COBURGER – Das Magazin #49

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Nr. 49 | Februar 2022

Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.


Viele Notizen

... beim Besuch bei einer ganz besonderen Frau: Das Porträt der Bestsellerautorin Sabine Friedrich aus Coburg auf Seite 40.

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AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022

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INHALT

AUSGABE 49 | FEBRUAR 2022

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EDITORIAL. Der Mensch ist nur rational begabt. STADTGESPRÄCHE. Vier-Gänge-Menü. KULTURTIPPS. Buchtipp. Und es geht wieder los. IN EIGENER SACHE. Teenie. IMPRESSUM. Wir waren es diesmal. MONACO FRANKE. Es kann nur besser wern. AUF EIN WORT. Hört auf eure Kinder. DAS LETZTE. Fußballer sind Weicheier.

GABI ARNOLD

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GABI ARNOLD VAL THOERMER

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WOLFRAM HEGEN

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GABI ARNOLD

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SEBASTIAN BUFF WOLFRAM HEGEN

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WOLFRAM HEGEN SEBASTIAN BUFF

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GABI ARNOLD

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LANDPARTIE #1 Der Coburger Norden.

DAS FEEDBACK. Mutige Idee #3 Einbahnstraße.

DIE WELT IM UMBRUCH? Gespräch mit Prof. Dr. Christian Zagel.

MACHER. 38 Dieses Mal Fabian Denk.

GABI ARNOLD SEBASTIAN BUFF

WOLFRAM HEGEN

HASS IM NETZ. Wenn sich Wut entlädt.

MUT ZUM RISIKO. Die Bestseller-Autorin Sabine Friedrich.

ERFOLGSGESCHICHTE. Markus Heerwagen und Allaboutmyhouse.

DER COBURGER AUF REISEN. 52 Die Kultouren in Alpbach in Tirol. LEBENDIGE VERGANGENHEIT. 58 Entdeckungsreise in Coburg.

HEIDI SCHULZ-SCHEIDT VAL THOERMER

HIER WOHNT ... 60 … man im Biergarten.

ISOLDE RUSS

GALERIE. 74 Zeitgenössisch vielfältig.

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EDITORIAL

INHALT

EDITORIAL WOLFRAM HEGEN

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Warum, so habe ich mich kürzlich in einer abendlichen bier-, bratwurst- und spirituosendominierten Runde gefragt, warum bin ich nicht in der Lage, eine Diskussion, von deren Sinnlosigkeit ich auf Grund fehlender Faktenorientierung schon von Anfang an überzeugt bin, mit rhetorischen Mitteln in andere Bahnen zu lenken, warum lasse ich es zu, lassen viele von uns es zu, dass uns Diskurse im privaten und öffentlichen Raum von einigen wenigen übergestülpt werden, die uns nur mit ihren Mitteln der Provokation, der vermeintlichen Grenzüberschreitung, der dahingeworfenen Behauptung immerzu über ihre Stöckchen springen lassen, warum machen auch wir Medienschaffenden uns dadurch zu Mitspielern in einem Spiel, das keine Regeln kennt außer der, dass es keine Regeln gibt, warum also folgt aus der Erkenntnis des eigenen Fehlverhaltens nicht eine Veränderung. Vermutlich, weil wir alle vielleicht rational begabt, aber eben doch emotional gesteuert sind. Solange es nicht richtig wehtut, ändern wir eben nichts. Also werde ich weiter Bier, Bratwurst (in meinem Fall vegan, auch wenn da an der Mixtur noch viel verbessert werden muss und ich mich immer noch zum Gespött mache) und Spirituosen im Kreise dieser Runde einnehmen und mir den Kopf heißreden. Vielleicht tröstet unser Sonderthema „Veränderung – wer sind wir morgen?“ ein wenig über diese ernüchternde Erkenntnis hinweg. Wir haben uns mit Professor Dr. Christian Zagel vom Masterstudiengang ZukunftsDesign an der Hochschule Coburg unterhalten, der uns auf eine Reise in die Zukunft mitnimmt, in der vieles anders ist als heute. Wir haben Firmen besucht in der Region, die sich dem Thema Wandel bewusst stellen, im Team und in ihrem Angebot für die Kunden. Und praktisch nutzbar sind auch unsere Rechtstipps mit Veränderungen in der Arbeitswelt.

ERFOLGSGESCHICHTE Markus Heerwagen und Allaboutmyhouse.

14 LANDPARTIE #1 Der Coburger Norden

Für Veränderung haben wir uns auch im letzten COBURGER ausgesprochen mit unserer mutigen Idee einer Einbahnstraße um den Coburger Osten. In diesem Magazin nun das Feedback aus der Politik – von denen, die uns auf unsere Frage hin geantwortet haben. Auch unser „Auf ein Wort“ spricht sich für einen Wandel aus und warum wir dazu auf unsere Kinder hören sollten.

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VERÄNDERUNG Wir verändern gar nichts.

50 AUF REISEN

Der COBURGER im Alpbachtal.

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ISOLDE RUSS Galerie.

40 MIT MUT ZUM RISIKO Sabine Friedrich im Gespräch.

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Und wir dürfen wieder großartige Menschen aus der Region vorstellen: die Bestseller-Autorin Sabine Friedrich zum Beispiel, Fabian Denk, den „Macher“ einer deutschlandweit nahezu einmaligen KeramikManufaktur, Markus Heerwagen, Erzähler einer eindrucksvollen Erfolgsgeschichte oder auch die vielfältige Kunst von Isolde Russ. Und wir haben aus Anlass unseres „Doppeljubelläums“ in diesem Jahr, im April gibt es die 50. Ausgabe und Ende des Jahres feiern wir unseren zehnten Geburtstag, ein paar kleine „Reminiszenzen“ an diese Jahre im Heft eingestreut. Viel Freude daran. So jetzt sind Sie dran. P.S. Ach ja, falls wir es noch nicht gesagt haben: Im April gibt es den 50. COBURGER mit dem ersten Teil eines Rückblicks. Glückwünsche, die wir natürlich auch veröffentlichen, nehmen wir gerne entgegen unter hegen@coburger-magazin.de.

Wiesenstraße 22 96450 Coburg www.galerie-spaeth.com 09561 . 247688

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STADTGESPRÄCH

Advertorial

DIE AKUSTIKER

STADTGESPRÄCH...

Fachliche Verstärkung für das Hörakustik-Team von Optik Müller Seit 01. Februar 2022 verstärkt Monja Machold-Friedel die Spezialisten von Die Akustiker im Team von Optik Müller. Die erfahrene Hörakustikerin bringt einiges mit: fundiertes Wissen rund um professionelle Hörsysteme, ein sympathisches Wesen und den Wunsch, dass ihre Kunden stets mit vollster Zufriedenheit das Geschäft verlassen. Wir haben Monja Machold-Friedel vier Fragen gestellt, um Sie ein bisschen besser kennenzulernen:

Wie lange sind Sie eigentlich schon Hörakustikerin und wie haben Sie sich seit Ihrer Lehre fachlich weiterentwickelt?

BRATWURSTKRIEG

NUDELPEST

Eine kleine Reminiszenz angesichts unseres Doppeljubelläums in diesem Jahr … im Jahr 2014 tobt der Bratwurstkrieg in Coburg, und auch die Coburger Stadtgespräche in der siebten Ausgabe des COBURGERs widmen sich dieser existenziellen Frage: Der legendäre traditionelle Fettriemen nämlich soll krebserregend sein, weil auf offenem Feuer über Kiefernzapfen gegrillt, haben Lebensmittelkontrolleure festgestellt. Grenzwerte von speziellen Kohlenwasserstoffen seien massiv überschritten. Das Grillen über den „Kühle“ aber macht doch das Coburger Nationalgericht so besonders! Das Aus für die berühmte Bratwurst wurde damals befürchtet, die Coburger, die Fleischerinnung, alle liefen Sturm. Und heute? Die Bratwurst wird gegrillt wie eh und je … Wie immer Guten Appetit.

Das Coburger Kunstlabel „Verwertungsgesellschaft“ alias Martin Droschke und Oliver Heß, bekannt geworden auch durch die Aktion Künstlernotgeld während der Corona-Pandemie, hat sein 2017 gestartetes, „epochales“ Hauptwerk, wie man es selbst nennt, nämlich die Herausgabe der Buchstabennudeledition der Weltliteratur, fortgesetzt, und sich der Pandemie-Literatur gewidmet: Mit Verwunderung habe man dabei festgestellt, dass Epidemien den Schöpfern hehrer Literatur kaum ein Wort wert gewesen seien, obwohl sie zu den größten Schicksalsmachern der Menschheitsgeschichte zählten. Dennoch kamen einige unappetitliche Nudelwerke zusammen. Trotzdem guten Appetit.

Monja Machold-Friedel: Meine Ausbildung zur Hörakustikerin in Coburg habe ich 2004 erfolgreich abgeschlossen, seitdem bin ich als Gesellin tätig. In den nun fast zwei Jahrzehnten durfte ich unglaublich viele Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bereichen sammeln und konnte mir ein umfangreiches Fachwissen aneignen. Dazu zählen unter anderem die Tinnitusberatung und -versorgung sowie die Versorgung mit individuellem Gehörschutz. Sie haben also Ihr ganzes bisheriges Berufsleben in Coburg verbracht. Was macht Coburg für Sie so besonders?

COBURGER ZUM ESSEN Was es alles gibt: einen mit Veste zum Beispiel. Eine Lutherschule hat dieses Kunstderer Weihnachtsgruß war das guten Appetit.

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Monja Machold-Friedel: Ich bin in der Coburger Region familiär und ehrenamtlich stark verwurzelt, und da ist es natürlich perfekt, wenn man nur einen kurzen Arbeitsweg hat. Coburg war für mich schon immer eine schöne und lebenswerte Stadt, nicht so groß, und es ist alles da, was man für das Leben braucht. Und dann kommt ja noch dazu, dass oft jeder jeden kennt. Das hat auch berufl iche Auswirkungen, denn der Umgang mit Kunden ist dadurch durch viel Herzlichkeit oder sogar einen freundschaft lichen Ton geprägt.

ESSENSGEWINNER essbaren COBURGER Schülerin aus der 3. Klasse der werk gestaltet. Ein besonfür ihre Lehrerin. Nochmal

Im Coburger 48 im Dezember haben wir ein ganz besonderes Kartenspiel vorgestellt: Das Coburger Gastronomiequartett von Round Table 151 Coburg. 32 Gastrobetriebe mit 32 Gutscheinen im Wert von 100 Euro. Der COBURGER hat fünf Quartette verlost. Die Gewinner: Nicole Drobny aus Coburg, Helene Trinkwald aus Lichtenfels, Uschi Widmann aus Coburg, Ulrich Greiner aus Neustadt bei Coburg und Peter Seifert aus Coburg. Glückwunsch und Guten Appetit.

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Worauf legen Sie Wert im Umgang mit und in der Betreuung Ihrer Kunden? Monja Machold-Friedel: Besonders wichtig ist mir eine offene und ehrliche Beratung. Die Kundenzufriedenheit steht für mich immer an erster Stelle. Ich versuche deshalb, möglichst alle Wünsche und Bedürfnisse meiner Kunden in der Anpassung bzw. bei der Auswahl der Hörsysteme zu berücksichtigen. Ein Blick in die Zukunft: Worauf freuen Sie sich besonders im Team von Optik Müller? Monja Machold-Friedel: Ich freue mich sehr darauf, wieder als Teil eines tollen Teams meine Arbeit zu machen; der Austausch mit Kollegen ist einfach sehr wichtig. Darüber hinaus würde ich mich gerne noch in weiteren Bereichen spezialisieren, z. B. in der Versorgung mit Cochlearimplantaten. Da bei Optik Müller die fachliche Weiterbildung der Mitarbeiter einen sehr hohen Stellenwert hat, bin ich mir sicher, dass das klappt und ich anschließend mein zusätzliches Wissen hervorragend für unsere Kunden einsetzen kann. Coburg, Mohrenstr. 31, Tel. 0 95 61 / 98 49 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 14.30 Uhr Rödental, Bürgerplatz 8, Tel. 0 95 63 / 26 26 Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 12.30 Uhr

„Die Kundenzufr iedenheit steht für mich immer an erster Stelle.“

Bad Rodach, Markt 12, Tel. 0 95 64 /92 89 71 0 Di. − Do. 09.00 − 17.30 Uhr www.optikmueller.de

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NET Z

HASS & HÄME

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„Du Stück Scheiße“

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„Die hat sowieso ein großes Maul und kriecht den alten Bürgermeister in den A****, wie es ekeliger nicht sein könnte.“ „Du Hurensohn“

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„Ich mache Dir das Leben zur Hölle“

„Wo wohnst Du, damit ich vorbeikommen kann?“

„Dir haben sie das Gehirn amputiert“

Originalzitate aus dem Netz .... AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022

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HASS & HÄME

IM NETZ

Die Zitate stammen aus den sozialen Medien und lassen sich unendlich fortsetzen. Die Auswahl

„Dann gehen wir mal beim Bürgermeister zuhause vorbei“

ist nur ein kleiner und verhältnismäßig milder Auszug von dem, was sich im Netz abspielt. Spott,

Auch Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig bekommt in den sozialen Medien einiges ab, schrift lich, als Sprachnachricht und teilweise unflätig, sagt Pressesprecher Louay Yassin. Immanente Drohungen seien dabei, etwa: „Dann gehen wir mal beim Bürgermeister zu Hause vorbei“ oder „Wenn der mir mal nachts begegnet.“ Explizierte Morddrohungen habe Sauerteig bisher nicht erhalten. „Als Politiker wird man leider immer wieder persönlich angegriffen, selbst für Dinge, die man nicht zu verantworten hat. Die Hemmschwelle bei der Anonymität der ‚sozialen Medien’ ist bedauerlicherweise oft sehr gering. Da muss man als bewusst auch online ansprechbarer OB drüberstehen können,“ sagt Sauerteig. Bei Drohungen und Morddrohungen sei für ihn defi nitiv die Grenze überschritten. „Wenn dieser Grad erreicht werden sollte, gibt es nur einen Weg, die konsequente Strafverfolgung.“

Häme, Beleidigungen sind im virtuellen Raum an der Tagesordnung. Ein nichtiger Anlass reicht oft aus, und Wut entlädt sich verbal und hasserfüllt. Die Angriffe gipfeln in Morddrohungen und sogar in Mordplänen, wie das Beispiel von Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zeigt. In einer Telegram-Chatgruppe wurden konkrete Mordpläne gegen Kretschmer und weitere Politiker geschmiedet. Zu Angriffen in den sozialen Plattformen

Morddrohungen seien glücklicherweise eher die Ausnahme als die Regel, sagt Polizeihauptkommissar Stefan Probst von der Polizeiinspektion Coburg. „Solche Drohungen werden von der Polizei sehr ernst genommen, um mögliche Gefahren für die Betroffenen abzuwehren.“ Hier werde ein besonderes Augenmerk auf die Ernsthaft igkeit der Drohung gelegt.

kommt es auch in Coburg und Umgebung. Der COBURGER hat sich umgehört.

„Beleidigung und Bedrohungen stellen eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch (StGB) dar. Diese Straftaten können Betroffene bei jeder Polizeidienststelle zur Anzeige bringen.“ Stefan Probst, Polizeihauptkommissar Polizeiinspektion Coburg, Sachbereich Einsatz/Öffentlichkeitsarbeit

Eines Tages hat es ihm gereicht. Das Maß war voll, lange genug hatte er zugeschaut. Doch als der damalige EU-Präsident Jean-Claude Junker im Netz als A****l*** bezeichnet wird, greift der Neustadter Stadtrat und Rechtsanwalt Wolfram Salzer ein. Er erstattet Anzeige bei der Coburger Staatsanwaltschaft gegen zwei Männer wegen Beleidigung. Denn Beleidigungen dieser Art, noch dazu gegen Politiker, meint Salzer, gehen zu weit. Doch damit endet die Geschichte nicht, sondern sie nimmt richtig an Fahrt auf. Nachdem die beiden Beschuldigten aus den Akten entnehmen, wer sie angezeigt hat, legen sie im Netz richtig los: Denunziant, Meldemuschi, Schwein und noch einige andere nicht druckreife Begriffe sind es, mit denen der Neustadter Anwalt tituliert wird. Das lässt Salzer nicht auf sich sitzen und zeigt die beiden Männer wegen Beleidigung an. Er gibt ihnen eine Chance: Wenn sie sich entschuldigen und 500 Euro an Pro Asyl spenden, lasse er die Anzeige fallen. Pro Asyl hat er gewählt, da die Männer laut ihrem Account und ihrer daraus ersichtlichen politischen Einstellung eher kontra Asyl gestimmt seien, so Salzer. Einer der beiden Männer nimmt den Deal an, der andere nicht. Es kommt zur Anzeige und Salzer gewinnt den Prozess. Es wird ein Strafbefehl wegen Beleidigung über 1600 Euro erlassen.

