UNI FRIZZ Frankfurt Sommersemester 2023

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›› Gratis 2023 D as Magazin für Studierende | Sommersemester UNI LOGO GESUNDHEITSAMT FFM ZENTRIERT NEGATIV WEISS LOGO GESUNDHEITSAMT FFM ZENTRIERT | NEGATIV WEISS Interesse? E-Mail schreiben an: praktika.amt53@stadt-frankfurt.de Praktikum im Gesundheitsamt Frankfurt am Main, Seite 7 VOLL POWER –VOLL DU ANZEIGE ZUKUNFT DER UAS Der Präsident im Interview FRISCHE LUFT Festivals und Feste „ES GEHT UMS GANZE“ Das IfS wird 100 Jahre alt

Wir machen Hessen mobil

Deine Ausbildung bei Hessen Mobil: mehr als nur ein sicherer Job

Hessen Mobil plant, baut, betreibt und managt das übergeordnete Straßennetz in Hessen – von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen bis hin zu Radwegen. Als zukunftsorientierte, familienfreundliche Landesbehörde legen wir Wert auf flexibles Arbeiten und eine Kultur, die Wertschätzung, Vielfalt und Weiterbildung fördert.

In 62 betrieblichen Ausbildungsstätten an verschiedenen Standorten in Hessen bieten wir jedes Jahr zum 1. August Ausbildungsplätze in fünf Berufen an. Beliebt ist auch unser praxisnahes „Studium on the Job“. Was Dich erwartet? Abwechslung, Verantwortung und attraktive Karrieremöglichkeiten – etwa eine Laufbahnausbildung im technischen oder Verwaltungsbereich.

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24 IMPRESSUM

FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag

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ISSN: 0946-5537

04 FORUM

Praktikum im Gesundheitsamt, Studierende am Theater, Zukunft der Druckerei Dondorf

12 „WIR BRAUCHEN EINEN FREUNDLICHEREN CAMPUS“

Der neue Frankfurt UAS-Präsident Kai-Oliver Schocke im Interview

14 „ES GEHT UMS GANZE“

Das Institut für Sozialforschung feiert 100. Geburtstag

16 MIT ALLEN SINNEN Porträt des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik

18 VOM EBBELWEI-EXPRESS BIS INS CASINO

Ungewöhnliche Jobs für Studierende

20 VORSCHAU

Alle Termine für Kino, Konzerte, Theater und Museen

Alles über Repair-Cafés

TICKETHOTLINE: 0640450699855

Stabhochspringerin Sarah Vogel über den Spagat von Studium und Leistungssport

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UNI FRIZZ INHALT ››
Luft!
24 FESTIVALS Frische
26 SERVICE
28 GASTRO Ungewöhnlich speisen 30 ARENA
16 20
18 WWW.KONZERTBUERO-BAHL.DE ANALLENVORVERKAUFSTELLENODERONLINEUNTER TICKETS /GIESSENERKULTURSOMMER /KONZERTBUEROBAHL FOLGTUNSJETZT! ALLEINFOS,IMMERAKTUELL 2023 FRIEDBERG OPEN AIR SOMMER 23
30.08.|Schiffenberg GIESSEN 03.09.|Schiffenberg GIESSEN SG: PECIALUEST 24.08.|Schiffenberg GIESSEN 26.08.|Schiffenberg GIESSEN WITH SPECIAL GUESTS

Von Plan A bis Just White

›› 23.6.-25.6., 18.30 Uhr, Seewiese, Friedberg, friedberg-openair.de

Gold- und platinveredelte Studioalben, ausverkaufte Konzerte und beliebter TV-Host bei „Sing Meinen Song“ oder Coach bei „The Voice Of Germany“: Sänger und Songwriter Johannes Oerding ist endgültig in der deutschen Superstar-Liga angekommen. Sein aktuelles Album „Plan A“ erreichte (wieder mal) Platz 1 der deutschen Albumcharts. Der sympathische Musiker wird mit seiner Band am 23. Juni beim „Friedberg Open Air Sommer“ im Rahmen der „PLAN A”-Open Air-Tournee auftreten und bestimmt wieder für großartige Live-Momente sorgen. Für die neue Festivalreihe an der schönen Friedberger Seewiese ebenfalls bestätigt sind die legendäre „FFH Just White - die Megaparty ganz in weiß“ am 24. Juni sowie Schlagerikone Roland Kaiser, der die Reihe mit einem fulminanten Konzert am Sonntag, den 25. Juni beschließen wird.

TICKER

FRANKFURT LIEST EIN BUCH Streulicht

›› frankfurt-liest-ein-buch.de, 24.4.-7.5.

Welchen Erwartungen und Zuschreibungen sieht sich ein Arbeiterkind gegenüber? Wie gestaltet sich die Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit? Wie kann der Versuch gelingen, sich von der verinnerlichten Abwertung zu befreien? Diese Fragen stehen bei „Streulicht“, dem Debütroman von Deniz Ohde, im Fokus. Er bildet den Mittelpunkt der 14. Auflage von „Frankfurt liest ein Buch.“ Die Autorin, Jahrgang 1988, ist gebürtige Frankfurterin und studierte Germanistik in Leipzig. Sie wurde für Streulicht, dessen Handlung sich unter anderem rund um den Industriepark Höchst abspielt, mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Das Programm umfasst wie immer eine riesige Bandbreite von Formaten, vom Urban Sketching in FrankfurtHöchst über Silent Reading Parties bis hin zu diversen Veranstaltungen, bei denen Ohde vor Ort ist.

DISRUPTIVES POTENZIAL

›› Transcript Verlag, transcript-verlag.de/978-3-8376-5769-2

„Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren weltweit Gesellschaft, Wirtschaft und Alltag der Menschen verändern“. Die Diskussion um ChatGPT der vergangenen Wochen hat gezeigt, wie stichhaltig dieses Statement aus den aktuellen Förderrichtlinien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist. Über eher alarmierende Debatten zu den Auswirkungen von Programmen wie ChatGPT hinaus erfährt die Implementierung von Künstlicher Intelligenz in hochschuldidaktischen Kontexten immer größeres Interesse. KI hat das Potenzial, individualisierte Lernwege zu fördern und verspricht neue Lern-Lehr-Möglichkeiten. Der Sammelband „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ diskutiert die Chancen und Grenzen KI-gestützten Lernens und thematisiert ethische Bedenken genauso wie Studienindividualisierung, Learning Analytics und die Potenziale von KI für forschendes Lernen. Das Buch ist Open Access. Und was der neue Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences über ChatGPT denkt, erfahrt ihr im Interview auf S. 12/13.

Die geplante Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sorgt für Diskussionen. Vor allem die vorgeschlagene Mindestvertragslaufzeit bei Promotionen von drei Jahren steht in der Kritik. Insgesamt geht es um die mangelnde Planbarkeit wissenschaftlicher Karrieren sowohl vor als auch nach der Promotion. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann z.B. den Newsletter auf der Webseite mittelbau.net abonnieren. + + + Das Forschungslabor Nachkriegsmoderne der Frankfurt University of Applied Sciences wurde im Rahmen des GFB-Zukunftspreises mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro für das Projekt „Gut leben in großen Siedlungen“ prämiert. Der Große Frankfurter Bogen (GFB) ist ein Programm des Landes Hessen, das den Wohnungs- und Städtebau im Ballungsraum Frankfurt Rhein-Main fördert. Das Projekt der Frankfurter Hochschule widmet sich dem Thema Lebensqualität in Großwohnsiedlungen und der Frage, wie man bezahlbaren Wohnraum in den Quartieren der Nachkriegsmoderne erhalten und zugleich lebenswert und nachhaltig gestal-

ten kann. Das Projekt startete im März 2023 und läuft ein Jahr. + + + Prof. Volker Mosbrugger, ist mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden. In ihrer Laudatio wies Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg auf eine gemeinsame Leidenschaft von Johann Wolfgang Goethe und Mosbrugger hin: „Sie hätten stundenlang über Fossilien fachsimpeln können.“ Der Preisträger war von 2009 bis 2020 Direktor des Forschungsinstituts und des Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt. Die Goetheplakette wird seit 1947 an Dichter, Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens verliehen. + +

+ Die Bürger-Universität (buerger.uni-frankfurt.de) lädt auch in diesem Semester die Stadtgesellschaft ein, an der Forschung der Goethe-Universität teilzuhaben. Das Programm reicht von Fallbeispielen der interdisziplinären Rechtsmedizin über die Poetik-Vorlesung mit Clemens Setz bis hin zu Einblicken in die moderne Herzmedizin und Tumor-Patientenberatung.

frizz-frankfurt.de UNI FRIZZ FORUM ›› 04
FRIEDBERG OPEN AIR SOMMER
Wie verändert
KI die Hochschulen?
© Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
© Heike Steinweg © Thomas Leidig

BILDUNG,

BERUFSERFAHRUNG, BEKANNTSCHAFTEN Yugo-Studie zeigt, warum sich ein Studium (immer noch) lohnt

Aktuell hat man es als Studierender nicht leicht: erst die Covid-19-Pandemie und jetzt auch noch die Lebenshaltungskostenkrise. Doch trotz aller aktuellen Widrigkeiten gibt die große Mehrheit im Rahmen einer von Yugo initiierten Umfrage unter Studierenden an, dass sie ein Studium weiterhin für sinnvoll hält: Ganze 84 % der Befragten finden, dass sie ein Universitätsbesuch bei der Verwirklichung ihrer Berufswünsche unterstützt. Auch die Entwicklung von Soft Skills wie Teamarbeit, Zeitmanagement oder Networking werden geschätzt (69 %). Ein weiteres Argument sind die von der Uni angebotenen Praktika und andere praxisbezogene Möglichkeiten zur Vorbereitung auf den Beruf (69 %). Auch die Erfahrungen während des Studierendenlebens sind für viele ein entscheidender Pro-Faktor. 29 % der Befragten gaben sogar an, nur aus Spaß an der Sache zu studieren. Moritz Brandt, Area Manager von Yugo Deutschland, meint: „Die Unterstützung der Studierenden über die Vorlesungen hinaus ist wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Universitätserfahrung. Bei Yugo bieten wir daher im Rahmen unseres Live Your Best Life-Programms gemeinsame Veranstaltungen und Projekte an, um unseren Studierenden die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung zu geben. Mithilfe von Angeboten wie Bewerbungsschulungen, Karriereberatung, Coaching oder Empowerment wollen wir proaktiv auf die berufliche Laufbahn vorbereiten.“

MAINLY MOZART Ungewöhnlicher Konzertgenuss

›› 21.-30.4., mainly-mozart.de, hfmdk-frankfurt.de

Sechs Musikinstitutionen und Veranstalter aus Frankfurt haben mit Mainly Mozart ein neues Musikfestival für die Stadt und die Region Rhein-Main entwickelt. Vom 21. bis 30. April 2023 wird das Schaffen von Wolfgang Amadeus Mozart in verschiedensten Konzertformaten sowie aus unterschiedlichsten Perspektiven erlebbar sein. Mit dabei ist die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK). Sie lädt am 23.4. (15, 17, 19 Uhr) an drei ungewöhnlichen Orten in der Stadt mit drei verschiedenen Ensembles zu Kammermusik ein. Die Zuhörer:innen können so erfahren, wie das Jüdische Museum, das Logenhaus zur Einigkeit und der Parktower von Freshfields Bruckhaus Deringer klingen. Das Trio Delyria, das Trio Aktur und das Oxalis-Quartett stellen in je einstündigen Konzertprogrammen Mozart und zeitgenössisches Komponieren gegenüber.

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ANNA KARENINA IN MAINZ Studierende im Staatstheater

›› 22.4, 21.5., 15.6., 20.7., staatstheater-mainz.com

Mit Johanna Engel und Cedric Stern sind gleich zwei Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei der aktuellen Inszenierung der Anna Karenina am Staatstheater Mainz zu sehen. Sie absolvieren dort ihr Studiojahr. Engel, die in der Rolle der Kitty zu sehen ist und vor ihrem Studium bereits zehn Jahre Erfahrungen beim Improvisationstheater „Stabile Seitenlage“ sammelte, erzählt: „Am Anfang war es schon ein großer Unterschied, vom sehr vertrautem Umfeld und dem Safespace im Studium plötzlich auf die große Büh-

Volk im Schloss –Das Festival für Alle!

›› 25. bis 27. August, Groß-Gerau, Schloss Dornberg

EINTRITT FREI

Raus aus der Stadt, eintauchen in eine andere Welt, den Alltag vergessen, tolles Ambiente, fantastisches Bühnenprogramm. Alles direkt vor der Haustür und der Eintritt ist frei!

Nur eine knappe halbe Stunde mit der Bahn von Frankfurt gibt es bei Volk im Schloss viele namhafte Bands der nationalen und internationalen Musikszene sowie Theater, Kabarett, Performances, ausgefallene Speisen und vieles mehr zu erleben. Mit KAKKMADDAFAKKA (Norwegen) und den Fun Lovin‘ Criminals (USA) führen internationale Bands das Line-Up an. Dazu sorgen Bands wie Doctor Krapula, NAFT, Revolte Tanzbein uva. für Abwechslung. „Heavy Saurus“ geben am Samstag ein echtes Heavymetalkonzert für Kids. Auf die Lachmuskeln hauen Markus Maria Profitlich, Teresa Reichl und Martin Fromme. Freitags präsentiert die BüchnerBühne „Romeo und Julia“. Samstag und Sonntag stehen ganz im Zeichen der Familie. Kinderkonzerte, Kinderschminken, Ballonkunst und eine Kinderbetreuung werden dann angeboten. Bei Volk im Schloss macht es keinen Unterschied, woher man kommt, wie man aussieht, welche Sprache man spricht, welcher Ethnie man folgt oder wen man liebt. Das ganze Volk ist eingeladen. ›› www.volk-im-schloss.de - www.facebook.com/ volkimschloss - instagram #volkimschloss

KAKKMADDAFAKKA

ne zu gehen. Aber das ganze Team am Staatstheater Mainz hat es mir sehr leicht gemacht.“ Stern, der sich als „süchtig nach Bühne“ bezeichnet und als 14-Jähriger bereits Mitglied beim Musical „Das Wunder von Bern“ war, spielt bei Anna Karenina gleich drei Rollen. Die größte, Nikolaj Dmitrijewitsch Ljewin, hat ihre besonderen Herausforderungen, die ihn den ganzen Probenprozess begleitet haben: „Ein Mann, der von Leben zerfressen ist, Alkoholiker, Marxist, sterbenskrank, aber natürlich darüber stehen will und es verstecken möchte. Wie bekomme ich gedanklichen Anschluss an diese Figur, an die Unberechenbarkeit und Verwirrtheit? Das ist für mich als Schauspielstudent eine wahnsinnig tolle Herausforderung, für die ich sehr dankbar bin.“

Digitaler

Treffpunkt für Wohnungslose

›› frankfurt-uas.de

Als besonders nachhaltig hat sich ein Projekt von sechs Studierenden der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Bereich soziales Engagement erwiesen: Sie organisierten in enger Kooperation mit dem Caritasverband Frankfurt e. V. einen Projekttag für wohnungslose Menschen zum Thema digitale Barrierefreiheit. Die Idee wurde so gut angenommen, dass das Zentrum für Wohnungslose CASA 21 daraus ein wöchentliches Angebot gemacht hat. Menschen in Wohnungsnot können dort PCs nutzen, sich bei Bedarf an die Mitarbeitenden wenden und so ihre digitale Souveränität aufbauen. Die Idee entstand im interdisziplinären Studium Generale, das für Bachelor-Studierende der Frankfurt UAS verbindlich ist und bei dem es um fachübergreifendes Denken und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen über das Fachwissen hinausgeht. Klaus Schäfer, Einrichtungsleiter der CASA 21 im Caritasverband Frankfurt e. V., freut sich, dass der „Digitale Treffpunkt“ nun dauerhaft angeboten werden kann. Einmal pro Woche für zwei Stunden werden alle Fragen rund um digitale Themen individuell bearbeitet. „Das hilft wohnungslosen Menschen, sich in der immer stärker digitalisierten Gesellschaft zumindest ein Stück weit zurecht zu finden“, so Schäfer.

