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KUNSTVERMITTLUNG
Utopie und Alltag – aktiv werden im Kunstmuseum Noch bis 5. September 2010 kann man im Kunstmuseum Thun selbst in Kunstwerke eingreifen. «Kunst und Bildung» ist das Thema.
Viele freiwillige Helferinnen und Helfer arbeiteten an der überdimensionalen Ingwerwurzel im Kunstmuseum Thun mit.
Gemeinsam mit zwei Künstlerinnen kreierten Bewohnerinnen der Seniorenresidenz Tertianum Bellevue-Park grosse Puppen.
Die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Thun ermöglichte es der Thuner Bevölkerung, an der Entstehung von Kunstwerken teilzuhaben. Insbesondere der Bau einer riesigen Ingwerwurzel erforderte viele freiwillige Helfer. Ein Handwerker, der das Museum oft besucht, meinte zu seiner Teilnahme: «Es fasziniert mich, an einem so grossen Kunstwerk mitzumachen. Sonst arbeitet der Kopf in einem Museum zwar hundertprozentig, aber es ist nicht möglich, sich selbst zu beteiligen.»
eine grosse Werkstatt. Während in einem Raum Bewohnerinnen des nahen Tertianum Bellevue Park in Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen Christine und Irene Hohenbüchler Puppen bastelten, beteiligte sich eine grosse Anzahl Freiwilliger am Bau der riesigen Ingwer-Skulptur, angeleitet von den Künstlern Valerian Maly und Klara Schilliger. Am Projekt beteiligt waren zudem die Kunstschaffenden Hanswalter Graf, Kristina Leko, Nils Norman und Tilo Steireif und Regine von Felten.
Museum als Versuchslabor und Bildungsinstitution In der Ausstellung «Utopie und Alltag: Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Bildung» wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Künstlerinnen und Künstler im Bildungsprozess in- und ausserhalb von Institutionen spielen können. Mit eigens für die Ausstellung entwickelten Kunstprojekten wird das Museum zu einem Versuchslabor, in welchem mit Alternativen zur herkömmlichen Wissensvermittlung experimentiert wird. Unweigerlich bringt dies auch Fragen über das Museum als Bildungsinstitution mit sich.
Text: Noëlle Pia Bilder: Kunstmuseum Thun
WEITERE INFOS Kunstvermittlung soll es ermöglichen, an der Kultur aktiv teilzunehmen. Zu diesem Zweck kooperieren die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowohl im Vorfeld als auch während der Ausstellung mit in Thun und der Region verankerten Gruppen: Ein Kindergarten, Altersheimbewohnerinnen und -bewohner, Blinde und Oberstufenschüler sind in die Projekte involviert. Die Museumsräume verwandelten sich während der Aufbauzeit in
– «Utopie und Alltag»: Ausstellung im Kunstmuseum Thun, noch bis 5. September – Sonntag, 5. September, 11.15 Uhr Finissage. Konzert «non hierarchical compositions» mit dem Ginger Ensemble (Klara Schilliger & Valerian Maly zusammen mit Gästen) – Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 19 Uhr