Täter hinterlassen im Netz Spuren Nach der Erstattung einer Strafanzeige ermittele die Polizei und gehe repressiv und Gefahren abwehrend gegen die Täter vor, so Probst. Generell rät die Polizei dazu, private Bilder, Videos oder Handynummern niemals öffentlich zu zeigen. Zum Selbstschutz sollte man auf einschlägige Nachrichten nicht reagieren und sich nicht auf eine Diskussion einlassen. Das gelte vor allem für Kinder und Jugendliche. Täter hinterlassen im Netz immer Spuren. „Oft reicht ein Screenshot oder ein Foto des Bildschirms aus, um Beweise zu sichern“, so Probst. Natürlich hat jeder auch die Möglichkeit, Nutzer im Netz zu blockieren. Vor allem Kinder und Jugendliche sollten sich jemandem anvertrauen, etwa den Eltern, Klassenlehrern, Geschwistern oder Freunden. Wenn eine Straftat vorliegt, sollte diese zur Anzeige gebracht werden.

Bundesverfassungsgericht stärkt die Persönlichkeitsrechte von Politikern

Beleidigung, Hass, Häme und Lachsmileys unter ernsten Themen sind bei Facebook und Co. weitverbreitet. Bei Beleidigung sieht Salzer eine Grenze überschritten, und er rät in diesem Fall unbedingt zur Anzeige. „Die Anzeige soll aber nicht bei Facebook, sondern bei der Staatsanwaltschaft erfolgen.“ Anders sieht Salzer das bei Hass und Häme, da das keine Straftaten seien, müssen sie Salzers Meinung nach auch nicht aus dem Netz verschwinden. Außerdem seien die Nutzer der Foren in der Regel selbst in der Lage, Häme und Hass zu erkennen und einzuschätzen.

Grünen-Politikern Renate Künast hat gegen ein Urteil des Amtsgerichts Berlin Berufung eingelegt und gewonnen. Nach Auffassung des Berliner Amtsgerichtes nämlich sollte die Politikerin Titulierungen wie „Stück Scheiße“ oder „geisteskrank“ hinnehmen. Künast legte Berufung ein und bekam vom Bundesfassungsgericht letztendlich recht. Die Verfassungsrichter hoben das Urteil der Berliner Zivilgerichte auf und stärken damit die Persönlichkeitsrechte von Politikern. Dass eine Beleidigung im Netz sehr teuer werden kann, zeigt der Fall von Wolfram Salzer. Nachdem der Beschuldigte zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen á 40 Euro verurteilt wurde, legte er Berufung gegen das Urteil ein. In der Hauptverhandlung am Amtsgericht in Coburg erklärte ihm die Richterin, dass das Strafmaß noch höher ausfallen könnte. Aufgrund der Beweislage könne er nämlich nicht mit einem Freispruch rechnen. Daraufh in hat der Beschuldigte den Einspruch zurückgenommen und die 1600 Euro gezahlt.

„Wer Hass und Häme verteilt, entlarvt sich doch selbst“ Wolfram Salzer, Rechtsanwalt Politiker, Journalisten, Menschen des öffentlichen Lebens und ganz normale Bürger können im Netz schnell zur Zielscheibe von Angriffen werden. Manchmal reicht ein nichtiger Anlass, ein gepostetes Bild, ein unbedachter Kommentar, um einen Shitstorm auszulösen. Wer seine Meinung kundtut, Stellung bezieht, muss mit heft igem Gegenwind rechnen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach erntet für seine Aussagen zur Pandemiebekämpfung regelmäßig Hasstiraden und Morddrohungen. Seine Schreibtische seien voll mit Anzeigen und Ermittlungsverfahren, schreibt er auf Twitter. Gemessen an dem Ausmaß, was bundesweit bekannte Prominente im Netz erfahren, geht es im Coburger Land noch ruhig zu: Als Radio Eins Studioleiter Thomas Apfel auf seinem privaten Account offensiv für die Corona-Impfung wirbt, verliert er nicht nur einige Facebookfreunde, sondern erhält auch anonyme Beleidigungen und Drohungen. Als ein Coburger Kreisrat sich im Namen aller ehrenamtlichen Politiker gegen die Verleumdung wehrt, dass alle Politiker Verbrecher und Lügner seien, steht er im Fokus weiterer Angriffe.

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Cybermobbing tangiert viele Straftatbestände Zum Beispiel: Beleidigung üble Nachrede Verleumdung Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes

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Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen Nötigung Bedrohung Gewaltdarstellung

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Landpartie

Bad Rodach

ein Streifzug durch das Coburger Land Sanfte Hügel, Flüsse und Bäche, satte Wiesen und Wälder, historische Städtchen mit hübschen Fachwerkfassaden, bekannte und weniger bekannte Ausflugsziele, das ist unser Coburger Land. Wir laden Sie in unserer neuen Reihe „Landpartie“ zu einer kleinen Entdeckungsreise durch den Landkreis ein und beginnen in Coburgs Norden.

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Direkt an der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze liegt das Kurstädtchen Bad Rodach, das hauptsächlich durch die „ThermeNatur“ bekannt ist, der wärmsten Thermalquelle Frankens. Seit dem Jahr 1999 darf sich die Stadt offiziell Heilbad nennen. Aber Bad Rodach hat viel mehr zu bieten: So atmet man bei einem Spaziergang durch die Altstadt Geschichte auf Schritt und Tritt: Die Stadtmauer, der Wallgraben und die fünf mittelalterlichen Türme zeugen von vergangenen Zeiten. Bis 1896 streifte der Nachtwächter durch die Straßen und Gassen, seit 1982 lebt diese Tradition in Bad Rodach wieder auf. Den Spaziergang durch Bad Rodach kann man gut mit einer Einkehr auf dem Georgenberg verbinden. Oben angekommen, lohnt es sich, die Stufen des 30 Meter hohen Turms, der Henneberger Warte, zu erklimmen. Von dort blickt man auf den Thüringer Wald, die Veste Coburg, Kloster Banz, den Staffelberg oder die Veste Heldburg.

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Lautertal

Die Natur erkunden, ob zu Fuß oder auf dem Rad, das ist fast überall im Landkreis möglich. Durch die Gemeinde Lautertal führen etwa der Frankenweg und der Main-Radweg und das Bayernnetz für Radler. Wintersportler sind im Gemeindeteil Neukirchen richtig: Gespurte Loipen und der Skilift Neukirchen laden zum Freizeitvergnügen ein. Auf der Wanderloipe gleitet man auf Brettern durch eine herrliche Landschaft, vorbei an den Windrädern zum „Eisfelder Blick“ bis hin zur Alexandrinenhütte. Man muss übrigens kein Langskiläufer sein, um die weiße Pracht zu erleben. Der Winter- und Freizeitclub Coburg-Neukirchen (WFC) bietet auch geführte Schneeschuhwanderungen an. Am Skilift Neukirchen haben Generationen von Coburgern und Besucher ihre ersten Erfahrungen auf Brettern gesammelt. Ein Schlepplift mit einer Länge von 380 Metern und ein kleiner Bügellift, den die Skischule nutzt, finden Skibegeisterte dort vor. Angeboten werden Kurse für Kinder, Anfänger und Auffrischkurse für Erwachsene.

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Meeder

Wussten Sie, dass eine besondere Delikatesse, nämlich die kleine schwarze Gourmetlinse, in der Gemeinde Meeder angebaut wird? Auf den langen Bergen nämlich gedeihen im ökologischen Anbau Urgetreidesorten wie schwarzer Winteremmer, Einkorn, Dinkel, Kamut und eben die Gourmetlinse. Es handelt sich dabei um eine der feinsten Linsenarten überhaupt, die auch als vegetarischer Kaviar oder Kaviarlinse bezeichnet wird. Die langen Berge verdanken ihren Namen übrigens ihrem Aussehen. Sie sind ein kleiner Höhenzug und Naturraum mit dem höchsten Berg, dem Buchberg (527,2 Meter). Im Sommer blühen auf den langen Bergen Leinotter, Hanf, Mohn und Senf zur Freude zahlrei-

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cher Insekten. Die Doline (schüsselförmige Senke) „Donnerloch“ gewährt zudem geowissenschaftliche Einblicke in die Gemeinde. Ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radler ist Alexandrinenhütte bei Mirsdorf, die nach der Herzogin Alexandrine benannt ist. Ursprünglich stand an dieser Stelle ein Turm, den Herzog Ernst II. als Hommage an seine Frau Alexandrine errichtet hat. Im Jahr 1936 wurde der marode Turm abgerissen und aus seinen Steinen die Hütte gebaut. Der Thüringer Waldverein öffnet von Ostern bis Oktober die gemütliche Gaststube und den Biergarten für Besucher zur Einkehr.

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Damit endet unser kleiner Streifzug

... durch Coburgs Norden, der freilich nur einen kleinen Ausschnitt aus vielen Ausflugs- und Rastmöglichkeiten geben kann. Vielleicht gehen Sie selbst auf Entdeckungsreise. Im nächsten Coburger führt unsere Landpartie in Coburgs Westen.

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MUTIGE IDEEN

FEEDBACK Soweit unsere dritte mutige Idee. Wir vom COBURGER haben dazu auch wieder die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden im Coburger Stadtrat sowie den Oberbürgermeister um eine Stellungnahme gebeten mit knapp zwei Wochen Vorlauf zum Redaktionsschluss. Hier die eingegangenen Stellungnahmen, zur besseren Lesbarkeit teilweise redaktionell bearbeitet:

Das Feedback

EINBAHNIG UM COBURGS OSTEN Unsere dritte mutige Idee im COBURGER 48 im Dezember war eigentlich nicht wirklich mutig. Viele andere Städte haben ähnliche Ideen schon umgesetzt, unterwerfen das innerstädtische Leben nicht mehr dem Auto, sondern der innerstädtischen Lebensqualität. Ein Beitrag dafür könnte in Coburg eine Einbahnstraße um den östlichen Teil der Innenstadt sein, eine Einbahnstraße mit stark

Bündnis 90/ Die Grünen: „Eine Einbahnregelung für den motorisierten Verkehr rund um die Coburger Innenstadt klingt zunächst verlockend, aber sie reduziert nicht in gewünschtem Maße die Zahl der Fahrzeuge, produziert auf Nebenstraßen, die der Einbahnrichtung gegenläufig genutzt werden, zusätzlichen Verkehr und bringt aller Voraussicht nach nicht all die Vorteile, die von einem Einbahnverkehr erhofft und erwartet werden (mehr Sicherheit, mehr Platz für Radfahrende und Fußgängerverkehr, höhere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum). Statt der vom „Coburger – Das Magazin“ vorgeschlagenen Einbahnstraßenregelung im östlichen Teil der Innenstadt wären auch sogenannte „modale Filter“ mit (versenkbaren) Pollern im Bereich des Theaterplatzes oder der Rückertstraße denkbar, die dafür sorgen würden, dass ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr passieren könnten, auch Anlieger- und Zielverkehr möglich wäre, aber in dem Bereich der motorisierte Individualverkehr nennenswert reduziert würde und damit die geschilderten positiven Effekte für eine verbesserte Aufenthaltsqualität ggf. noch stärker in den Vordergrund treten könnten. Die Baustelle mit Sperrung der Rückertstraße im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass sich das Verkehrsaufkommen im östlichen Teil der Coburger Innenstadt deutlich reduzierte; der motorisierte Individualverkehr hat sich andere, weitläufigere Wege gesucht. Und in der Rückertstraße konnte Außengastronomie betrieben werden. Einbahnreglungen halten wir stattdessen z.B. bei folgenden Straßenabschnitten für überlegenswert:

reduziertem Tempolimit. Den freiwerdenden Platz, so unsere Idee, könnte man nutzen für zweispurige neue Mobilität, Fußgänger, Fahrräder, E-Bikes, Roller,

Bahnhofstraße von Kreuzung Hindenburgstraße bis Kanalstraße – nördlicher Teil: Für sicheren Begegnungsverkehr ist die Bahnhofstraße in diesem Bereich zu eng. Ausweichmöglichkeiten sind vorhanden. Eine Einbahnregelung würde auch Möglichkeiten schaffen, den Straßenverlauf attraktiver zu gestalten und einen sicheren Radweg einzurichten. Ketschendorfer Straße: Die Ketschendorfer Straße ist vor allem im Bereich vor dem Klinikum ein ständiges Ärgernis und letztlich einfach nicht breit genug für die Wünsche aller Beteiligten. Mit einer Einbahnregelung könnte sowohl Kurzzeitparken vor der Bäckerei und den anderen Läden in diesem Bereich realisiert werden, als auch Radwege und eine genügend breite Fahrbahn. Die bestehende Bushaltestelle nordwärts müsste an den Postweg verlegt werden – der Fußweg von der derzeitigen Haltestelle bis zum Haupteingang des Klinikums würde sich dadurch sogar verkürzen. Nordwärts gerichteter Verkehr kann von Creidlitz aus ohne größeren Umweg über Postweg, Bamberger Straße (und ggf. Max-Brose-Straße) geführt werden. Die Einbahnregelung kann man mit einer langen und einer kurzen Variante denken. Sonntagsanger: Der südwärts gerichtete Verkehr aus der Lossaustraße oder vom Parkhaus Mauer sollte nicht über den Sonntagsanger geführt werden, sondern sinnvoller durch die Judenberg-Unterführung über die B4 abgeleitet werden. Damit entschärft sich das bisher höchst problematische Linksabbiegen des Radverkehrs auf den Brockhardsteg ins Zinkenwehr und Richtung Innenstadt. Nordteil der Uferstaße: Das Befahren der Uferstaße nordwärts ab Karchestraße macht überhaupt nur Sinn, wenn man auf die Frankenbrücke

nach links über alle vier Spuren abbiegen möchte. Das ging laut unfallatlas.statistikportal.de/ in vier der (vor-)letzten fünf Jahre (die Daten von 2021 sind noch nicht eingepflegt) auch ab und zu gründlich schief. Der Umweg über die Ampel an der Karchestraße auf die Bamberger Straße und dann über die Angerkreuzung (die für das ggf. sogar zweispurige Linksabbiegen aus Süden ertüchtigt werden könnte) beträgt wenig über 100 m. Rosenauer Straße / Wiesenstraße / Heiligkreuzstraße: Da nahezu parallel zur Rosenauer Straße die Wiesenstraße verläuft, könnte auch hier – und insbesondere in der Heiligkreuzstraße, die in den kommenden Jahren durch den Um- und Anbau des ehemaligen Wohnbau-Gebäudes zu einem attraktiven Wohnviertel weiterentwickelt werden soll – der motorisierte Individualverkehr zurückgenommen bzw. gleichmäßiger verteilt werden. Natürlich gibt es auch innerhalb der Coburger Grünen Diskussionen und keine abschließenden Ergebnisse in einzelnen Details. Und natürlich müssten alle Vorschläge gründlich mit der städtischen Verkehrsplanung, der Polizei, der SÜC Bus & Aquaria GmbH, dem ADFC, dem Kinderbeauftragten und Vertreter*innen von Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen besprochen werden (es sollen keine vulnerablen Gruppen benachteiligt werden). Gleichwohl wären wir bereit, einen mutigen Schritt nach vorne zu gehen und den Verkehr in Coburg anders zu organisieren: Zur Verbesserung der Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der Stadt, zur Reduktion von Treibhausgasen und anderen verkehrsbedingten Emissionen (Lärm, Feinstaub, Stickoxid etc.), zur Schaffung positiver innenstädtischer Entwicklungen für Mensch und Natur. Denn so, wie es gegenwärtig ist, darf es nicht bleiben!“

kleinteiligen ÖPNV zum Beispiel, aber vor allem auch für mehr Grün, mehr Aufenthaltsräume, mehr Außengastronomie, die uns alle ja schon in den beiden

ProCoburg:

Persönliche Anmerkung:

Corona-Sommern schon begeistert hat. Eine solche Regelung könnte in Coburg

„Generell wäre zunächst eine gedankliche Flexibilität zu diesem Thema bei allen wünschenswert. Über das „wie“ kann man dann noch streiten bzw. sich austauschen. Wir sind uns sicher, dass wir eine Veränderung in vielen Bereichen unseres Lebens benötigen, um die notwendigen Klimaziele zu erreichen. Ein Teil dieses Veränderungsprozesses ist sicher die Mobilität generell, aber auch, wie wir den vorhandenen Verkehrsraum sinnvoll aufteilen. Insbesondere in einer Stadt wie Coburg mit schmalen Gassen und Straßen muss der verfügbare Platz intelligent genutzt werden. Wir dürfen niemand gegeneinander ausspielen – alle Verkehrsteilnehmer sollten von den Verbesserungen profitieren, egal ob Auto, Fußgänger oder Radfahrer. Dazu sind neue Ansätze nötig, das o.g. Beispiel ist ein guter Ansatz, der es wert ist, von verschiedenen Seiten beleuchtet zu werden. PRO Coburg würde diesen Test und diesen Prozess nach Kräften gerne begleiten.“

Vom Oberbürgermeister und von den anderen Fraktionen CSU/JC, SPD und CSB und Ausschussgemeinschaften ging keine Stellungnahme ein, wie auch schon bei unseren Mutigen Themen Rathausneubau und Verkürzung der Amtszeiten für Bürgermeister und Stadträte. Langsam fragen wir uns zunehmend verzweifelt, woran das wohl liegt? Desinteresse? Arroganz? Überarbeitung? Wir wissen es nicht.

den Bereich betreffen von der Schützenstraße über die Obere Anlage, die Steingasse, die Grafengasse, den Theaterplatz und den Oberen Bürglaß bis hin zur Heiligkreuzstraße. Die Vorteile lägen auf der Hand: Ein besserer Verkehrsfluss und mehr Sicherheit, vor allem aber mehr Platz für Menschen, für Grün, für Lebensqualität, und damit am Ende mehr innerstädtische Attraktivität.

