Gewerbe
«Fitnesszoo»
Die «Sunechind» haben ihre neue CD in der vollen Aula Ennetgraben getauft. > Seite 17
Freitag, 8. Juli 2022
Kunst im Fitness
Obfelderin Daisy Leoni zeigt ihre Malerei im Team Training in Hedingen. > Seite 21
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Tagessieger
Laurin Meier war am Buebeschwinget auf dem Hirzel eine Klasse für sich. > Seite 24
Die Brotpreise steigen wohl noch weiter Brotwaren sind teilweise um bis zu 50 Prozent teurer geworden – Verpackung und Energiekosten als Preistreiber In vielen Bäckereien im Bezirk zahlt man als Kunde in diesem Jahr mehr für sein Brot – das hat vielfältige Gründe. Von Luc MüLLer Swiss Granum, die Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, gab vergangene Woche bekannt, dass das Brotgetreide teurer wird (siehe Textbox). Der Preis steigt um bis zu fünf Franken pro 100 Kilogramm. Die Getreideproduzenten und Verarbeiter haben den Preis als Kompromiss festgelegt. Unter anderem könnten so die Müller mit ihren Produkten am Markt konkurrenzfähig bleiben, erklärte Swiss Granum. Die Konsequenz: Bäcker zahlen mehr für die Rohstoffe. Hat das einen direkten Einfluss auf den Brotpreis bei der lokalen Bäckerei hier im Bezirk Affoltern? Ja. Schon zu Jahresbeginn im Januar haben einige Bäckereien den Brotpreis angehoben.
Preisanstieg schon im Januar Auch die Bäckerei Nussbaumer in Cham, die in Affoltern an der Oberen Bahnhofstrasse eine Filiale betreibt, hat im Januar die Preise für die Backwaren um 5 bis 7 Prozent erhöht. Ein Kilo Brot ist seither 10 bis 20 Rappen teurer. «Wie sich die Getreidepreiserhöhung auf den Mehlpreis auswirkt, kann im Moment
MARKTPL ATZ
nicht gesagt werden. Das Brotgetreide, und somit das Mehl, macht nur einen kleinen Teil der Kalkulation aus», sagt Geschäftsführer Andy Nussbaumer. Die weltweite Inflation habe praktisch überall Preissteigerungen zur Folge, so im Energiebereich, bei der Verpackung und bei vielen anderen Rohstoffen wie Milchprodukte, Öle, Fette, Körner und Saaten. «Eine politisch ruhige Lage, wäre deswegen nicht zuletzt auch für die Preisstabilität wünschenswert», sagt Nussbaumer. Auch die Bäckerei Conditorei Confiserie Pfyl AG mit Hauptsitz in Hedingen hat erst vor wenigen Wochen die Preise erhöht. Nach Angaben einer Mitarbeiterin um rund 20 Rappen bei allen Broten. Die Bäckerei betreibt Filialen in Affoltern, Hausen und Obfelden sowie Zürich. Schon im Januar musste die Albis Beck in Ottenbach den Preis bei den Broten um 6 Prozent erhöhen. Schon jetzt ist klar, dass der Brotpreis weiter steigt: Preissteigerungen sind in Planung. Ein Kilogramm Brot wird dann um rund 20 Rappen teurer sein, als im vergangenen Jahr. Betreiber der Bäckerei ist die Landi Albis Genossenschaft in Mettmenstetten, die Brot in allen Volg-Filialen im Knonauer Amt verkauft. «Neben dem Mehlpreis sind auch andere Rohstoffe teurer geworden und auch das Verpackungsmaterial, in dem die Waren über die Verkaufstheke gehen», sagt Armin Heller, Geschäftsleiter der Landi Albis. Und auch die Energiekosten Beiträge von Werbekunden eingereicht. Interessiert? Tel. 058 200 57 00
Auf dem Bullen reiten Freestyle Night in Mettmenstetten Mitarbeiter von Learnpool und der Mobiliar fahren Partygäste am Samstag nach Hause. Morgen Samstag findet nach der Coronapause endlich wieder die Freestyle Night im Jumpin in Mettmenstetten statt. Neben all den grossartigen Stunts, Acts und der legendären Party sind auch die Fahrlehrergemeinschaft Learnpool und die Mobiliar zum wiederholten Male an der Freestyle Night im Einsatz. Am Nachmittag findet das Bullriding, gesponsert und betrieben von Learnpool und der Mobiliar
Versicherung, mit einem Wettbewerb für die besten Reiter und Reiterinnen statt. Um 19.30 Uhr, startet dann das Finale der Besten mit anschliessender Preisverteilung. Um 22.30 Uhr steigt dann die grosse Party bis um 4 Uhr. Während der Nacht bis in die frühen Morgenstunden fahren die Fahrlehrer von Learnpool und Mitarbeitende der Mobiliar die Festbesucher zum nächsten Bahnhof oder direkt in die umliegenden Gemeinden nach Hause. So ist sichergestellt, dass alle Festbesucher sicher nach Hause kommen. Die Mobiliar Affoltern
Das Bullriding sorgt morgen in Mettmenstetten für viel Spass. (Archivbild zvg.)
