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Nord: Mitgliedertag in Hannover

Region Nord

Mitgliedertag der Region Nord in Hannover

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Am Nachmittag des 3. September begrüßte der Regionsvorstand Nord zahlreiche Kolleg:innen zum Mitgliedertag. Für einige war es ein freudiges Wiedersehen nach längerer Zeit, andere waren das erste Mal dabei und es entstand schnell eine heitere Stimmung unter den Teilnehmenden. Vom Hotel Kaiserhof aus begaben wir uns auf Spurensuche und folgten Robert Koch und damit der Medizingeschichte seiner Zeit durch die hannoversche Innenstadt. Ein Stadtführer, als Robert Koch verkleidet, brachte uns an historische Plätze und erzählte von der medizinischen Forschung gegen Ende des 19. Jahrhunderts sowie kleine Anekdoten aus „seinem“ Privatleben. Koch konnte den Lebenszyklus des Milzbranderregers erforschen und damit 1876 erstmals Mikroorganismen als Ursache von Infektionskrankheiten nachweisen. Wenige Jahre später wurde er weltberühmt durch die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums. Man darf nicht vergessen, dass damals Wundbrand und Sepsis noch nicht mit Antibiotika behandelt werden konnten und vielen Menschen oft nur durch Amputation das Leben gerettet werden konnte. Viele verstarben zudem an Tuberkulose und anderen infektiösen Krankheiten. Auf Basis von Kochs Erkenntnissen konnte man durch „Desinfizieren und Isolieren“ deren Ausbreitung eindämmen. Unser Stadtführer berichtete bildreich von Forschungsarbeiten, die seinerzeit mit einfachsten Methoden durchgeführt werden mussten. Kein Vergleich zu heute, wo wir auf dieses Wissen aufbauen können und uns modernste Technik zur Verfügung steht. Die Menschen versuchten seinerzeit, sich mit naturheilkundlichen Mitteln und auch allerlei „Hexenwerk“ zu heilen. Robert Koch berichtete unter anderem von besonders „aufbereiteter“ Alraune, die im Volksmund nicht umsonst auch „Henkerswurzel“ genannt wurde. Auch wusste Koch von bekannten, aber auch unbekannteren genialen Medizinern zu erzählen. So zum Beispiel von „Doktor Eisenbarth“, der durch seine Heilerfolge als fahrender Wundarzt und „Starstecher“ so großen Ruhm erlangte, dass er vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. zum Hofrat und Hof-Augenarzt ernannt wurde. Nach diesem interessanten und auch amüsanten Rundgang sputeten wir uns, ins Hotel zurückzukehren. Dort erwarteten uns nicht nur Kaffee und Snacks, sondern ein lebhafter Austausch über die gewerkschaftliche Arbeit von ADEXA, den unsere ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Regionsvorstandes Nord anregten. Jutta Brielich, Vorstandsmitglied des European Association of Pharmacy Technicians (EAPT), berichtete über den Beruf der PTA im europäischen Ausland. Susanne Peters und Ulla Odendahl beleuchteten den zeitlichen Verlauf und einige Themen aktueller Verhandlungen der Tarifkommission. Hierzu wurde viel nachgefragt und es gab sehr rege Diskussionen zu aktuellen Problemen der Mitarbeitenden und um zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes in den öffentlichen Apotheken. Auch um den Berufsnachwuchs drehten sich viele Gedanken der Teilnehmenden. Der Personalmangel macht unserer Branche wie auch dem gesamten Gesundheitssystem zu schaffen und es gibt kaum Aussicht auf zeitnahe Entspannung der Situation.

Wikipedia Wikipedia: Wilhelm Fechner

Der Mediziner, Mikrobiologe und Hygieniker Robert Koch um 1900 – und verkörpert durch einen Stadtführer in Hannover. Bildtafel aus „Die Ätiologie der Milzbrand-Krankheit, begründet auf die Entwicklungsgeschichte des Bacillus Anthracis“ von 1876.

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