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LAUFENTAL VER ANSTALTUNG

Rendez-vous mit Musique Simili

Einblicke in den Steinbruch

Bea Asper

WoS. Der Sommer war viel zu kurz, um jetzt schon Abschied zu nehmen. Jetzt noch einmal eintauchen ins mediterrane Savoir-vivre unter einem azurblauen Himmel. Die Gruppe «musique simili» spielt Musik, die perfekt zur Jahreszeit passt. Die Musikerinnen und Musiker haben eine Hommage an den grossartigen Chansonnier Georges Brassens im Gepäck. Aufgewachsen in der südfranzösischen Hafenstadt Sète, besingt er in seinen Chansons die Welt der Bohème, das pralle, farbige Leben. Wenn einer wie Brassens ein Rendez-vous hat, ist ihm alles andere schnurzegal. Ob er kein Geld mehr hat, ob er seine Mansarde verliert, das spielt keine Rolle: Je m’en fous! J’ai rendez-vous avec vous! Wer Musique Simili je gehört hat, wartet ungeduldig aufs nächste Programm.

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DIT TINGEN

Die Burgerkorporation Dittingen lud in die Schachlete zur Besichtigung der Geländemodulation ein. Endlich wieder Konzerte: Musique Simili gastieren in Laufen. FOTO: ZVG

Donnerstag, 16. September 2021 Nr. 37

Der Laufner Jurastein ist weitherum bekannt, er glänzt in Basel, im Völkerbundpalast in Genf und in Hotelgebäuden von New York. Im Steinbruch Schachlete wird er nach wie vor als Baumaterial gewonnen. Die Burgerkorporation Dittingen als Grundeigentümerin des Gewerbegebiets Schachlete führt auf einem rund 100 Aren grossen Areal eine Geländemodulation durch. Letzten Samstag machte sie diese Baustelle der breiten Öffentlichkeit zugänglich. «Die Tiefe ist nun erreicht», erklärte Burgerratspräsident Ueli Jermann den zahlreich erschienenen Besuchern. In kleinen Gruppen hatte man die Gelegenheit, in die Baugrube zu steigen und in die faszinierende Welt des Steinbruchs einzutauchen. Der Ort zählte einst zu den wichtigsten Arbeitsplätzen der Region und soll auch in Zukunft als Gewerbezone wieder an Bedeutung zulegen. Es handelt sich um eine Gewerbezone mit einer Lärmzulassung analog zu einem Industriegebiet, die mit allen Leitungen für Frisch- und Abwasser und für die Digitalisierung voll erschlossen

ist. Auch in Zukunft werden grosse Mengen von Gestein abgebaut und die Grube mit sauberem Aushub der Klasse 1 aufgefüllt werden. «Das auf diese Weise gewonnene Gestein wird vor Ort aufbereitet und als Schotter in verschiedenen Kalibern auf den Baustellen in der Region verbaut», erklärte Unternehmer Roger Borer. Die Albin Borer AG hatte bei der Ausschreibung der Arbeiten von der Burgerkorporation den Zuschlag erhalten. «Es geht auch um die Förderung von Hausteinblöcken, die in und über die Region hinaus im Gebäudebau eingesetzt werden, gerade auch in Kombination mit Holzbauten», führte Borer aus. Jermann ergänzte: «Später sollen hier — auf der modulierten Fläche — Baufelder entstehen, welche neue Gewerbebetriebe ins Tal bringen und Arbeitsplätze schaffen.»

«Die Lage hat sich beruhigt»

Der Kanton hatte der Burgerkorporation für die Geländemodulation bis in eine Tiefe von zwölf Metern unter das Strassenniveau eine Baubewilligung erteilt. Im Baugesuchsverfahren hatten die Dittinger Burger mit Anwohnern und der Stadt Laufen vereinbart, dass man anstellte des Spitzabbaus vermehrt auf Sprengungen setzen solle. Es gab mehrere Gutachten und verschiedene Kontrollen. Zu Diskussionen komme es hin und wieder, doch im Grossen und Ganzen habe sich die Aufregung um den Lärm gelegt, resümiert Jermann. Es sei auch

Interessante Besichtigung: Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, um zu sehen, wie es in der Schachlete aussieht und was geplant ist. FOTO: BEA ASPER schon vor längerer Zeit eine Begleitgruppe ins Leben gerufen worden, in der sowohl Unternehmen, als auch Anwohner einsitzen und Beanstandungen direkt zur Sprache bringen könnten. «Das erklärte Ziel ist, einvernehmliche Lösungen zu finden», betonte Jermann. Der Steinabbau und die Wiederauffüllung werden sich über die kommenden Jahre hinziehen und etappenweise umgesetzt werden. Nebst der Geländemo-

dulation geht es auch um Aufräum- und Renaturierungsarbeiten, sagte Jermann und versprach: «Am Ende des laufenden Prozesses wird das Gebiet aufgewertet sein und zwar auch im ökologischen Sinn, als Oase für die Pflanzen- und Tierwelt. Abgerundet werden soll das Gebiet mit der Errichtung eines natürlichen Walls um das Gewerbegebiet herum, der längerfristig auch den Lärm absorbieren wird.»

