COBURGER – Das Magazin #55

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Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.

Nr. 55 | Februar 2023
:

Immobilien verkauft man durch Fachwissen und Kompetenz, gerade auch weil die Anforderungen der Käufer an eine Immobilie immer größer werden.

Manche Bestandteile einer Immobilie lassen sich höher bewerten, so dass sich abweichend von einer reinen Schätzung der Immobilie, wie oft fehlerhaft in der Praxis angewendet, andere Marktwerte bilden.

Wir kennen den Immobilienmarkt sehr genau und bieten Ihnen eine kompetente Beratung.

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Das Team der Otte Immobilien GmbH

AUSGABE 55 | FEBRUAR 2023

6 EDITORIAL. Raus aus den Federn!

8 STADTGESPRÄCHE . Nur Imperative!

60 KULTURTIPPS. „Der Verein“ feiert. Und andere auch.

70 BUCHTIPP. Frankie.

71 IN EIGENER SACHE. Alles für unsere Kunden.

71 IMPRESSUM. Verantwortlich für dat Janze.

80 MONACO FRANKE. Leben im Fettbölsterla.

81 AUF EIN WORT. Autos raus?

82 DAS LETZTE. Vom Humboldts` Willi und anderen.

GABI ARNOLD ERIK AUFSCHLÄGER 10 AKZEPTANZ STATT PERFEKTION. Leben mit Alopecia Areata.

VAL THOERMER 14 WINTERIDYLLE AM RENNSTEIG. Fotostrecke.

WOLFRAM HEGEN 22 WIE SCHÜTZEN WIR UNS? Sonderthema Sicherheit.

WOLFRAM HEGEN 24 DAS RESTRISIKO, DAS LEBEN HEISST. Interview mit Ugur Kolsuz.

GABI ARNOLD VAL THOERMER 26 MIT DER 112 LEBEN RETTEN. Nachtschicht in der Rettungsleitstelle.

WOLFRAM HEGEN

SEBASTIAN BUFF 32 MACHER. Dieses Mal Prof. Stefan Gast.

GABI ARNOLD VAL THOERMER 34 HEILENDE GRIFFE. Aus der Reihe „Startupper“.

WOLFRAM HEGEN VAL THOERMER 36 GESUNDES UND SPASSIGES. Zwei Geschichten aus dem Umfeld der Digitalen Manufaktur.

GABI ARNOLD 42 EINE PERLE AN DER MOLDAU. Aus der Reihe Kultouren.

WOLFRAM HEGEN VAL THOERMER 48 HIER WOHNTE ... ... eigentlich eine Kirche.

INGO SEYDEL 72 GALERIE. Urban Sketches in Coburg.

4 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
INHALT
AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 5 Rödental, Bürgerplatz 8 Tel. 0 95 63 / 26 26 Coburg, Mohrenstraße 31 Tel. 0 95 61 / 98 49 Bad Rodach, Markt 12 Tel. 0 95 64 / 92 89 710 www.optikmueller.de Ratenzahlung möglich beim Kauf von Brillen und Hörsystemen im Jahr 2023, Bonität vorausgesetzt. Papa hat sich überlegt, Du kannst ab sofort verzichten musst ... wie du auf nichts einfach in 12 kleinen Raten bezahlen.
ZUSAMMENHALT SEIT ÜBER 125 JAHREN
Karla Hieber 6. Generation des Familienunternehmens

EDITORIAL

WOLFRAM HEGEN

Aus der in Folge des um den Jahreswechsel herum verdichteten Rhythmus feierlicher in wechselnden Runden feuchtfröhlicher Geselligkeit verbrachter Anlässe angewamperten Trägheit wieder in ein neues berufliches Jahr starten zu müssen, und das auch noch an zu dieser Zeit maximal minimal ausgeleuchteten Wintertagen mit ihren fröstelnden Trübheit, dabei zudem slalomähnlich die von Dunkelheit und Kälte gänzlich unbeeindruckte blühende Virenvielfalt umkurvend, sprich planend, kalkulierend, denkend das Jahr intellektuell schon in seiner Gänze vorerfassen zu wollen, wenn doch das Jahr selbst in diesen ersten Tagen und Wochen Tag für Tag flüstert, man solle doch lieber erst einmal liegenbleiben, dann könnte sich irgendwann die faulheitsgetriebene Erkenntnis durchsetzen, dass Planen vielleicht wirklich keinen Sinn macht, weil ohnehin nichts sicher ist, tut sie aber nicht. Also steht man auf und beginnt das neue Jahr.

„Sicherheit – wie schützen wir uns?“, unser Sonderthema in diesem ersten COBURGER 2023, widmet sich diesem Spannungsfeld. In einem Interview mit Ugur Kolsuz, Leiter der Geschäftsstelle Coburg der HUK-Coburg, einem Unternehmen also, das Sicherheit verkauft, und mit einer Reportage über eine Institution, die für Sicherheit sorgt, die Integrierte Rettungsleitstelle ILS.

Darüber hinaus stellen wir wie immer besondere Menschen aus der Region vor, wie Birgit Reh, die seit ihrer Kindheit an Haarausfall leidet und heute ihre Glatze nicht beschämt versteckt, sondern ohne Scheu zeigt. Wir haben uns im Rahmen unserer Reihe MACHER mit Prof. Dr. Stefan Gast getroffen, dem Präsidenten der Hochschule Coburg. Wir begleiten Rico Schädler und Martin Lüders auf der Baustelle der neuen Funtasy World in Rödental und wir zeigen die Bilder von Ingo Seydel in unserer Galerie.

Außerdem erfahren wir in „Hier wohnte“, dass St. Augustin eigentlich in der Allee 1 in Coburg in der Nähe des Rittersteiches gebaut werden sollte, warum „Der Verein“ ein besonderer Verein ist, zu welchen Physiotherapeuten in der Region man gehen kann, wenn es zieht, kneift und schmerzt, besuchen Prag, poltern im Monaco Franke über die hohen Preise und schmeißen Autos raus aus der Innenstadt.

So, jetzt sind Sie dran.

P.S. Ach ja: A xunds Neues noch …

6 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 EDITORIAL

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1 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 7 INHALT
GRIFFE GALERIE PRAG Sicherheit – Wie schützen wir uns? Aus der Reihe „Startupper“. Urban
Kultouren. 22 34 72 42
SONDERTHEMA HEILENDE
sketches.
Kia Ceed 1.5 T-GDI GT-line € 27.990,-
38
Ein Besuch in der zukünftigen Funtasy World auf dem Goebel-Gelände.
10
Akzeptanz statt Perfektion.
ALOPECIA AREATA

STADTGESPRÄCH...

Manchmal Erstaunliches, oft Neues, gerne ein bisschen Klatsch und Tratsch, vor allem natürlich über Promis und solche, die sich dafür halten, aber auch in unseren Augen besonders Erwähnenswertes, Erhellendes, Bewundernswertes, das alles findet sich seit der ersten Ausgabe des COBURGER im Jahr 2012 in unserem Stadtgespräch...

HOCH DIE TASSEN!

17 junge Männer trafen sich am 17. Juli 1848, um den ersten Coburger Turnverein aus der Taufe zu heben. Als Ziel hatten sie die „Heranbildung nationaler, geistig und leiblich rühriger Männer“. Damals zählten vor allem Merkmale wie tugendsam, kühn, rein und wehrhaft. Heute zeichnet den TV 1848 Coburg aus, dass er modern, innovativ und offen für neue Ideen ist. Dies gelingt ihm trotz seiner 175 Jahre, ein stolzes Jubiläum. Dies zeigt sich in über 50 verschiedenen Sportangeboten, die über 70 lizensierte Übungsleiter jede Woche anbieten. Klassische Sportarten wir Geräteturnen, Leichtathletik findet man hier genauso wie Ninja Warriors, Rugby oder ganz neu auch Floorball. Neuen Ideen aufgeschlossen ist allen voran die Vorsitzende Astrid Hess (MACHERIN im COBURGER 2022), die übrigens die erste Frau an der Spitze des Traditionsvereins ist. Mit 2000 Mitgliedern ist der TV 1848 Coburg zudem nicht nur der älteste Sportverein in Coburg, sondern auch der Größte. Grund zum Feiern mit einem großen Programm. Mehr auf coburger-magazin.de.

HÖRT HÖRT!

Jedes Kind soll die Möglichkeit zum Erlernen eines Musikinstrumentes erhalten – unabhängig vom Familieneinkommen: Das ist das Ziel des neuen Projekts „Rotary erklingt“ des Rotary Club Coburg gemeinsam mit der Orchesterschule Rödental e.V., das Ende letzten Jahres initiiert wurde. Im Rahmen von Sponsoringpaketen sammelt der Rotary Club dazu Gelder ein, mit denen der Unterricht für bedürftige Kinder und Jugendliche aus der gesamten Region bezahlt werden kann. Schon kurz nach dem Start des Projektes sind 10000 Euro an Geldern zusammengekommen. Das neue Projekt geht auf Initiative des aktuellen Präsidenten des Rotary Club Coburg zurück, Marco Steiner. Partnerorganisation ist die Orchesterschule Rödental e.V. mit ihrem Vorsitzenden Gerhard Eller. Die Orchesterschule beschäftigt aktuell zwölf Instrumentalpädagogen. Unterrichtet werden derzeit etwa 250 Kinder und Jugendliche. Der Wohnort der Schülerinnen und Schüler spielt dabei keine Rolle, das Angebot gilt für die gesamte Region. (Foto: Franz Mäffert)

8 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
STADTGESPRÄCH

SEHT HER!

Besondere Zeiten bei der Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V., die sich seit Jahrzehnten um das äußere Erscheinungsbild Coburgs verdient gemacht hat (einige der mit Unterstützung von Stadtbild renovierten Häuser haben wir auch im COBURGER in der Rubrik „Hier wohnte“ vorgestellt): „Urgestein“ Dr. Hans-Heinrich Eidt, der 45 Jahre lang Vorsitzender des Vereins war, hat das Zepter vor wenigen Monaten an seinen Nachfolger Matthäus König übergeben. Der wiederum führte sich gleich gut ein und hat ein Coburger Kleinod mehr als nur aufgehübscht: Den Hexenturm am Ernstplatz 12 in Coburg, Heimat des Vereins. Aus dem früheren Büro ist eine moderne Küche geworden, das Büro selbst wurde in einen anderen Raum verlegt. Der Veranstaltungssaal ist modernisiert worden und kann jetzt gemeinsam mit der Küche gemietet werden. Bis zu achtzig Personen finden hier Platz. Genutzt werden soll er für Vorträge, Vorlesungen, exklusive Get-together. Für kulturelle Kleinveranstaltungen wird nur ein geringfügiger Mietbetrag gefordert. Mehr Informationen unter stadtbild-coburg.de.

FREUET EUCH!

Der „MACHER“ aus dem COBURGER Ausgabe 54 Ende 2022, Kunstmäzen Horst-Ludwig Weingarth, arbeitet mit seinem Team an einer Zukunft für die etwa 2000 Puppen des Coburger Puppenmuseums, das vor wenigen Wochen seine Pforten geschlossen hat. Seine Weingarth-Stiftung möchte die Exponate als Dauerleihgabe in seinem Kulturforum in Rödental zeigen, neben vielen Bildern und anderen Kunstwerken aus seinen umfangreichen Sammlungen. Als kleiner Vorgeschmack sind in der Coburger Stadthauspassage einige Werke im Original zu sehen und in einem Video der riesige Bestand an Kunstwerken der Weingarth-Stiftung mit 2500 Ölgemälden und 2000 Porzellanstücken. (Foto: Christian Göller)

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 9 STADTGESPRÄCH
WIRTSCHAFTS- & STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT MBH

Aus unserer Reihe „Grenzerfahrungen“

AKZEPTANZ PERFEKTION

LEBEN MIT ALOPECIA AREATA

Birgit Reh ist eine fröhliche und selbstbewusste Frau. Das war nicht immer so. Bis sie sich akzeptieren konnte, war es ein langer und nicht einfacher Weg. Reh leidet an kreisrunden Haarausfall, Alopecia Areata. Heute zeigt sie ihre Glatze ohne Scheu.

Als Birgit Reh die Tür öffnet, trägt sie eine Perücke. Wer die 55-Jährige nicht kennt, ahnt nicht, dass ihr Kopf kahl ist. Rehs Geschichte beginnt in ihrer Kindheit. Ende der 1970er-Jahre, sie ist etwa zehn Jahre alt, bemerkt sie zum ersten Mal den Haarausfall. Auf ihrem Kopf haben sich kahle Stellen in der Größe eines Fünfmarkstückes gebildet. Die Mutter und die Großmutter bringen das Kind zum Arzt. Sie bekommt alle möglichen Mittel verschrieben, von Homöopathie über Bestrahlungen bis zu Cortison-Tinkturen. Ein Dermatologe stellt fest, dass sie an Alopecia Areata leidet. Die Ursache für diese Erkrankung ist bis heute nicht geklärt, aber Mediziner gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper, im Fall von Birgit Reh gegen die Zellen der Haarwurzel.

10 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
Arnold |
ALOPECIA AREATA
Von Gabi
Fotos Erik Aufschläger
STATT

Der Haarausfall kommt und geht

Rehs Haarausfall verläuft schubweise und verschwindet auch zum Teil; sie kaschiert kleine Stellen im dunklen Haar mit Kosmetika. „Damals hätte ich nie gedacht, dass das einmal so ausufern wird“, erinnert sie sich. Es gibt immer Lichtblicke. Als sie mit 21 Jahren heiratet, sind die Haare nachgewachsen. „Ich habe mich richtig gut gefühlt, hatte aber auch Angst, dass der Haarausfall zurückkehrt.“ Durch den Hormonschub in ihrer Schwangerschaft wird ihr Haar sogar richtig voll. Doch leider ist dieser Zustand nicht von Dauer. Nach der Geburt ihres Kindes fallen die Haare büschelweise aus. Jetzt sind große, kahle Stellen auf dem Kopf zu sehen. „Da habe ich schon die Panik bekommen“, räumt sie ein. Das ist auch kein Wunder, Reh ist erst Anfang 20 Jahre, als sie immer mehr Haare verliert. Jahrelang kontaktiert sie Fachärzte, besucht die Hautkliniken und nimmt verschiedene Präparate ein. Allerdings ohne den gewünschten Erfolg.

Das Schlüsselerlebnis

Schließlich landet sie im Wartezimmer einer Immunologin in Erfurt. Sie sitzt einer jungen Frau mit zwei kleinen Kindern gegenüber. Reh erfährt: Die Frau hat unheilbaren Krebs im Endstadium. „Dagegen war mein Problem plötzlich winzig. Da denkst Du ganz anders darüber nach. Es sind bei mir nur die Haare“, sagt sie.

Als Reh selbst zur Untersuchung kommt, sagt die Ärztin, dass durch die jahrelange Einnahme von Medikamenten ihre Leber und ihre Nieren geschädigt seien. „Die Ärztin meinte, wenn ich so weitermache, bin ich eines Tages an der Dialyse.“ Es macht klick im Kopf, Reh setzt die Mittel ab. Jetzt gehen die Haare erneut extrem aus. „Ich habe ausgesehen, wie nach einer Chemotherapie.“

Dennoch, sie beschließt, ihre Glatze zu akzeptieren. Ihre Familie und ihre Freunde unterstützen sie bei dem Prozess.

