzeitprojekt von mir. Nach der Eskalation am 24. Februar habe ich natürlich auch meine Berichterstattung intensiviert. Alle fünf bis sechs Wochen geht es für zwei bis drei Wochen in die Ukraine.
Die Eskalation des Kriegs hätte vermieden werden können. Wenn der Westen rechtzeitig und entschlossen reagiert hätte. Schon lange vor dem Krieg in der Ukraine. Als Putin in Tschetschenien und Syrien Städte in Schutt und Asche bomben ließ, er sein Land Schritt für Schritt zu einer Diktatur umbaute. Putins brutal geführte Kriege haben schon vor der Ukraine Hunderttausenden das Leben gekostet. Doch nichts passierte. Im Gegenteil, wir finanzierten seine Aggression durch den Kauf seines Gases.
Von der Annexion der Krim und den Beginn des Kriegs im Donbas, beides geschah 2014, wurde in den deutschen und internationalen Medien noch ausreichend berichtet. Dann geriet der Krieg in Vergessenheit. In der Krim hatten zuvor russische Truppen Grenzen mit Panzern neu gezogen, in die Ostukraine brach Putin mutwillig einen Krieg mit dem Einsatz eigener Soldaten, Söldner und Geheimdienstleute vom Zaum. All das passierte mitten in Europa. Ich glaube, ich war zuletzt der einzige deutsche Journalist, der noch regelmäßig und über Jahre hinweg versuchte, an diesen Krieg zu erinnern. Weiteres Verdrängen ist gefährlich, dachte ich mir, als ich im Donbas zum ersten Mal im Schützengraben stand.
Hätte Putin 2014 nach der Annexion der Krim ein Embargo bekommen, das den Namen verdient, dann wäre jetzt nicht in ganz Europa der Frieden gefährdet. Davon bin ich überzeugt.
Wegschauen können wir uns nicht mehr leisten.
Wir können den Machthunger Putins nicht weiter ignorieren. Wenn wir ihn weiter morden und erobern lassen, dann werden wir selbst in einem Krieg aufwachen. Denn Putin will mehr als nur die Ukraine. Seine neue russische Welt hat aus seiner Sicht wesentlich großzügigere Grenzen.
Davor will ich auch weiter warnen. Gerade in Zeiten, in denen Querdenker zu PutinFreunden werden. Mit meinen (Foto-) Reportagen aus der Ukraine will ich dagegen halten. Ich erzähle Geschichten von sehr mutigen Menschen. Ich will meine Leserinnen und Leser, die Betrachter meiner Bilder nicht mit Depressionen zurücklassen. Ich zeigen ihnen, da sind Menschen, die bieten dem russischen Angriffskrieg die Stirn – unterstützt sie, sie können viel erreichen.
Ich zeige tapfere Menschen, aber ich beschönige nichts. Es geht nicht darum, dass ich sage, alles ist in Ordnung. Für die Protagonisten meiner Reportagen ist gerade wenig in Ordnung. Aber sie bestehen. Bei all dem Unrecht, das ihnen widerfährt, kämpfen sie auf ihre Weise: Helferinnen und Helfer, mutige Eltern, Soldatinnen und Soldaten.
Viele der Menschen, die ich jetzt mit meiner Kamera besuche und besuchte, sind mir seit Jahren ans Herz gewachsen. Es sind von Grund auf redliche Menschen. Sie lassen mich sehr nah an sich heran. Weil sie mir vertrauen. Und weil es ihnen wichtig ist, dass ihre Schicksale erzählt werden.
Ich versuche den Krieg nicht in Stereotypen zu schildern. Ich berichte von einer Freundin, die Tango tanzt, um mit den Folgen des Krieges klar zu kommen. Von Vertriebenen, die selbst zu Helfern werden. Von einem Freund, der seine Heimatstadt Charkiw freiwillig als Soldat verteidigt. Obwohl er 2014 traumatisiert aus dem Krieg zurückkam. Meine Reportagen entstehen im Hinterland genauso wie direkt an der Front. Aber was ist Hinterland, wenn es kaum eine Stadt im Land gibt, die nicht schon einmal Ziel russischer Raketenangriffe war. Auch kulturelle Einrichtungen sind mittlerweile ein ganz bewusstes Ziel der russischen Armee geworden. Es geht Putin nicht nur darum, Gebiete zu gewinnen, sondern eine Nation auszulöschen, mit ihrer Kultur, mit ihrer Geschichte.
Wir müssen uns bewusst sein: Putin hat sich eine Agenda gesetzt. Er will ein grossrussisches Reich wieder auferstehen lassen. Brutal und mit aller Gewalt. Wenn er jetzt keine schwere militärische Niederlage in der Ukraine einfährt, wird es weitergehen. Mit Moldawien und Georgien, auch dort hat er das gleiche Setup mit Pseudo- Seperatistenrepubliken geschaffen wie in der Ostukraine. Ich befürchte, wenn in zwei Jahren bei den US-Wahlen ein europaskeptischer Republikaner an die Macht kommt, geht er vielleicht davon aus, dass die Amerikaner den Bündnisverpflichtungen in der Nato nicht nachkommen. Dann geht es gegen die baltischen Staaten und Polen.
Elena tanzt in Odessa mit ihrem Mann Tango, um den Krieg die Stirn zu bieten
Ein einiges und demokratisches Europa bekämpft er von Innen, in dem er mit Fake-News die Gesellschaft spaltet und rechtsextreme und europafeindliche Parteien unterstützt. Er weiß Demokratiefeinde wie Le Pen und Orban an seiner Seite. Oder die Lega Nord in Italien. Auch bei der AfD hat er viele Freunde. Mit Erpressungen versucht er uns einzuschüchtern. Selbst mit Atombomben droht er. Wohlwissend, dass ihr Einsatz Russlands Ende bedeutet. Lassen Sie sich keine Angst von einem Faschisten wie Putin machen. Seien sie nur ein wenig so mutig wie die Ukrainerinnen und Ukrainer. Dann können wir ihm gemeinsam die Grenzen zeigen.
Und so funktioniert das APC: „Das sind die Abläufe einer großen Produktionsanlage“, sagt Dabrowski und klappt seinen Laptop auf. Wir treffen den 36-jährigen Elektroingenieur in der digitalen Manu faktur Zukunft.Coburg.Digital in Rödental, dem Gründerzentrum für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Auf dem Bildschirm kann der Jungunternehmer die Abläufe der Produktionsanlage se hen. Dabrowskis System APC (All Productions Control) analysiert die Ursache von Fehlern. Das kleine scheckkartengroße Gerät ist ein Mini-PC, der in der Maschine installiert ist und die Daten an unter schiedliche Endgeräte, beispielsweise einen Laptop in Echtzeit mel det. Er erklärt: „Wenn eine Schicht von sechs bis 14 Uhr geht, sollte in diesen acht Stunden auch produziert werden, vorausgesetzt die Ma schine läuft optimal.“ Das sei aber nicht immer der Fall, oft sei eine Anlage aufgrund von Störungen weniger Stunden als acht Stunden in Betrieb, in der Folge werde weniger produziert, als geplant.
„ In fast allen Fällen verursachen die drei bis fünf häufigsten Still standgründe mehr als 80 Prozent aller Stillstände. Kennt das Un ternehmen diese Fehler, kann es schon innerhalb weniger Stunden bis Tage 80 Prozent aller Stillstände beseitigen.“
Während bestehende Systeme einen Server benötigen, der zentral große Datenmengen speichern muss, ist der Kunde mit dem APC nicht auf eine zentrale Speichereinheit angewiesen. „Wenn wir 100 Anlagen haben, dann installieren wir ein Gerät in jede Anlage und je des verarbeitet dann die Daten dieser einen Anlage“, erklärt Dabrow ski. Der Kunde habe somit die Produktivität seines Unternehmens sowie wichtige Kennzahlen hinsichtlich Verfügbarkeit, Performance und Qualität der Produktion stets im Blick.
„Der Kunde weiß genau, was passiert, wo es Probleme gibt und welche Stellschrauben er drehen muss, um das Maxi mum aus der Maschine herauszuholen.“
Das sei preiswerter und ermögliche eine Installation und Inbetrieb nahme in der Hälfte der üblichen Zeit. Die Lösung ist für alle Unter nehmen interessant und alle Anlagen anwendbar, egal ob zehn oder 100 Maschinen im Betrieb laufen; auch das Alter und die Art der Ma schinen spielen keine Rolle.
… dank des APC All Productions control von datavi arbeiten Maschinen schneller, effizienter und steigern die Qualität. Benötigt wird dazu ein scheckkartengroßer Rechner, der in der Maschine installiert wird. Entwickelt hat das Produkt Patrick Dabrowski.
Egal ob Startup, Handwerker oder Dienstleister in der Region Coburg finden Existenzgründer aus allen Bereichen ein passendes Angebot aus Beratung, Netzwerk und Infrastruktur vor. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH freut sich, in der folgenden Serie Existenzgründer aus der Region zu präsentieren, die zeigen, dass die Existenz gründung in Coburg eine echte Alternative darstellt. Zusammen mit den Partnern aus dem Existenzgründernetzwerk Coburg steht die Wirtschaftsförderung allen Gründern und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite.
Die Idee zum APC kommt Dabrowski bei seiner Arbeit als Software-Entwickler für IoT (Internet of Things) Produkte. Er ist zum Beispiel an der Entwicklung von Blutzucker Patches, die den Glukosegehalt im Blut messen, beteiligt. Er überlegt, wie er die IoT Technologie auf die bestehenden Lösungen über tragen kann und tüftelt etwa ein Jahr lang, bis sein Produkt fertig für den Markt ist.