Musique Simili: 24.9.2021 im Kulturzentrum Alts Schalchthuus in Laufen. Beginn: 20 Uhr. Tickets und weitere Informationen unter: www.kfl.ch.

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Z WINGEN / BL AUEN

L AUFEN

Trotz Erfolg wird Verein aufgelöst

Kampfsportarten stehen allen offen Das Kampfkunstcenter Laufen bietet ein zweitägiges Seminar für Kampfsportarten aus Okinawa an. Das Besondere daran: Auch Menschen mit Beeinträchtigung können daran teilnehmen.

Freitag, 17. September 2021, 20.00 Uhr Grien: Tribüne FC Breitenbach

Multivisions-Show Christian Rottenegger «EXPEDITION IMPOSSIBLE» «Mit dem Rad zu dem 8000er» Der Abenteurer, Höhenbergsteiger und Fotograf erzählt uns spannende Geschichten über seine Reise bis zum Shishapangma (8013 m.ü.M.) in Tibet.

Thomas Immoos

Auflösung des Vereins Depo-NIE: Das Vereinsvermögen lassen die Mitglieder zu gleichen Teilen der Laufechuchi und dem Laufehuus zukommen. FOTO: THOMAS IMMOOS

Eintritt: Freiwilliger Beitrag

Der Verein «Depo-NIE im Quellgebiet» hat erfolgreich gegen eine Deponie in Zwingen und Blauen gekämpft. Nun, da das Ziel erreicht ist, löste sich der Verein auf. Thomas Immoos

Ausführliche Informationen www.kfl.ch DISCO

Freitag, 17. September, 21.00 Uhr

Schlachthuus-Disco mit DJ Putney TANZKURSE

ab Sonntag, 19. September

Standardtänze für Einsteiger und Fortgeschrittene Infos und Anmeldung unter www.kfl.ch KINO

Donnerstag, 23. September, 20.30 Uhr

Parasite Komödie, Drama; Südkorea 2019, 132 Min. KONZERT

Freitag, 24. September, 20.00 Uhr

Musique Simili * Rendez-vous * Vorverkauf: Blütenwerkstatt, Delsbergerstrasse 24, Laufen oder www.kfl.ch

Alts Schlachthuus Seidenweg 55, 4242 Laufen

Es kommt selten vor, dass sich ein Verein auflöst, der erst fünf Jahre alt ist. Und noch seltener dürfte sein, dass sich ein Verein auflöst, weil er erfolgreich war und sein Ziel erreicht hat. Genau dies trifft auf den Verein «Depo-NIE im Quellgebiet» zu. Dieser Verein wurde 2016 gegründet, um die vom Kanton geplante Deponie auf dem Gemeindegebiet von Zwingen und Blauen zu verhindern. Im Gebiet Stutz und Sunnerai hätten im Laufe von achtzig Jahren 34 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial aus der ganzen Region Basel deponiert werden sollen — dies in einem Gebiet, in dem sich zwei für die Wasserversorgung im Laufental wichtige Quellen befinden. Als der entsprechende Richtplan 2016 zur Volksabstimmung anstand, wurde der Verein «Depo-Nie im Quellgebiet» gegründet. Innert kürzester Zeit wurden gut 4300 Unterschriften gesammelt. Mit Plakaten und Informationsveranstaltungen machten die Initianten im ganzen Kanton auf ihr Anliegen aufmerksam und appellierten an die Solidarität der Stimmberechtigten. «Dieser Kampf war erfolgreich», stellte Vereinspräsident Remo Stebler am Sonntag an der letzten Versammlung zufrieden fest. Diese fand unter freiem Himmel bei der Linde statt, die der Verein vor fünf

