Wien. Meine Geschichte | Dauerausstellung To Go

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Wien. Meine Geschichte Dauerausstellung To Go

Wien. Meine Geschichte Dauerausstellung

To Go

Herausgegeben von

Kapitel 1

Kapitel 3

Kapitel

Kapitel 8

11

Dauerausstellung To Go

Gleich vorweg: Dieses Buch ersetzt nicht den Besuch unserer Dauerausstellung! Aber es kann helfen, die wichtigsten Eindrücke danach in Erinnerung zu behalten. Alle 13 Kapitel –vom Naturraum Wien bis in die Gegenwart –werden hier kurz mit Raumansichten und ausgewählten Objekthighlights vorgestellt. Und natürlich auch die Halle mit dem Praterwal und weiteren Großobjekten. Die einleitenden Kapiteltexte werden durch Kommentare ergänzt. Darin erläutern die Kurator:innen, welche Leitgedanken bei der Konzeption der jeweiligen Kapitel entscheidend waren, wo Schwerpunkte gesetzt wurden und wie sich das auf die Gestaltung ausgewirkt hat. Als Bonusmaterial informieren Stadtkarten und Infografiken über Wiens Geschichte. Kurzum: das Wichtigste auf einen Blick – prägnant und präzise. „Dauerausstellung To Go“ eben.

Ein Ort mit Perspektive Naturraum und

frühe Siedlungen

Wo kann man gut leben? Wo bietet die Natur ideale Bedingungen? Solche Fragen waren vor etwa 8.000 Jahren für die Menschen ausschlaggebend, als sie die Gegend des heutigen Wien besiedelten.

Die hügelige Landschaft an der Donau und an den Wienerwaldbächen ermöglichte eine vielfältige Nutzung. Ab der Steinzeit ließen sich daher mehrere Gesellschaften in diesem Gebiet nieder. Wie sie lebten, kann aus archäologischen Funden erschlossen werden.

Die jeweiligen Siedlungsplätze wurden jedenfalls bewusst ausgewählt. Gebrauchsgegenstände liefern den Beweis, dass es schon damals einen überregionalen Austausch von Waren und Technologien gab.

Das Verhältnis der Menschen zur Natur wandelte sich mit der Ankunft der Römer. Sie schufen die ersten stadtähnlichen Zentren in der Region und veränderten die Landschaft stark nach ihren Bedürfnissen. Später siedelten sich andere Gesellschaften hier an. Die verlassenen römischen Gebäude blieben vielfach ungenützt.

Urgeschichtliche Fundstellen

Röntgengasse

Schuhbrecherinwald

Satzberg

Nikolaiwiese St. Veit

Spohrstraße

Gemeindeberg

Steinzeit

35.000–3900 v. Chr.

Kupferzeit

3900–2200 v. Chr.

Bronzezeit

2200–800 v. Chr.

Eisenzeit

800–15 v. Chr.

Schönbrunn

Titlgasse

Jägerhausgasse

Maurer Antonshöhe

Tullnertalgasse Gatterederstraße

Leopoldsberg

Am Brigittenauer Sporn Leopoldau

Nussdorfer Straße Wertheimsteinpark

Steindlgasse

Reitschulgasse

Mariahilfer Gürtel

Burgstall Tivoligasse

Eichenstraße

Inzersdorf Wallgasse

Geblergasse Hernals Csokorgasse

Großmarktstraße

Plankengasse

Rasumofskygasse

Landstraße

Simmeringer Hauptstraße

Schmidgunstgasse

Grundäckergasse

Unterlaa

Praterspitz

Herrenhäufel

Breitenlee
Aspern
Oberlaa

Werkstoffe der Urgeschichte

im Wiener Raum v. Chr.

1200: 10.000

Anzahl Fundstellen im heutigen Stadtgebiet

Steinzeit

Kupferzeit

Bronzezeit

Eisenzeit

Rinderbestand nach Herkunft

um 70 v. Chr. in %

Kleinwüchsiges lokales

Großwüchsiges

Bestimmbare

Wien im Zentrum

Das Naturraummodell in der Mitte des Raumes zeigt sowohl die historische Stadtentwicklung als auch die Veränderungen der Landschaft. Korrespondierend dazu werden in Vitrinen

Fundstücke von frühen Gesellschaften präsentiert, die in Wien siedelten. Als Zeugen des Alltagslebens stehen sie für Themen, die die Menschen bis heute bewegen.

Die Erzählung unserer Dauerausstellung dreht sich um Wien. Daher wählten wir als zentrales Objekt am Beginn ein Großmodell von Wien, auf dem filmisch in wenigen Minuten der Wandel der Landschaft und der Besiedelung bis in die Jetztzeit gezeigt wird. Dabei setzt die Erzählung vor etwa 15 Millionen Jahren ein, also noch lange bevor sich die ersten Menschen in Wien ansiedelten. In dieser Zeit bildete sich der Naturraum heraus, der für die Entwicklung der Stadt maßgeblich war und sie bis heute prägt.

Vom Großmodell und dem Naturraum ausgehend war uns gerade beim Thema Umwelt der Brückenschlag ins Heute besonders wichtig. Denn die Frage, wie wir als Menschen mit unserer Umgebung umgehen wollen, ist aktuell bedeutender denn je. Sie ist daher das Thema einer eingangs platzierten Wandinstallation, die am Beispiel des Karlsplatzes den Umgang mit diversen Umweltproblematiken in der Vergangenheit und bis heute zum Inhalt hat. Ergänzt wird dieses Format von einem Film zu den Umweltbewegungen rund um Fridays for Future .

Die über die Jahrtausende im Wiener Raum siedelnden Gesellschaften haben ihren Auftritt in den Vitrinen an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Sie zeigen gezielt ausgewählte Fundstücke, die mit den sozialen und historischen Entwicklungen der jeweiligen Zeit in Zusammenhang gebracht werden. Hier war es uns wichtig, Themen anzuschneiden, die in der Dauerausstellung immer wieder vor kommen: Wohnen, Klima, Migration, Genderfragen und vieles mehr. Wie Menschen mit den Hinterlassenschaften vergangener Gesellschaften umgehen, wird besonders in den Vitrinen zur Frühgeschichte behandelt.

Sophie Insulander, Kuratorin im Kapitel „Naturraum und frühe Siedlungen“

Opfer eines

Klimawandels

Stoßzahn eines Mammuts, um 33.000–11.000 v. Chr. Mit dem Ende der Eiszeit starben die riesigen Säugetiere in unseren Breiten aus.

Schwerwiegende Tracht

Beinspirale aus dem Grab eines 16-jährigen Mädchens, um 1600–1500 v. Chr. Schmuck aus dem wertvollen

Material Bronze sollte den sozialen Rang eines Menschen auch im Jenseits erkennbar machen.

Wertvolle Grabbeigaben

Diese silberne Bügelfibel, wahrscheinlich Teil eines Gürtelgehänges, gehörte wohl einer hochrangigen Persönlichkeit, um 550–575.

Archäologisches Rätsel

Gefäß aus Keramik aus einem Brandgrab, um 1200–1100 v. Chr. Die Deutung ist nach wie vor schwierig.

Ist es ein kultischer Gegenstand oder ein Saugfläschchen in Tierform?

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