Im Sommer 2021 gründet Dabrowski sein Start-upUnternehmen. Seine Idee überzeugt, er erhält unter anderem eine Förderung des Freistaates Bayern. Mit 36.000 EUR unterstützt das Wirtschaftsministeri um die Gründungsidee. Unter 145 Bewerbern aus ganz Bayern gehört datavi zu den 20 besten Start-ups. Es ist das erste oberfränkische Team, das diese Förderung erhält.
Mittlerweile besteht datavi aus sechs Leuten einschließ lich des Chefs, neue Kunden
werden hauptsächlich über LinkedIn akquiriert. Das Sys tem ist bereits in fünf Unternehmen erfolgreich im Einsatz, Verhandlungen mit weiteren Kunden sind im Gange. Und es geht weiter: Ein digitales Schichtbuch, das Aufträge plant und weiterleitet, ist in Arbeit.
Der Name datavi ist übrigens rein zufällig entstan den. „Wir haben uns gedacht, dass er gut klingt“,
Die süc//dacor GmbH ist seit 25 Jahren der Dienstleister für schnelles Internet über VDSL, Fernsehkabel und Glasfaser in der Region Coburg und darüber hinaus bis nach Thüringen und Unterfranken, Partner für viele Kommunen, Ansprechpartner für Geschäftskunden.
Das Netz reicht von Rhön-Grabfeld im Westen bis nach Altenkunstadt im Osten, von Meeder im Norden bis nach Untermerzbach im Süden. Dazu kommen Ausbaugebiete in Unterfranken, der Oberpfalz oder im Landkreis Bayreuth. Überall dort hat die süc//dacor GmbH Ausschreibungen gewonnen und mit verschiedenen Partnern, wie der Mutter SÜC GmbH, der Stadtwerke Rödental GmbH oder der NGN Fibernetwork KG für den Ausbau mit schnellem Internet gesorgt. 2022 vertrauten über 15.000 Privatkunden und Geschäftskunden den Leistungen der süc//dacor GmbH.
… und zwar ganz schlicht und sporadisch, mit einer Holzbank, einem Tisch und zwei Rechnern, später kommen 19-Zollschränke hinzu. Frank Feihe und Uwe Meyer, die Gründer der süc//dacor GmbH, lernen sich bei den Stadtwerken Neustadt bei Coburg kennen. Sie haben eine gemeinsame Vision. Das Ziel der beiden Männer ist Handel und Beratung in Sachen Hard- und Software. Es geht anfangs zum Beispiel um Interneteinwahlen oder Internetauftritte für Geschäftskunden.
Am 16. Oktober 1997 melden Feihe und Meyer ihr Gewerbe, die dacor// services, an. Anfangs werden die Jungunternehmer noch belächelt, denn die Firmenbezeichnung Internetprovider ist relativ unbekannt. Der Firmensitz ist der Keller in Feihes Sonnefelder Wohnung. Der erste Kunde ist der Coburger Tourismus- und Kongressservice, für den die dacor// services einen Internetauftritt entwickeln und umsetzen. Das Einzugsgebiet beschränkt sich auf Sonnefeld und die Umgebung.
Ein Meilenstein erfolgt im Jahr 01. Januar 2002. Feihe und Meyer gehen eine Privat Public Partnership mit der SÜC GmbH ein. Mit der Partnerschaft ist die heutige süc//dacor geboren – das Unternehmen zieht in das Hofbrauhaus Coburg ein. „In dem Moment haben wir nicht nur Sonnefeld, sondern auch die Coburger Region mit schnellem Internet versorgt“, erinnert sich Feihe.
2009 beginnt der Glasfaserausbau im Coburger Stadtteil Beiersdorf. Die beiden Unternehmer betreten Neuland, denn zum ersten Mal wird anstelle der alten Kupfertechnik Glasfaser bis in jedes Haus verlegt (Fibre to the building). Und nicht nur das: „Wir waren Pioniere, wir hatten auch zum ersten Mal Privatkunden und wir mussten Telefonie und Fernsehen besorgen“, sagt Meyer.
Mit dem Pilotprojekt in Beiersdorf nimmt der Breitbandausbau an Fahrt auf, es werden schrittweise weitere Orte im Landkreis und darüber hinaus angebunden. Das gesamte Coburger Stadtgebiet inklusive der Innenstadt soll nach und nach bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein.
Seit Januar 2014 ist der Firmensitz der süc//dacor und itvCoburg am Schillerplatz 1 in Coburg. Das ehemals Zwei-Mann-Unternehmen ist auf 40 Mitarbeiter und fünf Auszubildende gewachsen. Angeboten werden verschiedene BreitbandAnschlüsse mit Übertragungsraten von 30, 50, 100, 400 oder 1.000 MBit/s. Je nach Ausbaugebiet wird das Haus entweder mit Glasfaser angebunden oder mit VDSL erreicht.
Ab dem Internettarif 50/10 erhalten Kunden einen Telefonanschluss mit einem Sprachkanal, einer Rufnummer und dem Tarif „Deutschland-Festnetz-Flat“. Ihre bestehende Rufnummer kann auf Wunsch von Ihrem bisherigen Anbieter übernommen werden. Als Option steht Ihnen ein zweiter Sprachkanal mit bis zu zehn Rufnummern zur Verfügung. Über den Internetanschluss bekommen Kunden kostenfrei die regionalen IPTV- und Internetradio-Angebote.
Zudem sind eine Vielzahl freier und kostenpflichtiger Angebote wie iTVCoburg, YouTube, Netflix, DisneyPlus, Amazon Prime und das Sky Go verfügbar. Auch zahlreiche Business-Produkte sind im Angebot: Hosting im Rechenzentrum Coburg, Internetanbindungen bis 100G, Überwachung 24/7/365, Voice-over-IPTelefonie, virtuelle Telefonanlagen, IoT mit LoRaWAN …
Seit 2020 wird mit LoRaWan ein neuer Geschäftszweig erschlossen. Mit LoRaWAN bietet die süc//dacor eine neue digitale Übertragungstech nologie in der Region an. Kompakte batteriebetriebene Sensoren messen regelmäßig und füttern die Anzeige der Werte am Bild schirm oder Handy. Sie alarmieren bei geöffneten Türen, erhöhten Flusspegeln oder leeren Silos und Tanks. Auch lesen sie mehrmals täglich Zählerstände von Wasser, Gas und Strom aus und brin gen Transparenz in den Energieverbrauch. Die kleinen Gerä te funktionieren viele Jahre und melden auch auf schlechte CO₂-Werte in Räumen oder überwachen die korrekte Küh lung von Impfstoffen.
Seit 2006 betreibt die süc//dacor GmbH mit iTVCoburg einen eigenen lokalen Fernsehsender. iTVCoburg war der erste von der bayerischen Landeszentrale lizenzierte lokale TV-Sender im Internet. Heute sind die Beiträge über viele Kanäle zu empfangen: im Kabelnetz in Teilen des Sendegebietes, auf der eigenen Homepage, in den sozialen Medien und auf Bildschirmen im Stadtgebiet. Überdies ist iTVCoburg der führende Produktionspartner für Unternehmen der Region: Mit Imagefilmen, Werbespots, Liveübertragungen und innovativen Videoproduktionen ist iTVCoburg der ortsnahe und kompetente Ansprechpartner.
Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGERKultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.
Lange Weiten, flache Hügel, ein freier Blick. Der Himmel, die Ruhe, die Natur, der Wald, das Wasser und dazwischen Zeugnisse der wechselvollen Geschichte: Nordwestlich von Berlin, im Naturpark Stechlich-Ruppiner Land, ist es unaufgeregt, kleine verschlafene Ortschaften schmiegen sich an die vielen Seen, die sich inmitten der Wälder niedergelassen haben. Hier, zwischen der Metropole Berlin und der Mecklenburger Seenplatte, am Rande Brandenburgs, kommt der Geist zu Ruhe und der Körper zu neuer Kraft. Die Natur ist sich selbst genug, und das ist gut so. Wir schla gen unser Quartier im Süden des Naturparks auf, in Lindow, seit 1998 staatlich anerkannter Erholungsort, eingerahmt von gleich drei Seen. Theodor Fontane hat, wie er in seinem Roman „Der Stechlin“ schreibt, schöne Zeiten in Lindow verbracht. Wir wollen es ihm nachtun.
See ist nicht gleich See. Obwohl alle drei nicht weit voneinander entfernt liegen, hat jeder seinen eigenen Charakter, seine eigene Seele, auf die man sich einlassen muss – und einlassen kann. Man hat Zeit. Der Gudelacksee im Westen der klei nen Stadt zum Beispiel ist der lebendigste von den dreien. Zahlreiche Schiffe lie gen an den Bootsstegen, man kann sich auch auf die kleine Insel Werder fahren lassen mitten auf dem See oder sich ein Boot ausleihen. Baden ist auch möglich, und an einer Bar am Ufer und einer Gastwirtschaft kann man sich stärken. Klein aber fein. Der Vielitzsee im Süden von Lindow ist der unauffälligste von allen. Und der Wutzsee im Osten von Lindow etwas für stille Genießer. Kleine Bade buchten und Bootsstege wechseln sich mit dichtem Wald ab, der bis ans Ufer reicht. Motorboote sind übrigens verboten auf dem Wutzsee.
