WETTINGEN
WOCHE NR. 39 DONNERSTAG, 30. SEPTEMBER 2021
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«Traktandum 1» ist Geschichte «Traktandum 1» setzte sich für eine starke Region Baden-Wettingen ein – nun wurde der Verein an der fünften Mitgliederversammlung offiziell aufgelöst. PHILIPPE NEIDHART
Eine Rede des Badener Stadtammanns Markus Schneider sowie ein Auftritt des Spoken-Word-Künstlers Simon Libsig im Schalander der Lägerebräu standen ursprünglich zur feierlichen und gleichsam finalen Versammlung des Vereins Traktadum 1 auf dem Programm – doch es kam anders. Gerade einmal fünf Vorstands- und vier Vereinsmitglieder folgten der Einladung, deshalb entschlossen sich die Verantwortlichen kurzerhand, die Versammlung in den Ennetraum des Kulturzentrums Ennetbaden zu verschieben und das Programm auf das Nötigste zu reduzieren. So wurde der Verein letztlich in kleiner Runde zu Grabe getragen.
Vorstands- und Vereinsmitglieder an der letzten Vereinsversammlung.
stimmung in Baden im Jahr 2010, das zur Ablehnung der Fusion zwischen Baden und Neuenhof führte. «Wäre diese Abstimmung anders herausgekommen, hätte dies eine ganz andere Dynamik mit sich gebracht», sagt Bruno Meier, Historiker und Vorstandsmitglied des Vereins. Deshalb engagierte sich «Traktandum 1» seit Beginn her, der Idee Ein Blick zurück Auslöser für die Gründung von einer Regionalstadt wieder neuen «Traktandum 1» war das Zufalls- Auftrieb zu verleihen und Fusionen mehr von 47 Stimmen bei der Ab- zwischen den Gemeinden anzustre-
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ben. Der Verein verstand sich als offenes und überparteiliches Forum für Fragen zur regionalen Zusammenarbeit, auch wurden Podiumsgespräche zu diesem Thema organisiert. In der Presse war «Traktandum 1» dominant vertreten – so beispielsweise jüngst zum Thema der Bestrebungen einer Fusion zwischen Baden und Turgi, die im Juni dieses Jahres an der Urne angenommen wurden.
Schwieriger Stand Trotzdem hatte der Verein vermehrt mit Rückschlägen zu kämpfen – bereits zur Zeit dessen Gründung war klar, dass die Gemeinde Wettingen kein Interesse an einer Fusion mit Baden hatte. Hinzu kam die Affäre um den damaligen Badener Stadtammann Geri Müller, welche das Vertrauen zwischen den Gemeinden erschütterte. Letztlich aber folgte die Region einem nationalen Trend, wie Meier erläutert: «Kleine Gemeinden auf dem Land fusionieren meist erfolgreich, Fusionen in Agglomerationen sind oft zum Scheitern verurteilt.» Von den einst 150 Mitgliedern kamen Jahr für Jahr weniger Interessierte an die Vereinsversammlungen, 2020 wurden nicht einmal mehr Mitgliederbeiträge eingefordert – nun wurde das Schicksal von «Traktandum 1» einstimmig besiegelt und das restliche Vereinsvermögen wird dem Familienzentrum Karussell zu Gute kommen. Wie es nun in der Region weitergeht, steht derweil in den Sternen. Mit dem Projekt «Modellstadt», dem nebst Baden auch Neuenhof, Wettingen sowie zehn weitere Gemeinden angehören, soll eine engere Zusammenarbeit geprüft werden.
«Luege, lose, laufe» spielen und Reaktionsspielen trainieren die Kinder während der Kindergartenzeit immer wieder ihre Wahrnehmung, die für die Sicher«Was ist da drin?», will ein Kinder- heit im Strassenverkehr unerlässgärtler wissen und deutet auf den lich ist. Koffer, den Verkehrsinstruktorin Sabine Richner in der Hand hält. Warten, bis das Fahrzeug anhält Seine Kollegin fragt: «Warum hast Im Koffer der Polizistin verbirgt sich noch anderes Anschauungsmate- Anhand einer Musterstrasse mit Gehsteig und Fussgängerstreifen wurde das du eine Pistole?» zVg Richner öffnet den Koffer. Darin rial. Einige Kinder setzen grosse richtige Verhalten im Strassenverkehr geübt. sind Memorykarten, die kindge- Kunststoffteile zu einer Musterrecht illustrieren, wie man sich im strasse mit Gehsteig und FussgänVerkehr richtig verhält: «Warte, gerstreifen zusammen. Darauf üben luege, lose, laufe». Die Karte mit den sie das richtige Warten am RandSchuhen passt zu den wartenden stein (Stoppstein) und das Achten Kindern am Strassenrand, das Au- auf die Räder der Fahrzeuge. Sie genpaar zu den schauenden Kin- lernen, dass sie die Strasse erst überdern, die grossen Ohren zu den queren sollten, wenn das Fahrzeug horchenden Kindern und das Bein- hält und die Räder stoppen. Zusampaar zu dem Bild mit den Kindern, men mit der Polizistin wenden sie draussen das Gelernte an und erdie über die Strasse gehen. Konzentriert spielen die Kinder halten danach von Richner eine mit Sabine Richner das Verkehrs- Medaille. Froh und stolz darüber memory, das die Verkehrsinstruk- verabschieden sich die Kinder von toren entwickelt haben. Mit Sinnes- der Polizistin. (zVg) Danach gings nach draussen, um das Erlernte richtig anzuwenden.
Spielerisch lehrt Polizistin Sabine Richner die Kindergärtler das Verhalten im Strassenverkehr.