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AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022

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Die FDP hatte bisher immer eine Stellungnahme abgegeben, dieses Mal nicht.

Schon immer war der COBURGER gerne mal ein bisschen politisch, hat seine Meinung gesagt, überspitzt, kommentiert, karikiert, so auch in der allerersten Ausgabe im November/Dezember 2012. Im Leitartikel schrieben wir damals zur Zukunft der Stadt: „Die Kunst des Machbaren hat das Regiment übernommen. Coburg, so scheint es, hat nur noch ein Ziel: dem demografischen Wandel die Stirn zu bieten. Es soll am besten alles so bleiben wie es ist.“ Manches ändert sich halt nicht ….

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SONDERTHEMA

EINLEITUNG

VERÄ NDER UNG

Wer sind wir morgen?

Machen wir uns nichts vor: Wir verändern gar nichts. Veränderung ist anstrengend. Anstrengend für das Gehirn. Veränderung verbraucht zu viel Energie. Und Energie ist kostbar. Also bleiben wir bei unseren Gewohnheiten. Gewohnheiten sind sparsam. Deswegen wird aus Erkenntnis heraus zumeist noch keine Veränderung. Zu viel Alkohol? Zu dick? Zu dünn? Zu faul? Zu viel Müll? Zu viel CO2? Zu viel Ungerechtigkeit? Ja, ich, wir, Du, Ihr, Sie wissen das. Wir haben auch schon einen Plan. Morgen fangen wir an. Wenn es nicht wehtut. Machen wir uns nichts vor: Wir verändern gar nichts. Wir werden verändert. Weil es sich verändert. Alles. Immer. Pausenlos. Weil sich die Welt verändert. Und uns dabei mit sich reißt.

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INTERVIEW

SONDERTHEMA VERÄNDERUNG COBURGER: Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt definitiv, aber kommen da alle Schichten der Arbeitnehmer mit? Was geschieht mit den Menschen, die heute noch am Fließband stehen?

Ein Gespräch mit Professor Dr. Christian Zagel, Masterstudiengang ZukunftsDesign an der Hochschule Coburg

Professor Zagel: Die Veränderung der Arbeitswelt ist eine natürliche Entwicklung, die gab es auch früher schon. Vor 100 Jahren sind die Leute mit dem Pflug und dem Pferd auf dem Acker gewesen und haben Angst bekommen, als der erste Traktor kam, der die Arbeit von zehn Ackergäulen gemacht hat. Die Arbeit hat sich daraufhin verlagert, auf dem Feld ist Arbeitskraft weggefallen, dafür sind in den Fabriken zum Bau der Traktoren Arbeitsplätze geschaffen worden.

DIE WELT IM UMBRUCH? WER SIND WIR MORGEN? WIE LEBEN WIR IN 20 JAHREN? WIE WOLLEN WIR LEBEN? COBURGER: Herr Professor Zagel, die Coronapandemie hat uns eiskalt erwischt. Sie hat uns vor allem auch unsere Defizite vor Augen geführt. Was können wir aus der Krise lernen? Professor Zagel: Es ist ja nicht die erste Pandemie. Wir hatten zum Beispiel von 1918 bis 1920 die spanische Grippe. Diese Pandemie hat uns vorwiegend gezeigt, dass wir sehr abhängig sind. Das hat man am Anfang der Pandemie gesehen, als wir Masken in China bestellen mussten. Das sieht man jetzt an den unglaublich gestiegenen Frachtkosten. Ich selbst bin auch im Onlinehandel tätig und tausche mich öfters mit Handelsunternehmen aus. Die Kosten für einen Seefrachtcontainer von China nach Deutschland beispielsweise lagen im Jahr 2019 um die 2.000 Euro bis 3.000 Euro und sind jetzt bei 17. 000 bis 18.000 Euro. Und wenn es jetzt wieder einen Lockdown gäbe, wäre man bezüglich der Importe, Exporte noch weiter eingeschränkt. COBURGER: Wie wird diese Pandemie unser Leben verändern? Professor Zagel: Die Veränderung wird ganz unterschiedliche Facetten betreffen: Man wird sich wieder sehr viel mehr auf die Regionalität fokussieren und die Produktion wieder zurückverlagern, innerhalb der Grenzen Europas, vielleicht sogar innerhalb Deutschlands. Dieser extreme Boom in Richtung Homeoffice wird bleiben. Das betrifft auch die konservativen Unternehmen, die sich früher eher dagegen

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COBURGER: Unsere Arbeitswelt und auch unser Lifestyle werden sich demnach verändern. Wird es auch neue Ernährungsformen geben? Professor Zagel: Wir bemerken doch jetzt schon einen Wandel. Seit Kurzem sind in der EU Insekten als Lebensmittel deklariert. Ich bin der absoluten Überzeugung, dass das auch bei uns innerhalb der nächsten 20, 30 Jahre relativ normal sein wird. Weil wir uns das gar nicht mehr leisten können, jeden Tag ein Stück Rind oder ein Schweineschnitzel zu essen. Und global gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir in einigen Jahren weniger Menschen weltweit haben, relativ gering. Ich schätze eher, dass die Weltbevölkerung noch weiter stark steigen wird. Da muss man sich Gedanken machen, wie man die Menschen ernährt. Es gibt Statistiken, die zeigen, dass man aus einem Kilo Getreide ein halbes Kilo Insekten machen kann, aber aus einem Kilo Getreide nur 50 Gramm Rindfleisch. Aber auch Produkte aus alternativen Quellen, beispielsweise aus Algen werden vermehrt auf den Markt kommen.

gewehrt haben, weil sie befürchtet haben, dass die Leute im Homeoffice weniger arbeiten. Jetzt stellen sie halt fest, dass es funktioniert. Es werden neue Arbeitsmodelle entstehen, hin zu individuell gestaltbaren Arbeitszeiten. Man spricht heute vom „work life blending“, das bedeutet, dass man die Arbeitszeit und die Freizeit nicht mehr strikt trennt. Das hat natürlich viel Diskussionspotential, insbesondere in Bezug auf das Arbeitsrecht. Wir werden weniger geschäftlich reisen, weil wir gemerkt haben, dass man gewisse Sachen einfach auch per Onlinekonferenz abwickeln kann. Das spart Geld, das spart Lebenszeit und ist dazu auch noch gut für die Umwelt. Internet und Heizung verbrauchen zwar auch im Homeoffice Strom, aber selbst, wenn es am Ende für die Umwelt auf null aufgeht, ist das trotzdem eine Änderung in der Lebensweise und in der Arbeitsweise, die wiederum Einfluss auf andere Bereiche des Lebens hat.

COBURGER: Die Nachfrage nach veganen oder regionalen Produkten wird zunehmen? Professor Zagel: Die Leute legen deutlich mehr Wert auf qualitative Ernährung, sie achten immer mehr darauf, woher die Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden. In Supermärkten werden bereits jetzt mehr regionale Produkte angeboten, das wird in Zukunft noch zunehmen.

Ich denke, dass die Leute das Leben auf dem Land wieder mehr zu schätzen wissen. Es gab einen Trend, der nennt sich Urbanisierung, also, dass die Menschen vom Land in die Stadt ziehen. In der Pandemie haben die Leute gemerkt: Es ist irgendwie doof, wenn ich in Nürnberg in meiner 30 oder 50 Quadratmeter Wohnung sitze, keinen Garten und vielleicht nicht einmal einen Balkon habe und ein halbes Jahr allein in meiner Wohnung sitze. Und Homeoffice wird auch schwierig, wenn kein Arbeitszimmer vorhanden ist, weil man sich eine große Wohnung nicht leisten kann.

COBURGER: Das würde uns auch unabhängiger machen …

Professor Zagel: Wir können fast alles auch hier produzieren und das ist genau das Thema mit der Rückbesinnung. Erst gab es den Tante-Emma-Laden, und wir haben gewusst, dass die Kartoffeln und das Hähnchen vom Bauern nebenan kommen, der Fisch vom Angler um die Ecke. Dann kam irgendwann diese „Geiz ist geil“ Thematik. Das hat aber dann dazu geführt, dass Deutschland die günstigsten Lebensmittelpreise überhaupt hat. Jetzt geht es wieder stärker in Richtung Qualität. Das sieht man sehr stark an Unternehmen wie Aldi oder EDEKA. COBURGER: Aber die qualitativ hochwertigen Lebensmittel haben ihren Preis und sind nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung wirklich erschwinglich. Familien mit geringen Einkommen können sich diese Produkte oft gar nicht leisten? Professor Zagel: Es gibt den Begriff der „first mover“, diejenigen, die als Erstes etwas Neues adaptieren. Das sind tatsächlich oft diejenigen, die das entsprechende Geld haben. Die setzen letztlich eine Bewegung in Gang und damit verändern sich Dinge auch für die große Masse. Wenn ein Produkt nachgefragt wird, dann belebt das die Konkurrenz und dadurch wird es am Ende günstiger. Man sieht ja heute bereits, dass teilweise Bioprodukte schon relativ nah an den Preisen sind von normalen Produkten. COBURGER: Was meinen Sie, wie werden wir in 20 Jahren in Coburg leben? Professor Zagel: Die Leute werden weiterhin viele Sachen online kaufen, weil es bequem ist. Stellen Sie sich vor, Sie bummeln durch die Stadt, besuchen einen Showroom, suchen die Kleidung aus und bekommen die Sachen nach Hause geliefert, eine schöne Kombination aus traditionellem Einkaufen und dem Onlineerlebnis. Ähnlich wie bei Lebensmitteln, die mit Rezepten fertig abgepackt ins Haus kommen. Ich bin auch überzeugt davon, dass dieser ländliche Aspekt wieder attraktiver wird. Die Leute gehen zwar zum Studieren in Großstädte, aber kommen zurück in die ländliche Region, wenn sie einen attraktiven Job finden. Unternehmen werden nicht mehr darauf angewiesen sein, ihren Sitz in einer Großstadt zu haben. Man wird sich überlegen, ob man in Berlin für ein 30 Quadratmeter großes Büro für 800 Euro Miete zahlt oder in Coburg für 800 Euro ein ganzes Haus bekommt.

„Dieser extreme Boom in Richtung Homeoffice wird bleiben. Das betrifft auch die konservativen Unternehmen, die sich früher eher dagegen gewehrt haben, weil sie befürchtet haben, dass die Leute im Homeoffice weniger arbeiten. Jetzt stellen sie halt fest, dass es funktioniert.“

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Advertorial

OTTO HAUCH

VERÄNDERUNG IST TEAMWORK

Native Advertising

HÖRNLEIN & FEYLER

WANDEL IN DER ARBEITSWELT Was gestern noch richtig war, kann heute schon falsch sein. Was letztes Jahr noch nicht möglich,

Das Leben ist permanenter Wandel. Stetige Veränderung. Privat, gesellschaftlich, beruflich

ist in diesem erlaubt, was bisher nicht geregelt, heute Gesetz: Nicht zuletzt die Corona-

– für jeden Einzelnen, jede Einzelne von uns ist

Pandemie zeigt, wie schnell sich die Welt verändert, wie schnell neue Regeln notwendig sind,

Veränderung verbunden mit Herausforderungen,

um Neues zu regeln. Nicht zuletzt der Rechtsstaat war und ist in diesen Zeiten gefordert, die

die es tagtäglich zu bewältigen, im besten Fall zu

Grundlage für Ordnung und Sicherheit zu schaffen. So hat sich auch die Arbeitswelt in den letzten beiden Jahren stark verändert. Rechtliche Informationen dazu von Lutz Lindner,

gestalten gilt. Gerade beruflich werden wir oft

Fachanwalt für Arbeitsrecht von der Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler.

mit schnellen Veränderungen konfrontiert: neuen Techniken, neuen Strukturen, neuen Umgangsformen, neuen Kollegen. Doch wie gehen wir damit

COBURGER: Herr Lindner, Corona hat viele Unternehmen und ihre Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmer innerhalb kurzer Zeit vor neue Herausforderungen gestellt. Aber gab es nicht eigentlich vorher schon passende Regelungen wie die Telearbeit?

um? Der COBURGER hat sich dazu mit drei Mitarbeitern aus dem Büroteam der Bauunternehmung Otto Hauch unterhalten: Mit Andrea Jugenheimer, Silke Büchner, und mit Philipp Fuchs. Und auch ihr Chef war dabei, Max Beyersdorf.

Job heute und gestern? Andrea Jugenheimer: Also ein Job sollte schon immer auch Spaß machen, das war früher so, und heute auch. Max Beyersdorf: Die Arbeit ist heute nicht mehr nur Broterwerb, der einem Sicherheit gibt für die Lebensplanung, sie ist vor allem auch Sinnfrage. Silke Büchner: Nach meinem Gefühl richten sich viele in der Gesellschaft in ihrer Komfortzone ein und scheuen eine Veränderung, obwohl ihnen die Arbeit keine Freude macht. Max Beyersdorf: Ein Beispiel für den Umgang mit Veränderungen in unserer Gesellschaft ist die Angst vor dem Scheitern. Wer scheitert, hat versagt. Das ist schon ein Problem, da gehen andere Gesellschaften anders damit um. Andrea Jugenheimer: Das Gute ist, dass wir regelmäßig im Team zusammensitzen und reden. Kommunikation ist wichtig, damit Veränderungen funktionieren. Max Beyersdorf: Ich freue mich über jeden Austausch im Team, da entstehen oft gute Lösungen und Veränderungen.

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Menschen Alt und Jung? Andrea Jugenheimer: Die heutige junge Generation hat sich sehr verändert. Sie benötigt mehr Orientierung von uns, da muss man mehr Zeit investieren. Max Beyersdorf: Wir stellen uns diesen Veränderungen. Wir beziehen zum Beispiel auch oft die Eltern mit ein, das war früher nicht so. Das war nicht notwendig. Silke Büchner: Wir leisten heute richtiggehend Erziehungsarbeit.

Silke Büchner: Es gab schon immer auch Traditionen und Gewohnheiten, man sollte nicht alles ändern und in Frage stellen. Philipp Fuchs: Oftmals gehen die technischen Veränderungen schon zu schnell, man fühlt sich manchmal schon getrieben. Andrea Jugenheimer: Während Corona haben schon viele darüber nachgedacht, was ihnen wirklich wichtig ist und was nicht. Ich glaube, dass diese Phase einige Leute geerdet hat.

Philipp Fuchs: Ich denke, die Jüngeren sind offen, sie lernen von den Älteren, die haben einfach mehr Erfahrung. Max Beyersdorf: Es ist aber auch so, dass die Älteren Jüngere an die Seite gestellt bekommen, die ihnen bei Veränderungsprozessen helfen.

