Oberbaselbieter Zeitung vom 27. August 2020

Page 5

Region Liestal

ObZ

Grundsteinlegung bei der SABAG AG Füllinsdorf Eine geheimnisvolle Kiste wurde im Beton versenkt URSULA ROTH

In Füllinsdorf entsteht ein gigantisches Ausstellungsgebäude der Firma SABAG AG. Ein Traditionsunternehmen der Familie Jordi. Nach dem grossen Lager- und Logistikzentrum, Kosten rund 20 Millionen, an der Wölferstrasse, das im Frühling 2019 in Betrieb genommen wurde, ist nun der Grundstein gelegt für einen weiteren funktionalen Neubau an der Rheinstrasse 76. Für die Präsentation von Küchen- und Badeinrichtungen sowie Wand- und Bodenbeläge. Die Ausstellung wird private Bauherren und Sanitär-Installateure genauso inspirieren wie Generalunternehmer und Architekten. Pius Müller, Geschäftsleiter SABAG Basel AG, betonte in seiner Ansprache, dass die Firma nun auch in der Nordwestschweiz mit 2000 Quadratmeter als Komplett-Anbieter für Bauprojekte und Innenausbau vertreten ist. Nebst der modernen lichtdurchfluteten Innenarchitektur ist es den Bauherren wichtig, dass ein komplett umweltverträglicher Bau entsteht. Ein wichtiger Akt des Anlasses war das Versenken der stabilen Kiste. Sie soll mit ihrem Inhalt den Nachfahren unserer Zeit dereinst Aufschluss geben, was hier gebaut wurde. Zwei Tageszeitungen, ein Buch mit der Firmengeschichte, eine Flasche Syydebändel-Wy und weitere «Zeitzeugen» wurden hineingelegt und genau in der Mitte des Areals feierlich versenkt und einbetoniert. Schweizweites Familienunternehmen 1913 gründete Otto Jordi in Biel eine Handelsfirma für Baumaterialien. Nun ist schon die 4. Generation Jordi in der Firma. Vera Jordi, Marketingverantwortliche, ist das zweitjüngste Familienmitglied. Sie meinte, die Firma sei gross genug, sodass jeder aus der Familie, momentan fünf Personen, sich einsetzen kann, wo es ihm zusagt.

Alex Gysin, Gysin Tiefbau AG, Michel Fässler SABAG AG Projektleiter für den Neubau, Frank Leuthe, RTR Baumanagement, Jan Gebert, Gebert Architekten, Johannes Bauer, Ernst Frey AG, Philip Reist, Gebert Architekten, René Jordi, SABAG AG mit Vater HansF O T O: U. RO T H peter Jordi, Verwaltungsratspräsident SABAG AG, Markus Birchmeier, Birchmeier Bau AG (v. l.). Eisenleger Alban Krasniqi und seine Kollegen arbeiten gerne auf dieser Baustelle. Der Familiensinn sei auch auf der Baustelle zu spüren, meint er. Auch Richard Hofer vom Gemeinderat Füllinsdorf äusserte sich positiv. Für das Niederschönthal hat die Industrialisierung schon seit eh und je eine grosse Rolle gespielt. Im Frühjahr 2021 soll der 13-Millionen-Bau fertig werden. Mit genügend Parkplätzen und viel Grün rund um das Gebäude.

Das neue Ausstellungszentrum von SABAG als Visualisierung.

GR A F IK: Z V G

Überblick über die Baustelle.

Pius Müller, Geschäftsführer der Firma SABAG Basel AG, zeigt die Zeitzeugen wie Tageszeitungen, Firmenbuch, eine Flasche Sydebändel Wein, und weiteres, die in den Koffer kommen und gleich unter dem Gitter einbetoniert werden. Hanspeter Jordi, VerwalF O T O: U. RO T H tungsratspräsident, schaut interessiert zu.

Testphase Ortsbus

Liestal Das Komitee «Ja zum Testbetrieb» wirbt für einen Ortsbus in die Aussenquartier URSULA ROTH

Die «Provisorische Bus-Haltestelle» in der Rathausstrasse war nur während der Marktzeit zu sehen. Sie war bestimmt für den Stand des Komitees «Ja zum Testbetrieb» für einen Ortsbus. Das erreichen der Quartiere Sichtern und Langhag/Hanro mit einem öffentlichen Verkehrsmittel ist momentan nicht möglich. Das Interesse war gross. Viele Marktbesucher-/innen hielten an, um sich über die aktuelle Lage zu informieren. Am 27. September wird die Liestaler Bevölkerung darüber abstimmen können, ob es eine Testphase für einen Ortsbus in die erwähnten Quartiere geben wird. Dominik Beeler, Einwohnerrat Liestal und im Komitee «Ja zum Testbetrieb» für einen Ortsbus, und seine Kolleginnen beantworteten die Fragen interessierter Passanten. So erklärte er mit Fakten, wie die Veränderungen des Bahnhofumbaus Älteren und gehbehinderten Personen Mühe