PICTURES FOR THE HUMAN RIGHTS

Menschenrechte sichtbar machen

›› 21.4.-23.6., picturesforthehumanrights.de 30 Menschenrechts-Artikel, 30 großformatige Plakate, 30 internationale Künstler:innen: Die Wanderausstellung „Pictures for the Human Rights“ möchte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte mit Mitteln der Kunst ins öffentliche Bewusstsein rücken. Jeder Artikel wurde von einem internationalen Künstler individuell gestaltet, dazu gibt es den Text des Artikels und eine künstlerische Erläuterung. So sind 30 bedruckte, wetterfeste Planen entstanden, die auf Bauzäunen im öffentlichen Raum montiert werden und ab 21. April vor dem IG-Farben Haus am Campus Westend zu sehen sein werden. Hinter der Ausstellung steht der in Regensburg ansässige gemeinnützige Verein Pictures for the Human Rights e.V., der von Kunstschaffenden und Kunstunterstützenden gegründet wurde, um die Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 wieder mehr in das Bewusstsein zu bringen. Die Veranstalter möchten die Menschenrechte ins öffentliche Gespräch bringen, sie sichtbar und erfahrbar machen und gleichzeitig den Opfern von Menschenrechtsverletzungen Gehör verschaffen.

›› frizz-frankfurt.de UNI FRIZZ FORUM 06
FRANKFURT UAS UND CARITAS KOOPERIEREN © John Schnobrich by Unssplash © Andreas Etter

Überraschend anders:

EIN PRAKTIKUM IM GESUNDHEITSAMT FRANKFURT

Katharina Hassemer hatte sich längst für ein Praktikum im Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt entschieden, da wurde sie kurz vor Beginn nochmal unsicher: Arbeiten in einem Amt – ob das wirklich das Richtige für sie ist? „Ja, ist es“, sagt die 27-jährige Frankfurterin nach den ersten Praktikumstagen. „Wir haben hier so interessante Aufgaben und so viele Möglichkeiten –das ist wirklich supercool.“ „Und die Stimmung im Team ist so familiär und herzlich, dass ich mich morgens schon darauf freue, herzukommen“, sagt die 22-jährige Julia May, die gleichzeitig mit Katharina Hassemer ein Praktikum absolviert.

Katharina Hassemer und Julia May studieren Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences, Hassemer im vierten Semester, May im sechsten und mit transnationalem Schwerpunkt. Als Praktikantinnen in der Abteilung Medizinische Dienste, Beratung und Humanitäre Sprechstunden unterstützen sie das Team, das für die Sozialberatung und Aufgaben nach dem Prostituiertenschutzgesetz verantwortlich ist. Heißt: Die Studentinnen lernen alles Wichtige zur Beratung von Sexarbeiter:innen gemäß Prostituiertenschutzgesetz und zu den Themen sexuell übertragbare Krankheiten, Kondompflicht und Schwangerschaft. „So ein Gespräch dauert rund 15 bis 30 Minuten, kann aber auch eine Stunde beanspruchen, je nachdem, welche Themen die Person mitbringt“, sagt Katharina Hassemer.

Oftmals bestehe Gesprächsbedarf über das Angebot des Gesundheitsamts hinaus. Dann verweist das Beratungsteam des Gesundheitsamts an andere Institutionen, die in den jeweiligen Fällen weiterhelfen können. „Bei all diesen Partnern können wir während unseres Praktikums hospitieren“, sagt Julia May, „und auch in andere Abteilungen des Gesundheitsamtes dürfen wir hineinschnuppern.“ Darüber hinaus sind beide in der Studentischen Poliklinik StuPoli eingesetzt. „Dort beraten wir Menschen ohne Krankenversicherungsschutz, die mit verschiedenen medizinischen und rechtlichen Anliegen kommen“, erklärt Katharina Hassemer. Die Studentin hatte „wirklich viele Ideen“, wo sie ihre 400 Stunden Pflichtpraktikum absolvieren könnte. Der Tipp einer Dozentin brachte sie dann auf das Gesundheitsamt Frankfurt. „Ich bin richtig froh, hier gelandet zu sein“, sagt sie. Julia May wusste von einer Freundin, dass das Amt Praktikumsplätze anbietet und sehr modern aufgestellt ist. „Aber ich hätte nicht erwartet, dass es hier so cool ist und die Aufgaben so breit gefächert sind“, erzählt sie.

Eine Aufgabe, die passgenau auf ihr Studium zugeschnitten ist, hat Alina Krause. Die 21-Jährige studiert Pflege und Gesundheitsförderung an der Evangelischen Hochschule Darmstadt und absolviert ihr achtwöchiges Praktikum im Bereich Wissenschaft und Gesundheitsförderung. Dort erarbeitet sie eine Ist-Analyse zu kommunalen Prä-

ventionsketten, also zu ganzheitlichen Präventionskonzepten für Kinder und Familien, die auch das gesunde Aufwachsen fördern wollen. Alina Krause checkt, welche Angebote es schon gibt in der Stadt. „Einen Einblick in all diese Angebote zu bekommen, ist total interessant“, sagt Alina Krause. „Am interessantesten finde ich aber die übergeordnete Frage, wie ein Amt mit gezielten Angeboten die Gesundheit der Menschen in der Stadt verbessern kann und was das Gesundheitsamt Frankfurt in diesem Bereich schon alles tut.“

„Praktikant:innen sind bei uns immer herzlich willkommen, egal ob sie kurz hospitieren oder mehrere Monate lang bleiben, ob sie noch zur Schule gehen oder schon studieren“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts. „Wer bei uns hineinschnuppert, kann sehr viel kennenlernen und auch sehr viel machen, denn wir versuchen immer, unsere Praktikant:innen in unsere praktische Arbeit einzubinden. Nicht nur in unseren Abteilungen, auch bei unseren Kooperations- und Netzwerkpartnern wie StuPoli, Checkpoint oder der Kinderschutzgruppe im Klinikum Höchst.“

Weitere Infos:

Neugierig geworden? Ein Praktikum ist in allen Abteilungen und Stabsstellen des Gesundheitsamts möglich.

Voraussetzung: Es ist ein in der Schul- oder Studienordnung festgeschriebenes Pflichtpraktikum.

Bewerben kann man sich per E-Mail an praktika.amt53@stadt-frankfurt.de

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Alina Krause Katharina Hassemer Julia May im Gespräch Fotos: © Gesundheitsamt Frankfurt am Main

SOMMERABENDE MIT KLIMAFORSCHER:INNEN Science Garden

›› 15.6., 29.6., 13.7. (18-20 Uhr), senckenberg.de Wie entsteht verlässliches Klimawissen? Wie erforschen Naturwissenschaftler:innen das Klima der Vergangenheit und wie hilft uns das, die zukünftige Klimaentwicklung besser zu verstehen? Wo sind die Grenzen der aktuellen Forschung? Diese Fragen beantworten Klimaforscher:innen anlässlich der aktuell im Senckenbergmuseum laufenden Ausstellung „Klimawissen schaffen – Was die Vergangenheit über die Zukunft weiß“ in der Vortragsreihe „Science Garden“. Nach den Vorträgen stehen sie bei einem Sommergetränk für persönliche Inter-

NACHT DER MUSEEN FRANKFURT UND OFFENBACH AM 13. MAI Frühlingserwachen

am Museumsufer

›› nacht.museumsufer.de

Nach drei Jahren Pause meldet sich die Nacht der Museen am 13.5. mit über 40 teilnehmenden Institutionen und einem Füllhorn voll mit Ausstellungen, Führungen, Workshops, Konzerten und Partys zurück. Für das facettenreiche Kunsterlebnis benötigen Besucher:innen nur ein Ticket, das Zutritt zu allen Veranstaltungsorten gewährt und die Nutzung des kostenlosen Shuttle-Services erlaubt. Erstmals dabei sind zum Beispiel die Europäische Zentralbank, das Museum für elektronische Musik und das Deutsche Romantik Museum. In vielen Programmpunkten spiegelt sich das 175. Jubiläum der Eröffnung der Nationalversammlung in der Paulskirche wieder. „Ich freue mich sehr, dass die Nacht der Museen wieder stattfinden kann“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Die engagierte Teilnahme der Museen zeigt uns, dass trotz der teils schwierigen Situation in der Kultur die Nacht der Museen ihren festen Platz in Frankfurt hat.“

aktionen, Fragen, Diskussionen oder Anregungen zur Verfügung. Die Veranstaltungen finden im Hörsaal und Garten des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in der Georg-Voigt-Straße 14-16 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.

URBANES FESTIVAL S-O-U-P

Die Stadt neu denken

›› s-o-u-p.de

S-O-U-P ist das Urban Future Festival aus und für Frankfurt rund um urbane Zukunftsthemen. Vom 11.-13.5. geht es in verschiedenen Locations (Palais Frankfurt, Hauptwache, Hotel 25h, Shuka Bar) entlang der drei Fokusthemen „The Functional City“, „The Loving City“ und „The Meta City“ um ein breites Themenspektrum von Architektur über Stadtplanung und Mobilität bis hin zu Gastronomie und Kultur. S-O-U-P ist ein interaktives Event mit interdisziplinären Teilnehmer:innen und Fachspeaker:innen und präsentiert sich als Mix aus Convention, Education, Networking, Kultur und Party. Die Teilnehmer:innen kommen zusammen, um optimistische Perspektiven, neue Ideen und Netzwerke für unsere urbane Zukunft zu entwickeln. Spannung verspricht zum Beispiel die Paneldiskussion „Bahnhofsviertel am Scheideweg - Vorhof der Hölle oder Quartier der Zukunft?“

ABRISS STEHT BEVOR

Was wird aus der Druckerei Dondorf?

›› freunde-bockenheims.info

Es hätte so schön sein können: Das alte Gebäude der Druckerei Dondorf, zwischen Bockenheimer Depot und Universitätsbibliothek gelegenes Zeugnis der Industriekultur in Bockenheim, sollte zur neuen Heimat des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik werden. Allerdings gab das MPIEA nun bekannt, dass „im Hinblick auf die einzuhaltenden Regularien, die an eine

Arbeitsstätte und an ein Forschungsgebäude gestellt werden, insbesondere die einzuhaltenden Anforderungen des Brandschutzes, die geltenden Regeln zu Schadstoffbelastungen sowie die Anforderungen an Bauphysik und das Tragwerk, ein Erhalt bzw. eine Sanierung des Bestandsgebäudes der ehemaligen Druckerei in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen nicht möglich ist“. Die Freunde Bockenheims e.V. haben daraufhin mit einer Denkschrift dazu aufgefordert, die Entscheidung dringend zu überdenken: „Es gibt in Frankfurt keinen zweiten Ort, an dem die wechselvolle Stadt-, Industrie- und Sozialgeschichte, ebenso wie die spannende Geschichte einer bürgerschaftlich engagierten Familie so plastisch erzählt werden kann.“ Das MPIEA wird sich dazu am 24.4. im Ortsbeirat äußern.

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© Senckenberg Tränkner © European Central Bank

ZWEITE NEUE MUSIK NACHT

Freiheit!?

›› 30.4., 17-1 Uhr, Eintritt 10 Euro (erm. 8 Euro), hfmdk-frankfurt.de/neue-musik-nacht

Zum zweiten Mal öffnet die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ihre Pforten zur Musiknacht. Dieses Mal steht die Freiheit im Fokus. Sie wird ganz unterschiedlich wahrgenommen, eingefordert oder verteidigt. Freiheit ist auch eines der Worte, das am meisten missbraucht wird. Was bedeutet Freiheit für uns? Und wie äußert sie sich in dem, was wir tun? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des achtstündigen Programms mit Konzerten, Performances, Musiktheater, Texten, Installationen, Interdisziplinärem, Interaktivem und Tanz in den Mai. Die HfMDK möchte Freiheit gemeinsam formulieren, diskutieren und feiern – u.a. mit dem Hochschulorchester, dem Kammerchor der HfMDK und der Internationalen Ensemble Modern Akademie.

GRUPPENSINGEN

Die Kraft der Musik

›› 4.5., Einlass 20.30 Uhr, Grüner Hörsaal, Campus Westend

Ölt die Stimmbänder und gebt euch der Kraft der Musik hin: Am 4.5. steigt wieder ein GruSi am Campus Westend. Eine aus Musikpädagog:innen und Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bestehende Liveband wird bekannte Hits anstimmen, die Besucher:innen singen dazu und können wie beim Karaoke den Text von einer großen Leinwand ablesen. Mit diesem Format zum gemeinsam Singen möchte das Zentrum für Hochschulsport gemeinsam mit dem Collegium Musicum eines der größten gesundheitlichen Probleme für Studierende angehen: soziales Alleinsein und mangelnde soziale Unterstützung. Das Format ist entstanden im Kontext der Initiative „Get in Touch & Restart your Campuslife“. Mit dem Projekt greift die GoetheUniversität die Auswirkungen der Corona-Pandemie an den Hochschulen auf und fördert die Interaktion und soziale Vernetzung der Studierenden. Die Veranstaltung findet im Grünen Hörsaal unter freiem Himmel statt, das Ankündigungsplakat verspricht „Festivalcharakter“.

09 frizz-frankfurt.de
© Laura Brichta © Kane Reinholdtsen by Unsplash
Gerhard Richter bis zur Cloud museum-sinclair-haus.de kunst-und-natur.de Ian Fisher, Atmosphere No. 148 (Waterfall), 2022; Öl auf Leinwand © Ian Fisher, courtesy Gallery Elle anzeige_95x85_uni-frizz_wolken.indd 2 22.03.23 09:06 ME D IEN STUDI U M ne) HMKW.DE Dein Medienstudium in Frankfurt 27.4. Master Info (online) 25.5. Infoabend vor Ort 17.6. Open Day vor Ort INFO EVENTS Jetzt mehr erfahren! ALLE EVENTS facebook.com/frizzfrankfurt instagram.com/frizzfrankfurt
19.3.– 13.8.2023 Von

GESCHICHTE DER WISSENSCHAFT IM LIEBIEGHAUS Maschinenraum der Götter

›› bis 10.9., Liebieghaus

Die Liebieghaus Skulpturensammlung widmet sich 2023 einer der aufregendsten Verbindungen in der Geschichte der Menschheit – jener zwischen Kunst und Technik. Es ist eine globale Erzählung voller Mythen und Visionen, geheimnisvoller Fabeln und herausragender Meisterwerke. Die Ausstellung mit dem Titel „Maschinenraum der Götter. Wie unsere Zukunft erfunden wurde“ berichtet von der Geschichte der Wissenschaften in den antiken, arabischen und asiatischen Kulturen und ihrem Einfluss auf die Entwicklung der Kunst. Ob die Pyramiden des altägyptischen Masterminds Imhotep, die vom griechischen Autor Heron beschriebenen mechanischen Automaten oder Experimente mit der ersten Camera Obscura durch den arabischen Mathematiker Alhazen: Sie alle stehen beispielhaft dafür, wie wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten zusammengehen. In Frankfurt werden 97 bedeutende Werke aus internationalen Museumssammlungen präsentiert. Eine multimediale Ausstellungsarchitektur lässt im gesamten Liebieghaus Kunst und Wissenschaft aus über fünf Jahrtausenden lebendig werden. „Die Ausstellung wirft einen unverstellten Blick auf die antike Wissenschaft und ihren kulturgeschichtlichen Einfluss“, sagt Dr. Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung.

CORPUS DELICTI IN DER KATAKOMBE

Eine Biologin wird zum Spielball

›› Premiere am 27.4., weitere Termine auf katakombe.de

Die Katakombe nimmt sich in ihrem neuen Stück den dystopischen Roman „Corpus Delicti: Ein Prozess“ von Juli Zeh vor. Er führt die Zuschauer ins Jahr 2057, in Deutschland herrscht eine Gesundheitsdiktatur. Genforschung, medizinische Früherkennung und strenge Hygienegesetze verhindern selbst den Ausbruch von Erkältungen. Mia Holl, eine junge Biologin, war bis vor kurzem durchaus Befürworterin dieses Systems. Doch seit ihr Bruder Moritz mit Hilfe eines DNA-Tests des Mordes an einer Frau überführt wurde und sich im Gefängnis umgebracht hat, ist Mia aus der Bahn geworfen. Sie hat Zweifel an Moritz‘ Schuld, verwahrlost, reicht ihre Ernährungsberichte nicht mehr ein, raucht gar eine Zigarette. Die Justiz nimmt sie ins Visier, denn Mias Verhalten gefährdet das Gemeinwohl. Mia wird zum Spielball eines Schauprozesses, der die Nation in Atem hält. „Corpus Delicti“ ist spannendes Justizdrama und Polit-Thriller und stellt die Frage, inwieweit das Leben noch lebenswert ist, wenn einzig und allein die biologische Seite zählt.