Sie schaut nachdenklich. Es sei keine Liebe, wenn der kahle Kopf für den Partner ein Problem sei. Egal, ob Haare oder nicht, es ändere nichts am Charakter oder am Menschen. „Wer mich so nicht akzeptiert, der soll eben weiterlaufen.“ Zunächst trägt sie Tücher und andere Kopfbedeckungen, später auch Perücken. „Wenn Du ausgehst und Dich zurechtmachst, gehört die Perücke dazu.“ Beim Sport bedeckt eine Mütze den Kopf. Die wenigen weißen Haare, die nachwachsen, werden jeden zweiten Tag unter der Dusche abrasiert. Birgit Reh möchte anderen Menschen mit ihrer Geschichte Mut machen. Wichtig seien die Ausstrahlung und der Charakter eines Menschen. Auf keinen Fall sollte man sich zu Hause verkriechen und verstecken. Sondern offen mit der Krankheit umgehen und seinen Lebensmut behalten. Wer sich selbst annehme, werde auch von anderen angenommen. Davon ist sie überzeugt.

12 COBURGER | DAS MAGAZIN
GRENZERFAHRUNG
„Wer mich so nicht akzeptiert, der soll eben weiterlaufen.“

„Du musst Dich damit arrangieren. Du musst lernen, Dich so zu akzeptieren, wie Du bist und das war am Anfang schon schwer, denn ohne Haare fühlst Dich als Frau minderwertig.“

Winteridylle am Rennsteig

Sonder thema

SICHERHEIT

Wie schützen wir uns?

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Sicherheit schützt uns vor Gefahren. Sicherheit gibt uns ein Gefühl von Kontrolle und Stabilität. Auch wenn sich die Bedürfnisse und Anforderungen an unsere Sicherheit im Detail im Laufe der Menschheitsgeschichte verändert haben, bleibt das Grundbedürfnis bestehen. Das Streben nach Sicherheit ist eng mit unserem Überlebensinstinkt verbunden. Sicherheit hat Menschen, hat die Menschheit überhaupt erst dazu befähigt, sich zu entwickeln.

In unserer modernen Gesellschaft gibt es viele verschiedene Sicherheitsbedürfnisse – von der persönlichen Sicherheit, also dem Schutz vor Kriminalität, Unfall, Krankheit oder Armut, über die Planungssicherheit, also der Fähigkeit, sich auf die Zukunft vorzubereiten, bis hin zu Themen wie Computersicherheit, also dem Schutz unserer Daten.

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist jedoch nicht nur ein rein praktisches Anliegen, dient nicht nur dem evolutionären Überleben, sondern hat für uns alle eine sehr starke emotionale Komponente.

Ein Gefühl von Sicherheit gibt uns Vertrauen und Geborgenheit.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 23
SONDERTHEMA SICHERHEIT

Interview mit Ugur Kolsuz, Leiter der Geschäftsstelle Coburg der HUK-Coburg

DAS RESTRISIKO, DAS LEBEN HEISST

Warum Menschen sich versichern

Versicherungen sind ein unverzichtbarer Teil unserer modernen Gesellschaft. Sie geben uns Sicherheit und Schutz in Zeiten, in denen wir sie am meisten brauchen – wenn wir verletzt, krank, schwach sind. Absolute Sicherheit aber gibt es nicht. Das Leben ist immer auch ein Risiko.

COBURGER: Jeder weiß, dass nichts sicher ist im Leben, kein Job, die Gesundheit nicht, die Partnerschaft, das Leben an sich, dennoch versuchen sich Menschen gegen viele Lebensrisiken abzusichern.

Warum?

Ugur Kolsuz: Weil wir ein Sicherheitsbedürfnis haben und Risiken verringern wollen. Und das ist bei Jedem und Jeder anders. Für manche Menschen ist die Gesundheit das wichtigste Thema. Für andere sind es die Finanzen, die abzusichern sind. Wir haben so viele unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse

Ugur Kolsuz: Nein, in der Werbung steht oft das Gefühl der Sicherheit im Vordergrund mit Bildern von einem glücklichen Leben, einem sorgenfreien Alter. Letztlich vermittelt eine Versicherung ja auch dieses Gefühl, das Gefühl, alles gemacht zu haben für den Fall der Fälle. Aber im Ernstfall hat eine Versicherung nichts mit Gefühlen zu tun, sondern mit der blanken Existenz. Eine nicht abgeschlossene Versicherung kann den Unterschied ausmachen zwischen einem Leben in Armut oder der Chance auf einen Neuanfang. Wir haben das erst 2021 gesehen bei der furchtbaren Katastrophe im Ahrtal. Viele Menschen

COBURGER: Verkauft dem nach eine Versicherung nur das Gefühl der Sicherheit?

24 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
INTERVIEW

er einen Schutz für Elementarschäden mit einem Eigenbehalt von 100 000 Euro. Insgesamt kostet das den Kunden, gemessen an der Wohngebäude-Prämie, nur einen einstelligen Prozentsatz. Ohne diesen Existenz-Schutz werden wir unsere Wohngebäude-Versicherung zukünftig nicht mehr verkaufen. Darüber hinaus haben wir einen Hilfsfonds gegründet für Menschen in existentieller Not. Der Verein HUK hilft e.V. hat bereits viel helfen können.

COBURGER: Beispiel Ahrtal: Verändert sich durch solche Ereignisse das Sicherheitsempfinden?

Ugur Kolsuz: Ja, da kamen viele Anfragen rein gerade wegen Elementarversicherung. Auch Corona oder jetzt der Krieg in Osteuropa verändern das Empfinden. Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist nicht statisch, sondern verändert sich wie die Gesellschaft. Das merken wir in der Beratung an vorderster Stelle. Zum einen wird die menschliche Komponente hierbei wichtiger. Wir benötigen neue Kompetenzen im psychologischen Bereich, weil die Bedrohungen, die Risiken immer existenzieller, immer massiver werden und wir oft für Menschen die erste Anlaufstelle sind. Und auch unsere Klientel

verändert sich, junge Menschen haben ganz andere Sicherheitsbedürfnisse als früher. Dazu zählt zum Beispiel Nachhaltigkeit oder neue Mobilitätsformen. Und auch ältere Menschen denken neu über ihre Sicherheit nach, weil ihre Lebenserwartung viel höher ist als noch vor ein paar Jahrzehnten.

COBURGER: Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Auf der einen Seite ist das eine gute Nachricht. Die schlechte daran: Je mehr man hat, desto mehr kann man verlieren. Kann man deswegen sagen: Je mehr Wohlstand, desto mehr haben die Menschen auch Angst vor Unsicherheit, davor, alles wieder zu verlieren?

Ugur Kolsuz: Das würde ich so nicht sagen, der Bedarf an Sicherheit und damit die Angst vor Unsicherheit war und ist immer da. Und es gab schon immer Menschen mit großem Risikoempfinden und welche mit geringem. Das ist einfach sehr subjektiv. Natürlich wird in einer Wohlstandsgesellschaft mehr versichert, als wenn kein Wohlstand vorhanden wäre... Die Angst vor Unsicherheit, das Gefühl also, das hat sich meinem Empfinden nach aber nicht verändert.

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HUK.de/GS/Coburg

Mo. – Do. 8.00 –18.00 Uhr

Fr. 8.00 –16.00 Uhr sowie nach Vereinbarung

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 25
HUK
„Absolute Sicherheit aber kann es natürlich nicht geben, aber eben eine Risikominimierung für den Fall des Falles.“

Die Nachtschicht in der Integrierten Leitstelle in Ebersdorf bei Coburg des Bayerischen Roten Kreuzes.

Sicherheit rund um die Uhr.

Es beginnt wie ein normaler Prüfungstag: Ein 16-jähriger Fahrschüler möchte seine Führerscheinprüfung auf einem Kleinkraftrad ablegen. Nach wenigen Metern fällt der Prüfling um und verliert sein Bewusstsein. Die Integrierte Leitstelle in Ebersdorf nimmt den Notruf entgegen. Bernd T. ist der Disponent am anderen Ende der Leitung. Jetzt geht es schnell. Bernd T. informiert, beruhigt und alarmiert Rettungswagen und Notdienst. Der Fahrlehrer leistet Erste-Hilfe. Das ist ein Erlebnis aus jüngster Zeit, das Bernd T. besonders berührt hat.

Wir sind an einem Donnerstagabend zu Besuch in der Integrierten Leitstelle (ILS) in Ebersdorf bei Coburg. Die Uhr zeigt kurz vor 21 Uhr. Kerstin M., die Schichtführerin, empfängt uns am Eingang. Einige Stufen führen hinauf, in einem großen Raum befinden sich mehrere Arbeitsplätze und Monitore. Pizza, Kaffee und Obst helfen während der Nachtschicht, fit zu bleiben. Heute haben Kerstin M., Bernd T. und Andreas R. Dienst. Die Drei sind seit 18.30 Uhr im Einsatz, bis 6.30 Uhr werden sie noch im Dienst sein. Am Arbeitsplatz von Bernd T. leuchtet eine Lampe orange. Das Licht signalisiert, dass Bernd T. einen Anruf entgegennimmt. Kerstin M. sagt, dass seit Beginn der Schicht etwa 20 bis 30 Anrufe eingegangen sind. Es ist ein ruhiger Abend.

26 COBURGER | DAS MAGAZIN
NACHTSCHICHT
Von Gabi Arnold | Fotos Val Thoermer

Wenn ein Notfall eintritt, wenn es zum Beispiel auf der Autobahn kracht, wenn ein Feuer in einem Wohnhaus lodert oder wenn Wasser Häuser überflutet, wählt man in Europa den Notruf 112. Die Anrufe drehen sich meist um Stürze, Schlaganfälle oder Herzinfarkte, sagt Kerstin M. „Das sind bei uns die Standardanrufe.“

Es klingelt erneut, dieses Mal nimmt Andreas R. den Anruf entgegen. Der Patient am anderen Ende der Leitung klagt über Atemnot und stechende Schmerzen in der Brust. Diese Symptome sind für die Mitarbeiter der ILS immer ein Alarmsignal. Das könnte ein Herzinfarkt sein. „Bitte bleiben Sie ruhig, setzen Sie sich hin.“ Der Disponent erklärt, dass ein Rettungswagen und ein Notarzt auf dem Weg sind. Der Notruf wird nun in das System aufgenommen, der nächste freie Rettungswagen und ein Notarzt werden verständigt. Die Rettungswachen in der Stadt und im Landkreis Coburg sind an 15 Standorten rund um die Uhr besetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Hilfe innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten am Einsatzort eintrifft. Bei Schneechaos oder Auffahrunfällen können die Disponenten zusätzliche Ressourcen nutzen. Zu der sogenannten Spitzenabdeckung kommen auch ehrenamtliche Einsatzkräfte des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Bayerischen Roten Kreuzes und anderer Hilfsorganisationen mit ihren schnellen Einsatzgruppen zum Geschehen.

28 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
„Wir alle haben unser Hobby zum Beruf gemacht“
SONDERTHEMA SICHERHEIT
Andreas R.

Emotionale Momente

Und dieses Erlebnis von dem 16-jährigen Jungen, der bei seiner Führerscheinprüfung das Bewusstsein verloren hat und reanimiert werden musste. Dank der schnellen Hilfe und des beherzten Einsatzes des Fahrlehrers konnte er ins Leben zurückgeholt werden. Vermutlich leidet er an einer angeborenen Herzkrankheit. Der junge Patient wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht, aus der er nach 14 Tagen wieder entlassen wurde. Bei einer BRK-Kreisverband-Feier hat Bernd T. den Jungen und seine Familie getroffen und erfahren, dass es ihm gut geht und er sogar wieder Fußball spielt. „Es war auch nach 32 Dienstjahren sehr emotional, wie er mir gegenübersaß. Ich habe mit den Tränen gekämpft“, sagte Bernd T. Denn nicht immer gehe eine Wiederbelebung so gut aus, weiß der Disponent. Nach dreieinhalb Stunden ist es Zeit für eine Pause. Die Mitarbeiter ziehen sich in einen Bereitschaftsraum zurück, sie ruhen sich aus oder sehen fern. Gegen 6.30 Uhr endet die Nachtschicht, der Tag erwacht. Für die Disponenten ist es Zeit, zu schlafen. Bis zum nächsten Dienst.

Handyortung

Kerstin M. erklärt, dass Handys der neuen Generation erkannt und erfasst werden. Die Handyortung ist beispielsweise hilfreich bei der Suche nach einer vermissten Person. Wenn jemand in unwegsamen Gelände in eine Notsituation gerät, wird die Bergwacht angefordert.

Mit Leidenschaft und Herzblut

Kerstin M., Andreas R. und Bernd T. sind seit vielen Jahren mit Leidenschaft und viel Herzblut bei der Sache. Trotz Schichtarbeit und großer Verantwortung. „Wir alle haben unser Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Andreas R. Am Ende des Tages zu wissen, dass man geholfen hat, das sei ein gutes Gefühl, ergänzt Kerstin M. Es gibt viele Geschichten zu erzählen, auch traurige, wie den Anruf einer Kollegin, die als letztes mit Kerstin M. gesprochen hat und mit nur 46 Jahren an einer Lungenembolie gestorben ist.

Bernd T. berichtet von einer älteren Dame, die sich für ihren Anruf entschuldigt hat. Sie litt unter Atemnot, fühlte sich schwindelig und hatte Schweißausbrüche. „Der Frau ging es so schlecht, sie hatte einen Hinterwandinfarkt, es war höchste Zeit, sie musste sofort auf die Intensivstation.“ Auch diese Verhaltensweise ist zunehmend anzutreffen: Anrufer fordern einen Notarzt und Rettungswagen, egal ob Husten, Schnupfen oder Heiserkeit. Aber auch kuriose Geschichte geschehen, wie die einer Frau, die im Regen über die Klippen des Staffelbergs gefahren ist und unverletzt blieb. Die Rettungskräfte kamen zum Einsatzort, doch von der Person fehlte zunächst jede Spur.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 29
„Heute ist es ruhig. Es gibt Tage, da klingelt es jede Minute.“
ILS
Kerstin M.

SICHER UND GUT

INFORMIERT INS NEUE JAHR:

Steuerliche Erleichterung ab 2023

Der Bundesrat hatte kurz vor Weihnachten dem Jahressteuergesetz 2022 zugestimmt. Es vereint zahlreiche Einzeländerungen im Steuerrecht, die teilweise zu Entlastungen als auch Erhöhungen führen. Steuervorteile ergeben sich unter anderem für den Arbeitnehmer und Anleger, den Betrieb kleiner Solarstromanlagen und das Arbeiten im Homeoffice. Über einige relevante Regelungen hat der COBURGER mit Rechtsanwalt/ Steuerberater Thomas Bittorf von der Kanzlei tb.legal gesprochen.

COBURGER: Man hat ja von vielen steuerlichen Entlastungen gehört, welche sind bedeutsam?

Thomas Bittorf: Ab 2023 können -anstatt wie bislang geplant erst ab 2025sämtliche Altersvorsorgeaufwendungen zu 100 % als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Der Sparerpauschbetrag steigt auf 1.000 € bzw. 2.000 € bei Ehegatten. Neue Gebäude haben künftig nur noch eine Abschreibungsdauer von 33 Jahren statt 50 Jahren, wobei entgegen dem Entwurf des Gesetzes auch der Nachweis eine kürzeren Nutzungsdauer möglich ist. Außerdem wird die Möglichkeit zur Sonderabschreibung im Mietwohnungsneubau reaktiviert und an besonderen Effizienzkriterien ausgerichtet.

COBURGER: Gibt es etwas Neues zum Thema mobiles Arbeiten?