Lindow ist ohne sein Kloster nicht vorstellbar. Noch heute prägt die Anlage das Stadtbild. Gegründet wurde das Kloster vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts. Es hatte seine Glanzzeit bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein, als es zerstört wurde. Die früheren Gemäuer sind heute noch als Ruinen zu erkennen, die alte Klosterschule aus dem 15. Jahrhundert heute noch gut erhalten, das Konventgebäude ist 2011 sogar restauriert worden und kann besichtigt werden. Eine weitläufige Parkanlage mit dem alten Klosterfriedhof und seinen historischen Gräbern umringt die alten Gemäuer. Ein Spaziergang auf jahrhundertealten Pfaden.
liche Zeiten, Theodor Fontane war natürlich auf seinen Reisen zu Gast. Kurt Tu cholsky folgte einige Jahrzehnte später. Doch nicht nur diese Persönlichkeiten verleihen Schloss Rheinsberg eine besondere Aura, es ist auch hier die Natur, die Lage am Grienericksee. Im Inneren kann sich der Besucher in das 18. Jahr hundert entführen lassen. So verbindet sich auf Schloss Rheinsberg Natur mit Kultur und Geschichte zu einer harmonischen Einheit.
Jahrzehntelange Erfahrung, Mode einzigartiger Designerinnen und Designer, Leidenschaft für schöne Dinge, und das alles mitten in Coburg: Frind Mode in der Ketschengasse steht seit 55 Jahren für modische Highlights auf Top-Level für moderne Frauen.
Christa Frind und ihr Team haben im Herzen Coburgs ein exklusives, besonderes Einkaufserlebnis geschaffen. Hier wird Mode nicht nur verkauft, hier wird sie gelebt. Immer im Sinn der Kundinnen aus Nah und Fern. „Unsere Devise war es immer, Mode wertiger Designer nach Coburg zu holen“, sagt Christa Frind. Handwerkliche Qualität, nachhaltig, modern. Mode für den sicheren stilvollen Auftritt, Business, Freizeit.
Diese große Auswahl an erstklassiger Mode auf hohem Level und ihre große Erfahrung erlaubt den drei Modeberaterinnen eine individuelle Beratung. „Wir raten unseren Kundinnen gerne zu einem persönlichen Designkonzept, das am besten zu ihnen passt, mit dem sie sich wohlfühlen.“
Die Mischung aus Mode der führenden Labels, die für Wertigkeit stehen, für Purismus, Perfektion, mit dem Einkaufserlebnis in einem denkmalgeschützten Gebäude vor Ort, das eigentlich weggerissen werden sollte, die wertschätzende Beratung auf höchstem fachlichem Niveau schätzen die zufriedenen Kundinnen von Frind Mode seit vielen Jahrzehnten.
Kein Heuwagen fährt, von Pferden gezogen, mehr durch die Hofeinfahrt. Kein Muhen und kein Grunzen dringt mehr durch die Holztür des Viehstalls. Keine Hühner, die mehr gackernd über das Gelände laufen. Man meint, es könnte still geworden sein auf dem Dreiseithof in der Staffelsteiner Straße 19 in Herreth. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Nachdem das Anwesen mehrere Jahre leer stand, ist nun das Leben zurück gekehrt.
Seit 1864 befindet sich der Dreiseithof in Familien besitz und wurde von Generation zu Generation wei tergegeben, umgebaut und erhalten. Auf über 2000 Quadratmetern Grund erstreckt sich das Anwesen im typisch fränkischen Baustil. Zur Straße hin offen steht das Wohnhaus gegenüber des Viehstalls. Die Rückseite des Hofes wird von der Scheune mit dem riesigen Tor eingenommen. Im hinteren Bereich noch die Reste des Backofens ganz in Sandstein ge fasst. Gerade im Fränkischen sind die Dreiseithöfe meist eng bebaut, weil sie sich im Dorfkern befinden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Weg zur Arbeit war kurz.
Bei der fast zehn Jahre dauernde Renovierung hat die jetzige Besitzerin Alexandra Müller-Röhr selbst oft mit Hand angelegt, Bauschutt entsorgt, Sand steine geschleppt, Fachwerk freigelegt. Eigentlich sollte das Wohnhaus zu Mietwohnungen umgebaut werden, bis die Müller-Röhrs sich entschieden, selbst nach Herreth zu ziehen. Entstanden ist ein modernes Wohnhaus in historischem Ambiente. Ein Wohlfühlhaus für eine vierköpfige Familie in einem gewachsenen Dorf inmitten grüner Landschaften.
Das Herzstück ist die noch immer so genannte „Gute Stube“, traditionsgemäß auf die Dorfstraße hinaus zeigend. Am rustikalen Eichentisch sitzt die Fami lie zu besonderen Anlässen. Abgetrennt wird diese durch eine kunstvoll geschmückte Holzwand. So entstand ein Kabinett, ein geheimes Hinterzimmer.
Wurde vorne in der guten Stube vom Hofherren Po litik gemacht, also Hochzeiten beschlossen, Grund stücke verkauft oder Intrigen gesponnen, konnte die ältere Generation mithören, ohne gesehen zu werden. Praktisch. Und wenn es im Winter zu kalt für die neugeborenen Ferkel wurde, durften diese kurzerhand mit in die Stube. Hier passten alle unter ein Dach.
Fast wäre der Traum vom renovierten Dreiseithof zwischendurch geplatzt, als 2014 nebenan die Tradi tionsbrauerei Stirnweiß in Brand geriet. Ein großer Schock, wie sich Alexandra Müller-Röhr erinnert, denn das Brauhaus und die Gastwirtschaft sind zur selben Zeit entstanden wie der Dreiseithof und hat ten im Jahr zuvor noch ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Wäre der Wind an diesem Septembertag aus einer anderen Richtung gekommen, wäre das Feuer auf die nächsten Gebäude übergesprungen. Zum Glück ist nichts passiert und so kann die Fa milie heute im ehemaligen Getreidespeicher, der jetzt als Wohnzimmer dient, sitzen, und durch das riesige Panoramafenster auf die Obstwiese und das ehemalige Backhaus blicken. Für den linken Teil des Hofes, den ehemaligen Viehstall, hat Alexand ra Müller-Röhr schon die nächste Idee. Da wird ein Partyraum mit Küche und Gästezimmern entstehen. Das nächste Gebäude also, das in Herreth aus dem Dornröschenschlaf geweckt wird.
Im Briefkasten schlummert in diesen Wochen und Monaten oft ärgerliche Post: vor dem Hintergrund von Krieg, Sanktionen und Gasnotstand erhöhen Energieversorger die Preise, und zwar zum Teil drastisch um das mehrfach – auch wenn vertraglich eigentlich Preisgarantien abgeschlossen worden waren. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern sorgt das für Zukunftsängste und für die Frage: Dürfen die das eigentlich? Der COBURGER hat sich dazu mit Dr. Wolfgang Hacker unterhalten, Fachanwalt bei der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler.
COBURGER: Herr Dr. Hacker, wenn Kunden einen Vertrag mit einem Energieversorger haben, der eine Preisgarantie beinhal tet, kann der dann so ohne weiteres gekündigt werden mit dem Angebot eines neuen viel höheren Preises?
Dr. Wolfgang Hacker: Es gibt zunächst mal einen rechtlichen Grundsatz, der heißt: Pacta sunt servanda, also Verträge sind zu erfüllen. Wenn also ein Vertrag vorliegt, in dem ein Gasanbie ter einen Festpreis für 24 Monate garantiert, dann kann dieser Vertrag ganz grundsätzlich erst einmal nicht gekündigt werden. Generell gilt also, wer eine Preisgarantie hat, kann gegen eine an gekündigte Erhöhung vorgehen, ob er damit aber Erfolg hat, ist derzeit aber nicht sicher, denn das muss in der aktuellen Phase erst einmal grundsätzlich gerichtlich entschieden werden.
COBURGER: Aber warum braucht es dann ein Grundsatzurteil, wenn der Kunde doch Anspruch auf Einhaltung des Vertrages zu den vereinbarten Konditionen hat?
Dr. Wolfgang Hacker: Es gibt die sogenannte „Störung der Ge schäftsgrundlage“, ein Gesetz, auf das sich die Anbieter jetzt be rufen, der Paragraf 313 im Bürgerlichen Gesetzbuch. Demnach können Verträge dann abgeändert oder gekündigt werden, wenn sich nach der Vertragsunterzeichnung maßgebliche Umstände, die sich auf den Vertrag auswirken, geändert haben, z.B. etwas, das nicht vorherseh- oder beeinflussbar ist. Und so berufen sich die Energieversorger bei Ihren Kündigungen auf die veränderte Situation mit dem Krieg in der Ukraine, den folgenden Sanktio nen gegen Russland und die eingetretene Energieknappheit. Zu dieser juristischen Überlegung gibt es zwei Meinungen, die sich gegenübererstehen: Die Energieversorger sagen, der Krieg und
die drastisch gestiegenen Einkaufspreise für Energie waren nicht vorhersehbar. Kundinnen, Kunden und Verbraucherzentralen meinen dagegen, das sei das kalkulatorische Risiko der Energie anbieter. Zurzeit laufen die ersten gerichtlichen Verfahren, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Man darf gespannt sein, wel ches Urteil da gefällt wird. Eine erste Entscheidung, die Ende Au gust im Rahmen eines Eilverfahrens vom Landgericht Düsseldorf ergangen ist, hat den Kunden Recht gegeben. Sie ist aber noch nicht rechtskräftig.
COBURGER: Aber bis es so weit ist, was können Kunden tun?