HFG BETREIBT PORZELLAN-MANUFAKTUR

Jahrhundertchance“

›› hfg-offenbach.de

Die 1746 gegründete Höchster Porzellan-Manufaktur ist die zweitälteste in Deutschland – und pleite. Das Land Hessen hat kürzlich bekannt gegeben, die Vermögenswerte zu erwerben. Den Betrieb samt Mietvertrag wird die Hochschule für Gestaltung Offenbach übernehmen, genauso wie vier der acht Beschäftigten. Dafür soll der Haushalt der Hochschule um 1,5 Mio. Euro wachsen. Und die HfG mit Präsident Bernd Kracke, der diesen Schritt als „Jahrhundertchance“ bezeichnete, hat viel vor. Zentraler Bestandteil ist eine neue Abteilung namens Institute for Advanced Material Studies, in dem 20 bis 30 Studierende künftig in der Manufaktur arbeiten und experimentieren sollen. Entstehen sollen dabei z.B. innovative Kleinserien mit Prototypen. Langfristig träumt Kracke von Stipendien und Residency-Programmen, um mit internationalen Künstler:innen zusammenarbeiten zu können. Auch Workshops für die Öffentlichkeit soll es geben. Kracke resümiert: „In dem neuen HfG-Satelliten werden werkstoffbezogene Tradition mit neuen, auch digitalen Inhalten Hand in Hand gehen und für eine internationale Sichtbarkeit von Hochschule und Region sorgen“.

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Wonge Bergmann
© Liebieghaus Juli Zeh, Autorin von Corpus Delicti HfG-Präsident Bernd Kracke

FRANKFURTER PROGRAMMKINOS

Von Kuba bis Japan

›› pupille.org, dff.film, lichter-filmfest.de, filmfestival-goeast.de, cubafilm.de, nipponconnection.com, hafen2.net, naxos-kino.org, freiluftkinofrankfurt.de, hausamdom-frankfurt.de, kultur-bad-vilbel.de

Auch im Sommersemester bieten die „kleinen“ Frankfurter Programmkinos eine exzellente Auswahl von Filmen jenseits des Mainstreams. So wird die Pupille im Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim am 24.4. die Dokumentation „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ zeigen. Denn knapp 60 Jahre nach den Frankfurter Auschwitzprozessen gibt es neue Bemühungen, vor Gericht für Gerechtigkeit für die Opfer zu sorgen. Im weiteren Verlauf des Semesters bietet das Pupille-Kino den gewohnten Mix aus Abseitigem, Klassikern und aktuellen Filmen wie z.B. Tár (12.6.). Das Kino im Deutschen Filmmuseums (DFF) wird im Juni und Juli 2023 die in Kooperation mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut stattfindende Reihe Kino & Couch fortsetzen und sich auf verschiedene Weise mit den Themen Besessenheit und Obsession beschäftigen. Zudem ist das DFF neben zahlreichen anderen beim 16. LICHTER Filmfest (18.-23.4.), dessen Zentrum dieses Jahr das Massif Central ist, dabei und zeigt Anfang Mai die Gewinnerfilme des Wiesbadener Filmfestivals goEast (26.4.-2.5.). Das Filmforum in Frank-

furt-Höchst richtet schon zum 27. Mal das Festival Cuba im Film aus. Vom 11.-21.5. werden neben aktuellen Produktionen zwei Klassiker aus den 70er Jahren gezeigt, die den verstorbenen Kameramann Raul Pérez Ureta ehren. Außerdem wird es im Rahmenprogramm eine gesellschaftspolitische Diskussion, eine kleine Festivalparty und in der Wunderbar gleich neben dem Kino einen Festivalstammtisch geben. Vom 6.-11.6. steigt dann die 23. Auflage der Nippon Connection. Sechs Tage lang könnt ihr an acht Veranstaltungsorten in Kunst und Kino aus Japan eintauchen. Zu entdecken gibt es rund 100 Kurzund Langfilme, von aktuellen Blockbustern über Animes bis hin zu Independent- und Dokumentarfilmen. Ein vielseitiges Rahmenprogramm mit über 50 Workshops, Konzerten, Vorträgen und Ausstellungen sowie ein großes kulinarisches Angebot laden dazu ein, Japan mit allen Sinnen zu erleben. Die beiden Festivalzentren mit Kinos, Bars und japanischen Marktständen sind der Mousonturm und das Produktionshaus NAXOS in Frankfurt am Main. Im Juni beginnt zudem die Zeit der Open Air Kinos, unter anderem ab 2.6. im Hafen2 in Offenbach. Dort gibt es bis zum 26.8. jeweils freitags und samstags filmische Unterhaltung. Regelmäßig nach Updates schauen solltet ihr zudem beim Naxos Kino (Dokumentarfilme, jeden Dienstag), möglichen Neuauflagen des Frankfurter Freiluftkinos und dem Kino auf dem Dach vom Haus am Dom sowie dem alljährlichen Open Air Kino im Bad Vilbeler Freibad, das dieses Jahr vom 26.7.-13.8. läuft.

FREI

FUN LOVIN‘ CRIMINALS

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Tár La Clave
EINTRITT
SCHLOSS DORNBERG GROß-GERAU DAS FESTIVAL FÜR ALLE 25. - 27. AUGUST 2023 WWW.VOLK-IM-SCHLOSS.DE KAKKMADDAFAKKA
NAFT DOCTOR KRAPULA REVOLTE TANZBEIN HEAVYSAURUS DONIKKL CREW MARKUS MARIA PROFITLICH TEATRO SÓ GANKINO CIRCUS BÜCHNERBÜHNE RIEDSTADT MOLLY ALONE MARTIN FROMME TERESA REICHL NAUHEIMER DORFMUSIKANTEN KINDERPROGRAMM U.V.M.
Hafenkino

Der neue Präsident der Frankfurt UAS

„WIR BRAUCHEN EINEN FREUNDLICHEREN CAMPUS“

Seit 1. April 2023 lenkt ein neuer Präsident die Geschicke der Frankfurt UAS: Kai-Oliver Schocke. Der 55-Jährige lehrt dort seit 2011 als Professor für Produktion und Logistik und war drei Jahre lang Dekan am Fachbereich Wirtschaft und Recht. Er löst Frank E.P. Dievernich ab, der die Hochschule von 2014 bis 2022 leitete.

ZUR PERSON

Kai-Oliver Schocke ist in Bensheim aufgewachsen und lebt in Darmstadt. Der Wirtschaftsingenieur arbeitete 14 Jahre bei der DegussaAG und begann seine Karriere als Professor 2007 an der FH Worms. 2011 wechselte er als Professor für Produktion und Logistik an die Frankfurt UAS.

Der 55-Jährige ist sportbegeistert. Er ist ehemaliger Marathonläufer und nach wie vor passionierter Radfahrer und fährt gern Ski. Außerdem singt er in einem der größten Popchöre Hessens.

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UNI FRIZZ INTERVIEW ››
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© Frankfurt UAS

Herr Schocke, aus welchem Grund wollten Sie Präsident der Frankfurt UAS werden?

Als Frank Dievernich vor rund einem Jahr verkündete, dass er als Präsident aufhört, war ich gerade zweieinhalb Jahre Dekan am Fachbereich Wirtschaft und Recht. In dieser Zeit haben wir am Fachbereich viel erreicht, und das trotz Corona. Diese Dynamik wollte ich auf die Hochschule übertragen.

Welche drei Worte fallen Ihnen als erstes zu Ihrer Hochschule ein? Vielfalt, Interdisziplinarität und Entwicklungspotenzial.

Sie sagen, dass die Hochschule positiven Einfluss nehmen will angesichts der großen Herausforderungen wie Klimawandel, Krieg und demografischer Wandel. Wie sieht dieser Einfluss aus?

Wir haben rund 260 Professuren und wollen sie auf 320 ausbauen. Das sind 320 Persönlichkeiten, die sich sehr gut in den Zukunftsthemen auskennen, die unser Land betreffen. Wir arbeiten an Themen wie der Reduktion des Emissionsausstoßes im Verkehrssektor oder der Unterstützung pflegebedürftiger Menschen durch Roboter. Und wir bilden die Menschen aus, die in dieser Welt leben und in den nächsten 40 bis 50 Jahren arbeiten werden. Das geht über die Vermittlung von reinen Fachkompetenzen hinaus. Daher habe wir die School of Personal Development and Education (ScoPE) gegründet. Hier kümmern wir uns um die Persönlichkeitsentwicklung unserer Studierenden und unterstützen das mit Hochschuldidaktik. So wollen wir die jungen Menschen fit für die Zukunft machen und ihnen zeigen, was man erreichen kann, wenn man gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.

Sie sind ganz frisch seit 1. April 2023 im Amt. Was sind die ersten drei Punkte auf Ihrer Agenda?

Es sind drei Themen, die eng verknüpft sind: Zum ersten wollen wir unseren Campus so gestalten, dass alle gern hier herkommen. Zum zweiten gehen wir wichtige Bauvorhaben an. Zum dritten gehen wir an die Planung unserer Investitionen. Und da schließt sich der Kreis. Wir wollen unsere Mittel gut einsetzen, etwa indem wir die Aufenthaltsqualität auf dem Campus verbessern, Lehr- und Lernräume gut ausstatten und uns an der Weiterentwicklung des Campus V beteiligen.

Der Campus soll ein Ort werden, an dem sich alle wohlfühlen. Was fehlt dem Status Quo, damit die Bedingungen optimal sind?

Wir brauchen einen freundlicheren Campus. Er muss deutlich grüner werden. Und wir wollen für die nächsten Jahrzehnte langfristig planen. Die Studierenden brauchen Platz zum Lernen, also Selbstlernräume. Hier laufen gerade die Planungen, damit wir möglichst viel Raum schaffen und bestehende Räume verbessern können.

Sie haben bislang den Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS geleitet. Wie schwer fällt Ihnen der Abschied von Forschung und Lehre?

Ich bin unglaublich gerne Professor und liebe es, mit Studierenden zusammen Dinge zu erarbeiten. Schon als Dekan konnte ich nicht mehr so viel lehren wie zuvor als Professor. Das wird mir fehlen. Meine Forschungsthemen werden an dem Forschungszentrum, an dem ich tätig bin, von Kolleginnen und Kollegen weiter betrieben. Ich betrachte das Ganze nicht mit zwei weinenden Augen, sondern nur mit einem. Denn als Präsident der Hochschule kann ich die Begeisterung, die ich verspüre, weitergeben und die Hochschule und ihre Zukunft gestalten. Darauf freue ich mich sehr.

Sie kommen als Präsident nicht von einer anderen Hochschule, sondern stammen aus den eigenen Reihen. Wieso ist das ein Vorteil?

Wenn man ganz fremd ist, kennt man niemanden und muss sich intensiver einarbeiten. Ich arbeite nun seit dreieinhalb Jahren als Dekan mit in der Leitung der Hochschule. Ich war beteiligt an Themen wie Zielvereinbarungen mit dem Land Hessen oder Hochschulpakt und kenne die involvierten Personen. Zudem konnte ich mich bereits zwei Monate vor meinem Amtsantritt mit allen

Themen vertraut machen. Ich habe also ganz andere Erfahrungen und Wissen als ein Neueinsteiger.

Wie stellen Sie sich Ihr Verhältnis zu den Studierenden vor?

Eine Hochschule ist nur durch ihre Studierenden überhaupt legitimiert. Sie wollen hervorragende Lehre erhalten. Und das müssen wir ermöglichen. Als Dekan war meine Zusammenarbeit mit den Studierenden immer sehr gut und vertrauensvoll. Das will ich so fortsetzen und treffe im Rahmen eines Jour fixe regelmäßig zusammen mit dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Vertretern von AStA und StuPa, um zu erfahren, was die Studierenden umtreibt. Außerdem habe ich zwei Kinder, die studieren. Da erfahre ich auch viel über die studentische Lebenswelt. Wir diskutieren viel und ich bin somit direkt an der Quelle.

Ihr Forschungsfeld ist die Logistik, die sich mit Planung, Steuerung, Optimierung und Durchführung von Waren befasst. Wenn die Frankfurt UAS eine Ware wäre, wie würden Sie ihren Weg unter Ihrer Führung in den nächsten Jahren beschreiben? Logistik beginnt mit einer Prozessanalyse. Welche Optionen gibt es, was sind ihre Vor- und Nachteile? Das ist die Basis, und das machen wir jetzt gerade an der Hochschule zu den Themen Bau, Finanzen und Organisation. Man muss dabei für Transparenz sorgen, damit sich alle darauf einstellen können. Das bedeutet, viel zu erklären, warum man was gemacht hat. Auch die Digitalisierung ist wichtig, und darauf werden wir aufbauen. Wichtig ist auch: Man kann nicht immer alles zu Ende diskutieren, sondern muss auch Entscheidungen treffen und insbesondere umsetzen.

Stichwort ChatGPT: Es wird derzeit heiß diskutiert, was sich durch die künstliche Intelligenz verändern wird. Hochschulen müssen sich z. B. überlegen, ob und wie sie den Einsatz von ChatGPT beim Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten gestatten. Wie stehen Sie und die Frankfurt UAS dazu?

Neue Technologien kann man nicht verhindern. Man muss damit leben. Und man kann es auch als Bereicherung sehen, nämlich dass man Studierenden beibringt, wie sie am besten mit solchen Werkzeugen arbeiten und wie sie deren Nutzen mit ihren eigenen Erkenntnissen verbinden.

Was mögen Sie an Frankfurt – und was nicht?

Frankfurt ist eine Großstadt der kurzen Wege. Das ist für mich als Fahrradfahrer super. Ich fahre mit dem Rad zu meinen Terminen und versuche, regelmäßig nach der Arbeit nach Hause nach Darmstadt zu radeln. Natürlich mag ich die Skyline, den Äppelwoi und viele, viele weitere Dinge. Es ist eine sehr spannende Stadt. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Politik mehr in die Zukunft investiert und offen ist für Kooperationen mit Institutionen wie der Frankfurt UAS.

© Frankfurt UAS frizz-frankfurt.de 13

100 Jahre Institut für Sozialforschung

„ES GEHT UMS GANZE “

Das Institut für Sozialforschung wird 100 Jahre alt. Von skurrilen Fakten bis zur Neuauflage der marxistischen Arbeiterwoche: Alles was ihr zum Jubiläum der Kritischen Theorie wissen müsst.

Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse, Jürgen Habermas, Axel Honneth – die Liste der großen Denker der Kritischen Theorie ist lang. Sie alle prägten die Geschichte des Instituts für Sozialforschung (IfS), das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Prof. Stephan Lessenich, aktuell Direktor des IfS, sagte beim Festakt, es gelte „mit dem konzeptionellen Fundus der Kritischen Theorie zu operieren, ohne seiner historischen Schwerkraft zu

rico Schleiff, ergänzte: „Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule ist eine der wissenschaftlichen Visitenkarten Frankfurts, die trotz der immer kürzer werdenden Halbwertszeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen und wissenschaftlichen Reputationen nach wie vor auch international glänzt.“

VERANSTALTUNGEN ZUM JUBILÄUM

erliegen; mit der Dynamik der neuen Zeit zu gehen, ohne die kritische Distanz zu ihr zu verlieren. Die Tradition kritischer Theoriebildung und Sozialforschung verändernd fortschreiben: Das ist die ebenso erfüllende wie herausfordernde Aufgabe, vor die sich das IfS im Jahre 2023 gestellt sieht. Wie wollen wir an diese Aufgabe herangehen? In dem Bewusstsein, dass wir das Rad nicht neu erfinden werden, aber eben auch nicht müssen; dass es heute ums Ganze geht, um das Ganze der Gesellschaft und die Zukunft der Menschheit; dass die wissenschaftliche Ergründung des Ganzen, seiner Bewegung, seiner Widersprüche, seiner Grenzen, seiner Überwindung, nicht anders bewältigt werden kann als in einem kollektiven, kooperativen, kollegialen Arbeitszusammenhang.“ Der Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. En-

Zum Jubiläum haben sich die IfS-Verantwortlichen wie auch weitere Organisationen der Stadt Frankfurt eine ganze Reihe spannender Veranstaltungen und Formate überlegt. So findet vom 13.15.9.2023 auf dem Campus Westend die große internationale Konferenz Futuring Critical Theory statt. Die Tagung zielt auf eine Standortbestimmung und Neuausrichtung kritischer Theoriebildung angesichts der existenziellen Herausforderungen der Gegenwart. Zudem möchte das Institut für Sozialforschung sein neues Forschungsprogramm erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Mit der Zweiten Marxistischen Arbeitswoche erinnert das IfS an seine Gründungstage. Die Erste Marxistische Arbeitswoche gilt als das erste Theorieseminar, das das IfS je durchgeführt hat. Vor 100 Jahren tagten die Teilnehmer ab dem

20. Mai über Pfingsten für acht Tage in Geraberg bei Arnstadt in Thüringen in einem Bahnhofshotel. Auch die Veranstaltung zum Jubiläum findet an Pfingsten statt, aber „nur“ vier Tage (26.-29.5.) im Studierendenhaus im Campus Bockenheim. Die Veranstaltung möchte mit den „Behandlungsarten des gegenwärtigen Krisenproblems“ eines der Themen ihres Vorgängers aktualisierend aufnehmen. Den Auftakt bildet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Was bedeutet Marxismus heute?“. Das Programm bietet neben Vorträgen und Workshops auch Kneipenabende, Lieder des Akademischen Arbeiterliederchors sowie eine Party im Café KoZ am Samstagabend. Schon jetzt vormerken könnt ihr euch zudem das Sommer- und Straßenfest am 22.6.2024 auf dem Campus Bockenheim. Was sagt die Kritische Theorie der Frankfurter Schule zur gegenwärtigen Lage der Gesellschaft – ob lokal, national oder international? Das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und das Forschungszentrum „Normative

Ordnungen“ der Goethe-Universität diskutiert in der neuen Reihe Frankfurter Schule aktuelle Themen. Da bewusst der Dialog mit der Stadtgesellschaft gesucht wird, finden die Veranstaltungen einmal im Quartal in einem Frankfurter Museum statt. Die Termine gibt es auf normativeorders.net

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UNI FRIZZ KRITISCHE THEORIE ››
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© Jjshapiro in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
„Was nützt einem die Gesundheit, wenn man ansonsten ein Idiot ist?“
(Theodor W. Adorno)
„Das Ja braucht das Nein, um gegen das Nein bestehen zu können.“
(Jürgen Habermas)
Max Horkheimer (l.) beim Handschlag mit Theodor W. Adorno. Im Hintergrund streift sich der junge Jürgen Habermas durchs Haar.

FRANKFURTER SCHULE IN FRANKFURT ENTDECKEN

Café Laumer

Das 1919 gegründete Traditionshaus in einer sonnengelben Gründerzeit-Villa hat nicht nur den Charme eines Wiener Kaffeehauses, sondern auch viele Diskussionen von Horkheimer, Adorno oder Habermas erlebt. Noch heute findet sich das Frühstück „Horkheimer“ auf der Karte: Bratkartoffeln, Speck, Schafskäse und Eier.

Wissensdurst?

Adorno-Ampel

Obwohl die Ampel an der SenckenbergAnlage zwischen IfS und Campus erst 1987 und damit 18 Jahre nach dem Tod Adornos installiert wurde, trägt sie den Namen des Philosophen. Adorno hatte unter anderem in einem Schreiben an die FAZ gefordert: „Auf dem Weg in die Universität muss man in unwürdiger Weise über die Straße rennen, als wenn man um sein Leben liefe. Sollte nun ein Student, oder ein Professor, in jenem Zustand sich befinden, der ihm eigentlich angemessen ist, nämlich in Gedanken, so steht darauf unmittelbar die Drohung des Todes.“

Adornos Geburts- und Wohnhaus

Nachdem Adornos Wohnung im Kettenhofweg 123 schon viele Jahre mit einer Infotafel gekennzeichnet ist, wird nun auch an sein Geburtshaus an der Schönen Aussicht Nr. 9 erinnert. Sein Vater Oskar betrieb im Nebenhaus eine Weinhandlung.

Adorno-Denkmal

Der in Köln lebende russische Künstler Vadim Zakharov schuf zu Adornos 100. Geburtstag im Jahr 2003 ein Denkmal: Einen Arbeitsplatz mit Schreibtisch in einem 2,7 Meter hohem Glaskubus, auf dem die „Negative Dialektik“ aufgeschlagen liegt. Zu sehen am Theodor-W.-Adorno Platz auf dem Campus Westend.

Institut für Sozialforschung

Das erste Institutsgebäude entstand seit März 1923 auf dem Grundstück Viktoriaallee 17, der heutigen Senckenberganlage. Da das Gebäude erst 1924 bezugsfertig war, war das IfS in seinen Anfangstagen vorübergehend in den Räumen des Senckenberg-Museums untergebracht.

Neues lernen, bekanntes auffrischen oder vertiefen, Drinnen oder Draußen, in der Gruppe oder für sich. Wir bieten dir pro Jahr ca. 5.600 Kurse, Vorträge, Führungen u.v.m. zu den unterschiedlichsten Interessen.

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* Mit gültigem Studentenausweis mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Keine Ermäßigung auf Studienreisen, Prüfungsentgelte und Materialkosten.

© Stadt Frankfurt am Main, Holger Menzel frizz-frankfurt.de 15

MIT ALLEN SINNEN

Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

Was gefällt wem und warum? Das Max-PlanckInstitut für empirische Ästhetik forscht an ästhetischen Praktiken und bietet auch für Studierende spannende Perspektiven.

Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) erforscht, was wem warum und unter welchen Bedingungen ästhetisch gefällt und welche Funktionen ästhetische Praktiken und Präferenzen für Individuen und Gesellschaften haben. Es ist die zurzeit weltweit einzige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die der interdisziplinären Grundlagenforschung zu ästhetischer Wahrnehmung und Bewertung gewidmet ist. Aktuell arbeiten rund 150 Menschen in zwei Abteilungen (Musik und Kognitive Neuropsychologie) am MPIEA im Frankfurter Westend. Vier Mitarbeiter:innen des Instituts haben uns ihre Geschichte erzählt. Übrigens: Für Forschungsprojekte und Studien sucht das Institut ständig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bevölkerungsgruppen. Interesse? Dann am besten bei ae.mpg.de/studien vorbeisurfen.

DIE SEITENWECHSLERIN

Alexandra Lowles hat an der Goethe-Universität Linguistik studiert. Schon während ihres Studiums lernte sie das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik auf Messen kennen und ließ sich seinerzeit auf den Verteiler für die Teilnahme an Forschungsstudien setzen. „Ich habe als Studentin an rund zehn Studien teilgenommen“, erinnert sie sich. Die Laboraufbauten, bei der sie für Forschungsarbeiten manchmal am ganzen Körper verkabelt wurde, faszinierten sie schon zu dieser Zeit. Als positiver Nebeneffekt kam die Aufwandsentschädigung von 14€/Stunde hinzu, die bei manchen Studien auf 20€ steigen konnte. Als Lowles dann 2021 ihr Studium abschließt und sich auf Jobsuche

rund um Linguistik macht, sagt ihr kein Stellenprofil so richtig zu. Da erinnert sie sich an ihre guten Erfahrungen beim MPIEA. Beim Check der Webseite spricht sie die Stellenannonce als Laborassistentin an. Lowles, privat den Künsten wie Fotografie oder Musik zugeneigt und leidenschaftliche Konzertgängerin, überzeugt beim Vorstellungsgespräch. „Ich unterstütze jetzt bei der der Durchführung der Studien, pflege Datenbanken, bin beim Recruiting der Probanden aktiv“, erzählt die 29-Jährige und freut sich über den Blick hinter die Kulissen: „Ich finde es extrem spannend, die Anwendungsseite und die administrativen Themen der Forschung kennen zu lernen.“ Aktuell ist sie zum Beispiel bei einer Untersuchung zum Beatboxing involviert: „Für die Studie kommen renommierte Beatboxer aus ganz Europa ins Institut. Es ist sehr beeindruckend, ihnen bei der Performance zuzusehen.“

DER RAP-ERFORSCHER

Nikita Kudakov kennt das Max-Planck-Institut in verschiedenen Rollen – und liebt Musik, was sich in seiner Vita vielfältig widerspiegelt. Seit 2008 ist er als Rapper aktiv, produziert auch Videos von A bis Z. Er beginnt sein Studium (Kunst, Musik und Medien) in Marburg, wo er für seine Bachelorarbeit Konzeptalben aus Rock, HipHop und Klassik vergleicht. Entdeckt dann seine Leidenschaft für Musikethnologie, geht dafür an die Uni nach Wien, kehrt zurück nach Frankfurt, braucht dringend einen Job – und nimmt eine Stelle als HiWi am MPIEA an. In dieser Zeit schreibt er seine Masterarbeit in Musikwissenschaften an der Goethe-Universität und analysiert, wie Musikproduzenten mit Rappern zusammenarbeiten und wie der Klang dadurch beeinflusst wird. Durch einen Aufenthalt in Berlin entdeckt Kudakov das Thema experimentelle Konzertforschung (experimental-concert-research.org). All diese Einflüsse münden in der Idee für seine Doktorarbeit: „Rappers delight: Typische Körperbewegungen und Phrasen in der Rap-Performance“. Sein Plan ist ambitioniert: „Ich werde in den nächsten Jahren einen Katalog aus Live-Performance-Videos mit typischen Phrasen und Bewegungen erstellen, der auch als Webseite verfügbar gemacht werden soll. Anschließend möchte ich sechs experimentelle Konzerte organisieren, wo alle Bewegungen gefilmt werden und die Künstler:innen mit den Elementen aus dem Katalog experimentieren.“ Wer Kudakov auf der Bühne erleben möchte: Er spielt einen Gig am 4.5. im

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Victoria Keddie Alexandra Lowles © Jörg Baumann © Margeaux Walter

Mousonturm auf dem Festival „About the Feeling“ und wird auch am 28.9. in der Alten Oper beim Fratopia-Festival zu sehen sein.

DIE VERKNÜPFERIN

Wie lernen kleine Kinder, Rhythmen und Melodien zu singen? Wie kann ihre musikalische Entwicklung pädagogisch unterstützt werden? Wie entwickeln sie ihren musikalischen Geschmack? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich die MPIEA-Forschungsgruppe „Musikalische Entwicklung bei Kindern“. Dort ist Selin Icoez als studentische Hilfskraft aktiv. Icoez befindet sich aktuell im Psychologie-Masterstudium mit dem Schwerpunkt Psychotherapie. Nachdem sie von dem Professor, bei dem sie ihre Bachelorarbeit schrieb, auf das MPIEA aufmerksam gemacht wurde, behielt sie das Institut im Hinterkopf. Als sich dann die Chance bot, in der Abteilung Musik als studentische Hilfskraft zu arbeiten, griff Icoez, die in ihrer Freizeit selbst Musik produziert und als DJ arbeitet, zu. „Mir gefällt die Interdisziplinarität und der Ansatz, viele verschiedene Konzepte miteinander zu verweben und zu verknüpfen“, sagt die 24-Jährige. Zurzeit arbeitet sie bei einem Projekt mit, das erkunden möchte, was Drei- bis Sechsjährige dazu motiviert, Musik zu machen. Und sie denkt auch schon an die Zeit nach dem Studium: „Mich reizt es total, Ideen aus meinem Job im Institut mit dem Studium zu verbinden, also zum Beispiel Musikalität im klinischen Bereich einzusetzen.“

DER BRÜCKENBAUER

Im Rahmen seines Studiums der Curatorial Studies, einem Kooperationsstudiengang von Goethe-Universität und Städelschule, kam Eike Walkenhorst einst in Kontakt mit dem MPIEA und übernahm von einer Kommilitonin ein Performanceprogramm. „Daraus entstand die Idee, dass das Institut regelmäßig mit Künstler:innen zusammenarbeiten könnte“, erzählt Walkenhorst. Er schrieb das Konzept und ist seitdem Kurator von INHABIT. Im September 2019 gestartet, lädt das Artist-in-Residence-Programm Künstler:innen verschiedener Disziplinen dazu ein, am MPIEA gemeinsam mit Wissenschaftler:innen zu arbeiten. Das Institut stellt Räume und Ressourcen zur Verfügung. Walkenhorst koordiniert und moderiert, so dass die Gäste ein produktives Umfeld für Experimente, Dialoge und Kollaborationen vorfinden. Und er baut Brücken zu Kulturinstitutionen in Frankfurt, damit die entstehenden Arbeiten eine Öffentlichkeit bekommen. Die nächste Ausstellung ist für Frühjahr 2024 in Planung. Als Künstlerin ist aktuell die Multi-Media-Artistin Victoria Keddie vor Ort. Von September bis Dezember folgt dann der armenisch-litauische Künstler Andrius Arutiunian.

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Nikita Kudakov © Johnny Rudeboy Fotos: © Felix Bernoully

Ungewöhnliche Jobs für Studierende

VOM EBBELWEI-EXPRESS BIS INS CASINO

Schaffner im Ebbelwei -Expreß, Croupier im Casino, Guide durch Dinosaurier-Welten: Drei Porträts von Studierenden mit Jobs, die man nicht alle Tage trifft.

SCHAFFNER IM EBBELWEI-EXPRESS

Der Arbeitstag von Fabian Düsterdiek beginnt mit Apfelwein, Brezeln und Apfelsaft. Gemeinsam mit zwei Kollegen belädt der 26-Jährige im Betriebshof der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) im Schatten des Frankfurter Hauptbahnhofs eine historische Straßenbahn: Den Ebbelwei-Expreß, dessen Runden durch Frankfurt Düsterdiek die nächsten Stunden als Schaffner begleiten wird. Seit 2017 arbeitet er bei der VGF und führt mittlerweile auch Trainings für neue Kolleg:innen durch, die frisch an Bord des „Ebbel-Ex“ kommen. Der Student wirkt höchst zufrieden, lobt die Arbeitsbedingungen der VGF („Bezahlung nach Tarifvertrag, Jobticket, Betriebsrente, viele Benefits“) und mag die Abwechslung, die sein Job bringt. Denn neben dem Ebbelwei-Expreß wird er auch mal am TicketCenter an der Hauptwache, am VGF-Infobus oder bei Sonderveranstaltungen eingesetzt. Wenn er nicht gerade mit der historischen Tram durch Frankfurt fährt, studiert er Stadtplanung an der Universität in Kassel und schreibt derzeit an seiner Masterarbeit zum Thema integrierte Verkehrsplanung. „Ich untersuche, wie unterschiedlich die Münchner Straße im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Fahrgasse in der Altstadt aus Sicht der Mobilitätsforschung genutzt werden und wie die gebaute Umwelt das Verkehrsverhalten prägt“, erläutert Düsterdiek, dem es besonders die Münchner Straße angetan hat: „Das ist aus meiner Sicht der urbanste Ort in ganz Frankfurt.“ Und auch der Ebbelwei-Expreß fährt durch. Wer auch mal im „Ebbel-Ex“ mitfahren möchte, findet die Stellenanzeige auf vgf-ffm.de/karriere

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ARBEITEN
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DEALERIN AM POKERTISCH

Der Arbeitsort von Emely Schilling besticht durch wunderbares Ambiente. Im Herzen der hessischen Landeshauptstadt, eingerahmt von Kurpark, Bowling Green und dem Hessischen Staatstheater, liegt die Spielbank Wiesbaden. Das besondere Ambiente blendet die 19-Jährige bei ihrem Job jedoch komplett aus. Sie arbeitet als Dealerin am Pokertisch, manchmal bis halb drei in der Nacht. Die Idee kam ihr, als ein Freund von der Möglichkeit erzählte, in der Spielbank zu arbeiten. Schillings Bewerbung war erfolgreich, sie absolvierte ein sechswöchiges Training und gibt jetzt seit November 2022 die Karten am Pokertisch, meistens in den Varianten Texas Hold’em und Omaha. „Ich weiß gar nicht, was der höchste Einsatz war, der bei mir bislang mal auf dem Tisch lag“, erzählt sie und lacht: „Während der Arbeit bin ich so im Flow, dass ich die Summen gar nicht wahrnehme – da liegen einfach Plastikchips.“ Der Stundenlohn beträgt 15 Euro, kann jedoch durch Wochenend- und Nachtzuschläge auf bis zu 19 Euro anwachsen. Wenn Schilling nicht gerade in der Spielbank arbeitet, studiert sie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Germanistik und Publizistik, wo sie nun ins zweite Semester startet. Wer sich für einen Job bei der Spielbank interessiert, findet auf der Webseite spielbank-wiesbaden.de Stellenangebote. Auch aktuell werden Studierende gesucht. Sie werden übrigens immer am Pokertisch und beim BlackJack eingesetzt. „Roulette ist den Festangestellten vorbehalten“, weiß Schilling.

