medianet 10.06.2022

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RETAIL

Freitag, 10. Juni 2022

medianet.at

© Johannes Brunnbauer

KARRIERE

Preisinflation Benzin und Diesel kosten den Großhandel um fast 60% mehr als noch vor einem Jahr – eine Teuerung, die freilich in weiterer Folge auch die Verbraucher trifft.

Gerold Idinger © APA/Herbert Neubauer

Unilever Rochade bei Unilever: Nach über drei Jahren als Geschäftsführer von Unilever Austria wechselt Nikolaus Huber (43) unternehmensintern in eine europäische Führungsrolle; seine Nachfolger als Österreich-Chef übernimmt mit 1. Juli Gerold Idinger (42). Der studierte Betriebswirt ist seit 2004 im Unternehmen und verantwortet aktuell seit Anfang 2018 als Customer Director das Geschäft von Unilever im österreichischen Lebensmittel- und Drogerie­ fachhandel.

Großhandelspreise kaum gesunken © Backaldrin

Die Jahresveränderungsrate ging im Mai nur leicht zurück. Größter Teuerungsfaktor bleiben die festen Brennstoffe.

Wolfgang Daume backaldrin backaldrin Österreich hat einen neuen Verkaufsleiter: Wolfgang Daume (50) verantwortet seit 1. Juni sämtliche Vertriebs­ agenden des internationalen Backgrundstoffherstellers für Österreich. Der gebürtige Linzer ist ein Branchenkenner: Nach über acht Jahren bei Resch&Frisch und weiteren neun Jahren bei Haubi’s wechselte Daume 2018 zu Bridor, wo er rasch vom Sales Manager zum Area Manager und schließlich zum Regional Director CEE South aufstieg, ehe er nun zu backaldrin wechselte.

WIEN. Anders als die Inflationsrate, die sich für Mai auf einem Jahrzehntehoch von acht Prozent befindet, ist der Anstieg der Großhandelspreise für das vergangene Monat leicht rückläufig: Die Jahresveränderungsrate ging von 26,0% auf 25,1% zurück. Eine frohe Kunde ist das angesichts des hohen Niveaus mitnichten – Experten hatten auf einen deutlicheren Rückgang gehofft. Dass dieser ausgeblieben ist, kann gleichzeitig als früher Indikator gegen ein substanzielles Sinken der Inflationsrate im Juni gesehen werden. Wer viel heizt, brennt „Den größten Einfluss hatten feste Brennstoffe mit einem Preiszuwachs von 110,2 Prozent, aber auch bei den Lebensmitteln gingen die Großhandelspreise nach oben. Da sich die Teuerung im Großhandel meist mit Verzögerung auf die Verbraucherpreise durchschlägt, gibt diese auch

einen Hinweis auf die weitere Entwicklung der allgemeinen Inflation“, erläutert Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria. Neben dem kräftigen Plus bei den Brennstoffen ging es im Jahresvergleich auch deutlich

Haupttreiber der Großhandelspreise Kategorie Anstieg Feste Brennstoffe +110,2% Sonstige +95,3% Mineralölerzeugnisse Düngemittel   +77,4% Eisen & Stahl   +67,2% Benzin & Diesel   +59,5% Altmaterial & Reststoffe   +28,5% Holz   +27,2% Gummi & Kunststoff   +25,7% Papier   +21,9% Bürobedarf   +21,9% Quelle: Statistik Austria

hinauf bei Mineralölerzeugnissen (95%), Düngemitteln und agrochemischen Erzeugnissen (77%), Eisen und Stahl (67%), Benzin und Diesel (60%) sowie Getreide, Saatgut und Futtermitteln (59,2%). Lebende Tiere kosteten im Vergleich zu Mai 2021 um 28% mehr, bei Milch waren es 16% und bei Obst zwölf Prozent mehr. Während die Preise für Fleisch, Milch und Eier auch gegenüber dem April weiter zulegten, haben sich Obst, Gemüse, Erdäpfel und lebende Tiere verbilligt. Taten statt Worte Die Politik gefordert sieht Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will: „Für viele Menschen und auch für viele Firmen geht sich das vorne und hinten nicht mehr aus. Es sind jetzt auch nationalstaatlich Taten gefragt, um dem Kostendruck der Konsumenten und der Wirtschaft effektiv entgegenwirken.“ (red)


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