Dr. Wolfgang Hacker: Wenn Energielieferanten Schreiben verschicken, dass sie ihre Preise erhöhen, hat man ein gesetzli ches Sonderkündigungsrecht, das kann man bis einem Tag vor der Preiserhöhung ausüben. Dann wird man automatisch vom Grundversorger (in der Regel die lokalen Stadtwerke) übernom men, also es wird einem nichts abgedreht. Und dann kann man sich in Ruhe nach einem neuen Tarif umschauen oder bei den eigenen Stadtwerken bleiben. Wenn man glaubt, dass die Preiser höhung widerrechtlich ist, empfiehlt es sich, sich zunächst an die Verbraucherzentralen zu wenden. Die haben viele Musterschrei ben und Informationen im Netz zu diesem Thema. Außerdem bereiten einzelne Verbraucherzentralen aktuell bereits Muster feststellungklagen vor, an denen sich Betroffene ganz einfach als Kläger beteiligen können, indem sie sich online anmelden. Diese Klage mündet in ein Grundsatzurteil, ob Kündigungen rechtmä ßig waren mit Verweis auf Störung der Geschäftsgrundlage oder eben nicht.
Von Wolfram Hegen | Fotos: Val Thoermer
Planung und Konzeption, Kompetenz vom Entwurf bis zur Fertigstellung, Handwerk, Kreativität, Individualität, Qualität, Exklusivität, Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit. Dafür steht seit 30 Jahren das Coburger Familienunternehmen Wichtrey Homeware mit seinen heute zwei Standorten, dem Showroom in der Bahnhofstraße und den Werkstätten in der Mühlgasse. Die kreativen Einfälle und handgefertigten Produkte des Teams rund um Firmengründer Mathias Wichtrey sorgen für Wohnkultur in vielen Häusern, Wohnungen und Geschäftsräumen in der Region und weit darüber hinaus.
Eine Reihe im COBURGER über Wichtrey Homeware –Folge 7: Neues Leben im alten Lager
Ein Loft mitten in der Stadt. Eine Oase der Ästhetik in engen Häuserzeilen: Viel Raum, viel Platz, Einblicke und Ausblicke. Alte Materialien in perfekter Kom bination mit modernster Technik – wo früher Glas gestapelt stand, Scheiben, Fenster, Rahmen, Bilder, im Lager der früheren Glaserei Karl in der Walkmühl gasse, hat Wichtrey Homeware eine eigene neue Welt geplant und im Team perfekt umgesetzt.
„Wir wollten aus einer alten Fläche mit Liebe zum Detail und mit vielen historischen Baustoffen neuen Wohnraum entstehen lassen“, sagt Mathias Wichtrey über die Neugestaltung der eigenen Räume unter dem Dach. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit lag ihm am Herzen. So schmücken jetzt 200 Jahre alte Dielen, die er bei einem Händler historischer Baustoffe in CoburgBeiersdorf entdeckt hatte, getrocknet und gebürstet, eine Dachschräge. Die alte Rigipsdecke hatte man entfernt und das Dach halbseitig aufgemacht, die Tragkonstruktion aus alten Holzbalken ist charmant, das Gefühl großzügig, luftig. Auch die Badabtrennung ist schon älter als ein Jahrhundert: Eine alte Industrieverglasung, gefunden bei einem Händler in Freiburg, sandgestrahlt, grundiert, gestrichen. Ein gläserner Raum im Raum.
Die vielen historischen Elemente werden perfekt ergänzt mit modernster Gebäudetechnik: Eine Fußbodenheizung sorgt für wohlige Wärme, die Elektrik ist auf dem allerneuesten Stand, ein Bussystem ermöglicht die automatische Steuerung von Temperatur, Licht und vielen anderen Applikationen.
Entstanden ist ein geräumiges, charmantes, luftiges und doch gemütliches Loft mit nahezu allen erdenklichen Annehmlichkeiten, das bald als exklusives Boxspringbettenstudio dienen wird. Diese Idee nämlich kam der Familie Wichtrey während der Arbeiten: Guter und erholsamer Schlaf ist existenziell für die Gesundheit. Und das neue Ambiente bietet die perfekte Möglichkeit, verschiedene Betten in allen Größen und mit nachhaltigen Materialien auf angenehme Art und Weise in aller Ruhe zu testen.
Am Ende also wieder ein Stück nachhaltiger Umbau auf höchstem ästhetischem und technischem Niveau, alles aus einer Hand, so eben, wie sich die Fachleute von Wichtrey immer um die komplette Realisierung von Sanierungsprojekten kümmern: Von der Bestandsaufnahme bis hin zur gemütlichen Einrichtung.
Wer nach einem aufregend anderen Einkaufserlebnis in der Coburger Region sucht, ist im DELIFE STORE in Ebersdorf genau richtig. Das 3.000 qm große Geschäft ist so ganz anders als jedes gewöhnliche Möbelhaus.
Obwohl DELIFE seit 2008 eigentlich auf den Online-Handel mit hochwertigen Massivholz- und Polsterkreationen spezialisiert ist, ist der auf dem Firmengelände befindliche Store ein echtes Juwel, wenn es um die gelungene Inszenierung von Möbeln und Wohnaccessoires in stilechtem Ambiente geht: Vollgestopfte Hallen, unangenehme Beleuchtung oder Regale voller Klimbim sucht man im DELIFE STORE vergebens.
Schon die prächtige Eingangshalle imponiert mit einer beeindruckenden Ausstellung einzigartiger Tischplatten aus wertvollen Hölzern und hochwertigem Epoxidharz. Das macht Lust die Stufen der großen Treppe hinaufzusteigen und die Einrichtungswelt von DELIFE für sich zu entdecken.
Und die Erwartungen werden sogar übertroffen. In 9 riesigen Räumen erwarten alle Gäste und Kunden atemberaubenden Arrangements der schönsten Möbelserien, Neuheiten und exklusiven Einzelstücke, die oft nur im STORE selbst und nicht online zu haben sind. Das offene Konzept sorgt für ein ruhiges und stimmungsvolles Ambiente, das das Aussuchen und Entdecken von Möbeln einfach viel entspannter machen. Und auch die Preise der Designmöbel überraschen positiv.
„Uns ist es besonders wichtig, dass der DELUXE LIFESTYLE sich nicht nur an eine kleine Klientel wendet, sondern an jeden gerichtet ist, der Lust auf schöne Möbel hat.“, erklärt Max Kirchner, Geschäftsführer und Mitgründer der DELIFE GmbH, „Deshalb ist uns eine faire Preisgestaltung ganz besonders wichtig. In unserem DELIFE STORE können wir am besten zeigen, dass individuelles Wohnen und erstklassige Beratung keine Frage des Geldes sein müssen. Den Menschen hier ein ganz neues Verkaufserlebnis bieten zu können, darauf sind wir sehr stolz.“
Auch beim Thema Lieferbarkeit unterscheidet sich der DELIFE STORE stark von einem gewöhnlichen Möbelhaus. Während dort Lieferzeiten von 6 bis 8 Wochen die Regel sind, hat DELIFE ca. 80 % seiner Ware ständig auf Lager. Die neuen Möbel werden entweder innerhalb von 2 bis 4 Werktagen geliefert oder können mit einem Rabatt von 10 % gleich mitgenommen werden.
Alle zwei Jahre wird der DELIFE STORE komplett umgestaltet und erstrahlt mit aktuellen Serien und den schönsten Kreationen im neuen Licht. Die Umbauten nimmt das Unternehmen stets zum Anlass, um ein großes Sommerfest zu begehen. In diesem Jahr konnte das Unternehmen beim großen DELIFE SUMMER Event mit Pool, großem Beachbereich, Cocktails, DJ und jeder Menge kulinarischer Köstlichkeiten über 2.000 Gäste begeistern. Doch auch ohne Fest lohnt sich ein Besuch im DELIFE STORE – für alle, die Ihr Zuhause in ein echtes Königreich verwandeln wollen, ist der DELIFE STORE der Geheimtipp in unserer Region!
In der Ausgabe 21 im Juni 2017 berichtete der COBURGER über die Neueröffnung des Immobilienbüros Engel & Völkers in Coburg unter dem Titel „Coburg ist uns ans Herz gewachsen“. Heute, 5 Jahre später, sind die beiden Gründer, Sonja & Dieter Haimann, in der Region fest verwurzelt. Das Team besteht aktuell aus 10 Kolleginnen und Kollegen und seit diesem Monat gibt es ein zweites Büro in Kronach.
„Von den beiden Standorten aus betreuen wir die oberfränkischen Städte und Gemeinden in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels, Kulmbach, Kronach und den Thüringer Landkreis Sonneberg“ erklären Sonja & Dieter Haimann.
Die Kunden von Engel & Völkers profitieren vom Netzwerk der Marke, bestehend aus über 16.000 Menschen, die in 31 Ländern in 912 Immo bilienshops tätig sind. Im Oktober 2019 titulierte der COBURGER Engel & Völkers als „Botschafter der Region“, eine Analyse des Kundenstammes bestätigt auch 3 Jahre später den Titel: „Die Hälfte unserer Suchkunden stammt nicht aus Oberfranken!“ Mit der hohen Lebensqualität, dem guten Preis-/Leis tungsverhältnis und attraktiven Rendite bei einem guten und fairen Mietniveau werben Sonja & Dieter Haimann seit 5 Jahren erfolgreich – nicht nur in Deutschland.