GUIDE DURCH DINOWELTEN

Den Job bei Senckenberg verdankt Luk Landau seiner Freundin. Mit ihr und seiner Mutter besuchte der Student der Geowissenschaften im vergangenen Herbst das Museum und erläuterte dabei den beiden immer wieder Exponate. Seine Freundin sprach daraufhin das Aufsichtspersonal an, ob man denn als Guide im Museum arbeiten könne. Landau wird auf entsprechende Stellenanzeigen aufmerksam, bewirbt sich – und erhält den Job. Seit Januar führt er Besuchergruppen durch die altehrwürdige Institution. Die Führungen dauern meist 50 Minuten und werden mit je 40€ bezahlt. Landau ist mit seinem Job sehr zufrieden: „Es macht total Spaß, in diesem Umfeld zu arbeiten.“ Zudem weiß der 29-Jährige die Flexibilität zu schätzen. So gibt er stets seine Verfügbarkeiten für die folgende Woche an und bekommt dann Führungen zugeteilt. Sein Lieblingsexponat im Senckenbergmuseum ist übrigens der Archaeopteryx. Rund um das Originalexponat wurde ein Ausstellungsraum aufgebaut, der den Lebensraum des „Urvogels“ vorstellt und in den Erkenntnisse aus der paläontologischen Forschung eingeflossen sind. Übrigens ein Themengebiet, das Landau auch im Studium besonders interessiert.

frizz-frankfurt.de 19 © Martin Kraft CC BY-SA 3.0 Commons Wikimedia ››
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© Senckenberg Traenkner

›› APRIL

FILM

In Infinity Pool (20.4.) führt die geheimnisvolle Gabi ein Paar raus aus der Urlaubsidylle und rein in den Horror. Brandan Fraser, der lange nicht mehr auf der großen Leinwand zu sehen war, ist The Whale (27.4.), ein 270 Kilo schwerer Mann, der ans Herz rührt. Dafür gab es den Oscar und viele weitere Preise. Basierend auf einer wahren Geschichte zeigt der packende Verschwörungsthriller Die Gewerkschafterin (27.4.) mit Isabelle Huppert den Kampf einer unerschrockenen Frau gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner.

LIVE

Los geht es mit AnnenMayKanterei , die am 18.4. ihr neues Album „Es ist Abend und wir sitzen bei mir“ in die Festhalle bringen. Parallel gibt es zarte Klänge von Katie Melua (18.4., Jahrhunderthalle). Tori Amos verzaubert am 19.4. die Alte Oper, am gleichen Tag feiern OK KID zehnjähriges Jubiläum in der Batschkapp. VerrücktBetörend: Fortuna Ehrenfeld am 20.4. in der Centralstation Darmstadt, während die Österreicherin Esther Graf ihren Hybrid aus HipHop und Pop am 21.4. in Das Bett präsentiert. Zur „The Tour to end all tours“ laden Sabaton am 22.4. in die Festhalle, parallel spielen die Donots im Schlachthof zu Wiesbaden, Pop-Perle Sophia in der Brotfabrik und Bosse , präsentiert von FRIZZ Das Magazin, in der Batschkapp. Dass Seattle auch rappen kann, beweist IndieIkone Macklemore am 25.4. in der Offenbacher Stadthalle. Singer-Songwriterin Lina kommt mit neuen Stücken am 26.4. ins Zoom, wo tags darauf Kitty, Daisy & Lewis mit einer Melange aus Swing, Blues Country und Rock’n’Roll aufwarten. Am 28.4. spielt Max Prosa seine lyrisch anmu-

tenden Stücke im Schon Schön in Mainz. Und am 30.4. könnt ihr mit Jan Delay & Disko No. 1 in der Bad Vilbeler Stadthalle in den Mai tanzen.

BÜHNE

Ein Stück Frankfurter Theatergeschichte beginnt das letzte Kapitel: Das Fritz-Rémond-Theater am Zoo feiert im April die Premiere seines letzten Stücks: Dinge, die ich sicher weiß . Bis zum 21. Mai läuft das Stück über die Probleme, Wünsche und Sehnsüchte der Familie Price. Protagonistin Rosie sagt: „Ich weiß, dass der Sommer zum Herbst wird und der Herbst zum Winter. Und dass auf den Winter der Frühling folgt und nach dem Frühling wieder der Sommer kommt. Und es geht weiter. Das Leben. Es geht weiter.“ Am 21./22. sowie 28./29.4. zeigt das Freie Schauspiel Ensemble ANNETTE. Ein Heldinnenepos . Die Zuschauer erwartet eine vielschichtige ästhetische Partitur aus Klang, Bewegung, Sprache, Rhythmus, assoziativen Bildern, wechselnden Räumen und Atmosphären über die Studentin Anne Beaumanoir. Sie geht im zweiten Weltkrieg in die Résistance und schließt sich später der algerischen Befreiungsbewegung an. Die Dramatische Bühne hat ihr umfangreiches Repertoire um einen neuen Klassiker erweitert: Die Nibelungen - Ritter der Kokosnuss. Dabei ist König Gunther angesichts des bevorstehenden Armageddons auserkoren, mit seinen völlig verblödeten Rittern die Welt zu retten. Zu sehen am 22./23 und 28.-30.4.

KUNST

Spontan und konstruktiv. Ernst Weil (19191981): Die Schau im Museum Giersch ist eine umfassende Retrospektive des in Frankfurt geborenen Künstlers. Zu sehen ist sein vielfältiges Werk von Gemälden über Zeitungsillustrationen und Buchge-

staltungen bis hin zu Trickfilm (bis 27.8.). Im Museum Judengasse sind archäologische Funde, die 1987 am Börneplatz geborgen wurden, im Rahmen des Festivals  Mapping Memories. Judengasse extended in Kooperation mit dem Archäologischen Museum Frankfurt zu sehen (bis 30.4.2023).  The Critics Company ist eine nigerianische Künstlergruppe, deren allererste Ausstellung im MMK Zollamt zu sehen ist. Seit Nigerias Unabhängigkeit im Jahr 1960 wurden offizielle Restitutionsforderungen an Deutschland gestellt. Doch bis 2022 verweigerten deutsche Museen die Rückgabe der über 1.100 geraubten Werke. Erst 125 Jahre nach dem Raubzug gibt Deutschland einige Kunstwerke zurück (bis 30.7.2023). Die Ausstellung Himmel – Die Entdeckung der Weltordnung der Kunststiftung DZ BANK ist eine vielschichtige Erzählung von Himmelsvorstellungen, damit verbundenen Sehnsüchten und dem Wunsch, sich den Himmel auf Erden zu holen (bis 20.5.).

›› MAI FILM

Zum zehnten (und wohl vorletzten) Mal nimmt es Vin Diesel in Fast & Furious 10 (18.5.) mit einem Rivalen – gespielt von Aquaman Jason Momoa – auf. Mit von der flotten Partie sind auch Charlize Theron, Jason Statham, Brie Larson und John Cena. Die Familie steht beim französischen Drama Die Linie (18.5.) genauso im Mittelpunkt wie in der US-Komödie About My Father (25.5.) mit Altstar Robert De Niro. Das Disney-Märchen um die Meerjungfrau Arielle (25.5.) kommt erstmals als Realverfilmung auf die Leinwand. Dracula, gespielt von Nicolas Cage, hat einen Gehilfen: Renfield (25.5.). Er hat genug von der toxischen Beziehung zu sei-

nem Boss und schüttet in einer Selbsthilfegruppe sein Herz aus.

LIVE

Frida Gold eröffnen den Konzertmonat mit einem Clubkonzert in der Brotfabrik (1.5.). Am 2.5. müsst ihr euch zwischen Rap von Lune im Zoom, Rock von Blue October in der Batschkapp und Geschichten von Olli Schulz in der Centralstation Darmstadt entscheiden. Punker der ersten Stunden: The Undertones am 3.5. im Schlachthof Wiesbaden. Tokio Hotel gibt es auch noch, zu sehen am 4.5. in der Batschkapp. Die Sportfreunde Stiller rocken am 5.5. das Capitol in Offenbach, für die Arctic Monkeys muss es am 8.5. dann schon die Festhalle sein. Nachdenkliches bringen Jupiter Jones am 10.5. in den Schlachthof. Mit der Single „Fette Wilde Jahre“ haben sich Juli zurückgemeldet und ihr könnt euch am 13.5. in der Batschkapp präsentiert von FRIZZ Das Magazin davon überzeugen, ob die Band weiterhin eine „Geile Zeit“ mit einer perfekten (Konzert-) Welle abliefert. Nie wieder Krieg fordern Tocotronic am 22.5. in der Batschkapp, ebenfalls präsentiert von FRIZZ Das Magazin. Berlin lebt: Das beweist Rapper Capital Bra am 25.5. in der Festhalle, wo tags darauf SDP mit partytauglich-poppigem HipHop wieder mal die Frage klären, wo sie in der Nacht von Freitag auf Montag waren.

BÜHNE

Anlässlich des Paulskirchen-Jubiläums zeigt die Fliegende Volksbühne vom 18.21.5. mehrmals täglich in der Paulskirche die 20-minütige Performance Dem Volk seine Rechte! Die Nationalversammlung tagt. Die Performance besteht aus einer Collage authentischer Äußerungen, Beiträge und Zwischenrufe aus den Protokollen des Parlamentes sowie aus Liedern der 1848er Revolution. Am 18.5. feiert in

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›› UNI FRIZZ VORSCHAU
Annett Louisan
Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai, Sohra Nadjibi
©
Top Gun 2: Maverick
Shanti
© Ingo Pertramer
Esther Graf Katie Melua
© Tetesh Ka w
Sportfreunde Stiller
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VORSCHAU

Konzerte, Kino, Theater und Ausstellungen für das ganze Semester

der Komödie Die Kehrseite der Medaille Premiere und bietet bis zum 2.7. täglich außer montags vergnügliche Boulevard-Unterhaltung mit amüsanten und perfiden Dialogen eines Ehepaars, das die neue Partnerin eines langjährigen Freundes nicht leiden kann. Außerdem können wir euch einige Lesungen empfehlen: Da wäre zum Beispiel Benjamin von Stuckrad-Barre (17.5., Schlachthof) mit seinem Sittengemälde

„Noch wach?“. Oder Rocko Schamoni , der aus seiner Rolling Stone-Kolumne Dummheit als Weg am 19.5. im Zoom liest. Last but not least: Frank Goosen kommt mit seinem neuen Fußballroman Spiel ab! am 25.5. in die Brotfabrik mit viel Witz, Herz und Insiderwissen über eine aufmüpfige Bochumer Jugendfußballmannschaft. Den Monat beschließt das Theater Landungsbrücken, das am 26./27.5. in Kooperation mit dem Stadttheater Bremerhaven den Demian nach dem Roman von Hermann Hesse zeigt.

KUNST

Die Videoarbeit  Nassauer  von Louis Hay im 1822-Forum der Frankfurter Sparkasse zeigt eine künstliche Szenerie, in der „Nassauer“ das Verhältnis vom „Selbst“ zum „Anderen“ betrachtet (bis 13.5.2023). Der Künstler Philipp Fürhofer hinterfragt die Realität in seinen Arbeiten mit komplexen Bildwelten, die sich an der Schnittstelle von Malerei und Installation bewegen.  Phantominseln im Städel zeigt 16 Werke inklusive einer raumspezifischen Arbeit. In der Sammlung Gegenwartskunst entwirft der Künstler eine mystische Dschungellandschaft, in der nichts ist, wie es scheint (12.5.-5.11.2023). Im Fokus der Installation Maria Loboda: The Machine  im Senckenberg Naturmuseum steht Lobodas Film „The Machine“. Ein artesischer Brunnen sprudelt darin – ohne technische Hilfe. In der industriell geformten Landschaft

der Grube Messel steht ein solcher Brunnen. Lobodas Film beschreibt eine fantastische Reise ins Zeitalter des Eozäns, der „Morgenröte“, vor 50 Millionen Jahren, über Maschinen des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zu Forschungslaboren und neuen Ablagerungen, dem sogenannten „Plastiglomerat“ (bis 16.7.2023). Im Museum Sinclar-Haus in Bad Homburg geben vierzehn Künstler:innen verschiedene Sichtweisen auf den Himmel frei: Wolken als Sinnbild für Bewegung, Weite, Freiheit, Leichtigkeit, Energie, aber auch als Indikator für Wetter und Klima (bis 13.8.).

›› JUNI FILM

Ein neuer Spiderman – allerdings „nur“ animiert: In Spider-Man: A New Universe 2 (1.6.) wird die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ins Multiversum geschleudert und stellt sich dort mit einem neuen Spider-Team dem Bösen. Wer Animationsfilme mag, wird sich über Elemental (15.6.) freuen, der die Geschichte der vier zu Figuren gewordenen Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer erzählt. Der Wes-Anderson-Film Asteroid City (15.6.) mit Margot Robbie, Tilda Swinton, Adrien Brody und Tom Hanks spielt in einer fiktiven amerikanischen Wüstenstadt im Jahr 1955, in der ein Wissenschaftswettbewerb stattfindet. Für Freunde von derbem Humor, den Jennifer Lawrence überzeugend rüberbringt, ist No Hard Feelings (22.6.) ein gefundenes Fressen. Der Juni schließt mit einem Sequel, auf das Fans lange gewartet haben: Zum fünften Mal spielt Harrison Ford den Archäologen Indiana Jones , der dieses Mal dem Ruf des Schicksals (29.6.) folgt.

LIVE

Feine A Capella Arrangements präsentieren Maybebop am 2.6. im KFZ in Marburg. Parallel präsentiert Nuschel- und Tanzkönig Herbert Grönemeyer seine Werke im Frankfurter Deutsche Bank Park. Oder doch lieber Jazz? Dann auf zum Auswärtsspiel von Alte Oper Jazz-Resident Michael Wollny in der Naxoshalle. Mit New Wave Pop punken Sueco im Zoom (3.6.). Einen ungewöhnlichen Mix aus Jazz und Elektro von Indien bis Afrika bringen Mammal Hands (9.6.) in die Darmstädter Centralstation. The Menzingers rocken klein aber fein am 14.6. in der Oettinger Villa in Darmstadt. Peter Gabriel spielt eines von fünf Deutschland-Konzerten am 13.6. in der Festhalle. Ebendort kommt Wincent Weiss mit seiner „Vielleicht irgendwann“

Tour am 15.6. präsentiert von FRIZZ Das Magazin vorbei. Sting spielt seine größten Hits am 17.6. in der Brita Arena in Wiesbaden. Monster Magnet rocken die Batschkapp am 19.6. Sie übergeben dann an Billy F Gibbons , Frontmann der legendären Band ZZ Top am 20.6., weshalb ihr es nicht zeitgleich zu Calexico und ihrem Desert Rock in die Centralstation schafft. Wiederum

Wiesbaden: Dort soulpoppt Lionel Richie „all night long“ am 21.6. Beyoncé performed am 24.6. im Deutsche Bank Park. Die Red Hot Chilli Peppers – mit Iggy Pop im Vorprogramm (!) – rocken am 26.6. das Maimarktgelände in Mannheim. Am Tag darauf kommt „Tiger“ Tom Jones in die Alte Oper. Und für Depeche Mode müssen es gleich zwei Termine sein: Die Band um Frontmann-Charismatiker Dave Gahan gastiert am 29.6. und 1.7. im Deutsche Bank Park.

