ThunMagazin 01/12

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MENSCHEN

«Spagat zwischen Kunst und Geschäft ermöglichen» Seit 12 Jahren leitet Peggy Kübler mit ihrem Geschäftspartner Reto Tschan in Thun die dap2000 GmbH. Die erfolgreiche Tänzerin bringt den Teilnehmern der Region nicht nur trendige Tanzstile bei, sondern feiert mit den Tanzgruppen auch Erfolge im In- und Ausland.

Für Peggy Kübler ist die Abgeschiedenheit der Natur rund um die Schwarzenegg Balsam für die Seele.

Peggy Kübler, was steckt hinter dem Namen dap2000? Ich habe 1996 mit Unterrichten begonnen und damit mein Studium an der Uni St. Gallen finanziert. Damals unter dem Namen «dance attack». Aus den anfänglich vier Stunden Unterricht in Thun und Interlaken hat sich eine Show-Gruppe formiert, der ich den Namen «dance attack project» gab. Bei der Erweiterung des Tanzcenters mit meinem Geschäftspartner Reto Tschan hatte sich das Kürzel «dap» schon etabliert, und mit der Gründung der GmbH im Jahr 2000 war der heutige Name komplett. Damals war der Standort noch im Buchholz, erst 2004 konnten wir die ehemaligen Swisscom-Räume an bester Lage neben dem Parkhaus City West beziehen. Weshalb entwickeln Sie das Angebot immer breiter? Zum Tanz noch Schauspiel, Gesang / Rap und Graffiti? Nach meiner Erfahrung ist es so, dass in unserer Region – im Vergleich zu Grossstädten wie zum Beispiel Zürich – die Nachfrage selten von alleine kommt, das Angebot muss präsentiert und ein entsprechendes Interesse geweckt werden. Mein Herz, mein Ursprung ist im Tanz, aber es gibt ja noch viele andere Kunstformen, die dem einen oder anderen Teilnehmer mehr zusagen. Zudem haben wir gesehen, dass es ein unglaublich wertvolles Gefäss für Kinder wie Erwachsene ist, sich in verschiedensten Formen ausdrücken zu können; je mehr unterschiedliche Plattformen, desto besser. Ausserdem ermöglicht eine breite Palette spannende, bereichsübergreifende Projekte.

Sie wurden mit der Gruppe daKidz Weltmeister. Ist die Gruppe zusammengeblieben? Die Gruppe wurde 2006 umbenannt in «Soul Society», eine Kerngruppe besteht erstaunlicherweise nach wie vor. Daraus hervorgegangen sind auch Lehrer mit eigenen Tanzgruppen an der Schule sowie international bekannte Solisten. Von Jugendlichen, die nicht mehr dabei sind, erhalte ich immer wieder mal Rückmeldungen, was die Tanzausbildung, bzw. die Mitgliedschaft in der Gruppe bei ihnen ausgelöst hat. Ich bin dankbar für den Erfolg, aber nicht wegen Titel und Pokal, vielmehr für die Erfahrung, wie sich die Gruppe entwickelte und was es bei jedem Einzelnen bewirkte. Kann man von einer Tanzschule leben? Sagen wir es so: Wenn ich mit meinem Abschluss nach dem Studium gearbeitet hätte, könnte ich mir wesentlich mehr leisten. Zudem braucht es beide Inhaber, die immer wieder Geld und Leistungen einschiessen – aus dem einfachen Grund, weil uns im Vergleich zu andern Ländern oder sogar Regionen in der Schweiz hier die Unterstützung fehlt. Eines ist klar: So etwas macht man nicht wegen dem Geld. Sie betreiben Jugendarbeit und ein soziales Engagement … Bei unserer Arbeit haben wir immer das Ziel, den heranwachsenden Jugendlichen ein Mittel anzubieten, sich auszudrücken. Zudem ist es sozial sehr schön: Wenn ich in unsere Tanzsäle und die Lobby schaue, sieht es aus wie in einer Benetton-Werbung. Es gehen so viele Kulturen und Nationalitäten ein und aus, es kom-


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