„Wir nehmen die Herausforderung an, in Zeiten des Wandels und der Verunsicherung zu wachsen.“ Die Beiden sind davon überzeugt, dass sich der Immobilien markt in der Region als stabil erweist, im Gegensatz zu Metropolen, die teilweise erhebliche Preiseinbrüche ver zeichnen. So viel sei schon verraten: „Auch in Coburg ha ben wir bereits eine weitere Bürofläche angemietet und wir suchen aktiv nach Kolleginnen und Kollegen, die unser Team bereichern. Quereinsteiger sind ebenso willkommen wie Profis aus der Immobilienbranche.“
Engel & Völkers steht für Tradition und hohe Dienstleistungsqualität in Sachen Immobilien. Seit über 40 Jahren ist das Unternehmen in der Vermittlung von Wohn- und Gewerbeimmobilien tätig. Engel & Völkers ist mittlerweile an 912 Standorten in 31 Ländern auf fünf Kontinenten mit über 16.000 Mitarbeitern vertreten – damit ist Engel & Völkers ein weltweit führendes Dienstleistungs unternehmen für private und institutionelle Kunden. Die Dienstleistungspalet te umfasst die Beratung, die Vermietung, den Verkauf oder auch Bewertungen rund um Immobilien. Dieses Knowhow ist seit nun schon seit drei Jahren für die Region rund um Coburg verfügbar.
Sonja und Dieter Haimann
Oberfranken Immobilien oHG
41 | 96450 Coburg
„Wir suchen nach Kolleginnen und Kollegen, die unser Team bereichern“
Sonja und Dieter Haimann
Es herbstelt. Auch in der Kultur. Der Kalender mit vielen hochwertigen Veranstaltung ist so voll wie seit 2019 nicht mehr. Bei der Qual der Wahl wollen wir ein wenig helfen. Für welche Termine auch immer Sie sich entscheiden: Viel Freude.
Oper in drei Akten von Nikolai Rimski-Korsakow Libretto von Wladimir Bjelski nach einem Märchen von Alexander Puschkin | Deutsch von Heinrich Möller
Nikolai Rimski-Korsakow hat mit seiner letzten Oper eine Politsatire im Mär chengewand geschaffen, die auf das revolutionär aufgeladene Russland von 1905 Bezug nimmt und das Zarentum karikiert: König Dodon ist alt und bequem ge worden. Doch sein Reich wird von allen Seiten bedroht und er sucht vergeblich Rat bei seinen beiden Söhnen. Da bietet ein Astrologe dem König einen golde nen Hahn an, der ihn durch sein Krähen vor jeglicher Gefahr warnen soll. Zu nächst schickt König Dodon seine Söhne in die Schlacht und muss schließlich widerwillig selbst in den Kampf ziehen. Als Feind tritt ihm jedoch die schöne und verführerische Königin von Schemacha entgegen, die ihre ganz eigenen Plä ne verfolgt …
In „Der goldene Hahn“ zeigt sich Nikolai Rimski-Korsakows kompositorisches Genie in Höchstform: Eine mitreißende, mitunter orientalistisch anmutende Musik, mit der er die Figuren seiner Oper farbenprächtig in Musik setzt. Inten dant Bernhard F. Loges spürt in seiner zweiten Inszenierung am Landestheater Coburg den systemkritischen Tendenzen dieses Meisterwerkes nach und erzählt sie als Parabel auf die Realitätsferne von Politik. Ana Tasic entwickelt dazu eine modern-märchenhafte Bilderwelt, die die Aktualität dieser Tragikomödie über Macht, Intelligenz und Liebe greifbar werden lässt.
Wann? 20. Oktober bis
Landestheater
Dezember 2022
Großes Haus
Soul steht für Emotion, Hingabe, Leidenschaft. Eine Musikrichtung, die sich in den 1950er-Jahren aus Gospel und Rhythm ’n’ Blues entwickelte und vor al lem den afroamerikanischen Musiker*innen eine Stimme gab. Meist geht es um Liebe, Leid, Unterdrückung und Verrat – nicht zuletzt in der Bürgerrechtsbe wegung spielte Soul eine wichtige Rolle. Anlässlich des gewaltsamen Tods von George Floyd im Mai 2020 flammten die Proteste gegen Rassismus und Polizei gewalt in den USA erneut auf und weltweit solidarisierten sich Menschen mit der „Black Lives Matter“-Bewegung. Ballettdirektor Mark McClain möchte in diesem sehr persönlichen Ballettabend anhand der Entwicklung der Black Mu sic auch die Geschichte der Unterdrückung und Diskriminierung der People of Colour aufzeigen. Das Szenario entwerfen er und seine Schwester Isa McClain van der Werf gemeinsam und lassen sich dafür von realen Ereignissen und eige nen Erlebnissen inspirieren.
Wann? 07. Oktober 2022 bis 22. Januar 2023
Coburg, Großes Haus
Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Prinz Sergius Wladimir wird von der russischen Fürstin Fedora Palinska zu rückgewiesen und sinnt auf Rache: Er stellt der Fürstin den gefeierten Zirkusa krobaten Mister X als Prinz Korossow vor, in den sie sich sofort verliebt. Prinz Wladimir ist voller Schadenfreude über die scheinbar nicht standesgemäße Ver bindung und möchte die Fürstin vor versammelter Hochzeitsgesellschaft als die Zirkusprinzessin bloßstellen. Doch er hat die Rechnung ohne die wahre Identi tät von Mister X gemacht. Nach dem Riesenerfolg der „Gräfin Mariza“ landete Emmerich Kálmán mit der schwungvollen Tanzoperette „Die Zirkusprinzessin“ 1926 einen Volltreffer: Ein Verwirrspiel der Herzen in der flirrenden Zirkuswelt, garniert mit unsterblichen Melodien wie „Zwei Märchenaugen“, Wiener Walzer, Foxtrott und bunt schillernder Zirkusmusik machten die letzte Operette der sil bernen Ära zu einem Kassenschlager.
Wann? 4. Dezember 2022 bis 05. Februar 2023
Landestheater Coburg, Großes Haus
Herr Schröder ist wieder da. Ab Herbst 2020 geht der staatlich geprüfte Deutschlehrer mit seinem neuen Solo „Instagrammatik – das streamende Klassenzimmer“ auf Tour. Vieles hat sich seither verändert an der Helene-Fischer- Gesamtschule: Der Medienwagen hat Netflix, die Schulbücher gibt’s als Podcast und bettlägerige Schüler werden per Livestream zugeschaltet.
Obwohl alles neu ist, sind manche Dinge natürlich beim Alten geblieben. Der Kopierer meldet Papierstau ohne Rettungsgasse, im Tafelschwamm paaren sich die Einzeller und auf dem Lek türestapel „Effi Briest“ liegt der Kreidestaub. Um Herrn Schröder da abzuholen, wo er steht, richtet ihm seine 12a einen Instagram-Account ein. Unter Hashtag „korrekturensohn2.0“ wer den hier die wichtigsten schulpolitischen Fragen diskutiert: Wann gibt es endlich den Videobe weis im Klassenzimmer? Was macht Herr Schröder beim Junglehrerstammtisch? Und singt er am Ende der Stunde wirklich „Atemlos durch G8“?
In der Aventszeit verwandelt sich der Coburger Markplatz in eine stimmungsvolle Weihnachtsstadt.
Am Freitag, den 25. November, erstrahlt der Weih nachtsmarkt in leuchtenden Farben und Tannengrün geschmückt. Besucher*innen können sich bis zum 23. Dezember vom märchenhaften Flair verzaubern las sen. In den Verkaufshäuschen werden frisch hergestellte Produkte angeboten wie Glühwein, Punsch, Deftiges, Süßes und Pikantes. Handwerker*innen aus der Region zeigen in einer lebenden Werkstatt ihr Können, lassen sich bei der Herstellung ihrer Kunstwerke zusehen und bieten ihre Waren feil. Für die kleinen Besucher*innen gibt es ein nostalgisches Karussell. An den Sonntagen besuchen das Christkind und der Weihnachtsmann den Markt und verteilen süße Überraschungen. Künst ler*innen, Chöre und Kapellen sorgen in den Abend stunden für musikalische Unterhaltung. Die hübsch dekorierten Häuschen, der Lichterhimmel rund um das Prinz-Albert-Denkmal und die wohlige Wärme der Kaminfeuerstelle laden Groß und Klein zum Bummeln und Verweilen ein.
Wann?
Der VEREIN e. V. Coburg präsentiert mit der Reihe „music & dine“ ein musikalisch-kulinarisches Event im Foyer der WSCO in Coburg Mauer 12. Im Preis von 26,00 EUR ist ein auf die Thematik des Abends abge stimmtes exklusives Miniglas-Buffet enthalten. Cantautores – so nennen sich in Spanien die Liedermacher. Mit Gitarre, Violoncello und Gesang begeben sich Ricardo Volkert und Jost Hecker auf eine magische Reise, die vor allem durch Andalusien führt. Im Gepäck: traditioneller Flamenco (Soleares, Alegrías), Volkslieder (Café de Chinitas, Sevillanas) und wunderschöne Vertonungen spanischsprachiger Dichter (Federico Gar cía Lorca, Pablo Neruda und andere). Orte und Zeiten werden durchquert, von den Tavernen und Gassen der Dörfer und Städte, von Granada, Cádiz und Sevilla geht es an die Strände und ins Gebirge Andalusiens, schwer – aber auch leicht – beladen mit Romanzen, Rumbas und Balladen.
Wann? 20. Oktober 2022 | 19 Uhr bis 21 Uhr
Wo? Foyer der WSCO Coburg
Tickets: www.musicvision-coburg.de und bei Riemann am Markt
Bozen Brass ist ein Brass Ensemble, das in keine der gängigen Schubladen passt. Die sechs Südtiroler bieten den Zuhörern einen spannungsreichen musikalischen Bilderbogen quer durch die Musikgeschichte und alle Stilrichtungen. In Südtirol und dem gesamten Alpenraum haben Konzerte in der Weihnachts- und Vor weihnachtszeit eine ganz besondere Tradition. Alpenländische Weisen, ruhige klassische Musik, bekannte Weihnachtslieder und anglo-amerikanische Christmas Songs – das alles passt in ein Adventskonzert mit Bozen Brass.