BÜHNE

Am 2.6. feiert Toves Zimmer DeutschlandPremiere im Schauspiel. Es geht um die

Autorin Tove Ditlevsen. Im Arbeitermilieu Kopenhagens in den 1930er Jahren aufgewachsen, wird sie trotz der Meinung ihres Vaters („Ein Mädchen kann nicht Dichterin werden“) eine der bekanntesten Autorinnen Dänemarks. Witzige Idee: Bei Ach, Du meine Goethe! tritt Johann Wolfgang von Goethe am 17.6. in der Volksbühne in einer Slam Show mit Gedichten und Balladen gegen Stefan Dörsing, zweifacher Vizemeister der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften, an. Am gleichen Tag feiert im English Theatre Now and Then Premiere. Es geht um ein Paar, eine letzte Runde in einer Bar für 2.000 Dollar und eine unrealistische Geschichte, die plötzlich gar nicht mehr so abwegig scheint. Es beginnt die Zeit der Festivals: Vom 20.6.-11.7. läuft die Jubiläumsausgabe von Stoffel , dem Open Air Festival des Stalburg Theaters im Günthersburgpark mit mehreren Programmpunkten täglich. Vom 28.6.-8.8. gastiert die Comoedia Mundi mit ihrem Tangentenfestival am Mainufer. Vom 29.6.-16.7. präsentiert das Festival Theater der Welt (theaterderwelt.de) internationale Gastspiele, Premieren und Ausstellungen im Schauspiel Frankfurt, dem Künstler*innenhaus Mousonturm, dem Museum Angewandte Kunst sowie an weiteren besonderen Spielorten in Offenbach und Frankfurt. Los geht es am 29.6. im Capitol Offenbach mit „Die Bakchen. Holstein-Milchkühe“, einer musikalischen Theaterorgie frei nach Euripides über eine scheinbar gewöhnliche japanische Hausfrau und die moralischen Grenzen, mit der Menschen ihr Verhalten, ihre Sexualität und Physiologie über jene der Tiere erheben.

KUNST

HUManIMAL. Das Tier und Wir  im Museum für Kommunikation beleuchtet das ambivalente Verhältnis von Mensch und

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Gifted Olgas Raum Sam Fender resterampe © Dorle Bahlburg © Universal Music Group © Felix Holland ANNETTE Tocotronic © Michael Petersohn Rocko Schamoni
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frizz-frankfurt.de

Tier: Beste Freundin, Arbeitstier, LuxusAccessoire oder Schlachtvieh – die Perspektive auf Tiere variiert. Die Ausstellung verhandelt Fragen wie: „Ist das Tier nur ein Mitgeschöpf des Menschen?“ oder „Ist das Tier in mancherlei Hinsicht gar ein menschliches Ebenbild?“ (bis 15.10.2023). Das Festival  Theater der Welt  strahlt auch auf das Museum Angewandte Kunst aus. Es wird zum Incubation Pod, in dem diverse künstlerische Ideen erkundet werden können: interaktive Installationen, virtuelle Realitäten, Performances, Workshops und Gespräche, die zum Nachdenken und Träumen anregen (bis 16.7.2023).

JULI

FILM

Auch wenn Tom Cruise umstritten ist, seine Actionreihe, die mit Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins (13.7.) nun schon in die siebte (und vorletzte) Runde geht, verheißt wagemutige Stunts. Das Biopic Oppenheimer (20.7.), inszeniert von Batman-Regisseur Christopher Nolan, vereint mit Cillian Murphy, Robert Downey Jr., Matt Damon und Emily Blunt nicht nur viele Stars, sondern zeigt auch, wie der titelgebende Physiker an der Entwicklung der Atombombe beteiligt war. Während es vier Nunchaku-schwingende Schildkröten im Animationsfilm Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem (3.8.) mit einem Verbrechersyndikat aufnehmen, tut das Action-Urgestein Jason Statham in Meg 2 (3.8.) mit einem Urzeit-Meeresmonster. Ein Schüler findet einen blauen Skarabäus und wird zur DC-Superheldenfigur Blue Beetle (17.8.). Wo Gerard Butler draufsteht, ist Action drin: Als enttarnter CIAUndercoveragent kämpft er sich durch die Wüste nach Kandahar (17.8.). Regisseur

Antoine Fuqua und Denzel Washington waren schon oft ein schlagkräftiges Team, nun arbeiten sie beim Selbstjustiz-Actionthriller The Equalizer 3 (31.8.) wieder zusammen. In der Dramakomödie Trauzeugen (14.9.) müssen Scheidungsanwalt Jakob und Paartherapeutin Marie dafür sorgen, dass eine Hochzeit nicht abgesagt wird. In A Haunting in Venice (14.9.) tritt der britische Regisseur und Schauspieler Kenneth Branagh zum dritten Mal als Ermittler Hercule Poirot auf. Challengers (14.9.) zeigt Zendaya als Tennistrainerin, die ihren Mann vom Durchschnittsspieler zum berühmten Profi aufbaut. Eine Sportlehrerin an einer Mädchenschule muss in Blue Jean (28.9.) in Großbritannien im Jahr 1988 ein Doppelleben führen, weil sie lesbisch ist. Ab 5.10. starten die Neuverfilmung von Erich Kästners Das fliegende Klassenzimmer und die Science-Fiction-Romanze True Love

LIVE

Am 3.7. spielen Guns N‘ Roses ihr einziges Deutschland-Konzert im Deutsche Bank Park. Dorthin zieht es auch Harry Styles (5./6.7.) Deichkind bespaßen die Festhalle am 8.7. Tanzbarer Rock, grandiose Liveband: Eagles of Death Metal am 9.7. in der Batschkapp. Für den kanadischen R’n’BSuperstar The Weeknd (14.7.) geht es dann wieder in die Arena am Stadtwald. Als Alternative bietet sich für diesen Tag TatortKommissar Axel Prahl mit seinem Inselorchester im Burggarten Dreieichenhain an. Was bei einer Kooperation von DeutschRapper Thomas D. mit der Hamburger Instrumentalband The KBCS herauskommt, könnt ihr am 18.7. in der Darmstädter Centralstation entdecken. Suzanne Vega (19.7.) lädt zu einem intimen Songabend auf die Bühne am Comoedienhaus Wilhelmsbad in Hanau ein. Am 22.7. konkurrieren – jeweils Open Air – Feine Sah -

ne Fischfilet (Schlachthof Wiesbaden) und Clueso (Zitadelle Mainz) um eure Gunst. Philipp Poisel (30.7.) kommt in die Zitadelle zu Mainz. Böhse-Onkelz-Gründer

Stephan Weidner spielt drei Tage am Stück (30.7.-1.8.) in Das Bett. Auf Bluegrass mit Billy Strings könnt ihr euch am 7.8. in der Batschkapp freuen. Ben Zucker bestäubt am 18.8. die Sommerwiese an der Jahrhunderthalle. Die Rodgau Monotones feiern 45-jähriges Jubiläum am 9.9. im Amphitheater Hanau. Herzinfucked kommt Rapper Montez zu gleich zwei Terminen (13./14.9.) in die Batschkapp. Am 15.9. präsentiert FRIZZ Das Magazin Benjamin Clementine mit souliger Stimme und jazzigem Pianospiel in der Alten Oper. Billy Bragg (21.9.) heizt die Ringkirche Wiesbaden an. Element of Crime präsentieren ihr neues Album „Morgens um 4“ am 2.10. in der Alten Oper. LaBrassBanda blasen am 14.10. in der Batschkapp die Backen auf. Und wenn Patti Smith zu einem intimen Club-Gig am 17.10. im Zoom spielt, müsst ihr nach dem neuen UniFRIZZ Ausschau halten. Alternativ an diesem Tag (Guilty Pleasure!): Die Prinzen in der Alten Oper.

BÜHNE

Die diesjährige Auflage von Barock am Main (20.7.-13.8.) in der Höchster Porzellanmanufaktur zeigt Molières Komödie Der Geizige . Mit Michael Quast in der Hauptrolle sieht das Publikum einen hartherzigen Geizhals und grausamen Familienvater, der sein Geld mehr liebt als alles andere. Vom 21.7.-6.8. lädt die Sommerwerft zum alljährlichen Festival an der Weseler Werft, dieses Jahr unter dem Motto „17 Tage Utopie – Remember the Future“. Nach vielen Jahren kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian zurück in ihre Heimatstadt und sucht nach Gerechtigkeit für die Demütigungen in ihrer Jugend. Nach

der Vorlage von Friedrich Dürrenmatt zeigt das Kellertheater Der Besuch der Alten Dame am 8./9.9. sowie 15./16.9. Für Mitte September hat das Stalburg Theater eine Aufführung von Nick Hornbys „State of the Union“ angekündigt. Bei Keiner hat gesagt, dass Du ausziehen sollst sehen wir das Ehepaar Louise und Tom in zehn Episoden ihrer Eheberatung mit sarkastischem Humor, guten Pointen und einem pulsierendem Schlagabtausch. Im Theater Alte Brücke könnt ihr am 22./23.9. in Das kunstseidene Mädchen ins Berlin der 1930er Jahre eintauchen und den Weg der Lebenskünstlerin Doris aus der Provinz in die Halbwelt beobachten.

KUNST

Die US-Amerikanische Konzeptkünstlerin  Martha Rosler ist Pionierin des kritischen Feminismus. Die Einzelausstellung in der Schirn zeigt ihre gesellschaftskritischen Collagen und Videos, die sich mit Fragen von Macht, Gewalt, Schönheitsidealen und deren Demontage und den nur scheinbaren Gegensätzen von Krieg und Konsum auseinandersetzen (bis 23.9.2023).  Gerhard Haderer gilt als Superstar unter den Karikaturisten. Seine provokanten Cartoons waren u.a. 25 Jahre wöchentlich im „Stern“ abgebildet. Die Schau in der Caricatura zeigt Haderers Ölgemälde, die sich zwischen fotorealistischer Perfektion und karikaturesker Überspitzung bewegen (bis 17.9.2023). Die „Benin Bronzen“ aus dem heutigen Nigeria nehmen in der Debatte um die Restitution von Kulturgütern eine zentrale Rolle ein. Auch im Museum Weltkulturen befinden sich über 50 Metall-, Holz- und Elfenbeinobjekte aus dem Reich Benin (Nigeria). Wann und unter welchen Umständen gelangten sie in die Sammlung des damaligen Völkermuseums? Die Schau  Benin. Retrospektive/Perspektiven geht dieser Frage nach.

›› ›› UNI FRIZZ VORSCHAU
Liebesdings © Christoph Köstlin Ugo Rondinone. Life Time Wincent Weiss Michael Wollny Martha Rosler in der Schirn © Galerie Nagel Draxler © Gregor Hohenberg Benjamine Clementine
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FRISCHE LUFT

MUSIK FESTIVALS

Campus Festival

19./20.5., Konstanz Bodenseestadion

Auf der Bühne: Marteria, Badmómzjay, BHZ, Schmyt, Von wegen Lisbeth

›› ab 139,90 €, campusfestival-kn.de

Schlossgrabenfest

25.-28.5., Darmstadt Innenstadt

Auf der Bühne: Ayliva, Montez, ClockClock

›› ab 14,98 €, schlossgrabenfest.de

Immergut

26.-28.5., Bürgerseeweg in Neustrelitz

Auf der Bühne: Casper, Brockhoff, Die Nerven, Bulgarian Cartrader, Fuffifufzich

›› ab 110 €, immergutrocken.de

Orange Blossom

Special 25

26.-28.5., Beverungen

Auf der Bühne: Odd Couple, Husten, Whispering Sons, The Haunted Youth, Thees Uhlmann & Band, A.S. Fanning

›› 139 €, orangeblossomspecial.de

Africa Festival

26.-29.5., Mainwiesen Würzburg

Alle Termine für das Sommersemester

Auf der Bühne: Juanita Euka, Sona Jobarteh, Elida Almeida, Nomfusi, Lokua Kanza & Family, Faada Freddy

›› 10-119 €, africafestival.org

Open Ohr

26.-29.5., Zitadelle Mainz

Auf der Bühne: tba

›› 15-80 €, openohr.de

Rock am Ring/

Rock im Park

2.-4.6., Nürburgring

bzw. Zeppelinfeld (Nürnberg)

Auf der Bühne: Foo Fighters, Limp Bizkit, Kings of Leon, K.I.Z., Die Toten Hosen

›› 99-229 € zzgl. Campen und Parken rockamring.de, rockimpark.de

60. Hessentag

2.-11.6., Pfungstadt

Auf der Bühne: u.a. Sarah Connor (2.6., ab 64,80 €), Elif (3.6., 39,80 €), Broilers (8.6., ab 59 €), Danger Dan (8.6., ab 44,90 €), Silbermond (9.6., ab 59,60 €)

›› hessentag2023.de

Melt!

8.-11.6., Gräfenhainichen Ferropolis

Auf der Bühne: Animistic Beliefs, Kalte Liebe, Young Marco, Steintor Herrenchor

›› ab 179,95 €, meltfestival.de

World Club Dome

9.-11.6., Frankfurt, Deutsche Bank Park

Auf der Bühne: David Guetta, Felix Jaehn, Gestört aber geil, Haftbefehl & Friends

›› 122-409 €, worldclubdome.com

frizz-frankfurt.de

›› UNI FRIZZ FESTIVALS & FESTE
© Ryan Aylsworth Pink
Jan Delay SDP
Ayliva
©
©
© Ayliva © Verschwende deine Zeit GmbH
Silbermond
Thomas Leidig
Benjamin Diedering

Maifeld Derby

16.-18.6., Maimarktgelände Mannheim

Auf der Bühne: Phoenix, Interpol, Loyle Carner, M83, Death Grips

›› 80-160 € zzgl. Camping, maifeld-derby.de

Umsonst und draußen

8.-11.6., Mainwiesen Würzburg

Auf der Bühne: Kim Churchill, Widersacher

›› umsonst-und-draussen.de

Festival ohne Grund

9.-11.6., Beerfelden Marbachstausee

Auf der Bühne: tbd

›› ab 41,50 €, festivalohnegrund.de

Pink Pop

16.-18.6., Landgraaf bei Heerlen (Niederlande)

Auf der Bühne: P!nk, Robbie Williams, Red Hot Chili Peppers, Queens of the Stone Age

›› 135-275 € zzgl. Gebühren, pinkpop.nl

Hurricane/Southside

16.-18.6., Scheeßel bzw. Neuhausen ob Eck

Auf der Bühne: Die Ärzte, Billy Talent, Kraftklub, Tash Sultana, Muse, Casper ›› ab 119 €, hurricane.de, southside.de

GG LOKAL

16.6.-9.7., Groß-Gerau und Umgebung

Auf der Bühne: u.a. Johannes Scherer (16.6., 18 €), Purple Rising (17.6., 16 €), Welthits auf Hessisch (23.6., 16 €), Sven Hieronymus (24.6., 20 €), ABBA Explosion (30.6., 16 €), Handkäs mit Orange und Woody Feldman (1.7., 22 €), SDUNETS (8.7., 10 €)

›› gross-gerau.de

Friedberg Open Air Sommer

23.-25.6., Seewiese Friedberg

Auf der Bühne: Johannes Oerding (23.6., ab 67,50€), FFH-Just white (24.6., ab 38€), Roland Kaiser (25.6., ab 69,50€)

›› friedberg-openair.de

Steinbruchfestival

24./25.6., Mühlheim Steinbruch

„Am grünen See“

Auf der Bühne: BAZ, Gastone, Jahfro, The Muffin Tops

›› 10-30 €, steinbruchfestival.de

Roskilde Festival

24.6.-1.7., Roskilde (Dänemark)

Auf der Bühne: Kendrick Lamar, Lil Nas

X, Burna Boy, Blur, Christine and the Queens, Lizzo, Caroline Polachek

›› ab 1.200 DKK, roskilde-festival.dk

Splash!

