Planung
Nachgefragt
SOLLEN FREIGEISTER UND GESCHIEDENE DEN NAMEN DES EHEPARTNERS ANNEHMEN? Swiss Wedding befragt Maja Stuber, Berufs frau (Präsidentin des Verbands Wedding Network Switzerland, Inhaberin der Agentur MajaStuber, Wedding Award Switzerland und Anzeigenleiterin bei Swiss Wedding), und Mutter von drei erwachsenen Kindern.
Die Änderung des Namensrechtes von 2013 stellt Männer und Frauen gleich. Das bedeutet, seither heisst jeder und jede nach der standesamtlichen Heirat immer noch gleich wie vor der Hochzeit, ausser man wünscht explizit den Namen des Partners anz unehmen. Doppelnamen sind formell nicht mehr zulässig aber im alltäglichen Gebrauch nach wie vor häufig und erlaubt.
108
Swiss Wedding
Frühling 2021
Obwohl heutzutage Männer wie Frauen den Namen des Partners annehmen können, ist es nach wie vor mehrheitlich die Frau, die den des Mannes annimmt. Viele fühlen sich erst richtig verheiratet, wenn sie gleich heissen, und im Hinblick auf gemeinsame Kinder vereinfacht ein einheitlicher Familienname schon vieles. Aber was, wenn eine Frau voll im Ber ufs leben steht, oder generell ein unabhäng i ger Geist ist? Da rate ich den Namens wechsel gut zu überdenken. Natürlich verträgt es die Karriere – keine Frage. Heute ist so eine Bekanntgabe dank den vielen Kommunikationskanälen unkompliziert. Trotzdem besteht die G efahr, dass man kurzfristig im beruflichen Umfeld für Verwirrung sorgt. Auch bei einem selbst, von kurz- bis langwierig, wenn dadurch für den Menschen ein Stück Identität verloren geht. Wer eine Zweit- oder Drittehe eingeht, sollte sich darüber noch mehr Gedanken machen, was ein Namenswechsel persönlich, für die Karriere und für das Umfeld be deutet. Meist steht man dann schon längst im Leben und hat vielleicht Kinder. Je nach Alter missfällt es ihnen,
wenn die Mama plötzlich anders heisst als sie. Oft reichen da persönliche klärende Gespräche mit den erwachsenen oder halberwachsenen Kindern, denn gerade Mädchen wechseln den Namen ein paar Jahre später vielleicht sowieso aufgrund einer eigenen Heirat. Aber so eine Situation macht Druck, denn ein Name beeinflusst stark die eigene Iden tität. Besonders, wenn zum Ex-Partner und dessen Familie kaum noch ein Band besteht. Es belastet, wenn der eigene Name einem fremd wird. Ich rate, wiegen Sie gut ab, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und führen Sie mehrere klärende Gespräche mit allen Beteiligten. Geht die Ehe in die Brüche, kann man sich den vorherigen Namen zurückholen.