


Herausgegeben von
Elke Doppler und Michaela Kronberger
Kapitel 1
Kapitel 3
Kapitel
Kapitel 8
11
Gleich vorweg: Dieses Buch ersetzt nicht den Besuch unserer Dauerausstellung! Aber es kann helfen, die wichtigsten Eindrücke danach in Erinnerung zu behalten. Alle 13 Kapitel –vom Naturraum Wien bis in die Gegenwart –werden hier kurz mit Raumansichten und ausgewählten Objekthighlights vorgestellt. Und natürlich auch die Halle mit dem Praterwal und weiteren Großobjekten. Die einleitenden Kapiteltexte werden durch Kommentare ergänzt. Darin erläutern die Kurator:innen, welche Leitgedanken bei der Konzeption der jeweiligen Kapitel entscheidend waren, wo Schwerpunkte gesetzt wurden und wie sich das auf die Gestaltung ausgewirkt hat. Als Bonusmaterial informieren Stadtkarten und Infografiken über Wiens Geschichte. Kurzum: das Wichtigste auf einen Blick – prägnant und präzise. „Dauerausstellung To Go“ eben.
Wo kann man gut leben? Wo bietet die Natur ideale Bedingungen? Solche Fragen waren vor etwa 8.000 Jahren für die Menschen ausschlaggebend, als sie die Gegend des heutigen Wien besiedelten.
Die hügelige Landschaft an der Donau und an den Wienerwaldbächen ermöglichte eine vielfältige Nutzung. Ab der Steinzeit ließen sich daher mehrere Gesellschaften in diesem Gebiet nieder. Wie sie lebten, kann aus archäologischen Funden erschlossen werden.
Die jeweiligen Siedlungsplätze wurden jedenfalls bewusst ausgewählt. Gebrauchsgegenstände liefern den Beweis, dass es schon damals einen überregionalen Austausch von Waren und Technologien gab.
Das Verhältnis der Menschen zur Natur wandelte sich mit der Ankunft der Römer. Sie schufen die ersten stadtähnlichen Zentren in der Region und veränderten die Landschaft stark nach ihren Bedürfnissen. Später siedelten sich andere Gesellschaften hier an. Die verlassenen römischen Gebäude blieben vielfach ungenützt.
Röntgengasse
Schuhbrecherinwald
Satzberg
Nikolaiwiese St. Veit
Spohrstraße
Gemeindeberg
Steinzeit
35.000–3900 v. Chr.
Kupferzeit
3900–2200 v. Chr.
Bronzezeit
2200–800 v. Chr.
Eisenzeit
800–15 v. Chr.
Schönbrunn
Titlgasse
Jägerhausgasse
Maurer Antonshöhe
Tullnertalgasse Gatterederstraße
Am Brigittenauer Sporn Leopoldau
Nussdorfer Straße Wertheimsteinpark
Steindlgasse
Reitschulgasse
Mariahilfer Gürtel
Burgstall Tivoligasse
Eichenstraße
Inzersdorf Wallgasse
Geblergasse Hernals Csokorgasse
Großmarktstraße
Plankengasse
Rasumofskygasse
Landstraße
Simmeringer Hauptstraße
Schmidgunstgasse
Grundäckergasse
Unterlaa
Praterspitz
Herrenhäufel
im Wiener Raum v. Chr.
1200: 10.000
Steinzeit
Kupferzeit
Bronzezeit
Eisenzeit
Rinderbestand nach Herkunft
um 70 v. Chr. in %
Kleinwüchsiges lokales
Großwüchsiges
Bestimmbare
Das Naturraummodell in der Mitte des Raumes zeigt sowohl die historische Stadtentwicklung als auch die Veränderungen der Landschaft. Korrespondierend dazu werden in Vitrinen
Fundstücke von frühen Gesellschaften präsentiert, die in Wien siedelten. Als Zeugen des Alltagslebens stehen sie für Themen, die die Menschen bis heute bewegen.
Die Erzählung unserer Dauerausstellung dreht sich um Wien. Daher wählten wir als zentrales Objekt am Beginn ein Großmodell von Wien, auf dem filmisch in wenigen Minuten der Wandel der Landschaft und der Besiedelung bis in die Jetztzeit gezeigt wird. Dabei setzt die Erzählung vor etwa 15 Millionen Jahren ein, also noch lange bevor sich die ersten Menschen in Wien ansiedelten. In dieser Zeit bildete sich der Naturraum heraus, der für die Entwicklung der Stadt maßgeblich war und sie bis heute prägt.
Vom Großmodell und dem Naturraum ausgehend war uns gerade beim Thema Umwelt der Brückenschlag ins Heute besonders wichtig. Denn die Frage, wie wir als Menschen mit unserer Umgebung umgehen wollen, ist aktuell bedeutender denn je. Sie ist daher das Thema einer eingangs platzierten Wandinstallation, die am Beispiel des Karlsplatzes den Umgang mit diversen Umweltproblematiken in der Vergangenheit und bis heute zum Inhalt hat. Ergänzt wird dieses Format von einem Film zu den Umweltbewegungen rund um Fridays for Future .
Die über die Jahrtausende im Wiener Raum siedelnden Gesellschaften haben ihren Auftritt in den Vitrinen an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Sie zeigen gezielt ausgewählte Fundstücke, die mit den sozialen und historischen Entwicklungen der jeweiligen Zeit in Zusammenhang gebracht werden. Hier war es uns wichtig, Themen anzuschneiden, die in der Dauerausstellung immer wieder vor kommen: Wohnen, Klima, Migration, Genderfragen und vieles mehr. Wie Menschen mit den Hinterlassenschaften vergangener Gesellschaften umgehen, wird besonders in den Vitrinen zur Frühgeschichte behandelt.
Sophie Insulander, Kuratorin im Kapitel „Naturraum und frühe Siedlungen“
Opfer eines
Stoßzahn eines Mammuts, um 33.000–11.000 v. Chr. Mit dem Ende der Eiszeit starben die riesigen Säugetiere in unseren Breiten aus.
Beinspirale aus dem Grab eines 16-jährigen Mädchens, um 1600–1500 v. Chr. Schmuck aus dem wertvollen
Material Bronze sollte den sozialen Rang eines Menschen auch im Jenseits erkennbar machen.
Diese silberne Bügelfibel, wahrscheinlich Teil eines Gürtelgehänges, gehörte wohl einer hochrangigen Persönlichkeit, um 550–575.
Gefäß aus Keramik aus einem Brandgrab, um 1200–1100 v. Chr. Die Deutung ist nach wie vor schwierig.
Ist es ein kultischer Gegenstand oder ein Saugfläschchen in Tierform?
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