Bürgerblick Nr. 112

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Februar 2018 | Nr. 112 | 3,50 Euro

Foto: Tobias Köhler

Knall in der Großen Klingergasse

Passauer freie Presse

Wie ein Bombenanschlag Messstelle Mariahilfstraße Droht Lkw-Fahrverbot?

Wallfahrtsstiege Mariahilf Blaues Band zur Muttergottes


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EDITORIAL Gott kennt keine Grenzen Liebe Leserinnen und Leser,

zum Jahreswechsel gab es eine Geschichte im

So erfüllte sich eine Weihnachtsgeschich-

Rückblick der Medien, die mich angerührt hat.

te an glaubensfremden Mitbrüdern mitten im

Sie spielt in München. Dort haben die Muslime

Sommer: eine offene Herberge, ein gutes Herz.

im Vorjahr ein Freitagsgebet auf dem Marien-

Dazu ist mir als Motto eingefallen: Gott kennt

platz geplant, um darauf aufmerksam zu ma-

keine Grenzen. Wir sollten viel öfter über die Re-

chen, dass sie zu wenig Gebetsräume haben. Der

ligionen, Herkunft und Hautfarbe hinweg unsere

Plan wurde verworfen, denn Demonstrationen

Türen öffnen für Fremde. Wenn Fremdes vertraut

und Störer hatten sich angemeldet.

wird, findet es einen Platz in unseren Herzen.

Ein CSU-Stadtrat jüdischen Glaubens hat ein

Kein Hass, keine falsche Propaganda, kein Vorur-

Zeichen gesetzt. Er zeigte sich mit den Muslimen

teil und keine Lüge kann es je wieder ausmerzen.

solidarisch und sprach ihnen Unterstützung zu.

Gott kennt keine Grenzen.

Was für ein Zeichen! Nächstenliebe, modern

Ich wünsche mir für das Jahr 2018, dass unter

Empathie genannt, über Religionen hinweg. Sie

diesem Motto Veranstalter große Partys feiern.

trug Früchte.

Einen Verbündeten habe ich schon gefunden: Til

Die Jesuitenmönche in der Nähe des Mari-

Hoffmann, ein alter Freund.

enplatzes öffneten spontan für die Muslime ihr Kloster. Im provisorischen Gebetsraum hing ein Kreuz, befremdlich für manche, aber letztendlich hat es sie nicht gestört.

Bürgerblick

Februar 2018

Ihr Hubert Denk

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Denk sucht Erleuchtung.


MEINUNGEN

I N H A LT Passauer Freie Presse

Netzkommentare zum WC-Neubau an der Ortsspitze

"Bodenlose Frechheit"

Susanne Gibis: "Der Hammer! Ich bin da ja täglich mit dem Hund unterwegs. Selten ist mir ein so unsensibel "verORTetes" Bauwerk untergekommen!" Bürgerblick Winter 2017 | Nr. 111

Michael Diehl: "Bodenlose Frechheit, was sich der Herr Dupper da rausnimmt, ansonsten muss man bei einem denkmalgeschützten Haus alles mit dem Landesamt für Denkmalpflege abstimmen, aber Herr Dupper nicht. Ich würd's ihm abreißen lassen." Johanna Zietek: "Betonklo, Betonmauer.. Nur noch alles aus Beton, weil hochwassersicher.. aber überhaupt nicht schön und eine Beleidigung für unsere schöne Altstadt!" Benjamin Hartwich: "Haben wir sonst keine Probleme? Es ist einfach nur ein Klohäuschen und für die Leute im Sommer wohl vollkommen gleich. Ansonsten kann ja gern Kapfinger oder Brauerei ein Marmordonnerbalken in italienisch-romantischem Flair stiften. Christian Schafflhuber: "Eine Bereicherung für die Ortsspitze. Klare Linien lassen das Auge ruhen. Wer hat sich dort noch nie einen Abort gewünscht?" Christoph Kaiser: "Betondenkmäler haben Tradition."

IMPRESSUM

BILDER DES MONATS

Herausgeber Hubert Jakob Denk

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Kapuzinerstr. 2 94032 Passau Telefon 0851 93 46 800 Fax 0851 93 46 801 www.buergerblick.de info@buergerblick.de

LOKALES UND UMWELT

Redaktion Hubert Jakob Denk (V.i.S.d.P.) Mädchen zünden ein Tischfeuerwerk auf der Straße. Freie Mitarbeiter Ben Balzereit (Lokales) Karl-Heinz Hasenöhrl (Satire) Dominik Kalus (Kultur) Tobias Köhler (Foto) Tobias Mayerhofer (Lokales)

Innpromenade Allee der Herzen Verkehr An den Rand gedrängt CSU Freundlicher Franke Theater Gewalt und Gehirnwäsche

TITEL S. 24

VERLETZTE DURCH BÖLLER Der Zylinder sah aus wie ein harmlo-

14 17 18 23 34

Stadtbild Beton-WC am Dreiflusseck Hochwasserschutz Geheimes Treffen Unfall Illegales Autorennen? Lokalnachrichten Neustift, Granitbahn Dieselabgase Innstadt: Droht LKW-Verbot?

ses Tischfeuerwerk. Als er explodierte,

Grafik/Produktion Tomasz Bolik (Kattowitz) Tobias Köhler (Passau) Kurt Meyer (Passau) Florian Stern (Berlin)

schmerzten den Umstehenden die Ohren, Scheiben gingen zu Bruch. Ein Fall

POLITIK UND GESELLSCHAFT

für den Staatsanwalt.

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Marketing/ Video Stephan Gauer gauer@buergerblick.de Vertrieb/Sekretariat Telefon 0851 93 46 800 Di. 10-12, Mi. 14-16 Uhr Do. 18-20, Fr. 10-12 Uhr abo@buergerblick.de IT-Technik Michael Schön (München) Druck Druckerei Tutte, Salzweg

Stadtführung Erlebnis für Einheimische Möbelhaus Kein Platz für Kinder Stadtarchiv Sorge um Schaffner Protest Marsch gegen Glyphosat CSU Was Söder will Aschermittwoch Wer wo spricht Drama Verzweifelte Asylbewerber Werbemüll Wer räumt's weg? Kirche Was den Bischof stört Archiv Römermuseum, Schwarzbau Universität Studenten im Stress Müll Plastikflut im Supermarkt

Schlechte Luft: Messröhrchen der Umwelthilfe für die Mariahilfstraße.

Passauer Freie Presse Fehlerteufel

Keinen Fehler, aber mangelnde Transparenz entdeckten Leser: Als Vermieter unseres Büros nannten wir in der freiwilligen Offenlegung zum Jahresabschluss die "Innstadt Projekt GmbH". Aufmerksame Stammleser wissen, dass deren Anteile mit 60 Prozent

der Passauer Investor Michael Kapfinger (Neue-Mitte-Komplex mit Hochhaus, Bürohäuser am Messepark Kohlbruck, Büro- und Uni-Quartier in der Grünau) hält; seine Familie hatte sich 2000 vom Verlagsimperium der "Passauer Neuen Presse getrennt". Unzutreffend

sprechen heute noch viele von der "Kapfinger-Presse". Zweiter Anteilseigner mit 40 Prozent ist die Wiener Ottakringer-Brauerei. Beide haben gemeinsam das neue Wohn- und Büroquartier an der Kapuzinerstraße entwickelt und finanziert.

Was bewegt Sie? Schreiben Sie uns! leserbriefe@buergerblick.de Redaktion Bürgerblick Kapuzinerstraße 2 94032 Passau

AKTION GEGEN GIFTIGE ABGASE S. 34

Seit Jahrzehnten kämpfen die Innstädter vergeblich gegen den giftigen Autoverkehr. Eine Aktion der Umwelthilfe könnte für Fahrverbote sorgen.

KULTUR UND FREIZEIT 38 40 47 49 60

Genussquartet Rottaler Raritäten Essen und Trinken Krimidinner Satire Abgekotzt und aufgelaufen Mariahilf Neue Wallfahrtsstiege Kalender Kultur im Februar


Bilder des Monats

Allee der Herzen Ein gewohnter Ort, mit dem man angenehme Erinnerungen verbindet wird zur Herzensangelegenheit. Die Kastanienallee im südlichen Neumarkt hat viele Generationen begleitet. Jetzt stehen die alten Bäume gleichsam im Herbst ihres Lebens. Heuer werden die Stadträte wahrscheinlich mit Mehrheit beschließen, dass dieses Naturdenkmal dem Tod geweiht ist. Es hat viele Fluten überlebt, soll dem Hochwasserschutz weichen. Sechs Landschaftsarchitekten beteiligen sich an einem Wettbewerb, wie der Ort nach dem Eingriff behutsam neu gestaltet werden kann. Sie stehen wohl vor einer unlösbaren Aufgabe. Bericht Seite 17. ARCHIV 2009 | ALEXANDER ECKMEIER

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Bilder des Monats

An den Rand gedrängt „Ich bewundere Ihren Mut“, sagt der Reporter zu der alten Frau mit dem Hut. Sie bewegt sich, gestützt auf ihre rol​lende Gehhilfe, in der Schmiedgasse unbeirrt und furchtlos dem Verkehr entgegen. Sie schweigt, zuckt nur mit den Schultern. Wie sollte sie sonst von der Stadt zurück in ihr Innstadt-Altenheim kommen? Unseren Vorfahren im Rathaus war die freie Fahrt für Autos wichtiger als die Bedürfnisse der Bewohner und Fußgänger. Die Gehwege sind zu schmal für den Rollator, die vorgesehene Ausweichroute für den nicht motorisierten Verkehr, die bereits für Radfahrer eine Zumutung ist, schafft sie nicht: den steilen Abgang vom südlichen Brückenkopf zum Innufer. HANDYFOTO | HUBERT DENK

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Bilder des Monats

Freundlicher Franke Markus Söder, 51, ein waschechter Franke, hat seine Feuerprobe als künftiger Landesvater im tiefsten Niederbayern bestanden. Souverän stellte er sich in Passau einer Delegation von Bürgern, die für eine ökologischere Landwirtschaft auf die Straße gegangen sind, ein Umdenken der Politik fordern. Mit Bio-Gaben der Demonstranten in der Hand wurde Söder von einem BR-Reporter befragt. Sein Auftritt brachte selbst seine politischen Gegner, ÖDP-Vizebürgermeister Mangold (schwarzer Mantel) und Grünen-Kreisrätin Saibold (roter Kragen) zum Schmunzeln. CSU-Generalsekretär Scheuer (im Anzug) mustert seinen Chef. Bericht S. 28 FOTO | TOBIAS KÖHLER

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Bilder des Monats

Gewalt und Gehirnwäsche Dieser Zukunftsroman aus den 1960er Jahren hat Literatur- und Filmgeschichte geschrieben: „Clockwork Orange“. Eine junge Bande, angeführt vom empathielosen Alex, findet Erfüllung in Gewaltexzessen. Sie misshandeln arme Stadtstreicher und vergewaltigen reiche Frauen. Die Szene im Opernhaus zeigt Alex (Julian Niedermeier) beim Angriff auf eine barocke Lady (Antonia Reidel). Im schwer verdaulichen Stoff steckt die kritische Frage, was verwerflicher ist: einen jungen Menschen mit Gehirnwäsche zum Guten zwingen oder ihm die Freiheit lassen, böse zu sein? Regisseur Markus Bartl und Ausstatter Philipp Kiefer entschärfen mit Comic-Elementen die Brutalität. Bizarres Theater ab 14 Jahre. FOTO | PETER LITVAI

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Rathaus Stadtentwicklung

Wer anführen wollte, dass ein Postkartenmotiv verschwunden ist, wurde vom Oberbürgermeister in der Sitzung belehrt, dass diese Stelle vorher auch nicht frei von Makel gewesen sei. „Dort ist immer etwas gestanden: ein grässlicher Grüngutcontainer.“, erinnert das Stadtoberhaupt. Der Dienststellenleiter vom städtischen Bauamt springt ihm bei, dass ein Baucontainer eine Ansichtsfläche von knapp zwanzig Quadratmetern habe, dieses öffentliche WC jedoch nur eine von zwölf. Der Referatsleiter für Stadtentwicklung erklärt, dass die Stadträte nicht damit zu befassen gewesen seien, weil aus der Sicht seiner Behörde die öffentliche WC-Anlage nicht „stadtbildprägend“ ist. Das sei Ansichtssache, kontert der Vizebürgermeister - und ein Beleg dafür, dass die Stadtbildsatzung nicht ernst genommen wird. An den Oberbürgermeister gerichtet meint er ironisch, dass künftig wohl „Alarmstufe Rot“ gelte, wenn

Das 36 Kubikmeter große Beton-Klohäuschen schiebt sich vor das Ensemble „Ehemaliges Wasserschloss, mittelalterliche Stadtmauer“.

Gegen den Rat der Denkmalpflege

Klohäuschen sind im Rathaus Chefsache

D

Stadtratssitzung vor Weihnachten. Sie begründen es: Eine öffentliche Diskussion sei nicht notwendig gewesen, denn es handle sich um einen von der staatlichen Fluthilfe geförderten Ersatzbau für das unansehnliche und mehrmals vom Hochwasser beschädigte Klohäuschen auf der Donauseite, in der Bräugasse. Der Vertreter der Landesdenkmalpflege sei zu möglichen Standorten an der Ortspitze befragt worden und habe diesen als den unauffälligsten gesehen. Auf Anfrage der Redaktion korrigiert die Münchner Behörde diese Darstellung. Die Landesdenkmalpflege habe angeregt das alte WC-Häuschen in der Bräugasse zu renovieren, der Neubau an der Ortspitze sei „keinesfalls die bevorzugte Lösung“ gewesen. Die Stadt habe aber darauf bestanden, sodass man einen denkmalverträglichen Kompromiss finden musste. Ein versteckter Standort hinter der 14

Stadtmauer wäre nicht barrierefrei zugänglich gewesen, auf der Frei­ fläche davor, am Spielplatz, hätte der Betonbau das Auge noch mehr gestört. Der gewählte Platz erfülle alle baulichen Anforderungen, sei hochwassersicher und für die Behörde noch am ehesten vertretbar. KLOHÄUSCHEN NICHT „STADTBILDPRÄGEND“

Dort, wo früher an Seilen entlang der Altstadtmauer Kähne von der Donau zum Inn oder umgekehrt gezogen worden sind - die Befestigungsringe sind bis heute im Mauerwerk verankert - blockiert jetzt der Betonklotz diese geschichtliche Vorstellung. Der flutstabile Bau nimmt höflich, aber mit Schulterbreite wenig ehrfurchtsvoll von dem historischen Mauerwerk Abstand. Er beschädigt den Blick auf das frühere Wasserschloss, das heute ein Hotel beherbergt, und auf die mittelalterliche Mauer.

Fotos: Tobias Mayerhofer

ie Bürger haben in Passau nicht mitzureden, wo und wie öffentliche Klohäuschen in der schönen Dreiflüssestadt gebaut werden. Ist das Bedürfnis so dringend, dass keine Zeit bleibt, solch heikle Neubauten wenigstens einmal im Stadtrat zu diskutieren und dabei einen Blick in die Stadtbildsatzung zu werfen? Ein neues Betonhäuschen an der italienischen Front am Inn, unterhalb des Erker eines ehemaligen Wasserschlosses und vor der ältesten erhaltenen Stadtmauer an der Ortspitze, soll dazu geführt haben, dass Vizebürgermeister Urban Mangold und Stadtrat Matthias Koopmann empörte Kommentare von Bürgern erhalten haben. Ja, es stimmt, der Beschluss über diesen Neubau ging an den Stadträten, also an der Öffentlichkeit vorbei. Vertreter der Verwaltung und Oberbürgermeister Jürgen Dupper bestätigten dies bei der letzten

irgendwo im Stadtgebiet ein Container erblickt wird. Er witzelt: „Man muss davon ausgehen: Hier könnte bald ein Klohäuschen stehen.“ Der Oberbürgermeister will das letzte Wort behalten und ermuntert feixend das Plenum: „Ich warte auf neue Anträge!“ Ein Zwischenrufer belustigt sich: „Machen wir doch einen Ortstermin!“ Das Ende der Debatte markiert schließlich die Wortmeldung des berühmtesten Passauer Stadtrats, dem CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Er wittert, dass der Informationsfluss an der Rathausspitze, zwischen Oberbürgermeister und Stellvertreter sowie offensichtlich auch zwischen jenem und den Vertretern der Verwaltung gestört ist. Seine rhetorische Frage, ob bei diesem Neubau möglicherweise nicht alle vorgenannten Stellen eingebunden worden sind, übergeht der Oberbürgermeister. „Nächster Tagesordnungspunkt...“ hud

So werden die Gelder der Fluthilfe verwendet: Ein weiterer umstrittener Neubau pflanzt sich vor die italienische Innfront der Altstadt.

15

Weltgästeführertag

Tourist in der eigenen Stadt So wie der Pariser einem Mythos nach nie den Eiffelturm bestiegen hat, ließen sich wohl die wenigsten Passauer je die Wahrzeichen ihrer Stadt von einem Touristenführer erklären. Um das zu ändern wurde 1990 der „Weltgästeführertag“ vom internationalen Verband der Fremdenführer ins Leben gerufen: Touristenführer bieten kostenlose Führungen für Einheimische an. Seit 2010 auch in Passau. Aktuell ist in dieser Branche einiges aus dem Lot geraten: Die Stadt hat ihre Vermittlerrolle für Gästeführungen aufgeben müssen, die „Scheinselbstständigkeit“ der Fremdenführer droht zum finanziellen Fiasko zu werden. „Menschen, die Geschichte schrieben“, lautet das Motto am 25. Februar. Acht Führungen über Passauer Persönlichkeiten werden angeboten: Der Heilige Severin: römischer Diplomaten und Kirchenmann (12 Uhr; St. Gertraud-Kirche) Ignaz Ritter von Rudhart: Passauer Ministerpräsident von Griechenland (11, 13, 15 Uhr; Stadttheater) Heilika, Gisela und Renata: Niedernburg-Schwestern (10, 14 Uhr; Kloster Niedernburg) Georg und Gottlieb Muffat: Orgelmeister (12, 16 Uhr; Residenzplatz) Urban Gundacker: Gründer des Heiliggeistspitals (15 Uhr; Heiliggeistkirche) Franz Stockbauer: Unternehmer und Wohltäter (13, 15 Uhr; Ratskeller) „Kaiserhochzeit“ (11, 12:30 Uhr; Rathausplatz). Bayerische Herzogin Agnes (11, 15 Uhr; Brunnen im Dominnenhof) Anmeldung für die Führungen: PassauerStadtF@gmx.de

Februar 2018

Bürgerblick


Wirtschaft XXXL-Gier?

Geheime Treffen

Eltern verärgert über Möbelriesen

Kühlschränke statt Kinderecke

E

in kleines Mädchen sitzt auf dem Schoß ihrer Mutter und schiebt auf dem Bistrotisch mit ihrem Bruder ein Spielzeugauto hin und her. Einen anderen Platz für die Kinder zum Spielen gibt es im größten Möbelhaus der Stadt nicht mehr. Der Reporter beobachtet zufällig diese Szene, als er einer Leserzuschrift nachgeht: Die Kinderspielecke im obersten Stock des XXXL-Hiendl sei verschwunden. Es stimmt: Spielzeugkiste und Bällebad mussten einer Fundgrube für Kühlschränke und Backöfen weichen. Eine Bordüre mit bunten Flipflops ziert die kiwigrüne Wand. Darunter ein Schild: „Kinder-Garderobe“. Es sind Überbleibsel dieser Einrichtung, welche Eltern geschätzt haben: „Man konnte ungestört einkaufen oder gemütlich im Bistro einen Kaffee trinken und den Kleinen gegenüber beim Spielen zusehen“, erzählt Veronika M., Mutter einer dreieinhalbjährigen Tochter. Was diese Lehrerin wie viele Eltern bedauert: Auch die Betreuerin, liebevoll „Hiendl-Oma“ genannt, wurde entlassen. Kurz vor Weihnachten habe sie die Kündigung erhalten. Elfriede, wie sie eigentlich heißt, ist 78 Jahre alt. Diese Arbeit, so erzählte sie in einem ihrer letzten Gespräche mit Eltern, sei ihr Leben. Von der Kündigung sei sie überrascht worden, war sichtlich betroffen über die Entscheidung „von denen ganz Oben“. „Zum Abschied steckte sie den

Hochwasserschutz „Innpromenade“

Richard Schaffner, 57

Stadtarchivar fehlt im Amt

Das Schild „Kinder-Garderobe“ und eine Bordüre mit bunten Sandalen erinnern an die Spielecke.

