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Freitag, 11. Februar 2022

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Kein Winterwunder, aber es geht bergauf Trotz Steigerungen lagen die Nächtigungszahlen im Dezember erst bei der Hälfte des Niveaus vor der Pandemie.

© Österreich Werbung/Christian Lendl

Fokusbereiche Lisa Weddig, ÖW-Geschäftsführerin: „Besonderes Augenmerk legt die ÖW heuer auf Städtetourismus und Tagungsbranche. Zwei Bereiche, die von der Pandemie nach wie vor am meisten betroffen sind.“

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uf und zu – der ständige Wechsel von Lockdowns, Öffnungen, Teilöffnungen, die Unsicherheit ob der aktuellen Corona-Maßnahmen und Regeln für Touristen, die Angst vor der nächsten Welle – das alles hat tiefe Narben auch im heimischen Fremdenverkehr hinterlassen. Im Jahr 2019/20 ging sich noch eine beinahe normale Wintersaison aus, bevor man am 16. März die Notbremse zog. Das Unheil durch die Sorglosigkeit einiger AprésSki-Partymacher und die daraus

resultierenden Infektionen war da bereits angerichtet. Natürlich blieb das im Hinterkopf hängen. Und dann wurde die Vorjahressaison de facto eine Nullnummer. Und dann kam Omikron Noch im vergangenen Herbst regten sich leise Hoffnungen auf den Winter 2021/22, auf eine bessere Buchungslage inklusive dementsprechender Umsätze. Delta und die aufkommende Omikron-Variante samt dem Lockdown ab 22. November holten die Branche in die harte Pandemie-Realität zurück. Pis-

ten, Lifte und Zimmer blieben weitgehend leer. Damit ergab sich im November und Dezember 2021, so die Zahlen des Wifo, ein fettes Minus von 43,6% im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018/19. Ist das Glas trotzdem halbvoll? Immerhin verbrachten Gäste 9,4 Mio. Nächte in diesen beiden Monaten in Österreich, also erheblich mehr Menschen als noch im Katastrophenjahr 2020/21. Im Dezember 2021 kamen einige der schmerzlich vermissten Touristen aus dem Ausland zurück: Deutsche nächtigten

2,7 Mio. Mal in Österreich, gefolgt von Besuchern aus den Niederlanden (699.000), Belgien (160.000) und Tschechien (149.000). Dennoch vermeldet die Österreich Werbung ein hohes Minus von 49,7% bei den Nächtigungen im Vergleich zu 2019, bei den Ankünften sind es sogar 60,8% weniger. Seit Mitte Dezember, dem Ende des bisher letzten Lockdowns in Österreich, geht es bergauf. Die Nachfrage hat sich nach Weihnachten rascher erholt als erwartet, vermelden die Experten des Wifo Anfang Feb-


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