werden noch weiter steigen: Heller rechnet bis Ende Jahr mit einer rund 30-prozentigen Preissteigerung. Die Backöfen werden mit Öl und Strom beheizt, wie Armin Heller erklärt. Grundsätzlich sei es aber so, dass die Lebensmittelpreise in den vergangenen Jahren sehr günstig gewesen seien: «Ein Preisanstieg war sowieso fällig.» Zudem sei dieser im Gegensatz zu anderen Branchen noch gering. «Günstige Aufbackware aus dem Ausland, welche die Preise gedrückt hat, ist in den vergangenen Jahren immer stärker auf den Markt gekommen.» Die Albis Beck nutzt nur Getreide von den regionalen Bauern, welches zum «Albis Mehl» verarbeitet wird.
Kilobrot kostet deutlich mehr Seine Brotpreise hat auch Rafael Betschart im vergangenen November im Bäckerei-Café Betschart in Bonstetten neu kalkuliert. Über die Preiserhöhung hat Betschart seine Kunden offen informiert. Beim Kilo-Brot und beim «Pfünderli» sind die Preise zwischen 45 bis 70 Prozent gestiegen. Durchschnittlich kostet ein Kilo Brot je nach Sorte aktuell zwischen 5 Franken und 8 Franken. «Früher konnten wir die Öfen mit Kilobroten füllen, die Nachfrage war da. Doch heute werden weniger davon verkauft», betont Betschart. Das Herzblut bei der Herstellung, der Arbeitsaufwand und die lange Triebführung seien aber
gleich geblieben – deshalb habe er die Preise angepasst. In seinem Betrieb werde noch viel von Hand hergestellt, Vollautomaten seien nicht im Einsatz. «Ich verkaufe nach dem Preisanstieg leicht weniger Brote, der Umsatz stimmt aber trotzdem.» Mittelfristig sei es nicht ausgeschlossen, dass seine Brotpreise bei den Spezial- und Kleinbroten nochmals ansteigen. Das Mehl mache aber nur rund 20 Prozent der Kosten beim Brot aus. «Die Energiekosten und Preise für die Verpackungen sind vor allem massiv gestiegen», so Betschart, der seine Öfen mit Strom aus Wasserkraft heizt. Deshalb versucht Rafael Betschart, Verpackungen einzusparen. «Statt den Kaffee im Becher mitzunehmen, sollten sich die Leute zwei Minuten Zeit gönnen, um den Kaffee vor Ort zu trinken», sagt Betschart. Zudem können Kunden hier Recircle-Mehrweggeschirr nutzen.
Auch Migros, Coop und Aldi teurer Das Brot ist auch in der Migros um zwei bis drei Prozent teurer geworden: Anfang Jahr und vergangene Woche wurden die Preise angehoben. Ein weiterer Preisanstieg im Herbst sei nicht ausgeschlossen, so ein Migros-Sprecher auf Anfrage. Bei Coop zahlen die Kunden nun mehr für Butterzopf und Buttergipfeli. Die Brotpreise sind in den vergangenen Wochen auch bei Aldi gestiegen – nur bei Lidl bisher nicht.