Ändern um jeden Preis? Max Beyersdorf: Ich hätte den Wunsch, dass wir als Gesellschaft wieder mehr Geben als Nehmen, das stört mich, das jeder nur auf seinen Benefit schaut.

Die Bauunternehmung Otto Hauch: Ein Familienbetrieb in vierter Generation mit Bauprojekten in ganz Deutschland, spezialisiert auf die Sanierung von bestehenden Bauwerken und Gebäuden und die behutsame Modernisierung von historischer Bausubstanz. Mehr Informationen unter www.otto-hauch.com

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Lutz Lindner: Ja, Telearbeit war schon vorher gesetzlich geregelt in der Arbeitsstättenverordnung. Telearbeit bedeutet allerdings, dass sich beim Arbeitnehmer zuhause ein vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellter Arbeitsplatz befindet, ein sogenannter „festeingerichteter Bildschirmarbeitsplatz im Privatbereich des Beschäftigten.“ Also so etwas wie ein dauerhaft ausgelagerter Arbeitsplatz. Für die durch die Corona-Maßnahmen in kürzester Zeit millionenweise vorübergehend notwendigen Homeoffice-Arbeitsplätze gilt die Arbeitsstättenverordnung nicht. Das Infektionsschutzgesetz regelt nun die Home-Office-Tätigkeit. COBURGER: Und was sieht diese jetzt vor? Lutz Lindner: Der Arbeitgeber ist jetzt verpflichtet, dem Arbeitnehmer bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten die Arbeit zu Hause zu ermöglichen, außer es stehen dringende betriebliche Erfordernisse entgegen. Diese Regelung ist aber aktuell bis 19.03.2022 befristet, da die besondere Situation der Pandemie so eine Regelung notwendig gemacht hat. Beschäftigte müssen das Angebot annehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen. Dies können zum Beispiel mangelnde räumliche oder technische Gegebenheiten in der Wohnung des Beschäftigten sein.Der Arbeitgeber muss dem Arbeitnehmer für das Home-Office wie im betrieblichen Büro das Mobiliar und sonstige Arbeitsmittel bereitstellen, die für die Erbringung der Arbeitsleistung notwendig sind. Arbeitnehmer und Arbeitgeber können aber vereinbaren, dass der Arbeitnehmer mit seinen eigenen Büromitteln, in der Regel dem eigenen PC und Telefon-/Internetanschluss, arbeitet. Das gilt natürlich entsprechend auch für das sogenannte mobile Arbeiten, wenn also ein Arbeitnehmer

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gar nicht an einen Ort gebunden ist, um seine Arbeit zu erbringen. Bei Unternehmen mit Betriebsräten unterliegen die Regelungen zu Homeoffice der Mitbestimmung. COBURGER: Corona hat viele Menschen auch zum Nachdenken gebracht, über Job, Familie, ihre Lebensziele. Ein Sabbatical, also eine Auszeit, ist dafür eine hervorragende Möglichkeit. Gibt es dafür Regelungen? Lutz Lindner: Ein Sabbatical ist ja so etwas wie ein langer unbezahlter Urlaub, ein Ausstieg auf Zeit. Da gibt es gesetzlich erst einmal keinen Rechtsanspruch drauf. In der Privatwirtschaft muss ein Sabbatical also individuell zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder aber in Betrieben mit Betriebsrat in einer Betriebsvereinbarung geregelt werden. Im öffentlichen Dienst ist die Einrichtung eines Langzeitkontos im Tarifvertrag geregelt. COBURGER: Und wenn jemand weniger arbeiten möchte, oder nur noch an gewissen Tagen, also seinen Vertrag ändern, an neue Lebenssituationen anpassen möchte, was sagt das Gesetz für solche Fälle? Lutz Lindner: Ab 15 Mitarbeitenden in einem Betrieb gibt es einen Anspruch auf dauerhafte, ab einer Anzahl von 45 Mitarbeitern einen Anspruch auf befristete Verringerung der Arbeitszeit, außer es stehen dringende betriebliche Erfordernisse entgegen. Und es gibt natürlich die Möglichkeit der Altersteilzeit, also in der letzten Phase des Arbeitslebens, in den letzten Jahren weniger arbeiten, entweder über die gesamte Dauer verteilt die Arbeitszeit um die Hälfte zu reduzieren oder im Block während der Arbeitsphase bei reduzierteren Gehalt in Vollzeit zu arbeiten und in der Freistellungsphase unter Fortzahlung des angepassten Gehalts zu Hause zu bleiben.

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Advertorial

BODY STREET

EMS-Training die nächste Generation – von Bodystreet, dem EMS-Anbieter mit der größten Erfahrung

TRAINING VON MORGEN SCHON HEUTE Als Bodystreet vor über zehn Jahren in der Bahnhofstraße in Coburg sein Studio eröffnete, war Fitness- und Personalcoach Frank Sperschneider mit dem EMS-Training in der Region Vorreiter. Das effektive und zeitsparende Training mittels Elektromuskelstimulation war für die Coburgerinnen und Coburger Neuland. Heute lässt sich die innovative Trainingsmethode aus der Sportund Gesundheitswelt nicht mehr wegdenken, wird mehr als nur akzeptiert. Und Marktführer Bodystreet ist wieder Vorreiter, hat das Training in die Zukunft geführt. Das Coburger Studio ist dabei eines der wenigen der über 300 weltweit Teil dieser innovativen Geschichte. Gerade die letzten beiden von der Corona-Pandemie geprägten Jahre hätten ihn zum Nachdenken gebracht, so Frank Sperschneider. „Alles Negative hat immer auch etwas Positives“, ist seine feste Überzeugung. Er bezeichnet das als das Gesetz der Polarität. Alles habe zwei Seiten. Und so habe ihn diese Zeit dazu gebracht, etwas Neues anzugehen, sich weiterzuentwickeln, den Kunden die nächste Generation EMS-Training anzubieten. Auslöser waren und sind auch neue rechtliche Vorschriften. Alle Anbieter von EMS-Training müssen ihre Geräte zertifizieren lassen, damit sie als Medizinprodukte gelten. Frank Sperschneider aber dachte gemeinsam mit Bodystreet schon einen Schritt weiter, wie man es gewohnt ist von dem Unternehmen, das auch in Sachen Kommunikation, online-Buchungssystemen und Hygieneanforderungen immer Vorreiter war. Wie also kann man die neuen Anforderungen erfüllen, und gleichzeitig eine neue Technologie entwickeln, die den Kundinnen und Kunden einen Mehrwert bietet? „Wir wollten in der schwierigen Phase der letzten beiden Jahre einen Technologiesprung mehr, der perspektivisch mehr Möglichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden bietet.“ So hat man bei Bodystreet seit einem Jahr ein neues technologisches System in der Pilotierung. „Und wir in Coburg sind mit die ersten weltweit, die das umsetzen.“

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Die Innovation: Das erste Smart Body Concept der Welt von Symbiont, hergestellt von schwa-medico, einem Medizintechnik-Unternehmens mit der Erfahrung einer 40-jährigen Tradition. Bei Bodystreet in Coburg trainieren Kundinnen und Kunden seit Anfang dieses Jahres mit diesem innovativen High-Tech-Trainingsanzug. „Wir haben damit fast schon ein Alleinstellungsmerkmal.“ Die neuen Anzüge verfügen über acht Pads mehr als früher, die Elektroden liegen direkt am Körper an, das ermöglicht eine gezieltere und noch bessere Ansteuerung von Muskelgruppen als bisher, die der oder die Kunde/ Kundin bei Bedarf selbst vornehmen kann, ganz individuell, auf der Basis der persönlichen Daten, die zu Trainingsbeginn eingegeben werden, wie Gewicht, Größe, Fitnesslevel, Zielen oder weiteren Angaben. Spezielle Programme ergänzen das Angebot. Und nach dem Motto „Wissen schafft Mehrwert“ werden viele Körperdaten in Echtzeit erfasst. Das ermöglicht eine exakte Auswertung und Analyse. „Damit sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt“, sagt Frank Sperschneider. Die Kundinnen und Kunden jedenfalls sind begeistert. „Das ist EMS-Training in einer neuen Dimension.“

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BODY STREET Das EMS-Training kommt aus der Astronautik und Sportmedizin. Das Prinzip: Muskeln benötigen Reize, um aktiviert zu werden. Das EMS-Training verstärkt über großflächige Elektroden körpereigene elektrische Reihe gezielt von außen: Die sogenannte Elektromuskelstimulation, kurz EMS. Während im Alltag und bei normalem Krafttraining im Fitnessstudio immer zuerst sogenannte langsame Muskelfasern beansprucht werden, bauen sich die für den Muskelaufbau relevanteren schnellen und kräftigen Fasern erst bei höherer Beanspruchung auf. EMS fördert erwiesenermaßen auch diese Muskelfasern. Außerdem werden nahezu alle motorischen Einheiten synchron aktiviert und vor allem auch die tiefliegende Muskulatur. Ein echtes Ganzkörpertraining, geeignet für verschiedenste Ziele: Ob nun zum Abnehmen, zum Muskelaufbau, für eine bessere Haltung und einen gesunden Rücken. EMS-Training eignet sich auch zum Muskelaufbau nach Operationen oder zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen und schont dabei die Gelenke.

AUSZEICHNUNGEN Bodystreet wurde mit dem Deutschen Kunden-Award 2021/22 ausgezeichnet. In einer großangelegten Verbraucherstudie der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH (DtGV) erreichte Bodystreet den 1. Platz zum Thema Kundenzufriedenheit in der Kategorie Fitnessstudios (EMS-Training)

Und das bei nur 20 Minuten Training pro Woche, immer mit intensiver Personal Coach-Betreuung durch kompetente Fachkräfte. Ideal für alle, die wenig Zeit, aber hohe Fitness- und Trainingsansprüche haben.

Bodystreet Coburg Heiligkreuz

EMS-Training mit der größten Kompetenz und Erfahrung. Über 300-mal weltweit. Und seit über zehn Jahren in Coburg

Bahnhofstraße 14 96450 Coburg 09561/ 9734466 www.bodystreet.com

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LIFE IS SHORT. WORK SOMEWHERE AWESOME.

ZAHLEN & FAKTEN Die 7 Abschnitte der Veränderung

Definition Veränderung Der Wechsel von einem (alten) Zustand in einen anderen (neuen) bzw. dessen Resultat.

1 Schock 2 Verneinung

Quelle: wiktionary.org

3 Rationale Akzeptanz

Eine Chance?

4 Emotionale Akzeptanz 5 Ausprobieren

48% sehen in Veränderung eher eine Chance. 29% eher die Risiken. 23% wissen es nicht.

6 Neuer Zustand 7 Neue Ziele

Gute Geschichten. Gute Bilder. Gut erzählt.

Quelle: Statista

Wenn Sie in Ihrem Leben etwas ohne Nachteile verändern könnten, was würden Sie zuerst verändern? Beruf Wohnort

SOWIE

EINEN STEUERBERATER (M / W / D)

8%

WIR BIETEN IHNEN » EINE MITARBEIT IN EINEM MOTIVIERTEN UND SYMPATHISCHEN TEAM » NETTE MANDANTEN, DIE SICH AUF IHRE UNTERSTÜTZUNG FREUEN » EINE ÜBERDURCHSCHNITTLICHE VERGÜTUNG » ZUSÄTZLICHE SOZIALLEISTUNGEN (HANDY, KINDERGARTEN, E-BIKE. ETC.) » FLEXIBLE ARBEITSZEITEN UND MÖGLICHKEIT ZUM HOME-OFFICE » JEDERZEITIGE WEITER- UND FORTBILDUNGSMÖGLICHKEITEN » WUNDERSCHÖNE RÄUMLICHKEITEN MIT EINEM ATTRAKTIVEN ARBEITSPLATZ » EINE LANGFRISTIGE PERSPEKTIVE MIT DEM ZIEL EINER PARTNERSCHAFTLICHEN ZUSAMMENARBEIT.

4% 41%

2% Quelle: Statista

Innovationen heute aus der Sicht von vor 100 Jahren gemäß einer Postkartenserie französischer Künstler vom Anfang des 20. Jahrhunderts » Ein Gerät zum Telefonieren mit Bildern » Ferngesteuerte Kehr- und Wischmaschinen

» Kochen mit Molekülen » Eine von einem Wal bewegte Unterseegondel

» Kampfflugzeuge

» Ein Gerät, das einem die Zeitung vorliest

» Gesellschaftsspiele auf dem Meeresboden

» Fernsteuerbare Feldroboter in der Landwirtschaft

» Ein von Robotern gesteuertes Orchester

» Motorisierte Rollschuhe

» Ein Gerät zur Umwandlung von Büchern in Tonsignale

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EINE STEUERFACHANGESTELLTE / STEUERFACHWIRTIN (M / W / D)

MIT JEWEILS MEHRJÄHRIGER BERUFSERFAHRUNG IN VOLL- ODER TEILZEIT

Nichts davon weiß nicht

IM ZUGE DER ERWEITERUNG SUCHEN WIR AB SOFORT

19%

Familiäre Situation Partnerschaft

26%

Imagefilme. Werbespots. Eventmovies. Erklärfilme.

DIE KANZLEI TB.LEGAL IST EIN ENGAGIERTES TEAM FÜR DIE GANZHEITLICHE STEUER- UND RECHTSBERATUNG MIT HOHEM QUALITÄTSANSPRUCH, FREUDE AN DER KOMMUNIKATION UND DEM INTENSIVEN GEDANKENAUSTAUSCH.

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KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.

MACHER

Dieses Mal: Fabian Denk, Inhaber von Denk Keramik in Coburg und Rödental. Er hat das 1964 von seinem Vater gegründete Unternehmen seit 2009 wieder auf Erfolgskurs gebracht und beliefert heute den gesamten deutschsprachigen Raum mit innovativer Keramik aus der Region.

Sind Sie ein Macher? Ich bin sicher kein Macher im eigentlichen Sinne. Ich bewundere die Leute, die sich als solcher bezeichnen können, die loslegen und etwas anpacken. Ich bin eher der Typ, der innehält und in Ruhe überlegt, und erst dann den zweiten Gang einlegt. Warum sind Sie ein Macher? Ich sehe mich als Teamchef, als Animateur, als Innovator. Es geht nichts von allein, ich brauche die Menschen um mich herum, damit wir unsere Ziele erreichen können. Und die versuche ich zu begeistern für das, was wir tun. Machen hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun, persönliche Wertschätzung jedes einzelnen. Nur so bringt jeder seine beste Leistung. Was macht das Machen aus? Wir bei Denk Keramik machen nur das, was kein anderer produziert. Wir bieten keine Teller oder Tassen an. Wir sind immer auf der Suche nach Innovationen, nach neuen Ideen, neuen Techniken, Materialien. Wir haben uns zum Beispiel mindestens zwei Patente im Jahr zum Ziel gesetzt, und das ziehen wir auch durch. Wir müssen etwas fi nden, von dem der Kunde noch gar nicht weiß, dass er es braucht. Dann haben wir ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Dafür stehen wir als Marke. Und Markenpflege ist ganz entscheidend. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass es in Sachen Preis keine Kompromisse gibt, keine Sonderangebote. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Nur so können wir wirtschaft lich arbeiten. Wie ging es los mit dem Machen?

Ich habe schon während meines BWL-Studiums in Bayreuth in der elterlichen Firma mitgeholfen, wir haben zum Beispiel Messen organisiert. 1995 bin ich dann in die Firma eingetreten. Das waren andere Zeiten damals, völlig andere Strukturen. Im Laufe der Jahre ging das Geschäft immer mehr zurück. Irgendwann war klar, dass wir so nicht weitermachen können, dass wir pleitegehen. Ich habe dann 2009 die Firma von meinem Vater übernommen und habe überlegt, wie wir eine Zukunft haben, wie wir als Keramikfi rma weiterleben können. Das war die Zeit der großen Umbrüche auf dem Markt, das Internet ist immer stärker geworden. Damit ergaben sich völlig neue Möglichkeiten. Wir konnten plötzlich auch als kleine Firma in ganz Deutschland auft reten. Außerdem sind wir bewusst aus dem Handel heraus und haben ganz gezielt Endkunden angesprochen. Das war damals schon revolutionär, dass man als Hersteller seine Produkte auch selbst verkauft, ohne Zwischenhändler. Und wir sind als Keramik-Manufaktur im deutschsprachigen Raum nahezu einzigartig. Das alles hat uns wieder erfolgreich gemacht. Heute verschicken wir etwa 100 000 Pakete im Jahr an die Kunden vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und haben 40 Mitarbeiter. Ist die Region Coburg ein guter Ausgangsstandort zum Machen? Klar, ich fühle mich hier unheimlich wohl. Wir haben hier sehr gute, begabte, motivierte Menschen, die bei uns arbeiten möchten, dafür sind wir sehr dankbar. Wohnen und Leben in der Region sind sehr bezahlbar. Das ist auch das Wunderbare am Onlinegeschäft, das kann man von überall aus machen, wenn man gute Ideen und gute Mitarbeiter hat. Die Fragen stellte Wolfram Hegen.