Thomas Bittorf: Die Homeoffice-Pauschale wurde fortgeführt und erhöht: Steuerpflichtige können dauerhaft für jeden Kalendertag, an dem sie ausschließlich zuhause arbeiten, einen Betrag von sechs Euro geltend machen – ab 2023 maximal 1.260 statt bisher 600 Euro. Damit sind künftig 210 Homeoffice-Tage begünstigt. Bisher waren es 120 Tage mit jeweils fünf Euro. Die Regelung gilt auch, wenn kein häusliches Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Die Pauschale ist personenbezogen, kann aber nicht mehrfach bei unterschiedlichen Tätigkeiten geltend gemacht werden.

COBURGER: Grüne Energie und Photovoltaik sind in aller Munde, was gibt es hier Neues zu berichten?

Thomas Bittorf: Wer privat eine PV-Anlage betreibt, muss dafür keine Einkommensteuer mehr zahlen und in der Einkommensteuer nicht mehr erklären. Das greift jetzt sogar rückwirkend für die Ein kommensteuererklärung 2022, unabhängig vom Zeitpunkt der In betriebnahme der Anlage, d.h. es gilt auch bei älteren Bestandsanla gen. Von der Einkommensteuer befreit sind PV-Anlagen bis zu einer Bruttonennleistung von 30 kW (peak) auf Einfamilienhäusern, Gewer beimmobilien und Nebengebäuden (z.B. Garagen, Carports) beziehungsweise von 15 kW (peak) je Wohn- und Gewer beeinheit bei anderen Gebäuden (z.B. Mehrfamilienhäu ser, gemischt genutzte Immobilien). Die Steuerbefreiung erfolgt unabhängig von der Verwendung des erzeugten Stroms. Offen ist noch, ob auch der spätere Verkauf ei ner solchen Anlage steuerfrei ist, was nach dem Wortlaut der Vorschrift eigentlich der Fall sein müsste.

Ab dem Jahr 2023 kommen für PV-Anlagen außerdem Erleichterungen bei der Umsatzsteuer hinzu. Dann gilt ein sog. Nullsteuersatz unter anderem für die Lieferung und die Installation von PV-Anlagen, einschließlich der Stromspeicher, auf Wohngebäuden: Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen müssen somit bei der Anschaffung einer PV-Anlage keine Umsatzsteuer zahlen. Man sollte darauf achten, wenn man in 2022 die Anlage noch mit Umsatzsteuer bestellt hat, diese aber erst in 2023 installiert wird. Die Umsatzsteuer darf dann in der Rechnung – entgegen der Bestellung – nicht auftauchen.

COBURGER: Muss für den Eigenverbrauch des Stroms dann noch Umsatzsteuer gezahlt werden?

Thomas Bittorf: Das kommt darauf an: Bei Neuanlagen, die erst in 2023 installiert werden, kann man bei Umsätzen von weniger als 22.000 € jetzt ohne Probleme von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen, somit entfallen künftig eine Umsatzsteuervoranmeldung und -erklärung. Bei noch in 2022 in Betrieb genommenen Anlage kann es sinnvoll sein, auf die Umsatzsteuerfreiheit zu verzichten, um sich die beim Kauf der Anlage gezahlte Umsatzsteuer zurückzuholen. Außerdem kann man dann auch die Umsatzsteuer zurückverlangen, die künftig auf Wartungs- und Reparaturarbeiten entfällt. Dafür muss man aber quartalswiese eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben, ebenso eine Jahreserklärung. Ebenso muss man dann auf den selbstverbrauchten Strom 19% Umsatzsteuer zahlen, und zwar auf den gedachten Netto-Strompreis beim Energieversorgungsunternehmen. Diese Nachteile sind aber befristet, nach 5 Jahren der Steuerpflicht kann man sich wieder von der Umsatzsteuer befreien lassen, in der Praxis somit ab dem siebten Jahr der Inbetriebnahme. Besitzt man eine Bestandsanlage, die jünger als 5 Jahre alt ist, sollte man daher mit dem Wechsel in die Kleinunternehmerregelung noch etwas warten, damit man nicht Teile der schon erstatteten Vorsteuer zurückführen muss.

COBURGR: Haben Sie vielen Dank für das informative Gespräch!

30 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
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ZAHLEN & FAKTEN

Top 5 der sichersten

Sichere Ausgaben Die Top 20 der sichersten Autos im Euro-NCAP-Test 2022

Die Deutschen gaben im Jahr 2020 im Schnitt etwa 500 Euro für Sicherheitsmaßnamen im persönlichen Umfeld und 1500 Euro für Versicherungen aus.

Sicherheit in 106 Wörtern

Obgleich sich das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung Deutschlands auf einem insgesamt sehr hohen Niveau befindet, so gibt es doch Bereiche des Alltags, in denen das Sicherheitsgefühl in beachtlichem Ausmaß beeinträchtigt ist:

In der eigenen Wohngegend fühlen sich nachts und ohne Begleitung nur knapp drei Viertel der Bevölkerung sicher, im öffentlichen Personennahverkehr ist es sogar weniger als die Hälfte.

Die Angst, im Internet Opfer von Betrug zu werden, ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Während über 40 % der Bevölkerung diesbezüglich ziemlich oder sehr stark beunruhigt sind, schätzt zudem etwa ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands das Risiko hoch ein, selbst Opfer einer solchen Straftat zu werden. Die sichersten Verhütungsmethoden sind Kondome und Sterilisation.

Empfängnisschutz

Quelle: ADAC. In Prozent der Sicherheitsbewertung nach den Kriterien Insassenschutz, Kindersicherheit, Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer, Aktive Sicherheit (Assistenzsysteme)

Nehmen Sie sich

Besuchen Sie unseren Stand und unseren Vortrag am So, 10:00 Uhr „Wunderwerk Gehör - Hörgerätetechnik kann nicht alles ersetzen“

09561 - 95731

Mohrenstr. 18, 96450 Coburg

coburg@hoergeraete-geuter.de www.hoergeraete-geuter.de

Coburg - Kronach - Lichtenfels

Netzwerk Hörgesundheit

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 31
Länder weltweit
2021
Island Neuseeland Portugal Österreich Dänemark
Tesla Model S 92,4 Tesla Model Y 92,2 Lexus RX 89,4 Mercedes EQE 89,0 Wey Coffee 01 88,4 Wey Coffee 02 88,2 smart #1 88,0 Mercedes-Benz C-Klasse 87,4 Hyundai Ioniq 6 87,4 Nio eT7 87,4 Mercedes-Benz T-Klasse 86,8 Ora Funky Cat 86,8 Lucid Air 86,6 Toyota bZ4X / Subaru Solterra 86,6 Mazda CX-60 86,4 Mercedes-Benz GLC 86,4 Volvo C40 Recharge 86,4 Maxus MIFA 9 86,2 Honda Civic 86,0 Nissan Ariya 86,0
Quelle: Global Peace Index 1 2 3 4 5
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung und Verband der privaten Krankenversicherunge Quelle: Studie Sicherheit und Kriminalität in Deutschland 2020
ZAHLEN & FAKTEN
Save the date!

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen.

MACHER

Sind Sie ein Macher?

In der Öffentlichkeit gilt vor allem der als Macher, der nicht lange redet, sondern der gleich macht. Ich glaube, das würde meinem Amt nicht gerecht werden. Wir sind kein Unternehmen, wir sind eine öffentliche Institution. Das heißt, ich muss Beides tun: Ich muss machen, aber ich muss auch viel kommunizieren, ich muss Menschen mitnehmen. Es ist ein Amt zwischen Machen und Diplomatie, zwischen aktuellen Anforderungen und dem Blick darüber hinaus. Das tue ich, von daher bin ich wohl ein Macher.

Warum sind Sie ein Macher?

Das ist mein Wesen, ich gestalte gerne und ich freue mich, wenn ich Menschen von meinen Ideen überzeugen kann, wenn ich mit ihnen Konzepte entwickeln, mich austauschen kann. Alleine kann ich nichts ausrichten, ich brauche Menschen um mich herum, die gemeinsam etwas nach vorne bringen wollen. Und diese Menschen habe ich hier an der Hochschule und darüber hinaus in der gesamten Region.

Was macht das Machen aus?

In meinem Fall vor allem, dass ich das Richtige machen muss. Wir sind als Hochschule Coburg und ich als deren Präsident qua Amt der Region verpflichtet. Ich muss die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse in Coburg, Kronach, Lichtenfels und Bamberg kennen, ich muss der Wirtschaft zuhören, den Verbänden, den Kammern, wo können wir helfen, welche Fachkräfte werden gebraucht, ob nun in der Industrie, im

Gesundheitswesen, im sozialen Bereich, im Handwerk oder in der Kreativbranche. Dieser Austausch ist ganz entscheidend, damit wir hier an der Hochschule und letztlich ich das Richtige machen, damit wir die Initiativen ergreifen können, die die Region nach vorne bringen.

Wie ging es los mit dem Machen?

Ich war früher bei einem großen deutschen Automobilkonzern tätig und hatte immer das Bedürfnis, mich mehr einzubringen, mehr zu gestalten. Doch in so großen Häusern mit Hunderttausenden von Mitarbeitern gelingt das aufgrund des eingeschränkten Verantwortungsbereiches nicht so leicht, die Wege sind sehr lang. Bei einer regionalen Hochschule ist das anders. Wir können hier schneller etwas bewegen. Ich bin jetzt seit 12 Jahren hier in Coburg, zunächst als Professor, dann als Dekan der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik und jetzt seit einem knappen Jahr als Präsident der Hochschule.

Ist die Region Coburg ein guter Ausgangspunkt zum Machen?

Ja, auf jeden Fall. Ich sehe hier ein gigantisches Potential, hier im gesamten Innovationsdreieck Coburg, Kronach, Lichtenfels. Unser Heimatstandort hat außerordentliche kulturelle und wirtschaftliche Möglichkeiten, wir haben eine große Aufbruchstimmung, viele tatkräftige Menschen und erfolgreiche Unternehmen, viele, die dasselbe Ziel haben, nämlich die Region weiterzuentwickeln. Das alles stimmt mich sehr optimistisch.

KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF

Die Fragen stellte Wolfram Hegen. Dieses Mal: Prof. Dr. Stefan Gast, seit März 2022 Präsident der Hochschule Coburg

www.existenzgruendung-in-cobur

Existenzgründung in Coburg?

Egal ob Startup, Handwerker oder Dienstleister in der Region Coburg finden Existenzgründer aus allen Bereichen ein passendes Angebot aus Beratung, Netzwerk und Infrastruktur vor. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH freut sich, in einer Reihe Existenzgründer aus der Region zu präsentieren, die zeigen, dass die Existenzgründung in Coburg eine echte Alternative darstellt.

Zusammen mit den Partnern aus dem Existenzgründernetzwerk Coburg steht die Wirtschaftsförderung allen Gründern und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite.

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MIRIAMS CHIROPRAKTIK

HEILENDE GRIFFE

Am 1. Juli 2021 erfüllt sich Miriam Jahreiß einen Traum. Sie eröffnet in Coburg eine Chiropraxis. Die 37-Jährige besitzt einen Master of Science in Chiropraktik und ist Heilpraktikerin.

Der Auslöser ist ein Erlebnis im Jahr 2013. Miriam arbeitet seit neun Jahren als Personal-Trainerin im Fitnessbereich, als sie immer wieder von Magenschmerzen und Übelkeit geplagt wird. Ein Kollege, der Chiropraktik studiert, empfiehlt ihr, ihre Wirbelsäule durch gezielte Impulse zu justieren. Miriam ist skeptisch, da sie unter Magenproblemen leidet und nicht unter Rückenschmerzen. Es dauert vier Wochen, bis sie überredet ist und sich in Behandlung begibt. Das Ergebnis überrascht sie: Ihre Magenprobleme lassen tatsächlich nach.

wird, dauert zehn Semester und fünf Jahre. Da die Voraussetzung für das Studium die Ausbildung zum Heilpraktiker ist, sind die ersten vier Semester vergleichbar mit einem Grundstudium in Medizin.

Miriam verfolgt ihr Ziel mit Herzblut und Leidenschaft. Nach dem Bachelor folgt ein Masterstudium; sie spezialisiert sich auf Pädiatrie sowie Kieferheilkunde und schließt mit dem „Master of Science in Chiropraktik“ ab. Nebenbei arbeitet die Studentin, um das Studium zu finanzieren.

Ihre Masterarbeit schreibt sie als Werkstudentin bei dem Coburger Automobilzulieferer Brose. Dann kommt Corona, viele Prüfungen werden abgesagt. Miriam überbrückt die Zeit und füllt Obst- und Gemüseregale in einem Supermarkt auf.

Dresden oder Coburg

Miriams Neugier ist geweckt, sie möchte mehr über die amerikanische Chiropraktik erfahren. Sie besucht eine Lesung sowie eine Lehrpraxis und ist begeistert. „Es war schön, zu sehen, wie die Behandlung Patienten hilft und wie sinnvoll sie ist“, sagt sie. Jetzt ist klar, dass sie das beruflich machen möchte. Miriam, die Sportmanagement studiert und Sport- und Fitnesskauffrau gelernt hat, entscheidet sich im Jahr 2014 für ein Studium der Chiropraktik. Sie immatrikuliert sich an der Universität in Dresden. Es ist damals die einzige Universität, die diesen Studiengang anbietet. Das Studium, das in Deutsch und Englisch angeboten

Die Masterarbeit in der Tasche, überlegt sie, ob sie ihre Praxis in Dresden oder in Coburg eröffnen soll. Die Wahl fällt auf Coburg. „Da ich aus Coburg komme, kennen mich viele Menschen. Zudem bin ich in Coburg die erste Frau, die amerikanische Chiropraktik anbietet“, begründet sie ihre Entscheidung. Am 1. Juli 2021 eröffnete sie schließlich ihre Praxis in der Glender Straße 12 in Coburg. Anfangs ist es ein „One-Woman-Unternehmen“. Mittlerweile ist das Team auf drei Mitarbeiter gewachsen, mit im Boot sitzen ihre Schwester Silja Jahreiß und der Sozialpfleger Christian Mohr. Miriams Ziel ist klar: Sie möchte die Praxis weiter ausbauen und promovieren. Die 37-jährige Miriam hat ihren Traumjob gefunden. „Die Chiropraktik ist einfach meine Sache“, sagt sie voller Überzeugung. Man glaubt es ihr sofort.

es nicht bereut.“

COBURGER | DAS MAGAZIN 35
Von Gabi Arnold | Fotos Val Thoermer
„Es hat mich fasziniert, dass es tatsächlich geholfen hat und ich habe mich gefragt, wie es möglich ist, dass eine Behandlung am Rücken die Magenschmerzen heilt.“
START-UP Advertorial
„Ich hatte jahrelang eine Sieben-Tage-Woche, aber ich habe

Ganzheitliche Physiotherapiepraxis GamaPhysio jetzt an neuem Standort im Umfeld der Digitalen Manufaktur in Rödental

GESUNDHEIT AUF NEUEM LEVEL

Alexey und Helena Gamasov

Wenn ein Gelenk schmerzt, Organe zwicken, das Leben so richtig keine Freude macht, weil immer etwas wehtut, etwas lähmt, drückt oder zieht, folgt nach einer Diagnose oft der zu schnelle Griff zu Medikamenten oder zu Operationen. Das kann der richtige Weg sein, oft aber sind Erfolge aber auch nur von kurzer Dauer, Beschwerden kommen zurück. In vielen Fällen können dagegen ganzheitliche Ansätze eine gute Alternative sein.