Kindern immer ein Gutti zu“, so die Möbelkundin. Diese Süßigkeiten hat die alte Dame wohl aus eigener Tasche gezahlt. Die „Hiendl-Oma“ war eine Institution. Angestellte haben das Gefühl, dass „sie immer schon da war.“ Auch Elfriedes Vertreterin hat ihren Job offenbar verloren. Die Geschäftsleitung von XXXL-Hiendl erklärt auf Anfrage: „Es wird ein neues Kinderland geben.“ Wo und wann sei noch ungewiss, Betreuung gebe es aber keine. In Passau haben nur wenige Geschäfte Spielecken eingerichtet: die neue Postbank am Hauptbahnhof, die Schnellimbissketten an der Neuburger Straße; am westlichen Ende der Donaupassage liegt ein Bällebad brach. 16

„Vieles muss raus“: Der Möbelgigant nimmt sich selbst beim Wort, kickt auch Liebgewonnenes.

Die Stadtväter haben allen Grund sich zu sorgen, wie es mit Stadtheimatpflege und Stadtarchiv weitergeht. Die beiden prominenten Vertreter, welche diese wichtige Aufgabe und ehrenamtliche Positionen besetzen, treten ab oder sind schwer krank. Die Nachricht, dass Stadtarchivar und Heimatpfleger Richard Schaffner wegen eines Herzleidens aussetzen muss, hat sein Umfeld schwer getroffen. Die beiden verbliebenen Mitarbeiter des Stadtarchivs bemühen sich, den Betrieb aufrecht zu halten. Schaffner fehlt an allen Ecken und Enden. Wenige Tage vor seinem Zusammenbruch hatte der berühmte Geschichtenerzähler einen seiner amüsanten Auftritte im Museum Moderner Kunst. In jenen Tagen ist auch bekannt geworden, dass die zweite Vertreterin der Stadtheimatpflege Gisa Schäffer-Huber in den verdienten Ruhestand geht. Ob und wann ein Nachfolger bestimmt wird, entscheidet der Stadtrat. „Wir dürfen uns nichts vormachen, die Genesung von Schaffner wird lange dauern. Er muss sich schonen“, weiß ein Rathausmann.

D

ie Treffen im kleinen Redoutensaal sind vertraulich. Der Oberbürgermeister hat den Teilnehmern eingeschärft, dass nichts nach außen dringen solle. Dabei geht es um eine öffentliche Angelegenheit: Landschaftsarchitekten sind zum Wettbewerb aufgefordert, die geplante Hochwassermauer an der Innpromenade möglichst ansehnlich zu gestalten. Zwei Dutzend Vertreter aus den Stadtratsfraktionen, der Stadtverwaltung, des Wasserwirtschafts­ amtes, des Architekturforums und des Forum Passau sind im Zuhörerkreis. Sechs Landschaftsarchitekturbüros sind in die engere Auswahl gekommen. Anfang März sollen sie ihre Entwürfe vorstellen, damit eine zuständige Jury und das Stadtratsplenum spätestens Ende April eine Entscheidung treffen können. Der Zeitplan sei sehr eng, um kreative und vernünftige Ideen auszuarbeiten und umzusetzen; das betroffene Gelände, die vom Naturdenkmal „Kastanienallee“ geprägte Innpromenade in der Fläche zu klein, um einen großen Wurf zu landen. So war es von den Wettbewerbsteilnehmern zu vernehmen. Beobachter gewinnen den Eindruck, dass die Baumaßnahme so gut wie entschieden ist. Denn parteipolitisch stellt es sich im Stadrat derzeit wie folgt dar: Die SPD (12 Sitze) mit dem Oberbürgermeister bildet zusammen mit der CSU (12 Sitze) eine solide GroKo 17

nach dem Motto „Wir bauen das!“; FDP/ Starkes Passau (2), darunter ein Feuerwehrfunktionär, stimmt wohl für den umstrittenen Hochwasserschutz; die ÖDP (6) mit dem ehemaligen Leiter der Landesdenkmalpflege und die Passauer Liste (3), darunter ein Stadthistoriker, kämpfen geschlossen gegen die Zerstörung der Innpromenade; die Freien Wähler (3) sind unentschlossen, die Grünen (5) gespalten. Bei Letzteren geht die Meinungsverschiedenheit so weit, dass Fraktionsvorsitzender Karl Synek seinen Gesandten Stephan Bauer um Zurückhaltung bat. Dieser hat sich im Gremium nun offenbar als Befürworter des Hochwasserschutzes hervorgetan. Der einzige Verfechter für den Erhalt der Innpromenade soll der Vertreter des Forums, Kulturhistoriker Werner Kraus sein. ÖDP NICHT VERTRETEN

Stimmberechtigt in der Jury sind der Oberbürgermeister, je zwei Vertreter der Verwaltung und des Wasserwirtschaftsamtes und die Vertreter von sechs Stadtratsfraktionen. Die siebte, die ÖDP, nimmt nicht teil. Ihr Gesandter, Denkmalprofessor Egon Greip, war dem ersten Treffen wegen einer Erkrankung ferngeblieben. Ein Stellvertreter ist nie bestimmt worden. Die Bürgerinitiative „Rettet die Innpromenade“ hat einen Anwalt eingeschaltet und will als letztes Mittel zum Bürgerbegehren greifen. Februar 2018

Bürgerblick


Foto: Tobias Köhler

Verkehr Unfalldrama

Er wollte wohl

der Schnellste sein Die Passauer Justiz beschäftigt sich nach diesem Unfall erstmals mit einem neuen Paragrafen im Strafgesetzbuch: gemeingefährliche Wettrennen und Raserei im Straßenverkehr. Ein 18-jähriger Passauer hatte am nördlichen Donauufer die Kontrolle über eine Sportlimousine verloren. Fünf Menschen wurden verletzt, drei Fahrzeuge sind schrottreif. 18

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Bürgerblick


Verkehr Unfalldrama

Harte Strafen für rücksichtlose Raser

V

on der Ampelanlage in Hacklberg sind es stadteinwärts bis zur nächsten Ampel am Schloss Eggendobl 700 Meter. Wenn die beiden Fahrer ihre Sportlimousinen voll beschleunigt haben, dann konnten sie auf diesem innerstädtischen Streckenabschnitt, der vierspurig ausgebauten Bundesstraße 85, Höchstgeschwindigkeit erreichen: Tempo 180 bis 200 sind locker möglich, schätzen Experten. Erlaubt sind 50. Es ist ein nebliger Mittwochabend gegen 18.40 Uhr, vor zwei Stunden ist die Sonne untergegangen. Hinter dem Steuer des schwarzen Audi A5 sitzt ein 18-jähriger Passauer. Ein Fahranfänger, das Fahrzeug ist auf seine Mutter zugelassen. Er hält an besagter Ampel in vorderster Reihe neben einem 29-jährigen Geschäftsmann in dessen silberfarbenen, 410 PS starken Audi RS4. Der Spurt bis zur nächsten Ampel hat wahrscheinlich keine halbe Minute

Tatbestand

Strafe

Illegales Autorennen

... bis zu 2 Jahre Gefängnis

... mit Gefährdung

... bis zu 5 Jahre Gefängnis

... bei Verletzten oder Toten

... bis zu 10 Jahre Gefängnis

gedauert. Der Jüngere verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug. Es schleudert über eine Verkehrsinsel hinweg auf die Gegenfahrbahn und prallt dort mit einem Ford Fiesta zusammen. Der hinter dem Ford fahrende Großraumwagen Renault Scénic kracht ins Heck des Kleinwagens. Die Rettungswagen bringen fünf Verletzte weg: Der junge AudiFahrer wird mit schweren Kopfverletzungen ins Klinikum Passau eingeliefert; noch Wochen später ist er nicht vernehmungsfähig. Die Fahrerin des Ford Fiestas, eine 56-jährige Frau aus dem Landkreis, wird schwer verletzt ins Kranken-

haus Vilshofen gebracht, ihre achtjährige Enkelin leicht verletzt in die Kinderklinik. Die beiden Insassen des Renault Scénic, 67 und 70, werden ebenfalls leicht verletzt. GUTACHTER VERSPÄTET EINGESCHALTET

„Wie der Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten konnte, bleibt ein Rätsel“, sagt ein Feuerwehrmann. Die Bundesstraße blieb drei Stunden lang gesperrt, weil lange Zeit nicht feststand, ob der Staatsanwalt einen Gutachter einschalten wird. Die Wracks durften bis dahin nicht weggeräumt werden. Der Staatsanwalt machte seine Entschei-

Unfall

Hacklberg

Start

D on

dung davon abhängig, wie schwer die Unfallopfer verletzt sind. Er wies schließlich an, dass nur der Unfallwagen des Fahranfängers sichergestellt wird. Tags darauf wurde dann doch ein Gutachter beauftragt. Er hat die Unfallstelle nochmals vermessen, aber muss jetzt Bildmaterial auswerten, das erschwert wohl seine Arbeit. Eine Handvoll Zeugen hat die Polizei mittlerweile vernommen. Eine Autofahrerin, die unmittelbar hinter den beiden Audi-Fahrzeugen an der Ampel stand, schildert den Beamten: Die beiden hätten voll beschleunigt, als die Ampel auf Grün schaltete; sie seien nach ihrer

Die mutmaßliche "Rennstrecke" in Hacklberg, rot eingezeichnet, misst etwa 700 Meter: Die beiden Audifahrer starteten an der Ampel, Einmündung der Vilshofener Straße. Kurz vor Schloss Eggendobl, an der Auffahrtsrampe zur Schanzlbrücke, brach der Wagen des 18-Jährigen aus und schleuderte in den Gegenverkehr.

au

Schätzung mindestens Tempo 120 gefahren. Andere Zeugen im Gegenverkehr wiederum berichten, sie hätten keine überhöhte Geschwindigkeit bemerkt. Jeder nehme das aus einer anderen Perspektive wahr, sagt ein Staatsanwalt. Seine Behörde werde auf das entscheidende Gutachten warten. Verkehrsgutachter können nach Unfällen die Geschwindigkeit der involvierten Fahrzeuge bis auf zehn Prozent Fehlertoleranz genau bestimmen. Sie ermitteln die Bewegungsenergie nach bestimmten Kriterien: Welche Entfernung hat ein Fahrzeug nach dem Aufprall zurückgelegt und wie stark hat es sich verformt?

Genügt für die neuerdings schwere Straftat eine stillschweigende Übereinkunft an der Ampel? „Wer von uns beiden ist schneller an der nächsten?" Miteinander gesprochen haben die beiden wohl nicht. Sie kennen sich nicht. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist die Automarke. Der RS4-Fahrer hat sich zu den Vorwürfen nicht geäußert. Dass er neben dem schwarzen Audi an der Ampel stand, bestreitet er jedoch nicht. Seit vorigem Sommer kann rücksichtsloses Rasen oder die Teilnahme an illegalen Autorennen mit Gefängnis bestraft werd​en. hud

Fotos: Tobias Köhler

Links: Seit Herbst sind "gemeingefährliche Straftaten" im Strafgesetzbuch um den Paragraf 315d erweitert: "Verbotene Kraftfahrzeugrennen." Es drohen auch demjenigen harte Strafen, der sich "grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen."

Rechts: Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle an der B85 bei Hacklberg, leuchtete sie aus. Beim Audi A5, der mit dem Heck in den Gegenverkehr schleuderte, wurde das rechte Hinterrad abgerissen. 20

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Bürgerblick


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Stolzer Oberbürgermeister

Kritischer Landrat

Beim Neujahrsempfang von Stadt und Landkreis im Großen Rathaussaal sprach OB Jürgen Dupper (Foto) von erbaulichen Dingen: Drei Milliarden Euro werden jährlich in Passau erwirtschaftet; die Geburtenrate steigt; die Arbeitslosenzahlen sind auf Rekordtief; 25.000 Pendler kommen täglich in die Stadt zum Arbeiten, nur 5.000 Einwohner müssen sie für den Broterwerb verlassen.

Landrat Franz Meyer zeigte in seiner Rede einen Widerspruch unserer Gesellschaft auf: „Wir können nicht über den Fachkräftemangel jammern, aber so tun, als beginne der Mensch erst beim Akademiker.“ Der Satz sorgte für Beifall und anschließende Diskussionen. In Passau studieren 12.600 junge Menschen, aber Bäcker, Metallbauer und IT-Betriebe suchen händeringend Nachwuchs.

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22

Post und Apotheke liegen weit entfernt vom Parkplatz im ersten Stock; kein direkter Fußgängerzugang zum Hauptportal; steile Rampen, die für Rollstuhl oder Kinderwagen untauglich sind; Hinweistafeln, die wenig Orientierung bieten. Das neue Einkaufszentrum sei schlecht durchdacht, eine „Fehlplanung“, klagen Besucher. Die Kritik trifft Projektplaner Heinz Rosenberger, der Besserung verspricht.

Das Wirtsehepaar Thomas und Alexandra Fuchs wird im Februar seine Gastronomie zum Quartett erweitern: Zur Starkbierzeit steht nach 20 Monaten Umbaupause die Wiedereröffnung des Wirtshauses „Innbräu“ an. 120 Meter westlich davon eröffnen sie beim Kapuzinerplatz das neue „Inn­café“ im Kapfinger-Ottakringer-Komplex; sie betreiben bisher das „Coconut“ (Neue Mitte) und „Weinbeißer“ (Freinberg).

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Innstadt-Gastronomie wächst

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Granitbahn unter Zeitdruck

Umweltschutz war für das Lkw-Unternehmen Paul (400 Mitarbeiter) kein Thema: Es wuchs bei Passau auf Kosten des Neuburger Waldes und hat bei Vilshofen hoch über der Donau Naturflächen mit umstrittenem Teerabbruch versiegelt. An diesem Standort entdeckt der Dieselverkehr-Profiteur das Geschäftsfeld Elektromobilität: Er vertreibt den erfolgreichen E-Kleintransporter Marke „Post-Eigenbau“.

Hat die seit 15 Jahren stillgelegte Bahnstrecke Passau-Hauzenberg heuer eine Chance, auf dem sechs Kilometer langen städtischen Teilstück reaktiviert zu werden? Um den Vorgaben des Eisenbahnbundesamtes und des Naturschutzes zu erfüllen, muss die Strecke bis zum 28. Februar freigeschnitten sein. Ein Dutzend freiwillige Helfer mit Heckenscheren und Sägen halten sich ran.

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Februar 2018

Bürgerblick

Fotos: Tobias Köhler, Paul GmbH,

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Neustiftcenter in der Kritik


Rubrik Sub

Fotos: Hubert Jakob Denk

Durch die Explosion eines vermutlich selbstgebastelten Böllers zersprangen in der Fußgängerzone vier Glasscheiben, darunter dieses stabile Oberlicht einer Haustür.

Die Schaufenster des Modeladens „La Donna“ im Neumarkt sind leergeräumt. Glaser haben zwei neue Scheiben eingesetzt. Gegenüber liegt der Tatort, die Kneipe „Barschaft“; dort ist auf einem Bistrotisch im Freien fünf Minuten nach Mitternacht am Neujahrstag ein Böller explodiert.

Polizei ermittelt gegen Soldaten

Wie ein Bombenanschlag

D

as Jahr war gerade fünf Minuten alt, da knallte und klirrte es im Neumarkt so gewaltig, dass viele Feiernde erschraken: Ein Bombenanschlag? Die folgenschwere Explosion hat danach keine große öffentliche Beachtung erhalten. Denn die Opfer haben geschwiegen und im Pressebericht der Polizei ist der Einsatz vergessen worden. Doch er beschäftigt bis heute Ermittler und Staatsanwaltschaft. In einer oberbayerischen Kaserne kam es sogar zu einer Hausdurchsuchung: Die Stube eines 21-jährigen Passauer Soldaten wurde auf den Kopf gestellt. Der dringende

Tatverdacht: Er hat einen selbstgebastelten Knallkörper zur Explosion gebracht und dabei mehrere Menschen verletzt. Es fühlte sich an, als hätte man einen Schubser bekommen, so stark sei die Druckwelle gewesen, erzählt Niklas P. Er kellnerte an Silvester in der „Barschaft“ in der Großen Klingergasse. Der Soldat, ein Stammgast, habe am Bistrotisch vor dem Lokal mit einem Feuerzeug hantiert. „Ich glaubte, er zündet ein Tischfeuerwerk.“ Es sei ein dunkelgrauer Zylinder in der Größe einer Halbliter-Bierdose ohne erkennbare Aufschrift 24

gewesen, beschreibt Diplomkaufmann Bruno F., ein weiterer unmittelbarer Augenzeuge, den Knallkörper. Der Bursche mit dem Feuerzeug habe ihm mit winkender Hand angedeutet, er solle sich rasch entfernen. „Da war mir klar, dass es gefährlich werden kann.“ Kaum war er sechs Schritte entfernt, kam es zur Detonation, gefolgt von lautem Klirren. Im Modeladen gegenüber zerbarsten zwei große Schaufensterscheiben. „Ich hatte Tage später noch Ohrensausen. Das ist Körperverletzung“, beklagt der Geschädigte. Er wird Anzeige erstatten. Max A., 21, Sohn eines Polizei-

beamten, und sein gleichaltriger Kumpel Sebastian S., Kfz-Mechatroniker, hatten das Pech, in vordester Reihe der Menschengruppe vor dem „Sausalitos“ zu stehen. Das Lokal liegt neben dem Modeladen. Beide erlitten ein Knalltrauma. Max A. traf es am ärgsten. Der Bankkaufmann musste sich am ersten Arbeitstag entschuldigen und wieder nach Hause gehen. „Die Ohrenschmerzen waren so heftig, dass ich mich nicht konzentrieren konnte.“ „Da hinten läuft er!“, riefen aufgebrachte Bürger den beiden Polizeibeamten zu, die am Tatort eingetroffen waren. Sie verfolgten den Flüchtenden mit dem Wagen, holten ihn beim Dönerladen im Bratfischwinkl ein. Festnahme, Handschellen. „Er hat mir fast leid getan, wie er so gefesselt im Polizeiauto saß“, sagt Elfriede W., Inhaberin des geschädigten Modeladens. Sie war von der

Polizei in Hauzenberg aus dem Bett geklingelt worden und traf um kurz vor 1 Uhr an ihrem Geschäft ein. „Die Feuerwehr ist gekommen, um den Laden notdürftig zu sichern.“ Der Hausbesitzer Manoutchehr K., ein Teppichhändler, hat inzwischen die Rechnung über die Reparaturkosten erhalten: knapp 2.000 Euro. Er hatte den Knall selbst mitbekommen. „Es klang, als wäre eine Bombe explodiert“, berichtet er. Er war mit Freunden beim Feiern in der Ludwigsstraße Höhe Brunngasse, nur etwa 180 Meter entfernt. Den Inhaber eines asiatischen Restaurants trafen die Splitter der zerberstenden Schaufensterscheiben. Er erlitt Schnittwunden an der rechten Hand, leichte an der Wange, sein 400 Euro teures Sakko ging kaputt. „Ich habe Glück gehabt“, sagt er. Die Ermittlungen gegen den Soldaten dauern an. 25

Illegaler Böller, Verletzte: Es droht eine Gefängnisstrafe Der Paragraf 308 des Strafgesetzbuches „Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion“ kann herangezogen werden, wenn jemand einen illegalen oder selbstgebastelten Knallkörper zündet. Wer dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. Verursacht der Täter durch die Explosion eine „schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen“ so kommt es zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren. „Wird ein minder schwerer Fall erkannt, ist bei einer Explosion mit Verletzten auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen“, heißt es im Gesetz.