Wann? 12. Dezember 2022, 20 Uhr
Wo? Foyer der HUK-COBURG, Willi-Hussong-Straße 2, 96450 Coburg
Weitere Informationen: www.verein-coburg.de
Hayrapet Arakelyan
Fedor Rudin
Florian Noack
Saxophon
Klavier
Nur einen Steinwurf von den Champs Elysées entfernt, eröffnete im Jahr 1922 der Nachtclub „Le bœuf sur le toit“ („Der Ochse auf dem Dach“). Künstler wie Jean Cocteau, Pablo Picasso oder Salvador Dalí feierten dort den Rausch und die Unbekümmertheit der 20er-Jahre. Fedor Rudin, selbst in Paris aufgewachsen und mittlerweile Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, spürt mit seinen Musikerkollegen, dem Armenier Hayrapet Arakelyan und dem Belgier Florian Noack, dieser inspirierenden Zeit nach. Im zweiten Teil des Konzerts geht es von Paris direkt nach New York. Dorthin, wo George Gershwin und Duke Ellington großartige Erfolge feierten und dafür sorgten, dass der Jazz seinen Siegeszug um die Welt antreten konnte. Das „Fratres Trio“ präsentiert in der ungewöhnlichen Instrumenten-Kombination Violine, Klavier und Saxofon ein ausgefeiltes Pro gramm, das dem Hörerlebnis eine völlig neue Dimension verleiht.
Wo? Foyer der HUK-COBURG, Willi-Hussong-Straße 2, 96450 Coburg
Weitere Informationen: www.verein-coburg.de
Der VEREIN e.v. COBURG ist f ü r sein hochkarätiges Konzertangebot in Verbindung mit außergewöhnli chen Events und Kulturreisen bekannt. Erleben Sie Kü nstlerinnen und Kü nstler von Weltrang und las sen Sie sich von einem musikalisch vielseitigen Pro gramm überraschen, das weit über die Veste-Stadt Coburg hinaus seinesgleichen sucht.
Im Kalenderjahr 2023 feiert der VEREIN das 150-jäh rige Jubiläum. Auch das spiegelt sich im Programm wider.
Lisa Canny ist siebenfache Gewinnerin des renom mierten „All-Ireland Championship“ auf der Harfe und dem Banjo. Was sie mit dem Nationalinstru ment Irlands, der Harfe, zu spielen vermag, versetzt selbst Experten in Staunen. Egal, ob es sich um eine Hip-Hop-Eigenkomposition oder um einen geco verten Ed Sheeran Song handelt, Lisa Canny bietet musikalische Perfektion. Canny hat ein Gesamt kunstwerk geschaffen, das aus einer Mischung irisch traditioneller Musik, Pop und Hip-Hop besteht. Diese ganz individuelle Stilverschmelzung hat dazu geführt, dass namhafte Musikmanager wie Miles Copeland von der Band „The Police“ Lisa Canny als Irlands nächste große Musikerin auf den Büh nen der Welt bezeichnen. Über zwei Millionen On line-Streams bezeugen, dass die Multiinstrumenta listin und Songwriterin das internationale Parkett bereits erfolgreich beschritten hat. Hinzu kommen zahlreiche Auszeichnungen, darunter der „UK Fu ture Music Songwriting 2016“ Preis und ein Platz auf der Top-Ten-Liste der BBC America unter den „Irish acts you don’t want to miss“.
Bereits während seiner Schulzeit als professioneller Musiker tätig, gilt der 24-Jährige als einer der vielver sprechendsten jungen Künstler des Landes und tourt weltweit als Mitglied der verschiedenen Bands seines Mentors Wolfgang Haffner sowie der aktuellen Formation der Saxofon-Ikone Bill Evans, „Bill Evans & The Spykillers“. Mit seinem neuen Album „Peace Of Mind“ zeigt der Pianist, Keyboarder und Organist nicht nur einmal mehr eine künstlerische Reife, sondern er konnte auch gleich zwei lebende Legenden für die Aufnah men verpflichten: den US-amerikanischen Bassisten Will Lee und den deutschen Schlagzeuger Wolfgang Haffner. Das Ergebnis ist ein ausgereiftes Album, welches mit einer vielschichtigen Klangwelt, reichhalti gen Kompositionen und einer ansteckenden Energie beeindruckt.
bringt Simon Oslender im Trio mit seinen
Hendrik Smock (Drums)
vor Energie,
Musik des neuen
nur so strotzt.
Der Radio-Journalist Achim Bogdahn, vielen be kannt aus „Eins zu eins. Der Talk“, dem „Tages gespräch“ oder dem „Zündfunk“ hat – jeweils in prominenter Begleitung – die höchsten Berge aller Bundesländer erklommen. Dabei hat er sich zum Ziel genommen, nur mit öffentlichen Verkehrsmit teln anzureisen und nur kostenlos via Couchsurfing zu übernachten. Der Auslöser war eine kleine Zei tungsmeldung. Ein 84-jähriger Rentner aus Sach sen-Anhalt, so hieß es da, sei gerade zum 8000. Mal in seinem Leben auf den Brocken gestiegen, den höchsten Berg seines Bundeslandes, immerhin über 1.100 Meter hoch. Und weil er das seit Jahrzehnten täglich mache, werde er von allen nur Brocken-Ben no genannt. Diesen Menschen wollte Bogdahn un bedingt kennenlernen. Und konsequenterweise wollte er anschließend auch auf die restlichen fünf zehn höchsten Berge der anderen Bundesländer. Aus diesem Projekt entstand mit „Unter den Wolken“ ein wunderbares Buch über Land und Leute. Zur an schließenden After-Show-Party im Toxic Toast wird Achim Bogdahn ein paar Scheiben auflegen.
In der Originalerzählung, die für Coppolas mehrfach Oscar-prämierten Film über den Vietnam-Krieg Pate stand, heuert der englische Kapitän Marlow auf dem Dampfer einer belgischen Handelsgesellschaft im Kongo an. Seine Mission: den schwarzen Fluss hinaufzufahren, ins Herz des afrikanischen Konti nents, wo ein Handelsagent namens Kurtz sich ein eigenes Reich geschaffen hat, in dem er Gott spielt. Diesen Mann soll Marlow finden und in die Zivili sation zurückbringen, doch stattdessen zieht ihn Kurtz immer tiefer hinein in das Grauen. Lesungen mit Ben Becker sind Ereignisse. Das gilt umso mehr für die auf Joseph Conrads großem Werk basieren de Lesung. Es gibt nur wenige Schauspieler, die der Originalerzählung von Francis Ford Coppolas filmi schen Meisterwerk „Apocalypse Now“ eine Stimme geben können. Ben Becker ist dafür die Idealbeset zung. Nicht nur, weil er den Namen des Autors Jo seph Conrad als Tattoo auf seinem linken Arm unter der
sondern auch, weil er von der Reise
jeder andere zu wis
Zahlreiche große Unternehmen verfügen über eigene, professionelle Mitarbeiter zur Eventorganisation, um Anlässe optimal organisie ren zu können. Bei vielen kleineren und mittelgroßen Unternehmen denkt man meist, dass man sich für die Organisation und Planung ei ner Veranstaltung die professionelle Unterstützung einer Eventagen tur nicht leisten kann. Ist das aber tatsächlich so?
Nein, Planungen benötigen viel Zeit und damit Geld, Angebote müs sen eingeholt, Personal gebucht und betreut, Räume gemietet, die Veranstaltung vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet werden. Die eigene Arbeit im Unternehmen leidet darunter, der interne Auf wand und Rechnungen aller Dienstleister und Lieferanten sind oft immens.
Eine professionelle Agentur dagegen kann vieles günstiger abwi ckeln, kennt den Markt, kann Angebote vergleichen, Kosten senken und sich dabei noch selbst finanzieren. Am Ende spart der Auftrag geber Zeit, um sich auf sein eigenes Unternehmen zu konzentrieren – und oft auch Geld. Und vor allem: Er kann sich ganz entspannt auf eine professionelle Veranstaltung freuen.
Es lohnt sich also die Angebote und AGB genau zu prüfen, da am Ende der Gesamtpreis entscheidend ist und der ist mit Eventagentu ren häufig besser als vermutet.
Was für ein Jahr für die Veranstaltungsspezialisten von pp event – die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Gemein nützige Wohnungsbaugenossenschaft in Neustadt bei Coburg, das große Jubiläum 150 Jahre DB Schenker in der alten Kühlhalle, und natürlich der Betrieb des Gold strands am Goldbergsee gemeinsam mit weiteren Part nern: Nur drei von vielen Beispielen erfolgreichen Ma nagements.
pp event ist der kompetente Partner für die Planung, Organisation und Durchführung von Events aller Art. Das Team rund um Oliver Popp kann auf eine über 15-jährige Erfahrung zurückgreifen. Die Vorteile für die Kundinnen und Kunden liegen auf der Hand:
Ein großes Netzwerk Ein eingespieltes Team Locations für jeden Anlass
Zahlreiche erfolgreiche Konzepte & kreative Ideen Rechtssicherheit
Und auch das bieten wir noch an:
Unsere CocktailChef-Anlagen sind ein Highlight für Festlichkeiten im privaten und geschäftlichen Bereich.
coburg.cocktailchef-anlage.de
416 Seiten
ISBN: 978-3-453-27382-5
22,00 Euro
eBook
ISBN: 978-3-641-28478-7
15,99 Euro
Bevor ich „Unter den Wolken“ in Händen hielt, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, dass mich ein Buch über die Besteigung der höchsten „Berge“ aller Bundesländer (die Bandbreite reicht von der 32,5 Meter hohen Erhebung im Bremer Friedehorstpark bis zur 2.962 Meter hohen Zugspitze in Bayern) so sehr begeistern würde. Neugierig war ich allerdings schon, da ich den Autor, Achim „Sechzig“ Bogdahn, aus dem Radio kenne (Bogdahn moderiert bei Bayern 2 die Sendungen „Zündfunk“, „Eins zu Eins. Der Talk“ sowie das „Tagesgespräch“) und dieser uns schon einige Zeit vor Erscheinen des Buches gefragt hatte, ob wir uns eine Lesung mit ihm vorstellen könnten.
