Bürgerblick Nr. 113

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Rückschau

Blick ins Archiv

Was vor 5 Jahren bewegte Nummer 63/ März 2013

Der braune Verleger ist tot. Dr. Gerhard Frey, DVU-Gründer und Herausgeber der „National-Zeitung“, hatte bis zum Abriss der Nibelungenhalle der Stadt Passau jedes Jahr seinen braunen Stempel aufgedrückt: Er hielt hier seine Parteitage ab, klagte notfalls das Mietrecht der Halle ein. Dies war unser Titelthema: Frey, der mit 80 starb.

Rosenschau in der Residenz

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Baustelle Oberhaus-Café

1.000 Huskies in Haidmühle

Braune Nibelungenhalle

Das Oberhaus-Café der Verlegerfamilie Diekmann (PNP) war noch Baustelle, da stellten sich die neuen Wirtsleute vor: Barbara (34) und Josef Feichtinger (37). „Alles, nur kein Champagnerschuppen soll es werden“, antwortete der Chefkoch Feichtinger auf die Frage nach seinem Konzept. Er hatte die letzten zehn Jahre in Nammering den elterlichen Betrieb geleitet, sich auf eine Zeitungsanzeige der Münchner Augustinerbrauerei beworben. Bis zur Eröffnung, im Juli 2013, sollten noch vier Monate vergehen.

Haidmühle, ein niederbayerisches Grenzdorf am Dreisessel, war zum zweiten Mal Austragungsort der „Europameisterschaft der reinrassigen Schlittenhunde“. Mehr als 200 „Musher“ aus 14 Ländern reisten mit rund 1.000 Huskys an, schlugen mit Wohnmobilen und Fahrzeuggespannen ein Winterlager auf. Polen war die erfolgreichste Nation. Seine Vertreter belegten bei fünf der 15 verschiedenen Disziplinen den ersten Platz. Im Foto ein sibirisches Huskytrio in Weiß, Braun und Grau.

DVU-Gründer Dr. Gerhard Frey, der braune Provokateur, der immer wieder juristisch über die Stadt triumphierte, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Wir blickten zurück auf die Schande, die dieser Mann mit seinen Parteitagen von 1984 bis 2001 über Passau brachte. Selbst als die finanzschwache NPD Passau den Rücken gekehrt hatte und der Abriss der Nibelungenhalle beschlossen war, buchte die DVU sie 2001 ein letztes Mal. Wer die Geschichte kennt, weiß, warum öffentliche Räume für Parteien in Passau ein sensibles Thema sind.

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Fotos: Tobas Köhler, Hubert Jakob Denk

Floristmeister Seppi Küblbeck sitzt an der Barocktafel, die das Passauer Rosenstänglporzellan präsentieren wird. Jeder der 16 Teller wird eine Frucht tragen, die mit der Rose verwandt ist: „Quitte, Wildapfel, Hagebutte“. Küblbeck und sein Ehepartner Oliver Storz sorgen in der Stadt beständig für aufsehenerregende Inszenierungen. Vor fünf Jahren war es die Rosenschau, für welche ihnen der Bischof die Prunkräume der Neuen Residenz zur Verfügung gestellt hatte. Derzeit richten sie ihre eigene „Kleine Residenz“ ein, ein Dackelmuseum in der Altstadt.


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