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Die große Klimainitiative

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Neue Pharmalehre

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Urwald schaffen und Klima schützen

Der neu gegründete „Verein Klimainitiative“ von tele und acht Medienhäusern sucht Waldpaten für den Klimaschutz.

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••• Von Dinko Fejzuli und Petra Stückler

Bereits im Jahr 2019 ließ die TV-Zeitschrift tele aufhorchen, als die „tele-Klimainitiative“ ins Leben gerufen wurde. Mithilfe prominenter

Testimonials wurde ein Bewusstsein für die Dringlichkeit des Klimaschutzes geschaffen, darunter Roman Palfrader, Corinna Millborn und Hugo Portisch – mit durchwegs positivem

Feedback von Leserinnen und

Lesern, Kundinnen und Kunden. „Die Kampagne hat nie den moralischen Zeigefinger erhoben, sondern forderte mit einem eindringlichen Appell, endlich für den Klimaschutz aktiv zu werden“, erzählt tele-Geschäftsführer Hans Metzger im Gespräch mit medianet.

Klimaschutz forcieren

Die damalige Intention, der drohenden Klimakatastrophe entgegenzutreten, ist heute, drei Jahre später, dringender denn je. Und nun geht man einen Schritt weiter – Hans Metzger präsentiert den neuesten Streich, die Gründung des gemeinnützigen „Verein Klimainitiative“. „Wir haben uns entschlossen, der Idee ein Gefäß zu geben und die Zeitungen einzubinden; Grundgedanke war auch, etwas Interaktives zu machen“, schildert Metzger die Entstehung des Zusammenschlusses der acht Trägermedien von tele, darunter Styria Media Group (Kleine Zeitung, Die Presse), Niederösterreichisches Pressehaus (NÖ Nachrichten, BVZ), Wimmer Medien (OÖ Nachrichten), Salzburger Nachrichten, Moser Holding (Tiroler Tageszeitung) und Russmedia (Vorarlberger Nachrichten, Die Neue).

Die erste Aktion des Vereins mit dem Titel „Mehr Urwald für Österreich“ ist kürzlich erfolgreich angelaufen. Ziel ist es, Nutzwald mithilfe von Spenden aus dem Rhythmus von Schlägern und Neupflanzungen herauszunehmen. Ab einem Euro pro Quadratmeter wird ein Stück Wald die nächsten 100 Jahre in Frieden gelassen.

Alte Bäume binden mehr CO2 „Die Bäume dürfen alt werden, sie binden dadurch viel mehr CO2, als das junge Bäume tun könnten, und das ein Jahrhundert lang. Uns wird von unserem Partner, dem Stift Altenburg bei Horn in Niederösterreich, garantiert, dass hier in diesem Zeitraum kein Holzertrag herausgezogen wird“, versichert Metzger.

Den ersten Hektar haben die Klimaschützer schon in kürzester Zeit beisammen, es warten noch weitere Hunderte Hektar Wald auf stolze neue Klimaschutz-Aktivisten. „Wir suchen für die Aktion noch weitere Waldgebiete in ganz Österreich, die wir mithilfe der Spenderinnen und Spender freikaufen wollen“, erklärt der tele Geschäftsführer.

Gesunder Wald nutzt allen

Doch wie kommt man zu einen Quadratmeter Wald? Auf der Website urwälder.at steht ein Formular bereit. Sobald es ausgefüllt ist, bekommt man die Kontonummer des Vereins zugesandt. Das eingehende Geld kommt den Waldbesitzern zugute und dient als Ertragsersatz, den sie für die Bewirtschaftung des Waldes erhalten würden. „Wir haben uns bewusst für den Schutz der österreichischen Wälder entschieden. Denn ein bestehender Wald mit einem gesunden Boden ist ein Vehikel, das sehr schnell CO2 speichern kann, und das Thema Baum hat für Printmedien eine ganz besondere Bedeutung, weil wir ohne Pa-

Wir haben uns entschlossen, der Idee ein Gefäß zu geben und die Zeitungen einzubinden; Grundgedanke war auch, etwas Interaktives zu machen.

Hans Metzger

Geschäftsführer tele

Urwald

Wird ein Wald nicht bewirtschaftet, braucht er viele Jahrzehnte, um zu einem Urwald zu werden. Jeder Waldpate garantiert der grünen Lunge 100 Jahre Ruhezeit.

100

Jahre

1 €

Patronanz

Die Patronanz über Waldflächen, die dauerhaft geschützt werden und so zu Urwäldern werden, kann man um nur einen Euro pro m² Wald übernehmen.

pier nicht erscheinen würden“, erklärt Metzger die Idee. „Wir müssen jetzt handeln. Denn unsere Naturräume bringt uns niemand zurück, wenn sie einmal verschwunden sind. Ich danke allen tele-Mitgesellschafterinnen und Gesellschaftern für das gemeinsame ‚Ja‘ zu dieser neuen Initiative! Möge die Begeisterung nun auf unsere Leser überspringen“, sieht auch Hermann Petz, Vorstandsvorsitzender der Moser Holding, großen Bedarf zum Handeln. Gemeinsam wollen die acht Medienbetriebe ihre Möglichkeiten ausschöpfen und die Menschen dazu bewegen, sich zu engagieren.