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SABINE FRIEDRICH

... und Mut hat Bestseller-Autorin Sabine Friedrich reichlich. Wir haben sie zuhause in Coburg besucht. Eine bewachsene Mauer grenzt das Grundstück zur Straße hin ab. Durch eine hellblau gestrichene Tür gelangen wir in den Garten. „Klopfen Sie an die Terrassentür“, hat Sabine Friedrich am Telefon gesagt. Ein Golden Retriever empfängt uns freundlich bellend und schwanzwedelnd. Ihm folgt seine Besitzerin: Sabine Friedrich, groß, schlank, kurze Haare, sie ist eine charismatische Frau, die uns herzlich begrüßt.

Einladend und gemütlich ist ihr Zuhause in Coburg, ein älteres Haus, das sie und ihr Mann mit viel Liebe saniert haben. Hier also schreibt die Autorin einen großen Teil ihrer Romane. Mehr als ein Dutzend Bücher hat sie verfasst, seit der Erscheinung ihres ersten Werks „Das Puppenhaus“. Hochgelobt sind Friedrichs Werke in den Feuilletons namhafter Zeitungen und Magazine. Das bekannteste Buch „Wer wir sind“ ist 2012 erschienen und widmet sich dem deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sechs Jahre lang hat Friedrich an dem über 2000 Seiten zählenden Roman geschrieben. Mit einer Trilogie setzt sie 2019 das Thema fort und schließt es 2021 mit dem Band „Die Nacht hat zwölf Stunden“ ab.

Raus aus der Enge und dem Spießbürgertum Sabine Friedrich wird 1958 in Coburg geboren, hier verbringt sie ihre Kindheit und Jugend. Nach dem Abitur am Gymnasium Alexandrinum zieht es sie hinaus in die Welt. „Ich habe schon mit 13, 14 Jahren gewusst, dass ich nach dem Abitur nach Asien möchte“, erzählt sie. Zu eng, zu spießig und zu provinziell empfindet sie das Coburg der 1970er-Jahre. Bereits im letzten

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Abiturjahr verbringt sie viel Zeit in Berlin. Und früh steht für sie fest: Ein gewöhnlicher Beruf kommt nicht infrage, das wäre viel zu schnell langweilig. „Ich wollte keinen normalen Beruf haben, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, mein Leben lang einen sehr berechenbaren Alltag zu haben. Aber genau das hat man natürlich als Autorin.“ In München studiert sie Germanistik und Anglistik, sie unterrichtet als Sprachlehrerin am Goethe-Institut München, promoviert 1989 und arbeitet anschließend als Redakteurin einer Frauenzeitschrift. 1993, ein Jahr nach ihrer Hochzeit, wird ihre Tochter Alena in Hamburg geboren. Die Familie zieht nach Oslo, hier beginnt Friedrich mit dem Schreiben ihres ersten Romans. 1996, nach der Trennung von ihrem ersten Ehemann, kehrt Friedrich allein mit ihrer Tochter nach Coburg zurück. „Ich bin hierher zurückgekommen, weil Coburg so viel billiger war als Hamburg oder Oslo, und weil meine Eltern hier lebten und ich mir gesagt habe, da muss meine Tochter nicht in eine Krippe, sondern wir bekommen das zusammen hin.“ In Coburg hat sich in der Zwischenzeit

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IM PORTRÄT

SABINE FRIEDRICH Veröffentlichungen Sabine Friedrich

„Man wird immer gefragt, ob irgendwas autobiografisch ist. Alles und gar nichts ist autobiografisch. Um etwas erzählen zu können, um sich in eine Figur hineinzuversetzen, greift man natürlich in seinen Fundus an Erfahrungen, so wie auch ein Schauspieler. Aber dann spielt der eben Hamlet und nicht Müller oder Schmidt.“ Sabine Friedrich, Autorin

2021 | Die Nacht hat zwölf Stunden 2021 | Was sich lohnt dtv-Verlag 2019 | Einige aber doch dtv-Verlag 2016 | Epilog mit Enten dtv-Verlag 2012 | Wer wir sind dtv-Verlag 2012 | Wer wir sind. Werkstattbericht dtv-Verlag 2008 | Immerwahr Theaterverlag Hofmann-Paul 2007 | Immerwahr dtv-Verlag 2005 | Familiensilber dtv-Verlag 2002 | Das Eis, das bricht. Eichborn Verlag 2000 | Nachthaut. Eichborn Verlag 1999 | Die wunderbare Imbißbude. Piper Verlag 1997 | Puppenhaus dtv-Verlag Mehr Informationen unter www.sabinefriedrich.de

sehr viel verändert, Friedrich lebt sich schnell wieder ein. „Coburg ist eine großartige Stadt, um Kinder großzuziehen“, sagt sie. Dennoch ist der Aufenthalt in der Heimatstadt nur vorübergehend geplant, solange bis sie als Autorin halbwegs etabliert ist. Ihr erster Roman „Das Puppenhaus“ erscheint 1997 und kombiniert Aspekte eines Frauen- und Heimatromans mit Krimi-Elementen und Humor. Im Grunde hat Friedrich den Heimatkrimi erfunden, ein Genre, welches es damals so noch nicht gab. In Coburg lernt Friedrich ihren zweiten Mann Matthias Lossmann kennen, und sie bleibt auch der Liebe und der Kinder wegen (Lossmann bringt einen Sohn mit in die Ehe) hier und schreibt weiter Bücher.

„Wer wir sind“ – wie alles beginnt Im Jahr 2007 erscheint ihr Roman „Immerwahr“, der sich dem letzten Abend der deutschen Chemikerin und Jüdin Clara Immerwahr widmet, Immerwahr promovierte 1900 als erste Deutsche an der Universität Breslau in Chemie. Aus dem Roman entwickelt Friedrich gemeinsam mit einer Freundin, der Schauspielerin Anja Lenßen, das Ein-Frau-Theaterstück „Immerwahr“ für das Coburger Landestheater. Die Figur der Clara Immerwahr bringt Friedrich auf die Idee, ein weiteres Theaterstück, dieses Mal über drei Frauen des 20. Juli 1944, dem Tag des Attentats auf Adolf Hitler, zu schreiben. Friedrich beginnt zu recherchieren und zu lesen, unter anderem beschäft igt sie das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. (Mit der Roten Kapelle bezeichneten die Nationalsozialisten Menschen, die auf unterschiedlichste Weise dem NS-Regime Widerstand leisteten). „Plötzlich hat sich ein Loch aufgetan, ich bin vollkommen versunken und mich hat nichts anders mehr interessiert als dieses Thema.“ Friedrich begibt sich auf Spurensuche nach Berlin, in die Stadt des Widerstandes, sie will allein sein mit ihren Figuren und beginnt „völlig ins Blaue“ zu schreiben. „Wenn ich zu einem Verleger gesagt hätte, ich habe jetzt schon 1000 Seiten Text und ich will noch mehr schreiben, dann hätte man mich womöglich nicht zum Weiterschreiben ermutigt.“ Sechs Jahre lang schreibt Friedrich an „Wer wir sind.“ Es geht ihr vor allem um die Motive der Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen den Nationalsozialismus riskiert haben. Was befähigt diese Menschen Widerstand zu leisten? Was treibt sie an? Das sind die Fragen, die Friedrich nicht mehr loslassen. Die Stauffenbergs, die Moltkes, die Bonhoeffers, die Schulze-Boysens sind fortan immer präsent. Friedrich ist vollkommen ergriffen von den Schicksalen, obwohl sie eigentlich nicht damit rechnet, dass ein Verlag das Buch überhaupt publizieren möchte. „Ich dachte, ich bleibe auf

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dem Skript sitzen, zu viele Figuren, zu viel Tod, zu viele Hinrichtungen“, sagt sie. Aber egal: „Ich schreibe dieses Buch und wenn es das Letzte ist, was sich mache. Ich wollte das letzte Wort nicht den Tätern überlassen.“ Die Gewissheit, dass Menschen den eigenen Tod vor Augen haben, und wie sie das bewältigen, verändert Friedrichs Perspektive auf die Welt. Als das Buch 2012 veröffentlicht wird, wird es hochgelobt von Lesern wie von Kritikern. Auch zehn Jahre später hält Friedrich noch Lesungen, bekommt Post, und sie stellt fest, dass die Leser die Lektüre keineswegs als deprimierend empfi nden. „Ich glaube auch, es ist ein Buch, das nie verschwinden wird.“ Ja klar, sagt sie, der Leser müsse sich auf dieses monumentale Werk mit vielen Figuren einlassen und den Mut haben, darin einzutauchen. Apropos Mut: Für Friedrich ist Mut die Grundeigenschaft für ein gelungenes Leben überhaupt. Und Mut hat sie reichlich. „Ich kann alles fallen lassen, ich kann aufstehen, wie ich bin und in die Welt wandern. Das habe ich mehr als einmal gemacht, ich habe keine Angst. Ich denke immer, das Leben trägt mich.“ Wer ständig Bedenken vor sich hintrage, nichts riskiere, habe die Hände nicht frei. Davon ist sie überzeugt.

Zurück in die 1970er-Jahre Nach „Wer wir sind“ schreibt sie „Epilog mit Enten“, ihr einziges Buch, das sie als autofi ktiv bezeichnet. Friedrich blickt zurück auf das Jahr 1976 und auf eine unmögliche Liebe. Sie, die 18-jährige Schülerin aus dem Westen und er, 25 Jahre alt und ein kleiner Dealer. Die Leser erkennen das Coburg der 1970er-Jahre ebenso wie das Berlin dieser Zeit. Friedrich nimmt die Leser mit auf einen Hippie Trail durch eine wilde Zeit voller Emotionen. Doch auch die Figuren des deutschen Widerstandes fesseln Friedrich weiterhin. 2019 greift sie das Thema mit einer Trilogie wieder auf. Nach „Einige doch“ und „Was sich lohnt“ setzt der Band „Die Nacht hat zwölf Stunden“ nach 15 Jahren einen Schlussstrich unter das Mammutprojekt. Und was kommt jetzt? Ideen zu einem neuen Projekt hat Friedrich bereits gesammelt, mehr dazu möchte sie nicht verraten. Aber ein paar Anhaltspunkte lässt sie dann doch durchscheinen. Vielleicht reist sie dieses Mal nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft. Und vielleicht treffen wir uns dann wieder in ihrem gemütlichen Zuhause hinter der bewachsenen Mauer mit der hellblauen Tür. Wir sind gespannt.

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Advertorial

ALLABOUTMYHOUSE Ein Kapitel ist viel zu schön, als es nicht gleich zu Beginn zu erzählen: Eines Abends, so Markus Heerwagen, stand er unter der Dusche. Schon seit einiger Zeit suchte er nach einem passenden Namen für eine Geschäftsidee: Ein Full-Service-Anbieter auf digitaler Basis rund ums Aus- und Umbauen von Räumen. Eine Kombination aus Onlineshop und Vor-Ort-Dienstleister. Ein Rundumsorglospaket für Geschäfts- und Privatkundinnen und -kunden. Ein Kümmerer von der Planung bis hin zur Installation der passenden Leuchten. Und wie es oftmals ist, wenn das warme Wasser herunterprasselt und der Stress des Berufsalltags langsam abperlt, ist er plötzlich da, der eine Gedanke, herausgewaschen aus dem Gedankenstrom: „Allaboutmyhouse!“

Für eine Erfolgsgeschichte benötigt man mehrere Zutaten: Eine gute Idee, ohne die kommt keine Geschichte in Fahrt, überzeugende Hauptdarstellerinnen und -darsteller, echte Typen und Charaktere, überraschende Wendungen und originelle Einfälle, und ein Umfeld, in dem die Geschichte ihre Wirkung entfalten kann. Alles das kommt bei der Geschichte von Markus Heerwagen zusammen.

Das Vorwort dazu ist schnell erzählt: Entstanden war die Idee 2017 gemeinsam mit Matthias Kamppeter, dem Gründer von Brillen.de. Das Konzept wollte man auf Fußböden übertragen. So entstanden die sogenannten Fußbodenprofis und eben Allaboutmyhouse, zwei Marken der Firma WTK Vertriebs AG. 2019 fand man dann auch das richtige Umfeld, die digitale Manufaktur von Zukunft.Coburg.Digital auf dem ehemaligen Goebel-Gelände in Rödental, hier wollte Markus Heerwagen das nächste Kapitel schreiben. Er kehrte damit aus Berlin in die Heimat zurück, in der er viele Jahre für verschiedene Firmen gearbeitet hatte. „Ich wollte ohnehin wieder in die Region, und in der Digitalen Manufaktur haben wir Förderung bekommen in Form günstiger Miete.“ Heerwagen lobt das Umfeld, das Netzwerk vor Ort. „Das ist super, man kann sich austauschen mit Kreativen, Designern, Leuten aus der IT, man kann auf die räumlichen Angebote der Manufaktur zurückgreifen, also das macht schon Spaß.“ Und immerhin ist man in der Mitte Deutschlands, „wir sind hier auch schnell auf der Autobahn und bei unseren Kunden in Deutschland, Österreich, Polen.“ Und er fand Hauptdarsteller und Mitwirkende, die aus Allaboutmyhouse innerhalb von gut zwei Jahren eine echte Erfolgsgeschichte gemacht haben: 200

Projekte, 25 Mitarbeiter, 160 Handwerker im Netzwerk, 19 namhafte Markenpartner. Sie alle haben das Hybridmodell onlineshop und -beratung kombiniert mit schneller Visualisierung und der Planung bis hin zu den Handwerkerleistungen vor Ort nach vorne gebraucht. Das Wachstum ging schnell, so schnell, dass man schon jetzt in größere Räume umziehen musste. Und auch die fand man auch auf dem ehemaligen Goebel-Gelände, gleich in direkter Nachbarschaft zur Digitalen Manufaktur. Eine Geschichte, wie sie perfekt die Idee der Digitalen Manufaktur erzählt: Jungen start-ups die Möglichkeit zu geben, in einem perfekten Umfeld zu geförderten Mietpreisen zu wachsen und dann schon bald auf eigenen Füßen zu stehen. Arbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region. Und eine Geschichte, wie sie auch außerhalb der Region aufmerksam verfolgt wird. Heerwagen erzählt von Markenchefs großer deutscher Designmarken, die sich bei einem Besuch in Rödental begeistert zeigten vom Klima, von der Stimmung vor Ort, vom Charme der alten zu neuem Leben erweckten Gemäuer. So wird auch allaboutmyhouse bald ein neues Kapitel aufschlagen: Mit den renommierten Marken Bullfrog und Occhio und anderen soll schon bald ein Showroom vor Ort entstehen. Auch so verbindet sich die alte Welt mit der neuen.

Allaboutmyhouse Im Mittelpunkt der Geschäftsidee von allaboutmyhouse steht ein digitaler Prozess, der potenzielle Kunden online gewinnt, mit eigenen Beratungs- und Planungsleistungen unterstützt und mit Handwerkern vor Ort verknüpft. Ein virtueller Marktplatz, der Angebot und Nachfrage intelligent zusammenführt. Zum Nutzen aller. Ein Hybridmodell aus digitaler und echter Welt. Allabouthouse steht auch für Interior Design mit 3D-Planung. Das Team freut sich auf neue Projekte: 09563/511348 www.allaboutmyhouse.de | Coburger Straße 7 | 96472 Rödental

Teil einer Geschichte werden. Die Digitale Manufaktur von Zukunft.Coburg.Digital auf dem ehemaligen Goebel-Gelände in Rödental. Büros, Produktionsboxen, Coworking-Arbeitsplätze, Innovationscafe, Breakout-Rooms, Workshop-Räume, Besprechungszimmer, Dachterrasse. Heimat für Startups und regionale Unternehmen. Location für Workshops, Kundenevents, Seminare. Ganz einfach mieten. Coaching, Networking, Seminare, Events. Ein Angebot von Zukunft.Coburg.Digital – Anlaufstelle und Unterstützer für Startups sowie Unternehmen in der digitalen Transformation mit Standorten in Coburg auf dem ehemaligen Schlachthofgelände und in Rödental. www.zukunftcoburgdigital.de

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Das Team von Allaboutmyhouse auf der Gelände der Digitalen Manufaktur in Rödental.

