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Grenchen

Nr. 42 | Donnerstag, 21. Oktober 2021 4 Fragen an: Sven Schär, Präsident der Stadtmusik Grenchen

«Wir suchen auch Wiedereinsteiger» Die Stadtmusik Grenchen sucht neue Ensemblemitglieder – nicht in der Not, sondern vorausschauend und ganz unkonventionell. Konkret mit einem grossen Inserat im «Grenchner Stadt-Anzeiger» von letzter Woche. Hatte Präsident Sven Schär schon Interessenten am Telefon? Wir haben bei ihm nachgefragt. JOSEPH WEIBEL

Herr Schär, Sie suchen mit einem Inserat neue Mitglieder für die Stadtmusik Grenchen. Was ist der Grund? Sven Schär: Gleich vorweg: Wir haben kein Vakuum im Ensemble und freuen uns schon auf unser Jahreskonzert vom 6. November 2021, das nach der Austragung 2019 erstmals wieder stattfinden kann. Vielmehr können wir uns vorstellen, dass es durchaus Interessenten geben könnte, die ein Musikinstrument erlernt haben und jetzt wieder einsteigen möchten. Während der Pandemie hatten vielleicht die einen oder anderen über ein solches «Comeback» nachgedacht. Realistisch gesehen mache ich mir nicht allzu viel Hoffnungen, dass wir gleich von neuen Musizierenden überrannt werden, aber mit der Platzierung eines Inserats im «Grenchner Stadt-Anzeiger» soll aufgezeigt werden, dass es uns gibt und dass wir uns wieder auf gelungene Auftritte freuen. Diese Aktion ist Imagepflege und Kommunikation nach aussen. Wie begeistern Sie gewöhnlich neue Mitglieder für Ihren Verein? Es ist in erster Linie das persönliche Gespräch. Erfreulich ist aber, dass selbst in den vergangenen doch eher ruhigen Monaten Musizierende auf uns zugekommen sind und sich für eine Mitgliedschaft interessiert haben. Unser aktuelles rund 35-köpfiges Ensemble ist durchaus noch ausbaubar.

Sie können im Moment wieder normal Proben durchführen? Ja. Das ist seit einiger Zeit wieder möglich. Allerdings, wenn gleichzeitig mehr als 30 Personen an der Probe sind, herrscht Zertifikatspflicht. Das ist kein Hinderungsgrund, aber ein Handicap. Welche Instrumente werden in Ihrem Ensemble gespielt? (Schmunzelt). Das sind einige Blasinstrumente: Klarinette, Querflöte, Saxofon, Bässe, Eufonium, Posaune, Trompete, Oboe, Waldhorn und natürlich Schlagzeug. Es gäbe noch das eine oder andere Spezialinstrument wie etwa das Fagott. Was nicht ist, kann ja noch werden …

Der Präsident

Ob Eigentums- oder Mietwohnungen: In Grenchen herrscht wie andernorts nach wie vor eine rege Bautätigkeit.

Gesucht: Wohneigentum Sven Schär ist seit Anfang 2018 Präsident der Stadtmusik Grenchen. Er spielt seit 1999 auf der Klarinette im Orchester mit. Am Samstag, 6. November 2021, tritt die Stadtmusik im Grenchner Parktheater zu ihrem Jahreskonzert auf – und zwar erstmals in der neuen Uniform! Weitere Informationen zur Stadtmusik bietet die Internetseite: www.stadtmusik-grenchen.ch Interessenten für einen Platz in der Stadtmusik können sich direkt bei Sven Schär melden: 079 280 82 18 oder E-Mail: sven.schaer@gmx.ch

Die Zupfinstrumente Die Musikschule Grenchen stellt Ihnen einzelne Instrumente vor, die an unserer Musikschule gelernt werden können. Bei unserer Vorstellung sind nun die Zupfinstrumente an der Reihe.

Die akustische Gitarre

Grösse: 110 cm (4/4) Tonumfang: E–d’’ Klang: Weich, warm, tragend Tonerzeugung: Zupfen/ Schlagen der Saiten Entstehung: vor ca. 2500 Jahren Material: verschiedene Hölzer Anwendungsbereich: Klassik, Volks- und Popmusik, Rock, Jazz Bau: Der Korpus der akustischen Gitarre besteht aus Boden, Decke und Zargen. Durch das Schallloch in der Decke der Gitarre können sich die Schwingungen der Saiten, die durch den Korpus verstärkt werden, in Form von Schallwellen im Raum ausbreiten. Das Griffbrett ist fest mit dem Hals verleimt und endet im Kopfstück. Die 6 Saiten werden auf E – A – d – g – h und e gestimmt.