Den Menschen im Ganzen zu denken, Körper, Geist und Seele als ein hochkomplexes System zu begreifen, das sich wechselseitig beeinflusst, körperliche Beschwerden und Krankheiten auch als Zeichen tiefergehender Ursachen zu analysieren und diesen auf den Grund zu gehen, um mit gezielten Maßnahmen langfristige Heilungsprozesse anzustoßen, diesen Ansatz wünschen sich viele Menschen. Die Physiotherapiepraxis GamaPhysio geht diesen Weg seit ihrer Gründung 2008. „Unser Therapiekonzept geht auf die Ursachen von körperlichen Beschwerden ein und ermöglicht es Betroffenen, Schmerz zu lokalisieren, an der Wurzel zu packen und ihn samt Ursache zu beseitigen“, so Alexey Gamasov, Gründer von GamaPhysio, der die Praxis gemeinsam mit seiner Frau Helena leitet, ausgebildete Kranken-

helferin, Gesundheits- und Ernährungsberaterin auf der Basis von Dr. Max Otto Bruker. Ein Konzept mit Erfolg, jetzt mit einem neuen Standort auf 150 Quadratmetern Praxis- und ebenfalls 150 Quadratmetern Gerätebereich mit Vorführküche im Umfeld der Digitalen Manufaktur in Rödental, geplant nach den Kriterien von Feng Shui von Jasmin Heinemann.

Das umfassende Angebot, durchgeführt von hochqualifizierten ausgebildeten Therapeuten, reicht von Krankengymnastik und manueller Therapie über Manuelle Lymphdrainage, Faszientherapie, Massage, Personal Training, Gruppen- und Ausdauertraining bis hin zu Ernährungsberatung und Vorträgen. Ein besonderes Angebot ist die biomechanische Laufanalyse samt Laufschule. Die wird sowohl im

Gehen bei Patienten mit Gangbeschwerden als auch im Lauf- und Joggingtempo bei Kindern und Erwachsenen sowie Sportlern jeglicher Art durchgeführt. Das Ziel des Trainings, das speziell auf den zu Trainierenden angepasst wird, ist die Korrektur der Körperhaltung und ein ökonomisches, beschwerdefreies Lauf-Bild. Die Therapien stehen gemäß dem ganzheitlichen Ansatz immer auf drei Beinen: der Kombination aus Erholung, Therapie und Sport, am Anfang steht immer eine 30-minütige Befundaufnahme und Anamnese, die manchmal auch länger dauern kann. „Das ist unser Kernstück, wir können nur behandeln, wenn wir uns ausgiebig mit unserem Patienten beschäftigt haben, wenn wir erarbeiten, wo Krankheit oder Probleme ihren Ursprung haben.“

Weitere Leistungen der GamaPhysio

Physiotherapiepraxis:

✓ Schröpfen

✓ Gua Sha

chinesisch, ähnlich wie Schröpfen

✓ Kinesiotaping

✓ Sport-Taping

✓ Schlingentraining

✓ Elektrotherapie

✓ Fußreflexzonentherapie

✓ Reflexzonentherapie

GamaPhysio Praxis für Physiotherapie

Coburger Straße 7 (Gebäude 2) 96472 Rödental

Tel 09563/ 5113596

Fax 09563/ 5113597

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
info@gamaphysio.de www.gamaphysio.de
GAMAPHYSIO Advertorial
Von Wolfram Hegen | Fotos Val Thoermer

„Fast wie eine zweite Heimat“: Rico Schädler und Martin Lüders auf der Baustelle des neuen Freizeitparks in Rödental

DIE ZWEI VON DER BAUSTELLE

Ein Besuch in der zukünftigen Funtasy World auf dem Goebel-Gelände in Rödental

Die Funtasy World kommt nach Rödental: Das neue Freizeitparadies im Umfeld der Digitalen Manufaktur in Rödental soll noch vor Ostern seine Tore öffnen. Dann erwartet die Gäste ein Riesenerlebnis, Trampolinpark, Ninja-Parcours, Lasertag, Hochseilgarten und vieles mehr. Damit alles rechtzeitig fertig wird, laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Dafür sorgen vor Ort Martin Lüders von der Geschäftsführung und Bauleiter Rico Schädler.

Die Baustelle in Rödental ist aktuell die zweite Heimat des Wittenbergers Rico Schädler, jede Woche von Montag bis Freitag. „In Gedanken bin ich 24 Stunden hier, sogar im Traum baue ich die Anlage immer wieder auf“. Dabei ging das neue Projekt schon lange vorher los: Sein Team demontierte zu Corona-Zeiten in Finnland einen Hochseilgarten, verlud ihn auf 40-Tonner, da war noch gar nicht klar, wo der neue Freizeitpark entstehen soll. Jetzt steht der Hochseilgarten im ehemaligen Hochregallager auf dem Gelände. Als erste von zahlreichen Attraktionen, die das internationale Team an Fachkräften aktuell in der Halle im Umfeld der Digitalen Manufaktur in Rödental montiert. Martin Lüders von der Geschäftsführung lobt den Standort, der nach zahlreichen Gesprächen, aber auch nach kurzer Zeit mit dem Inhaber des Geländes Wolfgang Schulze, der Stadt Rödental und dem Landkreis Coburg gefunden wurde: „Eine bessere Anbindung geht nicht. Ein Frequenzbringer wie die Möbelwelt Schulze in der Nähe, ein Autobahnanschluss direkt vor der Türe, mit dem ICE über Coburg ist man auch schnell hier, und das Ganze mitten zwischen Erfurt und Nürnberg.“

Die Bauarbeiten aber haben es in sich: Das Team baut – anders als in der ehemaligen Tennishalle in Wittenberge, wo schon eine Funtasy World steht –in Rödental in die Höhe. Viele Attraktionen entstehen also in Ebenen über-, nicht nebeneinander. Zum Glück gibt es so erfahrende Bauleiter wie Schädler, der schon seit über 25 Jahren solche und ähnliche Projekte für Unternehmer Lutz Lange baut und nebenbei noch Erfahrungen und Ausbildungen als Zeltmeister, Klettertrainer, Sportbootfahrer und vieles mehr hat. Genauso wie Lüders, der schon als Schüler im Unternehmen beschäftigt war. „Wir Beide haben hier alle Stufen durchlaufen, auf den Baustellen, aber auch im täglichen Betrieb. Vom Brotzeitholen bis zum Klettertrainer“, erzählt er. Ihnen macht so schnell keiner was vor. Das ist gerade jetzt Gold wert, wenn es um jede Stunde, jeden Tag geht. „Das ist wie ein Puzzle, das wir zusammenbauen“, so Schädler.

Zwischen 12 und knapp 30 Leute sind parallel auf der Baustelle beschäftigt, von der Firma Heinrich aus Sonneberg für die Sicherheit über die Firma Heppner für die Lüftung bis hin zu den international agierenden Hochseilgartenbauern von Walltopia aus Bulgarien. Ein paar Zahlen sind Beleg für den immensen Aufwand, der betrieben wird: 5000 Quadratmeter Gipskartonplatten sind bisher verbaut, am Ende werden an die 40 Kilometer Kabel und 400 Meter Rohrleitungen für Wasser und Heizungen verlegt sein.

Auf der Baustelle geht ohne die Beiden nichts. „Du gehst die Anlage immer wieder ab und schaust ob alles läuft, da will natürlich jeder was von Dir und das immer sofort, dafür sind wir da“, so Schädler. Lüders kämpft immer wieder mal mit Lieferengpässen. „Du wartest auf ein Teil, erfährst dann, es kommt heute nicht, dann musst Du alles umplanen.“ Vieles hängt an Rahmenbedingungen wie dem Wetter, an Containern, die irgendwo festhängen, oder an Corona. „Da dürfen plötzlich Aufbauteams aus ihrem Heimatland nicht ausreisen wegen Corona, da musst Du dann auf die Schnelle neue Fachleute finden.“

Parallel bereitet Lüders den späteren Alltag im Frei

Die Funtasy World in Rödental

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
4400 Quadratmeter Spielfläche ▶ Hochseilgarten ▶ Trampolinpark
Abenteuer-Labyrinth
Lasertag ▶ Ninja-Parcours
Indoor-Fußball
Gastronomie FUNTASY WORLD RÖDENTAL Advertorial
Von Wolfram Hegen | Fotos Val Thoermer

„Bürgerinnenund Bürger finden in unserer APP ab sofort alles Wichtige rund um Coburg und die Region auf einen Blick, ohne sich durch viele verschiedene Webseiten suchen zu müssen.“

Wilhelm Austen Geschäftsführer SÜC und CEB

Die ganze Stadt in einer App!

Wann kommt der Bus und wo ist die Bushaltestelle? Wo kann ich parken? Wann kommt die Müllabfuhr? Wie hoch ist mein Stromverbrauch? Was läuft im Theater? Das Leben ist voller Fragen. Die neue App „Coburg erLeben“ von Stadt Coburg und SÜC liefert die Antworten. Kostenlos. Seit wenigen Wochen steht die App zur Verfügung.

„Ursprünglich war unser Gedanke, unseren Kunden auch über Mobilgeräte einen einfachen Zugang zum Kundenportal zu ermöglichen, wo sie Abschläge und Bankdaten ändern, Zählerstände melden oder Verbrauchs- und Rechnungsdaten einsehen können. Mit den vielen Einsatzbereichen, die wir als kommunaler Energieversorger für Coburg abdecken, kamen dann schnell immer mehr Themen hinzu, die in eine solche App gehören. Und daraus wurde dann, wie wir finden, ein tolles Gesamtpaket“, schwärmt Wilhelm Austen, Geschäftsführer der SÜC und des CEB.

In der Tat: Die neue APP ist ein Paket mit viel Nutzen für die Coburgerinnen und Coburger und ihre Gäste: Das Angebot reicht von regionalen Attraktionen über Veranstaltungshinweise bis hin zu Informationen rund um alle Dienste der

SÜC und des CEB: Hilfreich dürften auch die Bus-Funktionen sein. Denn ist die Standortermittlung am Handy aktiviert, kann man sich zur nächstgelegenen Bushaltestelle navigieren lassen. „Daneben wird unsere App zukünftig auch eine Weiterleitung zum elektronischen Busticket enthalten, das wir im März einführen werden“, erklärt SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen. Für alle, die in Coburg einen Parkplatz oder eine E-Ladestation suchen, zeigt die App die Verfügbarkeiten an. Ganz praktisch bietet die Anwendung auch einen Abfuhrkalender, der den Nutzer am Vortag erinnert, welche Tonne bei ihm zur Abholung ansteht. Schnellen Zugriff auf alles rund ums eigene Kundenkonto bietet der Bereich SÜC-Services, wo man ohne Weiteres seine Bankverbindung oder Abschläge ändern oder Verbräuche und Rechnungen einsehen kann.

COBURG ERLEBEN

• News aus Coburg & Region

• Freizeitgestaltung: Kino & Theater

• Online-Dienste, Bürgerbüro

• Events

COBURG MOBIL

• Busfahrpläne

• Abfahrtsmonitore

• Coburgs Bushaltestellen

• Parken, Laden, E-Mobilität

SÜC - SELF SERVICES

• Zählerstände übermitteln

• Abschlagsänderungen

• Verträge & Rechnungen

• CEB-Abfallkalender

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 41
Jetzt downloaden
Von Wolfram Hegen
NEUES ANGEBOT VON STADT COBURG UND SÜC Advertorial

Kultouren

DER COBURGER AUF REISEN
Von Gabi Arnold

Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGERKultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

PRAG

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 43
DIE PERLE AN DER MOLDAU VON GABI ARNOLD

Die Perle an der Moldau, die „Hunderttürmige“ oder die „Goldene“: Wer Prag besucht, versteht sofort, warum die Stadt so genannt wird. Prag ist jedoch viel mehr. Die Stadt pulsiert und ist lebendig. Sie vereint Neues mit Altem, sie ist modern, voll mit Kunst, Kultur und Tradition. Fast jede Straße, jede Gasse lädt zu einer Erkundung ein. Wir sind erstaunt, dass wir zum ersten Mal in dieser Stadt sind, die vielleicht eine der schönsten Altstädte Europas zu bieten hat. Von Coburg nach Prag sind es nur etwa 460 Kilometer und fünf Stunden Autofahrt. Also ideal für einen Kurztrip, ein verlängertes Wochenende oder einen längeren Aufenthalt. Es gibt viel zu entdecken, zu bewundern und zu erleben. Und vor allem auch zu genießen, denn ohne Bier geht nichts in Prag.

44 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
PRAG
KULTOUREN

DER WENZELSPLATZ:

FLANIER- UND EINKAUFSMEILE

Unser Weg führt uns eher zufällig zum Wenzelsplatz. Der geschichtsträchtige Platz ist eigentlich ein Boulevard mit einer Länge von 700 Metern. Er vereint die klassische Moderne und die Barock-Architektur.

Am Ende des Platzes thront der heilige Wenzel auf seinem Pferd. Hinter dem Denkmal steht das Nationalmuseum. Eine bronzene Persiflage auf das berühmte Wenzelsdenkmal finden wir in einer Seitenstraße.

Der Nationalheilige befindet sich auf einem kopfüber aufgehängten Pferd, das von dem Provokationskünstler David Černý in der Lucerna Passage installiert wurde.Die Lucerna Passage entstand in den Jahren 1907 bis 1921 und gehört zu den architektonischen Denkmälern der Neuen Moderne. In der Passage befinden sich ein Restaurant und ein Kino im Jugendstil.

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DIE MOLDAU: EINE BOOTSFAHRT MUSS SEIN

Wir betrachten weitere Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus. Eine Bootsfahrt auf der Moldau ist eine gute Gelegenheit, um die Geschichte dieser Stadt zu erfahren. Die Sightseeing-Bootsfahrten werden bis in die Nachtstunden angeboten. An diesem sonnigen Novembertag sind wir auf dem Wasser, trinken das süffige Bier und erfahren dabei viel über die Wahrzeichen der Stadt, wie die Prager Burg oder die berühmte Karlsbrücke, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde und die Prager Altstadt mit der Kleinseite verbindet. Das Bauwerk ist ein Relikt aus der Zeit Karls IV. und zählt zu den ältesten Europas.

46 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
KULTOUREN

DAS JÜDISCHE PRAG: DIE JOSEPHSTADT

In Prag gibt es noch so viel zu entdecken. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang durch das jüdische Viertel, das wir von der Schiffsanlegestelle gut zu Fuß erreichen. Es ist eine ganz besondere Entdeckungsreise, denn es gibt gleich fünf Synagogen und den berühmten jüdischen Friedhof, der zum jüdischen Museum Prag gehört. Das Viertel ist von Boulevards geprägt, die von Bäumen und Jugendstilfassaden gesäumt sind. Der Alte jüdische Friedhof in der Innenstadt ist ein faszinierender Ort und einer der historisch bedeutsamen Friedhöfe in Europa. Obwohl er nur klein ist, stapeln sich mehr als 100.000 Grabsteine übereinander. Jüdische Gräber sind Ewigkeitsgräber und werden nicht aufgelöst.

Franz Kafka liegt übrigens nicht hier begraben, sondern im 1890 eröffneten neuen jüdischen Friedhof. Es ist Zeit für eine kurze Pause, unser Magen knurrt. Wir genießen die deftige Küche im U Golema, das rustikal anmutet. Was für eine Reise.

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AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 47
PRAG
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WANN

VON WOLFRAM HEGEN

FOTOS: VAL THOERMER

EIGENTLICH EINE KIRCHE

Es hat mehrfach Eigentümer und Aussehen gewechselt und erstrahlt seit kurzem in neuem Glanz: das Haus Allee 1 in Coburg, das eigentlich eher den Anfang des Ensembles Rosenauer Straße bildet als den Beginn von Coburgs einziger Allee, die auf der anderen Straßenseite beginnend in Richtung Schloßplatz führt. Ein Gebäude, ein Grundstück, das viele Geschichten zu erzählen hat.