Auf dem ehemaligen Goebel-Gelände stehen noch 3000 Quadratmeter für weitere Firmenansiedlungen zu Verfügung. Das Umfeld ist hervorragend: Etablierte Unternehmen neben Start-Ups, Global Player neben Hidden Champions, Handwerker neben IT-Firmen und die Digitale Manufaktur mit ihren vielen kreativen und räumlichen Angeboten für alle Mieter vor Ort. Interesse? Mal vorbeikommen? Selbst ein Bild machen? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

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Telefon:C 0 O 95 B U63 R G/E728 R | 110 DAS MAGAZIN

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I MMOBILIEN G MBH & C O. K G


Advertorial

ERBAUER EINER NEUEN STADT DIE MÖBELSTADT SCHULZE FEIERT IHRE JUBILARE

30 Jahre im Dienst vom Möbelhaus Schulze: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Eigentümerfamilie Schulze und IHK-Hauptgeschäftsführer Sigmar Schnabel 46

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JUBILÄUM

STEFFEN LANGBEIN

„WACHSTUM BEDEUTET, GUTE MITARBEITER ZU FINDEN.“

„Meine Frau und ich kamen 1991 aus Lichte in Thüringen. Beide fanden wir im Einrichtungshaus Schulze verantwortungsvolle Aufgaben und am Mahnberg in Rödental unsere 2. Heimat.“

MIKE BROZIO „Meine Familie und ich sind von der Möbelstadt Schulze so angetan, dass mein Sohn bei uns eine Ausbildung absolviert hat und mit Begeisterung unsere Kunden bedient.“

Wolfgang Schulze, Geschäftsführer Einrichtungshaus Schulze

Wir schreiben das Jahr 1989. Wolfgang Schulze investiert in den Bau des Möbelhauses Schulze am Ortseingang von Rödental. Das Ziel: das größte Einrichtungshaus entlang der innerdeutschen Grenze zu bauen. Der nächste Ort war Dörfles-Esbach, dann kam Coburg, dazwischen befand sich Grünland, gegenüber ein Autohaus, eine Diskothek, und die Porzellanfabrik Goebel. Am 18. Oktober 1989 eröffnete Schulze sein Möbelhaus. Der damalige Bürgermeister von Rödental, Ferdinand Fischer, wünschte sich dabei in seiner Rede nichts mehr, als dass Schulze seine Möbel auch einmal nach Ilmenau, Schleusingen, Schmalkalden und Sonneberg liefern könne. „Als ob er es geahnt hätte“, so Wolfgang Schulze heute. Einen Monat später nämlich ging die Grenze auf. Es folgte eine wahrer „Wiedervereinigungsschub“, so Schulze im Rückblick auf diese Zeit. Der Parkplatz vor dem Möbelhaus platzte aus allen Nähten, Kunden bevölkerten das Möbelhaus Schulze. Lagerflächen wurden angemietet, um der Nachfrage Herr zu werden. Schon bald, Anfang der 1990er, gab es die nächsten Ausbaupläne. Und schnell stellte sich vor allem die Frage nach guten Leuten, nach Fachkräften, Verkäuferinnen und Verkäufern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Verwaltung, Handwerkern, LKW-Fahrern. „Wachstum bedeutet, viele gute Mitarbeiter zu finden“, weiß Schulze.

GERHARD MÜLLER Rödental

30 Jahre

20 Jahre

Steffen Langbein Sandra Martin Guido Matthäi Frank Schmidt Dagmar Heinze Silke Heublein

Karola Göhring Carola Annes

25 Jahre Andreas Lerche

Er fand sie, durch Stellenanzeigen, durch den einen oder anderen Zufall, wie er heute erzählt. Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus den neuen Bundesländern, viele haben ihre Stelle im Jahr 1991 angetreten, viele sind noch da. Sie alle haben die Möbelstadt Schulze erbaut, nach der Erweiterung des Stammhauses kamen SB-Hit-Möbel und das Mobile dazu, außerdem ein Möbelhaus in Ilmenau. Viele schwärmen von dieser Zeit, von der „tollen Aufbruchstimmung“. Sie alle sind jetzt neben anderen Jubilaren geehrt worden für ihre 30-jährige Mitarbeit im Möbelhaus Schulze. Natürlich von ihrem Chef persönlich, von Wolfgang Schulze, der sich in seiner Laudatio glücklich schätzt, dass er als Geschäftsführer so viele Jahre mit so klasse Mitarbeitern zusammenarbeiten darf. „Ich bin stolz auf Euch.“ 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es über 30 Jahre nach der „Stadtgründung“ der Möbelstadt Schulze, die, so IHK-Hauptgeschäftsführer Sigmar Schnabel, gemeinsam mit den Eigentümern das Einrichtungshaus Schulze zu einem Leuchtturm des Einzelhandels für die Region und darüber gemacht haben.

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„Aus einem zufälligen Treffen mit Wolfgang Schulze im Jahr 1991 entstand eine vertrauensvolle über 30-jährige Zusammenarbeit.“

DAGMAR HEINZE „Ich bin schon stolz darauf, dass wir das Schlafstudio in den 30 Jahren meiner Tätigkeit zum Größten in der Region gemacht haben.“

10 Jahre Dieter Hornung Barbara Pilip Andre Kreher, Stephan Thumser Sascha Best Denise Walter

Ilmenau

30 Jahre

10 Jahre

Mario Zentgraf Thomas Vogt Andreas Kümmerling

Thilo-Arno Löser Carsten Prox Jens Bössel

30 Jahre

20 Jahre

Sylke Langbein Gerhard Müller Mike Brozio

Katrin Holowackyi

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GUIDO MATTHÄI

SANDRA MARTIN (RECHTS) & SILKE HEUBLEIN

„Ich habe heute noch so viel Spaß an der Arbeit wie vor 30 Jahren, als Wolfgang Schulze mich angesprochen hat.“

„Wir haben uns 1991 auf eine Stellenanzeige beworben und kümmern uns seitdem um EDV und günstigste Preise.“

FRANK SCHMIDT „Das war eine großartige Aufbruchstimmung damals nach der Wende. Aus einem kleinen Möbelhaus haben wir die Möbelstadt AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022 Schulze aufgebaut.“

MARIO ZENTGRAF „Ich habe 1991 als Verkäufer angefangen und bin heute Hausleiter von Schulze in Ilmenau. Auch Frau und Sohn arbeiten hier. Mit Fleiß und Einsatz kann man bei uns Karriere machen. “

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ALPBACH

Kultouren

Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGERKultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

DER COBURGER AUF REISEN

VON WOLFRAM HEGEN

ALPBACH

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COBURGER AUF REISEN

ALPBACH

AU F ZUM S C H Ö NS T E N D O R F Ö S T E R R E I C HS

STEHT FÜR …

d– sportl an ss,

Ein Winter Pause. Für leidenschaftliche Skifahrer eine Ewigkeit. In diesem Winter aber laden Skigebiete ein zum Wedeln, Carven, Cruisen. Also zieht es auch uns in den schneebedeckten Süden, gute vier Stunden sind wir mit dem Auto unterwegs bis nach Tirol. Wir sind nicht auf der Suche nach lärmendem Skizirkus, nach dem ultimativen Adrenalin-Kick, nach Hüttenzauber, sondern nach ein wenig Winteridylle, einem Platz zum Durchschnaufen, nach ein paar Tagen Auszeit, mentalem Herumschlendern. Wir werden fündig in einem kleinen Seitental östlich der Inntalautobahn, in Alpbach, einem Ort abseits der großen Touristenströme.

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AUF SCHÖNEN WEGEN

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Auf knapp 1000 Meter Höhe schmiegt sich der als schönstes Dorf Österreichs ausgezeichnete Ort an den Gratlspitz, der steil hinter ihm aufragt. Ein kleiner feiner Wintersportort (natürlich auch im Sommer eine Reise wert), der sich seinen dörflichen Charakter trotz der vielen Gäste bewahrt hat. Keine Durchgangsstraße führt durch die Gemeinde, die Bauordnung aus den 1950ern lässt nur traditionelle Bauten aus Holz zu. Das mag mancher kitschig finden, die heimelige Stimmung aber wirkt schon beruhigend an sich. Selbst das moderne Congress Centrum passt sich dem alpenländischen Stil an. Ein Spaziergang durch den Ort oder auf einem der Wanderwege um den Ort erschließt großartige Ausblicke und führt auch zu den wenigen Sehenswürdigkeiten wie dem Alpbacher Bergbauernmuseum oder der kleinen, aber dennoch prächtigen Pfarrkirche Alpbach mit dem ebenso sehenswerten Friedhof.

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AUF BRE T TERN IM SCHNEE Es ist nicht riesig, es ist nicht spektakulär, es hat nicht die steilsten, buckligsten, längsten Abfahren, es ist einfach nur schön: Das Skigebiet von Alpbach, das zum sogenannten „Ski Juwel Alpbach Wildschönau“ gehört. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um unsere ersten coronabedingten Skitourenerfahrungen aus dem letzten Wintern vom oberfränkischen Ochsenkopf und der oberbayerischen Winkelmoosalm zu erweitern und haben uns dazu … Achtung Werbung … Einsteigerausrüstungen von Decathlon besorgt, einen Tourenski für normale Skischuhe, und einen für spezielle Skitourenschuhe. Vorneweg: Wer sich den Spaß am neuen Hobby nicht vermiesen möchte, wählt gleicht die Variante mit Skitourenschuhen. Die sind leichter, flexibler, und man ruiniert sich nicht die Füße und bleibt außerdem bei Atem. Ein großartiges Ziel ist das Wiedersberger Horn direkt bei Alpbach. Der Gipfel liegt auf 2127 Metern. Die Skitour gilt als machbar, landschaftlich reizvoll, und relativ lawinensicher. Eine entsprechende Sicherheitsausrüstung und Vorabinformation über die aktuellen Lawinenwarnstufen und das Wetter sind natürlich dennoch Pflicht. Oder / und man schließt sich einer geführten Tour an.

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COBURGER AUF REISEN

WORMSER

T H E

2 ACTIVE TOURER

Neue BMW Modelle im Autohaus Wormser Im Januar feierte das neue BMW 2er Coupé seine Markteinführung. Kraft volle Formen treffen auf sportliche Dynamik: Dank der in seiner Klasse einzigartigen Heckantriebsarchitektur bietet es ein höchst agiles Handling. Im Cockpit sind alle Anzeigen und Bedienelemente passgenau auf den Fahrer ausgerichtet, um einen konsequenten Fokus auf das Fahrerlebnis zu ermöglichen. Ab Ende Februar ist dann der neue BMW 2er Active Tourer bei uns verfügbar - natürlich auch als Plug-in-Hybrid. Im Fahrerbereich fällt sofort das serienmäßige BMW Curved Display mit seiner rahmenlosen Glasoberfläche auf. Perfekt erreichbar, einfach und intuitiv zu bedienen. Ebenso serienmäßig ist die natürliche Sprachsteuerung für Lautstärke, Fenster, Klimaanlage und vieles mehr.

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Das Training ist auch ONLINE möglich! Meine Zielgruppe sind Führungskräfte, Selbstständige, Unternehmer und Ärzte, die ihr Potenzial beruflich, privat und gesellschaftlich voll und effektiv ausschöpfen wollen.

Etwa eine Stunde von Alpbach entfernt liegt Innsbruck, die Hauptstadt von Tirol, fünfgrößte Stadt Österreichs. Das Wetter passt, die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm, so steht ein wenig Sightseeing im Olympiaort von 1976 nichts im Wege, inklusive einem Haferl Kaffee in einem der Straßencafés in der Maria-Theresienstraße mittendrin in der mittelalterlichen und kaiserzeitlichen Idylle dieser Stadt, die nur gebrochen wird durch die steilaufragenden 2000er auf der Nord- und Südseite der Stadt und ultramoderne Bauten der internationalen Stararchitektin Zaha Hadid. Natur und Kultur im Zwiegespräch. Viel zum Anschauen, Schloss, Burgen, Barock, Palais, Dom oder einfach ein wenig schlendern, zum Beispiel am Inn entlang. Die Sonne scheint. Passt.

Die neuen BMW 8er Modelle sorgen ab März mit ihrem athletisch-eleganten Auft reten für Aufsehen. Lassen Sie sich von der außergewöhnlichen Agilität des BMW 8er Coupé, dem progressiven Design des BMW 8er Gran Coupé oder dem erhabenen Gefühl von Freiheit im BMW 8er Cabriolet begeistern. Entdecken Sie die neuen BMW Modelle in unserem Autohaus. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Autohaus Wormser Coburg

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A U F I N G L I T Z E R W E LT E N Nicht weit weg liegt ein weiteres Ausflugsziel, das man auch bei schlechterem Wetter besuchen kann: die Swarovski Kristallwelten. Eine Erlebniswelt, erdacht von Multitalent Andre Heller. Nach Umbau und Erweiterung 2015 staunt der Besucher mittlerweile auf 7,5 Hektar Fläche über Kunst aus Kristall, über mystische Glitzerwelten, über Werke vieler namhafter Künstlerinnen und Künstler. So haben es die Kristallwelten mittlerweile zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs geschafft.

BMW 218i Active Tourer Alpinweiß uni, Automatic Getriebe mit Schaltwippen, M Sportpaket, Fernlichtassistent, BMW Head-up Display, HiFi Lautsprechersystem Harman/Kardon, Komfortzugang, Sitzheizung, Parking Assistant Plus, BMW Live Cockpit Professional, Connected Package Professional, Adaptiver LED-Scheinwerfer, Ablage für Wireless Charging uvm.

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Hier kommt Unternehmungslust pur. Der neue BMW 2er Active Tourer begeistert mit progressivem Design, temperamentvoller Fahrdynamik und einer Fülle von serienmäßigen PremiumAusstattungsdetails. All das macht ihn zu einem BMW, für den die Möglichkeiten der Aktivitäten fast grenzenlos sind. Vereinbaren Sie jetzt Ihre persönliche Probefahrt.

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DER NEUE BMW 2er ACTIVE TOURER. AB 26. FEBRUAR BEI UNS.

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Personaltrainer/Fitnessfachwirt Frank Sperschneider

Abb. zeigt Sonderausstattungen.

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Advertorial

COBURGER STADTGALERIE

Wo die Vergangenheit wird

lebendig

Das Coburger Designforum Oberfranken lädt zu einer Entdeckungsreise ein

Wer in diesen Tagen mit offenen Augen durch Coburg spaziert, wird in den leeren Schaufenstern viele Geschichten entdecken. An zehn Standorten lebt in den Leerständen die Vergangenheit auf. Die Stadtgeschichten sind ein Teil der STADTGALERIE, die das Coburger Designforum Oberfranken (CDO) inszeniert hat.

Im Steinweg 14 beispielsweise war einst ein Fahrradhandel beherbergt. Carl Balzer, der hier lebte, war ein sehr innovativer Geist und seiner Zeit voraus. Von 1886 bis in die 1970er-Jahre verkaufte Balzer nicht nur Nähmaschinen und Regenschirme, sondern auch Fahrräder. Dieses Fortbewegungsmittel war damals bereits erschwinglich, auch Arbeiter konnten sich ein Fahrrad leisten. Einige Coburger wissen es vielleicht noch aus Erzählungen ihrer Vorfahren: Auf dem Ketschenanger hatte der radsportbegeisterte Geschäftsmann Balzer in den 1890er-Jahren eine eigene Radrennbahn eröff net. Die Radrennbahn war am Wochenende ein Anziehungspunkt für viele Coburger, die sehen wollten, wer der Schnellste ist. Überhaupt war das Thema Mobilität für Balzer bedeutungsvoll. Das Fahrradgeschäft existierte bis in die 1970er-Jahre, dann zog ein Herrenmodegeschäft und später ein Fotoatelier in die Räume ein. So wie das Haus im Steinweg 14 haben viele Häuser in der Stadt Coburg Geschichten zu erzählen. Das CDO hat sie zum Leben erweckt. Die Stadtgeschichten sind aber nur ein Teil von insgesamt vier Zyklen des Projektes STADTGALERIE. „Mit dem Projekt wollen wir ein Jahr lang spannende und kulturelle Themen in die Innenstadt bringen“, sagt David Küff ner vom CDO. Das Ziel der STADTGALERIE sei es, mit verschiedenen Aktionen Coburgs Innenstadt attraktiver zu machen – gerade vor dem Hintergrund der in der Coronapandemie entstandenen Entwicklung. Im ersten Zyklus lebt mit den Stadtgeschichten die Vergangenheit auf. Bis Ende des Jahres soll eine abwechslungsreiche Folge entstehen, die Ende 2022 ihren Höhepunkt hat. Bis 13. März 2022 können Interessierte die Stadtgeschichten entdecken und dabei sogar gewinnen. An allen zehn Stationen wartet ein interessantes Gewinnspiel.