Die elektrische Gitarre

Grösse: ca. 115 cm Tonumfang: E–d’’ Klang: markant, clean, verzerrt Tonerzeugung: Zupfen der Saiten Entstehung: um 1920 Material: massives Holz Anwendungsbereich: Pop, Rock, Jazz Bau: Der Korpus der elektrischen Gitarre besteht meistens aus massivem Holz. Selten werden auch andere Materialien wie unterschiedliche Kunststoffe verwendet. In der Regel hat die elektrische Gitarre gleich wie die akustische Gitarre 6 Saiten, welche auf E – A – d – g – h – e gestimmt werden und per Tonabnehmer elektronisch verstärkt wiedergegeben werden.

Bilder: Joseph Weibel

Der E-Bass

Grösse: ca. 120 cm Tonumfang: E–eb’ Klang: rund, breit, tragend Tonerzeugung: Zupfen/Schlagen der Saiten Entstehung: ca. 1930 Material: massives Holz Anwendungsbereich: Pop, Rock, Jazz, Latin, Volksmusik Bau: Der Korpus und der Hals des E-Basses bestehen meistens aus massivem Holz. Selten werden auch andere Materialien wie unterschiedliche Kunststoffe verwendet. In der Regel hat der E-Bass vier Saiten, welche auf E – A – D – G gestimmt werden und per Tonabnehmer elektrisch mittels einem Verstärker wiedergegeben werden. Unter folgendem Link können die Instrumente in kurzen Filmbeiträgen ausgewählt und angehört werden: www.mvaudioproductions.com/som/ grenchen/INSTRVOR1g.html

Musikschule Grenchen Andreas Moser Tel. 079 136 18 01 andreas.moser@schulen-grenchen.ch

In den Medien liest man täglich von «explodierenden» Immobilienpreisen und der Gefahr einer Immobilienblase. Die Preise für Wohnliegenschaften können steigen, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Das ist in weiten Teil der Schweiz auch der Fall – ebenso in der Region Grenchen, wie die beiden Immobilientreuhandfirmen Urs Leimer Immobilien AG und Chirico Immobilien-Dienstleistungen GmbH auf Anfrage bestätigen.

JOSEPH WEIBEL

«Wir haben zurzeit wenig im Angebot», sagt Urs Leimer, Geschäftsführer von Urs Leimer Immobilien AG, «dafür aber eine grosse Nachfrage nach Wohneigentum.» Und das wirke sich – je nach Objekt – mehr oder weniger stark auf den Verkaufspreis aus. Tendenzielle Preisanstiege seien nicht nur im Einfamilienhaussektor festzustellen, sondern auch beim Stockwerkeigentum (vor allem ab Baujahr 1995). Mario Chirico, Geschäftsführer von Chirico ImmmobilienDienstleistungen GmbH, mag nicht von «explodierenden» Preisen sprechen. Die Nachfrage sei gestiegen, aber die mediale Berichterstattung entstehe unter dem Eindruck der grossen Ballungszentren in der Schweiz. «Aber es ist schon richtig: Das Angebot ist zurückgegangen und die Nachfrage gleichzeitig gestiegen.» Im quartalsweise von Credit Suisse veröffentlichten Immobilienmonitor wird noch auf eine weitere Entwicklung hingewiesen. Die Leerwohnungsziffer bei Mietwohnungen ist rückläufig. Diese Entwicklung trifft aber auf die Region Grenchen nur bedingt zu. In den letzten Jahren tat sich in der Wohnbautätigkeit einiges. Die Stadt Grenchen ermittelt die Daten jeweils per 1. Juni. Die letzte Statistik resultiert aus dem vergangenen Jahr (Vergleichsperiode: 2019/2020). Zwischen Juni 2015 und Juni 2020 wurden in der Stadt 463 Neubauwohnungen realisiert; zudem waren zum Zeitpunkt der Erhebung (1. Juni 2020) 201 Wohnungen noch im Bau.

Leerwohnungsziffer stabilisiert sich auf 2,5%

Warum also soll der Leerwohnungsbestand wachsen, wenn die neuen Wohnungen gut besetzt werden? «Es gibt noch ein grosses Angebot an älteren Wohnungen, zum Teil ohne Lift. Solche Wohnungen sind generell schwieriger zu vermieten», sagt der Grenchner Immobilientreuhänder Urs Leimer. Das ist bei Neubauwohnungen nicht der Fall, wie auch Mitbewerber Mario Chirico bestätigt. Der vor ein paar Jahren eingesetzte Bauboom liess die Befürchtung aufkommen, dass vor allem institutionelle Anleger «auf Halde» bauen, um Geldreserven in Immobilien anzulegen. Wer einen Blick auf neue Wohnliegenschaften wirft, erkennt kaum leere Wohnungen. Die Leerwohnungsziffer in der Stadt Grenchen erweist sich aber in den letzten Jahren mehr oder weniger als konstant und hat sich nach einer kurzzeitigen

Senkung 2019 (2,02%) bei rund 2,5% stabilisiert. Sie liegt dabei rund 0,8% über dem gesamtschweizerischen Schnitt. Während Urs Leimer Leerstand vor allem in älteren, zum Teil sanierungsbedürftigen Liegenschaften ortet, spricht Mario Chirico von eher stabilen Verhältnissen im Leerwohnungsbereich.