Auch der Geschäftsführer der Kleinen Zeitung, Thomas Spann, ist davon überzeugt: „Der Verein Klimainitiative bietet eine starke Plattform zum Thema Nachhaltigkeit. Dieses Thema stellt eine globale Herausforderung dar, der wir als regionales Medium begegnen möchten. Wir als Kleine Zeitung werden unsere Reichweite und die tragfähige Verbindung zu unserer Community nutzen, um Klima- und Umweltschutz gemeinsam mit unserer Leserinnen- und Leserfamilie zu unterstützen.“

Ausbau der Redaktionen

Da es hier keine rasche Lösung und auch kein schnelles Ende gibt, zeigt sich laut Metzger der deutliche Bedarf an eigenen Klimaschutz-Ressorts in den österreichischen Medien. „Die Redaktion eines Partnermediums hat betroffen festgestellt, dass wir von tele beim Thema Klima schon viel weiter sind als man selbst. Es ist dann sehr schnell die Entscheidung gefallen, ein eigenes Ressort einzurichten und gestärkt viel intensiver über das Thema zu berichten“, freut sich Metzger über jeden Fortschritt. Und den gibt es durchaus schon, zum Beispiel bei der APA (siehe Seite 7).

Gebündelte Kräfte

Außerdem habe man mit einem Partner, der Pro7Sat1 Puls 4 Gruppe, einen starken Unterstützer der Aktion gefunden. Beim 4Gamechangers-Festival Ende Juni werde dem Projekt eine prominente Bühne geboten. tele stellt für seine seit drei Jahren intensiv kommunizierte Klimainitiative auf allen eigenen Medienkanälen und im Rahmen der Vereinsaktivitäten in den damit verbundenen Medien – gedruckt, Online, Mobile, im Fernsehen und Radio – redaktionelle Flächen und Werbeflächen für den aktiven Klimaschutz zur Verfügung.

Klimarettung

Das Buch zur tele-Klimainitiative zeigt Wege auf, wie jeder Einzelne etwas für die Rettung unseres Planeten tun kann. Es ist dringender denn je.

Ich danke allen tele-Mitgesellschafterinnen und Gesellschaftern für das gemeinsame ‚Ja‘ zu dieser neuen Initiative! Möge die Begeisterung nun auf unsere Leser überspringen.

Hermann Petz

Vorstandsvorsitzender Moser Holding

© Franz Oss

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© Robert Wählt © APA/Roland Schlager

Klima im Mindset

Ob Politik, Kultur oder Sport – das Thema Klima sollte in den Redaktionen ein Querschnittsthema sein.

OXFORD. Die ORF-Journalistin Vanessa Gruber ist die APAAlfred Geiringer-Stipendiatin des Jahres 2022. Der von der APA – Austria Presse Agentur gestiftete Fonds zur journalistischen Weiterbildung dient der Förderung des Qualitätsjournalismus und ermöglicht einen dreimonatigen Studienaufenthalt an der Universität Oxford sowie die Teilnahme am exklusiven „Journalism Training Programme“ der Thomson Reuters Foundation.

Grubers Forschungsprojekt wird analysieren, wie sich Medienhäuser dem Thema Klimajournalismus widmen, vor allem im Hinblick auf redaktionelle Abläufe und Strukturen. Die gebürtige Salzburgerin ist seit 2015 für den ORF tätig, derzeit in der Redaktion der „Zeit im Bild“. Sie studierte an der Universität Wien sowie an der FH Burgenland, wo sie einen Master (Digitale Medien und Kommunikation) erwarb.

Doch auch in der APA selbst ist das Klima-Thema weit oben auf der Agenda. Seit 2021 arbeitet ein ressortübergreifendes Klima-Kompetenz-Team zusammen, um dem Thema in all seinen Facetten gerecht zu werden. „Der Klimawandel berührt die Themenlage in allen journalistischen Ressorts – diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen“, so APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger zu den Beweggründen, ein solches themenorientiertes Team zu gründen. Das APA-Klima-Team setzt sich aus allen Fachgebieten – von Politik, über Kultur zur Wissenschaft bis Wirtschaft – zusammen. Neben aktueller Berichterstattung zu Klimapolitik, nachhaltiger Technologie und Verbraucheraspekten wird auch ein Schwerpunkt auf Klimadaten gelegt. Und die TextBerichterstattung wird multimedial mit Grafiken, Fotos und Videos komplettiert.

Für jeden verständlich

Die Leiterin des Klima-Teams, das auch den Kontakt zu internationalen Initiativen und Organisationen pflegt, etwa dem Climate Journalism Network an der Universität Oxford, Sandra Walder: „Wir brechen das große Thema Klimakrise in kleinere, greifbarere Geschichten herunter, um es besser erklärbar zu machen.“

Zudem möchte man das Basiswissen zu klimarelevanten Fakten erhöhen. „Als plakatives Beispiel: Jeder spricht über CO2, aber die wenigsten könnten definieren, was es ist“, so Walder.

Das „Klima-Glossar“ erklärt deshalb klimarelevante Ausdrücke in Form von Hintergrundberichten in leicht verständlicher Sprache. (red)

Spezialistinnen

APA-Alfred-Geiringer-Stipendiatin Vanessa Gruber (ORF) forscht zum Thema Klimajournalismus und Medienhäuser. Sandra Walder leitet das APAKlima-Team.

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Der Branchen-Award mit dem „Wow-Effekt“

Im September werden die besten Medialeistungen prämiert. MA-Präsident Marcus Zinn über Neuerungen.

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Manfred Perterer

Auszeichnung Der Chefredakteur der Salzburger Nachrichten, Manfred Perterer, wurde mit dem vom Land Salzburg vergebenen René Marcic Preis ausgezeichnet. Seit 1995 ist er bei den SN, seit 2006 Chefredakteur. In dieser Rolle habe er gerade in der Coronakrise stets verantwortungsvoll, mit Klarheit und Standfestigkeit berichtet.

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