16_20220421_WOZ_WOSANZ.pdf

Page 3

LAUFENTAL

3

Donnerstag, 21. April 2022 Nr. 16

L AUFEN

VER ANSTALTUNG

Unterstützung von vielen Seiten

Lisa Catena: «Fertig Theater!» Am Freitag 22. April präsentiert der Kultur- und Leseverein Breitenbach im Kath. Pfarreisaal in Breitenbach einen unterhaltsamen Abend mit Lisa Catena. Türöffnung ist um 19.30 Uhr; das Programm startet um 20 Uhr. Lisa Catena ist Satirikerin. Zuvor hat sie die Schule und zwei Studiengänge abgebrochen und war Gitarristin einer mässig erfolgreichen Punkrock-Band. Seit sie sich über ihre gescheiterte Karriere lustig macht, verdient sie damit Geld. Mit ihren Satire-Programmen tourt sie ununterbrochen durch die Schweiz und Deutschland, gewann den «Swiss Comedy Award», den «Stuttgarter Besen» in Silber und den «Deutschen Kabarettpreis — Förderpreis». Wie man es von einer Schweizerin erwartet, ist sie pünktlich und unkompliziert. Allerdings auch komplett unneutral, schnell und politisch. Als einzige Frau im deutschsprachigen Raum hostet Catena ihre eigene politische Satiresendung auf SRF 1. Als Kolumnistin schreibt sie für das Konsumentenmagazin Saldo und das Thuner Tagblatt.

In Laufen ist für die Menschen, die aus der Ukraine flüchten, eine grosse Unterstützung spürbar. Bea Asper «Die Absicht, dass wir helfen wollen, war gut überlegt und ein längerer Denkprozess. Bei der Umsetzung ging es dann sehr schnell», erklären Monica und Erich Rubitschung im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie entschieden sich, Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine auf der Flucht sind, bei sich aufzunehmen. «Man verfolgt die schrecklichen Ereignisse im Fernsehen. Man spürt die Verzweiflung, die weltweit herrscht. Mit dem Entscheid, Menschen, die alles verloren haben, bei sich aufzunehmen, kämpft man gegen die Ohnmacht an», schildert Monica Rubitschung ihre Gefühle. Sie hatte via Chat mitbekommen, dass ein Mann aus der Ukraine, der vor zehn Jahren als Au-Pair in Laufen war, für seine Frau, sein Kind und seine Schwägerin auf der Suche nach Hilfe war. «Ist jemand bereit, die Menschen bei sich aufzunehmen?» Eine Viertelstunde, nachdem sie den Aufruf gelesen hatte, schrieb sie: «Ja, das machen wir sehr gerne.» Rund 50 Stunden später standen Nadiia, Kateryna und ihr vierjähriges Kind Pawlik mitten in der Nacht vor ihrer Türe. «Sie dankten uns von Herzen und fielen danach erschöpft ins Bett», berichtet Monica Rubitschung.

Konversation über die Übersetzungsapp

Die moderne Technik macht die Verständigung möglich, die Konversation erfolgt über die Übersetzungsapp. So erfährt man von Nadiia: «Wir wollten unsere Heimat nicht verlassen und dachten zuerst, wir schaffen es. Dann traf eine Bombe das Quartier, in dem wir lebten. Wir ergriffen die Flucht. Mit dem öffentlichen Bus fuhren wir über Moldawien nach Bukarest, von dort aus nahmen wir den Flieger nach Basel.» Am Flughafen BaselMulhouse wurden sie von Claudia Jeker und Thomas Froidevaux, der ehemaligen

Lisa Catena: Freitag 22. April um 20 Uhr im Kath. Pfarreisaal in Breitenbach. Weitere Informationen unter: www.klv-breitenbach.ch

Bieten eine Unterkunft an: Erich und Monika Rubitschung haben Kateryna mit ihrem vierjährigen Sohn und Nadiia bei sich in Laufen aufgenommen. FOTO: BEA ASPER

«Wir wollten unsere Heimat nicht verlassen und dachten zuerst, wir schaffen es. Dann traf eine Bombe das Quartier, in dem wir lebten. Wir ergriffen die Flucht.»

Gastfamilie von Katerynas Ehemann Stanisalv, herzlich empfangen. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen und Monica

Rubitschung spricht davon, «dass der Entscheid, Hilfe anzubieten, das Leben bereichert hat». Vielleicht sei es nicht allen Gastfamilien so ergangen, «aber bei uns hat sich der Alltag sehr gut eingespielt. Wir sind aber auch nicht alleine», betont Familie Rubitschung. Freunde, Bekannte und Nachbarn stünden unterstützend zur Seite. «Sie helfen mit bei den Ausgaben für den Lebensunterhalt, bei Besorgungen, bei Spielsachen, aber auch bei der Gestaltung des Alltags. Sie nehmen sich Zeit für Ausflüge und Abklärungen, gerade auch im administrativen Bereich.» Die Arbeit mit den Behörden erweise sich im Moment nicht als schwerfällig. Speditiv hätten die kantonalen Fachstellen die Abklärungen vor-

genommen und die Flüchtlinge werden bald den Aufenthaltsstatus S (vorübergehender Schutz) erhalten. Wie es weitergeht, sei offen. «Wir lassen es auf uns zukommen. Unser Angebot ist zeitlich nicht limitiert. Das Haus ist gross genug. Ausserdem sind Kateryna und Nadiia sehr zuvorkommend. Sie sagen, sie möchten nicht stören und wollen uns Arbeiten im Haushalt und im Garten abnehmen», sagt Monica Rubitschung. Zudem seien sie sehr bestrebt, die deutsche Sprache zu erlernen. «Natürlich sind die tragischen Umstände und die belastenden Gedanken spürbar, doch auch viele Momente grosser Dankbarkeit», resümieren Monica und Erich Rubitschung.