Mal höher, mal tiefer ...

Zurück zum Wohneigentum: Ob ein Haus teuer oder sehr teuer verkauft werden kann, ist letztlich eine Frage des Standorts. Wüestpartner, ein Dienstleistungsunternehmen in der Immobilienwirtschaft, hat entsprechende Zahlen erhoben. Ein Einfamilienhaus in den Ballungszentren Bern oder Zürich kann im Vergleich zu einer Immobilie mit dem gleichen Standard in unserer Region um das zwei- oder gar Dreifache kosten. Das gilt auch für Stockwerkeigentum. Eine Eigentumswohnung kostet im Schweizerischen Schnitt 7400 Franken pro Quadratmeter. Im Bern sind es 9130 und in Zürich sogar 15 020 Franken. In Grenchen liegen diese Preise noch einmal deutlich unter diesen Werten.

Immo-Portale bestätigen Aussagen

Der Blick in die beiden Portale Homegate und ImmoScout24 bestätigen die Aussagen der regionalen Immobilienspezialisten, was Angebot und Nachfrage im Wohneigentumssektor betrifft. Auf Homegate sind (Stand 14. Oktober 2021) 31 Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen in der Stadt Grenchen zum Verkauf ausgeschrieben. Auf ImmoScout beträgt diese Zahl 58. Allerdings hat es dabei viele Doppelbelegungen – also Objekte, die sowohl in dem einen als auch anderen Portal zum Verkauf ausgeschrieben sind. Die Preise variieren zwischen gut 300 000 Franken Verkaufspreis bis zu 1,3 Mio. Franken. Und wie sieht es bei den Mietwohnungen aus? Auf dem Immo-Portal Homegate sind in der Stadt Grenchen 144 Wohnungen ausgeschrieben, auf ImmoScout 254. Auch hier müssen die Doppelbelegungen berücksichtigt werden.

Es wird weiter gebaut

Ein Blick auf die städtische Wohnbaustatistik zeigt, dass der Bauboom noch nicht abgeschlossen ist. Am Stichtag 1. Juni 2020 waren über 200 weitere Mietwohnungen baubewilligt, aber noch nicht im Bau. Nachdem das revidierte Raumplanungsgesetz an der Urne angenommen wurde, werden durch die zum Teil noch laufenden Ortsplanungs-

revisionen Baulandreserven weiter schwinden – und dann? Er stelle häufiger fest, dass bestehende Mehrfamilienhäuser, die erst vor drei oder knapp vier Jahrzehnten erbaut worden seien, abgerissen und durch neue Bauten ersetzt würden, sagt Urs Leimer. Für die Zukunft sieht der Grenchner Immobilienspezialist weiterhin steigende Preise für Wohneigentum. Zumal, wie das Mario Chirico vermutet, der Immobilienmarkt eine Belebung nach Corona erfahre. Er vermutet, dass viele verkaufswillige Wohneigentümer zugewartet haben und ihre Liegenschaften zu einem späteren Zeitpunkt zum Verkauf ausschreiben würden. Der grosse Bedarf nach Wohneigentum ist ebenfalls zu einem grossen Teil der Corona-Pandemie zuzuschreiben. Während der Pandemie hätten die meisten Menschen viel mehr Zeit zu Hause verbracht, was den Wunsch nach den eigenen vier Wänden verstärkt haben dürfte, wird im Bericht der CS vermutet. Die Zunahme von Homeoffice macht zudem standortunabhängig – das heisst: Man kann auch weiter weg vom Arbeitsort wohnen. Im Mietwohnungsbereich hat Corona ebenfalls zu einem Umdenken geführt und den Wunsch nach grösseren Wohnflächen verstärkt.

WOHNBAUTÄTIGKEIT STADT GRENCHEN

Objekt Periode 1. 6. 2019 bis 1. 6. 2020 Fertiggestellt *Einfamilienhäuser *Terrassensiedlungen **Mehrfamilienhäuser

0 4 102

Im Bau am Stichtag *Einfamilienhäuser *Terrassensiedlungen **Mehrfamilienhäuser

12 0 201

Baubewilligt noch ohne Baubeginn *Einfamilienhäuser *Terrassensiedlungen **Mehrfamilienhäuser

1 0 203

Kennzahlen (per 1. Juni 2020) Wohnungsbestand Grenchen 9782 Leerwohnungsziffer 2,56% (= 250 Wohnungen) Schweiz 1,72% Quelle: Baudirektion Stadt Grenchen *Einheiten ** Anzahl Wohnungen


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