29.6.-1.7., Gräfenhainichen Ferropolis

Auf der Bühne: Kendrick Lamar, Lil Uzi Vert, UFO361, Trettmann

›› ab 199,95 €, splash-festival.de

Summerjam

30.6.-2.7., Köln, Fühlinger See

Auf der Bühne: Peter Fox, Nina Chuba, Treesha, KY-Mani Marley, Jan Delay

›› ab 160 €, summerjam.de

Deichbrand

20.-23.7., Seeflughafen Cuxhaven

Auf der Bühne: Deichkind, K.I.Z., SDP, Broilers, Marteria, Beatsteaks, Juju

›› ab 189 €, deichbrand.de

Traffic Jam

21./22.7., Verkehrsübungsplatz Dieburg

Auf der Bühne: Any given day, Call it Tragedy, Elfmorgen

›› ab 36 €, trafficjam.de

Flörsheimer Open Air

21.-23.7., Flörsheim Mainufer

Auf der Bühne: tba

›› umsonst und draußen, floersheimer-openair.de

Open Doors Festival

21.-23.7., Neu-Isenburg

Auf der Bühne: tba

›› umsonst und draußen open-doors-festival.de

Burg Herzberg Festival

27.-30.7., Burg Herzberg

Auf der Bühne: Beth Hart, Long Distance Calling, Götz Widmann, Mayberg, Dota

›› 80-209 €, burgherzberg-festival.de

Trebur Open Air

28.-30.7., Trebur

Auf der Bühne: Maximo Park, Grossstadtgeflüster, Frittenbude, Frau Ruth, B6BBO

›› ab 32 €, treburopenair.de

Heimspiel Knyphausen

28.-30.7., Draiser Hof, Eltville am Rhein

Auf der Bühne: Chilly Gonzales und Dry Cleaning, Paula, The Toten Crackhuren im Kofferraum, Willy Mason

›› Ausverkauft, heimspiel-knyphausen.de

Wacken Open Air

2.-5.8., Wacken

Auf der Bühne: Anthrax, Blitzkid, Deicide, Dropkick Murphys, Heaven Shall Burn, Iron Maiden, J.B.O., Pennywise, Schandmaul

›› ausverkauft, Tauschbörse auf der Webseite, wacken.com

Haldern Pop

3.-5.8., Alter Reitplatz, Rees-Haldern

Auf der Bühne: Bear’s Den, Glen Hansard, Die Nerven, Baby Volcano, Tom Odell, Wunderhorse ›› ab 132,80 €, haldern-pop.de

Rocco del Schlacko

10.-12.8., Püttlingen

Auf der Bühne: Marteria, Electric Callboy, Broilers, Sido, Frank Turner, Peter Fox, Donots

›› 62-238 €, rocco-del-schlacko.de

Taubertal Open Air

10.-13.8., Rothenburg ob der Tauber

Auf der Bühne: Peter Fox, Broilers, Marteria, Electric Callboy, Bilderbuch, Schmyt

›› 89-289 €, taubertal-festival.de

Open Flair

10.-14.8., Eschwege

Auf der Bühne: Peter Fox, Broilers, Bosse, Marteria, Cro, Sportfreunde

Stiller, Donots, Giant Rooks, Frank Turner & The Sleeping Souls

›› 69-209 €, open-flair.de

Sziget Festival

10.-15.8., Budapest, Donauinsel Óbuda (Ungarn)

Auf der Bühne: Billie Eilish, David Guetta, Florence + the Machine, Imagine Dragons, Lorde, Macklemore, Mumford & Sons

›› 85-585 €, szigetfestival.com

Highfield

18.-20.8., Leipzig-Grospösna, Störmthaler See

Auf der Bühne: Die Ärzte, Beatsteaks, Tokio Hotel, Anti-Flag, Paula Hartmann, Turbostaat

›› 189 €, highfield.de

MS Dockville

18.-20.8., Hamburg, Reiherstieg-Hauptdeich

Auf der Bühne: Girl in Red, Giant Rooks, Schmyt, Monolink

›› ab 164 €, msdockville.de

Gießener Kultursommer

24.8.-3.9., Kloster Schiffenberg Gießen

Auf der Bühne: u.a. Madsen & Royal Republic (24.8., ab 52,50€), Scooter (25.8., ab 61,25€), Die Fantastischen 4 (27.8./1.9., ab 77,50€)

›› giessenerkultursommer.de

Volk im Schloss

25.-27.8., Groß-Gerau, Schloss Dornberg

Auf der Bühne: KAKKMADDAFAKKA, Fun Lovin‘ Criminals, Doctor Krapula, Revolte Tanzbein

›› Eintritt frei, volk-im-schloss.de

Lollapalooza

9./10.9., Olympiastadion & Olympiapark Berlin

Auf der Bühne: Imagine Dragons, Mumford & Sons, David Guetta, Macklemore, Jason Derulo

›› ab 185 €, lollapaloozade.com

STRASSENFESTE & EVENTS

Eschborn-Frankfurt.

Der Radklassiker

›› 1.5., Radrennen in Frankfurt und Umgebung

Rödelheimer Musiknacht

›› 13.5., Frankfurt, Rödelheim

Fressgass‘ Fest

›› 17.-26.5., Frankfurt, Fressgass‘

Paulskirchenfest

›› 18.-21.5., Frankfurt, Paulskirche

Wäldchestag

›› 26.-30.5., Frankfurt, Stadtwald, Am Oberforsthaus

Offenbacher Woche

›› 1.-4.6., Offenbach, Innenstadt

Theatrium/Wilhelmstraßenfest

›› 8.-10.6., Wiesbaden

J.P. Morgan Corporate Challenge

›› 14.6., Frankfurt, Innenstadt

Volksfest

›› 16.-26.6., Aschaffenburg, Untermain

Mainuferfest

›› 17./18.6., Offenbach, Isenburger Schloss

Opernplatzfest

›› 21.-30.6., Frankfurt, Alte Oper

Johannisnacht

›› 23.-26.6., Mainz, Innenstadt

Heinerfest

›› 29.6.-3.7., Darmstadt, Innenstadt

Afrikanisches Kulturfest

›› 30.6.-2.7., Frankfurt, Rebstockpark

Höchster Schloßfest

›› 1./2.7., Frankfurt-Höchst

Mainova Ironman

European Championship

›› 2.7., Frankfurt und Umgebung

Hafenfest

›› 7.-10.7., Wiesbaden-Schierstein, Hafen

Schweizer Straßenfest

›› 8./9.7. (tbc), Frankfurt, Schweizer Straße

Burgfest

›› 14.-16.7., Königstein

Christopher Street Day

›› 15.7., Frankfurt, Innenstadt

Mainfest

›› 4.-7.8., Frankfurt, Römerberg und Mainkai

Zehntscheunenfest

›› 11.-13.8. (tbc), Frankfurt-Praunheim

Bernemer Kerb

›› 11.-16.8., Frankfurt, Alt-Bornheim

Apfelwein-Festival

›› 11.-20.8., Frankfurt, Roßmarkt

Sommernachtsfest

›› 19.8., Bad Soden

Museumsuferfest

›› 25.-27.8., Frankfurt, Museumsufer

Rheingauer Weinmarkt

›› 30.8.-8.9., Frankfurt, Fressgass‘

Laternenfest

›› 1.-4.9., Bad Homburg

Frankfurter Oktoberfest

›› 6.9.-8.10., Frankfurt, Deutsche Bank Park, Parkplatz P9

Herbst-Dippemess

›› 8.-17.9., Frankfurt, Festplatz am Ratsweg

Lauf für mehr Zeit

›› 10.9., Frankfurt, Innenstadt

Buchmesse

›› 18.-22.10., Frankfurt, Messe

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Müll vermeiden, gemeinsam reparieren, voneinander lernen: Repair Cafés erfüllen viele nützliche Funktionen.

Repair Cafés in Frankfurt

FIX IT

Es sind in der Regel schöne Szenen, die sich in einem Repair Café abspielen. Hier treffen sich der 68-jährige Rentner, der zwei Knöpfe an seinem Mantel wieder annähen möchte, der 23-jährige Student der sein Fahrrad reparieren will und die 40-jährige Bankerin, die sich dafür interessiert, ob der Staubsauger wieder ins Laufen gebracht werden kann. Meist ist alles vorhanden, was man für typische Reparaturen benötigt, wie Nähmaschinen oder Werkzeug. Und auch für Kaffee und Kuchen ist oft gesorgt. Die Webseite repaircafe.org schätzt, dass die Zahl der Repair Cafés weltweit bei rund 2.700 liegt und sich die Menge der monatlich reparierten Gegenstände auf über 48.000 beläuft. Auf EU-Ebene wird sogar derzeit ein „Recht auf Reparatur“ diskutiert. Auch in Frankfurt (siehe Infokasten) sind einige Repair Cafés aktiv. So zählt auch das Offene Haus der Kulturen auf dem Campus in Bockenheim zu den Anbietern.

„GANZ WUNDERBARE ORTE“

Repair Cafés werden meist ehrenamtlich organisiert. Oft sind kundige Helfer:innen anwesend, die für verschiedene Themengebiete Sachkenntnisse mitbringen und beim Reparieren unterstützen können. Melanie Jaeger-Erben, die an der TU Cottbus-Senftenberg das Fachgebiet Technik- und Umweltsoziologie leitet, hat zusammen mit Sabine Hielscher vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung kürzlich das Buch „Verhältnisse reparieren. Wie Reparieren und Selbermachen die Beziehungen zur Welt verändern“ veröffentlicht. Äußerst lesenswert tauchen die Autorinnen ein in die vielfältige Welt der Laien-Reparatur, lassen Reparateur*innen durch Bilder, Zeichnungen und Zitate zu Wort kommen und beschreiben die Wirkung des Reparierens auf Identität, soziale Beziehungen und das Verhältnis von Mensch und Umwelt. In einem Interview mit hr-info sagte Jaeger-Erben: „Wir beobachten ein Umdenken, was das Reparieren angeht. Die Anerkennung und Wertschätzung, wieviel Energie, Ressourcen und Arbeitskraft in einem Gegenstand bereits stecken, wächst.“ Auch für Studierende sind Repair-Cafés eine hilfreiche Anlaufstelle. Jaeger-Erben kommentiert diese Entwicklung: „Das sind ganz wunderbare Orte. Sie ermöglichen Hilfe zur Selbsthilfe. Da entsteht eine politische Praxis, bei der verschiedene Generationen miteinander in Kontakt kommen.“

REPAIR CAFÉS IN FRANKFURT AUF EINEN BLICK

Regelmäßige Termine

Repair-Café Sachsenhausen

Gemeindehaus St. Wendel

Altes Schützenhüttengäßchen 4 60599 Frankfurt am Main rc-sachs@bund-frankfurt.de

Wann: Erster Dienstag im Monat, 17.30-20 Uhr

Repair-Café Gallus

Begegnungs- und Servicezentrum Gallus

Frankenallee 206-210 60326 Frankfurt am Main hans-christoph.fehr@ frankfurter-verband.de

069 / 299 807-2217

Wann: Zweiter Dienstag im Monat, 17:30-19:30 Uhr

Repair-Café Riedberg

Billabong Familienzentrum Riedberg e.V.

Graf-von-Stauffenberg-Allee 46b, 60438 Frankfurt am Main info@billabong-family.de

069-98 95 77 95

Wann: Letzter Mittwoch im Monat, 18-20 Uhr

RepairCafé Dornbusch

Café Anschluss

Träger: Frankfurter Verband

Hansaallee 150

60320 Frankfurt am Main repaircafe@kreativwerkstatt-ffm.de

Wann: Letzter Freitag im Monat, 15-17.30 Uhr

Repair-Café vom DRK in Niederrad Schwarzwaldstraße 12

60528 Frankfurt

Anmeldung unter: woyte@freenet.de

Wann: Erster Samstag im Monat, 10-12 Uhr

Repair-Café Rödelheim

Begegnungs- und Servicezentrum

Rödelheim – Auguste-Oberwinter-Haus

Träger: Frankfurter Verband

Burgfriedenstraße 7 60489 Frankfurt am Main ursula.lenger@gmx.de

Wann: Erster Samstag im Monat, 15-18 Uhr

Repair-Café Ostend

Mehrgenerationenhaus

Nachbarschaftszentrum Ostend

Waldschmidtstraße 39 60316 Frankfurt am Main info@nbz-ostend.de 069 - 43 96 45

Wann: Zweiter Samstag im Monat, 10-12 Uhr

Repair-Café Heddernheim

Begegnungszentrum Heddernheim

Träger: Frankfurter Verband

Aßlarer Straße 3, 60439 Frankfurt am Main sybille.vogl@frankfurter-verband.eu

069 - 57 71 31

Wann: Dritter Samstag im Montag, 15-18 Uhr

Repair-Café im Hofgut Goldstein

Begegnungs- und Servicezentrum

Hofgut Goldstein

Träger: Frankfurter Verband

Tränkweg 32 60529 Frankfurt 069 - 299 807 2223 carmen.simon@frankfurter-verband.de

Wann: Letzter Samstag im Monat, 14-17 Uhr

Repair-Café Bockenheim

Offenes Haus der Kulturen im Studierendenhaus Campus Bockenheim, Mertonstraße 26 60325 Frankfurt am Main repair-cafe@offeneshausderkulturen.de Wann: Letzter Sonntag im Montag, 15-17.30 Uhr

Weitere Repair-Cafés

Repair-Café Ginnheim für Textilien (Näh-Café) Kinder- und Familienzentrum „Morgenstern“ Platenstraße 77 60431 Frankfurt am Main kifaz.morgenstern@caritas-frankfurt.de 069-56020258

Wann: 1x pro Woche (mittags, außer in den Schulferien)

Repair-Café Hausen im Rahmen des DRIN-Cafés Gemeindezentrum Ev. Lydiagemeinde Frankfurt

Alt Hausen 3 60488 Frankfurt

Email: drin.cafe@lydiagemeinde.de

Wann: 1 x pro Monat, Do. 15-17 Uhr, nächste Termine: 27.4., 11.5., 22.6., 13.7.

Reparatur Café Gutleut Kaffeestube / Nachbarschaftsbüro Gutleut

Gutleutstraße 131 60327 Frankfurt am Main gutleut@frankfurt-sozialestadt.de Tel.: 069-74737838

6 x pro Jahr, Samstag: 14 -17 Uhr

›› Termine auf: reparatur-initiativen.de repaircafefrankfurt.de frankfurt-im-wandel.de

UNI FRIZZ SERVICE ››
frizz-frankfurt.de
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SPEISE LIEBER UNGEWÖHNLICH

Von Korea bis Kansas City:

KOREANISCH

Streetfood, das kein Zeitdieb ist

Sushi auf Koreanisch spielt am Kornmarkt eine gute Rolle.

ESSEN: ■■■■■ ■

SERVICE: ■■■■■ ■

AMBIENTE: ■■■■ ■■

Nachdem in dem Eckladen mit den hohen Fensterfronten zuletzt „Brot und seine Freunde“ Gebackenes verkaufte, gibt es dort nun koreanisches Streetfood, und zwar Kimbap-Rollen. Laut den Inhaberinnen Hanna Hong und Eunchoung Kim werden die Rolls in Korea an nahezu jeder Ecke verkauft. Jetzt also auch in der Frankfurter Altstadt in äußerst freundlichem, satt gelb gestaltetem Interieur. Wir probieren eine Bulgogi Roll mit in hausgemachter Soyamarinade mariniertem Rindfleisch, Reis, Salat, Karotten, Gurke und eingelegtem Rettich (10,50€) sowie eine Avocado Roll mit Avocado, Karotten, Gurke und eingelegtem Rettich (9,50€). Die Rollen ähneln zwar optisch Sushi, bedienen jedoch nicht zuletzt wegen des mit Sesamöl und Salz zubereiteten Reises andere Geschmacksknospen und überzeugen mit knackiger Textur. Der Service punktet mit Freundlichkeit und Ehrlichkeit. So bereuen wir nicht, dass wir statt der Extraportion Kimchi („Die ist uns heute leider etwas zu sauer geraten“) einen fein gewürzten Seetangsalat (3,50€) probieren. Der Name des Restaurants ist übrigens von der Romanfigur von Michael Ende inspiriert, die mit ihrem Wuschelkopf auch für das Logo Pate stand. Und wir halten fest: MoMo Roll ist definitiv kein Zeitdieb, sondern eine Bereicherung.