Die Fundamente des heutigen Geschäftshauses stammen aus der Zeit der spätmittelalterlichen Steinwegvorstadt von Coburg. Vom Gebäude aus dem 15. Jahrhundert selbst ist nichts erhalten, das Grundstück Allee 1 glich Mitte des 19. Jahrhunderts eher einer Großbaustelle. Neben dem heutigen Gebäude sollte ein sakraler Neubau entstehen: St. Augustin, eine eigene Kirche für die auf 600 Mitglieder angewachsene katholische Coburger Gemeinde.

Doch während der Bauarbeiten im Jahr 1854 stellte sich heraus: Der Boden war zu sumpfig und für den geplanten Kirchenneubau ungeeignet. Eine bemerkenswerte Fehleinschätzung der damaligen Verantwortlichen, die schnell einen neuen Standort ausfindig gemacht hatten: Die Kirche St. Augustin fand ihr Zuhause an ihrem heutigen Standort am Fuße des Festungsberges. Erbaut wie vorgesehen vom prominenten Coburger Architekten und herzoglichen Baurat Vincenz Fischer-Birnbaum, dessen Karriere also nicht im Morast der Steinwegvorstadt steckengeblieben war. Dort errichtete er nämlich, auch wie geplant, das neue Forsthaus des Forst- und Domänenamts, bis heute mit der Anschrift Allee 1. Immerhin kam beim Bau Material zum Einsatz, das vom begonnenen Kirchenneubau übriggeblieben war. Fischer-Birnbaum hatte zuvor schon viele Spuren in Coburg hinterlassen: das Landestheater Coburg

gemeinsam mit dem Schinkel-Schüler Karl Balthasar Harres, Schloss Hohenfels, das auch noch von Harres geplant worden war, den ersten Abschnitt des Coburger Stadtfriedhofs, oder später auch Umbauten am Palais Edinburgh, dem heutigen Sitz der IHK zu Coburg. Gebäude, die das Stadtbild bis heute prägen. So wie das ehemalige neugotische Forsthaus in der Allee, einem zweigeschossigen Satteldachbau mit Zwerchhausrisalit, einem eigenen aus der Fassade hervorspringenden Giebel, als Besonderheit.

1920 ging das Haus Allee 1 ebenso wie der Eigentümer des Gebäudes, das Forst- und Domänenamt, im Rahmen des Staatsvertrages an den Freistaat Bayern. 1933 betrug die Jahresfriedensmiete für die damalige Bewohnerin, die Oberforstmeisterswitwe Elisabeth Sembach, 780 Reichsmark. Friedensmieten waren damals ein Kind von Wohnungsnot und Inflation und so etwas wie der heutige Mietpreisdeckel: Die eigentliche Miete wurde quasi festgeschrieben, nur Unterhalt und Instandsetzung kamen obendrauf.

Elisabeth Sembach lebte noch bis 1950 in dem Gebäude, das danach unterschiedlich genutzt wurde: Als Dentallabor, für verschiedene Praxen, von der HUK-Coburg und heute, nach einer Komplettsanierung in den letzten Jahren, von einer Coburger Steuerkanzlei.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 49 HIER WOHNTE…
HIER WOHNTE … …
50 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 HIER WOHNTE …

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52 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 HIER WOHNTE …
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54 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 HIER WOHNTE …
AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 55 ... EIGENTLICH EINE KIRCHE

DAS SIND DIE MÖBELTRENDS 2023

DER DELIFE STORE IN EBERSDORF PRÄSENTIERT DIE ANGESAGTESTEN NEUHEITEN FÜR DEIN NEUES EINRICHTUNGSJAHR

CORD & BOUCLÉ

Cord und Bouclé sind 2023 die angesagten Stoffe für Dein neues Sofa, werden aber auch zunehmend für Esszimmerstühle attraktiv. Was in der Herbst/Winter Saison begann, setzt sich auch 2023 fort. Warum? Cord und Bouclé sind streichelzart und besonders angenehm für die Haut. Sie geben Deinem Wohnzimmer einen gemütlichen, aber gleichzeitig frischen und modernen Stil.

2023 steht in der Möbelbranche im Zeichen individueller Gemütlichkeit, die gekonnt mit aufwendigen Designs und außergewöhnlichen Materialien kombiniert wird. Dabei stehen Qualität und Nachhaltigkeit im Fokus. Der Möbelhersteller DELIFE macht

es vor und präsentiert in seinem STORE in Ebersdorf die neuesten Trends und aktuellsten Kreationen. Wer wissen möchte, welche Looks 2023 in Deutschlands Wohn-, Schlafund Esszimmer ziehen, ist hier genau an der richtigen Adresse.

56 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
inspired
by D ife

AUFWENDIGE 3D-FRONTEN

2023 werden Massivholzmöbel aufwendig in Szene gesetzt. Ob durch Präzisionsfräsung, das Zusammensetzen einzelner Elemente per Hand oder attraktive Applikationen aus goldfarbenem Metall – Auffallen mit Stil lautet hier die Devise.

INDIVIDUALITÄT

Geschmäcker und Bedürfnisse sind einfach verschieden – dies hat mittlerweile auch die Möbelbranche verstanden. Als Vorreiter dieses Trends wird DELIFE auch in 2023 neue Modulvarianten ihrer Flex Stühle, Edge Tische oder Dream Betten kreieren, um auch Dir Deine individuellen Einrichtungswünsche zu erfüllen.

MARMOR & STEIN TREFFEN WERTVOLLES MASSIVHOLZ

Dieser Trend bei den Massivholzdesigns wird 2023 weiter kultiviert. Denn nichts wirkt aufregender als die einzigartige Kombination aus kühlem Marmor, rauem Schiefer und warmem, wertvollem Holz.

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DELIFE STORE

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96237 Ebersdorf

Öffnungszeiten:

Mo - Fr 8 - 16 Uhr (inkl. Lagerabholung)

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AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 57
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WÜRDE & SELBSTBESTIMMUNG

Neues Betreuungsrechte seit Anfang 2023

Vortragsplan

Konferenzraum 1+2

1. Vortrag - 10:15 Uhr

„Für jedes Problemchen ein Cremchen? ...Was kann moderne Hautpflege leisten“

Haike Schulze, Dipl.-Chemikerin, Fachkosmetikerin

2. Vortrag - 11:15 Uhr

„Meal prepping – Vorkochen neu entdeckt Ulrike Umlauft, Diätassistentin, Gesundheitsfachkraft der AOK Coburg

Vortragsplan

Kleiner Saal

1. Vortrag – 10:00 Uhr

Schnell ist es passiert: Eine Krankheit oder ein Unfall machen einen Menschen hilflos. Er ist auf fremde Hilfe angewiesen. Er benötigt jemanden, der ihn betreut. Betreuungsrechte sind dann von fundamentaler Bedeutung. Sie sichern die Rechte dieser Menschen auf Würde, Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Das neue Betreuungsrecht trägt den Vorgaben von Art. 12 der UN-Behindertenrechtskonvention Rechnung. Welche Betreuungsrechte seit Anfang des Jahres gelten, darüber hat sich der COBURGER mit Karoline Rink unterhalten, Fachanwältin für Familienrecht bei der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler in Coburg.

Wunderwerk Gehör – Hörgerätetechnik kann nicht alles ersetzen

Konstantin Schemberger, Hörakustikmeister, Hörgeräte Geuter

2. Vortrag – 11:00 Uhr

COBURGER: Was ist denn grundlegend neu seit Anfang des Jahres?

3. Vortrag - 12:15 Uhr

„5 Muskeltiere – Einer für alle, alle für einen!“

COBURGER: Wie ist denn das mit den eigenen vier Wänden, in denen der Betreute lebt?

Praktische Erklärungen für das Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken für jede Altersklasse. Frank Sperrschneider, Personaltrainer, Fitnessfachwirt

Karoline Rink: Es gibt jetzt endlich ein Notvertretungsrecht für Ehegatten in gesundheitlichen Angelegenheiten. Wenn ein Partner bewusstlos ist oder schwer krank wird, kann der Ehegatte in ärztliche Eingriffe einwilligen und Behandlungsverträge abschließen. Sollte allerdings eine Vorsorgevollmacht vorliegen, so ist diese vorrangig. Also grundsätzlich ist es ja so – wer eine Vorsorgevollmacht hat, für den gibt es im Fall des Falles keinen gerichtlich bestellten Betreuer, sondern darin legt man selbst fest, wer die Betreuung übernehmen soll und auch in welchem Umfang.

4. Vortrag - 13:15 Uhr

„Die 5 Schatzinseln – Für eine starke und selbstbestimmte Persönlichkeit“

Ellen Madlener, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnose- und Traumtherapeutin

5. Vortrag - 14:15 Uhr „Wasserversorgung und Klimawandel – wie bereiten wir uns vor?“

Jürgen Zimmerlein, SÜC-Hauptabteilungsleiter Wasser und Gasversorgung

Wenn man diese Vorsorgevollmacht nicht hat, dann wird ein Betreuer gesetzt, welcher vom Gericht bestellt wird. Aber neu ist seit 2023, dass die betreuungsbedürfte Person mitentscheiden darf, wer das werden soll oder wer nicht –auch ohne Vorsorgevollmacht. Damit sollen die Rechte der hilfsbedürftigen Person gestärkt werden. Und grundsätzlich wird eine Betreuung nur noch angeordnet, wenn sie denn wirklich erforderlich ist. Das ist sie zum Beispiel nicht, wenn ausreichend Hilfen durch Familienangehörige, Bekannte oder soziale Dienste verfügbar sind.

„Vom Schröpfen zur High- tech Medizin, ein Streifzug durch die Geschichte der Medizin“ (Zu unserer exzellenten Gesundheitsversorgung durch alle Bevölkerungsschichten war es ein weiter Weg. Lassen Sie sich mitnehmen auf einen Streifzug durch die Geschichte der Medizin.)

Dr. med. Ralph Mäffert, Innere Medizin, Gastroenterologie, Klinische Geriatrie, Chefarzt Innere Medizin – Klinik Neustadt

Karoline Rink: Neu ist, dass der Betreute, wenn er im eigengenutzten Haus oder der Wohnung lebt, erst nach seinem Willen gefragt werden muss, wenn der selbst genutzte Wohnraum aufgegeben werden soll. Dann muss dies dem Betreuungsgericht unter Mitteilung der Sichtweise des Betreuten angezeigt werden. Ggfls. bedarf es dann einer gerichtlichen Genehmigung. Für eine Veräußerung bedarf es ohnehin der gerichtlichen Genehmigung.

3. Vortrag – 12:00 Uhr

„ Adipositas – eine stille Pandemie – gemeinsam können wir etwas dagegen tun“

Prof. Dr. med. Emilio Dominguez, Facharzt für Allgemeine Chirurgie, Gefäßchirurgie und Viszeralchirurgie, Leiter des Regiomed-Zentrums für Endokrine Medizin

4. Vortrag – 13:00 Uhr „Abnehmen und Gewichtsmanagement - Möglichkeiten und Grenzen von Bewegung“ Dipl. Spl. Univ. Rainer Falch, Fitness- und Gesundheitstrainer, Leiter Sportland Coburg

5. Vortrag – 14:00 Uhr

COBURGER: Welche Regelungen sind denn noch neu, damit der Betreute so selbstbestimmt wie möglich leben kann?

„Abnehmen! Neue Ansätze ohne Kalorienzählen oder Diäten

Prof. Dr. med. Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg

6. Vortrag – 15:00 Uhr

Karoline Rink: Seit diesem Jahr sind auch die Betreuungsbehörden mehr mit im Boot bei der Betreuung. Sie haben einen erweiterten Unterstützungsauftrag. Ziel ist es, dass der Betreute möglichst selbstbestimmt leben kann – ganz anders als früher: Bis 1992 wurden Betreute noch entmündigt. Insbesondere auf die Betreuerqualität wird seit Anfang dieses Jahr mehr geachtet: Ab sofort muss sich ein Betreuer bei der Betreuungsbehörde registrieren lassen. Dort muss man die persönliche Eignung, Zuverlässigkeit und Sachkunde vorweisen. Und eine Berufshaftpflicht muss er natürlich auch besitzen.

Meine eigenen Gene kennen – bringt das etwas? Chancen und Risiken molekulargenetischer Diagnostik Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes W. Kraft, Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie, Notfallmedizin, Palliativmedizin, Leiter Regiomed Zentrum für Altersmedizin

58 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
EINE FRAGE DER
HÖRNLEIN & FEYLER Hörnlein Feyler & Fachanwälte Kasernenstraße 14 96450 Coburg Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler Tel: (09561) 80 11 0 Fax: (09561) 80 11 20 info@hoernlein-feyler.de
gesponserter Beitrag
www.hoernlein-feyler.de

15. COBURGER GESUNDHEITSTAG SONNTAG,

5. MÄRZ 2023, 9:30-16 UHR im Kongresshaus Rosengarten

Gesundheits- & Wellnessmesse

• viele regionale Aussteller

• Fachvorträge

• große Charity-Aktion

Große CHARITY-AKTION — jeder Kilometer zählt

Radeln für den guten Zweck und gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun. Für jeden geradelten Kilometer spendet die Sparkasse Coburg-Lichtenfels 1 € an Hilfe für Nachbarn Coburg e.V.

Unter allen Radlern verlosen wir tolle Preise, z. B. Gutscheine der ThermeNatur und Freikarten für Spiele des HSC Coburg.

• Fitline, Coburg

AWO Mehr Generationen Haus Coburg, Coburg

AZURIT Seniorenzentrum Maximilianshöhe, Ahorn-Witzmannsberg

• BEWECO, Coburg

• Bodystreet Coburg, Coburg

• Caritas-Seniorenheim St. Josef, Coburg

• Derma Trust Kosmetik-Institut Haike Schulze, Coburg

• Diakoniestation Weitramsdorf-Seßlach GmbH, Seßlach-Dietersdorf

• Direktionsstelle für Global-Finanz, Coburg

• Brehm Ingrid, Naturmatratzen, Zirbenbetten, Grub am Forst

• Healy World GmbH, Coburg

• Heilpraxis für die Seele, Hohenstein 6, 96485 Ahorn

• HSC 2000 Coburg, Coburg

• Hörgeräte Geuter, Coburg

• im.uliversum, Lautertal

• Kontaktstelle Selbsthilfe, Wohnberatung und Pflegestützpunkt Stadt Coburg, Coburg

• mannl+hauck, Coburg

Alle Infos zu den Vorträgen finden Sie hier:

• Optik Busch, Coburg

• RINGANA meets Fußpflege, Neustadt

• Rosenau Apotheke Coburg, Rödental

• RuheForst GmbH, Bad Rodach

• SanitärtechnikThomas GmbH, Coburg

• Seniorenbetreuung Leistner, Ebersdorf

• SLF Sportland Franken GmbH & Co. KG, Dörfles-Esbach

• Stackpower, Coburg

• SÜC Energie & H2O GmbH, Coburg

• Vital Topbody Ernährungsclub, Lichtenfels

• Vorwerk/Thermomix Vorderer, Coburg

Eintritt frei

KULTUR

Liebe Leser, hinein in ein neues Jahr, hinein in die ersten Monate. Der Veranstaltungskalender füllt sich wieder auf vor-Corona-Niveau. Ob Theater, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge. Es ist einiges los auf den Bühnen und in den Sälen der Region. Bei allem, was Sie machen, wünschen wir viel Vergnügen

THEATER

DIE DREIGROSCHENOPER

Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht

„Jahrmarkt in Soho. Die Bettler betteln, die Diebe stehlen, die Huren huren.“ Mit diesen berühmten Zeilen beginnt Bertolt Brechts und Kurt Weills 1928 mit großem Erfolg in Berlin uraufgeführte Dreigroschenoper. Soho, ein Stadtteil von London, ist ein Moloch, in dem die Ärmsten der Armen hausen, die Polizeichefs eine gemeinsame Sache mit Schwerverbrechern machen und Korruption und diverse andere kriminelle Tätigkeiten längst zur Tagesordnung gehören. Dieser Ort ist das Zuhause von mittlerweile unsterblich gewordenen Figuren wie Mackie Messer, Polly Peachum oder der Seeräuber-Jenny. Der bis in unsere Zeit anhaltende große Erfolg der Dreigroschenoper begründet sich aber weniger auf der Szenerie des Werkes, sondern mehr auf Kurt Weills großartiger Musik. Eine raffiniert komponierte Melange aus Jazz, Blues und Jahrmarktsmusik, die einen nach einmaligem Hören nicht mehr loslässt. Immerhin genießen Songs wie „Die Moritat von Mackie Messer“, „Die Seeräuber-Jenny“ und „Der Kanonensong“ mittlerweile einen richtigen Evergreen-Status.