Februar 2018

Bürgerblick


Rubrik Sub

Haus Nr. 11: Lokalinhaber durch Glassplitter verletzt

Haus Nr. 8: Gäste im Schock am Ort der Explosion

Wegen des traditionellen Feuerwerks vor dem asiatischen Restaurant hatten sich mehr als 100 Schaulustige um Mitternacht in der Großen Klingergasse versammelt. Als der 21-jährige Soldat kurz darauf seinen Böller zündete, wurde der Lokalinhaber von Splittern der ber­stenden Schaufensterscheiben verletzt. Er wollte gerade einem benachbarten Wirt gratulieren.

„Wir dachten, da draußen ist ein Bombenanschlag“, wird später ein Pärchen erzählen, das während der Detonation direkt am Tatort, in der Kneipe „Barschaft“, saß. Sie hörten den Knall und klirrendes Glas. Für viele war das ein Schockmoment. Der Soldat hatte seinen möglicherweise selbstgebastelten Knallkörper auf einem Bistrotisch vor dem Lokal explodieren lassen.

Haus Nr. 6: Glas kaputt, Laterne verbogen Die Druckwelle ließ mehrere Glasscheiben in der Umgebung zersplittern, auch dieses relativ stabile Oberlicht einer Haustür neben der „Barschaft“. In der Nacht hatte niemand diesen Schaden bemerkt. Das Gebäude ist wegen Renovierung derzeit unbewohnt, die Hausverwaltung stand vor einem Rätsel, als der Schaden auffiel. Durch die Druckwelle ist auch die Straßenlaterne Nr. 7564 aus dem Lot geraten.

250 Meter Haus Nr. 9: Drei Scheiben zerstört Theresienstraße: Im „Roots“ zucken die Gäste zusammen

Die Druckwelle hat beide großen Schaufenster vom Modeladen „La Donna“ zerstört. Als die Scheiben zersplitterten, standen zwei Wirte unmittelbar daneben, die sich gerade ein gutes neues Jahr wünschten. Einer erlitt Schnittwunden (siehe Haus Nr. 11). Ein offenbar schlechter verkittetes Fenster im dritten Stock ging auch zu Bruch. Die Ladeninhaber, ein Hauzenberger Ehepaar, mussten noch in der Nacht die Ware sichern, die Auslage ausräumen.

Haus Nr. 7: Mehre Gäste erleiden Knalltrauma

„Ohrenzeugen“ in der Ludwigsstraße: „Wie eine Bombe“ Teppichhändler Manoutchehr K. feierte Silvester mit Freunden in der Ludwigsstraße. Ihm gehört das Haus in der Großen Klingergasse 9 mit dem Modeladen. „Wir standen auf der Straße und haben den Knall gehört. Es klang, als wäre eine Bombe explodiert“, erzählt er. Er konnte nicht ahnen, dass bei dieser Detonation mehrere Fensterscheiben seines Hauses zu Bruch gingen. Von dem Glasschaden hatte er erst später erfahren, als ihn die Ladenpächter anriefen.

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Zum Feuerwerk des Asiaten hatten sich auch vor dem mexikanischen Lokal „Sausalitos“ viele Gäste versammelt. Wer nicht geschützt mitten in der Menge stand, war dem Knall ausgeliefert. So zum Beispiel der Polizistensohn Max A. und sein Freund Sebastian S. Beide berichten von Ohrensausen und Ohrenschmerzen. Ärzte sprechen von einem Knalltrauma, zerstörten Haarzellen im Ohr.

Der gewaltige Knall war im weiten Umkreis zu hören. Die Schall- und Druckwelle breitete sich über benachbarte Straßen aus, lief ungebremst in die gegenüberliegende Theresienstraße. Fabian Lakota, Inhaber der Cocktailbar „Roots“, fast 250 Meter vom Tatort entfernt, erinnert sich sehr gut an den Moment nach Mitternacht. Die Gäste seien vor Schreck zusammengezuckt. Man habe sich gefragt, was da wohl explodiert sei.

In seiner Praxis zählt der Passauer HNO-Arzt Michael Eckstein jedes neue Jahr unmittelbar nach Silvester 15 bis 20 Patienten. Heuer hatte es sogar einen Schützen erwischt, der beim Neujahrs­anschießen auf dem Domplatz mitwirkte. Ihm war offenbar der Gehörschutz verrutscht. Was versteht man unter einem Knalltrauma? „Bei einem Knall mit einer Lautstärke ab 150 bis 160 Dezibel, da genügen wenige Millisekunden, werden die groben, äußeren Haarzellen zerstört. Was genau passiert, weiß man nicht so genau. Manche Haarzellen verabschieden sich für immer, andere können sich wieder erholen, wenn man Glück hat. Das Innenohr hat eine gewisse Regenerationsfähigkeit.“ „Bei einem Pegel ab 180 Dezibel, wenn beispielsweise eine Granate hochgeht, kommt es zu Trommelfellreißungen; dann spricht man von einem Explosionstrauma. Beim Knalltrauma bleibt das Trommelfell heil.“ Wie wirkt sich ein Knalltraum aus? „Es bereitet oft stechende Schmerzen im Moment der Explosion. Es kann zum Hörverlust, zu Vertäubungen und in vielen Fällen auch zur Ausbildung von Ohrgeräuschen kommen. Auch Lärmempfindlichkeit ist gegeben. Bei einem Knalltrauma kommt es immer zum Verlust in den hohen Frequenzen, also da, wo Sprache stattfindet. In manchen Fällen gibt es auch kurzfristige Schwindelbeschwerden, aber das ist umstritten. Man weiß nicht, ob da nicht auch die Psyche mit reinspielt. An Silvester sind die Leute oft so betrunken, dass sie den Ohrschaden gar nicht mitbekommen, erst wenn sie ihren Rausch ausgeschlafen haben.“ Was macht man dagegen? „Es empfiehlt sich, innerhalb von 48 Stunden einen Arzt aufzusuchen. Ein Besuch der Notaufnahme ist nicht notwendig. Es sollte ein Hörtest gemacht werden. Früher hat man durchblutungsfördernde Medikamente verabreicht, aber das ist umstritten. Die Wirksamkeit konnte nie nachgewiesen werden. Deshalb gibt man heutzutage drei Tage lang hochdosiertes Cortison, entweder in Form von Tabletten, als Infusion oder Spritze. Der Haarzellen können sich bis zu einem gewissen Grade selbst regenerieren, auch ohne irgendwelche Medikamente.“

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Februar 2018

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Foto: Mediendenk

Knalltrauma: Im Ohr gehen Zellen kaputt


Politik Landwirtschaft

Saibold gibt Söder die Öko-Resolution. MdL Waschler grinst; Putzke presst im Hintergrund die Lippen zusammen. Auf dem Kleinen Exerzierplatz versammelten sich knapp 1.000 Demonstranten für eine ökologischere Landwirtschaft.

Eine Mutter mit Kind betrachtet einen Korb mit Biene-Maja-Figuren: „Ein Hauch von Gift reicht oft schon aus. Und ich find´ nicht mehr nach Haus.“ 28

Honig für Söder

M

it Kochlöffeln und Töpfen, Kuhglocken und Traktoren sind knapp 1.000 Bürger, darunter viele Bauern, zum Neujahrsempfang der Passauer CSU gezogen, wo der desig-​ nierte Ministerpräsident Markus Söder als Ehrengast sprach. An der Öko-Demo beteiligten sich alle Organisationen, Verbände und Parteien, denen die Abkehr von der Massentierhaltung und ein behutsamer, naturschonender Ackerbau wichtig sind. An der Berufsschule am Fernsehturm, wo der CSU-Empfang stattfand, übergaben die Organisatoren der Demo „Wir haben es satt“ dem künftigen Landesoberhaupt eine Resolution und Geschenke. Als ehemaliger Umweltminister sei er natürlich an Umweltthemen interessiert, meinte Söder, der die Delegation der Demonstranten mit Handschlag begrüßte: Ex-Grü-

nen-Bundestagsabgeordnete Halo Saibold, Bund-Naturschutz-Vertreter Karl Haberzettl und ÖDP-Vizebürgermeister Urban Mangold. Söder zum Thema Glyphosat: „Ich bin eher für Anreize als für Verbote.“ Dann bedankte er sich für die Geschenke, sechs Bio-Eier, Imkerhonig und einen Rosenkohlstrauß, und verschwand in der Schulaula. MEHR GRENZKONTROLLEN, MEHR POLIZISTEN

Vor etwa 350 CSU-Mitgliedern betont Söder beim Neujahrsempfang in der Grenzstadt Passau, dass Sicherheit und Grenzsicherung für ihn oberste Priorität hätten. Er will ein bayerisches Amt für Migration und Flüchtlinge gründen, die Polizeiinspektionen besser besetzen und fordert eine konsequentere Rückführung abgelehnter Asylbewerber.

CSU-TREFFEN

Öko trifft CSU

Fotos: Tobias Köhler

ÖKO-DEMO

Karl Haberzettl, Kreisvorsitzender vom Bund Naturschutz, prangert Massentierhaltung und ihre Folgen an: „Gülle belastet Böden und Gewässer“.

Ein Strafrechtsprofessor der Universität mit ostdeutschen Wurzeln führt die Passauer CSU an: Holm Putzke hält die Eröffnungsrede.

Söder spricht. Auf der Leinwand flimmern Werbeschaltungen von CSU-Mitgliedern, die Reisebüros, Imbissbuden oder Kanzleien führen.

„Das Schönste an Berlin ist der Weg zurück nach Bayern“: Der große Franke hat in der niederbayerischen Provinz lockere Sprüche drauf. 29

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Bürgerblick


Werbung

Polizeibeamte verfolgen, wie Sanitäter den schwerverletzten Brückenspringer versorgen.

Verzweifelter Asylbewerber

Drama am Schloss Eggendobl

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Passauer Freie Presse

Wir sind nicht käuflich, nur am Kiosk oder im Abo* www.buergerblick.de abo@buergerblick.de

PASSAU – NEUE MITTE | PASSAU – NEUSTIFT

Eine Kuppel mit einem Ofen in der Mitte, großzügige Flächen zum Sitzen und Liegen und ein Panorama-Fenster hinaus in den Neuburger Wald – das ist der Sauna-Dom im peb. Alle zwei Stunden können Sie dort einen Aufguss mit ätherischen Ölen genießen, danach werden frische Früchte gereicht. Verwöhnen Sie sich im Dampfbad mit einem Salzpeeling, schnappen Sie frische Luft im Saunagarten mit Pool. In der Birkensauna setzt es sanfte Schläge, doch keine Sorge: Die tun nicht weh, sondern durchbluten und entschlacken. Messestraße 7, 94036 Passau, Telefon: 0851 560-260, peb@stadtwerke-passau.de, www.passauer-erlebnisbad.de

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www.rother-passau.de

Fotos: Tobias Köhler

*frei Haus für 30 Euro im Jahr

r hält die Winterjacke seines Mitbewohners im Arm, in der Hand dessen zersplittertes Handy. Zwischen den Fingern klemmt eine angezündete Zigarette. Der bärtige Mann zittert, aber nicht vor Kälte. Nach jedem Lungenzug legt er den Kopf in den Nacken, um den Rauch in den Nachthimmel zu blasen und nicht in die Gesichter der drei Polizeibeamten, die ihn befragen. Seine Deutschkenntnisse sind gut, er kann alle Fragen der Beamten verständlich beantworten. „Ich habe ihm noch zugerufen, er soll stehen bleiben. Da war er plötzlich weg“, erinnert er sich an die dramatischen Sekunden, die er gerade erlebt hat. Die Rede ist von seinem irakischen Landsmann, mit dem er sich ein Zimmer in der Gemeinschaftsunterkunft an der Neuen Rieser Straße teilt. Nach einem Umtrunk gegen Mitternacht habe sein Zimmergenosse das Haus verlassen, sei 100 Meter weiter auf der nordwestlichen Abfahrtsrampe der Schanzlbrücke über das Geländer geklettert - und gesprungen. Sieben Meter tiefer schlug er, nicht weit vom Schlösschen Eggendobl, auf

einem Wiesenstreifen auf. Er wird überleben. Das Drama ereignete sich am 10. Januar. Es wird in keinem Polizeibericht erwähnt. Von Suizid und Suizidversuchen wird grundsätzlich nicht berichtet. Studien haben gezeigt, dass solche Berichte auf labile Menschen fatal wirken, sie zur

Das Haus der Hoffenden und Hoffungslosen.

Nachahmung anregen. Sollen wir auch bei Asylbewerbern die Wahrheit wegblenden? Menschen, die in unserem Land Hoffnung suchen, wollen ihr Leben wegwerfen, weil sie keine Perspektive mehr sehen. Das sagt die Statistik: 2016 hat es in Bayern 162 Suizidversuche von Flüchtlingen gegeben, vier davon mit tödlichem Ausgang. In den staatlichen Gemeinschaftsunterkünften 31

in Niederbayern wurden 2017 elf Selbstmordversuche gezählt, die angeblich alle glimpflich verliefen. In Passau und Landkreis wissen die Behörden seit 2016 von vier Verzweiflunsgtaten, bei denen aber keiner gestorben sei. Nun sind es fünf. Vor sieben Monaten war der Iraker, ein Mann Mitte 30, nach Passau gekommen. Er wartete auf die Anerkennung als Flüchtling, genauso wie der Zeuge seiner Verzweiflungstat. Dieser wohnt nach eigenen Angaben seit zwei Jahren in dem Asylbewerberheim. Damit gehört er vermutlich zu den ersten 164 Asylbewerbern, die im April 2016 in das große, weiße Gebäude am nördlichen Donaufuer einzogen. Heute wohnen dort 120 Menschen, vornehmlich aus dem Irak, Afghanistan, Sierra Leone und Nigeria. Verurteilt zum Warten, zum Nichtstun. Wegen des Brückenspringers hatte um Mitternacht auch die Feuerwehrsirene in Hals geheult. Der Landsmann hatte am Notruf geschildert, sein Freund sei von der Schanzlbrücke gesprungen. So ging man zunächst davon aus, der LebensFortsetzung S. 33 Februar 2018

Bürgerblick


Umwelt Papierflut

Marketing-Müll

Fortsetzung von Seite 31

Wer räumt`s weg?

Asylbewerber

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paziergang an einem nasskalten Montagmorgen zum Bäcker. Auf dem Weg durch die Gassen durchweichtes Papier, bunt Gedrucktes, dem niemand Beachtung schenkt. Hausbewohner steigen über den Papiermüll hinweg. Sollen sich doch die darum kümmern, die ihn verursacht haben. „Keine Werbung!“ beschriften immer mehr Bürger ihre Briefkästen. Aber die Boten finden Schlupflöcher, um die zentnerschwere Last loszuwerden, die sie sich von Verlagen und Agenturen für Minilöhne haben aufbürden lassen. Sie klemmen sie zusammengerollt zwischen Zaunsprossen, legen sie stapelweise in Hausfluren ab oder zweckentfremden Mauerpodeste und mannshohe Dekovasen als Werbeablagen. Zu den farbenfrohen Auslagen von Lidl, Müller, AS, PNP und Co. passt ein Spruch aus der digitalen Post: „Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie es ausdrucken!“ Werbematerial wird im Überfluss produziert, landet kiloweise vor Haustüren, auf Treppen und Fluren. Die Papierverschwender setzen ihre eigenen Pranger: „Presse Kurier“, „Am Sonntag“, „Mein Passau“, Prospekte von Lidl, Fressnapf, Edeka, Müller-Markt, Möbel Lorenz.

Bischof Oster (kl. Foto) hat im Gegensatz zum Vorgänger Schraml (gr. Foto) noch nie den Adventsmarkt eröffnet.

Kirche und Kommerz

Was Bischof Oster stört

D

as dritte Jahr in Folge blieb der Bischof Stefan Oster der Eröffnung des Christkindlmarkts fern. Seit Beginn seiner Amtszeit hat er mit der Tradition gebrochen, dass der höchste Passauer Kirchenvertreter den Christkindlmarkt persönlich eröffnet. Stattdessen weilte der 52-Jährige auf einer Tagung in Würzburg, überließ seinen Platz erneut einem Stellvertreter. Das Anzeigenblatt „Am Sonntag“ titelte provokant: „Herr Bischof, was haben Sie gegen den Christkindlmarkt?“. Vier Tage später antwortet Oster auf seiner Internetseite. Bisher sei es immer eine Terminfrage gewesen, allerdings „nicht nur“. Es folgt Klartext. Oster stört die vorweihnachtliche Stimmung, die Hektik, das „Alles-haben“ und „Nichts-verpassen-wollen“: Aus der „Zeit zur Besinnung, des Fastens und der neuen Hinwendung zu Gott“, sei eine Periode des Drucks, der Maximierung des Genusses und der Befriedigung vordergründiger Bedürfnisse geworden. „Für viele ist sie die unruhigste Zeit des ganzen Jahres“. Schuld sei die Kommerzialisierung von

Weihnachten, die das Gegenteil von dem bewirke, worum es geht. „Uns wird suggeriert: Wir müssen uns in die ,Weihnachtsstimmung´ hineinkaufen, hineingenießen, hineinessen und –trinken.“ Im Netz erhält Oster für seine Betrachtungen weitaus mehr Zuspruch als Kritik. Dass Kirchen seit Jahrhunderten Brauereien besäßen, dafür könne er nichts, begegnet er Vorwürfen, seine Kirche sei selbst ein Kommerzbetrieb. Der Passauer Bischof ist Inhaber der größten Brauerei. Oster kommt zum Kern: Schon die Wortkombination aus „Christkindl“ und „Markt“ sei eine Verkehrung Jesu. Der sei eben nicht das verniedlichte Kindl, kein käuflicher Gegenstand. Ein Einwand, den keiner entkräften kann. Werbeträchtige Wortschöpfungen verspotten oft die Wahrheit: Die „Stadtgalerie“ ist kein städtischer Ausstellungsraum und im „Klostergarten“ wurde noch nie eine gärtnernde Nonne gesehen. Vorschlag: Schreiben wir künftig zutreffend vom „Passauer Adventsmarkt“. Das wäre korrekt im Sinne Osters und bewegt ihn vielleicht zu dessen Eröffnung. 33

müde in der Donau treibe. Deshalb wurden Einsatzkräfte mit Rettungsbooten, die in der Ilz vor Anker liegen, alarmiert. Ein ähnlicher Fall im März des Vorjahres: Passauer Zivilbeamte konnten einen 27-jährigen Afghanen gerade noch davon abhalten, sich von einer Brücke zu stürzen. Am Neujahrstag sprang heuer ein 22-jähriger Afghane aus dem Fenster einer niederbayerischen Gemeinschaftsunterkunft. Er starb nach dem Sturz aus dem zweiten Stock. Aus dem bayerischen Innenministerium hieß es dazu: Nicht die verschärfte Abschiebepolitik sei Schuld, sondern Flüchtlingshelfer, welche die Asylbewerber vor Abschiebungen warnten und somit für Unruhe sorgten. In der Statistik taucht dieser Fall nicht auf. In Salzweg war nach dem Tod einer zweifachen Mutter im Asylbewerberheim „Salzweger Hof“ die Bestürzung groß. Kirchenvertreter gründeten die Gesprächsgruppe „Trauer nach Suizid“. Die 42-Jährige soll daran verzweifelt sein, dass sie den Vater ihrer Kinder nicht nach Deutschland nachholen durfte. Einen Abschiedsbrief gab es nicht. Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www. telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten. Februar 2018

Bürgerblick


Umwelt Dieselabgase

Durch Dieselabgase ist die Luft in der Mariahilfstraße giftiger als am Münchner Stachus. Mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe wollen sie für Durchfahrtsverbote kämpfen: Oma Marianne Schwägerl (62) mit Tochter Katharina (34), Enkelkindern Josephia (4) und Mathilda (1).