Lisa Catena: Die Satirikerin zeigt ihr Programm in Breitenbach.

FOTO: ZVG

ANZEIGE

GRELLINGEN

«Die Burger-Tore stehen offen» Burgerinnen und Burger pflegen den Grellinger Wald, helfen mit bei örtlichen Festivitäten und sind auch anderweitig mehrmals pro Jahr im Einsatz für die Dorfgemeinschaft. Die Burgergemeinde Grellingen freut sich auf Zuzug.

Ausführliche Informationen www.kfl.ch LESUNG

Donnerstag, 21. April, 20.00 Uhr

Mathias Kressig «Mythos» und «Götterrache» DISCO

Freitag, 29. April, 21.00 Uhr

Martin Staub Ein Aufruf in der letzten Dorfzeitung «Eggflue-Echo» liess die Redaktion des Wochenblatts aufhorchen: «Werden Sie Grellinger Burger oder Burgerin», titelt da ein halbseitiger Artikel. «Ja, wir freuen uns auf neue aktive Burgerinnen und Burger in Grellingen», sagt Georges Thüring. Der aktuelle und langjährige Präsident der Grellinger Burgergemeinde macht kein Geheimnis daraus und erläutert die Aktion. Der traditionellen Burgergemeinde, wie es sie im Laufental nur noch in Grellingen, Laufen Stadt und Vorstadt gibt, obliege unter anderem die Bewirtschaftung ihres Waldes. «110 Hektaren oder 82 Prozent der 135 Hektaren Grellinger Wald gehören der Burgergemeinde», erklärt Thüring. Die Forstbewirtschaftung sei zwar über zwanzig Jahre der Forstgemeinschaft Angenstein übertragen. «Wir von der Burgergemeinde sind jedoch bestrebt, durch verschiedene Aktionen den Wald mitzupflegen und dessen Wert auch der Bevölkerung näherzubringen», sagt der unermüdliche, 76-jährige Vollblutpolitiker, der diesbezüglich einige

Schlachthuus-Disco mit den Soundsisters Alts Schlachthuus Seidenweg 55, 4242 Laufen Waldchef und Präsident: Marcel Leutwyler und Georges Thüring vor einem frisch herausgeputzten Föhrenwald der Burgergemeinde. FOTO: MARTIN STAUB Einsätze erwähnt: den Banntag, den Waldtag, den Tag im Wald mit den Schulen. Dazu kommen Einsätze am Grellinger Weihnachtsmarkt, an Dorffesten und andern öffentlichen Veranstaltungen. Und für all diese Aktionen wäre die Burgergemeinde froh, wenn sich weitere Grellinger Bürgerinnen und Bürger zum Kreis der Burgergemeinde bekennen könnten. «Nicht nur zum Helfen, sondern ganz einfach, um unseren Kreis zu erweitern», wie Thüring erwähnt. Die Gemeinde hat rund 200 Personen mit Bürgerrecht Grellingen. Davon ge-

hören 110 Einheimische der Burgergemeinde an. So, wie viele Bürger auswärts leben, haben auch etliche Burger ausserhalb Grellingen ihren Wohnsitz. Aber auch diese könnten gerne das Grellinger Burgerrecht beantragen, sagt Thüring. Er als Ex-Ettinger wurde 1999 eingebürgert, nachdem er bereits drei Jahre das Gemeindepräsidium innehatte, wie er bestätigt. Wenig später wurde er auch in den Kreis der Burger aufgenommen. Echte Grellinger Bürger und Burger sind — wie Thüring erwähnt — beispielsweise die alteingesessenen Geschlechter

Kaiser, Vögtlin, Schmidlin, Saladin, Miesch, Bloch und Born. «Doch auch andere Namen mit Bürgerrecht Grellingen sind bei uns herzlich willkommen», sagt Georges Thüring. Er selber wurde einige Jahre nach dem Erlangen des Burgerrechts Burgergemeindepräsident und wenig später auch Präsident des Verbands Basellandschaftlicher Bürgergemeinden. «Unsere Tore stehen offen», gibt Georges Thüring zum Schluss dem Wochenblatt unmissverständlich auf den Weg (info@bggrellingen.ch).

ANZEIGE

Freitag, 22. April 2022, 20.00 Uhr Katholischer Pfarreisaal Breitenbach Comedy-Abend Lisa Catena «Fertig Theater!» Die bekannte Satirikerin beleuchtet die grossen und kleinen Dramen des Alltags in ihrer unnachahmlichen stoischen Art. Eintritt: Fr. 35.–, 30.–, 15.– Kein Vorverkauf


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
16_20220421_WOZ_WOSANZ.pdf by AZ-Anzeiger - Issuu