Dinkel am teuersten Pro Jahr werden in der Schweiz rund 480 000 Tonnen Brotgetreide gebraucht. Dabei handelt es ich vor allem um die drei Arten Weizen, Dinkel und Roggen. Die Ernte 2021 war schlecht: Sie fiel um rund 30 Prozent geringer aus als in durchschnittlichen Jahren. Da auch die Lagerbestände tief sind, werden nun 40 000 Tonnen an Brotgetreide importiert. Im Mai wurden 20 000 Tonnen importiert, der Rest im September und November. Gemäss Swiss Granum gibt es keine Brotgetreidekrise, sondern nur weniger als üblich. Der Mangel in der Schweiz habe nicht mit dem UkraineKrieg zu tun. Denn die Schweiz importiert das Brotgetreide nicht aus der Ukraine oder Russland, sondern aus dem nahen Ausland. Der Krieg hat jedoch Einfluss auf die Getreidepreise, die wegen Mangels stark ansteigen. Ende Juni hat die Branche die Ernterichtpreise 2022 für die Brotgetreide festgelegt. Sie sind die Grundlage für die Vermarktung der Ernte. Vor allem der Preis für Dinkel (62 Franken pro 100 Kilo) und Topweizen (57 Franken pro 100 Kilo) steigen um zwischen 3 Franken und 5 Franken pro Zentner. (uc)
Ein unerschrockenes Trio packt an «Bob’s Bar» bedient seit dem 7. Juli Gäste – auch am Foodtruck Drei Jungunternehmer eröffnen das nun noch einzige Restaurant der 5800 Einwohner zählenden Gemeinde Obfelden. Eher als Holzfäller oder Bärenjäger denn als Unternehmer im Gastrobereich würde man die drei bärtigen jungen Männer einschätzen. Doch das äussere Erscheinungsbild täuscht. Zwar haben die drei Jungunternehmer ehrbare Berufe erlernt, dennoch ist die Eröffnung des Lokals Bob’s Bar ein kleines Wagnis. Nino ist Geschäftsführer und für die Administration zuständig, Matthias fungiert als Barchef und Mike sorgt für Produktion und Unterhalt. Sie sind sich des Abenteuers bewusst und haben in den letzten Wochen und Tagen auch entsprechend viel gearbeitet. Es flogen ihnen nicht nur behördliche Hürden, sondern auch Termindruck und ziemlich viel Verantwortung um die Ohren. Zusätzlich haben sie die gesamte Inneneinrichtung nicht nur designt, sondern auch selbst hergestellt. Das meiste der Innendekoration stammt aus recyceltem Altmaterial. Einige durch Upcycling hergestellte Möbel sind Unikate und können in einem Showroom besichtigt und gekauft werden. Kein Wunder, dass sich die drei Inhaber nun auf die Eröffnung am 7. Juli um 17 Uhr, an der Dorfstrasse 129, in Obfelden, freuen. Die Neueröffnung der «Bob’s Bar» mit einem zusätzlichen
Sind bereit für ihre Gäste: Nino Pianezzi, Matthias Huber und Mike Vollenweider, Inhaber der «Bob’s Bar» in Obfelden. (Bild Martin Mullis) Foodtruck auf dem Parkplatz, welcher täglich hungrigen Abholern und Barbesuchern zur Verfügung steht, darf sicher als kleine Sensation bezeichnet werden. Immerhin wird die Bar als einziges Restaurant in der Gemeinde Obfelden dienen. Die coolen, bärtigen Wirte,
Nino, Mike und Matthias, freuen sich auf ihre künftigen Gäste und heissen alle herzlich willkommen. (mm) Bob‘s Bar Dorfstrasse 129, Obfelden, Donnerstag bis Sonntag; Foodtruck: Montag bis Sonntag (genaue Öffnungszeiten noch ausstehend). E-Mail: bob@ bobs-bar.ch, 0798118518. www.bobs-bar.com.