›› MoMo Roll

Kornmarkt 5 (Altstadt)

Mo-Sa 12-18 Uhr, momoroll.de

TÜRKISCH Weil Döner zu einfach wäre

Die Dönervariationen aus dem Ruhrgebiet erobern Frankfurt.

ESSEN: ■■■■■■

SERVICE: ■■■■■ ■

AMBIENTE: ■■■■■ ■

In einer Übersicht zu seltenen Gastro-Konzepten mag ein Dönerladen deplatziert wirken. Jedoch hat sich der Dönaladn in der Leipziger Straße seinen Platz hier redlich verdient. Mit seiner ungewöhnlichen Schreibweise („Weil Dönerladen zu einfach wäre…“) weist der Laden in der Nähe der Bockenheimer Warte darauf hin, dass hier Döner in ausgefallenen Variationen dargeboten werden, z.B. als Variante des Philly Cheese Steak (Döna Delphia, 10,50€), des Burgers (Döna Börga, 9€), der Quesadilla (Dönadilla, 9,50€) oder als Döna-Toast mit drei Scheiben Toastbrot (9€). Wir kommen an zwei verschiedenen Tagen, probieren einmal den Döna Delphia und einmal den Döna Börga und sind beide Male rundum glücklich. Dafür sorgen das saftige Fleisch, die fluffigen Brioche-Brötchen, die frischen Zutaten und der herzliche Service, der sehr kumpelig daherkommt, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Die Wartezeiten sind überschaubar. Unsere diesbezüglichen Befürchtungen nach dem Social Media Hype infolge eines Dönaladn-TikTok-Videos einer Foodbloggerin erweisen sich als unbegründet. Der Aufdruck „Wat krisse“ auf den Tabletts verrät übrigens, dass der Dönaladn keine Frankfurter Erfindung ist, sondern eine Dependance eines im Ruhrgebiet groß gewordenen Franchise-Unternehmens.

›› Dönaladn Leipziger Straße 3 (Bockenheim) So-Fr 12-21.30 Uhr, (069) 50 69 29 2 doenaladn-frankfurt.de

SANDWICH Füllung statt Belag: So gut!

Mit einem kleinen Trick entsteht eine neue Geschmackswelt.

ESSEN: ■■■■■■

SERVICE: ■■■■■■

AMBIENTE: ■■■■■ ■

Sandwichläden gibt es viele in Frankfurt. Mit einem einfachen Trick gelingt es Goldy’s Fill-In jedoch, aus Baguettes etwas Besonderes zu machen. Denn in dem kleinen Laden am U-Bahn-Halt Glauburgstraße werden die knackfrischen Brote nicht belegt, sondern gefüllt. Und das ist unfassbar lecker. Nachdem uns der extrem freundlich-fröhliche Service mit einem Tomatensüppchen aufs Haus eingestimmt hat, legen wir los. Der Philly Cheese (8,90€) mit regionalem Bio-Rinderhackfleisch, zweierlei Käse (Bergkäse, Cheddar), Zwiebeln und Jalapenos ist dank knackigen Texturen, würzigen Käsearomen und feiner Schärfe eine wahre Geschmacksexplosion. Das zweite Signature-Essen in dem mit dezenten Comic-Devotionalien gestalteten Imbiss sind Mojos. Dahinter verbergen sich frittierte Gewürzteigtaler in angenehmer Portionsgröße. Hier probieren wir den veganen Mojo Pacman (5,90€) mit Paprika-Tomaten-Ragout und sind ebenfalls geflasht. Ein Extralob verdient sich der Cheese Fritz von der Beilagen-Karte. Für 4,50€ gibt es frittiertem Gouda am Spieß in Maisteig mit Kartoffelwürfeln und wir denken zum dritten Mal an diesem Tag: So eine gute Idee. Um das Bild abzurunden, probieren wir noch den hausgemachten Zitronenkuchen (3,50€) und was sollen wir sagen: Saftig! Farbenfroh. So gut!

›› Goldy’s Fill-In

Eckenheimer Landstraße 117 (Nordend) Mo, Mi-Fr 11.30-22, Sa 12-22, So 14-21 Uhr (0163) 24 54 768, goldys-fillin.de

frizz-frankfurt.de UNI FRIZZ GASTRO ››
Fünf ungewöhnliche Gastro-Ideen, mit denen ihr eure
Gaumen jenseits bekannter Pfade verwöhnen könnt.
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WAFFELN

Süße Kunstwerke voller Liebe

Love, Love, Love: Die taiwanesischen Waffeln sind kleine Kunstwerke.

ESSEN: nnnnn n

SERVICE: nnnnn n

AMBIENTE: nnn nnn

Chih-Ching Lee hat in ihrer Heimat Biotechnologie studiert. Seit fünf Jahren lebt die Taiwanesin in Deutschland und hat sich nun in der Leipziger Straße einen Traum erfüllt: Ihren eigenen Waffelladen. Dieser ist nur wenige Quadratmeter groß, sodass der Verkauf ausschließlich am Fenster zur Straße hin stattfindet. Beim Warten in der Schlange registrieren wir, dass die Bubble Teas mit Frischmilch (z.B. Lavendel Oolong Latte, 4,7€) wie auch die Getränkespezialitäten (z.B. Apfel Zimt Schokoladenmilch, 5,30€) bereits eine treue Fanbasis haben. Wir sind jedoch wegen der Waffeln hier. Diese sind klein und erinnern hiesige Süßmäulchen an Windbeutel mit einem zusätzlichen dünnen knusprigen Rand. Sowohl bei den Füllungen (von Vanillecreme über Rote Bohnen bis hin zu Thunfisch und Mais oder Würstchen) als auch bei den Portionsgrößen (zwei oder vier) kann man nach Herzenslust kombinieren.

Wir probieren Haselnuss Schokolade (vier Stück, 4,80€) und Püree aus Taro (zwei Stück, 3,50€), was auch als Wasserbrotwurzel bezeichnet wird.

Frisch vor unseren Augen zubereitet, sind beide ein Gaumenschmeichler und wissen auch optisch mit dem „Love“-Schriftzug zu gefallen. Hoja bedeutet aus dem Taiwanesischen übersetzt übrigens „lecker“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Leipziger Straße 77 (Bockenheim)

Mi-Mo 12-19 Uhr, (0171) 53 83 822 instagram.com/hoja_ffm

BBQ Geräuchertes im Hinterhof

Wer BBQ wie in Kansas City erleben möchte, muss zu Little Suzy.

ESSEN: nnnnnn

SERVICE: nnnn nn

AMBIENTE: nnnnnn

Als wir die Hinterhofhalle von 1866 betreten, schießt uns ein Gedanke in den Sinn: Gibt es einen solchen Ort in Frankfurt bereits? Wo alte Türen zu Tischen umgearbeitet wurden, eine Badewanne mit gekühlten Getränken in der Mitte steht, man mit einem Seil die Toilettenspülung bedient und eigentlich stundenlang sitzen und liebevolle Details entdecken könnte? Wo sich Rocker genauso treffen wie Hipster und Familien? Inhaberin Suzanne Günther, die Kansas City als ihr zweites Zuhause bezeichnet, hat sich nach Jahren mit einem Foodtruck nun den Traum eines Juke Joints erfüllt. So wurden einst im Südosten der USA einfache Kneipen für Afroamerikaner mit Speisen und Tanzmusik bezeichnet, und auch in der Uhlandstraße gibt es immer wieder kleine Konzerte. Die Karte bietet alle möglichen Varianten von Fleisch aus dem Räucherofen. Wir probieren Beef Brisket (17,50€) und Pork Belly (16,50) und sind von dem dichten Geschmack, der dank hausgemachtem Rub intensiven Rinde und dem zarten Fleisch begeistert. Auch die Beilagen – wir wählen Coleslaw (4€) und Smoked Mac&Cheese (6€) – sind eine Wucht. Wir kommen auf jeden Fall wieder, denn bei unserem Besuch waren („Ich hatte heute Probleme mit dem Ofen“) die hausgemachten Zimtschnecken und das Maisbrot leider aus.

›› Little Suzy’s Smoke Shack BBQ

Uhlandstraße 44 (Ostend)

Mi-Sa 17-23 Uhr, (0151) 50 48 29 54 instagram.com/littlesuzyssmokeshack

››
frizz-frankfurt.de 29 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de Flugbörse wird Berger Reisebüro.. weil wir mehr können als Flüge.. Bergerstr. 21 • 069/490 90 76 WWW.Berger-Reisebuero-Frankfurt.de info@berger-reisebuero-frankfurt.de

Stabhochspringerin Sarah Vogel kombiniert Leistungssport und Biochemie

Stabhochsprung ist vermutlich eine der komplexesten Sportarten überhaupt. Um sich mit dem hochelastischen Stab aus glasfaserverstärktem Kunststoff nach mehr als 40 Metern Anlauf in die Höhe zu biegen, vor Überquerung der Latte in der Luft nahezu einen Handstand zu machen und dann auf der Matte zu landen, braucht es Schnelligkeit, Kraft, turnerisches Talent und Konzentrationsfähigkeit. Oder wie Sarah Vogel zusammenfasst: „Man muss an sehr viele Komponenten gleichzeitig denken.“

Diese Aussage beschreibt auch den Alltag der 20-Jährigen äußerst treffend. Denn Vogel absolviert parallel zum Leistungssport ein Bachelor-Studium der Biochemie an der Goethe-Universität in Frankfurt. „Ursprünglich wollte ich Medizin studieren. Da ich mir das Fach parallel zum Sport nicht zugetraut habe und zudem gespürt habe, dass ich nicht als Ärztin arbeiten möchte, habe ich nach Fächern mit ähnlichen Inhalten geschaut.“ So fiel ihre Wahl auf Biochemie und diese Entscheidung hat die Junioren-Europameisterin von 2020 noch nicht bereut. „Das Fach ist sehr faszinierend. Nach meiner Sportkarriere würde ich mich gerne im Anti-Doping-Kampf engagieren und an Aufklärungsmethoden forschen.“

Jetzt beginnt die die 20-Jährige aber erst einmal das 6. Semester. Dabei nimmt sie erstmals eine Erleichterung in Anspruch und hat vorrangig einen Praktikumstermin wählen dürfen, um eine Terminkollision mit einem Trainingslager in Südafrika zu vermeiden. Die gebürtige Groß-Umstädterin legt Wert darauf, so normal wie möglich studieren: „Die Uni ist für mich die Verbindung zum normalen Leben. Für mich wäre es nichts, ausschließlich Sport zu machen. Ich möchte mich abseits des Stabhochsprungs mit ganz normalen Themen beschäftigen.“ Sie hat sich vorgenommen, dass Studium in acht Semestern abzuschließen.

Das Studium mit dem Leistungssport zu vereinbaren, ist eine Herausforderung. Vogel, die seit Dezember für die Frankfurter Eintracht startet, absolviert

DIE LIEBLINGE DER PROFS

Die Musikforscherin: Melanie Wald-Fuhrmann

pro Woche sechs Einheiten mit einer Länge von zwei bis drei Stunden. Das ist vom zeitlichen Umfang im Verhältnis zu anderen Sportarten zwar überschaubar. Jedoch ist Stabhochsprung psychisch sehr herausfordernd: „Ich muss mich für jeden Sprung im Training anspannen, die Konzentration hoch halten und anschließend den Ablauf genau analysieren und überlegen, was ich verändern möchte. Nach einer Technik-Einheit könnte ich mich für eine Vorlesung nicht mehr konzentrieren. Weil beides für den Kopf so anstrengend ist.“

Nachdem rein sportlich das Jahr 2022 für Vogel, deren persönliche Bestleistung bei 4,30 Meter liegt, verletzungsbedingt ein „Seuchenjahr“ war, fühlt sie sich nun deutlich besser. „Ich bin stark auf dem aufsteigenden Ast und möchte im Sommer wieder voll konkurrenzfähig sein.“ Dann steht vom 13.-16. Juli im Leppävaara Stadion im finnischen Espoo die U23-Europameisterschaft auf dem Programm. Für Vogel eine Zwischenstation auf dem Weg zu einem Traum aller Leichtathleten: Die olympischen Spiele. 2024 möchte sie in Paris dabei sein.

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

Biertonne

Studium in Rostock, Marburg, Salzburg und Berlin, Promotion und Habilitation (mit einer Arbeit über Melancholie in der Instrumentalmusik um 1800) in Zürich, seit 2013 Direktorin der Abteilung Musik am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA): Melanie Wald-Fuhrmann ist in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn schon viel herumgekommen. Die Musikwissenschaftlerin deckt am MPIEA ein breites Forschungsfeld von der Geschichte der Musikwissenschaft über Konzertforschung bis hin zu Musikästhetik ab und hat zuletzt u.a. über Trost als Funktion des Musikhörens und Musizierens während der Corona-Pandemie publiziert. Die gebürtige Schwerinerin hat uns ihre Lieblinge verraten.

Lieblingsbuch: Thomas Mann, Dr. Faustus. Das ideale Buch für jemanden wie mich, der dicke Romane, Thomas Manns Stil und (das Nachdenken über) Musik mag.

Lieblingsort: ein leerer Strand an der Ostsee. Die Vertrautheit der Heimat verbunden mit der grandiosen Ruhe und Weite, die der Anblick des Meeres vermittelt.

Lieblingsfilm: Lawrence von Arabien. Peter O’Tooles blaue Augen und dazu die herrlichen Wüstenaufnahmen finde ich einfach großartig.

Lieblingsmusik: Wie soll sich eine Musikwissenschaftlerin da festlegen?

Liebstes Zitat: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“

Mehr über das MPIEA findet ihr auf S. 16/17!

›› Gutleutstraße 139, Gutleutviertel, Mo-Do 17-1, Fr 17-4, Sa. 18-4 Uhr (bei Eintracht-Spielen früher geöffnet)

Es geht sympathisch zu in der Biertonne im Hinterland des Frankfurter Hauptbahnhofs: Wirt Ali ist flink am Zapfhahn, die Tische sind an einem Donnerstagabend mit bunt gemischtem Publikum gut gefüllt, die Dartscheiben erfreuen sich großer Beliebtheit, Fanschals vom Europapokalfinale der Frankfurter Eintracht gegen die Glasgow Rangers oder dem Schriftzug „Hate Racism“ unterstreichen die angenehmrustikale Atmosphäre. Ein echter Hingucker sind die komplett mit Graffitis und Aufklebern überzogenen Toiletten. Der Eckladen in der Gutleutstraße, von außen mit dem Kneipentypischen milchig-gelbem Glas mit Rautenmuster nicht einsehbar, schreibt seit 2020 das zweite Kapitel in der Geschichte der Biertonne, die zuvor seit den 1950er Jahren in der Mainzer Landstraße beheimatet war. Helles vom Fass (0,5l, Schlappeseppel) kostet 4 Euro, ein 0,25lSchoppen Apfelwein von Rapps 2,30 Euro. Typische Kneipensnacks von Rindswurst (3,40 Euro) bis Sandwichs (3-3,80 Euro) stehen ebenfalls auf der Karte, waren bei unserem Besuch aber aus. Macht nix!.

›› 30 frizz-frankfurt.de UNI FRIZZ ARENA ››
„Die Uni ist für mich die Verbindung zum normalen Leben“
©
Antje Pohsegger, Dossenheim

BÄM, BÄM, BÄM.

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Schüler:innen und Studierende bis 30 Jahren erhalten in allen Spielstätten des Schauspiel Frankfurt ermäßigte Karten! Schauspielhaus, Kammerspiele, Bockenheimer Depot. (Gastspiele und Premieren: 10 Euro. Auch im Vorverkauf!)

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