VOR FAST 25 JAHREN HABEN DIE INNSTÄDTER MIT DIESEM PLAKAT FÜR SAUBERE LUFT GEKÄMPFT: „DIE GESUNDHEITLICHEN GEFAHREN DURCH AUTOVERKEHR“

Umwelthilfe kümmert sich um Passau

Droht Lkw-Fahrverbot?

Grafik: Ulrich Müller

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er Maler kommt. Marianna Schwägerl, die ehemalige Betreiberin der Mariahilf-Apotheke, muss ihr Büro ausräumen. Da stößt die 62-Jährige auf ein altes Papprohr mit Plakaten: „Überleben in der Innstadt“. Sie zeigen einen gelben Teddybären mit Gasmaske, der mit ausgestreckten Armen am Boden liegt. „Wir sind auf die Straße gegangen, haben Aktionen veranstaltet und Briefe ans Rathaus geschrieben. Aber viel geändert hat sich bis heute nicht“, erinnert sich Schwägerl. Ihr Haus mit der ehemaligen Apotheke liegt in der Mariahilf-

straße, einem Verkehrsnadelöhr in der alten Innstadt. Die Konzentration von giftigen Stickoxiden, die vor allem von Dieselfahrzeugen ausgestoßen werden, übersteigt die Werte am Münchner Stachus. Das haben 1995 offizielle und zuletzt Messungen vom „Verkehrsclub Deutschland“ bewiesen. Die Proteste mit dem Teddybärposter liegen fast 25 Jahre zurück. „Wir haben in der Fußgängerzone „Passauer Luft“ in Gläsern verkauft, um unsere Aktionen zu finanzieren“, erzählt Schwägerl. Sie haben Transparente über die Straße gehängt und Sitzstreiks organisiert. Irgend35

wann gaben die Apothekerin und ihre Mitstreiter resigniert auf. Das Gefühl, gegen eine Wand zu laufen, habe ihrer Gesundheit geschadet Doch jetzt ist ihr Kampfgeist wieder geweckt. Als Oma sieht sie sich der heranwachsenden Generation verpflichtet: In ihrem Haus wachsen die Enkelkinder auf. Die gilt es zu schützen. Die Maler hätten am liebsten Atemschutzmasken aufgesetzt, als sie die Fenster zur Straße streichen mussten. Der Abgasgestank sei unerträglich. Die Nachricht, die am 26. Januar von der „Deutschen Umwelthilfe“ (DUH) eintraf, ließ Schwägerls Herz Februar 2018

Bürgerblick


Umwelt Dieselabgase

Die Innstadt-Bürgerinitiative wollte in den 1990er Jahren mit dem Gasmaskenplüschbären auf die Gesundheitsgefahren des Autoverkehrs aufmerksam machen. Sie holten sich einen Experten, um die Bürger wachzurütteln: Achim Thiel vom Münchner Umweltinstitut trat im Innstadt-Pfarrzentrum auf. Die Geschichte wiederholt sich. Der Dieselabgasskandal, die EU-Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub haben das Thema wieder in den Fokus gerückt. Diesmal bitten der Verein „Forum Passau“ und die Initiative zur Rettung der Innpromenade einen Fachmann aufs Podium: Professor Dr. Michael Pfeifer, Chefarzt am Klinikum Donaustauf für Lungenerkrankungen und Dozent an der Uni Regensburg, berichtet über die Gefahren von Diesel und Feinstaub. Kl. Redoutensaal, Donnerstag, 15. Februar, 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Durch den Auspuff vergiften Vebrennungsmotoren die Atemluft in den Städten. Manche Autofahrer pflegen ihn wie ein Schmuckstück, verkleiden ihn mit Chrom oder nutzen ihn als Schallrohr, um auf sich aufmerksam zu machen.

Die Dieselmotoren der Schwerlaster und Transporter sorgen in der engen Straßenschlucht der Mariahilfstraße für hohe Belastung durch Stickoxide. Seit Jahrzehnten kämpfen die geplagten Anwohner dafür, dass die Stadt wenigstens den Schwerlastverkehr einzuschränkt. Mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe, die für erfolgreiche Klagen bekannt ist, könnte sich die Situation drastisch ändern: Dieselfahrverbote? Im Februar laufen Luftmessungen.

einen Freudensprung vollführen: Die Maria­hilfstraße wurde als eine von 500 deutschlandweiten Orten ausgewählt, an denen die Luftqualität von dieser klageberechtigten Umweltund Verbraucherschutzorganisation überwacht wird. Sie schickte ein Päckchen mit zwei Messröhrchen mit Kabelbindern und einem frankierten Rückumschlag. Bei der Aktion „Decken Sie auf, wo Atmen krank macht“ haben sich deutschlandweit mehr als 1.700 Bürger beteiligt. Wenn es um eine gesunde Umwelt geht, setzt die DUH bekanntlich alle Hebel an. Derzeit klagt sie gegen 19 deutsche Großstädte, in denen die Grenzwerte nachweislich überschritten sind. Die EU hat für die Luft an Straßen eine Stickoxidbelastung von 40 Mikrogramm im Jahresmittel als Höchstwert festgesetzt. In diesem Monat fällt ein entscheidendes Urteil:

Ob kommunale Fahrverbote zulässig sind, klärt ab 22. Februar das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Das Ziel der Umweltorganisation ist klar: Auch in mittleren und kleinen Städten ohne verkehrsnahe Messstation sollen Fahrverbote verhängt werden können, wenn die Grenz­werte überschritten sind.

„Wir müssen wissen, was man unseren Kinder zumutet“ Marianne Schwägerl hat stellvertretend für die betroffenen Innstädter einen Brief an den Oberbürgermeister geschickt. Es ist ein Antrag an die Stadt, endlich Messungen an den problematischen Orten durchzuführen. Die Bürger hätten ein Recht darauf, die tatsächlichen Werte zu erfahren „Wir müssen wissen, was man unseren Kindern zumutet, die 36

bis zum Auszug hier wohnen sollen.“ Ob die Stadt das Thema wieder im Sande verlaufen lässt? Das Päckchen von der Deutschen Umwelthilfe stimmt Schwägerl zuversichtlich, dass dieses Mal etwas passiert. Am 1. Februar, dem Stichtag für alle 500 deutschen Messorte, wird sie die Röhrchen an einer Dachrinne vor dem Haus montieren. Einen Monat später werden sie abgenommen und ausgewertet. Der motorisierte Verkehr unter ihren Fenstern macht nicht nur krank, er ist auch lebensgefährlich. Deshalb hat die Stadt an ihre Hausecke zum Schutz der Fußgänger einen Granitpoller aufstellen lassen. Er zwingt Sattelschlepper in der Kurve weit auszuscheren, damit sie mit den Rädern nicht auf den Gehsteig kommen. Schram­ men am Stein zeigen, dass dies häufig

passieren würde. Zum Jahresende ist der 300 Kilo schwere Poller zum dritten Mal seit 2009 aus der Verankerung gerissen worden. Er wurde bis zur Brückenauffahrt geschleudert. Der flüchtige Fernfahrer ist ermittelt, seine Versicherung muss den Schaden bezahlen.

„Da zeigt sich wieder, dass bei uns das Auto wichtiger ist als der Mensch“ Man könnte den Granitpoller mit Eisenpfählen stabiler im Boden verankern, haben die Bauarbeiter der Hausbesitzerin bei der Reparatur erzählt. Aber die Stadt erlaube das nicht. Das sei „für die Fahrzeuge zu gefährlich“. „Da zeigt sich wieder einmal, dass bei uns das Auto wichtiger ist als der Mensch“, ärgert sich Schwägerl. Deutschland zählt mehr als

11.000 Städte und Gemeinden, aber nur rund 250 Messstationen sind verkehrsnah aufgestellt, um das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid zu erfassen. „Wo nicht gemessen wird, gilt die Luft für die Bundes- wie Landesregierung als „sauber“, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe. Dieser Vorwurf trifft auch die Stadt Passau. Die Luftmessstation liegt seit 2005 am Stadtrand, westlich vom Winterhafen. Das Rathaus beruft sich auf diese Werte. Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl Synek hat einen Antrag an den Umweltausschuss gestellt, der das brisante Thema weiter vorantreibt: Er fordert, dass die Messstation von der „Frischluftschneise“ wieder in die Innenstadt verlegt wird. Wenn das innerhalb dieses Jahres nicht möglich ist, soll die Stadt an mehreren Stellen eigene Messungen 37

durchführen. Sie wollen es aussitzen, das Thema vertagen, in die Fraktionen verweisen. Egal, wie die Stadräte entscheiden, die Messungen an der Mariahilfstraße sind dank der Deutschen Umwelthilfe sicher. Wenn das Leipziger Urteil positiv ausfällt, könnte bald auch das Passauer Rathaus gezwungen werden, zu reagieren. Kunsterzieher Ulrich Müller aus der Löwengrube, heute 70 Jahre alt, hat seinerzeit das Plakat mit dem Plüschbären „Überleben in der Innstadt“ entworfen. Er unterstützte die ersten Bürgerinitiativen, die sich bereits Mitte der 1970er Jahre gegen den zunehmenden Autoverkehr gewehrt haben. Seine erste Plakat­ serie, so erinnert er sich, war eine Trilogie: „Fahr Rad!“, „Fahr Bus!“ und „Geh zu Fuß!“, jeweils mit dem Zusatz „Der Innstadt zuliebe“. Februar 2018

Bürgerblick

Foto: Mediendenk

Fotos: Tobias Köhler

Gefahr durch Diesel und Feinstaub


Geschmackstest Für Geist und Gaumen

Unsere Tester vergeben maximal fünf Punkte. Ein Siegel für ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis wird bei Bedarf gesondert verliehen.

Obstbrand-Raritären aus dem Rottal

0 Punkte: enttäuschend 1 Punkt: annehmbar 2 Punkte: durchschnittlich 3 Punkte: gut 4 Punkte: sehr gut 5 Punkte: herausragend

Besuch beim Brennmeister von Baumgarten Die Schlossbrennerei Baumgarten besteht seit 1880 auf einem Rottaler Gutshof, zwei mächtige hakenförmige Backsteintrakte mit hohen Walmdächern. Das Gut gehört zum gleichnamigen Schloss, Ursprung 12. Jahrhundert, das westlich davon aufragt. Baumgarten, eine Siedlung an der Römerstraße von Haidenburg nach Pfarrkirchen, ist heute ein Ortsteil von Dietersburg. Konrad Stinglhammer verwaltet seit 2003 dieses historische Kleinod im Auftrag des Besitzers, des Grafen von Arco auf Valley. Zum Schnapsbrennen kam er auf Umwegen: Er hatte sich als Landwirtschaftsmeister erfolgreich um die Stelle des Gutsverwalters beworben. Sein Vorgänger übergab Stinglhammer

auch die Brennerei. „Da packte mich der Ehrgeiz, ich wollte mehr daraus machen.“ Vor drei Jahren schloss Stinglhammer seine Ausbildung zum Edelbrandsommelier erfolgreich ab. Die geschulte Sensorik eines Brennmeister ermöglicht es ihm durch Riech- und Geschmackstests die Qualität der Produkte zu sichern. „Brände sind reine Naturprodukte. Man braucht gutes Obst“, erklärt Stinglhammer. Wenn die Früchte eingemaischt sind, findet die Vergärung statt. „Nur wenn man hier alles richtig gemacht hat, kann anschließend ein hervorragender Brand entstehen.“ In Baumgarten ist die Schnapsbrennerei mehr Hobby als Broterwerb. Als sogenannte Abfindungsbrennerei darf

die Destillerie gerade einmal 300 Liter Alkohol jährlich produzieren. Dennoch wird hier eine breite Palette einheimischer Obstsorten sehr ambitioniert gebrannt: Apfel, Zwetschge, Birne, Kirsche, Traube oder Mirabelle. „Bei uns ist wirklich noch alles Handarbeit“, sagt der Brenner von Baumgarten stolz. Er produziert zweifellos eine regionale Besonderheit, abgefüllt in 0,35-Liter-Fläschchen, auch wenn das Etikett mit Abbildern von Gut, Obst und Wappen vielleicht etwas überfrachtet wirkt.

ROTTALER ZWETSCHGE

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0,35 Liter 40 Prozent ca. 14,50 Euro

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Übermäßiger Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich. Bitte genießen Sie alkoholische Getränke verantwortungsvoll!

REGINA KREMSREITER

Als Verdauungsschnaps ok | Im Glas sehr blass. Das zurückhaltende Zwetschgenaroma wird von der übermächtigen Mandelnote erdrückt. Während die Alkoholnote in der Nase schwächelt, schlägt sie auf der Zunge voll zu. Die Frucht könnte harmonischer eingebunden sein. Insgesamt zu alkoholisch und zu bitter. 1,5 Punkte

Angenehmes Apfelaroma | Hellgelb und ölig. Zu den zarten Apfelaromen gesellen sich ein leichter Holzgeruch und eine dezente Bittermandel, auf der Zunge zusätzlich eine leichte Vanillenote. Das Apfelaroma präsentiert sich sehr natürlich. Insgesamt harmonisch und gut ausbalanciert. 3,5 Punkte

Interessant, aber flüchtig | Klares Strohgelb. Die Nase wird mit intensiven Marzipantönen, angenehm frischer Zwetschge und etwas Orangenschale umschmeichelt. Vom schnell flüchtigen Geschmack bleiben nur der Alkohol und sehr wenig Zwetschge. Fazit: gute Nase, aber am Gaumen sehr unausgewogen. 2,5 Punkte

Vielversprechende Nase | Er duftet nach Bittermandel, getrocknetem Biskuit, Honig und dezentem Apfel. Das Aroma ist mundfüllend, aber etwas eckig und rau am Gaumen. Statt der Frucht kommen Getreidenoten durch. Die Gerbstoffe vom Holzausbau sind deutlich spürbar. Insgesamt gut trinkbar. 3,0 Punkte

Pelz auf der Zunge | Intensives Strohgelb. Geruchlich drängt die Zwetschge das Marzipan beiseite. Es bleibt ein Duft wie der Abrieb von Orangen. Der Erstkontakt im Mund ist positiv. Leider verliert sich das schnell. Es bleibt eine gewisse Pelzigkeit auf der Zunge. Eine Spirituose, die die Welt nicht unbedingt braucht. 2,0 Punkte

Schöne Ecken und Kanten | Die Optik ist klar, weich und strohig, der Geruch angenehm holzig. Geschmacklich nicht unbedingt ein Zungenschmeichler, aber gerade wegen seiner Ecken und Kanten durchaus angenehm. Neben der dezenten Frucht zeigen sich Holz und Mandel. Der Abgang ist langanhaltend. 3,5 Punkte

Gewinnt mit jedem Schluck | Dieser strohgelbe Brand duftet nach Marzipan und Orangenschale. Darüber liegt eine leicht florale Note. Die Zwetschge bleibt eher im Hintergrund. Im Mund stellt sich eine angenehme Süße ein, die von einem Hauch Mandel und Zwetschge abgelöst wird. Die alkoholische Note bleibt dominant. Insgesamt leider zu wenig Tiefe. 2,5 Punkte

Bodenständiger Lokalbrand | Hell und strohgelb liegt er im Glas und duftet nach Vanille, Marzipan, Trockenfrucht, Bittermandel, Honig und Holznoten. Erst nach einer Weile dringen die Apfelnoten durch. Auf der Zunge präsentieren sich Mandel und eine eher verhaltene Fruchtnote. Zunächst zeigt sich eine angenehme Süße, die von herben Noten abgelöst wird. 3,0 Punkte

PR-Beauftragte „Natur Vision“

Tom Knieper

STEPHAN ÖLLER Sommelier, „Weingut“

Ein Spritzer Blutwurz-Essig ins Sauerkraut? Heute stellen wir Ihnen ein würziges Trio aus Hauzenberg vor: ein Blutwurz im neuen Kleid und zwei ungewöhnliche Essigtropfen. Stefan Penninger, der in vierter Generation die alte Hausbrennerei übernommen hat, sorgt für Innovation.

SCHWARZ WIE BAYERN

BLUTWURZ FÜRS GEMÜSE

SCHLEHE ALS KÄSEDIP

Traditioneller Kräuterlikör im neuen Kleid. „Die schwarze Flasche steht für das andere, das urbane Bayern“, schreibt der Hersteller. Die gruselige Gestaltung mit Totenkopf und bayerischen Ornamenten erhielt den „World Liqueur Award 2016“.

Der herbe blutrote Saft aus dem Wurzelstock der Blutwurz, einer ausdauernden, krautigen Pflanze, prägt den Geschmack dieses Balsamessigs: schwer, würzig, süßlich. Er eignet sich besonders zur Abrundung von Sauergemüse (Kraut, Bohnen, Rüben).

Die Schlehe verleiht diesem Balsamessig ein fruchtig-herbes Aroma. Erzeuger Stefan Penninger von der „Alten Hauzenberger Hausbrennerei“ empfiehlt ihn als Dip zu reifem Käse, zum Verfeinern von Süßspeisen oder zum Aufspritzen mit Sekt.

Penninger Blutwurz Black 50 % | 70 cl | 17,95 Euro

Penninger Blutwurz Balsamessig 25 cl | 9,50 Euro

Penninger Schlehen Balsamessig 25 cl | 9,50 Euro

HOLM PUTZKE Strafrechtsprofessor, Uni Passau

HUBERT SCHEUNGRABER American Bartender, „Journey“

Bürgerblick


SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken Empfehlungen

RESTAURANT IM TEST Nichts ist so stetig wie der Wandel in der Gastronomie: Lokale öffnen und schließen, Köche wechseln - hier bleiben sie auf dem Laufenden. Ihr Begleiter am Handy ist die Online-Version, mit der sie schnell das gewünschte Lokal mit den Kontaktdaten finden: m.buergerblick.de

Oben: Mord in der Gaststube; wer ist der Täter, wer das Opfer? Unten: Putzfrau Krillian bietet ihre Dienste nach dem Dessert an; zum Hauptgang: „Wachauer Schnitzel“; Szene mit Putzfrau und Pistole.

KRIMIDINNER IM STELZLHOF

Worauf haben Sie Lust? BAYRISCH Schweinsbraten, Kraut und Knödel, dazu ein gutes Bier. Wirtshäuser mit Tradition. ITALIENISCH Pasta, Pizza, Meeresfrüchte. Die italienische Küche dominiert die Restaurantlandschaft. INTERNATIONAL Indien oder Griechenland, Balkan oder Böhmen. Der Mensch liebt Abwechslung. Hier ist sie. HISTORISCH Wirtshäuser mit Kultcharakter und Geschichte. Sie zu besuchen, lohnt sich auf jeden Fall. IM UMLAND Ausflugslokale im Landkreis und im benachbarten österreichischen Innviertel. BIO Unverfälscht, vegetarisch, vegan - industriefreie Lebensmittel. BAR & CAFÉ Wo die besten Cocktails gemixt werden, wo Kaffee und Kuchen ein Genuss sind.