Doch kaum hatte ich die ersten Zeilen dieses außergewöhnlichen Buches gelesen, war alle Skepsis verflogen. Schon auf der zweiten Seite hatte mich Achim Bogdahn „am Haken“. Da beschreibt er, wie ihn eine Zeitungsmeldung über den „Brocken-Benno“ dazu inspirierte, die höchsten Erhebungen aller Bundesländer zu erklimmen. Und da Bogdahn ein sehr interessierter und den Menschen zugewandter Zeitgenosse ist, beschloss er, das jeweils in prominenter Begleitung zu tun. Doch zurück zum „Brocken-Benno“: Der heißt eigentlich Benno Schmidt, ist 90 Jahre alt, und schon über 9.000-mal(!) auf den 1.141 Meter hohen Brocken gestiegen. Erst seit der Wende ist der Gipfel wieder frei zugänglich, und seither wandert Benno Schmidt beinahe täglich hinauf. Diese Geschichte ließ Achim Bogdahn keine Ruhe, und so erklomm er schließlich gemeinsam mit dem „Brocken-Benno“ den höchsten Berg Sachsen-Anhalts.
Dieser folgerichtig ersten Besteigung sollten 15 weitere folgen, die Bogdahn jeweils in Begleitung von aus dem jeweiligen Bundesland stammenden Persönlichkeiten in Angriff nahm. Diese Wanderungen lesend zu begleiten, ist ein großes Vergnügen, da Achim Bogdahn ein sehr aufmerksamer, interessierter und wacher Beobachter ist. Zudem bestritt er die Anreise zu seinen Zielen ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und übernachtete, falls erforderlich, nur kostenlos als „Couchsurfer“. Und so sind die Erlebnisse und Begegnungen auf seinen Reisen mindestens so interessant wie die Wanderungen selbst.
Was der „Menschenfänger“ Bogdahn auf seinen Touren alles erlebte, ist oftmals lustig, manchmal skurril, teils berührend und gelegentlich auch ein bisschen geheimnisvoll.
Freuen Sie sich also mit uns auf die Lesung mit Achim Bogdahn am 21. Oktober!
Bayern hat die Zugspitze, Hessen die Wasserkuppe, aber hat Ham burg einen höchsten Berg? Ja, den Hasselbrack in den Harburger Bergen, 116,2 Meter hoch. Und wie hoch ist der höchste Gipfel Bremens? 32,5 Meter – die Erhebung im Friedehorstpark. Achim Bogdahn hat sich auf eine Reise durch Deutschland gemacht und die höchsten Berge aller 16 Bundesländer erklommen. Damit er nicht alleine wandert, hat er bekannte Menschen aus den jewei ligen Regionen eingeladen, ihn zu begleiten. Aus diesen Wande rungen ist ein Buch entstanden, ein Buch über Deutschland, über Begegnungen und Gespräche, über Menschen und über das Le ben – mit vielen Umwegen, Anekdoten und Exkursen.
… wurde 1965 in Erlangen geboren, wuchs in München auf und arbeitet als Radiomoderator beim Bayerischen Rundfunk/Bayern 2. Er hat in München, Berlin und Glasgow Evangelische Theolo gie studiert, er war Sänger der Band Isar 12 (erschienen bei Tri kont) und er ist glühender Fan des TSV 1860 München (weswegen in seinem Pass hochoffiziell der Künstlername „Sechzig“ steht). Er hat als Schauspieler gearbeitet („Trautmann“), er ist geprüfter Fußballschiedsrichter, er spricht ein bisschen Dänisch und er liebt es, mit dem Zug zu fahren. „Unter den Wolken“ ist sein Debüt.
COBURGER – Das Magazin
Ausgabe 53 / Oktober 2022
Zehnter Jahrgang
Auflage 3750 Stück www.coburger-magazin.de
Verlag: MARKATUS Branding | Marketing | Film Coburger Straße 7 96472 Rödental Telefon 0 95 61 / 973 45 00 www.markatus.de
Herausgeber und Chefredakteur: Wolfram Hegen Telefon 01 71 / 690 52 84 hegen@coburger-magazin.de
Gründungsherausgeber: Peter Einheuser Wolfram Hegen
Redaktion / Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Hegen
Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Gabi Arnold
Fotografen dieser Ausgabe: Sebastian Buff Val Thoermer
Titelbild „Herbstlaub“ Layout / Illustrationen: Axel Straubinger Carolin Oswald
Grundlayout: Peter Einheuser
Anzeigengestaltung: MARKATUS Branding | Marketing | Film
Anzeigenvertrieb: Wolfram Hegen hegen@coburger-magazin.de Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de
Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2022
Druck: DCT GmbH www.dct.de
Preis: kostenlos
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Immer häufiger werden wir gefragt, ob unsere Ge schichten online auch so gut angenommen werden wie die Stories im COBURGER in der gedruckten Form. Also sind wir einmal etwas tiefer in die Da ten eingestiegen. Wir haben uns den Zeitraum von Anfang September 2021 bis Ende August 2022 et was genauer angesehen, also ein Jahr mit insgesamt sechs Ausgaben.
In diesem Zeitraum haben unsere Seite cobur ger-magazin.de knapp 30 000 unterschiedliche User besucht, 63% der Besuche erfolgten über das Mo bilgerät, 32% über den Computer und 5% über ein Tablet. 82% der Besuche waren aus Deutschland, davon die Hälfte aus Bayern, der Großteil von ihnen natürlich aus der Region Coburg. Immerhin 9% aller Besuche im Untersuchungsjahr kamen aus den USA, wir können nur vermuten, dass es sich dabei um vie le Exil-Coburger mit Interesse an der alten Heimat handelt. Die Altersstruktur aller Besucher ist relativ jung: 75% sind zwischen 18 und 44 Jahren.
Und dann noch ein Best-of der meistgeklickten Ge schichten. Seit Ende 2016 veröffentlichen wir auf unserer Seite coburger-magazin.de ja nicht nur ein Blätterbuch, sondern jede Story auch einzeln ab rufbar. Alle Geschichten seither sind also bis heute archiviert. Die besten fünf online waren im Unter suchungsjahr von Anfang September 2021 bis Ende August 2022:
Macher Erik Stammberger, geschäftsführender Gesellschafter des Polstermöbelherstellers Willi Schillig, aus dem Coburger 47 2021 mit 4660 Klicks.
Kandidatenvorstellung Bundestagswahl 2021 aus dem COBURGER 46 2021 mit 4430 Klicks.
Coburgs Beste HABA aus dem Coburger 50 2022 mit 2061 Klicks.
„Mach Dein eigenes Königreich“ über DEILFE in Ebersdorf aus dem COBURGER 48 2021 mit 1465 Klicks.
Portrait Christian Limpert aus Coburg, ARDKorrespondent, aus dem COBURGER 22 2017 mit 1430 Klicks.
Wir nähern uns Tag für Tag unserem 10-jährigen Bestehen, Ende November ist es soweit. Und eine gute Zeit dieser zehn Jahre begleiten uns jetzt un sere PREMIUM-PARTNER, seit 2017. Sie haben einen großen Verdienst daran, dass der COBUR GER sechsmal jährlich erscheinen kann, sie sind regelmäßig als Werbepartner mit im COBURGER und bekommen dafür besondere Konditionen, vor allem die eine oder andere Geschichte. Danke dafür. Wer auch PREMIUM-PARTNER werden möchte, die Infos gibt es hier: www.coburger-magazin.de/ premium-partner.
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Weitere Infos unter www.coburger-magazin.de/premium-partner
Wolfram Hegen
hegen@coburger-magazin.de
Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de
Es braucht schon etwas Übung, um die Zwänge des Tages, um das gesehene Erlebnis, das erlernte Wissen und Können zurückzudrängen. Als Hilfsmittel benutzt Franz Denk die Gedanken an die Zeit, die ihn in einen absolut leeren Raum führen, in ein mystisches Unbekanntes. So verliert er Gewolltes und erlaubt seinem Gehirn frei zu sein, um die Hände zu steuern, mit Vertrauen, ohne zu zweifeln. Galerie für zeitgenössische Kunst, im Griesbach-Gebäude Cortendorf, nach Vereinbarung. www.franz-denk.de oder WhatsApp 0175-5261171.