Corinne Böhler und Erika Eichenberger, die beiden Frauen in der mitte, beantworteten F O T O: U. RO T H viele Fragen zum Ortsbus. machen wird, ins Sichternquartier zu kommen. Ausflügler, die auf die Sichtern möchten, Senioren-/innen die im Altersheim oder in den Alterswohnungen Frenkenbündten Wohnen, sie alle wären froh eine Buslinie zu haben. Natürlich auch Pendler, die in diesen Quartieren zu Hause sind. Das Bedürfnis ist da, das war auch das

F O T O: WERNER BEE T S C HEN

Echo der Standbesucher. Dies die Aussagen von Dominik Beeler und seinen Kolleginnen. An den Wochenenden 05./ 12./ und 19. September will das Komitee noch einmal auf ihr Anliegen aufmerksam machen. Am 5. und 12. September wird zudem ein Elektrobus als Aktion die zukünftigen Strecken abfahren.

Donnerstag, 27. August 2020

5

Ruth’s Augenblicke Dr Guschti hockt gärn am Chuchitisch. Scho vor Johre het är dr Tisch ganz ans Fänschter füre grutscht, will är vo dört us am Beschte gseht was so lauft. Wenn d’ Frau hindedraa in dr Chuchi umenand wirtschaftet, git ere dr Guschti laufend Bscheid, was är grad beobachtet. Mit eme Bierli vor sich, cha när stundelang dört hocke und brichte: «Lueg, jetzt het d Müllere scho wieder en andere Chaare! Die meint scho, s miesst immer dr neuscht Chlapf si. Dasmol het si e Füürrote. Jo, dass passt zuenere, zue ihrem Tschuppel!» Oder öppe so: «Dr Gredig muess go poschte! Hä, dä arm Cheib. Sid dr Pangsionierig muess jetzt immer är in Volg aabe tschumple. Gscheht em rächt, däm Plagööri!» Emol isch s Heidi uf Bsuech cho. Sie goht in d Chuchi, wies dört so dr Bruuch isch. Dr Guschti, an sim Usguck, isch ganz zapplig. «Chömmed emol do aane, an Tisch», sait er zue dr Frau und zum Heidi. «Lueget uuse! Was gseiht dr? He? Was?» «He dänk d’ Chüeh uf dr Matte, ähnen am Wäg, wie meischtens im Spootsummer. Worum meinsch?», frogt d Frau. «Und was no? Was isch dört andersch? Das miesst jo nä blindi Chue gseh! He?» «Schrei nid eso», seits Heidi. «Mir ghöre no guet! Es si Chüe mit ihrne Chälber, und es paar Rindli. Si dänk Muetterchüeh wo do ähne weide, oder? Das find i’ ämmel schön.» «Schöni helli Muetterchüeh! Jawoll! Fleischbetonti Rasse miesse das sii, so hell gfläckti Simmetaler oder viellicht die hellbeige Eifarbige, wie mirs jetzt immer gseh hei, do bi eus. Aber jetze, heilige Bimbam!! Jetz isch dört plötzlich sone schwarze Muni zmitts drin! E ganz neue Muni, e schwarze!» «Und derno? Was isch nit rächt mit däm? D Chüeh si jo ganz nooch binem und alli si friedlich. Die hei ämel nüt gegä dä schwarz Muni!», meint s Heidi. D Frau seit nüt. Aber dr Guschti cheibet: «So fohts ebän aa! Genau so! Plötzlich chunnt sonä schwarze Muni zue dene schöne helle Chüeh und mischlet alles uuf. Und scho laufe do luuter dunkli, gmischti Chälber umenand! Und das git denn ä ganz anders, fremds Bild uf dere Chueweid, Himmel nomol!» «Fleischbetont isch är ämmel au, dr Neu,» seit d Frau zaghaft. Dr Guschti seit für einisch nüt meh. Ihm hets schiints d Sprooch verschlage. Will, genau vor sim Fänschter lauft e Meitli dure, mit eme blonde und eme schwarze Labrador an dr Leine, beidi friedlich näbenand.» RUTH PE TITJE AN-PL AT TNER


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.