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PJ in einer empfehlens werten Ausbildungsapotheke

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Im September 2022 wurden Apothekerin Hiltrud Lünsmann und ihr Team durch einen Beitrag in der Deutschen Apotheker Zeitung freudig überrascht: Die Apotheke zum Ritter St. Georg in Hamburg ist für 2020 vom BPhD als eine der drei „empfehlenswerten Ausbildungsapotheken“ ausgezeichnet worden.
Als Begründung hieß es vom BPhD: „Als PhiP fühlte man sich in der Apotheke zum Ritter St. Georg gut aufgehoben, nicht zuletzt, weil es regelmäßig Ausbildungsgespräche gab und hier praktische, aber auch rechtliche Themen ausführlich behandelt wurden.“ Ende Oktober 2022 konnte ich dazu mit Inhaberin Lünsmann und mit Julia Niesert, die dort gerade ihr PJ absolviert hatte, sprechen: Die Apotheke zum Ritter St. Georg bildet regelmäßig aus, meist sind es zwei PhiP pro Jahr für jeweils sechs Monate. Denn viele PhiP splitten ihr PJ auf und gehen entweder in die Industrie – wie Julia Niesert – oder in eine Krankenhausapotheke. Bei der Auswahl von Bewerber:innen achte sie vor allem auf die Motivation, sagt Lünsmann. „Es muss nicht unbedingt das beste Zeugnis sein. Mir ist wichtig, dass die oder der PhiP ins Team passt. Da höre ich auf mein Bauchgefühl.“ Etwa die Hälfte der Praktikant:innen kam über die Jahre übrigens aus Süddeutschland – so wie auch Julia Niesert, die in Regensburg Pharmazie studiert hat und ihr drittes Staatsexamen in München absolvieren wird. Besonders gut gefallen habe ihr das Teamklima und die Kollegialität von Anfang an, berichtet die angehende Apothekerin. „Und jeder im Team hat versucht, mir noch etwas beizubringen.“ Bei der Suche nach einer Ausbildungsapotheke hat sich Niesert allerdings nicht auf die Empfehlungen des BPhD gestützt. „Ich fand den Internetauftritt gut und habe mich daraufhin beworben.“ Für eine gute Ausbildung sei es wichtig, sich Zeit zu nehmen, betont Lünsmann. Positiv sei auch, dass die fünf Approbierten in ihrem Team aus verschiedenen Generationen stammen. So ergebe sich eine gute Kombination aus Berufserfahrung einerseits und Nähe zu den eigenen Prüfungen andererseits, sind sich Lünsmann und Niesert einig. Eine der angestellten Apotheker:innen ist jeweils für die Ausbildung der PhiP zuständig. Wird Julia Niesert nach ihrer Approbation in der öffentlichen Apotheke arbeiten? Vor dem PJ sei sie noch unentschlossen gewesen, aber inzwischen sei das doch recht wahrscheinlich. Auch an Hamburg als Arbeitsort hat sie Gefallen gefunden. Was Inhaberin Lünsmann noch bewegt: Es sei für sie viel einfacher, angestellte Apotheker:innen zu finden als PTA. Vielleicht würde ja eine entsprechende Bewertung als „Empfehlenswerte Ausbildungsapotheke“ für das PTAPraktikum (und die PKA-Ausbildung) das Ausbildungsengagement fördern? Hier besteht Hoffnung, dass mit dem PTA-Reformgesetz, einer baldigen flächendeckenden Schulgeldfreiheit und möglicherweise auch einer Ausbildungsvergütung während der Fachschulzeit demnächst mehr PTA-Nachwuchs in die Apotheken kommt.