Brot und Spiele Die Nachspeise ist noch nicht verdaut, da nimmt ein schmieriger Bartträger die Bedienung Lisa in den Würgegriff und drückt ihr eine Schere an den Hals. „Wird er sie töten?“, fragen sich die Gäste an den Wirtshaustischen. Was der Scherenmann nicht sehen kann: Der Koch schleicht sich, mit einen Fleischklopfer bewaffnet, von hinten an und schlägt ihn nieder. Betäubt taumelt der Bartträger zu Boden, lässt Lisa frei. Totenstille im Raum. Ein junger Zuschauer nippt gebannt an seinem Weizenbier. Die Unterhaltung, welche die Gäste an diesem Abend im Stelzlhof erleben, kannten schon die Römer: Brot und Spiele. Begleitet von einem Drei-Gänge-Menü serviert die Schauspieltruppe „Mördernacht“ aus Burghausen den Rotlicht-Krimi „Wenn I di dawisch“. Die rund 40

50 Zuschauer, vom Geschäftsmann bis zur Studentin, haben beim Eintritt je einen Zettel mit einer kleinen Rolle erhalten: Name, Beruf und was der Betreffende weiß. Manche Gäste werden unfreiwillig zu Mitspielern, besonders Eifrige bringen sich selbst ein. Eine echte Kellnerin reicht Zwiebelkuchen mit Apfelpunsch als leckeres Magentratzerl. Die falsche Putzfrau, türkisfarbene Schürze, rosa Gummihandschuhe, stellt sich als Serbokroatin Mira Krillian vor. Sie bietet jungen Männern im Publikum zum Dessert ihre Dienste an: „Putze auch nockat“, steht auf ihrer Visitenkarte. In der Schürze steckt ein Mann mit Perücke. Krillian kokettiert mit schlechtem Deutsch, der Humor ist derb, die Dialoge bisweilen flach. Eine Bauernkomödie,

ALTSTADT

die mit jedem Gang, nach jedem Glaserl Wein mehr amüsiert. Am Ende verlässt man mit guter Stimmung das Lokal; viele der Gäste sind Wiederholungstäter, kommen regelmäßig zur Kriminacht. Als Vorspeise wird ein Schafskäsebällchen auf Salat gereicht. Die Qualität stimmt, es hätten ruhig zwei sein dürfen. Die Weinbegleitung wählen wir selbst, tasten uns von einem leichten Muskatteller, über einen frühroten Veltliner, hin zu einem blumigen Rosé vom Weingut Schilcher. „In zehn Jahren haben wir über 13 verschiedene Stücke gespielt“, erzählt Oliver Vilzmann, 43, nach der Vorstellung. Auf seinen Wangen ist noch Rouge, die blonde Perücke der Mira Krillian hat er inzwischen abgelegt. Die Schauspieltruppe, die in der Athanor-Akademie (früher Burghausen, heute Passau) ihre Wurzeln hat, tourt durch Gaststätten und Restaurants in Nieder- und Oberbayern. Die Stücke schreibt Vilzmanns Lebensgefährtin Daniela Haindl. Zum Hauptgang wird Wachauer Butterschnitzel auf Rahmgemüse mit Süßkartoffelbrei aufgetragen: durch den Fleischwolf gedrehtes Kalbfleisch. Das gebratene Hackfleisch zerfällt auf der Zunge, ist perfekt gewürzt und vermengt sich wunderbar mit dem Gemüsebrei der kulinarische Höhepunkt. Das schauspielerische Schmankerl: Carmen Jahrstorfer, 29. Ihre Darbietung der alleinerziehenden Lisa, die sich von Geldsorgen geplagt durchs Leben schlägt, wirkt von der ersten bis zur letzten Sekunde authentisch. Sie ist die Urenkelin des ehemaligen Passauer Stadtrats Anton Jahrstorfer, lebt heute in Wien. Während die Gäste Topfenpalatschinken auf Blutorangensoße als Nachtisch genießen, sind sie aufgefordert, den Mord selbst aufzuklären. Wer findig ist, erkundigt sich am Nebentisch nach Informationen. Wer richtig rät, wird mit einem Schnaps belohnt.

MO.-DO. 19-2 UHR | FR.-SO 19-3 UHR

JOURNEY

Große Welt der Cocktails

ANGEBOT | 150 Sorten Cocktails, edle Spirituosen mit Kräutern, Gewürzen und Früchten. ATMOSPHÄRE | Gepflegte Lounge in der Altstadt. Entspannter Treffpunkt für alle Generationen. FÜR FREUNDE VON | Red Caipi (Blutwurz, Kirschsaft) oder Basil Smash (Gin, Basilikum). GESCHICHTE | Barkeeper Hubert Scheungraber gibt Cocktailkurse, bertreibt nebenan einen Laden für Zubehör und Geschenke rund um die Barwelt. Schustergasse 1 | Passau-Altstadt 0851 96 614 609 journey-passau.de info@barhimmel.de

TÄGLICH VON 11-1 UHR

ALTES BRÄUHAUS

TÄGLICH 7-23 UHR

AM PAULUSBOGEN

Balkan trifft Bayern

KÜCHE | Kulinarisches von den Donauländern. Schöne Auswahl an deutschen und österreichischen Weinen. ATMOSPHÄRE | Hotelrestaurant mit Terrasse über dem Kreuzfahrthafen. FÜR FREUNDE VON | Balkanspezialitäten vom Rost. GESCHICHTE | Seit gut 15 Jahren in den Händen der slowenischen Familie Vrbnjak. Sohn Martin leitet parallel das „Hacklberger Bräustüberl“. Rindermarkt 2 | Passau-Altstadt 0851 93 10 60 ampaulusbogen.de info@ampaulusbogen.de

DI.-SO. 17-1 UHR | MONTAG RUHETAG

BRAVES MÄDCHEN

Durch und durch bayerisch

Grill am Altstadthafen

KÜCHE | Deftig, bayerisch. Regional und Bio. ATMOSPHÄRE | Historisches Gewölbelokal. FÜR FREUNDE VON | Rahmschnitzel mit Waldschwammerln, hausgemachten Spätzle und gemischtem Salat. GESCHICHTE | Das Gasthaus am Römerplatz, erstmals erwähnt im Jahr 1333. Wirtin Michaela Rohmann pflegt seit 2009 die bayerische Esskultur.

KÜCHE | Regional und International. Holzkohlegrill und Pizzaofen. ATMOSPHÄRE | Rustikales, modernes Design. Gemischtes Publikum. FÜR FREUNDE VON | florentinischer Pizza, Burger mit Falafel, gegrilltem Bio-Lachs. GESCHICHTE | Manfred Blösl, Ex-Betreiber vom Hacklberger Bräustüberl, schuf ein einzigartiges Bar-Restaurant.

Bräugasse 5 | Passau-Altstadt 0851 4 90 52 52 altes-braeuhaus.de

Tobias Mayerhofer 41

Höllgasse 24 | 94032 Passau 0851 96 66 85 41 bravesmaedchen.de office@bravesmaedchen.de WLAN

Februar 2018

Bürgerblick


SONDERSEITEN FÜR ERLEBNIS UND EINKEHR - WERBEFINANZIERT

Essen und Trinken Empfehlungen ALTSTADT

Küche mit Anspruch

Stern für Frische und Fairness Wer keine Industrielebensmittel verwendet, auf regionale Produkte Wert legt und beim Einkauf der Massentierhaltung eine Absage erteilt, den zeichnen wir mit einem Stern aus. Mit einem zweistelligen Betrag beteiligen sich die von uns ausgewählten Wirte an der Produktion dieser Seiten. Sie erwerben damit die Rechte am Fotomaterial. „Tipps der Redaktion“ bedeutet, dass sich hier kein Wirt selbst empfehlen oder einkaufen kann. Der QR-Code zur mobilen Version:

NEUMARKT MO-SA 9-23 UHR | SO 10-18 UHR

DI. - SO. 18-24 | SO. AUCH 12-14 UHR

CHANDNI

DUFTLEBEN

Der Inder, den alle lieben

Schokoladen-Paradies

Amerikanischer Flair

Josef Sahunta hat vor knapp 30 Jahren die indische Küche nach Passau gebracht. Er vermittelt an weißgedeckten Tischen, bei Kerzenlicht und zwischen goldfunkelnden Buddhafiguren nicht nur orientalische Genüsse, sondern ein Lebensgefühl: Loslassen vom Alltag, sich an den kleinen Dingen erfreuen, anderen eine Freude bereiten. Wer will, kann seine Grenzen der Schärfe austesten; den Gewürzen des Orients werden vitalisierende Kräfte nachgesagt. Kreuzkümmel und Koriander, Kurkuma und Kardamom. Neugierige können seltene Getränke testen: indischen Wein, indische Biere, indischen Rum. Andere bleiben einem Gericht treu, weil sie sich daran nicht sattessen können: Nummer 54. „Murg Madras Curry“ aus Südindien, ein süß-scharfes Hühnerbrustfilet mit Ananas. 2002 gründete Sahunta das „Chandni-Projekt“. Es soll bedürftigen indischen Familien helfen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Um den Spendentopf zu füllen, verkauft er selbstgeschriebene Bücher über indische Alltagsküche und Lebensweisheiten. „Chandni“, der Name des Lokals, heißt übersetzt Mondlicht. Zur Rechnung wird ein Schälchen Mukwas gereicht, ein bunter indischer Snack aus Samen, Kräutern und Körnern in Zuckerhülle. Genuß von Anfang bis Ende.

ANGEBOT | Acht Frühstücksangebote, Mittagstisch, durchgehend warme Küche, Gebäck vom Bio-Bäcker. ATMOSPHÄRE | Geselliges Kaffeehaus. FÜR FREUNDE VON | französischer Quiche, italienischen Mundhappen; GESCHICHTE | Katja und Lorenz Seidl haben das Traditionshaus (seit 1985 „Cafe Duft“) 2012 übernommen. INFO | Jeden Montagabend Livemusik.

ANGEBOT | Eigene Kreationen von Kuchen, Torten und Schokoladen, 50 Pralinensorten. ATMOSPHÄRE | Kaffeehaus am Rindermarkt und Filiale in der Bahnhofstraße. FÜR FREUNDE VON | handgeschöpfter Schokolade und hausgemachten Pralinen. GESCHICHTE | Der Betrieb von Konditormeister Walter Simon geht zurück auf Wachszieherei und Lebkuchenmanufaktur (1903).

ANGEBOT | Klassische Cocktails und Eigenkreationen, besondere Whiskey- und Rumsorten ATMOSPHÄRE | Lange Holztheke, Stehtische, amerikanischer Flair. FÜR FREUNDE VON | „Moscow Mule“ mit hausgemachtem Ingwerbier. GESCHICHTE | Fabian Lakota betreibt die Cocktailbar seit 2010.

TÄGLICH 17-1 UHR | SO. RUHETAG

Theresienstraße 22 | Passau-Neumarkt 0851 989 094 30 cafe-duftleben.de

MO. AB 17 | DI.-SA. AB 11 | SO. 11-17 UHR

MO - SA 6-19 UHR | SO 7-12 UHR

LÖWENBRAUHAUS

BIO-BÄCKEREI WAGNER

Der feine Altstadt-Italiener

Kulinarik und Kabarett

Gewölbe mit Geschichte

Croissant hausgemacht

KÜCHE | Pizza, Fisch und Fleisch. ATMOSPHÄRE | Klassischer Italiener, viel dunkles Holz, lange Tafeln für gesellige Runden. FÜR FREUNDE VON | Saibling aus Österreich, Gorgonzola-Birnen-Pizza, Panna cotta. GESCHICHTE | Angelika Scaia („Il Nostro“) und Ralph Maas führen den Italiener am schönsten Platz der Stadt.

KÜCHE | Produkte aus Mühlviertel und Salzkammergut, Weine aus der Südsteiermark. ATMOSPHÄRE | Altstadtgewölbe, Kunst- und Theaterfreunde. FÜR FREUNDE VON | Rinderlendensteak mit Balsamicozwiebeln und Rosmarinkartoffeln. GESCHICHTE | 1977 als Kleinkunstbühne gegründet. Berühmter Kabarettpreis „Scharfrichterbeil“.

KÜCHE | Bayerisch, regionale Lebensmittel. ATMOSPHÄRE | Stadtpolitiker treffen auf Touristen. Gewölbe mit historischen Malereien des Künstlers Ferdinand Wagner. FÜR FREUNDE VON | knuspriger Haxe mit Dunkelbiersoße und Kartoffelknödel. GESCHICHTE | Im Sommer 2015 zog die Löwenbrauerei mit ihrem Brauhaus in den Ratskeller.

Residenzplatz 6 | Passau-Altstadt 0851 30 657 info@pastaevino-passau.de

ROOTS

Montags Livemusik

SCHARFRICHTER

GOLDENE WAAGE

CAFÉ SIMON

SO. - DO. 20-2 | FR. / SA. 20-3 UHR

Kerzenlicht, Dekoration und Gewölbe: ein kleiner indischer Genusstempel.

Michaeligasse 4 | Passau-Altstadt 0851 26 69 www.chandni.de

DI.-DO. 11-14.30, 17-23 | FR. AB 17.30 UHR

MO.-SA. 8-18 UHR | S0. 10-18 UHR

Milchgasse 2 | Passau-Altstadt 0851 35900 scharfrichter-haus.de info@scharfrichter-haus.de

42

Rathausplatz 2 | Passau-Altstadt 0851 37932057 loewen-brauhaus.de info@loewen-brauhaus.de

KÜCHE | Süßes und herzhaftes Bio-Gebäck, Salate, überbackene Brote. ATMOSPHÄRE | Kleines, hölzernes Ladencafé, Terrasse. FÜR FREUNDE VON | Gemüse-Dinkelburger und hausgemachte Croissants. GESCHICHTE | Ein Lokal des Rudertingers Hans Peter Wagner, Pionier der Bio-Bäcker. Ludwigsplatz 4 | 94032 Passau-Neumarkt 0851 98 90 30 7 biobaeckerei-wagner.de info@biobaeckerei-wagner.de

Rindermarkt 10, Bahnhofstraße 1 | Passau 0851 38 38 85 0 simon-passau.de pralinen@simon-passau.de

MO - SO 9-23 UHR

IL NOSTRO

Theresienstraße 24 | Passau-Neumarkt 0171 9970 408 roots-bar.de roots.passau@gmail.com

MO. - SA. 9-2 UHR | SO 10-1 UHR

VA BENE

Einkehr am Innbrücktor

Von Italien bis Amerika

KÜCHE | Kleine Gerichte, Frühstücksangebote, orginial italienische Kuchen. ATMOSPHÄRE | Modern, viel Eichenholz. herrlicher Blick zum Inn. FÜR FREUNDE VON | Piadina mit Tomaten, Rucola und Mozzarella. GESCHICHTE | Wirtin Angela Scaia betreibt auch die „Goldene Waage“ am Residenzplatz

KÜCHE | Italienisch, amerikanisch und österreichisch, wechselnde Mittagsangebote. ATMOSPHÄRE | Modern und gemütlich. FÜR FREUNDE VON |Focaccia-Burgern mit Gorgonzola, sizilianischem Pesto, Crème Fraiche und Salat. GESCHICHTE | Lokalinhaber: Wirt Benedikt Lohr.

Gottfried-Schäffer-Str. 1 | Passau-Neumarkt 0851 96668572

43

Große Klingergasse 3 | Passau-Neumarkt 0851 4907209 vabene-passau.de info@vabene-passau.de

Februar 2018

Bürgerblick


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Essen und Trinken Empfehlungen NEUMARKT – STELZLHOF – ST. NIKOLA - RIES

HACKLBERG – INNSTADT – UMLAND

TÄGLICH 11.30 - 23.30UHR

DO.-DI. 11-1 UHR | MI. RUHETAG

STIFTSKELLER

ZI TERESA

Kaminfeuer im Klosterkeller

Italiener mit Tradition

TÄGLICH 10-24 UHR | FR.-SA. BIS 1 UHR

FR.-SO. 10-24 | MI.-DO. 16-24

STELZLHOF

MI.-SO. 11.30-14 UHR | DI.-SO 17.30-23

PASTA E VINO

BRÄUSTÜBERL

Pioniere der Bioküche

Fürstliches Brauwirtshaus

Ein Traum von Pasta

Schade, dass es keine Geruchszeitung gibt: Pfanne mit Kartoffelnudeln, Muscheln, Tintenfisch und Scampi.

KÜCHE | Traditionsreicher Italiener. Produkte von regionalen Erzeugern; durchgehend warme Küche. ATMOSPHÄRE | Dunkles Holzinterieur. Gediegen-gemütlich. Kellner in Schwarz-Weiß. FÜR FREUNDE VON | Wild, Meeresfrüchte, Nudeln aus Erbsenmehl mit Lachs (Foto). GESCHICHTE | Gisela und Nicola D´Amico eröffneten vor 40 Jahren das erste italienische Speiselokal der Stadt.

Die Kanzlerin hat hier gespeist und so mancher Künstler, der in der Stadt abgestiegen ist. Hier servieren sie exklusiv den Passauer Stiftswein von den Wachauer Weinbergen. Im Gewölbekeller des ehemaligen Franziskanerklosters flackert offenes Kaminfeuer in 1000 Jahre alten Gemäuern. Die Wirtsleute Sonja und Fritz Mayer legen ihr Augenmerk auf regionale Fleisch- und Fischgerichte. Berühmt ist ihre Nachspeise „Schlosser Buam“: mit Mandeln gefüllte Zwetschgen im Brandteig mit Vanilleeis. Heiliggeistgasse 4 | Passau-Neumarkt 0851 2607 stiftskeller-passau.de info@stiftskeller-passau.de

Theresienstraße 26 | Passau-Neumarkt 0851 21 38 zi-teresa.de info @zi-teresa.de

MO.-SA. 9.30-1 UHR | SO. 9.30-23 UHR

KÜCHE | Was die Natur schenkt, gut und fantasiereich zubereitet, ausgezeichnete vegane Gerichte. ATMOSPHÄRE | Gemütlich wie im bäuerlichen Wohnzimmer. FÜR FREUNDE VON | Kürbis-Raner-Suppe, Seeteufel auf Couscoussalat mit Rosinen. GESCHICHTE | Im Landgut Stelzlhof aus dem 16. Jahrhundert betreiben die Fliegerbauers in zweiter Generation ein Biowirtshaus.

Stelzlhof 1 | Passau-Stelzlhof 0851 9 88 34 39 biowirtshaus.de fliegerbauer@biowirtshaus.de

KÜCHE | Spitzenkoch Johannes Leyerseder verwöhnt die Gäste. ATMOSPHÄRE | Tradition trifft Moderne: Zunftstube, Lounge, Fürstenzimmer; TIPP | Zweigängiges Mittagsmenü; Kürbis-Teigtascherl mit Steinpilzrahmsoße. GESCHICHTE | Die Gebrüder Daniel und Martin Vrbnjak („Hotel Paulusbogen“) leiten das Lokal der Hacklberger Brauerei.

DI. - SO. 9.30-24 UHR | MONTAG RUHETAG

INNSTEG

ANDORFER

Fluss und Genuss

Bräuhausplatz 7 | Passau-Hacklberg 0851 5 83 82 hacklberger-braeustueberl.de office@hacklberger-braeustueberl.de

TÄGLICH 8 - 24 UHR

GIDIBAUER

Wer sich in Passau nach dem besten Italiener erkundigt, ausgezeichnete italienische Küche, also keine Pizza meint, der wird meist auf den Namen dieses Lokals stoßen. Das Wirtsehepaar Elene und Pasquale Fieni aus den Abruzzen hat vor acht Jahren in dem kleinen Gewölbelokal in der alten Innstadt, das ursprünglich „Gasthaus zum Mondschein“ hieß, eine Institution gegründet, die nicht lange ein Geheimtipp blieb. Hauseigene Kuriere bringen fangfrischen Seefisch und Meeresfrüchte über die Alpen an den Inn. Die Fienis kennen ihre Trüffellieferanten persönlich. Wenn wir uns mittags etwas Besonderes gönnen wollen, bestellen wir eine gemeinsame Platte mit zwei Nudelgerichten nach Empfehlung des Hauses - jede Variation ein Traum. Tipp: Vielfalt der Fischküche am Aschermittwoch genießen; am Valentinstag gibt´s ein besonderes Dreigängemenü. Abends empfiehlt es sich zu reservieren.

