GEMEINDEINFORMATIONEN
Historische Fotografien faszinieren Christoph Eggimann – insbesondere auch von Indianern, deren Lebensphilosophie er sich sehr verbunden fühlt.
Foto: Jürg Alder
Christoph Eggimann: «Ich hätte nirgends anders aufwachsen wollen als im Tscharni!» Durch zwei «Tscharniblues»-Filme erreichte er eine gewisse Bekanntheit: der Sozialpädagoge Christoph «Eggi» Eggimann, der seit zwei Jahren in Spiez lebt. Viel Verkehr rauscht an diesem Samstagvormittag vom Mooskreisel über die Simmentalstrasse Richtung Autobahn. Kurz vor der BP-Tankstelle rechts steht es, das Dreifamilienhaus, in dem Christoph Eggimann wohnt. Er öffnet die Haustür, unsere Begrüssung geht beinahe unter im Lärm der nahen Strasse. «Eggi» bittet mich, noch im Trainer und leicht verschlafen, im Parterre in die Küche. Am Telefon hat der Sozialpädagoge mich vor gewarnt, er sei «nur minimalistisch eingerichtet», mit Klapptisch und Klappstühlen. Aber beides wirkt, ob wohl klappbar, robust. Eggi schaltet die Kaffeemaschine ein, mahlt Bohnen – Gemütlichkeit kommt auf. An Schränken und Wänden hängen historische Fotos in bräunlichem Ton. Auf allen sind Indianer zu sehen, auf
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SpiezInfo | Januar 2022
dem Pferd, auf einem Felsvorsprung, ein Häuptling im Frontalporträt, eine posierende Gruppe.
Christoph Eggimann, du interessierst dich für Indianer?
Ja, das sind historische Aufnahmen des berühmten Fotografen Edward S. Curtis, der von (studiert kurz) 1868 bis 1952 lebte. Er wusste: Jetzt muss man die Indianer noch fotografieren, nachher gibt es sie nicht mehr. Die Indianer sind für mich ein grosses Thema, weil sie nicht einfach nur funktionieren und arbeiten gehen. Was sie jahrhundertelang gegenüber den Weissen verteidigten, war ihr Erbe, ihre Spiritualität. Sie sagten: Land kann man nicht kaufen! Land gehört uns und unseren Kindern und deren