Was haben das Franz-Josef-Strauß- und das Queen-Begräbnis, das Oktoberfest und das Coron avirus gemeinsam? … Richtig! Alle wurden übertra gen! Dudd mer leid, aber manchmal kann man sich in diesen Zeiten nur in Kalauer flüchten. Warum? Also schaua’s: „Drei „Kreizerl“ haben sie in München ge schlagen, dass nach zwei Jahren Coronapause das Oktoberfest endlich wieder stattfinden durfte auf der Theresienwiese. Ein vergleichbares Heiligtum wie die „Wiesn“ haben die Franken nicht. 700.000 Menschen sind gleich am ersten Wochenende in die 14 Riesen-Bierzelte und die Fahrgeschäfte rund um die stolze Bavaria gepilgert – der ja nach wie vor grassierenden Coronapandemie zum Trotz. Auf einer Skala von 1 bis 10 hatten Experten die Wahr scheinlichkeit einer COVID-Ansteckung bei einem zweistündigen Aufenthalt in einem Bierzelt mit „9,5 oder mehr“ beziffert, was sich in der zweiten Wies nwoche mit den stark steigenden Infektionszahlen prompt bewahrheitete. Virenübertragung mit Ansa ge also. „Wurschd“, sagte der Münchner Bursch oder das Münchner Kindl. Das war es ihnen wert.
Wenigstens einmal im Jahr im Dirndl oder in der Krachledernen auf den Biertischen stehend mit Tau senden anderen Besoffenen „Layla“ oder „Fürsten feld“ plärren zu dürfen – offenbar bedeutet das für viele hier so etwas wie Heimat. Natürlich kommen auch wieder unzählige Touristen. Das sind aber nicht ganz so viele wie vor der Pandemie. Aber es reicht. Die Hotellerie in München freut sich, dass sie ihre Zimmerpreise für die knapp zweieinhalb Wo chen mal locker verdoppeln kann, um wenigstens ein paar Einnahmeausfälle der letzten Jahre wieder reinzuholen: „A Zimmer hamma nimmer frei. Oba i kännt‘ eana no‘ a Kammerl anbieten. Ohne Fenster, aber mit Matratze und Waschbecken. 180 Euro!“
Ja, wo samma denn?! Aber die Nachfrage bestimmt bekanntlich die Preise – das ist erstes Semester Be triebswirtschaftslehre … ach was: 9. Klasse Wirt schaft und Recht! Mit Recht hod des zwar amoll goar nix zu tun, oba die Leit‘ sind so debberd und zohln des aa. Da isses scho wirklich angenehm, dass ich vo meiner Stadtteilkerwa zu Fuß hamgeh‘ konn … also wenn ich den Weg noch find‘.
Ja, so ein Heimatgefühl lassen sich die Menschen etwas kosten. Auch solche, die gar nicht aus Mün chen sind, sondern sich einfach dem gesellschaftlich
ja längst voll anerkannten „Gemeinschaftserlebnis Bierzelt“ hingeben, nicht ohne vorher auch noch teures Geld für ein Trachtenkleid, einen feschen Jan ker oder Haferlschuh auszugeben. Der Monaco sagt scho immer: 51 Wochen im Jahr Mate-Tee trinken und vor lauter „political correctness“ bloß nix Fal sches soong, aber dann auf der Wiesn die Sau raus lassen und mitschreia, wenn es alle paar Minuten „oans, zwoa, gsuffa“ heißt oder halt „meine Puffma ma heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler!“
Andererseits: Verglichen mit den Bordell-, Ben zin- oder gar den Gaspreisen ist die Anhöhung des Maßpreises auf durchschnittlich schlappe 13,70 Euro regelrecht gemäßigt ausgefallen. Vielleicht ist’s in diesen Tagen ja einfach billiger, drei Stunden im Bierzelt zu hocken, als ins Freudenhaus zu gehen oder daheim zu bleiben und die Bude heizen zu müs sen!
te-Klasse-Bahnabteil besteigt vor lauter Angst, sonst für einen Sozialabsteiger gehalten zu werden und der deshalb lieber mit dem Privatflugzeug zwischen Berlin, seinem Heimatort Brilon und neuerdings dem Isar II hin- und herjettet. Auch wenn ihm sei ne (unbedachten?) und durch nichts belegten Worte hinterher angeblich leidtaten: Es bleibt hängen.
Wie sehr Heimat auch mit Personen verknüpft sein kann, hat uns das Vereinigte Königreich gerade ge zeigt. Ein ganzes Volk war wochenlang in Trauer nach dem Ableben von Queen Elisabeth II. Für viele Briten war es so, als sei ein enges Familienmitglied von ihnen gegangen, obwohl sie der 96-Jährigen nicht einmal im Leben begegnet waren. Kaum einen auf der Insel ließ der Tod der Königin kalt. Gleiches dürfte für die nun anstehende Inthronisierung von Charles gelten, der als King Charles III. der König aller Briten sein wird - vielleicht mit Ausnahme ei niger ganz weniger Antimonarchisten. Und das, obwohl auch er das Heizgeld für den Buckingham Palace und viele andere seiner Schlösser und Anwesen wie seine Mutter aus einem Staatsfond beziehen wird.
Aber zurück zum Heimatbegriff: Was ist Heimat eigentlich? Keine einfache Frage, bei der aber aus nahmsweise sogar mal Kalendersprüche weiterhel fen! Musiker und Schriftsteller sagen ja gerne, Hei mat ist da, wo sie gelesen bzw. gehört werden. Am treffendsten ist wahrscheinlich der Satz: „Heimat ist, wo ich geliebt und respektiert werde.“ Wenn das stimmt, dürften sich die Ukrainer und Russen hier nicht sehr heimisch fühlen, die in den letz ten Monaten zu uns geflüchtet sind und die nach Putins Ankündigung einer neuen Mobilmachung gerade wieder über die Grenzen zu gelangen versu chen. Schließlich hat CDU-Chef Friedrich Merz alle Flüchtlinge als „Sozialtouristen“ tituliert, die nur zwischen ihrem Land und Deutschland hin und her pendeln würden, um unsere Grundsicherung abzu kassieren. Der Mann, der ja selbst nicht mal ein Ers
Das alles ist hier bei uns unvorstellbar. Der Letzte, der im Freistaat „König-like“ beigesetzt wurde, war 1988 Franz Josef Strauß, und das trotz aller Affären, die den früheren bayerischen Ministerprä sidenten zu Lebzeiten nichts anhaben konnten. Trauerfeier, Staatsakt, Beiset zung durch den späteren Papst Benedikt XVI., aber vor allem einer der größten Trauerzüge, den Bayern je gesehen hat - vom Siegestor zum Odeonsplatz im von einer bayerischen Fahne bedeckten Sarg. Kein Landesvater nach ihm wird das wieder erreichen. Auch kein Söder, der FJS seit Jugendtagen ja in vie len Belangen nacheifert.
Und was sagt uns das jetzt? Auf jeden Fall eins: Hei mat ist ein schöner Ort, manchmal ein schwieriger und manchmal auch gar keiner. Oder um es mit Mahatma Gandhi zu sagen: „Der Mensch ist dort zu hause wo sein Herz ist, nicht dort, wo sein Körper ist.“ Hat er fei schee g’soochd!
Schätzla, schau wie iech schau!
„Wegschauen können wir uns nicht mehr leisten. Wir können den Machthunger Putins nicht weiter ignorieren. Wenn wir ihn weiter morden und erobern lassen, dann werden wir selbst in einem Krieg aufwachen.“
Die Sätze von Till Mayer in diesem COBURGER ab Seite 34 über den Krieg in der Ukraine sind ernst. Und sie sind relevant.
Till Mayer kennt die Ukraine seit 2007, seit 2017 begleitet es das Geschehen in einem Langzeitprojekt, schreibt für große Magazine, verfasst Bücher, organisiert Ausstellungen.
Er kann sich ein Urteil bilden.
Seine Botschaft an uns alle in Deutschland, im freiheitlichdemokratisch-rechtsstaatlichen Westen ist eindeutig: Bezieht Position. Klar und eindeutig. Der Weg zum Frieden führt nur über Stärke und Solidarität. Wegducken ist keine Option. Bequemlichkeit der größte Kriegstreiber. Nicht nur unser Wohlstand ist in Gefahr.
Bundeskanzler Scholz sprach im Februar von einer Zeitenwende. Jetzt ist Zeit, Position zu beziehen: Zum Krieg. Zu Klimawandel, Populismus, Ungerechtigkeit.
In jedem COBURGER laden wir an dieser Stelle Coburger oder Nicht-Coburger ein, ihre Meinung zu sagen.
Coburger | Das Magazin erscheint wieder im Dezember 2022.
Anzeigenschluss ist der 23. November 2022.
Zu unserem Sonderthema „Familie – was gibt uns Halt?“ (ab Seite 24)
„Freunde sind die Familie, die wir uns selber aussuchen.“
Peter Ustinov
„Ein Mann sollte seine Familie niemals wegen seiner Geschäfte vernachlässigen.“
Walt Disney
„Ich hatte noch nie Albträume von Filmen. Meine Familie und mein wirkliches Leben erschreckten mich viel mehr.“
Tim Burton
„In einer Familie, die nicht nur als Mumien besteht, gehören Konflikte dazu.“
Reinhard Mey
„Es ist für eine Frau zwischen 14 und 44 Jahren auf dieser Welt wahrscheinlicher, dass sie durch ihre eigene Familie ermordet wird, als dass sie an Malaria, an Krebs, im Krieg oder bei einem Autounfall umkommt.“
Ayaan Hirsi Ali niederländisch-somalische Politikerin 1969
„Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.“
Jean Jacques Rousseau
„Denn zu Zeiten der Not bedarf man seiner Verwandten.“
Johann Wolfgang von Goethe
„Wenn in den Familien Eintracht herrscht, ist es so schön, zu leben und zu sterben, wo man aufgewachsen ist!“
Émìle Zola