Jahren gepflanzt hat. Gut ein Dutzend Vereinsmitglieder wanderten vom Schützenhaus Zwingen zu ihr hoch, dorthin, wo der höchste Punkt der verhinderten Deponie gewesen wäre. Stebler zeigte mehrfach in den Wald hinunter, um das gigantische Ausmass der geplanten Deponie zu unterstrichen. «Es ist dies die ungewöhnlichste GV, an der ich je teilgenommen habe», sagte er zu Beginn der Versammlung. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge löse man den Verein nun auf. Einen letzten Erfolg hatte der Verein noch im Juni dieses Jahres an den Gemeindeversammlungen in Blauen und Zwingen zu verzeichnen. Als es um die Genehmigung von Mutationen von Schutzzonen ging, wurde das Reglement auf Antrag von Vereinsmitgliedern von «Depo-Nie» wie folgt ergänzt: «Das Errichten von Deponien sowie die Ablagerung von unverschmutztem Aushub-, Abraum- und Abbruchmaterial ist nicht gestattet.» Vorstandsmitglied Remo Stebler und Peter Hueber (ehemaliges Vorstands- und Gründungsmitglied) erinnerten mit Genugtuung an diese jüngsten Erfolge. Natürlich erfolgte an dieser GV alles statutenkonform. Zuerst musste der Vorstand mit Remo Stebler, Stefan Jermann, Brigitte Jermann und Karin Joachim wiedergewählt werden. Diese Wahl erfolgte ebenso einstimmig wie die einhellige Zustimmung zur Auflösung. Wichtigstes Geschäft der AuflösungsGV war, was mit dem Vereinsvermögen von über 8000 Franken geschehen soll. Die Vereinsmitglieder entschieden aus verschiedenen Vorschlägen, dieses Geld zu gleichen Teilen der Laufechuchi und dem Laufehuus zukommen zu lassen.

Im Rahmen der 725-Jahr-Feier der Stadt Laufen finden vielfältige kulturelle und sportliche Veranstaltungen statt. Dazu gehört auch «Little Okinawa Switzerland 2021» — ein Seminar der Extraklasse, wie das organisierende Kampfkunstcenter Laufen verspricht. Kurse und Seminare werden nämlich von den hochkarätigen Spezialisten okinawaischer Kampfkunst, Andree Kielholtz und Nils A. Scheiring, erteilt. Nils Scheiring ist international bekannter Lehrer für Selbstverteidigung und Kampfkunst. Er unterrichtet sowohl Zivilpersonen als auch Kampfsportler und Kampfkünstler sowie Personen aus den Bereichen Security, Justiz, Polizei und Militär. Andree Kielholtz ist mehrfacher Weltmeister in Kata, Waffen-Kata und Kickboxen. Inzwischen liegt sein Fokus auf den klassischen Kampfkünsten, besonders Okinawa-Goju-Ryu-Karate, Kobujutsu und Battou-Jutsu. Für diese Stilrichtung erhielt er in Japan den Titel «Shihan». Wie Klaus-Thomas Hildesheim, Präsident des Kampfkunstzentrums Laufen, ausführt, ist das Besondere an dieser Veranstaltung, dass sie für Teilnehmende mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung offen ist. Sein Verein sei vor sechs Jahren gegründet worden, damit auch Menschen mit Beeinträchtigungen, zum Beispiel Paraplegiker, Autisten oder Men-

schen mit Downsyndrom, diese Kampfkunstarten lernen können. Dies sei denn auch das Alleinstellungsmerkmal des Laufner Kampf kunstzentrums. «Die jüngste Teilnehmerin ist drei Jahre alt, die älteste 104», führt Hildesheim aus. Der Anlass findet am kommenden Wochenende, 18./19. September in der Mehrzweckhalle Serafin statt, am Samstag ab 9.45 Uhr, am Sonntag ab 10.00 Uhr. Die Kursreferenten und Kampfkunstlehrer zeigen diesen Sport mit oder ohne Langstock, dem sogenannten Bo. Am Beginn des Umgangs mit dem Bo stehen die simplen Schlag- und Stosstechniken. Darüber hinaus lassen sich Hebeltechniken und Stiche mit dem bis 1,83 Meter langen Stab ausführen. Im Westen sind vor allem die asiatischen Kampfsport-Arten Judo, JiuJitsu oder Kung-Fu bekannt. Die entsprechenden Kampfsportarten der japanischen Insel Okinawa nennen sich KyuhoJitsu und Kuatsu, Kobudo, Bo Kihon und Bojutsu. Bei Kyūsho-Jitsu geht es beispielsweise um das Wissen um die «Vitalpunkte» des menschlichen Körpers und ihre Benutzung in den Kampfkünsten. Bei all diesen Kampfkunstarten geht es um Verteidigung, nie um Angriff, betont Hildesheim: «Es gibt keinen ersten Angriff», laute eine der Devisen der Kampfsportler. Bei der Abwehr geht es darum, den Angreifer in den Griff zu bekommen, ohne ihn zu verletzen oder bis er keine Lust mehr hat, weiter zu kämpfen. Alle Kursleiter des Laufner Kampfkunstzentrums haben eine spezielle Ausbildung durchlaufen und verfügen über grosse Erfahrung in diesen Sportarten. So erfahren die Teilnehmenden am kommenden Wochenende viel über die Anwendung des Bo, über Körpermechanik, Stellungen und über die Unterschiede der diversen Kampftechniken.

Kampfbereit: Erfolgreicher Kampfgeist.

FOTO: ZVG


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