Schmiedgasse 21 | Passau-Innstadt 0851 98 90 446 pastaevino-passau.de info@pastaevino-passau.de

TÄGLICH AB 9 UHR | MI RUHETAG

WIRT IN STEINBRUNN

8-24 UHR | MO & DO RUHETAG

KNOTT

Zünftiges Weißbierhaus

Landromantik in Hauzenberg

Familiärer Landgasthof

Gemütliche Einkehr

KÜCHE | Bayerische Schmankerl, durchgehend warme Küche. ATMOSPHÄRE | Fünf verschiedene historische Gaststuben. Festkeller für 130 Personen. FÜR FREUNDE VON | Schweinebraten mit dunklem Weißbier. GESCHICHTE | Seit 1919 Weißbier in vier Sorten. Claudia und Thomas Andorfer führen das Wirtshaus in vierter Generation.

KÜCHE | Regional, gehoben. ATMOSPHÄRE | Urige Stube mit Kachelofen. FÜR FREUNDE VON | Ochsenbackerl mit Pfifferling-Lauchstrudel; Saiblingsfilet mit Mandarinen. GESCHICHTE | 250 Jahre alter Vierseithof. Seit 1996 betreibt Alois Ertl das Restaurant mit Hotel.

KÜCHE | Innviertler Kost, bodenständig. ATMOSPHÄRE | Modern-rustikaler Landgasthof, Kastaniengarten, Weinstüberl, Partystadl. FÜR FREUNDE VON | Steaks vom Rind, Schwein und Pute auf knusprigem, gemischten Salatteller. GESCHICHTE | Seit 1953 im Familienbesitz. Als Vertreter der vierten Generation steht Daniel Bauer am Herd.

KÜCHE | Bodenständig, ehrlich, mit österreichischem Einschlag. ATMOSPHÄRE | Wirtshaus mit Tradition, gemütliche Stube. FÜR FREUNDE VON | Bauernente mit Knödl, Reindlessen (ab sechs Personen). GESCHICHTE | Wirtin Johanna Knott betreibt die 450 Jahre alte Einkehr.

Die Koch überrascht mit Gesottenem und Gebratenen, mit fernöstlichen Genüssen und frischem Gemüse aus dem Wok.

Der grüne Inn wechselt seine Farbe nach Laune. Mal grau wie die Wolken, an seinen schönsten Tagen smaragdgrün. Es gibt nicht viele Passauer Lokale, von denen aus man dieses Spiel beim Genuss von raffinierten Speisen und guten Weinen verfolgen kann: Das „Innsteg“ mit seinem Wintergarten hat diesen Vorzug. Koch Alois Zwislsberger, der das Café-Bistro seit 2006 betreibt, hätte im Sommer seine Aussichtsplätze gerne noch näher an den Fluss gerückt: Eine schwimmende Terrasse schwebt ihm vor; aber es ist auch so beschaulich genug. Der Gebirgsfluss zu Füßen, die Kirchtürme der Stadt in der Ferne und vor der Nase der 100 Jahre alte Fünferlsteg. Die asiatische Küche hat es Zwislsberger angetan. Wokgemüse, Ingwer und Chili, Wasabi-Mayonnaise und Curryschaum begleiten viele Gerichte. Die Teller konkurrieren mit dem Ausblick - beides bunte Gemälde. Wechselnde Mittagsangebote und eine reichhaltige Frühstückskarte sorgen für gemischtes Publikum rund um die Uhr. Innstraße 15 | Passau-St.Nikola 0851 5 12 57 innsteg.de

Rennweg 2 | Passau-Ries 0851 75 44 44 www.andorfer-weissbraeu.de info@andorfer-weissbraeu.de

info@innsteg.de

44

Grub 7 | Hauzenberg 08586 96440 www.gidibauer.de landgasthaus@gidibauer.de Wlan

Steinbrunn 2 | A-4784 Schardenberg +43 7713 6744 wirt-in-steinbrunn.at wirt-in-steinbrunn@aon.at Wlan

45

Jacking 1 | 94113 Tiefenbach 0851 95 64 80 gasthofknott.de info@gasthofknott.de

Februar 2018

Bürgerblick


Rückschau

Satire

Blick ins Archiv

Lieber Tölpel!

Was vor 5 Jahren bewegte

Konservengeneral Gargamel Greipl hat mal wieder das getan, was er am liebsten macht. Sich selbst in Szene gesetzt, herumgeschimpft und dem überregionalen Süddeutschenleser mitgeteilt, was er ansonsten meist nur auf lokaler Ebene herausbellen darf: Alles Deppen außer Greipl. Oder anders gesagt: Die Stadt schläft, Greipl wacht. Leider macht das ein Mitglied des Mangold-Versorgungsclubs mit dem Ö nicht glaubwürdiger, wenn er in der SZ groß auf die Pauke haut und zuhause nicht nur mit seinen Gesamtstadtrats-, sondern auch mit seinen Fraktionskollegen hilflos abwartet, was in der Stadt weiter so passiert. In einem hat er ja recht: Natürlich ist der Passauer ständig genervt von schlurfenden Un-

Nummer 52/ Februar 2013

Das Römermuseum „Kastell Boiotro“ ist zu einem neuen Besuchermagnet geworden. Wissenschaftler und Techniker haben mit Trickfilmen und Modellen das Leben der Römer am Dreiflusseck lebendig dargestellt. Wir brachten die ersten Bilder der Schau. Derzeit hat das Museum Winterpause. Zum Vormerken: Es öffnet wieder ab 1. März.

toten, die die Altstadtgassen verstopfen. Natürlich hätte man lieber andere Geschäfte als Kuckucksuhren- und Deppenhut-Shops zwischen Paulusbogen und Ortspitze. Und selbstverständlich sind dauertuckernde Schiffsmotoren eine Zumutung für jeden Bürger, die man schnellstmöglich zumindest auf ein Mindestmaß beschränken sollte. Aber sich hinzustellen und zu postulieren, die Stadt müsse das stoppen und den Tourismus regulieren, ist ein bisschen arg einfach. Dann soll er halt bitte einen Vorschlag machen, der Konservengeneral a.D., wie man das regulieren könnte und nicht so tun, als gehöre er nicht zur „Stadt“. Was soll denn bitte die Lösung sein? Ein Dackelmuseums- und Kuckucksuhrenverbot in

der Altstadt? Oder glaubt jemand, eine Kontingentierung von Kreuzfahrtschiffen würde dazu führen, dass statt Kuckucksuhren Kunsthandwerk und statt Leberkäs-Kraut-Burgern Bio-Gemüse verkauft wird? Vielleicht hätte man schon vor vielen Jahren darüber nachdenken sollen, wie man anspruchsvollere, wertschöpfendere und damit „wertvollere“ Touristen nach Passau bringt. Und ganz bestimmt kann man sich nicht über Touristenschwärme in der Altstadt aufregen und ihnen gleichzeitig die Seilbahn zum Oberhaus verweigern. Aber ist da überhaupt noch wer dagegen? Ach ja, stimmt – die ÖDP.

Deine Kathi

Schwarzbau am Kühberg

Abgekotzt und aufgelaufen

Bei diesem 100 Quadratmeter großen Ferienhaus hat der Stadtrat ein Exempel statuiert. Es ist wohl das erste Mal, dass ein Schwarzbau komplett zurückgebaut, abgerissen werden musste. Die Eigentümerin, eine Lehrerin, hatte gegen den Beschluss durch alle Instanzen geklagt - und verloren. Das Verwaltungsgericht in Regensburg und der bayerische Verwaltungsgerichtshof in München waren mit dem Fall beschäftigt. Fünf Jahre später ist das Gebäude weg, die Frau hat 150.000 Euro verloren.

Niemeiers neues Museum

Nahversorger gibt auf

Passauer Tölpel

Bockiger Lehrling

Jörg-Peter Niemeier, Passauer Stadtarchäologe, hat sein Römermuseum Boiotro auf die Höhe der Zeit gebracht: Ein Animationsfilm entführt die Besucher in das Leben der Römer an den drei Flüssen. Auf einer Fläche von acht Quadratmetern ist in Miniatur die römische Zivil- und Militärsiedlung in der östlichen Innstadt nachgebaut worden: das Kastell Boiodurum (Foto). Es ist im dritten Jahrhundert bei einem Germanenangriff zerstört worden.

Der Ruf nach Nahversorgung und die Wirklichkeit treffen oft nicht zusammen. Passau-Haibach hat seinen Edeka-Markt geschlossen. Die verlassenen Räume beherbergen heute einen Trödelladen. Ein Verlust für die Nahversorgung in der Neuen Mitte war es, als vor zehn Jahren der Edeka im Nibelungen-Center verschwand. Neuer Platzhirsch wurde Rewe. Gute Nachricht: Es soll wieder ein Edeka ins Nibelungencenter einziehen. Konkurrenz belebt das Geschäft.

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Es war eine beschauliche Donaureise, die Ministerpräsident Seehofer zum Umdenken bewegte: Der Donauausbau muss ein sanfter sein, um die Schönheit der Ufer und die Natur des Flusses möglichst zu erhalten. „Da, geh hinauf und sprich mit Ihnen!“, befahl der Chef nach dem Anlegen in Vilshofen Andreas Scheuer, seinem Lehrbuben. Der zeigte sich bockig, weigerte sich, mit Demonstranten ein Gespräch zu führen. Seehofer hat es ihm verziehen.

Fotos: Tobias Köhler, Hubert Jakob Denk

Liebe Kathi!

Gut gegeben. Allerdings würde ich noch gerne ein paar Ergänzungen anbringen. Von Greipl und seinen orangefarbenen Kumpels hat man tatsächlich keine Verbesserungsvorschläge gehört. Trotzdem ist halt nicht der Konservengeneral OB (puh, ich will es mir gar nicht vorstellen), sondern immer noch der Oberjürgen. Die ganze Geschichte mit einem „Schmarrn“ abzutun und damit anzudeuten, alles wäre in bester Ordnung, ist da schon auch etwas dürftig. Außerdem – die Stadtführer, die sich jetzt über den Greipl aufregen, könnten selbst viel zur, zumindest leichten, Entspannung der Situation beitragen, wenn sie ihren River-Cruise-Zombies klarmachen würden, dass es den Locals immer pressiert und die jetzt hier mal schnell vorbei müssen. Faschingsprinz Söder war übrigens in

Passau und hat gleich mal wieder jedem alles versprochen. Genauso, wie es halt der CSUler seit jeher macht und wie es ebenfalls seit jeher beim CSU-Wähler (bis vor kurzem zumindest) mit Begeisterung aufgenommen wird. Mehr Polizei, mehr Unterstützung für Eigenheimbauer und Pflegende von Angehörigen, mehr Förderung für den ländlichen Raum, kurz: mehr Freibier für alle. Der Nicht-CSU-Funktionär fragt sich da allerdings schon, wer denn bisher in Bayern an der Regierung war (Alleinregierung!) und warum die das nicht schon alles früher mal gemacht haben. Aber warum sich mit kleingeistiger Kritik aufhalten, wenn es doch wieder so schön war. Der Waschler durfte dann natürlich ein bisschen Konzerthaus, neue Behörden und noch mehr Freibier für alle „fordern“, Holm 47

Putzke durfte sich als Kommunalpolitiker im Praktikum profilieren und auch was fordern: z.B. Straßen, Weltfrieden, das Oberbürgermeisteramt in Passau und der Scheuer Andi hatte wieder mal eine tolle Frisur und ließ gönnerhaft die anderen schaulaufen. Business as usual. Und jährlich grüßt das Murmeltier.

Dein Tölpel Zum Autor Karl-Heinz Hasenöhrl ist Verfasser und Betreiber des Blogs „Wahlinfo-Passau“.

www.wahlinfo-passau.de Februar 2018

Bürgerblick


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Foto: Tobias Köhler

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„Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir...“ Wohl keine Treppe der Welt hat dem stillen „Ave Maria“ der Gläubigen so oft gelauscht. Seit 390 Jahren beten Menschen in Sorge und Not, aus Dankbarkeit und Demut die überdachte Stiege ab. Aber noch nie war sie in solcher Anmut zu sehen: Ein blaues Himmelsband begleitet die Pilger vom Andachtsort, Jesus am Kreuz, zum Gnadenbild der Maria.

Schemenhaft ist das Kloster Mariahilf am Ende des gemauerten, steilen Pilgerwegs zu erkennen. Der Fotograf hat ein Fenster aus milchigem Glas am Fuße der Wallfahrtstreppe entdeckt, das diesen Blick freigibt.

Tel. 0851 379 36 0 36 | Kapuzinerstr. 2 A | 94032 Passau

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Bürgerblick


Kirche Wallfahrtsstiege

Foto: Tobias Köhler

205 Gebetsstufen führen vom Jesus am Kreuz zur Wallfahrtskirche Maria­ hilf. Die rund 400 Votivtafeln sind Zeugen der Volksfrömmigkeit. Sie wurden als öffentlicher Dank für überstandenes Unheil oder Krankheit der Kirche gespendet.

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Februar 2018

Bürgerblick


Kirche Wallfahrtsstiege

Noch in Renovierung: Die ersten 72 Stufen im unteren Teil der Wallfahrtstiege führen ins Freie auf ein Plateau, wo sich zur linken Hand ein Ausblick auf den Glassalon bietet.

Über 44 Stufen und einen langen Gang erreicht der Pilger den Andachtsort. Kruzifix und Kreuzwegstationen sind 1864 entstanden.

Fotos: Tobias Köhler

Foto: Tobias Köhler

Stiege abbeten: Der Rosenkranz, 59 Perlen und ein Kreuz, wird etwa dreimal gebetet; dauert eine gute Stunde.

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Bürgerblick


Kirche Wallfahrtsstiege

D

Links: Sechste Kreuzwegstation: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch. Die 150 Jahre alten Motive erhielten ihre ursprüngliche Farbgebung wieder. Rechts: Gnadenbild am Hauptaltar. Das zarte Blau des Chorraums wurde bei der Neugestaltung der Wallfahrtsstiege aufgegriffen. Unten: Pater Paul stöbert am Speicher in den Kisten der gesicherten Votivgaben. Es sind etwa 1.000 Stücke.

Fotos: Tobias Mayerhofer

Schilder am Eingang zum geschlossenen Teil der Wallfahrtstreppe, der weitestgehend renoviert ist.

Eingangsportal am Kapuzinerplatz: Im April soll auch hier die Renovierung abgeschlossen sein. 54

ie gute Nachricht: Der Innenraum der Wallfahrtsstiege zum Kloster Mariahilf wird ein neues Schmuckstück für Einheimische und Touristen. Die schlechte Nachricht: Das Eingangsportal und die Außenmauer werden sich nach der Renovierung farblich kaum mehr vom angrenzenden Neubau des Stadtquartiers „Innviertel“ abheben. Nach einer Idee von Diözesanbaumeister Jochen Jarzombek, 56, stellt der neue Treppenhimmel im oberen Trakt der Wallfahrtsstiege eine spirituelle Verbindung zwischen Jesus und Maria her. Die Deckenbemalung geht vom dunklen Blau am Andachtsort mit dem Kruzifix über ins helle Blau, greift am Ausgang zur Kirche exakt die Farbe des Chorraums vom Marienhauptaltar auf. In allen anderen Bereichen, so Jarzombek, werde man zu den Farben des Originalanstrichs zurückkehren. Die Restauratoren haben Spuren unter den alten Farbschichten freigelegt. So haben die Kreuzwegmotive ihre vergoldeten Hintergrundflächen zurückerhalten. Das Eingangsportal und der Anstrich der Außenmauern wird weniger glanzvoll werden: Das Ockergelb, das mit der Farbgebung des Klosters korrespondiert, verschwindet. „Alles wird in eleganten Grautönen gehalten“, beschreibt der Diözesanbaumeister. So sei es auch ursprünglich gewesen. Die derzeitige Fassung stammt wohl aus den 1960er Jahren. Die Wallfahrtstiege gliedert sich in drei Abschnitte: der untere, offene Teil, der vom Kapuzinerplatz auf ein Hochplateau westlich vom Glassalon führt. Hier stand einst die ursprüngliche Klosterkirche; der mittlere Trakt mit dem Kreuzweg, dessen Zugang nachts geschlossen wird; der obere Trakt, die eigentliche Gebetstreppe, der direkt in die Wall55

fahrtskirche führt. Mit 410.000 Euro gibt die Diözese die Gesamtkosten der Renovierung an. Umgerechnet auf die Treppe entspräche dies knapp 1.300 Euro je Stufe. Vom Kapuzinerplatz bis zur Klosterkirche legt der Pilger 321 zurück, überwindet einen Höhenunterschied von etwa 20 Stockwerken. Die Votivtafeln, Kreuze, Bilder und Rosenkränze, die im oberen Teil der Wallfahrtstiege nach der Renovierung wieder ausgestellt worden sind, repräsentieren nur etwa ein Fünftel der Sammlung, die vorhanden ist. „Feuchtigkeit und Kälte haben vielen Stücken stark zugesetzt“, berichtet Paulinerpater Paul. Am Speicher sind zwei Dutzend Kisten eingelagert. Er schätzt, dass es sich insgesamt, die ausgestellten eingerechnet, um 1.000 Devotionalien handelt. Die ältesten Votivtafeln stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. die jüngsten von den letzten Fluten: „Dank der lieben Muttergottes für Ihre Hilfe“, hat ein Passauer auf eine Bleistiftzeichnung geschrieben, die das Kloster mit der Wallfahrtstreppe zeigt. „Erst letzte Woche wurden wieder Bilder abgegeben“, erzählt der Pater. Manche wollen anonymbleiben, legen die Danksagungen irgendwo im Flur der Kirche ab. Die Fensternischen der Wallfahrtstreppe müssen künftig freibleiben. Neue Schilder weisen darauf hin. „Früher war alles verstellt und wir konnten nicht lüften, das hat dem alten Mauerwerk und den Bildern sehr geschadet“, erklärt der Mönch. Er teilt sich das Kloster mit vier Mitbrüdern. Der Orden hat seine Wurzeln in Polen. Als die letzten Kapuzinermönche 2002 ausgezogen sind, haben die Pauliner das Kloster übernommen. Es dient derzeit auch als Herberge für einen Innstadt-Kindergarten. Februar 2018

Bürgerblick


Beim Uni-Psychologen

Wie geht´s Euch?

Auch Einsamkeit ist ein Problem. Vor allem ausländische Studenten sind oftmals isoliert.