Wann? 25. Februar | 19.30 Uhr, weitere Vorstellungen bis zum 20. April Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

GISELLE

Ballet phantastique von Jaume Costa und Guilherme Correia Carola

Das Bauernmädchen Giselle hat sich in den als Bauer verkleideten Herzog Albert verliebt. Sie glaubt an die Beteuerung seiner Liebe, bis sie erkennen muss, dass Albert mit Prinzessin Bathilde verlobt ist. Giselle verliert den Verstand und stirbt. Sie wird in die Gemeinschaft der Wilis aufgenommen: Geister betrogener Frauen, die nachts ihre Gräber verlassen, um Männer in der Nacht zum Tanz zu verführen, bis diese sterben.

1841 in Paris uraufgeführt, gilt „Giselle ou Les Wilis“ als Archetypus des romantischen Balletts und gehört bis heute zu den erfolgreichsten Balletten überhaupt. Basierend auf Heinrich Heines Essay „Elementargeister“ entwickelten die Autoren eine Handlung, in der die menschliche Welt der übernatürlichen Welt der Wilis gegenübersteht. Zudem hat „Giselle“ das Idealbild der Ballerina im zarten, wadenlangen Tutu auf Spitze schwebend, wesentlich mitgeprägt.

Wann? Bis 14. April Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

60 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
KULTURTIPPS

LUCIA DI LAMMERMOOR

Dramma tragico in drei Akten von Gaetano Donizetti

Schottland im 16. Jahrhundert. Die Hochzeit, der vermeintlich schönste Tag des Lebens, wird für Lucia zum Albtraum: Auf Drängen ihres Bruders Enrico unterschreibt sie den Ehevertrag mit Lord Arturo, als plötzlich ihre wahre Liebe erscheint: Edgardo Ravenswood, der Todfeind ihrer Familie. Dieser verflucht sie. Noch in der Hochzeitsnacht tötet Lucia ihren Ehemann und kehrt zur Festgesellschaft zurück – das Kleid blutverschmiert, ein Dolch in der Hand, dem Wahnsinn nahe. Ursprünglich in der Regie von Joan Anton Recchi in der Spielzeit 2019/20 geplant, holt das Landestheater nun die durch die Corona-Pandemie verschobene Produktion nach. Bernhard F. Loges, der zuletzt die Opern „The Rake’s Progress“ und „Der goldene Hahn“ inszenierte, wird „Lucia di Lammermoor“ nach seinem eigenen Regiekonzept in Szene setzen und das Werk als ein zutiefst menschlich-tragisches Kammerspiel und packendes Psychogramm Lucias interpretieren.

Wann? Bis 19. April

Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus

Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

SIEGFRIED

„Der

Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner

Der Kampf um den Ring geht weiter: Siegfried, der Sohn Siegmunds und Sieglindes, wird von Alberichs Bruder Mime im Wald aufgezogen. Mime hofft, dass der furchtlose und unwissende Siegfried für ihn den Ring gewinnt. Unter seiner Anleitung schmiedet Siegfried das Schwert Nothung neu und erschlägt Fafner. Er durchschaut Mimes List, nimmt Ring und Tarnkappe an sich und tötet seinen Ziehvater. Geleitet von einem Waldvogel begibt er sich auf die Suche nach der schlafenden Brünnhilde. Im dritten Teil der Tetralogie lässt Richard Wagner die Urkräfte der Natur musikalisch lebendig werden und spannt den Bogen vom düster grummelnden Beginn in b-Moll bis zum Liebesduett „leuchtende Liebe, lachender Tod“ in C-Dur – Momente der Ekstase des Zyklus. Regisseur und Bühnenbildner Alexander Müller Elmau setzt mit dem zwischen Märchen und Komödie angesiedelten Werk, in dem bereits die dunklen Schatten der Götterdämmerung aufziehen und sich das Ende einer Weltenordnung ankündigt, seine erfolgreiche Ring-Inszenierung mit mythisch-symbolträchtigen Bildern fort.

Wann? 12. März | 17 Uhr, weitere Vorstellungen bis 23. April

Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus

Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 61
KULTURTIPPS
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PENTHESILEA

Ein Trauerspiel von Heinrich von Kleist

Zur Zeit des Trojanischen Krieges ist Penthesilea die Königin der Amazonen, einem Kriegerinnenvolk, das auf der Seite der Trojaner gegen die Griechen kämpft. In diesem Frauenstaat herrschen strenge Regeln: So ist Liebe verboten und der Umgang mit Männern nur für die Erzeugung von Nachkommen erlaubt. Gegen diese Regeln verstößt jedoch eine einzige Amazone: Penthesilea selbst. Immer wieder fordert sie den griechischen Helden Achill heraus. In einem ersten Zweikampf muss sich Penthesilea noch geschlagen geben. Dennoch lässt sie Achill, nachdem die Amazonenkönigin aus einer Ohnmacht erwacht ist, in dem Glauben, sie habe ihn besiegt …

Kleist schrieb sein Trauerspiel zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aufgrund der intensiven Darstellung von Emotionen und kochenden Leidenschaften wurde das Stück damals abgelehnt. Es passte nicht zur Ästhetik der Weimarer Klassik, die sich an antiken Vorbildern wie Maß, Ordnung und Harmonie orientierte. Bis heute steht Penthesilea nur selten auf dem Spielplan. Benjamin Hübner wird Kleists Werk inszenieren und zeigen, welches Potenzial in diesem zeitlosen Trauerspiel steckt.

Wann? 15. April | 20 Uhr und 16. April | 18 Uhr

Wo? Landestheater Coburg, Reithalle Weitere Informationen? www.landestheater-coburg.de

62 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
· Galerie Franz Denk — wechselnde Ausstellung verschiedene Bildgrößen
www.franz.denk.de
Atelier
Information:
KULTURTIPPS

MUSIKALISCHES

SISTANAGILA

Die in Berlin lebenden israelischen und iranischen Musiker suchen mit ihrem Projekt den Dialog. Sie bedienen sich sowohl folkloristischer und religiöser Melodien aus Klezmer, sephardischer und traditionell persischer Musik als auch moderner und klassischer Kompositionen. Die unterschiedlichen Melodien und Motive, neu arrangiert, mit Einflüssen von Flamenco und Jazz bis zu progressivem Metal, verschmelzen zu einer Musik, die etwas ganz Neues entstehen lässt und eine Brücke zwischen zwei Welten baut.

Wann? 16. März | 20 Uhr

Wo? LEISE am Markt

Weitere Informationen?

www.leise-am-markt.de

TRAM DES BALKANS UND MÉLISSA ZANTMAN

Fünf Virtuosen treffen auf eine Sängerin: „En Cavale“ – heißt das neue Projekt von Tram des Balkans und Mélissa Zantman. Wenn diese Band durch Deutschland reist, sind die Auftrittsorte bestens besucht. Die Gruppe weiß es, durch Neugierde, Energie, Freiheit und einer wunderbaren Nähe zum Publikum, aus jedem Konzert einen außergewöhnlich emotionalen Moment zu machen. Die Musik lädt zur Mitreise ein, zum Singen, zum Tanzen, zum Träumen.

Wann? 19. März | 18 Uhr

Wo? LEISE am Markt Weitere Informationen?

www.leise-am-markt.de

HEIMSPIELE DES HSC 2000 COBURG

STRAUBS MUSIKLADEN

Mit Special-Guest Kora Paveli entführt Sie Matthias Straub in die vergangenen Jahrzehnte der Populärmusik, von den Sechzigern bis in die Nullerjahre. Es wird ein Abend zum Erinnern, Feiern, Lachen und Tanzen.

HSC 2000 COBURG VS. 1. VFL POTSDAM

Samstag, 25.02.2023 | 19:30 Uhr

HSC 2000 COBURG VS. VFL EINTRACHT HAGEN

Samstag, 04.03.2023 | 19:30 Uhr

HSC 2000 COBURG VS. TV GROSSWALLSTADT

Mitt woch, 22.03.2023 | 19:30 Uhr

HSC 2000 COBURG VS. TSV BAYER DORMAGEN

Samstag, 01.04.2023 | 19:30 Uhr

Tickets in der Geschäftsstelle, im Online-Shop und an der Abendkasse erhältlich VS VS VS VS VS

Wann? 24. Februar | 20:00 Uhr und 26. Februar | 18:00 Uhr

Wo? Landestheater Coburg, Reithalle Weitere Informationen?

www.landestheater-coburg.de

HSC 2000 COBURG VS. VFL LÜBECK-SCHWARTAU

Mitt woch, 14.04.2023 | 19:30 Uhr

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 63
KULTURTIPPS

PUZZLE – VON CHOPIN BIS MORRICONE

Sophie Pacini | Klavier

Die preisgekrönte deutsch-italienische Pianistin Sophie Pacini präsentiert Werke aus ihrem neuesten Solo-Album PUZZLE: Frédéric Chopin, Franz Schubert, Alexander Nikolajewitsch Skrjabin und Franz Liszt sind in diesem Album vereint. Pacinis besonderes Augenmerk gilt der Vermittlung von klassischer Musik an die nächste Generation – im Kontext ihrer eigenen Konzerttätigkeit sowie in zahlreichen Publikationen. Sie ist Beethoven-Repräsentantin für den Bayerischen Rundfunk und das Goethe-Institut. Zudem konzipiert für den DLF neue Konzert- und Sendeformate. Eine innige persönliche und künstlerische Freundschaft verbindet Pacini mit der legendären Martha Argerich, mit der sie regelmäßig ausgewählte Duo-Konzerte spielt. Pacini war bereits im Jahre 2012 als 19-Jährige im VEREIN zu Gast.

Wann? 13. März | 20 Uhr

Wo? Foyer der HUK-Coburg, Willi-Hussong-Straße 2

Weitere Informationen? VEREIN e.V. COBURG | verein-coburg.de

PENNIES FROM HEAVEN

40 Jahre Mandelring Quartett

Das 1983 gegründete Ensemble gewann bedeutende Wettbewerbe, darunter den internationalen Musikwettbewerb der ARD und den Premio Paolo Borciani. Seitdem führen Konzertreisen in zahlreiche internationale Musikzentren. Zuletzt erschienen die CD „Pennies from Heaven“ sowie eine Doppelveröffentlichung mit französischer Literatur: Die Quartette von Maurice Ravel und Claude Debussy kombiniert mit Werken ihrer Zeitgenossen Fernand de La Tombelle und Jean Rivier. In Coburg erleben Sie erlesene Werke aus diesen CDs. So erklingen im ersten Teil Streichquartette von Claude Debussy und Jean Rivier, im zweiten Teil musikalische Kostbarkeiten aus dem reichen Zugaben-Repertoire des Quartetts: „Pennies from heaven“, stilistisch vielfältig, von der Klassik bis hin zur Unterhaltungsmusik, die wie „Sterntaler vom Himmel“ regnen.

Wann? 24. April | 20 Uhr

Wo? Foyer der HUK-Coburg, Willi-Hussong-Straße 2

Weitere Informationen? VEREIN e.V. COBURG | verein-coburg.de

64 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 KULTURTIPPS

COMEDY

Fitter

Leichter Gesünder

MAXI GSTETTENBAUER: GUTE ZEIT

Maxi Gstettenbauer bietet in seinem neuen Programm das, was alle suchen: eine gute Zeit. Denn genau das scheint so weit weg wie noch nie. Ü berall lauern Kriege, Krankheiten und Klimawandel. Gstettenbauer ist kein Lyriker, sondern ein Live-Performer, was den Vorteil hat, dass man sich nicht so viele Texte merken muss. Das ist auch nicht wichtig, denn sein Programm könnte nach vier Monaten wieder komplett anders aussehen. Es passiere einfach zu viel, begründet er. Gstettenbauers Humor kommt spontan aus dem Bauch. Er ist ein gern gesehener Gast in vielen Comedy- und Kabarett-Sendungen und begrüßt die gesamte Comedy-Szene regelmäßig in seiner eigenen Sendung „Comedy Central presents: Stand-up 3000“. Sein Comedy-Podcast „GUT ABGEHANGEN“ mit Alain Frei ist einer der erfolgreichsten deutschen Podcasts. „Gute Zeit“ ist ein Comedy-Cocktail, der aus Absurditäten, Albernheiten, Alltagsbeobachtungen und Gesellschaftskritik besteht.

Wann? 11. März | 20 Uhr

Wo? St. Augustin, Obere Klinge 2, 96450 Coburg

Weitere Informationen? www.agentur-streckenbach.de

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INES PROCTER: VERPUTZT

Als „fränkische Putzfraa“, Mutter im Dauerstress und missverstandene Ehefrau gehört Ines Procter gleich mehreren Berufsgruppen an, die eigentlich eine Gefahrenzulage verdient hätten. „Seit ich eine Tochter in der Pubertät habe, weiß ich, warum manche Tierarten ihre Jungen fressen“, schimpft die zweifache Mutter. Ihr Mann spricht ständig nur über ihr Gewicht, deshalb ist die Unterfränkin auch schon bei Ihrer 12. LowCarb-Diät angekommen. „Ich verliere ja auch gelegentlich mal ein paar Kilo – aber sie finden mich wieder“, klagt Ines Procter deprimiert. Zwischen Familie und Wahnsinn fragt sie sich ja täglich: „Womit habe ich das alles verdient?“ Aber Gott sei Dank haben wir genug Humor, um über die Alltagshürden zu springen. Ihr neues Programm ist somit aktueller als je zuvor.