An diesen Standorten können Sie spannende Stadtgeschichten entdecken Standorte vom 17. Januar bis 13. März

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Steinweg » 14 | Das Zeitalter der Mobilität » 29 | Steigender Konsum » 30 | Eine traditionelle Gastronomie-Meile » 45 | Der Kürschner Krug » 57 | Der Gestank des Gerbers

Löwenstraße » 11 | Ein Lehrmädchen vom Land

Mohrenbrücke » 7a | Mehr Kunden – Mehr Milch!

Mauer » 12 | Von Toren und Türmen

Bahnhofsvorplatz » Bahnhof Gleisgeschichten Kunstverein » 4a | Ein Zar im Exil

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HIER WOHNT …

HIER WOHNT…

VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT FOTOS: VAL THOERMER

… MAN IM BIERGARTEN

Tief in den Glockenberg hinein ragte der Felsenkeller der Sturms Brauerei, wo der schmackhafte Gerstensaft bei gleichmäßiger Temperatur in Ruhe reifen konnte. Darüber erstreckte sich der idyllische Sturm’sche Biergarten, in dem die Coburger ab Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Seidla endlich auch im Sommer im Freien genießen konnten.

Der Biergarten umfasste ein riesiges, mit Bäumen gesäumtes Hanggebiet, welches sich von der Alexandrinenstraße über die gesamte Marienstraße bis hin zur Hohen Straße erstreckte. Der ideale Ort für einen Biergarten, das dachte auch Anton Sturm, als er hier eine Gaststätte im Grünen errichtete. Bis heute erinnert die 1859 erschlossene und bis heute so benannte Sturmstreppe daran, dass man einst auf diesem Wege in Richtung Feierabendbier kam. Anton Sturm heiratete 1833 Johanna Obenauf und zog mit seiner Frau in das Haus des Schwiegervaters in der Ketschengasse 15. Das Haus besaß ein Brau- und Schankrecht und dem jungen Anton machte diese Arbeit Spaß, so dass er sich neben seinem Hauptberuf, er war Weber, bald auch vollständig um die Schenke kümmerte. In einem der vier städtischen Brauhäuser braute er die Würze für sein Bier. In Holzbottichen schleppten die Brauer diese Würze in ihre Keller. Erst hier setzte man Hefe zu und es kam in wochenlanger Reifung zu einer schmackhaften Vergärung. Eine Verordnung der Herzoglichen Landesregierung setzte sogar den Bierpreis fest und regelte den Verkauf, den die Polizei zu überwachen hatte. Bemerkenswert. Weil den Coburgern das Gebräu aus der Ketschengasse so gut schmeckte, expandierte Anton Sturm und ersann die Idee eines Biergartens. Nun konnten die Einheimischen das Sturmsbier in der Schänke in der Ketschengasse und im Sommer im Sturmsgarten genießen. Später kam sogar noch eine Kegelbahn dazu. Auch Herzog Ernst II. kam regelmäßig mit den Herren des Hofes hier zusammen. Und Anton Sturm wollte weiter expandieren. Um die wachsende Nachfrage der Coburger Wirte bedienen zu können, plante er anstelle seines Kellerbiergartens eine Brauerei zu eröff nen. Der Widerspruch kam prompt und endgültig. Weder die herzogliche Regierung noch die Nachbarn konnten sich mit dieser Idee anfreunden und so entstand 1873 die Brauereianlage in der Callenberger Straße.

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AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022

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In der Folgezeit entstanden hier am Glockenberg, mitten im ehemaligen Kellerbiergarten, wunderschöne Villen und Wohnhäuser. Die Grünfläche wurde nach der Schließung des Biergartens parzelliert und veräußert. KaufHäuser, die mit Unterstützung der leute, Regierungsräte und DiGemeinschaft Stadtbild Coburg e.V. rektoren zogen sich hier nahe saniert worden sind. der Stadtmitte ins Grüne zurück – an den Glockenberg, der seinen Der COBURGER stellt sie vor: 2021 Namen von der ehemals dort anin jeder Ausgabe des COBURGER sässigen herzoglichen Glockeneines in unserer Reihe „Hier wohnte“. gießerei hat. Heute haben sich Familien auf dem Grund des ehemaligen Sturmsbiergarten niedergelassen. In der Nummer 6b Julia und David Lindner mit ihrer kleinen Tochter. Bis es soweit war und die Familie ihre frisch saniert Villa an der Sturmstreppe beziehen konnte, war viel Handarbeit nötig. An die vier Tonnen Bauschutt mussten aus dem 1934 erbauten Haus herausgeschafft werden. Obwohl es eigentlich schon leer war. Und auch der Gartenhang zur Sturmstreppe hin stellt die Bauherren vor Probleme. Schweres Gerät kann hier nirgendwo parken, deswegen wird noch nach einer Lösung für diesen Bereich des Grundstücks gesucht. Der Zugang vom Glockenberg her ist raffi niert gelöst mit einem neu angelegten Weg, der bergabwärts führt. Direkt zu der herrlichen Südterrasse, auf der die neuen Besitzer ihr Feierabendbier ganz in der Tradition dieses Ortes genießen können. Der COBURGER feiert 2022 Doppeljubelläum: 50/10. Seit der ersten Ausgabe erzählen wir in „Hier wohnte…“ die Geschichten Coburger Häuser. Wir waren schon oft in der Alexandrinen- oder Hohen Straße gleich in der Nachbarschaft. Am Glockenberg selbst waren wir allerdings, stellten wir erstaunt fest, mit dieser Ausgabe 49 zum ersten Mal zu Gast.

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KULTURTIPPS

KULTURTIPPS

KULTUR Lieber Leser, wir haben auch in dieser Ausgabe wieder Kulturtipps für Sie zusammengestellt. Leider ist die Pandemie immer noch ein Thema. Bitte informieren Sie sich deshalb bei den Veranstaltern, ob die Veranstaltungen wie geplant stattfinden.

THEATER

DIE WALKÜRE

ALLES LIEBE, LINDA Das Leben der Mrs. Porter Musical von Stevie Holland und Gary William Friedman Musik und Liedtexte von Cole Porter

Der Kampf um Macht und Liebe geht weiter: Mit der 1856 fertig gestellten „Walküre“ schafft Richard Wagner ein packendes Familiendrama und verknüpft die Welt der Götter mit der Welt der Menschen. Eindrucksvoll zeichnet er mit Worten und Klängen die inneren Regungen und Leidenschaften der Figuren nach: Die großen Zwiegespräche und -gesänge zwischen Siegmund und Sieglinde, Wotan und Fricka, Brünnhilde und Siegmund sowie Wotan und Brünnhilde, gipfelnd im „Feuerzauber“, gehören zweifellos zum Eindringlichsten und Expressivsten, was je für die Opernbühne geschrieben worden ist. Nach dem großen Erfolg von „Das Rheingold“ in der Saison 2019/2020 setzt Alexander Müller-Elmau seine Inszenierung der „Ring“-Tetralogie fort und wird auch diesmal die familiären und emotionalen Verstrickungen und den Untergang einer Weltenordnung mit mythisch-symbolträchtigen Bildern zeitlos aktuell in Szene setzen.

1919 heiratet Linda Lee Thomas den acht Jahre jüngeren Cole Porter. 34 Jahre lang bis zu ihrem Tod ist sie Muse und Ehefrau des berühmten amerikanischen Liedtexters und Komponisten. Von ihrer ungebrochenen Liebe zu Cole, aber auch von ihrem eigenen Drang nach Geltung und Ansehen erzählt dieses One-Woman-Musical, das aus Lindas Perspektive die Licht- und Schattenseiten dieser besonderen Beziehung beschreibt. Zwar führte sie ein mondänes, luxuriöses Leben an der Spitze der Gesellschaft und galt an ihren Wohnsitzen in New York, Paris, Hollywood und Venedig als Salonkönigin. Doch neben Schicksalsschlägen wie einer Fehlgeburt, Coles Reitunfall und einer unheilbaren Lungenkrankheit sind es vor allem die Homosexualität ihres Mannes und seine zahlreichen Affären mit anderen Männern, die Linda zu schaffen machten.

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TABALUGA ODER DIE REISE ZUR VERNUNFT Das Drachenstarke Musical

Der 1831 erschienene Roman „Notre-Dame de Paris“ von Victor Hugo zählt zweifellos zu den Klassikern der Weltliteratur. Neben zahlreichen Verfilmungen und Theaterstücken gibt es auch diverse Ballettadaptionen des Stoffs. Ballettdirektor Mark McClain wird diese Geschichte um die Verstrickungen von Macht, Leidenschaft und Eifersucht passend zu den berührenden und rauschhaften Klängen der Musik Bizets und Rachmaninows in seiner eigenen poetischen Bewegungssprache auf die Bühne bringen.

Wer kennt ihn nicht, den kleinen Drachen Tabaluga, der auf seiner Reise zur Vernunft allerhand Aufregendes erlebt. Das liebevoll arrangierte Musical-Abenteuer für die ganze Familie bringt die Geschichte des aufgeweckten Drachenkindes auf die Bühne.

Wo? Landestheater, Großes Haus Wann? Bis 13. März 2022 | 19.30 Uhr Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

Erster Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner Libretto vom Komponisten

Wo? Landestheater, Großes Haus Wann? ab 27. März 2022 | 18.00 Uhr Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

DER GLÖCKNER VON NOTRE-DAME Ballett nach Victor Hugos Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“

Wo? Theater in der Reithalle Wann? ab 15. Januar 2022 | 20.00 Uhr Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de

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Wo? Kongresshaus Rosengarten Wann? 23. Februar 2022 | 18.00 Uhr Weitere Informationen: www.eventim.de

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KULTURTIPPS

KULTURTIPPS

MUSIKALISCHES

ANDREJ HERMLIN & THE SWINGIN` HERMLINS

JAMES BLUNT | THE AFTERLOE

PUR

Nachdem James Blunt auf dem letzten Album „The Afterlove“ mit elektronischen Klängen fl irtete, kehrte er zu dem zurück, was er beherrscht wie kaum ein anderer: Zeitlose Songs schreiben, die Herz und Kopf gleichermaßen berühren. Es ist nach eigenem Bekunden sein sehr persönlichstes Album, auf das er stolz ist, es mit der Welt teilen zu können. Bis heute hat James Blunt über 24 Millionen Alben verkauft, alle sechs erreichten in Deutschland mindestens die Top-Ten, zwei stiegen auf Platz eins. International hat er an die 170 Platinplatten einsammeln dürfen. Seine Shows sind musikalisch echte Highlights, doch erst durch die Wärme, die Sympathie und die Freude, die der Sänger ausstrahlt, werden sie zu so besonderen Erlebnissen.

PUR gehören zu den Bands mit den meistverkauften Alben in Deutschland. Und sie sind ein herausragender Act für unvergessliche Live-Erlebnisse. Auf ihren Konzerten begeistern Frontmann Hartmut Engler und seine Mitstreiter ihr Publikum mit Songs wie „Lena“, „Abenteuerland“ oder „Wenn du da bist“, die allesamt zu Klassikern der deutschen Popgeschichte geworden sind. Die Band feiert ihren 40. Geburtstag im Sommer mit vier ausgewählten Open-Air-Konzerten.

Wo? Kongresshaus Rosengarten Wann? 17. März 2022 | 20.00 Uhr Weitere Informationen: www.eventim.de

KABARETT

Seminar/Tagung

Weihnachtsfeier

Wo? Schlossplatz Coburg Wann? 28. August 2022 | 19.00 Uhr Weitere Informationen: www.openairsommer.de

Geburtstag

Hochzeit

Firmenfeier

Wo? Schlossplatz Coburg Wann? 27. August 2022 | 20.00 Uhr Weitere Informationen: www.openairsommer.de

Andrej Hermlin ist seit mehr als 30 Jahren einer der gefragtesten Swing-Musiker Deutschlands und auch über die Ländergrenzen hinaus äußerst erfolgreich. Für ihn und sein Swing Dance Orchestra sind die amerikanischen Original-Arrangements der 1930er und 1940er-Jahre das wichtigste Markenzeichen. Auf elektronische Verstärkung wird gern verzichtet. Als im März 2020 das öffentliche Leben und der Kulturbetrieb durch Corona lahmgelegt wurden, war für Andrej Hermlin und seine Kinder, Frontsängerin Rachel und David (Gesang und Schlagzeug), klar, dass gerade der Swing in der aktuellen Krise nicht verstummen darf. Jeden Abend präsentieren „The Swingin’ Hermlins“ seither über die sozialen Medien für eine halbe Stunde authentischen Swing aus den 1930er-Jahren – in wechselnden kleinen Besetzungen, mit Freunden, mit Musikern, die Benny Goodman lieben, oder Count Basie, oder Glenn Miller, oder Jimmie Lunceford.

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KULTURTIPPS

BUCHEMPFEHLUNG

IMPRESSUM

MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN „Gar nichts hab ich, sagt Pa. Gar nichts habe ich versprochen!“ Südafrika 1986: Die dreizehnjährige Amor, jüngstes Kind der Farmerfamilie Swart, wird Zeugin eines Versprechens, das ihre todkranke Mutter Rachel ihrem Vater Manie abnimmt. Manie soll nach Rachels Tod der schwarzen Haushälterin Salome das Haus schenken, in dem diese wohnt. Seit vielen Jahren leistet Salome der Familie treue Dienste und soll zum Dank das windschiefe Häuschen erhalten, das sich auf dem Grundstück der Swarts befi ndet. Als Rachel stirbt, will sich ihr Mann nicht mehr an sein Versprechen erinnern, und so steht diese moralische Verpfl ichtung fortan nicht nur zwischen den verbliebenen Familienmitgliedern, sondern auch zwischen der Familie und Salome, da diese von dem Versprechen weiß. Wie der Putz von den Wänden des einst herrschaft lichen Anwesens bröckelt, so zerfällt auch die Familie ohne die einende Kraft der Mutter. Amor muss zurück ins Internat, ihre Schwester Astrid heiratet früh und Anton, der älteste, bricht mit dem Vater und zieht weg. Und so steht die Geschichte der Familie Swart samt dem Versprechen an die schwarze Haushälterin sinnbildlich für den Zustand des ganzen Landes im Spätherbst der Apartheid. Hardcover mit Schutzumschlag 368 Seiten ISBN: 978-3-630-87707-5 24,00 Euro eBook ISBN: 978-3-641-27184-8 19,99 Euro Hörbuch Download ISBN: 978-3-8445-4666-8 21,95 Euro

IN EIGENER SACHE

Fortan sind es nur noch Trauerfälle, die die Familie wieder zusammenführen, und bei jeder Zusammenkunft vergiften mühsam unterdrückte Zerwürfnisse, Erbstreitereien und enttäuschende Lebensbilanzen die Atmosphäre, die zudem durch das offene Versprechen belastet ist. Mit Sprachwucht hat Damon Galgut in „Das Versprechen“ ein Gesellschaftsporträt verfasst, das sich über dreißig Jahre des politischen Umbruchs in Südafrika erstreckt und folgerichtig im vergangenen November mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde, der bedeutendsten britischen Literaturauszeichnung. Der Roman entfaltet durch seine erzählerische Kraft einen unwiderstehlichen Sog. Regelmäßig wechselt Galgut die Erzählperspektive. So springt er vom erzählenden Beobachter in die Gedanken der verschiedenen Figuren, um sich im nächsten Satz direkt an seine Leserschaft zu wenden. „Das Versprechen“ ist ein ganz besonderes, ungewöhnliches Leseerlebnis, das lange nachhallt.

INHALTSANGABE „Das Versprechen“ erzählt vom zunehmenden Zerfall einer weißen südafrikanischen Familie, die auf einer Farm außerhalb Pretorias lebt. Die Swarts versammeln sich zur Beerdigung ihrer Mutter Rachel, die mit vierzig an Krebs stirbt. Die jüngere Generation, Anton und Amor, verabscheuen alles, wofür die Familie steht - nicht zuletzt das gescheiterte Versprechen an die schwarze Frau, die ihr ganzes Leben für sie gearbeitet hat. Nach jahrelangem Dienst wurde Salome ein eigenes Haus, eigenes Land versprochen ... doch irgendwie bleibt dieses Versprechen mit jedem Jahrzehnt, das vergeht, unerfüllt.