L

eistungsdruck, Prüfungsangst, Isolation. Die Universität Passau lotet gerade aus, wie ernst die Situation ist. Alle Studenten sind im November angeschrieben und zu ihrem psychischen Befinden befragt worden. Für viele Hochschüler ist das Studium längst nicht mehr die vielbeschworene „beste Zeit des Lebens“. Mit der Zahl der Studenten steigt die Zahl psychischer Erkrankungen. Davon ist auch die Universität Passau betroffen. Derzeit ist die psychologische Beratungsstelle mit nur einem Mitarbeiter besetzt. Das reicht offenbar nicht mehr aus. Als der Reporter zum Interview kommt, verlassen gerade drei Studentinnen das Sprechzimmer des Psychologen im Verwaltungsgebäude in der Innstraße. Sie sorgen

sich um eine Freundin, die den Kontakt abgebrochen hat. „Lieber ist man einmal zu vorsichtig, als dass man sich ein Leben lang Vorwürfe machen muss“, heißt es auf einem rosafarbenen Infoblatt, das im Wartebereich ausliegt. Es geht um Suizidgefährdete. Drei bis vier Fälle pro Jahr vermittelt die Beratungsstelle der Universität ans Bezirkskrankenhaus, weil akute Lebensgefahr besteht. 350 HILFESUCHENDE IM VORJAHR

Wolfgang Wibmer, Jahrgang 1964, graues Haar, Jeans und blaues Hemd, sanfte Stimme, nimmt sich für das Gespräch eine volle Stunde Zeit. Die Öffentlichkeit kann er gebrauchen: Er möchte auf seine Arbeit aufmerksam machen und Berüh56

rungsängste abbauen. Krisen, so sagt er, sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. „Nicht alles wächst sich von selber aus.“ Seit sechs Jahren hat er die Stelle inne. Er ist mittlerweile für doppelt so viele Studenten zuständig wie seine Vorgängerin. Im Vorjahr wurden rund 350 Hilfesuchende betreut. Laut bundesweiter Statistik nehmen etwa sieben Prozent aller Studenten psychologische Beratung in Anspruch. Viele Studenten hätten Angst, Hilfe zu suchen, fürchteten um ihren Ruf und ihre Karriere, erzählt Wibmer. „Das Erste, was sie zu mir sagen: Es darf auf keinen Fall rauskommen, dass ich hier war.“ Eine psychische Erkrankung gelte immer noch als Stigma. Jeden Mittwoch ist offene Sprech-

stunde. Wer einen Beratungstermin möchte, muss bis zu vier Wochen warten. Die Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (ASta) sind darauf aufmerksam geworden und sehen Handlungsbedarf. Sie fordern eine zweite Stelle. Uni-Kanzler Achim Dilling hat dies zum Anlass genommen, die Umfrage übers interne Netzwerk zu starten. Fünf bis zehn Minuten sollte sich jeder Zeit nehmen. Was belastet die Studenten am meisten: Geldnot, Überlastung durch Studium und Job, Zukunftsangst, Leistungsdruck, Mobbing, Beziehungsprobleme? Auch die konkrete Frage, ob man schon mal an Suizid gedacht habe, wurde gestellt. Die Auswertung läuft noch. „Nicht jedes Beratungsgespräch mündet in einer psychologischen Therapie“, stellt Wibmer klar. Oftmals glichen die Gespräche vielmehr einem Coaching, eine grundlegende Betrachtung des Studiums, der persönlichen Ziele und Vorstellungen. Wibmer kann Beratung auch bei niederschwelligen Fällen anbieten, die in Arztpraxen und Kliniken abgewiesen werden würden. „Wenn ein Fall nicht eindeutig pathologisch ist, zahlt keine Krankenkasse und die Leute werden heimgeschickt.“ Er unterscheidet zwei Arten von Ratsuchenden: diejenigen, die für das Hochschulstudium nicht geeignet sind und diejenigen, die am eigenen Ehrgeiz zerbrechen. Die erste Gruppe hat sich bereits mit dem Abitur gequält, ist den Anforderungen der Uni nicht gewachsen. „Die stecken ihr Leben lang in der Mühle.“ Manche seien so verzweifelt, dass sie sich gar nicht mehr in die Uni trauen. Die zweite Gruppe kann einen makellosen Lebenslauf vorweisen: „Die haben drei Praktika absolviert,

können vier Sprachen und haben Angst, dass das immer noch nicht genug ist“, beschreibt er. Sie setzten sich selbst unter Druck. Er berichtet von Studentinnen, die mit 23 Jahren kurz vorm Burnout stehen. Ihnen empfiehlt er, nach dem Abschluss erstmal eine Auszeit zu nehmen. „VON EINEM SEMESTER MEHR BRICHT DIE WELT NICHT ZUSAMMEN.“

Wibmer ärgert es, dass mittlerweile schon Kindergartenkinder nach Leistung bewertet werden. Er erzählt von übersteigerten Erwartungen im Elternhaus, von Müttern, die Tagebuch führen, welche neuen Wörter das Kind gelernt hat. „Wir können nicht so tun, also ob wir endlos unsere Leistung steigern könnten.“ Depression und Burnout sind mittlerweile die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Die Anforderungen an Studenten seien heute viel höher als zu seinen Zeiten. „Früher war es eine Sensation, wenn jemand im Ausland war.

Heute ist es eher eine Sensation, wenn einer noch kein Auslandssemester gemacht hat.“ Letztens habe er sich mit einem Professor unterhalten, bei dem eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft frei wurde. Er stellte verblüfft fest, dass viele der Bewerber bessere Lebensläufe hatten als er, der Professor. Auch Wibmer hat keinen perfekten Lebenslauf. Sein erstes Studium, Physik, hat er abgebrochen. „Ich weiß also, wie es sich anfühlt, total zu schwimmen“. Für ausländische Studenten ist Wibmer ebenfalls eine Anlaufstelle. Viele hätten es schwer, Anschluss zu finden, seien sozial isoliert. Wibmer kann ihre Situation nachvollziehen: Drei Jahre lang arbeitete er in Schweden als Schulpsychologe, hatte mit der Sprachbarriere zu kämpfen. Was kann er Studenten mit auf den Weg geben? „Nicht nach links und rechts schauen und den eigenen Weg gehen. Von einem Semester mehr bricht die Welt nicht zusammen.“

Die einzige Anlaufstelle an der Universität Passau für Studenten mit psychischen Problemen: Psychologe Wolfgang Wibmer, Jahrgang 1964. 57

Februar 2018

Bürgerblick


Söders Rückkehr

DREILÄNDERHALLE: Söder, der künftige Bayernkönig Der politische Aschermittwoch der Union steht im Zeichen des Wechsels. Nachdem Markus Söder lange gierig auf den Posten des Ministerpräsidenten gestarrt hatte, übernimmt er wohl noch vor Ostern Seehofer Amt. Dieser ist damit auf Abschiedstournee im Freistaat, gibt es doch zahlreiche Berichte, dass er als CSU-Chef mit einen Ministerposten in Berlin liebäugele. Es wird interessant in Kohlbruck, wenn der künftige und der scheidende Bayernkönig sich die Bühne als Hauptredner teilen. 2004, noch unter Stoiber, durfte der damals 37-jährige Söder die Schlussrede der CSU-Versammlung halten. Inzwischen hat sich der Franke nach vorne gekämpft, über Zwischenstationen als Generalsekretär und in verschiedenen Staatsministerämtern den Sprung an die Spitze des Landes geschafft. Die CSU kokettierte in den letzten Jahren immer wieder mit optimistischen Schätzungen der Zuschauerzahlen. Man scheint auf den Tausender zu runden und Zuschauerbeschränkungen nicht ernstzunehmen. Zu Söders Auftritt 2004, als man von der Nibelungenhalle nach Kohlbruck umgezogen war, gab man vor der Veranstaltung an, man werde die Halle mit 10.000 Parteianhängern füllen - satte 3.000 mehr, als die unbestuhlte Halle Stehplätze hat. Zum Aschermittwoch im Vorjahr formulierte es Lokalmatador Andreas Scheuer klüger: „Ich freue mich auf gefühlte 10.000 Zuschauer.“

Fotos: dpa/Karl-Josef Hildenbrand/Georg Wendt

VILSHOFENER ZELT: Scholz, das rote Nordlicht

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Olaf Scholz hat gut Lachen: Die Groko könnte ihm einen Ministerposten bescheren. Parteigenossin Natascha Kohnen tritt im Oktober bei den Landtagswahlen als Spitzenkandidatin an.

Neu und alt: Markus Söder beerbt Bayernkönig Horst Seehofer vermutlich im März diesen Jahres. Die Parteiführung lässt der sich aber nicht nehmen.

MS „STADT LINZ“: Bartsch, der Berliner Steuermann Für ihren politischen Aschermittwoch hat sich die Linke seit zwei Jahren einen besonderen Veranstaltungsort ausgesucht: Sie trifft sich auf dem Donauschiff MS „Stadt Linz“. Zu Gast ist Dietmar Bartsch, als Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag, der Steuermann der Partei in Berlin. Als zweite Rednerin spricht Janine Wissler, stellvertretende Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Linken im Hessischen Landtag. Wer sich auf eine Bootsfahrt gefreut hat, wird leider enttäuscht: Das Donauschiff mit seinen 800 Innenplätzen bleibt den ganzen Vormittag fest am Anleger 11 der Fritz-Schäffer-Promenade vertäut, wird nicht ablegen. Der Eintritt ist frei.

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Foto: dpa/B. Pedersen

Unter Stoiber durfte Markus Söder vor vierzehn Jahren in der neuen Dreiländerhalle das Schlusswort halten. Jetzt tritt er als künftiger Ministerpräsident aufs Podium.

Im Bundestagswahljahr 2017 reiste der SPD-Parteivorsitzende und damalige Spitzenkandidat Martin Schulz noch mit reichlich Rückenwind nach Niederbayern, ins Vilshofener Festzelt. 2018 erinnert beim politischen Aschermittwoch der SPD einiges ans Vorjahr: Im Oktober wird in Bayern wieder gewählt, wieder ist die Spitzenkandidatin eingeladen, dieses Jahr Bayern-SPD-Vizevorsitzende Natascha Kohnen. Und statt Schulz kommt Scholz an die Donau. Kohnen bezeichnete die Veranstaltung an der Rennbahn im Vorfeld als „größte Veranstaltung der SPD in ganz Deutschland“ und „tollen Startschuss im Wahlkampfjahr 2018“. An ihrer Seite spricht mit Olaf Scholz eine interessante Persönlichkeit. Derzeit ist der 59-jährige amtierender Erster Bürgermeister von Hamburg, stand jedoch zuletzt nach den Ausschreitungen zum G20-Gipfel und umstrittenen Aussagen zur Rolle der Polizei dabei in der Hansestadt scharf in der Kritik. Vielleicht tritt er am 14. Februar in Vilshofen in anderer Position auf: Der SPD-Politiker gilt als aussichtsreicher Anwärter als Nachfolger von Wolfgang Schäuble auf den Bundesfinanzministerposten, sollte die Große Koalition bis dahin vereinbart sein.

Foto: dpa/Peter Kneffel/Sven Simon

Politischer Aschermittwoch

Auf dem Boot in der Fremde: Dietmar Bartsch reist aus Berlin in die Dreiflüssestadt, Janine Wissler aus Wiesbaden.

Februar 2018

Bürgerblick


Veranstaltungen

K U N S T & K U LT U R Fünfte Jahreszeit Konzerte, Bälle, Umzüge: Unser Veranstaltungskalender ist im Februar gespickt mit Faschingsterminen. Neben dem Maskenball der „Innstädter Faschingsfreunde“ am dritten Februar in der Redoute und der Freiluft-Faschingsparty am Kirchplatz in der Innstadt (Rosenmontag) sei gesondert auf das Starkbierfest der Innstadt-Brauerei

hingewiesen: Diesmal ohne Lokalmatador Manfred Kempfinger, dafür wieder mit dem Imitatorenkönig Wolfgang Krebs und dem charismatischen Chamer Hutträger Helmut A. Binser. Beide Kabarettisten treten an jedem der vier Termine auf. Auch das Scharfrichterhaus wartet wieder mit vollem Programm auf. Hier erlaube

ich mir, Sie auf die Veranstaltung am neunten Februar aufmerksam zu machen; dem Auftritt der „Isarschixn“. Gründungsmitglied und Texterin der „östrogenialen“ Kabarett-Truppe ist meine Tante Andrea Lenz. Dominik Kalus

01.02. | Donnerstag

02.02. | Freitag

02.02. | Freitag

03.02. | Samstag

03.02. | Samstag

RATHAUSSAAL Vortrag: „Plötzlich geht‘s nicht mehr“ Das Bayerische Rote Kreuz informiert zum Thema Pflege. 14 Uhr | Eintritt frei

CAFÉ MUSEUM Hervé Samb Quintet

STEPHANSDOM Dommusik Pontifikalamt mit Motetten und der „Missa buccinata“ von Christian Heiß. 18 Uhr |

OPERNHAUS Premiere: Der Graf von Luxemburg Operette von Franz Lehár (1870-1948). Der verarmte Graf René geht eine Scheinehe ein und verliebt sich wider erwarten in die Braut. 19:30 Uhr | ab 8 Euro

CAFÉ MUSEUM Le Bang Bang Die Münchner Sven Faller und Stefanie Boltz präsentieren ihre neue CD „Pure“. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt ab 5 Euro

04.02. | Sonntag

06.02. | Dienstag

08.02. | Donnerstag

09.02. | Freitag

10.02. | Samstag

CAFÉ MUSEUM Dämmerschoppen „Gesangsbraut“ Barbara Dorsch und ihre Mitmusiker geben ein Konzert. 17 Uhr | 10 Euro, ermäßigt 5 Euro

REDOUTE Blasfidelschrumm Faschingskonzert der Städtischen Musikschule. 19 Uhr | Eintritt frei

HACKLBERG Führung durch die Stadtgärtnerei Noch sind sie gesammelt zu besichtigen: Tausende Narzissen, Tulpen, Gänseblümchen und Veilchen, die bald in Parkanlagen, Kreisverkehren und Trögen im gesamten Stadtgebiet ausgepflanzt werden. Eine Anmeldung unter 0851/396187 ist erforderlich; Treffpunkt ist in der Fattingerstraße 25. 14 Uhr | Eintritt frei

SCHARFRICHTERHAUS Isarschixn

OPERNHAUS Der Brandner Kaspar kehrt zurück Theaterstück von Wolfgang Maria Bauer, der der beliebten bairischen Erzählung eine Fortsetzung verpasste. 19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

UNIVERSITÄT Liebe Vorführung der Hochschulgruppen „Hardchor“ und „Novelists“, die Liebeslieder und Texte vortragen werden. Ort: Innstegaula. 17 Uhr | Eintritt frei OPERNHAUS Der Graf von Luxemburg Operette von Franz Lehár (1870-1948) um eine folgenreiche Scheinehe. 18 Uhr | ab 8 Euro DREILÄNDERHALLE I am from Austria Cover-Konzert mit den bekanntesten Stücken aus 50 Jahren Austrop. 19 Uhr | 42 Euro

05.02. | Montag

STELZLHOF Workshop: „Bio kann jeder“ Umfangreicher Informationsnachmittag zum Thema Ernährung und Nachhaltigkeit. Insbesondere Verantwortlichen von Schulen und Kitas soll veranschaulicht werden, wie eine nachhaltige Ernährung im Alltag eingebunden werden kann. 14 Uhr | Eintritt frei

02.02. | Freitag UNIVERSITÄT Hedda Gabler Drama in vier Akten des Norwegers Henrik Ibsen (18281906), aufgeführt von der Theatergruppe „Kultlaute“. Ort: ITZ 017. 20 Uhr | 5 Euro

Der senegalesische Gitarrist bringt afrikanische Rhythmen zusammen mit Jazz, Pop und sogar ein wenig Hip-Hop. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt ab 5 Euro KLAVIERHAUS MORA Danilo Cabaluz Der chilenische Gitarrist studierte unter anderem am Mozarteum in Salzburg. Für sein Programm ließ er sich von verschiedenen Ländern Südamerikas und deren Volksmusik inspirieren. 19 Uhr | 18 Euro

SCHARFRICHTERHAUS Matthias Matuschik: Entartete Gunst Satireprogramm des Radiomoderators aus der Oberpfalz. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

03.02. | Samstag UNIVERSITÄT Hedda Gabler Drama des Norwegers Henrik Ibsen (1828-1906), aufgeführt von der Theatergruppe „Kultlaute“. Ort: ITZ 017. 20 Uhr | 5 Euro DREILÄNDERHALLE Stahlzeit Rammstein-Coverband opulenter Bühnenshow. 20 Uhr | 36 Euro 60

mit

HAIDENHOF NORD Hallenflohmarkt Zusatz zum Flohmarkt an der Innpromenade. Ort: Ehemalige Schnäppchenmarkthalle an der Regensburger Straße 35 (östlich vom Mediamarkt). Geöffnet bis 16 Uhr. 9 Uhr | SCHARFRICHTERHAUS Hundling Amerikanische Musik mit bairischen Texten: Der Münchner (bürgerlich Phil Höcketstaller) und seine Gitarre wandeln auf den Spuren des Folk, Rock und Blues. 20 Uhr | 18 Euro, ermäßigt 14 Euro

HAIDENHOF NORD Kinderflohmarkt Der Kindergarten St. Josef veranstaltet diesen Flohmarkt in der Real-/Wirtschaftsschule in der Neuburgerstraße. Bis 12 Uhr. 9 Uhr | HEILIGGEISTKIRCHE Die Schöne Müllerin Matthias Helm und das Duo „Hasard“ vertonen das berühmte Werk Franz Schuberts. 20 Uhr | 23 Euro, ermäßigt ab 10 Euro REDOUTE Faschingsball Maskenball der „Innstädter Faschingsfreunde“. Einlass ab 18:30 Uhr. 20 Uhr | 12 Euro

CAFÉ MUSEUM Daniel Wildner Jazz Session

CAFÉ DUFTLEBEN Livemusik im Kaffeehaus Konzertabend mit dem Jazzquartett „Jatzt“. 19 Uhr | Eintritt frei ZEUGHAUS Puls Lesereihe Vorrunde des vom BR-Jugendprogramm Puls organisierten Literaturwettbewerbs Das Thema der Texte lautet: „Ist das für immer?“ Moderiert vom Stuttgarter Rapper „Maeckes“. 20 Uhr |

Der Passauer Gitarrist lädt ein zur Jamsession. Amateur und Profi sind gleichermaßen willkommen! 20 Uhr | Eintritt frei

07.02. | Mittwoch HAIDENHOF NORD Peter Tilch Konzert des Passauer Opernsängers und Chansoniers, organisiert von Schülern der kaufmännischen Berufsschule. Ort: Am Fernsehturm 2. 19:30 Uhr | 15 Euro SCHARFRICHTERHAUS Lesung: Ijoma Mangold Dunkle Locken, dunkle Haut: Dem Sohn eines Nigerianers sahen die Leute an, dass er nicht ganz aus Deutschland kommen könne. In „Das deutsche Krokodil“ blickt der Literaturkritiker zurück auf sein Aufwachsen inmitten von Gegensätzen. 20 Uhr | 10 Euro

OPERNHAUS Faschingsgala Konzert der Niederbayerischen Philharmonie mit einem Programm aus bekannten und unbekannten Stücken aus Oper und Operette, Polkas und dem traditionellen Donauwalzer. 19:30 Uhr | ab 8 Euro SCHARFRICHTERHAUS El Mago Masin

SCHARFRICHTERHAUS Michael Fitz Eine „Schicks“ bezeichnet im Bairischen eine freche, luderhafte Frau. In dieser Musikgruppe sind derer vier; mit „bayrisch-hinter fotzigem“ Gesang und einer Vielzahl von Instrumenten begegnen die Isarschixn Geschlechterklischees, dem Beziehungsleben und dem Älterwerden. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro OPERNHAUS Der Brandner Kaspar kehrt zurück Mit der Hilfe des Boandlkramers muss der Brandner Kaspar einen Diebstahl verhindern. Theaterstück von Wolfgang Maria Bauer, der der beliebten bairischen Erzählung eine Fortsetzung verpasste. 19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

10.02. | Samstag Zehn Tage war der Comedian und Musiker mit Eselin Florentina in der Steiermark wandern. Von dieser Reise erzählt sein Programm „Operation Eselsohr“. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

HAIDENHOF NORD Hallenflohmarkt Zusatz zum Flohmarkt an der Innpromenade. Ortz: Ehemalige Schnäppchenmarkthalle an der Regensburger Straße 35 (östlich vom Mediamarkt). Geöffnet bis 16 Uhr. 9 Uhr |

Der Krimischauspieler kann auch anders: In seinem Programm „Des Bin I“ spielt er Gitarre und erzählt persönliche Geschichten. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro CAFÉ MUSEUM The Scotty Bullock Trio Oberpfälzer Musiker, den seine Leidenschaft schon bis in die USA brachte. Mit seinen Mitmusikern spielt er eigene Songs und Cover quer durch die Rockabilly-, Bluegrass – und Countrylandschaft. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

11.02. | Sonntag OPERNHAUS Antigone Antike Tragödie des Sophokles (496 – 406 v.Chr.). Ein Begräbnis entfacht einen Streit zwischen Menschen, in den die Götter eingreifen. 16 Uhr | ab 7,50 Euro

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Tabakfabrik www.mfv-passau.de