Wann? 18. März | 20 Uhr

Wo? Domäne, Martin-Luther-Straße 6, 96242 Sonnefeld

Weitere Informationen? www.agentur-streckenbach.de

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AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 65 KULTURTIPPS
COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 Stecker rein –online sein! 19.90 € * jetzt für nur Internet & Telefon mit Support vor Ort. www.dacor.de süc // dacor GmbH | Schillerplatz 1 | 96450 Coburg | Telefon: (09561) 97621-0 | E-Mail: vertrieb@dacor.de Dacor | Einfach Geschwindigkeit ist ein Produkt von: süc // dacor, SÜC, NGN Fibernetwork und SWR * Monatspreis inkl. MwSt. für die ersten 6 Monate; zzgl. einmalige Anschlussgebühr von 69,00 €; ab 7. Monat gilt regulärer Tarif. Telefon-Flatrate nur ins deutsche Festnetz. Aktion gilt für VDSL- bzw. Glasfaser-Tarife mit 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit und bei Vertragsabschluss bis 31.07.2023. Verfügbarkeitsabfrage: Foto: © Roman Samborskyi/Shutterstock.com

heimatverbunden, macht Freude –und wird immer mehr zum Erfolg: der Coburger Geschenkgutschein der Coburger Aktionsgemeinschaft Zentrum Coburg. Im letzten Jahr ging es bergauf für die Gutscheine im beliebten Scheckkartenformat: Über 580.000 Euro sind bei den 72 angeschlossenen Firmen eingelöst worden, für fast 600.000 Euro wurden Gutscheine gekauft. Jetzt soll der Coburger Geschenkgutschein noch attraktiver werden.

IMMER DAS RICHTIGE

GESCHENK.

Kosten für Händler gehen runter

So werden die Gebühren für die Händler zum 1. März für zunächst zwei Jahre von 2,99 auf 1,99 Prozent gesenkt, weniger als bei vergleichbaren Systemen in anderen Regionen. Die Gebühren decken die laufenden Kosten des Gutscheinsystems. Mit der Senkung der Gebühren entlastet Zentrum Coburg die Händler, Gastronomen und Dienstleister.

Flexibler bei der Kartenannahme

Außerdem wird in wenigen Monaten eine App den Coburger Geschenkgutschein noch besser nutzbar machen: Bisher konnten manche Händler die Karte nicht annehmen, weil Ihr Lesegerät nicht dafür geeignet war oder Sie gar kein EC-Gerät hatten. Schon bald wird ein Smartphone in Verbindung mit der App zum mobilen Terminal. Zentrum Coburg möchte die Zahl der angeschlossenen Partner auch durch diese Idee wieder auf mehr als 100 erhöhen.

Jobkarte kommt gut an

Der Gutschein ist nicht nur eine prima Geschenkidee für Freunde und Familie, sondern auch praktisch für Firmen –mit der Jobkarte. Diese ermöglicht Unternehmen, ihren Mitarbeitern den steuerfreien monatlichen Sachbezug im Wert von bis zu 50 Euro als Geschenkgutschein zukommen zu lassen. Eine einfache Lösung mit Vorteilen für Unternehmen, Mitarbeiter und die Händler in der Region. Firmen sparen Steuern, Mitarbeiter können ein Guthaben aufbauen und in beliebig vielen Geschäften ausgeben, und die Händler steigern ihren Umsatz. 42 Firmen nutzen die Jobkarte für fast 500 Mitarbeiter – Tendenz steigend.

Der Coburger Geschenkgutschein.

Für kleine Geldgeschenke zwischen 10 und 100 Euro. Privat oder als Firma. Online bestellen auf zentrum-coburg.de oder selbst holen bei der Sparkasse Coburg – Lichtenfels, der VR-Bank, der Neuen Presse oder in der Tourist-Info

DIE COBURGER JOBKARTE

DIE JOBKARTE.

Die Coburger Jobkarte ist eine wiederaufladbare Gutscheinkarte zum Bezug von steuerfreien Sachleistungen. Dadurch lässt der Arbeitgeber ein Gehaltsextra zukommen.

PERSÖNLICHE VORTEILE.

• Bis zu 50 € monatlich als sozialversicherungsfreier Betrag möglich.

• Bis zu 60 € für persönliche Anlässe wie Geburtstag, Mitarbeiterjubiläum, Geburt eines Kindes u. v. m.

Praktisch im EC-Kartenformat kann mit der Jobkarte bei allen teilnehmenden Mitgliedern von Zentrum Coburg bezahlt werden. www.zentrum-coburg.de

Die Nutzung der Jobkarte ist für Arbeitnehmer kostenfrei. Der Arbeitgeber lädt die Karte monatlich mit dem vereinbarten Betrag auf. Es kann entweder direkt damit bezahlt oder die monatlichen Beiträge für einen etwas größeren Wunsch angespart werden.

KEINE KOSTEN. Alle Einrichtungskosten und laufenden Systemgebühren übernimmt Zentrum Coburg zur Stärkung des Coburger Einzelhandels.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 67 COBURGER GESCHENKGUTSCHEIN
Der Coburger Geschenkgutschein wird noch attraktiver!
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ENTSCHEIDEND

Das Gesellschaftshaus am Ernstplatz in Coburg im Jahr 1903, Heimat vom „VEREIN“. 1873 eröffnet, 1945 bei einem Fliegerangriff zerstört. Quelle: Historische Gesellschaft Coburg

Crossover in die Zukunft

IST DIE QUALITÄT

Der „VEREIN e.V. Coburg“feiert in diesem Jahr 150-jähriges Jubiläum

„Der Verein“ ist 1873 als „geselliger Verein“ zur Veranstaltung von Konzerten mit Auftritten der hervorragendsten Musiker Europas, Bällen, Theaterabenden und festlichem Essen gegründet worden, und zwar von wohlhabenden Männern aus der Region Coburg bis zum Rennsteig. Als Heimat des damaligen Aktienvereins diente das Gesellschaftshaus am Ernstplatz 4, dessen Bau 1872 genehmigt worden war. Die folgenden Jahre und Jahrzehnte waren eine Erfolgsgeschichte: Künstlerinnen und Künstler mit großen Namen gastierten in Coburg, Ensembles mit Weltruf. Rauschende Abende haben hier stattgefunden für 400 Gäste, jahrzehntelang, bevor das Gesellschaftshaus 1945 durch einen Fliegerangriff zerstört wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die kulturellen Interessen wieder zum besonderen Anliegen der Vereinsmitglieder. Seither gelingt es, in den Jahresprogrammen Bewährtes und Vertrautes mit Unbekanntem, Seltenem und Neuem gut zu verbinden. So wurde neben Standard-Besetzungen der Kammermusik Reizvolles aus zeitgenössischen Kompositionen zu Gehör gebracht, aber auch Instrumente, die wie Harfe solo oder eine Glasharmonika nur selten zum Vortrag kommen. Seit 30 Jahren hat „Der Verein“ die Zahl der Mitglieder vervierfacht. Heute hat er 400 Mitglieder, die gerne die 50 Euro Jahresbeitrag entrichten. Für Schüler, Studierende und finanziell Benachteiligte ist das Angebot kostenfrei. Kultur soll jedem zugänglich gemacht werden. „Der Verein“ veranstaltet heute 5 – 6 große Konzerte im Jahr. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ präsentiert das ehrenamtliche zehnköpfi-

ge Team rund um Vereinsvorsitzenden und Musikvorstand Uwe Friedrich ganz besondere Konzerte höchster Qualität und damit Interpreten, die sonst nur in Großstädten spielen. Und das unabhängig vom Genre, crossover über die Genres und Epochen hinweg. „Entscheidend ist, dass die Musik Qualität hat.“ Egal, ob U- oder E-Musik. „Wichtig ist, dass an so einem Abend etwas rüberkommt“.

Partner des Vereins ist unter anderem die HUK-Coburg, in deren Foyer auf der Bertelsdorfer Höhe die großen Konzerte stattfinden, ohne dass dem Verein dafür Kosten entstehen. Und auch wenn sich Uwe Friedrich natürlich für Coburg einen eigenen Konzertsaal wünscht, macht ihn die Partnerschaft mit dem Versicherungsunternehmen glücklich: „Fast 20 Jahre läuft das schon, und das wirklich exzellent, dafür sind wir sehr dankbar.“

Aller Grund also, den 150. Geburtstag ausgiebig zu feiern mit zahlreichen Konzerten. Der Auftakt ist bereits gemacht: Ende Januar mit einem Besuch der Singphoniker.

150 Jahre

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr jeweils um 20 Uhr im Foyer der HUK auf der Bertelsdorfer Höhe.

Montag, 13. März

Sophie Pacini am Klavier

Puzzle – von Chopin bis Morricone

Montag, 24. April

Mandelring Quartett

Pennies from Heaven – 40 Jahre Mandelring Quartett

Montag, 19. Juni

The Kanneh-Mason Siblings

The exceptional musical family

Montag, 23. Oktober

Alexej Gerassimez Percussion & Friends

Suite of Elements

Montag, 11. Dezember

Queenz of Piano Winter Nights

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 69
T
ickets au fvereincoburg . de
„Der Verein“
JUBILÄUM

Hardcover

192 Seiten

ISBN: 978-3-328-60183-8

22,00 Euro

eBook

ISBN: 978-3-641-29591-2

16,99 Euro

Hörbuch (MP3-CD) ungekürzte Lesung

mit Matthias Matschke:

ISBN: 978-3-8445-4657-6

22,00 Euro

Hörbuch (Download) ungekürzte Lesung

mit Matthias Matschke:

ISBN: 978-3-8445-4658-3

21,95 Euro

Erscheinungstermin: 1. März 2023

BUCHEMPFEHLUNG

MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN

„Das wär nix für mich, so’n Lebenssinn. Erstmal muss man ihn finden. Und dann muss man drauf aufpassen, damit man ihn nicht verliert.“

Frankie lebt in einem Dorf in der Provinz, und sein Lebenssinn ist, seine Kumpels zu treffen, seine heimliche Liebe Puschnelka Schnurrilenko anzuhimmeln und sich hin und wieder eine Heuschrecke, eine Maus oder – wenn’s gut läuft – einen Vogel schmecken zu lassen. Was nicht weiter verwundert, denn Frankie ist ein Straßenkater, der sein Domizil unter einer alten Badewanne auf dem örtlichen Müllberg aufgeschlagen hat.

Seine beschauliche Routine findet ein unerwartetes Ende, als er bei einer seiner üblichen Runden durchs Dorf eine ungewöhnliche Entdeckung macht: in dem verlassenen Haus, in dem früher Menschen aus der Stadt die Sommer verbrachten, steht ein Mann auf einem Stuhl und spielt mit einem Faden. Es ist der prächtigste Faden, den Frankie je gesehen hat, und interessanterweise trägt der Mann den Faden um den Hals …

Und so kreuzen sich zufällig die Wege des durchaus zufriedenen Müßiggängers (o.k., ein Dach überm Kopf, regelmäßiges Essen, ein weiches Bett und ein Fernseher wären schon ganz nett) und des tieftraurigen Richard Gold, der durch einen Schicksalsschlag seinen Lebensmut verloren hat.

Da prallen also wortwörtlich Welten aufeinander, und da Frankie des „Menschischen“ mächtig ist, entstehen Dialoge wie dieser:

Frankie: Warum muss der Rasen gemäht werden?

Gold: Schau’s dir doch an. Der Rasen steht hüfthoch.

Frankie: Ich find’s gut. Kann man sich drin verstecken.

Gold: Ich find’s nicht gut.

Frankie: Du warst ne Ewigkeit nicht hier, und der Rasen war dir total egal. Aber plötzlich ist er dir nicht mehr egal, und du musst ihn unbedingt rasieren und wie ‘n Irrer mit der Maschine rumrennen, auch wenn’s dir keinen Spaß macht. Kapier ich nicht.

Gold: Nerv nicht, Frankie!

Frankie: Ich sag ja nur.

„Frankie“ ist eine herzerwärmende Geschichte über ein ungleiches Paar, gespickt mit humorvollen und weisen Dialogen über den Sinn des Lebens. Zu lesen, wie der einfach gestrickte Kater mit seiner Sicht der Dinge banale menschliche Gedanken- und Verhaltensmuster enttarnt, ist nicht nur ein großes Vergnügen, sondern besitzt auch einen Tiefgang, der nachhallt.

INHALTSANGABE

Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt. Ein Mann, der sterben will. Ein Kater, der ein Zuhause sucht. Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben.

JEAN-BAPTISTE ANDREA

Jochen Gutsch (im Bild links), geboren 1971 in Berlin, ist Journalist beim Spiegel. Für seine Arbeiten wurde er mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet

Maxim Leo (im Bild rechts), geboren 1970 in Berlin, war lange Jahre Reporter bei der Berliner Zeitung. Für seine Familiengeschichte „Haltet euer Herz bereit“ erhielt er den Europäischen Buchpreis.

Zusammen verfassten die beiden Autoren mehrere Bestseller, darunter „Es ist nur eine Phase, Hase“. Das Buch stand über ein Jahr lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde für das Kino ver-

70 COBURGER | DAS MAGAZIN FEBRUAR 2023
Advertorial KULTURTIPPS
Foto: Peter Rigaud

IMPRESSUM

COBURGER – Das Magazin

Ausgabe 55 / Februar 2023

Zehnter Jahrgang

Auflage 3750 Stück

www.coburger-magazin.de

Verlag:

MARKATUS

Marketing | Film | Social Coburger Straße 7 96472 Rödental

Telefon 0 95 61 / 973 45 00

www.markatus.de

Herausgeber und Chefredakteur:

Wolfram Hegen

Telefon 01 71 / 690 52 84

hegen@coburger-magazin.de

Gründungsherausgeber:

Peter Einheuser

Wolfram Hegen

Redaktion / Autoren dieser Ausgabe:

Wolfram Hegen

Wolfram Porr

Gabi Arnold

Fotografen dieser Ausgabe:

Sebastian Buff

Val Thoermer

Erik Aufschläger

Titelbild

„COBURGER Marktplatz“ von Ingo Seydel

Layout / Illustrationen:

Axel Straubinger

Carolin Oswald

Grundlayout:

Peter Einheuser

Anzeigengestaltung:

MARKATUS

Marketing | Film | Social

Anzeigenvertrieb:

Wolfram Hegen

hegen@coburger-magazin.de

Anke Feuer

feuer@coburger-magazin.de

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2023

Druck:

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www.dct.de

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in Coburg Stadt und Land

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Online über www.coburger-magazin.de

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innerhalb Deutschlands

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IN EIGENER SACHE

Das Qualitätslabel für Firmen aus der Region Coburg Kronach Lichtenfels Südthüringen geht ins nächste Jahr. Schon jetzt liegen der Redaktion wieder zahlreiche Anfragen vor. Wer dann die Auswahlkriterien erfüllt, also eine mehrjährige Unternehmenstradition mit einem hohen Innovationsgrad, Heimatverbundenheit mit der Region und einer guten Ausbildungsquote verbindet, hat gute Chancen, in die Reihe der Unternehmen aufgenommen zu werden, die schon jetzt COBURGS BESTE sind (coburger-magazin. de/rubrik/coburgs-beste). Dann kommen wir für einen Workshop vorbei und erstellen auf dieser Basis eine ganz besondere Präsentation, gedruckt und veröffentlicht im Überformat des COBURGER, online auf coburger-magazin.de und über die sozialen Medien zum Teilen und Verbreiten, inklusive der Nutzungsrechte an der Präsentation, 50 Exemplaren des COBURGER und dem Zertifikat COBURGS BESTE. COBURGS BESTE garantiert Exklusivität zu einem fairen Preis und dokumentiert die Leistungsfähigkeit der Region und vor allem ihrer Unternehmen. Für mehr Information einfach kurze email schicken an hegen@coburger-magazin.de oder feuer@coburger-magazin.de.

IM NÄCHSTEN COBURGER

AUSGABE 56 IM APRIL 2023

stellen wir in unserem Sonderthema die Gerechtigkeitsfrage „Wie leben wir miteinander?“

sorgen wir in diesem Zusammenhang für einen Überblick über die Arbeit der Serviceclubs

lassen wir ein junges Startup zu Wort kommen

besuchen wir in unseren Kultouren die Metropole London

… werfen wir (dieses Mal wirklich) einen Blick auf die Ärzteversorgung in der Region

… und vieles mehr.