DAMON GALGUT ... 1963 in Pretoria geboren, zählt zu den renommiertesten Autoren Südafrikas. Sein jüngster Roman „Das Versprechen“ wurde mit dem Booker Preis 2021 ausgezeichnet, einem der bedeutendsten internationalen Literaturpreise. Bereits zwei Mal stand Galgut mit „Der gute Doktor“ (2005) und „In fremden Räumen“ (2010) auf der Shortlist für diesen Preis. Auch seine Romane „Der Betrüger“ und „Arktischer Sommer“ wurden für zahlreiche Literaturpreise nominiert. Sein literarisches Werk erscheint in sechzehn Sprachen. Damon Galgut lebt in Kapstadt.

COBURGER – Das Magazin Ausgabe 49 / Februar 2022 Zehnter Jahrgang Auflage 3750 Stück www.coburger-magazin.de Verlag: MARKATUS Branding | Marketing | Digital Coburger Straße 7 96472 Rödental Telefon 0 95 61 / 973 45 00 www.markatus.de Herausgeber und Chefredakteur: Wolfram Hegen Telefon 01 71 / 690 52 84 hegen@coburger-magazin.de Gründungsherausgeber: Peter Einheuser Wolfram Hegen Redaktion / Autoren dieser Ausgabe: Wolfram Hegen Wolfram Porr Heidi Schulz-Scheidt Gabi Arnold Fotografen dieser Ausgabe: Sebastian Buff Val Thoermer Titelfoto/Composing: „Vorfreude auf den Sommer“ Layout / Illustrationen: Axel Straubinger Grundlayout: Peter Einheuser

IN EIGENER SACHE TEENIE

FREUDE

Ja, der COBURGER wird in diesem Jahr 10 Jahre jung, und er feiert auch seine 50. Ausgabe, und zwar im April. Wir werden das tun mit einem ausführlichen Rückblick auf 50 Ausgaben, den schönsten Bildern und Geschichten, den wichtigsten Meilensteinen der Entwicklung, und der einen oder anderen kleinen Überraschung. Mitte April wird der 50. COBURGER erscheinen.

Wir starten ins unser zehntes Jahr – mit vielen Partnern an unserer Seite, mit denen wir geschäft lich und respektvoll verbunden sind. Sie sind unsere PREMIUM-PARTNER, sie geben uns Sicherheit, wir geben Ihnen und ihren Geschichten mehr Platz im Magazin, in unserer Online-Ausgabe www.coburger-magazin.de und in unseren sozialen Medien Instagram und Facebook. Danke und auf gute Zusammenarbeit 2022, weitere PREMIUMPARTNER sind herzlich willkommen, Infos unter www.coburger-magazin.de/Premium-Partner.

10 JAHRE COBURGER

Schon in diesem Magazin, der 49. Ausgabe, haben wir zudem die eine oder andere kleine Reminiszenz an zehn Jahre COBURGER versteckt. Das werden wir auch in allen weiteren Ausgaben in diesem Jahr tun. Kleine Geschichten, Randnotizen, Anmerkungen aus der Zeit seit 2012. Vielleicht macht es Ihnen Freude, sich mit uns zu freuen.

Anzeigengestaltung: MARKATUS Branding | Marketing | Film Anzeigenvertrieb: Wolfram Hegen hegen@coburger-magazin.de Anke Feuer feuer@coburger-magazin.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2022 Druck: DCT GmbH www.dct.de Preis: kostenlos

IM NÄCHSTEN COBURGER AUSGABE 50

… blicken wir zurück auf 50 Ausgaben COBURGER seit 2021.

Vertrieb: über 200 Verteilstellen in Coburg Stadt und Land

… widmen wir uns dem zeitlosen Sonderthema „Werte – was ist uns wichtig?“

Bestellung: Online über www.coburger-magazin.de Preis inkl. Verpackung und Versand innerhalb Deutschlands 5 Euro inkl. MwSt.

… zeichnen wir das nächste Unternehmen mit unserem Label „COBURGS BESTE“ aus. … stellen wir wieder ausführlich eine mutige Idee zu Stadtentwicklung vor. … blicken wir zurück auf ein Coburger Ereignis, das es vor zehn Jahren in die Tagesschau geschafft hat. … bereisen wir in unserer Landpartie den Westen des Coburger Landes.

GUTE PARTNERSCHAFT

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… und vieles mehr.

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Foto ©Nigel Maister

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GALERIE

GALERIE I S O L D E

R U S S

Isolde Russ ist eine zeitgenössische Künstlerin. Sie ist in Stralsund geboren und hat an der Uni Erfurt Mathematik und Kunst studiert. Sie unterrichtete in Thüringen und Bayern als Kunstlehrerin an verschiedenen Gymnasien. Isolde Russ hatte an der FH Coburg einen Lehrauftrag für Grundlagen der Gestaltung. Ihr künstlerisches Repertoire ist sehr vielseitig. Dazu gehören Malerei, Zeichnung, 3D Visualisierung und Fotografie. Sie förderte hochbegabte junge Talente, die anschließend an renommierten internationalen Kunst- und Designschulen studierten. Isolde Russ war 7 Jahre auf dem Gelände der berühmten Leipziger Baumwollspinnerei präsent und nahm an mittlerweile 59 nationalen / internationalen Ausstellungen teil. Die hohe Qualität ihrer künstlerischen Werke wurde mit drei Kunstpreisen gewürdigt. Isolde Russ wohnt und arbeitet in Lichtenfels. Mehr Informationen unter Isolde Russ bei Instagram, Behance, Facebook.

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GALERIE

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MONACO FRANKE

AUF EIN WORT Für den COBURGER von Wolfram Porr

In jedem COBU RGER laden wir an dieser Stelle Coburger oder Nicht-Coburger ein, ihre Meinung zu sagen.

DER MONACO FRANKE Ja, was wünscht man jetzt zum neuen Jahr? „A xunds Neues“ klingt in Zeiten, in denen einem zum Ende eines jeden Gesprächs ein wohlgemeintes „und bleib g’sund!“ entgegenschmettert wird, ja fast a wenig banal! Die Gesundheit - das kapiert inzwischen von Karl Lauterbach bis zum letzten quer denkenden Impfgegner momentan jeder - ist das wichtigste Gut, das wir Menschen haben – egal, ob wir nun links, rechts, in der Mitte oder unter der Knute von unter der Erde lebenden Echsenmenschen stehen. Was genau gesund ist oder macht, darüber gehen die Meinungen halt derzeit sehr sehr weit auseinander …

um sie gefügig zu machen. Ja, so fragt man sich allen Ernstes, und was dann? Kaufen dann plötzlich alle zum dritten Mal Microsoft Office, obwohl sie schon zwei Excel- und drei Wordversionen auf ihrem Rechner haben? Oder bekommen die dann alle eine Zoom-Allergie und müssen auf Teams umsteigen? Hmhh …

Interessant ist dabei, dass Menschen mit Hirngespinsten, wie diesem dumpfen und ganz offensichtlich verwirrten Vegankoch Attila H. in bestimmten Kreisen mehr Glauben geschenkt wird als seriösen Wissenschaft lern (die vermutlich auch alle fürs Lügen bezahlt werden). Wenn sich der heute hinstellen und behaupten würde, dass der Sauerteig in Wirklichkeit ein Mürbteig ist, die selbst ernannten „Freiheitsboten“, „Querdenker“ und Telegram-Lemminge würden ihm wahrscheinlich auch das glauben.

Gewisse Bedenken gegen bestimmte Maßnahmen oder die nun entgegen allen früheren Bekundungen von fast allen Parteien angestrebte Impfpfl icht kann man ja verstehen. Schlimm und peinlich wird’s, wenn in bedenklicher Ernsthaft igkeit von Zusammenhängen geschwurbelt wird, die so glasklar sind wie die Aussicht, dass die SpVgg Greuther Fürth heuer deutscher Fußballmeister wird. Der Monaco ist für Verschwörungstheorien generell übrigens sehr empfänglich. Der Gedanke, dass Elvis noch lebt, ist ihm zum Beispiel durchaus symbaadisch. Die Vorstellung, der „King“ liegt in Wirklichkeit irgendwo am Strand und lässt sich die Sonne auf seinen seit 1977 sicherlich noch einmal ordentlich angewachsenen Schmerbauch scheinen, während er sich Drake oder Justin Bieber über Kopfhörer reinzieht, hat was! Oder dass die Amis die Mondlandung möglicherweise nur inszeniert haben und Neil Armstrong seine Füße am 21. Juli 1969 gar nicht auf den Erdtrabanten, sondern auf einen Kunstsandhaufen in einem Studio in Hollywood gesetzt haben könnte – sagen wir’s mal so: Völlig unmöglich erscheint des bei den Cowboys aus den United States of Neandertal ja ned, oder?! Und auch Bielefeld hat der Monaco noch nie betreten. Durchaus denkbar also, dass die „Alm“ in Wirklichkeit in Bad Salzuflen steht (würde doch viel besser zu dem Kurort bassen!) und Dr. Oetker in Gütersloh oder Detmold backt. In Sachen Corona wird allerdings momentan ein bisschen zu viel geschwurbelt. Allein um Microsoftgründer Bill Gates ranken sich diverse Verschwörungstheorien – die krudeste ist die, dass er persönlich (der nachweislich viel Geld für Impfk ampagnen in aller Welt gespendet hat) Unsummen an jeder verspritzten Dosis verdient und den Menschen mithilfe dieser Im¬pfungen Chips einpflanzen will,

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10 Jahre COBURGER und der 50. COBURGER im April 2022 – wir feiern Doppeljubelläum: Aus der Ausgabe 20/2017 eine unserer Lieblingskarikaturen: „Borkenkäfer schafft Platz für Ökostrom.“

Geradezu persönlich wird’s, wenn jede/r, egal ob nun Arzt, Pfleger oder Patient, der aus eigener Erfahrung berichtet, dass Intensivstationen vor der Überlastungsgrenze stehen und dass dort vor allem Ungeimpfte an den Beatmungsgeräten hängen, der Lüge bezichtigt wird. Wenn man dann fragt, welchen Grund ein Arzt/Pfleger/Patient denn haben sollte, in der Sache die Unwahrheit zu sagen, kommt von Hardcore-Coronaleugnern wie aus der Pistole geschossen: „Die sind alle bezahlt.“ Aha, irgendjemand (am Ende Bill Gates?) bezahlt also so viele Menschen auf der ganzen Welt, um falsche Informationen zu streuen? Bidde Bill, wenn du des hier liest: Iech könnt‘ grad an, zwaa Dausender gebrauchen. Ich erzähl dafier alles, wos du willst – sogar dass dei Soft wareanwendungen absolut sicher vor Hackern sind und immer stabil laufen!

Ein Wunder, dass sich noch keine Verschwörungstheorie um das französische Auto rankt, das in Coburg wochenlang den Verkehr behinderte und angeblich nicht abgeschleppt werden durfte. Es könnte ja vom Deifl persönlich dort geparkt worden sein, um einen „Spaziergang“ von Coronaaktivisten zu behindern? Wahrscheinlicher ist freilich, dass es sich dabei um eine Vergeltungsaktion des französischen Pharmakonzerns Sanofi gehandelt haben muss. Quasi ein Racheakt, um die Ablehnung des dort hergestellten Impfstoffes durch die Europäische Arzneimittelbehöre zu sühnen. Warum aber gerade in Coburg? Na, is doch kloar! Weil sich der Prinz Albert seinerzeit ins britische Königshaus eingeheiratet hat und nicht ins französische. A glassische Doppel-Revanche! Zwaa Flieg’n mit einer Klabbn, waaßt scho!

Aber gut jetzt. Statt sich weiter mit Verschwörungstheorien auseinanderzusetzen, gönnt sich der Monaco jetzt ein paar Netfl ixfolgen. „Don’t Look Up“ heißt die Serie – darin geht es um eine Astronomiestudentin und ihren von Leonardo di Caprio gespielten Chef, die die Welt vor dem offensichtlich bevorstehenden Zusammenstoß der Erde mit einem auf sie zurasenden Asteroiden warnen. Leider hört ihnen niemand zu, die Kometenleugner sind in der Überzahl und rufen einander „don’t look up!“ - also „nicht nach oben schauen“ - zu. Nach dem Motto: ‚Wos iech ned seh, des glaab i ned. Und wos Gwies waas ma eh ned!‘ Na dann amaal gut‘ Nacht und a guuds Neues! Kann ja nur besser wer’n!

Hört auf eure Kinder Vom Wolfram Hegen

Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit meinen beiden Töchtern. Sie gehören der Generation an, die zwei Jahre lang diszipliniert ihr Schul-,Universitäts- und Privatleben den Maßnahmen der Corona-Pandemie untergeordnet hat. Eine Generation, die wichtige lange Jahre dieser prickelnden, aufregenden, prägenden Zeit als junger Erwachsener dem Gemeinwohl geopfert hat, der Solidarität mit den Älteren, Schwächeren, Gefährdeteren, mit dem Großteil der Bevölkerung. Eine Generation, die das von einem Virus ausgelöste und von Erwachsenen oftmals hilflos gemanagte Bildungswesen ertragen musste in einer Phase ihres Lebens, in der man den Grundstein legt für das Leben. Eine Generation, die ruhig geblieben ist, geduldig, brav, vernünftig trotz der Unvernunft manch Erwachsener in ihrer nächsten Umgebung, die sie eigentlich schützen sollte. In unserer Diskussion ging es um Sexismus und Rassismus. Es ging um alte weiße Männer (also auch um mich), ums Gendern, um ungleiche Chancen von Männern und Frauen. Es ging um Demokratie, wie kompliziert und langsam sie manchmal ist, darum, ob Politik etwas verändern kann. Es ging darum, wie die Generation das, was ihr wichtig ist, so kommuniziert, dass sie viele mitnimmt auf ihrem Weg. Es ging um ihre Themen. Es ging um ihre Zukunft. Es ist ihre Zukunft. Wir, die so vielen Älteren in unserer Wohlstandsgesellschaft, müssen dankbar dafür sein, dass die junge Generation durch das geduldige Erdulden der Corona-Pandemie nicht ihre Ungeduld verloren hat, ihre Themen zu den Themen aller zu machen, etwas verändern zu wollen, und dabei laut zu sein, leidenschaftlich. Und wir müssen dankbar sein, dass sie dabei fest verwurzelt ist in unserem freiheitlichen System, das zu oft schon als überholt dargestellt wird, als zu langsam, als zu verlogen, und das wir alte weiße Männer und Frauen durch Arroganz und Bequemlichkeit oft unterhöhlen, statt es zu verteidigen. Wir haben der jungen Generation viel zu verdanken. Sie hat bewiesen, dass sie solidarisch ist, dass sie Opfer bringen kann. Jetzt sind wir dran. Wir müssen ihnen zuhören. Wir müssen sie unterstützen.

Schätzla, schau wie iech schau!

AUSGABE 49 / FEBRUAR 2022

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COBURGER | DAS MAGAZIN

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Coburger | Das Magazin erscheint wieder im April 2022. Anzeigenschluss ist der 21. März 2022.

10 Jahre COBURGER und der 50. COBURGER im April 2022 – wir feiern Doppeljubelläum: Aus der Ausgabe 26/2018 eine unserer Lieblingskarikaturen: „Weil Fußballer Jammerlappen sind.“

Zitate

über Jubiläen sind dieses Mal …

das Letzte

„Der beste Laden ist immer noch der, in dem der Besitzer steht.“ Franz Carl Weber

„Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt.“ Adlai E. Stevenson

„Jubiläen sind lang fristige Wiedervorlagen.“ Hermann Lahm

„Ein rundes Jubiläum ist ein Datum, an dem eine Null für eine Null von mehreren Nullen geehrt wird.“ Peter Ustinov

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„Der Beruf ist das Rückgrat des Lebens.“ Friedrich Nietzsche

Einzigartige Polster- & Massivholzmöbel – atemberaubende Wohnaccessoires

„Ein Geschäft zu eröffnen, ist leicht. Schwer ist es, es geöffnet zu halten.“ Chinesisches Sprichwort

„Es gibt wohl kein schmerzlich-schöneres Wort als Jubiläum. Es trägt die Arbeit vieler, vieler Jahre auf den Armen und über seinen Augen hängt es wie Wehmut.“ Walter Serner

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