Milchgasse 2 | 94032 Passau Tel.: 0851 35900 Fax: 0851 2635 info@scharfrichter-haus.de www.scharfrichter-haus.de

Stephansdom (Altstadt), Heiliggeistkirche (Altstadt), Duftleben (Theresienstraße), Rathaussaal (Altstadt), Klavierhaus Mora (Neue Mitte), Stelzlhof (Maierhof )

X-Point Halle Messestraße 12 Dreiländerhalle Dr.-Emil-Brichta-Straße 11

Camera www.camera-passau.de Zeughaus Schießgrabengasse 12 | Passau

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Februar 2018

Bürgerblick


Veranstaltungen

12.02. | Montag

14.02. | Mittwoch

16.02. | Freitag

17.02. | Samstag

18.02. | Sonntag

22.02. | Donnerstag

23.02. | Freitag

24.02. | Samstag

25.02. | Sonntag

01.03. | Donnerstag

INNSTADT Freiluft-Fasching Faschingsparty der „Innstädter Faschingsfreunde“. Ort: Am Kirchenplatz. 17 Uhr |

STEPHANSDOM Dommusik Kantorengesänge Aschermittwochsmesse. 18 Uhr |

OPERNHAUS A Clockwork Orange Markus Bartl inszeniert den berühmten Roman von Anthony Burgess (1917-1993) über Freiheit, Moral und Ausgeliefertsein. 19:30 Uhr | ab 7,50 Euro

OPERNHAUS Warten auf Godot Eine Landstraße im Nirgendwo. Zwei Männer warten auf Godot, von dem sie außer dem Namen nichts wissen. Das Schauspiel von Samuel Beckett (1953 in Paris uraufgeführt) gilt als eines der vieldeutigsten Stücke der Theaterliteratur. Nur einmal in Passau. 19:30 Uhr | ab 15,50 Euro

OPERNHAUS Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Schauspiel für Kinder nach der beliebten Geschichte von Michael Ende. 14 Uhr und 16 Uhr | ab 8,50 Euro

REDOUTE Seniorenkonzert Volksmusik und Heimatlieder zum Thema Liebe mit dem „Frauengesang Pompadur“ und der Gruppe „Vielharmonie“. 15 Uhr | 5 Euro

OPERNHAUS Der Graf von Luxemburg Operette von Franz Lehár (1870-1948) um eine folgenreiche Scheinehe. 19:30 Uhr | ab 8 Euro

ZEUGHAUS Faber

SCHARFRICHTERHAUS Opas Diandl Die Südtiroler mischen seit zehn Jahren Volksmusik und Jodel mit modernen Ansätzen von Punk bis Folk. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

OPERNHAUS Musikalische Lesung Schauspielerin und Moderatorin Conny Glogger liest Geschichten zum Thema Winter u.a. von Erich Kästner, Christian Morgenstern und Ödön von Horvath. Die Blasmusiktruppe „Münchner Salettlmusi“ umspielt die Texte mit den Eigenkompositionen ihres Trompeters Hans Kröll. 19:30 Uhr | ab 15,50 Euro

CAFÉ MUSEUM Dagadana Die Mitglieder dieser Band haben in Krakau zusammengefunden, sie kommen aus Polen und der Ukraine. Elemente der Kultur ihrer Heimatländer verbinden sie mit Elektronik und Jazz. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

RATHAUS Vortrag: Regionale Lebensmittel Der Verbraucherservice Bayern informiert über regionale Lebensmittel und erklärt Etikette sowie alternative Einkaufsmöglichkeiten. Ort: Barockzimmer 205. 14 Uhr | Eintritt frei

CAFÉ DUFTLEBEN Parapluie Das Salon-Quartett spielt Schlager und Filmmelodien der 1920er und 1930er Jahre. 19 Uhr | Eintritt frei CAFÉ MUSEUM The Max Boogaloos Dieses Quintett hat sich dem Boogaloo verschrieben, einem furios-tanzbaren Musikmix aus Hard-Bop/Salsa und souligem Funk, wie er besonders im New York der späten 1960er Jahre populär war. 21 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

13.02. | Dienstag INNSTADT Faschingsumzug Der Passauer „Gaudiwurm“ nimmt zwölf Minuten nach 12 Uhr Aufstellung am Norma-Parkplatz in der Innstadt und zieht dann über die Kapuzinerstraße Richtung Kirchplatz. 13:13 Uhr | OPERNHAUS Faschingsgala Konzert der Niederbayerischen Philharmonie mit einem Programm aus bekannten und unbekannten Stücken aus Oper und Operette, Polkas und dem traditionellen Donauwalzer. 19:30 Uhr | ab 8 Euro

zur

SCHARFRICHTERHAUS Kabarettistischer Aschermittwoch Holger Paetz, der im Scharfrichterhaus für den satirischen Jahresrückblick zuständig ist, hält eine Fastenpredigt. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro CAFÉ MUSEUM Ricardo Cuba Dance Club Der kubanische Sänger Ricardo Hernandez wird begleitet von Piano, Posaune und Percussion und lässt die Musik seiner Heimat aufleben. Das Konzert ist unbestuhlt, vor der Bühne soll getanzt werden. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt ab 5 Euro

15.02. | Donnerstag OPERNHAUS Die Schöne und das Biest Ballett-Aufführung des Märchens um eine Liebe, die

Äußerlichkeiten trotzt. Gastspiel des Südböhmischen Theaters Budweis. 19:30 Uhr |

SCHARFRICHTERHAUS Robert Alan

Mit Klavier, Hasenfigur und herrlicher Ironie besingt der Endzwanziger seine Generation. Sein neues Programm „Studentenfutter“ befasst sich mit dem Leben nach dem Bachelor. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

17.02. | Samstag HAIDENHOF NORD Hallenflohmarkt Ort: Ehemalige Schnäppchenmarkthalle an der Regensburger Straße 35 (östlich vom Mediamarkt). Geöffnet bis 16 Uhr. 9 Uhr | INNSTADT Kinderflohmarkt Die Kita St.Severin veranstaltet diesen Flohmarkt in der Innstadt-Grundschule. Bis 12 Uhr; Schwangere dürfen wieder bereits ab 8:15 Uhr einkaufen. 9 Uhr |

CAFÉ MUSEUM Memplex Wiener Jazzformation mit dem Trompeter Mario Rom und dem Saxofonisten Werner Zangerle. Auf dem Programm stehen Eigenkompositionen. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro REDOUTE Maxi Schafroth Der ehemalige Bankangestellte und Gewinner des Bayerischen Kabarettpreis 2017 schlägt in seinem Programm verschiedene Wege ein: Mit seinem Freund Markus Schalk an der Gitarre reist er durch ganz Bayern und porträtiert die ihnen begegnenden Gestalten. 20 Uhr | 22 Euro, ermäßigt 10 Euro

23.02. | Freitag Aufstrebender Nachwuchssänger aus Zürich. In seinen tiefgründigen Texten nimmt der Sohn eines sizilianischen Sängers kein Blatt vor den Mund. 20 Uhr | 20 Euro

19.02. | Montag CAFÉ DUFTLEBEN Uli & Ich Zwei alte Freunde, die gemeinsam Klavierlieder schreiben: Britta Wittenzellner (Gesang) und Uli Schwarz (Piano). 19 Uhr | Eintritt frei

CAFÉ MUSEUM Jazztrio Bassist Markus Schlesag, Saxophonist Klaus Graf und Gitarrist Helmut Nieberle spielen bekannte und seltene Jazzstandards. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro X-POINT-HALLE Starkbierspektakel 2018

21.02. | Mittwoch

18.02. | Sonntag STEPHANSDOM Dommusik Hochamt zum ersten Fastensonntag mit Werken von Bertold Hummel und Felix Mendelssohn Bartholdy. 9:30 Uhr |

EUROPA-BÜCHEREI Dornröschen Das berühmte Märchen der Gebrüder Grimm, gespielt vom „Figurentheater Martinshof 11“. Für Kinder ab zweieinhalb Jahren. 16 Uhr | Eintritt frei

Das Starkbierfest der Innstadtbrauerei, heuer mit den Kabarettisten Wolfgang Krebs und Helmut Binser sowie Musik von „Knedl und Kraut“ und der „Doiwinkel Musi“. Die Künstler treten jeweils an allen vier Terminen auf. 18:30 Uhr | 22 Euro

24.02. | Samstag REDOUTE Science Busters

Promovierte Wissenschaftler und Kabarettisten (u.a. Gunkl und Martin Puntigam) stellten dieses Programm zusammen, das sowohl alle „offenen Fragen seit Entstehung der Erde“ beantworten, als auch unterhalten soll. Die „Science Busters“ feiern heuer zehnjähriges Bühnenjubiläum. 20 Uhr | 23 Euro, ermäßigt 18 Euro X-POINT-HALLE Starkbierspektakel 2018 Heuer mit den Kabarettisten Wolfgang Krebs und Helmut Binser sowie Musik von „Knedl und Kraut“ und der „Doiwinkel Musi“. Die Künstler treten jeweils an allen vier Terminen auf. 18:30 Uhr | 22 Euro

CAFÉ MUSEUM Jazztrio Bassist Markus Schlesag, Saxophonist Klaus Graf und Gitarrist Helmut Nieberle spielen bekannte und seltene Jazzstandards. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro HAIDENHOF NORD Hallenflohmarkt In der ehemaligen Schnäppchenmarkthalle an der Regensburger Straße 35. Bis 16 Uhr. 9 Uhr | SCHARFRICHTERHAUS Severin Groebner Der Österreicher mit seinem neuen Programm „Der Abendgang des Unterlandes“. 20 Uhr | 22 Euro

25.02. | Sonntag OPERNHAUS Der Graf von Luxemburg Operette von Franz Lehár (1870-1948) um eine folgenreiche Scheinehe. 16 Uhr | ab 8 Euro ZEUGHAUS Kindertheater Eine Geschichte über die Bewohner eines Klaviers und ihre Mühen, den Winter zu überstehen. Die Theatergruppe „Die Exen“ integriert Licht – und Schatteneffekte in ihr Spiel. 17 Uhr |

RATHAUSSAAL Mozart Klavierkonzert Das Kammerorchester des Passauer Konzertvereins und der Pianist Peter Walchshäusl spielen zwei Klavierkonzerte sowie die Ouvertüre des „Don Giovanni“. 17 Uhr | 18 Euro

26.02. | Montag CAFÉ DUFTLEBEN Ivo & Ron Konzertabend mit dem FolkDuo aus dem Gitarristen Ivo Kvesta und dem Sänger Ron Lehner. 19 Uhr | Eintritt frei

28.02. | Mittwoch CAFÉ MUSEUM Dead Tuna Unter dem Titel „Acoustic Guitar Groove“ touren der Gitarrenvirtuose Jeff Aug und der „einzige Solo-Mundharmonikaspieler der DDR“ Hans Penzoldt um die Welt. Jeff Aug hält mit 12 Auftritten den Weltrekord für die meisten Konzerte in verschiedenen Ländern an einem Tag. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 10 Euro

SCHARFRICHTERHAUS At the Diner Die Passauer Band covert Perlen der modernen Musikgeschichte. Im aktuellen Programm liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Liebe. 20 Uhr | 14 Euro

02.03. | Freitag X-POINT-HALLE Starkbierspektakel 2018 Heuer mit den Kabarettisten Wolfgang Krebs und Helmut Binser sowie Musik von „Knedl und Kraut“ und der „Doiwinkel Musi“. Die Künstler treten jeweils an allen vier Terminen auf. 18:30 Uhr | 22 Euro SCHARFRICHTERHAUS Martin Kälberer “Baltasound“ heißt das neue Album. Mit perkussiven In-​ strumenten nimmt Kälberer den Zuhörer mit in die Weite und Einsamkeit des Nordens. 20 Uhr | 20 Euro, ermäßigt 15 Euro

Kulturelle Veranstaltungen werden kostenlos veröffentlicht. Ihre Termine an:

kalender@buergerblick.de

OPERNHAUS

CAFE MUSEUM

KOHLBRUCK

JUNGE SZENE

SCHARFRICHTERHAUS

SONSTIGES

Gottfried-Schäffer-Str. 2+4 Passau-Altstadt www.theater-passau.de

Bräugasse 17 | 94032 Passau Tel: 0851 96 66 888 music@cafe-museum.info www.cafe-museum.de

www.passau-event.de

Tabakfabrik www.mfv-passau.de

Milchgasse 2 | 94032 Passau Tel.: 0851 35900 Fax: 0851 2635 info@scharfrichter-haus.de www.scharfrichter-haus.de

Café Duftleben (Theresienstraße),Stephansdom (Altstadt), Europa–Bücherei (Schießgrabengasse), Rathaussaal (Altstadt), Rathaus (Altstadt)

REDOUTE

X-Point Halle Messestraße 12 Dreiländerhalle Dr.-Emil-Brichta-Straße 11

Gottfried-Schäffer-Str. 2 Passau-Altstadt www.redoute.de

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Camera www.camera-passau.de Zeughaus Schießgrabengasse 12 | Passau

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Februar 2018

Bürgerblick


Veranstaltungen

Ausstellungen im Februar MUSEUM MODERNER KUNST Aus dem Atelier Die Ausstellung zeigt die verschiedenen Phasen des Passauer Malers Otto Sammer (1914-2004). Ursprünglich berühmt für heitere Stadt- und Reisebilder, wurden seine Werke später abstrakter und sphärischer. bis 4. März // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr

PRODUZENTENGALERIE Rhizom

MUSEUM MODERNER KUNST Poesie und Prosa Das MMK zeigt Werke zeitgenössischer Künstler sowie den Werdegang bedeutender regionaler Maler wie Georg Philipp Wörlen (1886-1954). Die Schwerpunkte liegen auf den 1920er und 1930er Jahren sowie der Nachkriegsmoderne mit ihrer Entwicklung zur Abstraktion. ab 10. Februar // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. 9 bis 16 Uhr MUSEUM MODERNER KUNST Die Böhms – Ein Jahrhundert Architektur und Kunst Die Ausstellung stellt drei Generationen der Architektenfamilie Böhm vor, beginnend mit dem als Kirchenbauer berühmt gewordenen Dominikus Böhm (18801955), gefolgt von Gottfried Böhm (*1920), den seine Betonbauten international bekannt machten. Auch seine vier in den 50er Jahren geborenen Söhne charakterisieren Talent und bildhauerisches Formgefühl. Eine Ausstellung des Architekturforums Passau e.V. bis 4. Februar // Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr ST. ANNA-KAPELLE Urbex Fünf Künstler – Maler, Grafiker und Fotografen – zeigen die Stadt aus ungewohnten Blickwinkeln. bis 18. Februar // Di. bis So. von 13 bis 18 Uhr BILDERWERKSTATT DERSCH WALDKIRCHEN Die Poesie des Hydranten Werke des Waldkirchner Fotografen Franz Hintermann. bis 27. April // Mo. bis Fr. von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 8 bis 12 Uhr. Grafik und Installationen der niederbayerischen Künstlerin Verena Schönhofer. von 11. Februar bis 11. März // Do. - So. von 15 bis 17 Uhr SPECTRUMKIRCHE PASSAU Alles in einer Nacht Die Künstlerseelsorge Passau will den Dialog zwischen Kirche und zeitgenössischer Kunst vorantreiben. Die Ausstellung zeigt Gemälde von Dafne Aurora (*2000) und Armando Fettolini (*1960). bis 2. Februar // Mo. bis Fr. von 9 bis 17 Uhr

ST. ANNA-KAPELLE Farbton Bildende Kunst und Musik vereint: Der ungarische Komponist Zoltán Barabás verfasste Werke zur Untermalung der bunten Mosaik-Installationen des Landshuters Johannes Veit. Die Passauerin Luise Ramsauer steuert zusätzlich Gemälde bei. von 23. Februar bis 8. April // Di. bis So. von 13 bis 18 Uhr

Kloster St. Nikola

Glanz und Elend In den Nischen des Nikolaklosters sind drei Wochen lang Werke des Holzbildhauers Sebastian Hertrich zu sehen. Der Künstlers verarbeitet in seinen von christlichen Motiven inspirierten Skulpturen auch Material wie entsorgte Computerplatinen oder Plexiglas. // von 16. Februar bis 8. April

KLOSTER ST. NIKOLA

OBERHAUS MUSEUM

SANKT ANNA-KAPELLE

PRODUZENTENGALERIE

Kleiner Exerzierplatz 15 | 94032 Passau

Oberhaus 125 | 94034 Passau www.oberhausmuseum.de

Heiliggeistgasse 4 | 94032 Passau www.kunstverein-passau.de

Jesuitengasse 9 | 94032 Passau www.produzentengalerie-passau.de

MUSEUM MODERNER KUNST

KULTURMODELL

SPEKTRUMKIRCHE PASSAU

Bräugasse 17 | 94032 Passau www.mmk-passau.de

Bräugasse 9 | 94032 Passau www.kulturmodell.de

Schärdinger Straße 6 | 94032 Passau www.spectrumkirche.de

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LANDKREISGALERIE AUF SCHLOSS NEUBURG Am Burgberg 5 | 94157 Neuburg am Inn 0851-94960-15 info@landkreisgalerie.de www.landkreisgalerie.de

65

BILDERWERKSTATT DERSCH Bahnhofstraße 22 | 94065 Waldkirchen www.glasdersch.de

Februar 2018

Bürgerblick


Foto: Hubert Jakob Denk

Letzte Zum Nachdenken

Gurken in Kunststoffhülle, Bio-Karotten im Plastiksackerl, Champignons in Kunststoffschalen umwickelt mit Folie, Maiskolben und rote Beete eingeschweißt in Vakkuumierfolie, Paprika im Plastikbeutel; für die unverpackten Bio-Süßkartoffeln gibt´s Abreißplastiktüten.

Hauptsache, die Plastiktüte an der Kasse ist verboten

DIE LETZTE

Stellen Sie sich einen Kran vor, der jede Sekunde ein Klavier ins Meer fallen lässt, oder alle vier Sekunden einen Kleinwagen. „Platsch!“ Zwei Autos landeten im Meer, während Sie diese Zeilen lesen. Natürlich ist das nur im übertragenen Sinn gemeint. Es gibt nirgendwo einen solchen Kran und warum sollte man Autos oder Klaviere ins Meer werfen? Ich möchte Ihnen ein Gefühl dafür geben, welche Menge an Müll die Erdbewohner unentwegt in die Weltmeere entlassen. Es geht wohlgemerkt nur um Plastikmüll. 250 Kilogramm in jeder Sekunde. Er braucht 500 Jahre bis er verrottet. Und wenn wir Pech haben, essen wir ihnen unbemerkt wieder auf. Er kommt mikroskopisch klein durch die Nahrungskette wieder zurück. Im Fisch, in Garnelen, in Pflanzen. Was die Kunststoffpartikel in unserem Körper anrichten, ist weitgehend unbekannt. Dass der Plastikmüll dieser Welt zum wachsenden Problem wird, steht

außer Frage. Gerade hat China die Einfuhr des europäischen Plastikmülls gestoppt. Er ist zu schmutzig, lässt sich nicht verwerten. Am Recyclinghof können Sie die Auswirkungen erfahren: Kunststoffverpackungen kommen jetzt in die Verbrennungsanlage, nur Plastikbecher, -behälter und -flaschen können wiederverwertet werden. Brüssel denkt über eine Plastiksteuer nach, Berlin hat die Plastiktüte so gut wie von der Supermarktkasse verbannt: 80 Prozent aller Plastiktüten dürfen seit Jahresbeginn nur noch kostenpflichtig abgegeben werden. Sogar Aldi und Lidl planen, sich auf Papp- und Stoffbeutel zu beschränken. Also, alles wieder gut? Der Blick ins Obst- und Gemüseregal zeigt die wahre Dimension des Verpackungswahnsinns. Eindämmen können die Plastikflut nur wir selbst: Das gute alte Einkaufsnetz mitnehmen und Tomaten in Folie getrost verfaulen lassen. 66


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