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INVESTMENT | NEW ALTERNATIVES
Investitionen in
ERNEUERBARE ENERGIEN D
AS PARISER KLIMA ABKOMMEN, der Grüne Deal der EU-Kommission, die Taxonomie für nachhaltige Anlagen, wachsendes Kundeninteresse an umweltfreundlichen Investments: Es gibt jede Menge Gründe, warum Investitionen in solche Energieträger die Zukunft gehört. Zumal die Umstellung auf erneuerbare Energien erst am Anfang steht: Gegenwärtig wird nur zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch solche Quellen gedeckt. Doch das ändert sich rapide. Werden neue Anlagen gebaut, ist rund die Hälfte von ihnen erneuerbar. Zudem sind erneuerbare Energien immer seltener von staatlicher Unterstützung abhängig. Nach einem Report des niederländischen Asset Managers NN Investment Parters ist Onshore-Windstrom heute schon günstiger als Gas. Schon bald dürfte das Gleiche auch für Solarstrom gelten (siehe Grafik). Vom Wandel zur nachhaltigen Energiegewinnung profitieren zum Beispiel Unternehmen, die Windoder Solaranlagen bauen oder die nötigen Bauteile für solche Anlagen zuliefern, aber auch solche, die Wärmepumpen, Smart-Home-Anlagen oder Batterien herstellen oder installieren. NN Investment Partners erwartet, dass der Sektor in den nächsten Jahren „beachtliche Wachstumschancen“ für Unternehmen bietet, „die in den Bereichen erneuerbare Energien, Netzausbau und Energiespeicherung tätig sind.“
Investitionen in erneuerbare Energien sind im Kommen. Viele Unternehmen der Branche haben ein beachtliches Wachstumspotenzial, von dem Anleger mit der richtigen Strategie profitieren können.
A N D R E A S G R A S S L | Renaio Assets
Bei Infrastrukturinvestments fließt ein Großteil der Investitionen in erneuerbare Energien. Institutionelle Investoren denken dabei meist nur an Photovoltaikund Windkraftanlagen. Der Bereich Wasserkraft findet dagegen kaum Beachtung. Dabei wird seit mehr als hundert Jahren erfolgreich Energie aus Wasserkraft gewonnen. Die Technik ist einfach und ausgereift und ermöglicht eine Nutzungsdauer von weit mehr als 80 Jahren. Ich denke, dass Wasserkraft zukünftig eine bedeutende Rolle einnehmen wird. Die hohe Wertstabilität eines Wasserkraftwerkes ist vergleichbar mit Immobilieninvestments und unterscheidet sich daher grundlegend von den wertverzehrenden Wind- und Photovoltaikparks. Bei Wasserkraftanlagen gibt es auch keine umweltgefährdende Entsorgungsproblematik. Die Schwierigkeiten bei Wasserkraft liegen im Zugang zu dieser Assetklasse und im Betrieb der Anlagen. Nur wenige spezialisierte Anbieter verfügen über den Zugang zu Bestandskraftanlagen oder über ein Netzwerk, um in Europa die Genehmigung für den Bau neuer Kraftwerke zu erhalten. Wir gehören dazu. Der Erfolg einer Investition in Wasserkraft ist aber maßgeblich von einer aktiven Betriebsführung abhängig. Dies erfordert technisches Know-how und modernste Überwachungs- und Steuerungstechnik. Wasserkraft weist eine geringere Volatilität und eine höhere Energieeffizienz als Wind und Solar auf und eignet sich bestens zur Diversifikation von Infrastrukturportfolios. Um institutionellen Investoren den Zugang zu Wasserkraft zu ermöglichen, haben wir im Frühjahr 2019 den ersten offenen Wasserkraftfonds aufgelegt.