PREMIUMPARTNER

UNSERE PARTNER IM NEUEN JAHR

Neues Jahr, viele vertraute Partner und einige neue: Auch in unser elftes Jahr gehen wir mit einer stattlichen Anzahl PREMIUM-PARTNER, Kunden, die im Laufe des Jahres immer wieder Werbebotschaften im COBURGER platzieren, und weil wir dadurch besser planen können, bekommen diese Firmen die eine oder andere Story von uns obendrauf.

Wer sich der illustren Schar an besonderen Unternehmen noch anschließen möchte, findet alle Informationen auf unserer Website unter coburger-magazin.de/premium-partner. Danke für unsere bisherigen PREMIUM-PARTNER 2023:

Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler

Autohaus Bender

Baugesellschaft Otto Hauch

Bätzoldt oHG

Bodystreet Coburg Heiligkreuz

Buchhandlung Riemann

co-tax

DELIFE

Engel & Völkers

Friseur Julia Göring Intercoiffure

Hörgeräte Geuter

iTVCoburg

Möbelhaus Schulze

Optik Müller

Sparkasse Coburg – Lichtenfels

Sportland Coburg

SÜC

süc//dacor

Teppichhaus Bartel

Thomas Bittorf tb.legal

Vitadrom

Von Poll Immobilien

Haben Sie auch Interesse?

PREMIUM PARTNER

Weitere Infos unter www.coburger-magazin.de/premium-partner

Wolfram Hegen

hegen@coburger-magazin.de

Anke Feuer

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AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 71
IN EIGENER SACHE
NEU
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GALERIE INGO SEYDEL

Seine Zeichnungen entstehen als „Urban Sketches“ vor Ort. Getreu dem Manifest der Urban Sketchers, einer weltweiten Gemeinschaft von Künstlern: Sie zeichnen vor Ort, drinnen oder draußen, nach direkter Beobachtung. Die Zeichnungen erzählen die Geschichte der Umgebung, der Orte, an denen sie leben oder zu denen sie reisen, sie sind eine Aufzeichnung der Zeit und des Ortes, sie bezeugen die Umwelt wahrhaftig, benutzen alle Arten von Medien, unterstützen einander und zeichnen zusammen, veröffentlichen ihre Zeichnungen online. Sie zeigen die Welt, Zeichnung für Zeichnung. So tut es auch Ingo Seydel. Er ist meistens mit einem Rucksack voller Zeichenutensilien unterwegs, zeichnet mit einem Füller vor und aquarelliert im Anschluss. Am liebsten in Gesellschaft anderer Mitzeichner. Es kommt nicht auf Perfektion oder eine bestimmte Technik an. Erlaubt ist was gefällt. Ziel ist es die Welt festzuhalten, wie sie ist. Nicht das große ist manchmal wichtig, sondern auch mal kleine Details. Während andere ihr Handy vollknipsen, setzt er sich so mit seiner Umwelt zusammen oder auseinander. Das bedeutet für ihn auch ein Stück Entschleunigung.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 73 URBAN SKETCHES
74 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 GALERIE
AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 75 COBURG, DEINE APP! JETZT DOWNLOADEN! Unsere Partner: INGO SEYDEL
76 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 GALERIE

Die Tage sind jetzt wieder länger, der Winter neigt sich dem Ende entgegen und der Frühling steht in den Startlöchern! Das ist der perfekte Zeitpunkt, seinen erwachenden Frühlingsgefühlen endlich Audruck zu verleihen. Und wie könnte man das besser als mit einer brillanten Coloration und einem frischen Haarschnitt vom Profi?

Als besonderes Frühlingsspecial erhalten Sie im März und April auf Wunsch Sie bei ihrer Coloration 10 Minuten Vitahairlight on top, für noch mehr Haltbarkeit und Brillanz ihrer Haarfarbe. Vereinbaren Sie jetzt gleich Ihren persönlichen Frühlingstermin.

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78 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 GALERIE
AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER | DAS MAGAZIN 79 INGO SEYDEL

Nein, liebe Leud! Feierlich is des nimmer! Die günstigste Butter im Supermarkt 2,29 Euro, a läädscherts Breedla 70 Cent – von den Benzin- und Heizkosten mal ganz zu schweigen! Ned nur ich frooch mich: Wie machen die Leut‘ des? Der Monaco fällt sowieso regelmäßig vom Glauben ab, wenn er in München durch die Supermarktregale streift, in der Bäckerei nach einem Krapfen fragt (3,95 Euro für ein Exemplar, und der noch ned amaal mit Hiffenmarkfüllung, geht’s nuch?!) oder auch nur irgendwo die Kleinanzeigen liest. „Beste Lage, 180 Euro“ – damit ist dann nicht etwa die Kaltmiete für ein Ein-Zimmer-Appartement gemeint, sondern ein Duplex-Stellplatz! Fürs Auto! Wie gut, dass so ein Pkw nicht auch noch duscht und keine Heizung braucht!

Das Leben ist überall teurer geworden. Aber in den großen Städten besonders. Eine Inflationsrate, die besonders durch die gestiegenen Lebenshaltungsund Lebensmittelkosten auf knapp zehn Prozent angestiegen ist, macht eben vor niemandem Halt. Umso verrückter sind die Zahlen, die das Bayerische Landesamt für Statistik gerade wieder veröffentlicht hat. Der Freistaat Bayern wächst nämlich. Nur eben nicht überall. Während Oberfranken, wo man noch vergleichsweise günstig leben kann, weiterhin ausblutet, ziehen immer mehr Menschen nach Schwaben oder Oberbayern. Und ein Ende ist nicht abzusehen: Während zum Beispiel für den Landkreis Kronach prognostiziert wird, dass in 20 Jahren nochmal neun Prozent weniger Menschen dort angesiedelt sein werden (der größte vorhergesagte Rückgang für ganz Bayern), werden (und müssen) immer mehr Menschen dahin gehen, wo es teuer ist und ohnehin schon viele auf engem Raum leben –nach Augsburg, Regensburg oder München.

Die Frage, die sich einem unweigerlich stellt, heißt: WARUM? Denn es is ja wie bei die Fettbölsterla! Wenn überall gleich viel dazu käme – also über Weihnachten oder so – dann wär’s gar ned so schlimm. Kaana tät groß merken, dass da zwaa, drei Kilo dazukumma sind! Aber wenn sich halt alle Kilos auf die eine Stelle am Bauch setzen und dafür bei zeitgleichem altersbedingten Muskelschwund die Ärmla immer dünner wern, dann wird’s halt unbrobortional und schaut bleed aus!

Und da sind wir dann wieder bei den „Speckgürteln“, um im Bild zu bleiben. Der um München wird nämlich seit einigen Jahren breiter und breiter. Dass

viele längst aus Augsburg, Rosenheim oder Ingolstadt in die Landeshauptstadt pendeln, weil sie sich das Leben in der großen Stadt nicht mehr leisten können oder wollen und dafür sogar ultralange Fahrtzeiten im Zug oder im Auto auf sich nehmen, ist nichts Neues mehr. Nicht wenige Menschen legen im Schnitt zweimal eineinhalb Stunden pro Tag zurück, um früh ins Büro und abends wieder nach Hause zu kommen. Drei Stunden Lebenszeit pro Tag verdaddelt, da froochd ma sich fei!

„Schuld“ daran ist auch die Digitalisierung oder besser gesagt: die nicht vollzogene Digitalisierung in den ländlichen Gebieten und den angesprochenen schrumpfenden Regionen. Große Firmen zieht es längst in die großen Städte, weil es nur dort stabile und schnelle Leitungen gibt, ohne die nicht mehr profitabel gearbeitet werden kann. Folglich müssen immer mehr Menschen dahinziehen, wo es noch Ar-

konnten es auch nicht werden, dachte man, weil es schon vor 20 Jahren fast ein Ding der Unmöglichkeit war, dort eine bezahlbare Wohnung oder gar a klaans Häusla mit Garten zu finden. In den letzten zehn Jahren sind aber nochmal mehr als 200.000 Neu-Münchner dazugekommen.

Die Stadt hat in der Zwischenzeit zwar in neue Wohnareale investiert und hier und da gebaut. Doch so schnell wie die Stadt wächst, kommt man gar nicht hinterher, und sozialer Wohnungsbau kommt viel zu kurz. Gleichzeitig sorgte Markus Söder, damals noch als Finanzminister, mit dem umstrittenen Verkauf der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft GBW auch noch für einen kontraproduktiven Effekt. 85.000 bezahlbare Wohnungen gingen an private Investoren – und so wurden und werden einigermaßen erschwingliche Stadtteile wie etwa Giesing nach und nach gentrifiziert und langjährige Mieter vertrieben und weiter an die Ränder gedrängt.

Eine neue staatliche Gesellschaft soll bis 2025 noch 10.000 neue bezahlbare Wohnungen bauen – a Dropfn aufm haaßen Staa! Und die neueste Idee, zwei Hochhäuser im Westen der Stadt zu bauen, für die es zumindest teilweise eine Art Mietpreisdeckel geben soll, droht daran zu scheitern, dass sich eine Gruppe von Traditionalisten um die Sichtachsen zum Nymphenburger Schloss und der Frauenkirche sorgt. Au weh, na des gehd fei ned. Horch, des sind Probleme …!

beit für sie gibt. Der neueste „Hotspot“ – oder sollte man sagen: die neueste „Hot Schdod“ - ist Landshut! 13 Prozent Bevölkerungswachstum wird für das niederbayerische Städtchen vorausgesagt. Klar, schließlich liegt es mit dem Zug nur knapp 50 Minuten von München entfernt. Also fast ideal, wenn man vielleicht sogar noch in Hauptbahnhofnähe arbeitet. Immerhin ist der Quadratmeterpreis in „LA“ noch vergleichsweise human, wenn man sich dagegen ansieht, was das Wohnen in der Landeshauptstadt kostet. Und so wird dann die 60.000-Einwohner-Kommune, deren größte Attraktionen eine alte Burg und ein Eishockeyklub sind, der seine beste Zeit gesehen hat, quasi zum neuen Vorort der 1,5-Millionen-Metropole.

Es ist noch gar nicht so lange her, da stagnierte München bei rund 1,3 Millionen Einwohnern. Viel mehr

Eins fragt sich der Monaco ja scho lang: Erinnern Sie sich noch an die letzte Volkszählung, den sogenannten „Zensus“? Weisg’macht hamm sa uns, dass die Befragung „maßgebend für finanz- und gesellschaftspolitische Entscheidungen“ sei und „klare Aussagen über die Zusammensetzung und Struktur der Bevölkerung“ ermögliche. Ja sicher! Da kann man nur fragen, welche Subber-Schbezialisten do am Werk waren. Weil des hat ja in allen Bereichen wirklich gut hing’hauen, wie das Beispiel Wohnungsknappheit zeigt. Da könnt’st narrisch wer’n! Und musst dich dann eigentlich nimmer wundern, dass sogar dei Autostellplatz bald 200 Euro im Monat kost‘!

Schätzla, schau wie iech schau!

80 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 DER MONACO FRANKE MONACO FRANKE Für den COBURGER von Wolfram Porr

In jedem COBURGER laden wir an dieser Stelle Coburger oder Nicht-Coburger ein, ihre Meinung zu sagen.

Autos raus aus Coburgs City?

Pontevedra in Galicien macht es vor: Die 80.000 Einwohner zählende spanische Stadt hat den Verkehr aus der Stadt verbannt. Die Fußgänger erobern die City.

Die Grünen in Coburg möchten das auch in Coburg erreichen. Es soll ein Teil der Straßen und Gassen für den Verkehr gesperrt werden, die Kurzzeitplätze sollen verschwinden. Zum Beispiel soll die Steingasse auf Anwohner- und Lieferverkehr beschränkt werden, die Rückertstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt und für den Busverkehr umgenutzt. Wenn es nach den Grünen geht, sind Autos auf dem Marktplatz in Zukunft tabu. (Ausgenommen ist natürlich immer der Liefer- und Anwohnerverkehr).

Wir alle kennen das: Auf der Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt drehen wir unseren Kreis von der Mohrenstraße in die Webergasse, weiter zur Judengasse, wieder zur Löwenstraße und zur Mohrenstraße, obwohl es in der Nähe Parkhäuser gibt. Genau dort wollen die Grünen die Autos sehen, in den Parkhäusern und auf dem Anger. In Coburg sind es meistens Freizeitfahrer und Urlauber, die in der Innenstadt ihre Kreise drehen, um einen Parkplatz zu finden.

Zugegeben, eine autofreie Innenstadt ist eine charmante Idee: Eltern entspannen im Schatten der Bäume, Kinder spielen auf den Plätzen, Menschen flanieren durch abgasfreie und von Autolärm befreite Zonen. Wer einmal auf der Insel Langeoog Urlaub gemacht hat, weiß, wie entspannend eine autofreie Stadt sein kann.

Pontevedra hat von dem Konzept profitiert, die Umsätze der Ladeninhaber und Gastronomen sind gestiegen. Die Menschen kommen in die Innenstadt, weil sie sich dort wohlfühlen. In der Stadt Coburg hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, Häuser und Straßen sind saniert und zu Schmuckstücken geworden. Aber die Straßen sind auch mit parkenden Autos zugestellt, viele Geschäfte sind verwaist, die Nachfolger werden nicht gefunden, das urbane Leben fehlt. Es sind also Ideen gefragt.

Hinzu kommt, dass wir den Klimawandel nicht ignorieren können und handeln müssen. Dazu gehört auch, den CO2Ausstoß zu reduzieren. Die Idee der Grünen ist schon deshalb diskussionswürdig. Es ist natürlich notwendig, Lösungen für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen zu entwickeln. Der öffentliche Busverkehr sollte generell überdacht werden. In Pontevedra gibt es 15.000 Parkplätze am Rande der Innenstadt, die meisten davon sind kostenlos.

AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023 COBURGER
DAS MAGAZIN 81
|
AUF
EIN WORT
Die Stadt Coburg hat es in der Hand. Von Gabi Arnold

Zitate

für und über Sicherheit sind dieses Mal …

„Ohne Sicherheit ist keine Freiheit.“

Wilhelm von Humboldt

das Letzte

„Selbst ein dickes Seil fängt an einem Faden zu faulen an.“ Aus China

„Doppel hält besser.“ Ovid

„Es gibt keine besseren Mauern oder Festungen, als seine Nachbarn zu Freunden zu haben.“

Ernst von Sachsen

„Wir können nicht warten, bis wir den Beweis erbracht haben, dass auch deutsche Kernkraftwerke nicht sicher sind.“

„Wer sichere Schritte tun will, muss sie langsam tun.“

Johann Wolfgang von Goethe

„Nichts in dieser Welt ist sicher, außer dem Tod und den Steuern.“

„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“

82 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
Coburger | Das Magazin erscheint wieder am 5. April 2023. Anzeigenschluss ist der 24. März 2023.
MEHR VOM 6. BIS 11. JUNI 2023 IN COBURG WO? Fotografin: Annemone Taake Model: Lisa Förster

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*Kapitalmarktbedingte Wert- und Währungsschwankungen, die sich negativ auf Ihre Anlage auswirken, können nicht ausgeschlossen werden. Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die Basisinformationsblätter, Verkaufsprospekte und Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei Ihrer Sparkasse oder unter www.deka.de erhalten.

Weil‘s um mehr als Geld geht.

84 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 55 / FEBRUAR 2023
Sparkasse
SCoburg - Lichtenfels
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